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DER
GROSSE
WOLFDIETEEICH
HERAÜSöEGEßEN
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« • «•• • I
4
VON
ADOLF HOLTZMANN.
HUDEBBAND
LIBSABT.
HEI])ELBE£&
ACADEMISCHE VEELAGSHANDLUNG VON J. C. B. MOHR.
MDCCCLXV.
.1
üIBRARY.
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^.'l/FRSVU
J^. ^^07l.
Yorrede.
Unter unsern alten erzählenden Gedichten, welche einhei-
mische Stoffe behandeln und , theilsweis wenigstens, auf echter
Ueberlieferimg beruhen, nimmt ohne Zweifel, nach den Nibe-
lungen und der Gudrun, der grosse Wolfdieterich, der bisher
nur in der ungeniessbaren Gestalt des alten Heldenbuchs bekannt
war und hier zum ersten Mal im Texte der Handschriften er-
scheint, nach Umfang und Inhalt eine der ersten Stellen ein.
Unsre älteste Sage ist die gothische und diese reicht mit aus-
führlicher Erzählung nicht weiter hinauf als bis auf den Ahn-
herrn Dieterichs von Bern. Bei einer neuen dichterischen Ge-
staltung unserer gesammten geretteten Heldensage müsste man,
meines Erachtens, den Wolfdieterich mit episodischer Einflech-
tung des Ortnit an die Spitze stellen. Leider ist uns diese
älteste deutsche Geschichte, dei'en sich die Poesie erinnert, nur
in einem Gedichte des dreizehnten Jahrhunderts und nur in Hand-
schriften des fünfzehnten, also in rohen Sprachformen und ver-
dorbenen Versen erhalten. Die im germanischen Heidenthum
wurzelnden Erzählungen mussten einer ganz veränderten reli-
giösen und sittlichen Denkweise angepasst werden, und dabei
verloren die schönsten Theile des Gedichts ihren eigentlichen
lY
Inhalt, so dass sie jetzt ohne rechte Beziehung für uns
unverständlich sind. Andererseits wurdo das Gedicht nach dem
Geschmack der Bitterzeit mit langen Erzählungen von Käm-
pfen mit Heiden und Riesen ausgeschmückt, welche ohne
Sagengehalt für uns leer und langweilig sind. Aber trotz alledem
war der Wolfdieterich nicht nur bei unsern Vorfahren des 14.
bis 16. Jahrhunderts sehr beliebt, sondern wird ohne Zweifel
■
auch jetzt noch freundliche Leser finden, welche sich von dem
treuherzigen volksmässigen Humor in der Darstellung, und von
dem noch erkennbaren echt poetischen Gehalt lebhaft angezogen
fühlen. Das Gedicht ist, wie alle deutsche Heldensage, eine
Verherrlichung^ der deutschen Treue, der Treue in der Freund-
schaft und im Verhältniss des Fürsten und des freien Dienst-
manns. Der Held lässt sich durch keine Gefahren abschrecken,
durch keine Verführungen aufhalten, bis er seine Dienstleute,
die sich für ihn opfern, befreit hat. Er ist ausgezeichnet durch
wunderbare Stärke und besitzt die höchste Geschicklichkeit in
Führung aller Waffen: seine Tapferkeit ist so gross, dass man
ihm, so gutmüthig er ist, doch nur mit Vorsicht nahe kommen
kann, weil er beim Anblick bewaffneter Männer von seiner Fecht-
wuth hingerissen wird. Unerschütterlich ist sein Vertrauen auf
Gott, den er in allen Gefahren demüthig um seinen Beistand
bittet. Er ist mit diesen Eigenschaften so recht ein Held nach
dem Herzen des Volkes. Eine der schönsten Gestalten unserer
Heldensage ist ferner der alte Berchtung mit seinen Söhnen.
Wie ein Mährchen klingt die Geschichte der rauhen Else und
Theilnahme erweckt die Liebe der schönen Amie von Terfis.
Auch andere Theile des Gedichts, die ihre rechte Beziehung
verloren haben, bewahren doch einen gewissen Hauch des Alter-
thums, und besonders anziehend ist die ganze Vorgeschichte von
Hügdieterich. Selbst in der Sprache ist noch in manchen über-
lieferten Formeln und Wendungen ein Rest der alten nationalen
Poesie zu erkennen.
In neuerer Zeit hat besonders Uhland, er der selbst in 8ei-/,,Äv\*.'v
nen beiden dramatischen Dichtungen die deutsche Treue ver- ^
horrlichte, den poetischen Werth des grossen Wolfdieterich leb-
haft empfunden. Ihm, der schon vor Jahren zur Herausgabe ,
des Gedichts öffentlich aufforderte und mit dem ich öfters über /
dasselbe zu sprechen das Glück hatte, war dieses Buch insbe-
sondere zugedacht.
Was nun diese erste Ausgabe des Gedichtes betrifft, so
gibt die Einleitung über die Handschriften und über mein Ver-
fahren hinreichende Auskunft. Dieselbe enthält ferner einen aus-
führlichen Auszug des Inhalts und eine kritische Beleuchtung
desselben, so wie auch das Wenige, was über Alter, Heimath
und Verfasser ermittelt oder wahrscheinlich gemacht werden konnte.
Auf das Gedicht folgt ein Verzeichniss der Namen, aber
nicht in der Ausführlichkeit, wie in meinen Ausgaben der Ni-
belungen und der Klage, weil schon eine Uebersicht des Inhalts
vorausgeschickt war, und weil gerade in den Namen unsere
Handschriften des 15. Jahrhunderts sehr unzuverlässig sind.
Das folgende Verzeichniss merkenswerther Wörter soll so-
wohl dem Leser dunklere Ausdrücke erklären, als auch die Stellen
ausheben, die etwa im mittelhochdeutschen Wörterbuch nach- ^
zutragen sein möchten. Ich habe dabei auf die nächstverwandten
Gedichte, den kleinen Wolfdieterich, Wolfdieterich und Sahen,
Ortnit Rücksicht genommen.
Aeusserst wohlthuend war mir bei der langwierigen Arbeit
die freundliche Unterstützung, die mir überall gewährt wurde.
Ich konnte alle Handschriften hier in Heidelberg mit aller Be-
VI
quemlichkcit benützen. Den Vorständen der betreffenden Biblio-
theken, namentlich den Herren Professor Jung in Strassburg,
Dr. Haueisen und Dr. Roth in Frankfurt, Domänendirector
Albrecht in Oehringen, Dr. Barack in Donaueschingen,
Professor Pfeiffer in Wien, der mir eine Abschrift von Y
überlassen hat, und meinem CoUegen Herrn Oberbibliothekar
Bahr dahier sei hiermit öffentlich mein Dank ausgesprochen.
Heidelberg, im November 1864.
A. H.
Inhalt.
Vorrede TTT
Einleitung IX
Handschrift A IX
B xn
C XIV
a XV
h XVI
c xvn
d XIX
Z, der kleine Wolfdieterich .... XX
r, Wiener Handschrift XXX
X, das alte Heldenbuch XXXTY
Verhältniss der Texte W und w, , , XL
Hagens Bruckstück XLII
Die Reime XLVm
Auszug des Gedichts LIX
Kritik desselben LXXXTTT
Andere Gedichte und Zeugnisse . . . XCVI
Der Text mit den Lesarten 1—343
Verzeichniss der Namen . 344
Merkenswerthe Wörter 348
Druckfehler 365
;^ ?i^^. : Ujit^^V tJi. / ^pjjf
Y///
/
IX
Einleitimg.
Dtr grosse Wolfdieterich ist uns in sieben Handschriften erhalten}
sie sind alle auf Papier im fünfzehnten Jahrh. geschrieben» Sie ordnen
sich in zwei Klassen^ der ersten gehören drei Handschriften Aj Bj 0/
der zweiten vier abcd.
A, Heidelberger Hdschr. 373. siehe Mone in Wilkenj Geschickte der
Heidelbergischen Büchersammlungen^ Der Wolfdieterich steht FoL 25*
bis 181*. Die ganze Handschrift von einer Hand in zwei Spalten, die
einzige^ welche die Verse nicht absetzt, aber die Strophen. Die Verse
sind nur durch Punkte getrennt; die Strophen haben rothe Anfang»"
buchstaben. Die Aventuren haben rothe Überschriften. Sie scheint nach
Schrift und Sprache die älteste von allen zu sein, ich mochte sie in den
Anfang des Jahrh. setzen, Sie ist unserer Ausgabe zu Grund gelegt ^
doch habe ich, abgesehen von Strophen und Lesarten, die aus andern
Handschriften aufgenommen sind, im Abdruck, der im Ganzen die
Schreibweise des Codex toiedergibt, einige Milderungen und Vereinfachung
gen eintreten lassen. In Bezug auf grammatische Formen ist A im
Ganzen reiner und alterthümlich&r, als alle andern* )} wo aber in einr
zelnen Fällen eine andere Handschrift eine bessere Form bewahrt, nahm
ich diese auf. So erscheint in A zuweilen die barbarische Endung des
Präteritums schwacher Conj, enten, frogenten 86,4, erlachenten 219,1,
wachenden 240,4, labenten 598,4, blickentent 870,4, lachenten 1326,
und sogar starker Conj. sigenten 281,1, zerklubenten 1046,8, «grinen-
ten 1855,2, glichenten 897,3; ich habe sie überall entfernt. Die Hand*
Schrift kennt die abgekürzten Präterita vie, gie, lie nicht, und ich habt
nach der Hdschr. überall vieng, gieng, liesz geschrieben, ausser in den
Reimen: denn der Codex zerstört den Reim, z. B, 36 liess: gieng« 80|
*) Nur A hat noch euweüen das u des Feminina und des Neutrums: her«
lichn 47. edeln 64 u. ö. richu 1061. unseru 1156 u. 6. w. In 5 hat nur A das
atte äptisse.
X
enliess: gefieng. 83, lies: gieng. 85, hie: u. s, w. Noch in andern
Fällen mtisste wenigstens der Reim gerettet werden^ loie 1277 do: kreyen
geschrieben ist statt da: "kcSk und 155 gegangen: geloji u^ s, w. Grosse
Verwirrung herrscht im Gebrauch der Endungen ent und en; ent ist
nach der Grammatik des fünfzehnten Jahrh's. auch ins Präteritum ein^
gedrungen^ und zwar so häufig^ dass Beispiele anzuführen überflüssig
ist. Da jedoch die alte richtige Endung in A noch vorherrschend ist, so
habe ich diese falschen ent ^ der 3, Fers, Plur, beseitigt^ doch sie wel-
lent, knment, stdlent, mugent, müszent habe ich beibehalten^ obgleich
vereinzelt sie müszen u, s, vorkommt^ 383,4. 552,4. 950,3. Ich habe
femer die ent oder end aus der ersten Plur. entfernt ^ z, B, 2179,1
wir wellefity 2229,1 wir findent, 99,1 müszent wir, 179,2 wir sollent,
965,2 wir habent, 1734,1 wir kamend u. s, w, nur bei den einsilbigen
Formen war die Sache bedenklich: wir sind habe ich immer beibe-
halten 871,2; 1262,1; 1945,4 u. s, w, ebenso 2148,3 wend wir; und
80 hätte auch bleiben können wir band, wir hant 436,1; 1256,2;
2059^,4. ebenso dnnt wir 236,3; wir tunt (im Reim auf mut) 1573,2.
land vrir 1112,1« Ganz unsicher ist die Unterscheidung des Conjunctivs
vom IndicatiVj doch habe ich 39,3 sien geschrieben statt sient. Selten
ist der Fäll, dass en im Präsens geschrieben ist statt ent, taie 948,1
sie knmen, 1294,4 werden. Im Substantiv habe ich eilen geschrieben
1499,1 statt ellent ; dagegen ellentrich, ellenthaft natürlich beibehalten.
Die zweite Plur, hat immer ent, end, was ich ausser in den Reimen
und einzelnen andern Stellen beibehalten habe. In der Orthographie
habe ich die unnöthigen Verdoppelungen vermieden z. B. uff, zwölff,
hilffet, lieffen, dugenthafft, sogar zuweilen am Anfang ffanfzig ; ebenso
die ck in bencke, starcken; auch die nh nach e in geschenben, ge-
senben, jenben, der zenbende 852,1 ; woneben doch zuweilen das rieh"
Oge eb erscheint. Ebenso habe ich die Vorsilbe er hergestellt statt ber
in uzberkom, , berczogen, berwarb u, s, w.
In den Vokalen hat die Handschrift öfters a für o, 6 und o% 69
lÄt : berbat. 82,2 genate. 82,3 are für ore. 732,4 lastend für losten.
487 g^ASs': eidgenas u> a. w. Dieses a scheint bei den Meistersingern
V des lö.jShrh. für besonders zierlich gegolten zu haben. Da es im
Wolfd. durch den Reim nirgends geschützt ist^ habe ich es überall be-
seitigt, Zmbeüen steht auch a statt ou, au, z. B. 483,3 ägen statt ougen ;
806,1 bam für boum ; 479,1 racbe. Dieses a scheint Bestätigung zu er-
halten durch einige Reime 537,1 frage ; Böge , also Bäge statt Bauge.
558 w&ge : oge, also äge : doch ist wahrscheinlicher fröge und wöge zu
schreiben, oder der Reim ungenau.
XI
ersteht ößers für ei, welches ich immer hergestettt habe, set statt
seit 9,2. tret statt treit, lete statt leite 23,4. 66,2, 96. 163,1 u, s, w,
e stdit immer statt ae, urie in ich bete statt ich baete. Dieses e
habe ich beibehalten. Auffallend ist e in seiner , auch seimer 319,4.
322,2 statt söxuner, sotimer; noch auffallender ist, dass immer kemme
geschrieben steht statt küme. Vereinzelt steht feilse 1329,2 statt felse.
Stcdt i tffird häufig j geschrieben^ Dtiyn, hymel, meyster, keyn u, s, w.
o steht sehr häußg statt d*, jo, rottend, kemenote, töten 473,3. ötem
1642,3. Da das richtige ^ vorherrscht, so habe ich diese o su ver^
meiden gesucht, aber in do, wo, one meistens beibehalten^
Neben o erscheint ö, das öfters gleich o ist sr. B. in söltu, und
gleich 6 z, B, hoch 131,1 daher auch in töten und ötem statt & steht.
Eigentlich aber i^t ö als ou zufassen: höpt, fröwe, getöffc, locken 452,
wofür jedoch meistens o steht Statt Ö steht einigemcU ä z, B. schäwen
175,1; und das oben angeführte ägen. Da iUferhaupt a statt o er-
scheint, so sind die oben angeführten a statt ou (üs o zu fassen, o statt
u^in ohssen 1181,2 und 262,1, wöhsz. Der Diphthong ou toird nie
geschrieben, obgleich ich ihn einigemal statt des ö oder o gesetzt habe,
der Deutlichkeit wegen ^ dagegen au ist nicht ganz selten in auch, ge-
laube, verkaufet 503; rauft 1958,3, auch äu in glauben 1009,3. Neben^,
frode, fröde erscheint auch freiden(rich) 262,2 ; 556,1, und neben logen,
locken auch geleuken 638,1 ebenso geleuben. Noch schwankender ist
der Gebrauch von u, ü, ü, ü, diese vier Zeichen werden ohiie ünter-^
schied gesetzt für u, t, ü, uo, üe, iu. 760,4 steht wu statt wo; und
einigemal tugentlichen statt tougenlichen. 1169,1 zwü statt zwo. ßtatt
üe steht auch ie z, B, riefen.
Von den Consonanten sind noch die z und s hervorzuhd>en, tz oder
cz habe ich nur nach Vocalen beibehalten, es steht aber auch nadi
Consonanten sehczig, anczius, herczoge, doch nuM imm^. z und s am
Ende wechseln, er waz, dez für des, aber auch riches, für richez , us
für uz u, s, w» sz steht meistens nach langem Vocäl heisz, liesz u* s, to.
doch wechselnd mit s und in der Mii£e auch mit ss. sz steht auch,
meistens in disz und bisz, und auch fälsch für q, z, B, wiszlichen.
Ich habe die Verwilderung in sofern gemässigt, als ich zwar die faU
sehen s beibehielt, aber die falschen z und sz vermied.
Wie diese Handschrift hatte auch die allen zu Orund liegende ürr
Schrift die Verse nicht abgesetzt. Das geht daraus hervor, dass di^
Handschriften, welche die Reimzeilen absetzen woUen, zuweilen falsch
äbtheilen, z, B. b in 887,1 setzt die ersten Worte des zweiten Verses
noch in die erste Zeile, In 1857,4 schreibt ^ junglin ward, Cjunglin
geward: man sieht j dass beide aus einer Vorlage peflossen sind, in
welcher jnnglin am Ende einer Zeile, ge ward am Anfang der näch-
sten Zeile geschrieben war.
Wie beim Nibelungenlied die altem bessern Handschriften nur die
Strpphen, aber nicht die Verse absetzen j so war es also auch beim
WcifdidericK
Als ein Zeichen^ dass unsere Handschrift A zuweilen Eigenheiten
der Urhandschrift bewahrt, mag angeführt werden 1020,1 die Schrei-
bung nit arbeit. B gibt das richtige nit erbeit. C und w lesen mit
arbeit. Wenn nicht ar statt er geschrieben war, wie in A, so ist der
Fehler in Cw unerklärlich,
B^ Stiftsbibliothek sru Öhringen, s, Ferd. Friedr, Öchsle, Hug-
diäerichs Brautfahrt und Hochzeit Stuttgart bei Paul Neff. 1834. 8.
8. VIII u. 88,. enthält den Otnit (was Hagen, Heldenbuch XCV mit
Unrecht läugnd) auf 29, den Hug und Wolfdieterich auf 160 Blättern,
Diese und alle folgenden Handschriften haben keine Bezeichnung der
Strophen^ aber abgesetzte Verse, Die Aventuren sind durch Abschnitt
und grossen Anfangsbuchstaben bezeichnet ^ haben aber keim Über-
schriften. Sie ist von drei Händen geschrieben j die erste geht bis Fol.
106, Str. 1057 meiner Ausgabe^ die zweite von Str. 1058 bis Fol. 116,
Str. 1243; die dritte Str. 1244 bis zu Ende. Öchsle vermuthety dass
sie in Weinsberg geschrieben sei, zur Zeit der geborenen Gräfin Anna
von Hohenlohcj der Gemahlin des Reichskämmerers Conrad von Weins-
bergj welche sich auch den Wilhelm von Oesterreich abschreiben liess
und 1434 starb. Nach dem Aussterben der Dynasten von Weinsberg
kamen ihre Urkunden und Schriften nach Öhringen. Ich selbst würde
die Handschrift für etwas jünger gehalten haben. Auf den letzten Seiten
sind Notizen eingetragen über Zehnten von Bollensbach und Schipf aus
den Jahren 1474 bis 1484. Dann folgt ein Druck: Meister Theobertus
von engeland grosz ' erfaren in des himels lauflP hat zu Badaw disz
bemach gescbriben practicirt; es sind Prophezeiungen für die Jahre
1470—1478, eine Seite. Dann folgt auf 25 Blättern ein Druck: Ein
re^ment der jnngen Kinder. Der Verfasser nennt sich auf dem ersten
Blatt: ich Bartholomens MetHnger in erczney doctor von Augsburg,
und am Schluss: Gedruckt und volendet von joh'i Banaler zu Augs-
burg, an 8ant Augusteins tag als man zalt nach xti geburt tausent
vierhundert und in dem LXXTTII jar. ^
Ich gebe einige Stellen in genauem Abdruck:
i'i. . . . ■
xm
Erste Hand. FoL 30. 5/n 1.
Hye mögt Ir gern *) ßngen tuid sagen
von eiliger abentenr fo muTt ir gedagen
Es wart ein buch fanden das fag icli euch ftirwar
zn dagmutt In dem clofter lag es manig jar
2. Seit wart es gefent nff in bayer lant
Dem bifchoff von Eychftett wart das buch bekant
Er kurtzt dorab die weil wol üebentzehen iar
Do fand er abentenr das fag ich euch farwar
Fol. 75. Str. 618.
Es was in ainem mayen sie erbaisten in ainen walt
Vnder ain gezelt was seiden ir fraide was manigfalt
Do er mit der frowen kurtzweil wolt han
Do kam ain dier gelauffen in den dan
619. Das was ain hirfch fchon farwar ich das fagen fol
Dem was fein gehorn mit gold bewunden wol
Alfo in ain alter rief het gefurt jn den dan
Durch die fchonen frawen die hies treffian
620. Do Wolffditherich den hirfch anfach
aKo tugentlich er zu der konigin fprach
laffc euch nit verdriffen und ewr megetein
Ich wil nach dem hirfch jagen mit den hunden mein
Diese Hand sehreiht nickt nur immer dhain für kein, sondern
sogar öfters dhan für kan, 660,2. 703,2.
2^oeite Hand Fol. 111. Sir. 1143.
Do floefs fie iren rigel mit czuchten für das gaden
Sie vergofs des flofftrunkes es mocht ym nit gefchaden
Sie faefs wieder an das bet die iunckfraw lobefan
Do ftündt dannoch in groffen forgen der aufserwelt man
1144. Sie fprach vill lieber herre wie lang wolt ir noch ftan
Getorent ir nit zu einer ffcoltzen megetein an ir bet gan
Er fprach die grofs forg czwingt das hcrcz mein
Ich bin ein werder criften so feyt ir ein heydenein
DHtte Hand. Fol 158. Str. 1587.
Do er daz fingerlein enpfiÄg von dannen waz im gach
Im dett die keyferin manig fehen nach
*) hören fehlt, obwoU hei Öchsle gedruckt.
XIV
Do kert wolffditherich in den vinstem dan
Do fant er nff der ftralTen Ligen ein doten man
Der waz dem worm enpfallen an der felben ftund
Er erbeift zu der erden im wart grolTer jamer kunt
Owe kuner reck dein kummer ift mir leit
Du macht wol edel wefen leiden fein dein cleit —
Cs. Hofbibliothek sru Donaueschingen, Siehe Scheffel ^ die Hand-
schriften altdeutscher Dichtungen der fürstlich filrstenhergischen Hof-
bibliothek SU Donaueschingen, Stuttgart, Metzler 1859, S. 2 u. S. 34.
Auf den Otnit und Wolfdieterich folgt der sieben Meister Buchj an
dessen Schluss die Jahreszahl 1452 steht. Einträge weissen nach Wiesm-
stdgjin Würtemberg in der rauhen Alp. Der ganze Codex ist von
einer Hand geschrieben mit Ausnahme des Blattes 70, welches an die
Stelle eines ausgeschnittenen eingeklebt ist. Die Verse^ tmgefähr 36 auf
der SeitCj sind abgesetzt^ die Strophen nicht bemerklich^ aber die Aven-
turen haben rothe Überschriften, Der Codex ist nahe venoandt mit
dem Öhringen^ doch ist keiner unmittelbare Abschrift des andern. Er
ist sehr nachlässig geschrieben^ und sehr häufig verirrt der Schreiber
von dem Worte eines Verses auf das gleiche eines folgenden; daher
Zeilen und Strophen sehr oft ausgelassen sind. Aber dennoch ist er von
Werth und bewahrt öfters allein das Richtige. Folgende Stellen sind
buchstäblich treu,
Fol. 26. Str. 1.
Hie mügent ir gerne hören fingen und fagen
von clüger aventüre fo müffent ir betagen
Es ward ain buch fänden das fag ich üch für war
Zu bagemünt in dem clofter lag es vil manig jar
2. Es ward gefanden in baier land
Dem byfchoff vö ainftetten ward es bekand
Er kürtzet im die wille dar abe wol fybentzehen jar
Do fand er avßtüre das sag ich üch für war
4. Do er das buch ybeclae an den arm er es nam
Er trüg es in das clofter für die frowen wolgetün
Dar zu hat waltburg zu ainftetten ftat
Merckent v6 dem gütten buch wie es fich fo wit zerfpraittet hat
5. Die apptifiin die was fchone als uns das ift gefaget
Sie fach das buch gerne wan es if wol ift behabet
Sy fatzte für fich zwen maister die lerten fy des büches ain
underfchaid
Das fy dar fanden gefchriben das brachten fy in die criftenhaid
XV
6. Nach und ferro fären Bf in das land
Sf fungen und fetten dar vö ward es bekand
Die feltczen avSture weiten fy nit vtragen
Aller erft mügent gerne vo ain künig riebe hören fagen
7. Es wüs in conftenoppel ain junger künig rieh
Byder berbe und gewaltig er hies hug dietrich
Uff von kindes juget kund der künig wol leben
Durch got und durch ere beide liehen und geben.
Fol. 55. Str. 532,3,
Er fprach frowe als ich mich kan verfton
Ir habent in füben jare gef&chet das ich in vor lich behttttet hün
533. Von zome nam i^ ain zober vnd wolt es an in geworffen hün
Ich kome nit in die kloben als ir h^ind get^in
Mines jungen hören libe wie es im ift ergan
Von dem ruhen wibe gefchied er do hin dan —
Fol. 60. Str. 618.
Es was in ainem mayen fy baiffeten in ainS walde
Vnder ainne gezelte fydin freyd was manigfalte
Do er mit der frowen kurtzwile wolte hon
Do kam ain tier wilde geloffen in den tan
619. Das was ain hirfch fchöne für war ich üch das fagen fol
Dem was fin gehume mit golde gewunde vol
Alfo in ain alter rife hette gefürt in den tan
Durch die fchone frowe der hies crefian.
620. Do wolffdietrich den hirfch anefach
Alfo züchtenglichen er zu üner frowen fprach ^
land üch nit verdrieffen vnd üwer megtin
Ich wil nach dem hirfche jagen mit den hunden dahin
621. Do jaget wolffdietrich und ander iine man
Nach dem hirfch schone der ufferwelte man
Do kam ain alter rife da hin dan in den tan
Und ffcal ime die frowen der hies creüan
Hervorzuheben sind die u oder ü für ft.
o^ Heiddberg, 365, s. Mone. Keine Strophen^ Verse abgesetzt. Zu-
weilen beginnt eine ZeUe mit einem grössern rothen Buchstaibenf und
die Abschnitte haben zuweilen rothe Überschriften. Mone hat diese
Handschrift seiner Ausgabe des Otnit zu Orunde gelegt^ und hält «ie
für älter als A, was mir nicht richtig scheint. Die Schreibweise
xn
ist aus Mortis Oinit sni ersehen^ und ich werde weiter tmten noch einen
Abschnitt aus ihr wörilieh abdrucken lassen.
b, Frankfurter Stadtbibliothek, beschrieben von Thomas in Oräters
Iduna. Jahrg. 1813. Es sind 226 beschriebene Blätter j Otnü 1 — 40,
Wolfdieterich 40''— 226 ♦ Auf dem ersten Blatt unten ist gedruckt Car-
melit. Francof. Verse abgesetzt, Strophen und Aventuren nicht bezeich-'
neL Die grössern Anfangsbttchstaben der Zeilen sind ohne Werth, da
sie oft den zweiten, dritten und vierten Vers der Strophe beginnen. Ein
rother Strich |ZL der öfters vor den Zeilen ^teht, trifft zwar, oft auf
den Anfang der Strophe, soll aber nicht diesen, sondern die oratio recta
bezeichnen. Ich gebe, hier eine Stelle buchstäblich genau:
Fol. 43*. Str. 7.
Es WZ in kinftenoppel ein iung' küng rieh
Ge-naltig und biderbe hies hugdietrich
Uf von kindes iügent künde der heilt wol leben
Durch got und durch ere beide lihen und geben
8. Er waz hibefch an dem libe wol gefchaffen überal
Gedreget als ein kertze vber die hiffe hin zu tal
Daz hör wz im gel und darzü val
Es Iwang ime von der aüeln vber den girtel hin zu. tal
Sin vatter wz geheülen d^ küng antis
Ein firlte in kriltenlanden dis buch feit uns alsus
Der hette uf fime hofe erzogen dz iffc wor
Ein hertzogen riche der lebet wol dirthalp hund't ior
Es waz der hertzoge bertung gebom von merian
Den hies d^ küng antis balde vor fich gan
Ich habe dich erzogen fetzig ior noch wirdekeit.
Des los du mich genieffen ich beuil dir an diu eit
Hugdieterich den erben min laut und lite las dir bevolhen fin
Der tot het mich gegriffen die weit müs ich lan
Ritt' und knehte fach man trurig ftan
Neina hertzoge bertung du solt mich genieffen lan
Ich lerte dich werfen mit dem meffer daz dich niman tar beftan
Do gab ich dir zu wibe die edel hertzogin
Ler mirs hugdietrich als lieplich dir fm
Ij Do sprach der hertzoge betung daz foent ir lieh' fin
Waz ich kan des gutes dz ler ich den herren min
Doch truwe ich got von himel ir migent wol genefen .
Nein Ipraoh der küng antis dz mag leid* nit gewefen
xvn
Ich bemerke^ dass sowohl in dieser ah den andern Handschriften
die tz nicht überall sicher sind, insofern aitch cz gemeint sein kann,
3er Codex hat im Wolfdieterich zwei grössere Lücken. Stoischen
Fol 59 und 60 fehlen Str. 276,2 bis 290,3, also 58 Zeilen, also da
an dieser Stelle die Seiten 29 Zeilen haben, gerade ein BlatU Zwischen
Fol 200 und 201 fehlt Sir. 1946 bis 1956,3, also wiederum, da an
dieser Stelle die Seiten 22 Zeilen haben, ein Blatt.
c^ Strassburger Sem inarbibliothtk kh 4*. s. Hagens Qrundriss hie
und da. Die HandschHfl ist nur theilweise von neuerer Hand und
zwar unrichtig paginiert. Jus der alten Bezeichnung der Lagen geht
hervor, dass es ursprünglich mehrere Codices waren, und zwar 1) Otnit,
Fol. 13—52 in drei Lagen, eine von 14, die zweite von 18, die dritte
von 8 Blättern. 2) Wolf dieter ich Fol. 53—201 in 11 Lagen, von
14, 16, 14, 14, 12, 12, 16, 12, 12, 12, 16 Blättern. 3) Die beiden
Rosengarten Fol. 203—279 in 6 Lagen, von 14 (das 14:. Blatt fast
ganz weggerissen) 14, 14 (aber eines ist ausgeschnitten, also 13J, 12, 14,
10 Blättern. Der grosse Rosengarltu geht bis Fol. 246*. 247 beginnt der
dein laurin und derjgleine rosegarte, das Ende ist 278* und 279 ist
leer: am Schluss:
hie diz bncli ein ende hat
von dem ufferwelten tegen
gott geh uns finen fegen
den mieile von uns nieman triben
]hMi«n«A^ diz buch hatt diebplt von banowe der goltfinider gefchr, 31 Folia.
Es sind wirklich 31 Blätter und 1 Seite von 274 an.
4) Dietrich von bemne und sigenott, Fol. 280 (von neuer Hand
281 bezeichnet) bis 330 in drei Lagen von 16, 20 und 16 (da das
teizte leere Blatt weggeschnitten ist, 15) Blättern. AmJlndA^Mehi LH
bletter, ganz richtig, wenn das weggeschnittene mitgezählt wird.
An diese vier Codices wurde der Pfoffe Amis, Fol. 331 flg« auf
42 Blättern ohne Bezeichnung der Lagen angehängt, und dazu kam die
Vorrede in dner Lage^
Die Schrift ist zwar ungleich, bald grösser bald kleiner, bald fluch"
Uger bald ruhiger, scheint aber doch durch den ganzen Codex von einer
Hand zu sein. - Der Schreiber ist also der bekannte Diebolt von
HaqenaUf siehe Mone, 8. 406 zum Heidelberger Codex 314, welcher das
Datum 1447 trägt..
Ich gebe den Anfang buchstäblich treu:
Hie mügen ir gern hören fingen und fagen
vn klüger ofendüre do miefTent ir getagen
I*
X.
ez wartt ein buch gefunden das Tage ich üch firwor
züi dagenmnde in dem closter do lag es manig jor
fit waitt ez gefendet uff durch peiger lant
dem bischoff von^einTbe^ wartt diz buch bekantt
Er kurzett ym darob die wille XVII jor
do vant er dar ynne ofendüre fag ich üch firwor
wanne den firften vertrofz das buch er lafz
Selz'wunder daz dar ynne gefchr. was
er kurtzett ym darab die wile bitz er fin ende nam
nach fime dode lalT ez iin kappelan
do er diz buch überlalTz an ßn arm erz nam
er drÄg ez in dz closter fir die frowe wolgetan
dz z& walpurg zu einftette ftatt
merkent von dem buch wie ez lieh zerbreittet hat
die eiffcinin waz fchfin also uns ift gefaget
fti fadh daz buch gernne wanne ez ir wol behagt
fü fattz fir fich zwen meifter do lertt fü es durch ein hübfchheit
Bie fimdeüt difen don darzü fü broflitten ez in die kriftenheitt
nohe und ferre fürent fü in die land
«
fü fungentz und feitentz do von wartt ez bekant
u. s. w.
Ich benutze die Gelegenheit uim in V, d. fkigem Fieidenbuch von
^ 1861^ 1, CXI— CXXVI die Vorrede mherichtigen.
Z 4. künig Z. 9 schSnste. Z. 17. Ludegast ist von alter Hand
über Lügeast geschrieben, 20 vor ziten der Hannenland. 22. hiefz.
80. güttez von gold. 81. dor in wz (d.i,toa8) sMt dormitz. 34. sttein
gÄtt woten. 35. worent — einen der stein. — 28. über berge sMU
bürge von alter Hand, 53. finne (ein Strich su viel, wie oft), 70.
Folchelr. 73. daz laind litt. 75. hiesz. 86. was. 90 ein] Sin. 101. nicht
Hertneh, sondern Hertinh mit v über i, also Hertunh (im Drui^
Hertwich). 121. erschlagen. 124. Diettliep. 131. Bafen. 137. Mentin-
ger. 147. über Eiberich steht alberich. 171. das wüste nieman wanne
— 177. zornig— swester von Elberichz wegen. 201. vnd keiser Ottnid
dre — 213. Nider sieht nicht: erstand fun, dies ist ausgestrichen tmd
darüber gesehrieben friden, doch unsicher und das f ist sehr zweifdhaft
220. ling, darüber lint. 223. starp. 231. biderwer, darüber biderbe.
232. Merian, darüber meron. 26. sien, darüber sün. 234. sienne,
darüber süne. 238. I>ft8cfban, darüber dufkaa. 243. Beohekr (nicht
Brecheler). 278. die )nike 4sMi^.-^l%. Sigemund (iückt i^eM deut-
XIX
lieh). 303. der ] daz. 824. ir sUiU iv. 329^ ßipis« 330« wart. 341«
genand. 349. enpfholen. 431. an eim. 463. Eoapgarttei^. 469. ge-
walstigeste. 519. vnd, lies Yon. Zu merkei^ isi npck, dc^ am
Rande bei Zeile 38 die Zßhl 2
» 92 » 3
» 3,53 t 4
»209 > 5
»268 » 6
» 9i7 hei der Ueberschrift die Zahl 7
» 419 die ZßM 9
» 46^ » 10
» 501 » H deht.
d. DJs »toeUe Strasshur^r Handechrifj. Johanniter bibL ff. 81. kL
fol^am Jahr 1476. Sie enihnll 1) Wolfdieterich Fol. 1*— liO^ am
Schlüsse steht difz buch ward gefchriben in dem jor nach gottes ge-
bnrte MCCCC und LXX und VI jor. 2) Der grosse Rosengarten 111«
—133* vom unvollständig. 3) Salomon und Horolf 134"— 172*. 4)
König Otnit 173-— 195^
Der Codex beginnt mit Wolfdieterleh Sir. 20,3; da die Seite un-
gefähr 40 ZeHen hat,^ so fehlt gerade ein Blatt. Ich gebe Fol. 3^ buch-
stäblich genau:
Str. 71,3.
Do fprach der kamerer an der felben ftÜT^t
Dis hat als geueget Ton kriechen die fchone hiltpgvmt
Str. 72.
Do würdent ir die lüte sü üahieck holt
Der konig hieij& jm füohen lin gefpunnen golt
Er heifz jm ein hübe wurcken daran wuder one zal
Darumb gingent zwo borten die eine breit die ander imal
73. Do w'kete er im die httbe duroh ein kündikeit
Er hette gefehen die keiTerliche meit
Durch deren er müflie verborgen Hn
Do gedohte er wie foltn gewlnen die edele künigin
74* Do hügdieterich die hübe hat bereit
Do fante er noch dem künige als uns dis buch feit
Do fatzete jm uff die hübe dz fchone megetin
Qegen difer hochgezeit foUent ir domit geeret im
7^. Und fnllent fy d'ch nimenjb willen vor uw^gefte trage9
So fy koment heim zu lande dz fy euch künn6t gefagen
XX
• Ir habent uff uw'm höpte ein feltzen cleit
Gnode jüngfröwe wünecliche meit
76. Ir hant mich wol geeret edele künigin
Mütent was ir wellent dz fällent ir gewert fin
Dz wiffent ficherlichen ich tun es gern
77. Do fprach hugdieterich mag ich das 'ficher fin
Ich verfprich es uch uff die truwe min
So heiffent mir uwer tochter ab dem turne gen
So wil ich umb die hübe anders nit zu lone han
78. Do sprach der künig walgunt des Mlent ir fin gewert
Ir hettent nü andere gobe vö mir wo begert
lant oder bürge filber oder golt
Ich hies es uch alles geben oder werdent mir niemer holt
79. An dem pfingeftage brochte man die künigin je
Do liofz fich hugdieterich gegen ir uff die knye
Do enpföge in alfo wol die edele künigin
Stöt uff jüngfröwe un lont uw' knüwS fin
79,5. Do wart von getrenge ein ungefüger fchal
Die tifche wurdent gerichtet im palaft und im sali
Der künig mit den geften wolte offen gen
Do volgete noch an dem gefidel manig hochgelopter man
80. Liebegart die alte fy by der hende ving
Mit den zwen gefpilen fy do zu tifche ging
Sy fatzete fy gegen einander uff ein gefidel dz wz rieh
Do fach er alfo gerne die maget minneclich
Von diesen 7 Handschriften ist keine werthlos ; näher verwandt sind
B mit C, c mit b, d mit a^ aber keine ist Abschrift der andern. Den
Text der Handschriften ABC bezeichne ich mit W, und den der Hand-
schriften abcd mit w.
Ausser diesen sieben Handschriften sind noch ZYX Hulfsmitteil für
die Herstellung des Textes des Wolfdieterich,
Mit ZJbexeichne ich den kleinen v, Hagen^ Heldenbuch (1855)^ /^
167 herausgegebenen Wolfdieterich . der uns in drei Handschriften er-
halten ist, 1) Za ist die Handschrift Hagens, beschrieben Heldenbuch
8, XX\, Sie kommt aus Landshut, und ist nach unsicherer Schätzung
in der MiitCj wahrscheinlicher sni Ende des 15. Jahrh, geschrieben. 2)
Zb, Wiener Hdschr. Ende des 15. Jahrh. s Hagen, Heldenbuch S. XXVl,
abgedruckt durch Frommann in Haupts Zeitschr. Bd, 4, 401. S) Zc^
die Heidelberger Hdschr. des Augsburger Wd)ers Smj^eHJKroll^ ger
schrieben 1516; «♦ Hagen, Heldenb, XXVH,
Nach der ganz verkehrten , aber bei deutschen Gelehrten fest" \
stehenden Meinung, dass prosai'iche und poefi'iche Werke beim Abschrei-- 1
ben fortwährend wachsen, gilt auch von diesem küreern Wolfdieirich
die Ansicht, dass er der einfachere, ältere sei, der später su unserm
längern Gedicht ertpeitert und verändert worden sei. Vielmehr hc^t gegen
Ende des 15. Jahrfu Jemand unsern Wolfdieterich und den Wolfd. (f.^T,Vii,
Sabene au einem Gedicht von massigem Umfang verschmolsen , und
daher beide verkürzt Sein Werk ist daher für die Kritik des Sabene
ebensowohl als des grossen Wolfd. von Wichtigkeit. Die Handschrift
des grossen Wolfd., die ihm vorlag, war eine alte, gute, zunächst mit
A verwandte Ich werde weiter unten das Verhältniss umständlich dar^
legen, und will hier eine kurze Vergleichung der Heidelberger Hand-
schrift mittheüen. Hagen hat seinem Text seine Handschrift zu Grunde
gelegt, aber aus der Wiener ergänzt so weit diese reichte; von Sir, 528
an sind die Ergänzungen aus Zc genommen Diese beginnt:
Es was in conTtantinopel aiji junger kunig reich
gewaltig vnd auch früm der hieff haugdietreich
auff von ktindes jugendt kont der hold woll leben
durch gott vnd auch ere waydenlichen geben
Er was klein an dem leybe und wolgefchaffen überall
getrollen als ain körtz über die hüjßfe zu tall
fein har was im rayd darzu lang und wollgefar
es gieng im über die achlel und hüffe gar
Ich gebe hier nur die wichtigsten Lesarten:
4,4 in wirdigkeytt das.lass genüffen mich. Zc hat also den Reim
dich : mich, vde Za ; dagegen Zb wirdigkeit : eit wie Ww. Es zeigt
sich also, diiss der Wiener Codex den altern Text hat, der in den
beiden andern erneuert UL Zc steht Öfters zfoischen Zb und Za, wie
6,4 müg gefein mit Zb gegen Za und so noch oft. 7,3 und 4 fehlen,
8,4 er hielt den jungen herren in stetter hut
12 erweitert:
hat fy an dem leyb fo ift fie ain dienffcmeydt
hl[ ich dir vormalf dick hann gefeyt
hat fy den adl fo ift ungefchaffen ir leyb
derümb kann ich fünden kain gefchlachtef weyb
die dyr zu frawen müg fügfam fein
daf röd ich auff dy tr^we meyn.
17.1 £j ist von andien iren ort edler küng gebar
17.2 ir wondt pey etc.
1 7.3 mafr unnd rcbamm und befokeydenhayt
17.4 tugent nndfchöne trett die fchön majdt.
18,1 u, 2 Ir vatter hat gefohworen
fi fej allen mannen verloren,
21,8 nooh zu hoffe reytten (UaU sa hohen raeten!)
28.1 In weyblicher er nnd waet er (ich fchon lie.
30,3 mit welcher weiften band (I)
39,3 der liecht karfünckl ans den bieribhenken fchain (!)
41,3 u. 4 ödle küniginn wannen mügt ir kommen fein
das folt ir mich lan willen ynd waf ewr ¥rille fey«
43,3 das er mich felb 4 behaldt«
45 fehlt.
57,3 darzn fpech wyrcken die kleinen vogelein
60.2 spech wyrcken
60.3 tyfchlach nnd awechel (Fo/. 8).
68 hafen nnd fuchs und das wylde rech
waren an dem ort und der helfand vech
und das erberfchwein mit ainem hundt rot
aller erft man dem fyrsten zucht und er embott.
88.4 ich bin von wilden kriechen der haugdietrich {Fol, 10.)
189,4 und badetten gar fchone das fchön kindelein (Fo?, 15.)
262,8 do gab er wechümutt yper vor hindann.
284.1 du alter zewgbart {Fol. 28.)
8 1 0.2 karfttselmich Wolfdieterich fo kombftu aus forgen fyrwar {Fol. 30.)
311.1 ich wil dich nit kaij^seL
380 bü 388 in Za stiftet die Kaiserin Friede »teUchen Wolfd. und
Otnit; dagegen Zb 377—380 und ebenso Zc folgt Ww T. Es
sind also diese Strophen in Za nicht alte Veberlieferi$ngj sondern
das Werk des Schreibers von Za,
Auch im folgenden bis 898 ( — 891 Zb) hat Za bedeutende Abweiehun-
gen von Zb; Zc folgt immer dem Text von Zb. Zb 388,4 ent-
wadlen] entwallen.
7jb 889,3 u. 4 : das was ain hyrss fch5n das fag ich ewch fürwar
fein gehym was gewunden das was liecht und klar.
Za 398 {Zb 891),2 ich will in kurtz wider bey euch feyn.
408.2 fein fchwert er in ain bahnet tet und fucht fein weib«
528,a die was gedeget woll.
546,4 püdens.
552,4 4)a(ttiatb weit ich ymmer in gemache gan.
557.1 mir gottwylknmen fein.
573.2 her wyrt was geftrecht fy — {Fol. 33.)
581.2 fy legt ir fchöne bryftlaoh a«i€ den fyrsten gntt
594.3 wann ee ich eweh karfüsel amfT die trewen mein
595.4 dein fridell noch gefein.
596,1 Do i^ach dy jnnekfraw lieber Tatter meyn
er hat nit karfaselt dy lieben tochter dein.
621.3 du kumpfi; in teytscfaen reychen fieher nimer mer.
622 Der ewig got fprach Wolfdietrich
der ift voller gii«4en ^fo rey«h
er laft eim jeden eriften kein laid gefohefaen
das bat er allen frammen yeijehen.
Stau 62^^638 (Fo/. 57):
Nun foll ich auch werffen sprach Wolffdietrich
nun befchirm dich oben das ift dir gut ficherlich
er warff dae erft meffer auff den haydenifchen man.
ioh wyll dich laffen fep^ien ob ioh werffen kann
Wolffdietrich begundt lachen und fache den herren an
er fpiiU5h wer hat mich das gelert das ich dich troffen han
de fprach gar zomiklichen der haydenifch man
ich wayff wol ficherlich ir findt ein fyrst lobefam
ir ft»t mit gewak ir mügt wol ain fUrft fein
er fprach ich hayss wolffdietrich und bin der feind dein
pyftu von wilden kriechen der küng wolffdietrich
von dem ich fol Verliesen meyn leyb gar wtmegclich
LafT mich hie leben tugenthaffter man
alles meyn reich madi ich dir underthan
dein land £ej 4ir fälig fpraoh wolffdietrich
du muft mir hewt gelten mangen ritter löblich
und hab dir dein dohter gar wolgeüian
ich gib dir mein trew es muff dir an das leben gan.
Str. 644—659 sind Feh 58 sehr frei behandelt tmd abgekürzt;
der Kampf mit den Piemtleuten und die Taufe dereelbm ist über-
gangen,
694.4 (Feh 60) vor dem wurm eriehray.
724,1 Br ecbriett sidi pa^ld von im.
726,4 cu einem gemehel fehlt.
745,8 des starken fewres sinck.
XXIV
747,3 u. 4 do pracht er in pey mittemacht an den purggraben
do hört er die schonen firawen wainen und clagen.
749.3 geben durch ,gott.
754. Do gieng die £raw in ain kapell dan
. . do was eingössen ein pild von marcellean.
Ebe7iso 752,1 u. 4 u, 754,1 sant marcellean.
770,2 {FoL 66) der was von wilden pitran also hiess man.
771,2 enthauptet] köpfft.
778.4 do pat er got den guten das er im hnlf von dan. Dies ist bei
Hagen 779,4. In Zc ist 779,3 t/. 4:
er het dem grafen 50 feiner man erschlagen,
er selb entran kern das wil ich ewch sagen.
781 ist geändert und von 781,4 \rird übergesprungen auf 798,4.
801,2 er strackt gen im den zagel mit den äugen plickt er in an
812,4 ein nöbelkappen.
817,1 pülüng
Nach 817. Nun dringt mir disen waller der vor dem pmnnen leytt
so will ich bey ewch schlafen er sprach es wer wol zeytt.
do gieng aus dem purg piUüng zu diser stundt
er fdrt in durch den prunnen ein wurtz gab im in den mundt
als nun Wolfdieterich — s. 822,1 — also von 817 auf 821,3
824,1. ain yrdischer man.
848,1 u, 2. des solt ir haben dingen das will ich ewch sagen
das zwerg hiess bald pringen ain büchsen für sich tragen.
853,1 1/. 2. land und leytt dy mir min vatter hat yerlan
domit sy dir genött du tugenthafter man.
856.1 meyn vatter der hiess thernück.
861.2 es sint mit mannes äugen frawen tragen sechen an.
865,4 nun lass dir mein todten seil empfolhen sein.
868.1 pey d. dülmendt besampt sich das hör.
869.2 zwyschen prim und gartten.
891.3 do lag er urlang.
893.1 der hiess parant.
895.2 zagler statt zirkler; ebenso 901,1. 906,2. 926,3.
934.4 {Fol. 76) wann uns ist sicherlichen die wör benomen.
945 (Fo/. 76b) do erschollen die mer weytten in dem landt.
maniger stoltzer haiden kam gerytten ze handt
do taüfft man 14 tag und nacht woll 50. 30 und m*"
haiden als uns das buch nun sagt. amen, aliqü no habe]
paucm. — Explicit wolfdietriches leben wie es im'ergang ist von dem
anfang biss an das endt geschriben durch mich simpertus EröU, weber
• • •■MM
und burger zw angepurg. anno dm 1516.
Es^ folgt nun die Vergleichung von Z und unserm Text Ww so-
wohl als W Sab, Z beginnt mit Str. 7 Wj übergeht also die Ein»
leitung.
Str, 27 mit der Beziehung auf frühere 6es<Mchten ist in Zy wohl
absichtlich^ ausgelassen, Str, 50 — 52 sind in Z und Y ausführlicher und
wahrscheinlich echter erhalten^ siehe die Noten, Zu bemerken ist noch^
dass Za AI sich bezieht auf W 51,8 u. 4, Verse die in Z fehlen^ also
auch Z ist nicht vollständig.
Die Strophe 59,5 — 8 hctbe ich aus ZY aufgenommen, obgleich sie
in Ww fehlt.
Dagegen Str, 60 u, 61 fehlen Z und Y; da aber Y die Strophe
208 hat, so sind sie nicht in Ww zugesetzt, sondern in ZY atisgelassen,
Str. 73 fehlt Z u. Y,
78,5-^8 habe ich aus ZT aufgenommen^ fehlt Ww,
Sir, 107,5—8 st^i BCw, fehlt aber AZY mit Recht; sie ist ein
störender Zusatz.
Nach Str, 121 haben wYZ eine Strophe, die nach 113 und 121
überflüssig ist
ßtr, 124 steht nur in AYZ; es ist dieselbe Strophe, welche BCw
nach 107 bringen. Aber YZ lassen Berchtung meM am Abend, sondern
am folgenden Morgen dnreiten. In A kommt er Abends, und erst am
folgenden Tage nach der Messe ist der Empfang in Str. 126. In w,
isi 126 tne in W, dagegen YZ haben nichts von der Messe, Auffällend
ist in A 124,4, dass die edelen jnnkfrowen den Gästen die Rosse ab-
nehmen,
181 und 132 fehlen Z, dagegen steht 133 vor 132. Y wie Z, Doch
ist Ww vorzuziehen.
134 fehlt Z und Y,
189 Statt des Zeltes ist in Z 132 und Y von 4 Pferden die Rede,
die Walgund ihnen schenkt. Das Zelt ist dasselbe, das schon 40 und
46 erwähnt ist. Der Text von ZY scheint auf einem LesefMer zeiter
zu beruhen. ^
142 fehlt ZY, 148 fehlt ZY.
170 fehlt Z, steht aber Y, Von hier an beginnt Z von Y abzu^
weichen, und willkürlich zu ändern.
Nach 183 hat Z die Taufe, Za 173—178 gegen WwY.
Nach 184 hat Z eine der zwei Strophen von w, siehe die Note.
II
XXVI
202 fehlt Z) steht aber Y; ebenso 208.
217 (Za 211). Es ist eine sehr ungeschickte Änderung in Z, dctss
der Wächter statt des Königs spricht
An 218,1 ist 224,2—4 {Za 212) weil die Tauf e schon vorher er-
zählt ist,
220 üt Z 173, und 225 ist Z 213.
Nach 226 ist Za 215 ein Zusatz j den WwY nicht kennen» Ebenso
ist nach ^231 Z 221 ein deutlicher Zusatz.
Nach 236 hat Z eine Strophe (227), die in w nach 237 stM, in
W und Y fehlt Sie ist aus 108 und 125 genommen.
Nach 237 hat Z zwei Strophen (229) und (230), die in WwY
fdcht stehen^ und zugesetzt sind. Ebenso findet sich (232) nach 238 nur
9
in Z) ebenso (238) nach 243.
Statt 251 bis 254 ist Z 246-— 252 iheüs abgekürzt, theüs erweitert^
theils umgestellt Dass Z ändert, geht aus Y hervor, das Ww folgt,
261 ist Za 259. Von hier an weicht Z wesentlich ab von WwY.
. 262 bis 327 fehlt Dann aber sind Strophe 328 bis 335 erhalten
in Z 260 bis 267. Es zeigt sieh hier deutlich, dass Z nicht etwa der
ältere, von den Zusätzen in W nach freie Text, sondern aus WwY
abgeleitet ist ; denn W 328 nun lazen wir beliben den edeln keiser ricli
ist ganz passend auf Otnit bezogen; dagegen Z 260 nu lafsen wir ligen
den edlen künig rieh m^uss auf Hugdieterich bezogen werden, von dem
aber im Folgenden sogleich noch mehr erzählt wird, nachdem doch
schon 259 ungeschickt gesagt war, dass er gestorben sei.
Str. 336 bis 347 sind ausgelassen, 348=268 Z. Die nächsten
Strophen (269) — (271) sind abgekürzt und in Unordnung gerathen, bis
(272) wieder gleich 355. Dann fehlt 359 nach (275). 363 (279) üt
geändert, 279,3 er ist fanden zu walde bei jungen wölfelein, worauf
dann statt 364 ganz abweichend (280) , was sagt ir mir von Wolfen
dy laufent zu holz, womit zu vergleichen Z 635 und das jüngere HÜde^
brandslied. 365 fehlt, 366 ist (281). Es fehlt im Folgenden 374 nach
(288), 376 nach (289). Die Ordnung ist geändert, nach 375 (289)
folgt 381 (290) bis 384 (293), worauf 377 (294) u. s. w. 387 und
388 fehlen nach (299). 389 ist (300). (301) üt 389,6 aus w. Es
folgt (ß02) eine üebergangsstrophe, die in WwY nicht zu erkennen üt. Der
folgende Abschnitt 391 bü 505 steht nicht in Z, und obgleich 391 bü
493 deutlich einer der jüngsten T heile des Gedichtes üt, so zeigt doch
494—505, dass in Z auch ältere Theile fehlen, dass also nicht W eine
Enoeiterung aus Z, sondern Z eine Abkürzung iat
Nach 509 (306) hat Z die Strophe von w nicht, folgt also W.
xxvn
Es folgt 509 (303) ohne Unterbrechung bis 522 (319). Dieses
Stuck ist besonders lehrreich ^ da Z offenbar aus einem Exemplare ge-
flossen ist, weiches die innern Reime von Ww nicht hatte.
In Str. 523 (320) t/nrrf von 524 auf 526 übergesprungen und
527 üt (321) und sofort bis 536 (330). Aber 537 bis 543 sind in
eine Strophe (331) susamm engezogen, 544 ist also (332). Dann fehlt
547, 549—552, 554 und 556; es ist also (334) 546, (335) 548,
(336) 553, (337) 555, (338) 557.
560 ist in zwei Strophen (341) und (342) erweitert. Dann ist
564 ausgelassen^ und 565"=(346). Die Strophen 566 und 567, gleich
(347) und (348), zeigen noch einmal, dass die in Z fehlende Episode
von 302 — 327 vorausgesetzt urird, und also nicht etwa in W?/? hinzu-
gedichtet, sondern in Z ausgelassen ist, 571 und 572 sind in eine Strophe
zusammengezogen (352). 573 bis 592 ist (353) bis (372) ohne Zusatz
und ohne Auslassung, Nach 592 (372) hat Za sogar eine neue Strophe
(373), die zwar nicht unpassend ist, aber ein Zusatz des Schreibers
von a zu sein scheint, da sie Zb nicht hat. Dann weiter ohne Ab-
weichen 593 (374) bis 598 (379). Jn den folgenden Strophen geben Zb
und Zc einen Auszug aus W, nämlich Zb 377=599^ 378 = 600,
379 = 601—603; 380 = 604 u. s, w^ 387,4 = 617,2, wo das andere
Abentheuer beg^innt. Dagegen Za ist ganz abgleichend 380 — 397, und
es zeigt sich, dass der Schreiber von Za ein Dichter war, der sich er-
laubte^ selbstständig zu verfahren. An dieser Stelle seheint er Anstoss
genommen zu haben an dem volksmässigen Humor des alten Gedichtes \
seine Erzählung ist edler gehalten.
Das Folgende ist nur noch ein Auszug aus W, (398) = 620^3.
(405,2) = 630,4. (407,3) = 634,1. (410,3) = 637,1. (413) - 640,3.
(416,1) = 643,3. (417) öw (429) mit einigen Versetzungen und Wider-
holungen 645 bü 658. Nach (429) 2=658,4 ein Sprung auf 669,1
(429,3). Nach (432,4) = 672,2 ist die ganze Erzählung von Fromtd
ausgelassen, und (434,3) -=• 691,1. Dagegen die Geschichte von Tresian
ist ziemlich sorgfältig behandelt von (436) = 692,3 bis (465) = 721
ohne wesentliche Abweichung; doch 704 und 712 fehlen, tmd 716 (460)
ist vor 715 (461) gestellt, und (447), (448), (449) sind sogar neu
zwischen 703,2 und 703,3; doch ist (449) Widerholung von (441) =
697,3. Die lange Erzählung von dem Kampfe mit Berille 722 — 744
ist unbekannt oder übergangen, 745 bis 751 sind in zwei Strophen
(466) und (467) zusammengezogen. Dann folgt 752 — 775 ohne wesent-
liche Aenderung in (468) bis (485); doch sind 757 und 758 ausge^
xxvra
lassen und (473,1 u. 2) ist neu; 767 bis 769 isi ersdst durch (481).
773 u. 774 sind überffangen.
Die folgenden Kämpfe und der Tod Otnits von 11h ftia 881 sind
ziemlich genau erzählt in (485) bis (541) und zufar nach W^ ohne
die Strophen von w. Doch ist (486) nicht in W^ aber in w an der
Stelle von (487) 776. Die zwei Strophen 791 und 792, fcelche nur
A haty stehen auch nicht in Z. 797,5 üeht nur wZ. fehlt WY. 805
(515) ist um zwei Zeilen erweitert^ 807 um swei Zeilen verkürzt^ und
g09 vor 808 gestellt. 811 (521) ist eu zwei Strophen erweitert, da-
gegen 812 ausgelassen, 823 (535) steht erst nach 825 (534).
Statt 832 bis 838 nur eine Strophe (542). 839 ist (543).
840 bis 1059, die zicölf Schacher, örimure, der Marner, Wernher,
die Gefangenschaft u. s. w, sind ausgelassen; dafür hat Z Bwn Strophen
(544) und (545), und (546)4 üt = 1060,4.
Der Abschnitt (547) bis (671) ist im Oansen sehr abweichend von
W; doch ist (552,2) = 1074,4. (562,3 u 4) = 1133,8 i/. 4. (602,4) =
1191,2 und dann fast Vers für Vers bis (614) = 1208 übereinstimmend.
Ferner ist (636) = 1223. (637) = 1224. (643,2) = 1234,1. Es ist
also nicht zweifelhaft, dass der Verfasser von Z aus W schöpfte; aber
er folgte grossentheHs einer andern Erzählung, dem WSab, den wir vn
diesem Theile nur im Auszug Kaspars besitzen. (548,3) gen Falkeneisse
ist Kaspar 267 zu Walledeisse. (551,1) er hat von der Burg ver-
nommen, Kasp. 255 die purk mir Bunttmg verbot. (553,4) der H^de
und seine Tochter stehen am Fenster, ebenso Kasp. 256. Die Tochter
fordert auf, ihm entgegen zu reiten, ebenso öetKasp. (564) ist Kasp. 261.
(567) die Linde, bei Kasp. 263 (in W schon früher 1107). Das Fol-
gende wesentlich wie bei Kasp, (592,4) = Kasp. 270,7. (627) = Kasp.
276. (632) = Kasp. 281; und sofort (655),3 = Kasp> 284. (658) =
Kasp. 285. (660,3) = Kasp. 286. (662) = Kasp. 286- so bis (670)
= Kasp. 288.
Das Folgende bis zum Auffinden des Schwertes Otnits folgt im
Wesentlichen der Erzählung von W, doch ist wörtliche Uebereinslimmung
sdten zu erkennen. Die Klage d^ Wächters (673) erinnert an 1541,
du Klage der Königin (674) an 1544. (681) ist 1615. (683,3) =
1618,1. (684,4) = 1619,4. (685,1) = 1620,3. (686,4)= 1622,4 (690)
= 1626. (691) = 1627. (692) = 1628. (708,4) = 1651,2. Aber auch
an WSab. die stainwant (678,2) siehe WSab. 596. Er ruft in das
Drachenloch (679,4) ?^e Saft. 598; doch vergleicht sich auch W 1618,4.
(697,4) das Schwert in drei Stücken, wie Sab. 604,1. Eigenthümlich
üt Z 710 u. 711.
XXIX
<718, 719) siehe Kasp. 244.
(726) findd er den Ring Otnits^ wie Kasp. 250. Es besieht sich
darauf der su WSab, gehörige Ortnit 546.
(730,3) vergl Kasp, 251,8.
(728) bis (739), ein wilder Mann nimmt ihm sein Schwert und
gibt es ihm wider ^ ihm dienen Zwerge. Es ist wohl Kasp. 252.
(740—746) der Kampf mit dem Sarpant üt W 1764—1778. Er
bringt den Löwen nach Garten (747) (762 — 764); su vergleichen im
Inhalt W. 1787— 1792. Dagegen die Klage (748—761) ist theilweis
mit W8ab. 527 flg. sfu vergleichen^ doch eigenihümlich ist der heilige.
Amasian o«fer Marcellean, den WSab. nicht kennt, (7hQ) vergh W 1551
(767) Wolfd. wirft den Stein, W. 1557.
(770) Graf Wildniig vonPiterne, der die Wurme erschlagen haben V^^Urh [j^
wia^ ist aus WSab genommen; vergl Kasp. 300 Vordeck w< Wildung. ^/^^f/-
(781) der schöne Heinrich erscheint nicht bei Kasp , ist wdhrschüntich
aus dem ausführlichem Text WSab genommen, (788) ähnlich toie
Kasp. 302. (770—798) ist Kasp. 300—305. Dann aber uneder aus
W der losgelassene Löwe (799 — 801) vergl, W 1822. Es folgt, wie in
W, aber anders motiviert, die Fahrt der fCaiserin in den Wald (802
—812) vergl, W 1840—1866. Sie sieht das Oebein Otnits (810) wit
1862. Daran ist nun die Entführung der Kaiserin geknüpft (813 —
858), ein merkwürdiges Stück, aus WSab, ftei Kasp. 315— 321. Der An-
fang hat grosse Aehnlichkeit mit der Geschichte des Tresian, Hier ist es ein
Zwerg Billung, der die Kaiserin entführt Wolfd, als Pügrim erlegt
ihn und seine swei Riesen; dabei die Linde (824) ähnlich wie oben
(567). Ein anderer Zuyerg bedankt sich bei Wolfd, das Land gehöre
ihm und sei ihm von Billung geraupt worden; er steigt ihm die Herr^
lichkeiten, eine Linde, die er mit einem Schlüssel aufschliesst, es sind
darin 12 Mägde und lin Zederbaum, aus dem man Wein schöpft.
Femer schenkt er ihm eine Büchse, auA welcher er IW Bewaffnete 9iehmen
kann, und ein Hom; so oft er es blase, werde er ihm su Hülfe kommen.
Der Zwerg erzählt, dass sein Vater Titan diese drei Wünsche, die
Linde, die Büchse, das Hörn von Gott erhalten habe. Bei Kasp. ist die
Erzählung sehr abweichend, — (859 bis 865) die Geschichte der Ge-
bühr enden nach WSab, 565—579 und W 1591— 1611. (866— 870)
man will ihn vertreiben, (868) pei der Dülmendt zwischen Bern und
Garten kommt es zum Kampfe, er nimmt 50 Gewappnete aus der
Büchse. Dieses Stück ist weder in W, noch bei Kaspar zu finden,
wahrscheinlich aber doch aus WSab genommen, (871 — 925) die Hoch-
zeit und Fahrt nach Constantinopel ganz aus WSab, Kasp. 307 — 314.
XXX
(926) bis zu Ende zeigt Verwandtschaft mit Easp. 323 — 325. Doch
ist auch W 1937%. mit (891) flg. fsu vergleichen. Zu merken ist
(930,1)^ sie nehmen Erde in den Mund. (942 u, 943) die 7 Apastd,
vergl. W 1977. (939) bläst Wolfd, das Hörn des Zwerges, (945) die
Brüder erhalten ihr Land^ wie W, 2060. (947 u. 948) Vertheüung der
Länder wie W. 2097 flg. Merkwürdig ist noch der Schiuss (949); es ist
darnach anzunehmen, dass Z die Klostergeschiehte nicht kennt.
Es ist nach dieser Vergleichunq , wie mir scheint, ganz, deutlich,
dass Z nicht etwa die Grundlage von Ww und WSab ist, sondern aus
diesen beiden Gedichten durch Abkü7'zung und Verschmelzung entstanden
i<it Die Handschrift unsers Gedichtes^ welche dem Verfasser von Z vor-
lag, war eine alte und gute, die am nächsten mit W, besonders mit A
venvandt war, Sie scheint noch zuweilen die innern Reime von W
nicht gehabt zu haben, war aber doch nicht frei von willkürlichen
Zusätzen,
y.
Mit Y bezeichne ich den Wolfdieterich der Wiener Handschrift des
Heldenbuchs, Blatt 182 — 278. Es ist dieselbe Handschrift, welche unter
y den Nibelungenurkunden die Bezeichnung k^ erhalten hat Ich habe
den Codex selbst nicht gesehen, besitze aber eine Abschrift des Wolf-
dieterich, die jedenfalls für die Vergleichung genügt. Mit diesem
Wolfdieterich verhält es sich ganz ebenso^ wie mit dem Nibelunger
Lied, übefT welches ich Germ. 4, 315 berichtet habe. Es ist nicht so-
j wohl eine. Abschrift, als eine ziemlich freie, an sich toerthlose lieber"
, Setzung, die für den Wortlaut des Textes sehr selten von Nutzen
ist. Es zeiqt sich aber, dass die zu Grund liegende Handschrift eine
sehr gute war, wahrscheinlich dieselbe, aus welcher Z geflossen ist, zw-
nächst mit A vert/jandt, und besonders für die Namen beachtensicerth.
Ich habe sie schon in den Noten fleUsig benutzt, Sie beginnt:
Nun mugt jr hören wunder hie fingen unde fagn
von cluger abenteure jr foUet fülle tagn
ein puch das ward gefanden das fag ich euch fiir war
das lag in einem clofter verfchloffen manig jar
Das puch das ward gesendet gen payren in daz laut
Eim hohen pifchoff here von eyftet weit erkant
Die cluge ahenteure wil ich hie ofFenb'em
Von einem reichen kimige das mugt ir hören gem.
XXXI
Der wuchs in krichenlanden und was ein kunig reich
Sas zu constantinopell und hies haugditereich
Der pflag vil hoher eren die weill er het das leben
Er gund vil reicher gäbe in hoher mute gebn.
Er was gar wol gepildet nach adell über al
Sein leip was wol.geftellet von oben bis zu tal
Sein har gar hübsch und raide fein gel und goldes far
Das ging im auff fein achseU fein antlitz licht und dar
Sein fater was gehaiffen der edell kunig artus
Ein her aus kriechenlande fagt uns die fchrifFt alfus
Er het an feinem hofe erzogen das ift war
Ein alltten farsten here der lebt vil manig jar.
In den Noten ist schon hinreichend nachgewiesen, dass Y zu W
gehör tj und insbesondere mit Z im Anfang die nächste Verwandtschaft
zeigt. Ich gebe im Folgenden noch einzelne wichtigere Stellen^ ohne die
geringeren Abweichungen^ die Auslassungen V4)n 1 oder 2 Versen ^ oder
die Erweiterungen um, eine Halbstrophe genau verzeichnen zu wollen.
31. Darumb bestell mir degen ein kluge meisterin
die pest in meinem reiche daz ist der wille mein
die mich 1er hauben stricken und wurqken an der ram
darumb von claren golde die porten lobesam.
32. und mich auch wurcken lerne mit seyden kosperlich
darauf loblich entwerfen des wolt ich frewen mich
Hirsch leben unde binden waz leben ie gewan
mit listen ich erwirbe die kunigin lobesan.
47,3 lautet:
wol aus des zeldes knopffe ein lieht karfimckel schein,
vergl. Z 39,3:
vier karfunkel gaben in knöpfen liechten schein.
8tr, 59,5 und die folgende 62 lauten in Y,
Der kunig sprach zu seim weibe vil edle kunigein
Die wunderschonen maget lafzt euch enpfolen sein
Und biet ir czucht und ere wan si ist hochgeporn
Wir weren wol ir eigen der kunigin aufz er körn
Do fprach di kuniginne vil edle'junckfraw gut
Nun lebt ane alle forge und habt ein guten mut
Durch aller junckfraw ere nent euch zu diser stunt
Sie sprach ich bin aus kriechen gehaissen hildegunt.
Str. 73 fehlt Y und Z.
xxxn
statt 79—81, hat Y folgende Strophen:
Dar nach her au9 dem thurne des koidges tochter ging
Da si gar tugentlichen fraw Hildeguad eupfing
Si fort si allso palde in einen palast reich
Hangditrich fach fi gerne di maget minigleioh (80,4. Z. 74,4.)
Man saczt Ii zu ein ander da di zwu knnigein (Z. 75.)
Man trug in für in golde den aller peften wein
Da fas haugditereich bey ir gar wolgetan.
Da blickten ü liplichen offk beid einander an
Er bot ir d*r den weine und fohneit ir fllr daz brot (Z. 76.)
Mit hofelicher perde als im lein czucht gebot
Im waz anff diser erden yor nie gewelen bas
Da er fo miniglichen bey der jnnckfrawen fas.
83,3 und 4:
und di er het geladen fein herschafit alle gar
Durch fein tugent und ere nam er der geste war.
Strophe 111.
Wann uns got geit genade daz ir gepert daz kint
Daz wir von got beid haben und im des dancken iint
Den Wächter und torwartte den nempt zu euch her ein
Daz fi euch helffen tauffen daz edell kindelein.
112. Heifzt es an einem morgen vor tag zu kirchen tragen,
Daz man ez heimlich tauffe und nymant darvon fagen
Nach euch folt ir es nennen wurt es ein tochterlein
Wurt es ein knab fein name haugditereich fol fein.
113. Heifzt es ein ammen czyhen fey meidlin oder knab
Wann ir es mugt gefugen fo get zu im herab
So nempt zu euch zwen ritter und auch vir megethein
Den Wächter und torwartter und auch daz kindelein.
Die Str, 121,5 laidet in Y ähnlich wie in Z 117:
Auch tausent mark von golde mach ich dir Untertan
Ob du si bringst von hinnen so solt du von mir hau.
Ein burk darmit verfchloffen sein alle meine laut
Mein kunigliche trewe gib ich dir hie zu pfant.
Statt 124 bü 127 hat Y (vergl Z, 120—122.):
Damach am andern tage kam perchtung her geritten
Er und fein ritter alle nach hofelichen sitten
Si furtten all von golde gar kayferlich gewant
Sie wurden fchon empfangen die held aus kriechenlant
xxxin
Walgtmdt der kunig reiche in fchon engegeuging
Perchtung und all di feinen er tugentlich enpfing
Perchtnng fpracli zu dem kunige vil libfter herre mein
Wy mag aus krichenlanden di junge kunigein
Nach ir bin ich her kumen jr edler kunig reich
Sein czorn hat abgelaüen mein her haugditereich
Di laut fein hildegunden auch alle undertan
Der kunig fprach mit nichten wil ich fi von mir lan
128,3 bis 129,1 sind in Y erweitert:
Ich mach ir undertenig di leut und auch di lant .
Nu höret abenteure waz ich euch thu bekant
Perchtung fprach di junckfrawen di wolt ich fchawen gern
Da fprach der kunig der pete der wil ich euch gewem
Und lies üe aus dem thurne am andern tag herabe,
138,3 bis 135,3 lautet in wesentlicher lieber einstimmung mit Z
125,3—128,3:
Er sprach nun sagt mir meifter wy mag der bruder mein
Di frag tet er mit liffcen dem folck zu einem fchein
Doch fagt er feinem meifter heimlich fein wefen gar
Und fprach ich hab erworben di fchone maget klar.
Ich wil mit euch von hynnen jr vil getrewer man
Bleib ich es mocht czum leften mir an daz leben gan
Do fprach der kunig reiche jr fchones megethein
Ir folt bey mir beleiben und bey der tochter mein
So wil ich euch mit teylen als daz ewr hercz begert
Es fey lant oder leutte des folt ir fein gewert
Da man nun gafz zu hofe darnach in kurczer stunt
Trat lölich für den kunig di fchone hildegunt
Gebt mir urlaup traut here her kunig hochgeporen
139, (==Z 132.):
Vir roffz gund man her zihen verdecket wunigleich
Di gab der kunig selber dem haugeditereich
Si namen urlaup balde und fchieden do von dan
Daz gleit gab in der kunig mit mangem werden man.
142 u. 148 fehlt in Y wie in Z, 149,4:
Da bey kant si sein adel und seiner seiden schein,
177,3 u, 4 erweitert:
Si sprachen edler herre daz kint ist hochgeporen
Von adelichem stamme solt es nun sin verloren
n*
XXXIV
Es must uns immer rewen von im mocht noch geschehen
Vil grosser wunderzaichen wir an dem kinde spehen.
1' folgt genau unser m Text, und hat weder die Strophen Z 173 ff.
statt 183, uoeh die von w nach 184. Aber 198, ferner 201^ und 205
fehlen. Nach 223 toiederhoU Y wie JW die Strophe 183. 237 ist in
zwei Strophen erweitert:
Perchtung kam von Merane geritten in daz laut
Der kunig rait im engegen sagt im die mer zu haut
So wol wir mit in riten sprach der getrewe man
Nach ewren edlen wibe der machend undertan
Daz kaiserthum zu kriechen trat libster herre min
Si sol in ewrem lande selbs fraw und kunigin sin
Si mag mit eren tragen die ewren kröne rieh
Si ist gar hochgeporen die kunigin miniglich.
Nach 246 hat Y eine neue Strophe, allen andern unbekannt:
Dar zu confbantinopel und waz ich ie gewan
Min laut und al min riche mach ich dir undertan
Und diner edlen muter der kunigin minniglich
Di sol di kröne tragen so sprach haugditerich.
281,1 Den gab manch süssen segen di edel kunigin rieh. Aus sigen
wurde segen, und darnach geändert!
291,5. Wenn der vergas er nymmer in keines strittes not
Si schlugen manchen haiden in krichenlanden tot
Do fprach wolffditerich der kunig lobefan
Nun wol mir got behüten di min ailff dienstman.
320,3 — 321,2 ist ausgefallm. 365 fehlt, 389,5—8 zwar in Z 301,
aber nicht in Y, Kein Abschnitt bei 391. Gans verkehrt ist 517
übtrsetst :
Do wackt er uff gar pallde fin diner all gelich
Do fprach zu in gar palde der jung wolffditerich
Do his er im herbrande ain ander waffen geben
Darmit fo wil ich fristen min Hb und auch min leben.
Es fehlen 532,3 bis 547- Ferner fehlt 556 581. 591. 606. bei
565 Arein Abschnitt, Es versteht sich, dassdieausw aufgenommenen Strophen
vde 666 in Y nicht stehen; aber es fehlt auch 636. 641. 668. 684.
694,2 — 695,1. 713,3-714,2. 724. 739. 741.. 748. 753. 758. 762.
766. 769.
XXXV
7 78 flg. lauten:
Hin fiir die kayferynne fo ging der werde man 778,L
Nun gebt mir urlaup fraw wann ich mus in den tan
Ich fchlag mit gottes hilflFe di argen wurme tot
So frift ich lant und lute und hilff in us der not
Ich wil es an in rechen vil edle kaiferin
Solt mir mjn lant und lute also verderbet fm 780,2.
Ich het fin jmmer fchade wo man daz von mir fagt
In rturmen und in ftritten min manheit nie verzagt
Wolt ir je nit beliben vil edler kaifer czart
So wol uch got behüten fo fprach fraw libegart
Min herz ift mir fchwere fol ich uch urlaup geben 781,3.
Nun frift uch got gefunde bewar uch lib und leben
Mir ift in minem herczen vil groffer jamer kunt
Min herz an alle waffen ift jemerlich verwunt 781,6.
Darumb fo keret wider vil edler herre min
Er fprach ich blib nit lenger vil edle kayferin
Sin harnafch fchilt und waffen lis ir im pald hertragen 782,1
Merkwürdig, dass die Strophe 781,5, die mir in C bewahrt ist^
durch Y bestätigt loird.
Es fehlt 882. 901, wovon auch in A die drei ersten Verse fehlen^
937. 940. 1011. 1027. 1078 u. 1079. 1188. Nach 1233 fehlen 36
Strophen 1234—1270, bei 1212,4 steht die alte Blattzählung 81 und
bei 1271,1 steht 84: es fehlen also die Blätter S2 und 83 jedes mit 18
Strophen. Es fehlt ferner 1296 1344. 1381. 1393. 1396.
1455 ist in zwei Strophen erweitert:
Awe so sprach der kriche waz wolt ich hän getan
Mich rewt daz ich im elend nymant erkennen kan
Do fprach er zu dem burger kumft du her us der fchar
Was hat mir her enboten di edel maget klar
Mich dunckt fi wollen alle mit ffcritte mich beftan
Und han in doch uff erden kein fchaden nie getan
Waz ift euch helt zu mute daz tund mir hie bekant
Oder in welcher maffe hat man uch her gefant.
Ebenso statt 1460 zwei Strophen:
Nain sprach wolfditeriche daz tun ich ficher nit
Ob mir geschieht daz haue daz mir hie wonet mit
Von got di seid und ere daz ich behalt den brifz
Daz tun ich zu dem leften mit willen und mit flifz
\
XXXVl
Nun mugt ir hören gerne wy es darnach erging
J glicher da mit kreften ain scharpfes sper enpfing
Si sprengten nach ein ander hin gen dem fingerlin
Und feiten alle gliche nie kainer rait darin.
1472 fehlt 1478,4 geht über in 1480,4. Am dem damgürtel
1499,4 ist ein turnirgürtel geworden. 1574 fehlt; ebenso 1594.
Nach 1615 hat Y swei neue Strophen, und swar ganz passende,
velche vielleicht in Ww ausgefallen sind*.
Und wa der wurm waz gangen sin trit an allen wanck
Di claen vor den fassen im waren klaifter lanck
Awe fo fprach der kune wer fach ie wurm fo grofz
Im mag mit angefigen di weit noch ir genofz
Er fach fnrbaz di ftraffen mit blut berunnen gar
DarufF manch totten rytter geftrewet her und dar
Und di durch ftyttes willen dem wurme zugen nach
Di er all het gedotet der helt groffz jamer sach.
1624 bü 1628 fehlen.
Statt 1658 zwei Strophen:
Daz Schwert in beide hende der edel ritter nam
Auf ainem fels zu stucken schlug es der lobesam
Er sprach ich wer in notten mit dir gar imgewert
Der riche crist von himel fug mir ein pesser schwort
Darmit ich armer rytter dem wurm mug vorgeftan
Daz ich den keiser reche und manchen werden man
Got neret in der archen noye mit siner kraft
Wol vor dem wasser grimme daz er ward sigehaft.
Statt 1664 zwei Strophen^ aber nicht wie w.
Und da wolfditeriche die guten klingen fant
Er hub sich wunderpalde hin gen der staines want
Da er fant alt und junge dort bi ain ander ligen
Ich hof mit gottes hilfe woll ich uch angefigen.
Er sprang hin zu den wurmen und da der alte lag
Er gab im mit dem Schwerte ain grimmiglichen schlag
Der wurm der wart erzürnet wol zu der selben zit
Da hub sich vor dem hole ain ritterlicher strit.
167 fehlt, 1739—1740 fehlen. 1752 fehlt, ebenso 1770, 1826.
Nach 1878 hat Y die Strophe, die sich nur in BC findet, aber
nicht leicht erkennbar:
xxxvn
So ward der helt gekronet ain kaiser lobelich
Da blaib di römisch kröne dem held wolfditerich
Man wapnet in gar balde den degen lobelich
Er fort uf seinem helme ain krön von golde rieh.
2016 -fehlt, ebenso 2024. 2051.
2073 in zwei Strophen:
Er sprach schone junckfrowe er haifzt wolffditerich
Geporen us krichenlande und hat das romisch rieh
Mit feiner hant erfochten und aines kaisers wip
Sein glich waro nie geporen von kainer frawen lip.
Kent ir icht ainen rytter der zu euch here kam
Der hy mit hohen eren manchem den brifz benam
Der ir gabt ainen mantel daz ift der herre min
Der left uch flifJUg gruffen und auch di kaiferin.
Statt 2077 zwei Strophen:
Do sprach zu im di schone ir solt ewren herren sagen
Daz ich woll zu im komen gar schir in kurzen tagen
Da schid der graf von dannen mit feinen rittem gut
Und kam hin für den kaiser und waz gar wolgemut
Die mait rust sich gar schone zu terfis in der stat
Mit gold und mit gestaine iren fater si da bat
Daz er ir geh zu stewre vil manchen edlen stain
Di fort mit ir von dannen di kusche maget rain.
2091 fehlt, 2094,1 u. 2.
Di nacht di nam ain ende die sunn gar helle schain
Da gingen si zu kirchen und horten messz gemain.
2100 lautet:
Wolfditrich gab ain frawe hachen dem diner sein
Di waz ain herzoginne geporen von dem rin
Zu brysach uf der feste di mait erzogen wart
By im trug si ain sone der was genant eckhart.
2134 kein Abschnitt, es fehlt 2157. 2186. 2198 und 2199. 2210.
Eigenihümlich ist der Schluss:
(2080) Ich kann nicht überwinden den jamer und die not 2213,3
Ich han laider gefuret vil manchen in den tot 2213,4
Da sprach zu im herbrande es mag nit anders sin 2214,1.
Lafzt difen jamer faren trut libfter herre min
(2081) Da fohiden si von dannen gen gartten in daz reich
Da bleib er in dem klofter der helt wolffditereich
xxxvm
Und pufzt dar inn fein fiinde di er beging fein tag
Dar urab het er grofz rewe und jemerliche klag
(2082) Er peicht di fand dem abte man legt in auff ein par
Er pufzt in einer nachte fein fand auch alle gar
Man gab im gottes segen befal in got zu stunt
Manch teufel wolt in faren mit in in hellegrunt
(2083) Si farten in von dannen und brachten da wider
Als bald in got gepote lieffen in fallen nider
Si mochten in da all nit faren von der par
Wann im kam got zu hilffe und nam feiner feie war
(2084) Die teufel in verfuchten vil manig wol die nacht
Sein pefte freund und mage ward im als furgebracht
Im kam auch far fein frawe di fchon fraw libegart
Er wer fchir auff geftanden wann daz in got bewart
(2085) Di nacht der helt verschide got het sein sei in hut
Er gab dem felben klofter vor feinem end grofz gut
Sein weip lies in da fuchen gar weit durch manig laut
Si kund in nirgend finden darnach ward ir bekant
(2086) Wy daz fein brunne kauften drey edel kunigein
Von tuschgan aus dem klofter daz bracht ir fchwere pein
Der munch kam zu ir fire und fagten ir di mer
Wy er an all ir schulde bey in geftorben wer
(2087) Da nam dy keyserynne mit ir grofz gut und hab
Und zoch hin in daz klofter dar ein fi es als gab
Durch gottes er sis gäbe und fchuff ir felb ret ( ? lies felgeret)
Durch G, und ir zwen mannen in trewen fi daz tet
(2088) Darnach im andern jare ftarb auch daz edel weip
Man legt in ainen farche ir aller dreyer leip
Si und ortneyt ir herre und auch wolffditereich
Genad got irer sele dort in dem himelreich
(2089) Hie hat ein end difz tichte wolffdietereich genant
•^ T. V7//. ^^^ lidlein fein zwey taufend vier hundert mer bekant
Und auchneun lidlein mere die hie geschriben sint
Maria bit mit trewen far uns dein libes kint.
Es sollten also 2409 Strophen sein^ der Codex hat nur 2089 und
wenn man die 2 fehlenden Blätter nach 1233 hinzurechnet^ 2125. ^5
fehlen also nicht weniger als 274 Strophen. Höchst auffallend ist die
nahe Verwandtschaft dieses Schlusses mit Kaspar 327 — 334^ und es ist
XXXIX
zu vermuthen^ dass der Bearbeiter von Y eine unvollständige Vorlage hatte,
und das Ende aus Wolfd, Sabene ergänzte.
X* tj.ft. Li w^.
Mit X bezeichne ich das QedruQkie Heldenbuch, das ich in der Aus-
gabe von 1560 gebrauche. X ist eine Bearbeitung von w, ähnlich tirie
y von W, mit Durchführung der innern Reime, Soweit tnan den
* Strophenbestand und die Lesarten der benutzten Handschrift erkennen
kann^ so war diese sehr nahe verwandt mit b und c, und war wahr-
scheinlich dieselbe^ aus welcher diese beiden Codices abgeschrieben sind,
Z. D. 39,1 so solt du = b, 56,3 willen mein wie bc. 57,2 der nimt
wider sein her = bc. 70,2 u, 3 ausgelassen^ wirklich in bc 4 nach 1
M. s, w. Für die Kritik hat daher der gedruckte Text fast gar keinen
Werth) und es ist überflüssig anzugeben ^ wo X eine Strophe abkürzt
oder erweitert. Ich habe sehr seiter eine Namensform oder eine Lesart
der Beachtung werih gehalten. Merkwürdig und nicht ohne Wichtigkeit
ist nur der Abschnitt von Otnits Tod^ in welchem X von den Hand--
Schriften beträchtlich abweichte Die Erzählung folgt dem Gedicht bis
813,4. Auf Blatt 68, 2. Spalte, 2. Strophe:
Da rheit er in die wilde
wol zu der selben zeit
Den tugent nie befilde
einer halben meile weit.
Darin aber erinnert sich der Held, dass er den Ring vergessen hat :
er reitet nach Hause; er nimmt noch einmal Abschied; er wird dem
Drachen von einer wilden Frau entrissen und in einen Berg entführt
Fol, 69, Sp. 3. Die Kaiserin ward vom Reich Verstössen, weil sie sich
nicht wider vermählen will. Da erhält 70, Sp, 2 die wilde Frau den
Befehl von Gott, Otnit frei zu lassen. Dieser eilt nach Garten, wo
seine Heimkehr festlich begangen wird. Aber er zieht noch einmal aus,
die Drachen zu erlegen, und diesinal findet er seinen Tod, — Man kann
sehr deutlich nachweisen , wie diese wunderliche Erzählung entstanden
ist. Die Geschichte vom ersten Kampf mit dem Drachen folgt ziemlich
genau der Erzählung im ausführlichem Ortnit bei Hagen, Man ver-
gleiche die Strophe Fol, 68 , Sp. 2 unten : Er Sprach ach frawe klare
mit Hagen, König Ort^iit 546. Es folgt Strophe für Strophe bis FoL
69, Sp, 3, oben: Der wurm wol zu der zeite
der ftiefs sein maul herftir u. s. w.
XL
gleich K. Orinit 571. In derselben Spalte folgt dann die Ersählung von
der wilden Frau, die den Kaiser rettet: bis in der vorletzten Strophe
Und da hub sich alleine
der bracke anfF die farth
Da die keiserin reine
Des Bracken innen wardt
wieder an K, Ortnit 576 anschliesst; und so fort bis Fol, 70^ Sp, 2
dritte Strophe^ 7 er was der keiserinne
in ganzen trewen hold
gleich K, Ortnit 595,4. Dann folgen neue Strophen bis Fol, 72, Sp. 1.
Strophe 2 Er rheit über ein gefilde gleich unser m Wolfd. 813 und
nun bleibt die Erzählung wieder bei W bis zu Ende des Äbschintts,
bis W 838^ gleich Fol, 73^ Sp. 2. Str. 5 Und an dem andern ende.
Die folgenden 6 Strophen Des stnnd auch in dem Schilde bis zum
Schluss sind neu.
Es zeigt sich also^ dass der Verfasser des Heldenbuches ausser
seiner Handschrift des Wolfdieterich und des damit verbundenen Otnit
auch noch eine Handschrift des vollständigem Ortnit hatte ^ und dass
er die beiden Erzählungen mit einander verbinden wollte. Um diess zu
Stande zu bringen , Hess er den Helden von einer wilden Frau dem
Wurm aus dem Rachen enii'issen werden. Alles was weder in König
Ortnit noch in unserm Wolfdieterich steht, ist nicht aus einer Vorlage
genommen, sondern von dem Verfasser des Heldenbuches frei erdichtet.
Wichtig ist nur der Nachweis, dass der Verfasser des Heldenbuchs ^ine
Handschrift des längern Ortnit besass. Einzelnes könnte noch bemerkt
werden, Fol, 69, Sp. 2 von der Zauberlinde, wer sich darunter legte,
drey tag er nichts kund fehen. Davon Nichts im K, Ortnit, und Nichts
in unserm Wolfdieierich Str, 818; aber in Za 528 der schlief gen
drein tagen.
Hiemit sind die Hülfsmittel für die Kritik des Textes erschöpß. Die
Handschriften zerfallen in zwei Klassen, ABC, zusammen W, wozu Y
und Z gehört, und abcd, zusammen w, wozu X gehört, Dass der
Unterschied der beiden Texte nicht erst im fünfzehnten Jahrhundert
entstanden ist, sondern in eine viel ältere Zeit hinauf reicht, lässt sich
am Otnit nachweisen. Nämlich sämmtliche Handschriften des Wolf-
dieierich enthalten auch den Otnit, und ABC ist im Otnit ebenso von
abcd verschieden wie im Wolfdielerich, Nun aber besitzen wir für
Otnit noch drei ältere Handschriften, die bekannte Ambraser, zwar
erst 1517 geschrieben, aber Abschrift einer viel altern, die Windhager
van 1858, utmL eine angeblich um 1800 geschriebene j vwi der nur
wenige Bruchstücke erhalten sind, gedruckt Heldenbuch von 1855^1
6» 158 flg. Es seigt sich, dass die Ambraser und Windhager Hand^
sdirifUn weaenUich den Text von ABC, dagegen Hagens Bruchstücke
den von abcd enihaUen. Es werden einige Stellen zum Nachweis ge^
nüffen.
Ambr. bei Hagen. 188*
Ghüdein was sein schaide, daz der veHel folde fein
daz was durchüagen von golde ain porte seidein.
Dasru A.
Guldin waz die fcheyde daz der fessel Tölte sin
underthalp dem gehülcze daz was ein porte sidin.
Dagegen Hagens Bruchstück,
Die fcheiden waz von g(olde) und daz der fefzel folte (sin)
Daz was ein borte sidin und gap liebten fchin.
Dazu a (Mone 20ÖJ.
Die fcheide waz von golde das der vessel solte fm
Das was ein porte fyden und gap fo liebten fobin
Femer Ambr, 217;
Do foor der Lamparte mit freuden und sein ber
an dem zwölften morgen da kam er über mer
an des maspawmes ende ain mamer oben trat
er gesacb die bürg ze Suders und des baiden baubtstat
Dazu A.
Also ritterliob der kunig und sin ber
an dem zwölften morgen koment sie über jner
an des maltbomes ende der mamer do trat
er spraob icb sieb Suders des beiden böptstat.
Dagegen Hagens Bruchstück,
Do für bart frolicben der lamparter und lin ber
In der secbsten wocben do quamen sie über mere
Vil scbiere der mamere an den maftbaum trat
Er spracb icb Heb die bürg funders und die guten beupt ftat.
Dazu a Mone 228.
Harte frölicb für der lamparter und fin ber
In der secbsten wocben koment sie über mer
Vil scbiere der mamer an den maffcbom trat
Er spracb icb sibe funders des beiden böbet ftat.
m
XLn
In 218,2 haben Ambr, und ABC ze Syrie, zu Sorgen; aber
Magens Bruchstück und abcd zu sunders u, s. u>.
Zwar tffird man die Bruchstücke Magens etwas später als 1300
ansehen dürfen, doch seigen sie^ dass der Unterschied der beiden Texte
vid älter ist als unsere Mandschriften des IS. Jahrh.
Diese Blätter Magens enthalten auch Stücke eines Wolfdieterichj
und obwohl in diesem die Vorgeschichte un4 es scheint ganz wülkürlich
geändert ist, so ist doch unser Wolfdpetrichj und swar u*iederum der
Text Wj ganz deutlich zu erkennen,
Magen 8, 164.
Grippian der riebe wart Bertunge darumb holt
Er gab yme rofz und cleyder silber unde golt
Biz er zum fibinden jarin beleib der küne man
Do vil der guden botfcbaffen von krichin riebt (riebe ?) quam.
Zw vergleichen unsere Strophe 346, Text von bc. Diese auffallende
Uebereinstimmung hat schon Qödeke Qrundriss Ä 59 bemerkt. Aber
vollständig aus w genommen ist das zweite Blatte S. 165.
291.4. Wolfditericb [imd sin dienstman]
291.5. Der er synt ged[abtej An hirten striten [vilj
Wan er waz in no[ten] Als icb ucb sagin [wil]
So spracb all[en ziten] Der degin lobe[sam]
Nu berat got zu krieoben Myn eilff dinst[man]
291,5. Der hei Magen Daz wahrscheinlich ein LeaefMer, er &c] er oacb a.
6. wen er waz hc, wan so es was a. 7. sprach er.
292. Sy hulffen in do [vehten] Des seibin dagis [den strit]
Si slugin durch [die ringe] Vil maniche dif[fe wunde wit.]
Di helme sy ir [schalten] Mit ellenthaffcir [haut]
Manichen heydin [sye do falten] Do[t] nyder uff da[s] laut.
292. Sie 5] Die. in de Magen, wohl Lesefehler für im do, Bh, seibin fehlt
äUen, 2. slugin] flugin Magen, Lesefehler? vil manige bc, wo aber diefe feM,t
4. Dot Cd\ Do Magen,
293. Die swert singen [sie dicke] [die sie mit nide zugen]
Daz die fures bli[cke] Vz den helmen [stuben].
Von nodin beg[unden switzen] Die edeln beide [tugentbaft].
Des wart von g[rozer bitze] manich degin z[wifelhaft].
Manchin — .
293,1. Der zweite MaTbvers scheint zu fehlen, 2. füre bei Magen, stuben
w] flugen W, 3. begunden switzen die w. begunde switzen manig W, edeln
ist zu viel, wenn tugentbaft zu ergänzen. 4. degin] herre. — Manchin scheint
aus 292,4 wiederholt.
XLin
Die Buchstaben der Kehrseite sind zu vereimeltj als dass sie im
Text (fe fanden werden könnten; aber es ist sicher nachgewiesen^ dass
diese Bruchstücke zu unserm Wolfdielrichj und zwar zum Text tc ge-
hören. Das Merkwürdige dabei istj dass gerade eines der Stücke, die
toir für die jüngsten Zusätze des Gedichtes halten müssen j bereits in
dieser ältesten Handschrift erhalten ist
Es bestanden also schon zu Anfang des 14. Jahrh, die beiden Texte
W und w nebeneinander. Doch kann nicht zweifelhaft bleiben^ welcher
der ältere^ echtere ist: w ist der jüngere; das zeigt sich deutlich an
dem Bestreben die innern Reime zu vermehren. Von unsern drei Hand"
Schriften von W zeigt C am meisten Verwandtschaft mit w. Wir
mussten W, und zwar A, als die älteste und beste Handschrift zu
Grund legen. Wenn die Handschrift erhalten wäre, aus welcher Y und
Z geflossen sind, so würde sie wahrscheinlich den Vorzug verdienen. Es
konnte aber ^ bei der Beschaffenheil unserer Urkunden nicht die Auf-
gabe gestellt werden^ aus W und w den ursprünglichen Text des Dich-
ters zu erreichen.
Bei König Ortnit ist der Fall ein anderer. Bei diesem Gedicht
kann man sich eine toirkliche Ausgabe^ eine Herstellung in die Ursprung-
liehe Gestalt zur Aufgabe machen^ weil man ältere und bessere Ur-
kunden besitzt; dagegen beim Wolfdieterich würde eine Herstellung eines
älteren, schöneren und besseren Textes zwar im Ganzen sehr leicht
möglich sein, aber in sehr vielen Fällen nur mit freier, wülkürliclier
Aenderung, Man vergleiche die verschiedenen Texte des Otnit unter-
einander und man wird sich leicht überzeugen, dass urir mit ABC und
abed nicht im Stande wären, den Text der älteren Handschriften Ambr,
und Windh, herzusidlen, obwohl toir diesen letzten aus jenen vielfach
berichtigen und verbessern können. Wenn es z, B, 87,4 in A heisst er
hette grolz geverte, und in a do reit er one geverde, so war daraus
nicht leicht das richtige er reit die ungeverte zu geudnnen, 188,8 des
swertes kloz; daraus Aa des knopfes gnos. 227 und 228 zwei ver-
bundene Strophen, in allen spätem Handschriften seltsam durch 229
getrennt 30.1,1 er mag sein wol engelten und seines kindes kint. In
allen andern ganz falsch und sinnlos wir mugen sein wol engelten
sind ez küniges kint In 303,4 ist aus constabel sinnlos Eonstantinopel
geworden. Wer hätte aus Nachaol, Achahel den Namen Marc Aurel
herstellen können? Oder tme hätte man aus Landers und Profenze der
Jüngern Handschriften auf Nocera und Benevent rathen können in
8tr, 48 Wer hätte merken können, dass wilden Giemen eine Entstellung
aus Oecilie, Sicilien ist? Um zu zeigen, une weit die Handschriften
XLIV
atfs einander gehen ^ gebe ich hier die Strophe 305 nach Hagen ^ A.
und a,
Hag, Do drang gegen der dicke von Bewssen Ylias
do enwest man welliez Cristen oder haiden was,
do kam so vil der haiden daz man nicht ftlrbaz liess,
des koniges fanen enmitten er anf den palas stiess.
A. Der msse mit dem fanen durch die heiden trang
Hey wie Otnides swert im in der hende clang
sie trungen also ferro daz man sie nit ftlrbaz Hess
biz daz der kune msse sinen fanen fiir den palast stiess
a, Do trang hin durch die heiden der usserwelte man
Do mochte im in der dicke niemen widerstan
Otnit durch die heiden die wite Strasse schlug
der russe mit gewalt den vanen nach im trug (diese sitnei letzten
Verse hat übrigens auch A etwas weiter unten).
Da wir nun beim Wolfdieterich auf die jungem Urkunden be-
schränkt sindy so müssen wir^ wenn feir nicht den festen Boden des be-
glaubigten Textes verlassen wollen, die beste der erhaltenen Handschriften,
also A SU Grunde legen und sie aus den andern Handschriften so viel
urie möglich von Fehlem reinigen, das Gedieht aber in der Gestalt
belassen, die es etwa su Anfang des 15. Jahrh, angenommen hatte,
ohne es in die edlere Sprache und die besseren Verse, in denen es ohne
Zweifel ursprünglich verfasst war, zurück übersetzen zu wollen.
Ich habe es twar für meine Pßieht gehalten, sämmüiche Hand-
schriften aufs sorgfältigste bu vergleichen ^ aber ich kann mich nicht übet'
winden, diese Vergleichung vollständig mit allen Kleinigkeiten drucken
SU lassen. Ich gebe nur diejenigen Lesarten, die in irgend einer Be-
siehung nicht unerheblich schienen. Auch schien es nicht geraihen, den
Textw vollständig mitsutheUen , was viel mehr Raum erfordert hätte
und ohne Nutsen gewesen wäre. Es ist sur Genüge an längeren Stellen
geseigt worden, wie w innere Reime anbringt. So oft nun blos eines
der gewöhnlichen Reime wegen, ganse Verse und Strophen geändert
wurden, diese in der veränderten Gestalt noch einmal su drucken, und
dasu noch einmal die oft beträchtlichen, aber werthlosen Varianten der
4 Handschriften zu geben, das wäre offtnbar su viel gewesen. Mein
Bestreben war aber, alles was in den Handschriften der jungem J?e-
arbeitung für die Gewinnung des alten Textes oder fürs Wörterbuch
und Grammatik wichtig sein konnte, sorgfältig su verseiehnen, üebrigens
gebe ich hier noch sur Probe eine kurse Stelle aus w nach den 4 Hdschr,
XLT
1981. Man saoli daz flir schinen also in wol gezam
Von Wolfdietrich und den sinen nnz in me helfe kam
Er slug die burger verre von ime hindan
Den hebn baut abe der mere ein hom er do genam
1981,1 schinen] brinnen a. als b. 2. h. [me] hilff c. Und Wolfd. in sinen
lebete das ime nie kein helfe kam a. Wolfd. und die sinen strittent daz in nie
k. h. k. d. 3. bürgere a. 4. bant er <icd» [der mere] cd, ein und er do feMi
a, ein] das d, [do] c.
1982. Das blies er also helle daz ez vil lute erschal
Daz hortont sin tegen snelle sie rittent one zal
Zu mit irn vanen schone die warent von golde breit
Zwölf tusent beide küne zu ftrite weil bereit
1982,1. das] do c. vil] so &. fMt cd, lute] wit d, 3. iren schonen vanen
n. die] sy h. von] mit c. 4. worent zu 6. [kune] die worent zu d, do wart zu
strit bereit c.
1983. Sie ritten zu dem strite mit geneigten spem
Tieffe wunden wite die begundent sie do wem
Vil manigem werden kriechen der heim wart durchrant
Do wurfFent sie manigen siechen nider ufF das laut
1983.1. geneigetem sper h. geneigem sporn c. 2. [do] bewem cid. 3. so
keine H, der] durch a. wart] wor a. Vil manig edel krieche hcd. (d. werder
statt edej). durch heim wol durchrant h, wart durch den heim gerant cd. 4.
nider d] von den rossen bc. der Vers fehlt d.
1984. Helmnot von tuscan hartman und herman
Do den der spere zuran iegelicher do nan
zu beiden banden waffen an der selben stunde
sie tatent manigen slaffen den nieman gewecken künde.
1984.2. die sper zurran a. do sy ir sper zerrantent d, den ir sper zerbra-
chen hc, 3. sin woffen c. ein gut swert zu sinen banden d. stund: kund cd.
Ich habe in diesem Stiiek noch nicht einmal alle Fehler der Hand^
Schriften und die Verschiedenheiten der Schreibweise verseichnetj man
kavn daraus hinlänglich entnehmen^ dass ich in solchen Stucken w mit
seinen Lesarten übergehen durfte. Ich gebe noch ein Stückj zugleich als
Probe der Schreibweise von a.
787. Urlap nam er zu dem gesinde vnd zu der frowen wolgetan
Er kam uff einen smalen stig der trüg in in den tan
Under eine linde grüne erbeilTete er in daz gralz
Do des rifen warten zu allen ziten was
788. Ein rot hom von golde das liefz der keifer gut
Das horte der rife volle er wart zomeclichen gnüg
XLVl
Er ergreiff ein stehelin stange vnd hup ricli von dan
Er vant den riehen keiser vnder einer linden stan
789. Wie hestu mich erwecket du deines kindelin
Zwor du herre kune es müfz hie din ende fin
Du slüge mir brenwarten den lieben öhin min
Das stestu mir zu buTfe es müfz din ende fin
790. Des antwurt im keifer otint der mere heiltbalt
Jo du groffer valant wer trüg dich in min walt
Ich trwe wol zu friftende vor dir die erbe min
Dir sol menlich von mir widersaget sin
793. Das was dem risen volle uffer moffen zorn
Des hette der riche keifer noch sinen lip verloren
Die ftange die erburte der ungefUge man
Er slug der linden este enhalp uff den plan
794. Wie balde der riche keiser far die linde fprang
Das im sin gut woffen an der hende erclang
Rose er erborte die ftange er im ab fchriet
Recht alfo es wer ein weiches bly ir herte halff sy niecht
795. Wie balde der rise volle hinder sich gesprang
do zocher von der siten ein swert eilff eleu lang
Do mit lieff er uff den keiser er slug zu der erden den werden man
Do mit wende er den keiser vil gar verderbet han
796. Der rife fime wibe ruffen do began
Das erhörte rütze do sy lieff in dem tan
Sy nam die stehelin stange und hup sich von dan
Do kam zusamen das grosse wip und der man.
In Besiehung auf die Strophen^ die mir in w stehen) hin ich nicht
ganz gleichmässig verfahrtn: im Anfang habe ich nur die sicher echten^
gegen Ende alle nicht sieher unechten in den Text aufgenommen, doch
sind sie alle mit einem Kreuz bezeichnet.
Die handschriftlichen Mittel reichen sehr häufig nicht aus, nicht
nur um den ursprünglichen Wartlaut hersusteUen, was in dieser Aus-
gabe nicht beabsichtigt vurde, sondern um einen genügenden Sinn su ge
uf innen, was immer erstrebt werden muss. Nicht selten wurden Con-
jecturen entweder in den Text aufgenommen, oder in den Noten vor-
geschlagen. Z. B. 968,2 als vor der segense daz gras vergl. 2200,4
als vor der sensen da^ gras. 1556,2 leben statt kröne, 1687 kröne
statt kere. 2089,2 uf dem wagen, so wurde turkois 1393,3, gewieret
1394,1 lignum aloe 1406,2, 1914 koken und galine ohne Schunerig-
XLYH
keit hergestellt; kühner aber wohl richtig ist die Besserung 1836,2. Siehe
ferner 1409,2. 1886,1 u. s. w.
Es bleiben jedoch noch mehrere Stellen dunkel und der Besserung
bedürftig j z, B, Str, 1239, tao die eigenthümliche Lesart von B zu be^
achten ist
1364 und 1365. Diese beiden Strophen lauten in Y»
WoHffditrich fprach ewr hilflfe bedorflFt ich armer wol
Und dar ich uch getrawen daz ich kain kummer dol
Dar ich mich an uch laHen fo fprach wolffditerich
Ja helt fit ane forge fo fprach der kunig rieh
Ich tail uch mit in trewen als dez ur hercz begert
Er fprach mir halff us noten auch hie min vil gut fchwert
Daz ich durch manig rieh mit mir gefuret han
Daz waich mir nie in notten fo fprach der kune man.
1386, wo natürlich in der Note st6 stati stehe zu lesen ist, lautet
in Y:
Sol ich ewr gfchmid an legen fo wil ich uch fer bitten
Und wolt ir an mir fehen di klaider wol gefchnitten
So lafzt mich an ain ende von uch alaine gan
Und daz mich alfo plofTe nymant mug fehen an«
Nicht genügend ist 356,3 sie genigen der menige u. a, w. Zu
vergh Za sie gruesten gar schone die mänge überal. In Y lauten 3 u. 4.
Mit einem groffen — hin über berg und tal
Man fürt li bis gen Sispe jr waz ain michel czal.
Hiess es vielleicht mit genuoger menige? Aus Y ist vielleieht zu
entnehmen, wie tal unpassend zu Sippen gesetzt wurde.
511,2 ist verdorben; im Sinn richtig ist Y, wo die Strophe lautet:
Da legten Jd fich fchlaffen fin aileff dineft man
Perchtung der wachet felber bis mitter nacht gar fchon
Durch fines herren willen der edel ritter gut
Und trottet finen herren und hilt in wol in hut.
2195,5 ist undeutlich; vielleicht zwischen den schäm der riche
{oder der krieche) stach den beiden tot. Y hat deutlich: Wolfditerich
mit grimme ftach da den haiden tot.
Dass auch Strophen in allen Handschriften fehlen^ geht daraus
hervoTy dass der Tod des jungen Düffan 1001 nirgends erzählt ist. So
scheint auch nach 1062 etwas zu fehlen.
XLvm
/
Die Reime.
Der 8chlu88reim ist mit wenig Ausnahmen der stumpfe. Ausnahmen
sind natürlich nicht Fälle wie 257 geritten : sitten, wo nur die Ortho^
graphie des 15« Jahrhunderts den stumpfen Reim geriten : siten ver-
dorben hat
Im Verhältniss sur Länge des Gedichts ist die Apocope^eines e
nicht sehr häufig^ doch finden sich Beispiele von allen möglichen Fällen:
388 gewist(e) von wischen : bist. 540 er ist : ich wist(e), wüste. 728
schilt : befilt(e). 179 befilt(e) : wilt. 2234 sie hetten erstrept : er lept(e),
187 ermant(e) : want. 567 sant(e) : lant. 2006 hant : sant(e). 2103
sant(e) : lant. 2104 lant :gemant(e). 2080 reit : geseit(e). 1589 in einem
kreis(e) rsweis. 2124 enknapt : dem apt(e). 498 von dinem mund(e) :
an dirre stnnd(e). 947 gros : sturmgenos(e). 2140 ich lafz(e) : eine
strasz(e). 1226 er sprach geriht(e) : niht. 2010 der stark(e) : von dem
mark(e). So wird wohl auch zu lesen sein 296 Wolfdieterich der
werd(e) : manigen beiden zu der erd(e) und 862 die schecher vii un-
werd(e) : daz er viel zu der erd(e). So wahrscheinlich 2009 waffent
sich geswind(e) : alles sin gesind(e). 1132 der portndr(e) : des beides
swer(e). 1055 hör : nach grofzer 6r(e). 1461 durch aller frowen 6r(e) :
ouch einen kdr. Besonders hart ist 2054 sc^ankt(e) : trankt(e). Dagegen
538 der alte grlse : so rehte imwlse könnte einer der alterthämlichen
Verse sein, wie sie aus den Nibelungen bekannt sind. Auch 1528^3
geträte : kemen&te war zu schonen, um so mehr als der Reim nur in
A am Ende steht, von allen andern in die Mitte gebracht ist. 211,1
hies er balde gäben : beide samt vähen. 2083,3 gäben : enpfähen {in
w vermieden). Dagegen 1774,1 fahen : erschlahen wahr seh eilich zu
lesen fän : erschlän. und ebenso 854,3 vän : enpfän. 2141,1 geworden :
Orden ist wahrscheinlich verkürzt zu sprechen gewordn oder gewom.
2015 erklungn : sprungn. 1807,1 daz wissent ane lougen : wenn uch
sehent min ougen könnte alterthümlich sein, und ebenso 1415,3 kunt
erdenken : alles one wenken, in w geändert. So auch 778,3 C erbe:
verderben, in allen andern geändert.
Es ist möglichy dass alle diese klingenden Reime der spätem Zeit
Zeit angehören j aber es ist auch nicht unmöglich und sogar sehr währ-
scheinlieh, dass einige der angeführten Beispiele alterihümUche Verse
sind, sowohl in der ersten Hälbstrophe, toie sie ausnahmsweise im Nibe-
lungenlied erscheinen, als auch in der zürnten, wie sie aus der Gudrun
bekannt sind.
JLEL
Die dumpfen SMkureinü »eigen prosee FreiheUetu AuMser d€n
sehKm angefahrten Kßrzukgen finden siehhmifif $ und » qAumden. 124
grOe : die ros. 334 saz : genas. 398 gröz : lös : 1023. 410 Vergas : gras.
968 daz:gras. 1320 gras : baz. 157was:daz. 391wa8:laz. 462 was:
haz. 2037 wa8;yergaz u, s. w, AuffaUend 954 gesagt : gast. 8ehr-^^M»M^'
9aKtrtkh sind die R^me von m ;n. 8 nam : cappellan« 4 genam : wol-
getftn. 59 iiam:hmdan. 98 lobsam : hän. 1131 tnn : wlstüm. 1220
stein: leim tr. 8. %o. auch rmuncf m, 179 den arm:gef8Fn. 529aaQB:
£uH. 5r57 warm : bewam. Fetner 751 SMnt : fant.
Sekliesaendes n bleibt ungebunden 112 tragen : vearsage» 191. 920
klage : bejagen. 1269 haben : abe. 1324 degen : pflege. 112 dln : 9U 164
sl : kindelln. 130 sl : min. *ijf ^ -^i^^v^^Uw 2/$S2^9 **^*
g mit b gebunden: 312 tage: habe. 357 tagen: habe. 425 degen:
leben. 632 versagen : haben. 646 d^en : leben. 719 bejage : habe.
800 gew^en : leben. 850 haben : kragen. 882 haben : tragen (0). 940
knaben : sagen. 1234 sage : abe. 1557 vertragen : burggraben. 1643
snabel : zagel. 1694 gelegen : geben ««. s. u>. Aueh am Ende 966 ge-
lag : grab, g : h in 764 degen : geschehen (gepflegen).
d und b 1310 staden : haben
d und g 1383 gaden : sagen.
Ferner 112 verschiet^: liep. 808 Otnit:wip. 1270 empfant;
zwang. 810 man:ze tal. 1777 geslaht:alt. 1382 holt :hort. 1513
man : geschach (nur A).
Eui sehr auffallender Reim iet 655 nitierbit statt erbeit. Zu
merken aueh 1923 tan : innan.
Auffallend sind auch die Reime der Strophe 825 in u>: braat:
sitfk gebom:wurm.
Diese grosse Menge unreiner Reime scheini ßu verbieten, dose ufir
dae Gedicht für älter als höchstens das U.Jahrh. hatten. AUeines ist ^^"^
zu bedenken, einmat dass die sehlecMen Reime vieUeieht «utn TheUnur
den jungen Handschriften ang^ören, und sodann, dass vieileicht ein
(xnderer Theil derselben sogar noch aus älterer Zeit herrühren k^nne»
Was das erde betrifft, so weiss man^ dass die jungem HandsehrifteH
die Reime älterer Gedichte durchaus nicht treu bewahrten. Das ist auch
an lyrischen Gedichten, und sogar an den künstlichen Stephen der
Meistersinger leichi nachzuweisen^ In den Behüten wurden die Lieder
älterer Meister aus dem Gedaehlniss gesungen, und dann nach dem
Vortrag von neuem, aufgeschrieben. Dabei wurde sswar der inheät und
der Strophenbau, der Ton des Oediehts treu wiedergeg^en, aber^^die
Worte und damit aueh die Reime erlitten oft grosse Veränderungen,
/
und es iU daher eins unbereehtiffte Kritik^ weiche blas der Reime wegen
die in den Handschriften des 15. Jahrh, aufbewahrten Gedichte äUerer
MeisUr, 9. B. Frauentobs und Regenbogens für unecht erklärt Die Unr
echüieit muss durch den InhdU erwiesen werden.
Für die grösseren erzählenden Gedichte können unr am Otnit die
Freiheit, womit in jungern Hemdschriften die Reime behandelt wurden,
deutlich nachweisen. In den altem Handschriften zeigt das Gedicht
auffallend reine Reime mü sehr wenig Ausnahmen. Es findet sich kein
s mit z gebunden; aber in den jungem 3 daz : was. 76 Elias : yergaz.
457 was : yergaz. Einige sonstige Verwilderungen 36 mer : mdre statt
sd : md. 218. bi : sin. 246 hör : 6r(e). 259 haben : abe. 332 Schemen :
leben. 522 übermnot : truog «. s. w. Da mm der Otnü in denselben
Handschriften erhalten ist wie der Wolfdieterich, so id um so dcherer
3KU gfauben, dass auch in diesem Gedicht die schlechten Reime den
jungem Abschriften sur Last fallen* Diess ist um so wahrscheinlicher,
aUs im Ganzen genommen die Reime doch sehr merklich von denen des
15. Jahrh. verschieden sind. Bekanntlich lieben es die Dichter dieser
Zeit in ihrer abscheulichen Sprache a und o und »war ohne Rück-
sicht auf Quantität im Reim zu binden, Wolfdieterieh hat nur einen
solchen Reim 2045 kan : opfer frön ; und zwar nur in einer Hdschr,
B, Der Verfasser von Z verräth sich durch drei solche Reime. 126
6r ; föx war. 397 man : schön. 654 stat : tot. Ebenso bezeichnend für
ihn ist Z 694 entweich : er kreich.
Dass das GedicM viel älter ist als die Handschriften, das zeigt
der sdion oben S* X demerkte Widerspruch zwischen der Sprache des
Schreibers und dem Reim, Die Präterita Yie, gie, lie waren schon im
14. Jahrh. nicht mehr üblich; sie sind aber durch den Reim erfordert.
Ebenso war es schon im 14. Jahrh, nicht mehr üblich, Reime zu bin-
^> • den wie 1785 erschrak :pflaky eigentliche Temas mü stellvertretender;
oder die Media im Auslaut in Tenuis %u verUfandeln, Solche Reime
I sind ein Kennzeichen des 13. Jahrh, Sie sind im Wolfdielerich nicht
selten. 146 bark : stark. 440 sprank : trank. 444. 475. 490 lank. 657.
711. 741 gezwerk. 776. 821. 830 be^k. 1335. 1505. 1584. 1637.
1642 gank. 1663. 1671. 1851 kark. 1941. Weniger sicher beweisen
die t für d, z. B, 10 eit : wirdikeit. 1657 sneit.
Es möchte also aus den Schlussreimen am wahrseheinlidisten sich
>c/>H ergeben, dass der WolfdieterUh ein Gedicht des \^, Jahrh. ist^ aher
mar in sehr verdorbener Gestalt des \h> erhalten. Aber nicht unglaub'-
Ueh ist es, dass ein Theü der ungenauen Reime nicht erst durch die
Abschreiher hinzugekommen ist, sondern schon in der verlorenen Handr
LI
$ehr^ dee 1^, Jahrh, amn einer noch äUem Grundiage Mken gMUben
fMtr. Z. B, 312 sage : habe, man sehe in der Note die Lesarien und
man wird sieh leicht überzeugen, dass durch Zusätse der Reim, herge-
sfeUt werden sollte. Oans ähniieh ts^ 857 tagen : habe offenbar von
den Absehreibem peändert. Die gewöhnlichen Zttsäize, um einen Reim
hergutteüen, sind als wir han vemamen, oder als ich yemtuneii habe
oder daz las dir sagen oder etwas ähnliches. In 1763,4- M reeJUdeut^
/idk der Zusaig gu erkennen, den ich gegen alle Handschriften wegge-
sdmitten habe. Man sehe femer, wie die schi^en Verse 1694,3 «• 4
in w geändert werden wegen des Reimes gelegen : geben. 425 wird der
Reim degen: leben in A in man und gän, in w in degen: pflegen
gebessert. Ich enthalte mich die Beispiele hier aufxugählen, da es im
anaeinen meistens zweifelhaft bleibt, ob ältere FreiheÜ oder jüngere
Verderbnies anzunehmen ist. 1738 gewnog : hnob kaum ebensowohl in
w in entsciop : hnop gebessert sein^ als umgekehrt in W ans ciiesem ver^
darben. Wie ich in der angeführten Stelle 1763 den ungenemen Reim
gegen die Handschriften hergesteXU habe, und in 1462 tagen: haben,
ao wurde es wahrscheinlich noch an vieien Stellen geschehen müssen,
wenn eine eigentliche Ausgabe beabsichtigt wäre: z. B, 1132 war der
Reim vermuthlich sol sich niht überladen : korzewile welle haben.
Es bleiben noch die if^em Reime »u betrachten. VpUdändig durchs
gmriwnt ist nur X. Die Strophe ist eine ochtzeiHge geworden, die erste
und dritte, die fünfte und siebente reimen klingend, die andern stumpfe
Im Ganzen genommen hat der Verfasser von X die Schlussreime beir
behauen und ebenso hat er die innem Reime aus w unverändert ang&*
nommen. Wenn er ändert, so hat es meistens eintn erkennbaren Orund.
Z. B. 296 hat er den innem Reim ecke : lecken für legen und zur
gleich den Schlussreim erde : werde geändert in hawen : schawen und
mas : gras. Man sieht den Qrund: lecken für legen war ihm fremd'
artig ^ und der Schlussreim solUe stumpf sein. 2035 fianden : lande
ändert er, weU finde und lande für ihn kein Reim war: er setzt wei«
gande : lande.
Nicht selten wird der Orund seiner Aenderung in der Besehaffenr
heit des Textes von e zu suchen sein. Z. B. 423 haben alle den Reim
hnse : kluse, aber in e fMt das Wort klnse. Daher wurde für X ein
neuer Reim stunde : tremunde gefunden. 297 der gewere : dienere in
W und w; aber in X dafür reine : gemeine ; es stM nemluh in b und
c der werde statt gewere geschrieben, und dadurch war der Reim ge-
stört. 2016 haben alle schilte : milte ; aber X setzt dafür zerhawen :
schawen; es musste ein neuer Reim gesucht werden, weU in e milte
LU
amgekuim tat. Man mAi darauB aufa Neue, daea du Handaekrift,
toUche der Verfaaaer von X vor eich katte, keine andere toar, als etU*
uieder e edöat oder doch die näehate QmUe von e, Ea mrd jedoch an
emaeHaien Aendemagen fnU^t fMen^ du vieIieieht[ohne erkennbaren Grund
der Laune^ dem Zufall dea AugenkHeka ikr Eniaieken verdanken; z» B,
%9A imt aide ; gasehmide kaben aUe^ auok be; dennoek ändert X jnn
gelinge : ringe.
Vergleieken teir nun die Handsekriflen, aou>eicken aie (ÜU in den
innerm Beimen mehr oder weniger von einander ad« Oans durehge-
i^eümt iet kerne deraelibem. v> iat aber viel reieker an inaiem Beimen ala
Wp Z hak deren eekr u?enige, und Y kai fast keine. Wvt bemerken ebenao^
ufoM, wie der Qeackmaek an der grösaem KüngOiekkeU Munimmt, ala
oudk wie durck die Naekläaaigkeit der Aba^reiber daa Werk der Ver-
achSnerer fertwäkrend zerstört wird. AUe Bekne rind verloren gegangen
und werden in w durch neue eraetztß aber emeh dieae neuen Beitne gehen
noek einmal durch die Abackreiber verloren, und werden nock einmal
deerek andere eraetzt Man würde irren, wenn man da$ AUer der
veraekiedenen Texte bloa nack der Anzakl der innem Beime beaUmmen
wdlie* Y hat deren am wenigaten, und iat deck aUker e^r jung. Der
Yerfauer dieaer Bearbeitung aekeint den innem Beim abaieküick ge-
mieden XU kaben; er keU ikn wakrackeinUek für niekt erlentbt gekaUen,
und für eine Störung der vierzeiligen • StropkCi Daher kai Y ali^n
keine Beime, an Steäen, wo alle anderen, auch Z im Beim übereiin-
eümmen, z. B. 38,8 kdben aUe den Beim wlse : griee ; au^ Zb 29
ftn Za 80 id vom Abaekreiber herzog an die Stelle von grise geaetzt) ;
etber T aetzt: sagt mir in welcher masse soll ich von hynnen fam.
Da spxach perchinng der trewe daz wil ich wol bewam Baaa nickt
etwa Y den altem Text bewahrt, der erat apäter^mü innem Beimen
geaekmüekt wurde, bedarf wokl nickt bewieeen zu werden; eagektadum
daraua kervor, daae Y auck di^enigen Theüe enthält, die wir ala die
jüngsten Zuaäize attageaehieden haben, und die gewiaa von Anfang an
mit innem Beimen versehen waren. Auch verateht es sich ven aelbat,
daea ea dem Yerfasaer ven Y nieki gelang, alle innem Beime zu ent-
fernen, einige aind ihm entgangen, ». B. 91,8 inne : minne. 299,1 über-
wanden : fanden, 399,8 entranne : bronne zur Bestätigung von Cw.
Z iat, wie wir geaehen haben, eine aekr jamge Veraekmelzung der
beiden Wdfdietericke; de^ Exemplar von W, deaaen aick der Ver^
adtmekaer bediente, war, wie gezeigt wurde^ daaeeibe, aus weiekem Y ge^
floaaen ist. Dieaea aber kaiie bereue innere Reime. 8o finden wir denn
auak in Z den Bäm 38,8 (Zb 29, verdorben in Za 80). Ferner &9,1
im
Zü 54,1, tft Z& 58 verwUchL 91,3 »= Z6 85,3. 95,3 » Z6 8»,8f
^ Zä 90. 95,8 =ß Z* 90,3. 117,1 == Zh, 111. 159 — Z6
149. WaAr»«AeinM'cA «022 oueft 64^8 leren, gerne aifi Reim sein: er
/ifulcf 810A ebemo Zb 57. W Aal ferner tweh den Reim in 54,1 fiesen :
grttezen. Z6 47 (Za 48^ »ei^t em dieeer Stette keinen Reim:
hochdieireich sprach ich pent mich herre zn den fiiessen dein;
harre mein liebleich groessen last mit deinen holden sein.
Aber offenbar iä dieser Vers verdorben, und »war, wie eo häHß§ durch
die Erteähnung des Sprechenden: hochdietreich sprach; es iel deuüieh,
dass grüezen im steeiUn Vers ein Reimwori w£; Z ist aus W ent^
standen. Es fehlt femer der Reim 83,1 in Zb 77. Aber auch in dieser
Steile ist deutlich, daes Z
der kmiig walgnnt lenger nicht enlie -
wie pald er ze hof für sein geste gie
ein verdorbener Vers ist, der nach W tnii Herstellung des Reimes ge^
heeseri werden muss. Dasselbe ist der Fall 130: die Reimwarte Hng-
dieteriche : tngentliche sind in Zb 124 noch enthalten.
VmgekehH hat Z vidleieht einitfc Reime erhaüen, die in Ww ver-
loren gigangen sind. Zb 1B7 hat denselben Reim wie Zb 149: erstM
W 159, abermcht 146. Es scheint auch Zb 83 die alt kttnigin : Hog-
dieterich und die sin ein Reim beabsichtigt »u fem; er fehlt W 59.
M den ersten AbsthnOten hatte also die Vorlage von Z alle hmem
Reime von W und vielleicht noch einige mehr. Später ist Z eine freie
Bearbeitimg, Es ist aber sehr auffaäend, dass in dem Abse/initt von
bf^l bis 523 von den sahlreidien innern Reimen von W kein einziger
in Z zu finden ist. Man kann daher vermuihen, dass in diesem Ab'-
sekmU die inneren Reime jünger sind als in den ersten; wahrediein-
Ucker ist, dcus sie in der freiem Behandlung von Z verloren gegangen
sind. Zb 468 ist sogar ein Reim erhalten^ Do sprach gezogenliche ;
daz wifz sicherliche, der in W 754 verwiscM ist; doch hat w noch
das Reimwort sicherliche.
Es ist nicht tu bezweifeln, dass in W schon memche Reime ver-
loren gegangen sind; sie sind mtm Theü an einem auffallenden Reim*
wort »u erkennen, und leicht wieder hereuetellen, auch in w öfters noch
richtig bewahrt. Ein deuiliohes Beispiel ist 1289; man sieht, dass in
2 hohes heldes witze reimen soll: in 1 steht hitze in W, aber ver^
schoben: w hat das richtige, 40 haben W und w durch Einschiebung
von were den Reim zerstört. In 1298 habe ich sin gnade zn tröste
umgedreht za tröste sin gnade um den Reim tröste : loste su gewinnen,
der in w tum Endreim gemacht ist. In 1847 habe ich den Reim ge«
MV
lAzte : gesazte ohne Handsehrift hergesteUt; gefciss mÜ Rechte w hat an
die Stdle des in W pesiörten Reimes einen neuen gesetzt. 472,4 hahe ich
ohne Handsehriß entwenken fitr entwichen gesetzt^ weil der Reim auf
benken zu nahe Hegt, um nieht beabsiehiigt su sein, ime er aueh in w
473 gesetsi id. Ich hätte ohne S^weifd no^ öfter die verlorenen
Reime herstdlen dürfen. 422 seheint 9U Grunde 9u Hegen:
daz swert daz im zn kriechen sin werder meister gab
damit leit er manigen siechen nider in sin grab.
470 etwa:
dennoch was niemen worden inne einer tat
do er zu der porten in die barg getrat.
1039,1 stand getciss schiere im Reim auf ziere ; und ebenso 1418,1
engen gebunden mit longen. 1855 sprangen : junge. 996,3 id}sXaiQ statt
werde herzustellen, 1013 ist statt BAmksine wahrseheinHch beiden recke
9u lesen im Reim auf waldes ecke u. s, w. Siehe die Note «« 996,3.
Wenn es somit sidier ist, dass W schon mtmehe innere Reime durch
Nachlässigkeit der Abschreiber verloren htd, so könnte es seheinen, dcus
der Text w, der noch eine grössere Zahl solcher Reime besUxi, der
ältere, echtere seL Richtig ist, dass w sehr oft die bessere Lesart, und
sehr oft den alten in W gestörten Reim bewahrt, aber nichts destoweni-
ger ist es vollkommen deutHch, dass w eine jüngere Bearbeitung ist, die
insbesondere den Zweck hitt, den Schmuck der innem Reime öfter an^
zubringen,
in 99,4 wird aus banier rote eine banier grüne gemacht, um
eisten Reim sru gewinnen mit recken kttne; der Bearbeiter von w hatte
vergessen, dass in 980 die banier rote erwähnt war,
Jn 487 id der Reim kerkere : swere in A durch Versetaung wr-
darben; darum bildet w einen neuen Reim mit hebe, ähnHeh 740,8.
üebrigens haben oft alle vier Handschriften von w den neuen Reim
wieder verdorben. 647,2 lautet in Wdo begande sere weinen; um den
Reim auf weinen »u gewinnen, setzte der Bearbeiter in 1 die reinen
statt die zwen fdrsten; nun aber haben alle Handschriften von w die
2. Zeile geändert, so dass der beabsichtigte Reim verschwunden ist.
Ebenso ist es 650 ; Vers 2 hat in W da dost werliche ; desfcegen wurde
Vers 1 geändert Do sprach geswindecliche ; nun aber id in 2 das
werliche von den Abschreibern verschoben worden, und der Reim ist
nieht mehr vorhanden. Siehe die Note su 465.
Bei dem beständigen Wechsd der Lesarten ist es im Einseinen nicht
wohl möglich mit Sicherheit su bestimmen, ob ein alter Reim verloren
gieng, oder ein neuer gebildet wurde. Der Herausgeber mtisste eine WM
LV
Irefftn, okne emt andure MögÜMoüt in Ährtdß zu MBim. Ohme Wmrt
benere HandschrifieH toerden wir auch in Beadehmg auf dine R«m€
darauf vernchien, das Ursprungliehe mü Si^erheit herauaidUn.
Es kommt auch vor^ dass aile Handsekriflen von W und w einen
innem Reim hohen, den ich enlfemU, s. 1353,1 u. 2*
BeiiraelUen _wir im9i diese Jnnem R^n^ so iti »unächsi auffallend,
dass sie nieht immer, wie man in der Cäsur erwartet, klingend, son-
dern oft stumpf sind. Auch ohne Reim hat die erste Vershälfte nicht
selten stumpfen Ausgang. Dies ist im alten ^ guten Vers nur mÖgKch
auf der vierten Hebung ß aber schon in der Nibelungen Hdschr. A fäUt
der stumpfe Schluss zuweilen auf die dritte Hebung. Es kann nicht
überraschen,' wenn diese Verunstaltung des alten Verses in jungem Qe-
dichten häufiger wird, üebrigens können wir aus unsem späten Hand^
Schriften durchaus nicht auf die Qeataü der ursprunglichen Verse
sehHessen. Der Versbau ist entsetzlich verwildert, ohne Zweifel durdh
Schuld der Abschreiber. Aber bis zu welchem Orad der Regelmässig^
keU und Reinheit wir bei Herstellung des ursprünglichen gehen dürften,
können wir nicht ermessen. Es ist nicht unmöglich^ d€us sogar alle
ersten Halbverse mit stumpfem Schluss auf dritter Hebung, gerade so
wie tn den Nibelungen ^ nicht vom Dichter beabsichtigt, sondern dur^
Roheit der Abschreiber entstanden sind.
In diesen innem Reimen finden wir viele auffallende Erscheinungen,
und es ist schwer zu sagen, was jüngere Verwilderung und wae äUere
Freiheit oder Verschiedenheit der Mundart iü. Ich lasse ausser Be-
tracht, was schon im Schlussreim vorgekommen ist, wie 221^ schaden:
begraben. 537 £r&ge:Bouge. 558 wäge:ouge. 2063 kam:Bdm und
gar 2168 Bw Hftöbe : äche für onch erinnern gar sehr an die Reime
der Meistersinger, 1997 ir 8lent:flent weist auf eine Mundart ^ die
die zweite Plurtüis auf nt büdet, also wohl schwäbisch, *allemannisch.
Anderes scheint auf höheres Alter zu deuten, taie 1035 mit sinen fianden :
in dem lande. Manches führt aus dem Hochdeutsehen hinaus. Reime
wie 1939 werten : hörten. 2021 sich werten : kerte kommen zwarver^
einzdt vor, sind aber eigentlich nicht hochdeutsch. 748 sweren : mit
Cren. herre reimt auf ere 313, 580, 1885, 2060 u.s.w. 1749 lieber
herre : ich swere (einen eit). Aehnlich ist 1601 ammen : bi namen.
2009 mannen : stnrmfanen. 2167 von dannen : den fanen. UnücMt
nicht beachtet 876 gruoze : süeze. 2942 trdst : erloeset. 2187 zu den
filezen : diu unmuoze. 2218 nöte : toeten. 991 der ferte : zarte, 1365.
1674 herte : harte. Dieses ert im Reim auf art erinnert an dM nieder^
ländische aerd, das sowohl ard, als erd sein kann, s. Qram. 1^, 280.
Ltl
1420 forte :k^rte ist wM farte: karte, «. Gram. 1^ 253; dazu auch
1B80 sieb werte : Lamparten. 2021 sich werten : körte. 1247 stechen:
erreichen.
1506 reimt gehiez : sweiz. 1618 schilte : gemeide. 804 linden :
hende. 1053 wilde :felde. 2187 schiltentsie spielten.
505 küme : soume, 600 triuwe : frcmwe, 1259, 1752. 2147 sie sich
frönwent :8ie trüwent. 783 schöne : grüene, 1924. dm^elne solche Reime
vers^eiehnet Grimm, 1^ 207.
1973 beschouwet : ergrftwet : femer 1934 müren : hom. 2216
reffentöre : swaere.
Auch 1825 ufgehowen : lewen soll wohl reimen.
1582 behüeten : gebieten, und vielleicht 955 splse : verdriezen. 1786
blzey : fliezen. Für die Consonanten ist besonders wicfUig 296 ecke :
lecken; Derselbe Reim 2022 und auch 1246 ist ohne Zweifel su lesen
begunde er tot lecken, ck für altes gj erscheint noch in locken 425,
geleocken 638, eigentlich longaigan, l&ck^i schreibt A sogar IZl im
Reim auf engen. Dieses ck oder auch gg für gj ist nicht hochdeutsch,
ligjan und lagjan verlieren hochdeutsch das j und lauten ligen und
legen ; nur in der ältesten Zeil gut noch lickn , ligis ; leckn , legis ;
später ist lige, liges; lege, leges allgemein^ und v^einzeUes ligge oder
Ucke ist entweder rohe Schreibung oder fremder Einftuss, Zwar gibt
Weinhold alem. Gramm, 184 Beispiele für gg aus gj, für liggenvnd
leggen, aber er gibt ebenda auch Beispiele für taggen, fröggen, trögge,
megge u, s. w^ Beweisen können nur Reime, Solche finden sich Genes.
66, 12,
und sahen zunseren secchen, du fönte wir unserem scatz licken.
und Genes. 38, 15 lecken : decken.
— 14, 41 ob den rippen ligent zuo sculteren: dafür echter bei
Diemer 6, 25 obe den rippen zw Schulter likkent
Genes. 49, 29 diu henne,
diu in doif get lecken dei si spate scol emecchin.
Diese Beispiele lassen keinen Z/weifü; aber die Genesis ist älter als
das siwölfte Jahrhundert und ihre Heimat sieher nicht Oesterreich.
Em Beisjpid, das nach Zeit und Ort unbedenklu^ wäre^ gilft Hein--
»dein von Konstam^
von dem ritter uod von dem pfa&n 168«
jd. wiltu gar ze grözen ruon
an ritters orden leggen,
ich blute dir sin ein eggen.
So lange die Redensart eine eggen bieten nicht na^gemeeen iti,
fnuss die Steile für verdorben guten. Steher aber findet sieh dersdbe
Reim wie im W in dem Gedicht von Dietrich und Wenzlan^ AUdeHtsehe
Blätter 1 , 339 : Ir ringe wurden sere versniten. Von swertes
ekken. Sie begnnden div gebot lekken. Mit siegen dar ane sal. Dm
Bruehstüek ist gfi kurz, als dass wir über die Herkunft des Qediehts
ins Reine kommen könnten. Eis bleibt daher sehr unwahrseheitdiehj dass
hochdeutsche Dichter des 13. Jahrh, lecken statt legen sjprachen, und
auf ecken reimten. Dagegen niederländisch ist legghen und Hggfaen
die allgemein gültige Form,
So schwer es ist bei der Beschaffenheit unserer Handschriften des
Wolfdieirich^ aus den Reimen sichere Schlüsse su siehen, so ist es doch
ziemlich wahrscheinlich geworden, dass unser hochdeutsches Gedicht eine
niederdeutsche oder niederländische Quelle benützte. Auch manche Wör-
tec^chdnen nach den Niederlanden zu weisen y so das Zahlwort der
ahtende, ahste (octavas) ; wenn schon diess am Rhein herauf bis nocA
Basel vorkommt, so ist es doch nicht alemannisch , sondern nieder'*
ländisch. So betelben, ankifern, morsel, unz die nacht lit, verferen.
Im Inhalt ist su beachten, dass die heiligen Georg und Pancratius
vorzugsweise in den Niederlanden verehrt wurden, St. Pancratins in Gent,
Mecheln, Utrecht, Leiden u. s. w, (Bolland 12. Mai), Doch sei ertoähnt,
dass König Arnulf zu. Ranshofen in Oberösterreich eine St, Pankraz»
kapelle erbaute. Von S. Georg tdrd Bolland. April, 3, 116 gesagt in
toto Belgio nnlla non dico civitas sed nee urbicula, quae non habeat
templmn vel sacellum vel saltem aram cum sodalitio venerationi S.
G^orgii consecratam.
Jn der ersten Strophe urird gesagt, das Buch sei aus dem Kloster
äjtjJt gt< Tagemnnt nach Baiern gekommen. Tagemunt ist mWZeicAt St. Egmond, 'iKCl.ltJ^
./. ^^- dessen berühmte Bibliothek 1573 bei der Zerstörung des Klosters ver- P^ W^**^/
brannte. Die Chronik des Klaas Kolyn, zuerst gedruckt 1719 in den ^
Analecta Belgica von Dumbar, dann von van Loon 1745 herausge^
geben, umrde für unecht erklärt von Huydecoper über Melis Stoke,
von Wagenaer, m den Werken der Maetschappij van Leyden, tom. 3,
p. 202 ; von van Wyn, historische Avondst. 1, 139. ♦) Ich weiss daher
nicht, ob die Angabe des Verfassers dieser Chronik, dass er in Egmond ^
*) ÄUe diese Bücher, wie die Chronik selbst, haibe ich nicht gesehen; diese
Notizen verdanke ich der GefäUigkeit des gelehrten Kenners der ältniederländi"
sehen Litteratur, Herrn Prof. Bormans in Lüttich durch Liebrechts freund-
liehe Vermittlung,
IV
Lvin
Bücher der Barden , äUo niederländische Beldengediehte gesehen habe^
Berücksichtigung verdient^ siehe Louis de Baecker, de la religion du
Nord de la France, LiUe 1864, XIV.
Der Bibliothek von Kloster Egmond gehörte die Leidener Band-
Schrift des Wüliramj & Boffmanns Williram S, 7. Sie liefert den Be-
taeis j nicht nur dass man in Egmond niederländische Bücher hatte,
sondern auch, dass in der Mitte des 11. Jährhunderts in Baiem ge-
ßchriebene Werke in den Niederlanden abgeschrieben wurden; dieMög-
liefikeit liegt nahe, dass auch niederländische Werke nach Baiern kamen.
Inhalt.
LY//. Aus dem Kloster Tagemont kam ein Buch an den Bischof von
Eichstett in Bayern, und nach dessen Tod an das Kloster zu Sant
Waltburg in Eichstett; dort lasen es zwei Meister, und durch diese,
die singend und sagend umherzogen, wurde der Inhalt der Welt be-
kannt. 1 — 7.
In Kunstenopel lebte ein Fürst der Griechen, der König Anzius.
Er hatte an seinem Hof den Herzog Berchtung vonMeran, der dritt-
halbhundert Jahr alt wurde, sechzig Jahr lang erzogen, ihn die Kunst
des Messerwerfens gelehrt und ihm eine edle Herzogin zum Weibe ge-
gegeben. 9. 10. 12. Vor seinem Tode empfahl er diesem sein Liuid
und insbesondere seinen jungen Sohn Hugdieterich. Berchtung erzog
den jungen Fürsten zwölf Jahre lang, da glaubte dieser bereit dafOr
sorgen zu müssen, dass das schöne Land nicht verwaist werde. Aber
Berchtung, der Heidenschaft und Kristenheit durchwandert hatte, kannte
keine Jungfrau, die hinreichend edel von Geburt und schön von Ge-
stalt war, um Königin von Kunstenopel werden zu können; es gebe
allerdings eine durch Adel, Tugend und Schönheit aasgezeichnete Jung-
frau, die aber zu erlangen unmöglich sei, weil ihr Vater geschworen
habe , sie keinem Manne zu geben, und sie auf einem Thurme einge-
schlossen hatte. Es sei die schöne Hilteburg, Tochter des Königs
Walgund und der Königin Liebegart zu Salnecke. Berchtung habe
sie zwölf Jahre vor dem Tode des Königs Anzius dreimal gesehen. 28.
Hugdieterich entschloss sich alsbald um Hilteburg zu werben, und sich
bei ihr in einer Verkleidung einzuschleichen. Er lässt sich in weib-
lichen Arbeiten unterrichten und nimmt Weiberkleider. Dann zieht
er mit grossem Gefolge nach Salnecke und lässt vor der Stadt sein
Zelt aufschlagen. Alsbald schickt König Walgund den Eitter Herdegen
heraus, um sich zu erkundigen, wer sie sei und was sie begehre. 48*
Sie erklärte, sie sei Hiltegund, die Schwester Hugdieterichs von Kunste-
nopel, sie sei entflohen, um nicht einen Heiden heirathen zu müsseUf
und suche den Schutz König Walgunds, bis ihr Bruder ihr nicht mehr
zürne. WaJ^und nimmt sie auf, obwohl die alte Li^egart Verdacht
hegt. 61. Sie gewinnt durch ihre Kunstfertigkeit , besonders durch
eine gestickte Haube die Gnn^t des Königs, darf die schöne Hilteburg
sehen und wird auf denWn^ifKih derselben, die auch so schön sticken
■ LX
lernen will, zu ihr in den Thurm eingeschlossen. 88. Er gibt sich
ihr zu erkennen, schwört sie zur Königin zu machen und sie nicht
zu verlassen, und sie wird sein Weib. 95.
Als Hilteburg sich schwanger fühlte, sahen sie eines Tags vom
Thurm herab den Herzog Berchtung, welcher verabredeter Massen ge-
ritten kam, um zu melden, dass König Hugdietrich seiner Schwester
verziehen habe. Da zog Hugdietrich den Wächter ins Geheimniss und
empfahl ihm für das Kind zu sorgen und sobald es möglich sei die
Frau und das Kind nach Kunstenopel zu bringen. 123. Als am an-
dern Morgen Berchtung bei König Walgund erschien und seine Bot-
schaft ausrichtete, werden die Gespielinnen vom Thurme geholt, Hug-
dieterich nimmt Abschied und mit einem Bing von Hilteburg, mit
einem kostbaren Kleid von Walgund beschenkt, reitet er mit Berchtung
nach Kunstenopel. 143. Hilteburg lebte zu Salnecke auf dem Thurme
in Sehnsucht und Herzeleid, bis sie in einer Nacht ein Knäbchen ge-
bar, welches an einem rothen Kreuz zwischen den Schultern kenntlich
war. Der Wächter rief eine Frau, welche das Kindchen badete und
einband. Da kam die alte Königin Liebegart auf den Thurm um nach
ihrer Tochter zu sehen. Da lassen sie das Kindchen in den Hag
hinab. 155. Die Königin erschrak, ihre Tochter so blass zu finden
und gieng erst den Abend wieder weg. Unterdessen hatte ein Wolf
das Eandchen gefunden und zu seinen Jungen gebracht, die aber noch
blind waren und ihm nichts thaten. 163. Als es der Wächter, der es
Abends holen sollte, nicht mehr finden konnte, blieb er die Nacht
draussen und beruhigte morgens Hilteburg mit der Lüge, dass er es
getauft und einer Amme gebracht habe, bei der es nun wohl versorgt
sei» 170. Am Morgen aber zog Walgund auf die Jagd; die Wolfs-
grube wurde entdeckt und bei den jungen Wölfen das Knäbchen ge-
funden. Der König nahm es auf den Arm und brachte es der Königin.
Es wurde einer Amme übergeben, gedieh vortrefflich, und man musste
es dreimal in der Woche dem König zeigen. 183.
Als Hilteburg von ihrer Mutter von dem Elind gehört hatte, be-
schwor sie den Wächter, ihr die Wahrheit zu sagen, und dieser ge-
stand, dass er das Kind nicht mehr gefunden habe. Hilteburg bat
ihre Mutter, ihr die Amme mit dem Kinde auf den Thurm zu schicken
und erkannte es als das ihrige an dem rothen Kreuze zwischen den
Schultern. Nun erzählte sie ihrer Mutter die ganze Geschichte und
bat sie um ihren Beistand. Diese fragte in der Nacht ihren Gemahl :
»wie soll man zu einer Sache thun, die nicht mehr geändert werden
kann?« »Die muss man fahren lassen« antwortete der König. »Nun
so lass es fahren, sprach hierauf die Königin, dass deine Tochter ein
Kind hat« und erzählte ihm den Hergang der Sache. Walgund wurde
zwar zornig, da ihm aber der Wächter alles bestätigte und ihn er-
innerte, dass er Selbst einen Mann mit seiner Tochter eingeschlossen
habe, wovon eiip ganz natürliche Folge sei, dass diese ein Kind be-
kommen habe, und als seine Ritter ihm erklärten, dass er seines Eides,
die Tochter nicht zu vermählen, ledig sei, da sie selbst gemannet
habe, so war er so vernünftig sich in die Umstände zuschicken. 218.
LXI
Er liess das Kind taufen und gab ihm den Nflilneii Wolfdieirioh;
Greyattem waren Graf Wnlfin, eine MarkgriLfin von Galitze und dm
Fürst Sant Jerge. 223. Hierauf sandte Walgnnd den Grafen Wnlfin
und den Fürsten Sant Jerge nach Knnstenopel nnd liess dem König
Hngdietrich melden, dass er seine Gemahlin abholen könne. 236.
Hngdietrich kam nach Sa]necke, beschenkte die Amme reichlich, nnd
führte Frau und Kind nach Haus. Walgund begleitet« seine Tochter
nach Knnstenopel und erst nach yiersehnt&gigen Festen kehrte er nach
Salnecke zurück. 259. In Knnstenopel aber wurde GrafWulfin Mar»
schall und die Markgräfin von Galitze Pflegerin. 260. Hilteburg ge-
bar ihrem Gemahl noch zwei Söhne^ Böge und Wachsmut, 261. Die
drei jungen Fürsten wurden im Kristenglauben und in allen ritterlichen
Üebungen wohl erzogen, und al^ Wolfdietrich 13, die beiden andern
11 Jahr alt waren, wurden sie auf einem Tumei an einer Mittwoche
zu Rittern gemacht, und jeder erhielt seine Dienstleute. 270. Im 15.
Jahre widersagte den Griechen der Heide Olfieui von Babilonie. Da-
mals war gerade Wolfdietrich mit seinen eilf Rittern nach Sieben-
bürgen auf Abentheuer geritten. Olfan belagerte den König in Atnis
und Knnstenopel; es kam zu einer grossen Schlacht, in welcher die
Kristen unterlagen ; da erschien Wolfdietrich mit seinen eilf Rittern ;
die Schlacht begann von neuem und die Heiden wurden in die Flucht
getrieben. 301.
In diesen Zeiten lebte zu Ghirten der Kaiser Otnit, der einem
heidnischen König die Tochter, die schöne Sidrat, entführt hatte. Als
er eines Tages sich rühmte mehr Länder zu haben als seine Vor-
fahren; alle Reiche bis ans Meer seien ihm unterthan; da sagte der
Herzog Gerwart, es gebe doch noch einen gewaltigen König, der ihm
nicht diene. »Wer könnte das sein? fragte der Kaiser. Bayern und
Schwaben, Toscan und Pulle, Rom und Latran und das reiche Land
Sant Jacobs ist doch alles mein.« »Es ist der König Hngdietrich von
Griechenland,« erwiderte Herzog Gerwart. Alsbald berief der Kaiser
zwölf Grafen, die er nach Knnstenopel schickte. Der beredtest>e unter
ihnen, Graf Hermann, führte das Wort vor dem König Hngdietrich ;
dass er an Kaiser Otnit Zins bezahlen, oder des Krieges gewärtig
sein solle. Zwar sind die Söhne für Krieg, aber Hngdietrich zieht es
vor, den Frieden mit einem mit Gold beladenen Saumross zu erkaufen.
Die heimkehrenden Boten landeten zu Sippen , ritten nach Garten,
überbrachten den Tribut und meldeten dem Kaiser, dass Wolfdietrich
sobald er zum Mann gewachsen sei, zu Garten mit ihm um sein Land
fechten wolle. 327.
Als Hngdietrich sterben wollte, vertheilte er seine Länder unter
seine Söhne. Wachsmut bekam das Land bi der Ipper dan. Böge be-
kam Blibort, Wolfdietrich aber das höchste Erbe, also Knnstenopel. 331.
Darauf starb der König; man bestattete ihn und Berchtung zog mit
Wolfdietrich nach Meran, wo er ihn drei Jahre lang Ritterspiel lehrte,
besonders auch die Kunst des Messerwerfens. Diese hatte Berchtung
von Wolfdietrichs Ghrossvater, dem König Anzius gelernt ; als er we-
gen kleiner Dinge mit diesem zerfiel, kam er nach wilden Russen zu
Lxn
König Grippiani dem er lange diente .und dessen Sohn Pelian er
ebenfalls im Messerwerfen nnterrichtete. Doch einen Sprang nnd einen
Wnrf hat er diesem vorenthalten ; Wolfdietrich aber hat alle Sprünge
nnd Würfe gelernt und wnrde darin sogar geschickter als sein Mei-
ster. 347.
Unterdessen hatten Böge und Wachsmut Kunstenopel in Besitz
genommen und sprachen, Wolfdietrich sei ein Kebskind und könne
kein Erbe haben. Da will Wolfdietrioh nach Berchtungs Bath sein
Erbe erstreiten. Er erhält von seinem Meister an einem Ffingsttag
das Schwert. Die 16 Söhne Berchtungs schworen ihm, und dazu
4000 Helden. Sie zogen nach Sippen, wo sie sich einschifiPten ; in
20 Tagen kamen sie nach Kunstenopel; 357. sie landeten bei einem
Wald, wo Berchtungs Söhne Hache und Herebrand mit dem Heer
blieben, während Berchtung mit Wolfdietrich zu Hofe gieng. Wenn
die Söhne das Hom Berchtungs erschallen hören, sollen sie ihm zu
Hülfe kommen. Als die beiden zu Kunstenopel in den Saal traten,
wird zwar Berchtung gegrüsst, aber Wolfdietrich nicht, und Böge er-
klärt, dass dieser ein Kebskind sei, von Graf Wulfin erzeugt, und da-
her nicht erben könne. Berchtung beschwört die Könige, ihre Mutter,
von der Niemand übles gesagt habe, nicht zu beschuldigen. Wolf-
dietrich will sich mit dem halben Erbe begnügen. Als aber die Kö-
nige darauf nicht eingehen wollen und den alten Berchtung beleidigen,
droht Wolfdietrich mit dem Schwerte und es kommt zum Kampfe. 371.
Berchtung springt auf eine Zinne und bläst sein Hom; die Söhne
mit dem Heer dringen in die Stadt ein. Der Kampf dauert drei Tage
und das ganze Heer Wolfdietriohs bis auf Berchtung und seine 16
Söhne war erschlagen. Da wollte Wolfd. den Kampf abbrechen, da-
mit Berchtungs Söhne gerettet würden. Aber Berchtxmg will den Kampf
fortsetzen. Sechs seiner Söhne fallen; so oft einer fällt blickt Berch-
tung seinen Herrn lachend an, damit er nicht verzage. Von einem
Wurf auf den Helm betäubt sinkt Wolfd. zu Boden. Da stellt sich
Berchtung mit dem Schilte über ihn bis die Söhne zu Hülfe kommen,
und die Griechen zurückdrängen. Berchtung bindet seinem Herrn den
Helm ab und wischt ihm den Schweiss aus den Augen und dankt
Gott, dass er noch lebt. Wolfd. will vor der Uebermacht weichen;
sie eilten zu den Bossen und flohen, von den Griechen verfolgt, in
einen Wald. 390.
Unter einer Linde an einem Brunnen legten sie die Waffen ab
und ruhten, nur Wolfdietrich blieb gerüstet und hatte sich von seinen
Dienern entfernt; da wurden diese von zwölf Biesen überfallen und
nach Trojemunt zu dem Heiden Belamunt, dem Bruder Olfans, gebracht,
der sie in einen Kerker werfen liess. 399. Als Wolfdietrich zum Brun-
nen zurückgekehrt die Seinigen nicht mehr fand, schrie er so laut,
dass es Belamunt auf seiner Burg hörte. Dieser schickte sogleich seine
Leute unter der Führung Wilhers, um den Fremden zu fangen. Aber
Wolfd. wollte sich nicht gefangen nehmen lassen, sondern erlegte in
heissem Kampfe den Führer Wilher und seine Leute, zwölf Biesen.
Ihr Geschrei hörte Belamunt, er legte selbst s^ne Rüstung' an und
TiXTTT
gieng binab. Er fooht mit Wolfd. ohne Entscheidung, bis die Naoht
dem Kampf ein Ende machte. In der Nacht erschien bei Wolfd. ein
Zwerglein, ßigung (oder Bibimg) genannt (441), es will ihm zom Sieg
verhelfen aus Dankbarkeit fttr die Wohlthaten, die ihm sein Yater
Hngdietrich erwiesen hat. Es gibt ihm einen Bing, und sagt ihm,
er solle, wenn Belamunt wieder komme, sein Schwert in den Sand
stossen; dadurch würden die Binge des Biesen weicher als Blei. Am
Morgen nimmt der Zwerg Abschied und der Biese kommt. Wolfd.
befolgte den Bath ; aber nichtsdestoweniger dauerte der Kampf wieder
den ganzen Tag. Als es Nacht wurde, gieng Belamunt zu einem Bronr
nen, welcher ftlnfzehn Mannskräffce yerHeh. Aber der Zwerg Bignng
hatte fdr Wolfd. gesorgt und brachte ihm eben&Us zwei Trünke des
Brunnens. Am Morgen begann der Kampf von neuem, und Wolfd.
schlug seinem Gegner die Büstung herunter, so dass man sein sei-
denes Hemd saH. Dies war das Hemd Sant Jörgen gewesen, das B^
lamunt in einem Kloster geraubt hatte. 449. Wolfd. forderte den
Heiden auf, sich taufen zu lassen ; da er sich weigerte, schlug er ihm
endlich das Haupt ab, und legte sogleich das Hömd an, das ihn vor
allen Waffen behütete. Der junge Held Hess sein Boss beim Brunnen
und gieng zur Burg. Der Pförtner, ein Biese, der wiederum Olfian ge-
nannt wird (460), wehrte ihm den Eingang, wurde aber nach langem
Kampf gefällt. Nun trat Wolfd! in den Saal, wo die Biesen, Lunher
und zwölf andere, ruhig speisten. Er stand an der Thür und erlegte
sie alle, als sie mit Stühlen und Bänken auf ihn eindrangen. Darauf
gieng er in die Küche, wo das Gesinde war ; da sie ihm den Schlüssel
zum Kerker nicht geben wollten, erlegte er denjenigen, der den Schlüssel
bewahrte, und öffnete den Thurm. An einem langen Biemen zog er
seine Diener, Berchtung und seine Söhne heraus, und alle setzten sich
alsbald an den Tisch und verzehrten das Mahl der Biesen. 493.
Sie kamen in einen Wald und setzten sich zu einem Feuer. Da
erst bemerkte Wolfd, dass sechs Söhne Berohtungs fehlten. Auf seine
Frage antwortete Berchtung, sie seien wahrscheinlich entronnen, und
erst als ihn Wolfd beschwört, gesteht er die Wahrheit. Wolfd. ist un-
tröstlich und will sich in sein Schwert stürzen. 401. Herebrant ver-
band ihm mit seinem Hemde die Wunde am Kopf. 505. In der Nackt
wollte Wolfd. wachen, Hache wollte es nicht dulden, und Berchtung
sagte ihm, dass ihm ein rauhes Weib schon sieben Jahre nachgestellt
habe. Aber Wolfd. meinte: es sei besser in der Jugend Noth leiden
als im Alter. Da legten sie sich schlafen, und auch der alte Berch-
tung konnte sich des Schlafes nicht ejwehren. Da kam auf allen
Vieren die rauhe Else heran, und begehrte, der junge Held solle sie
upiarmen, und versprach ihm ein Königreich. Er aber rief ihr zu, sie
solle wieder zur Hölle fahren. Da warf sie einen Zauber auf ihn, da6s
er betäubt war, und nahm ihm das Schwert und das Pferd. Als er
wieder zu sich kam, suchte er sein Schwert und sein Pferd^ er lief
auf einer Strasse, welche die rauhe Else mit Zauber gemacht hatte,
zwölf Meilen weit in den Wald, bis er diese unter einem Baume fand.
Sie betäubte ihn noch einmal, beschnitt ihm die Nägel und Bchor
LXIV
ihm das Haar bis ssu den Ohren, und machte ihn zu einem Thoren,
dass er unsinnig ein halb Jahr im Walde lief und seine Speise von
der Erde nahm. 522.
Als Berchtung und seine Söhne erwachten und ihren Herrn nicht
mehr fanden, beschlossen sie sich zu trennen: die Söhne kehrten nach
Kunstenopel zurück und wollten sich unter Vorbehalt der Bechte
Wolfdietrichs den Königen unterwerfen. Berchtung aber suchte seinen
Herrn. Er wallte durch die Wüste an Sant Jörgen Arm, liess sich
übersetzen und kam nach Troja^ 530, wo er an der Pforte die rauhe
Else fand, die ihm aber keine Auskunft gab. Nachdem er vergeblich
die Welt durchwandert hat, kehrt er über das Meer nach Kunstenopel
zurück; er und seine Söhne wollten sich den Königen Böge und
Wachsmut unterwerfen mit dem Vorbehalt, dass sie ihrem Herrn
Wolfdietrich dienten, sobald er wieder komme. Aber die Könige
wollen von diesem Vorbehalt nichts wissen, sie lasseh Si^rchtung und
seine Söhne in Fesseln schlagen ; und sie mussten Tag und Nacht auf
der Mauer Schildwächter sein. 543.
Nachdem Wolfd. ein halb Jahr des Verstandes beraubt im Walde
gelebt hatte, schickte Gott einen Engel zur rauhen Else, und Hess ihr
sagen, dass ihr der Donner in drei Tagen das Leben nehme, wenn
sie nicht dem Helden den Verstand wieder gebe. Da suchte sie ihn
auf und hob den Zauber auf : er hatte seine Sinne wieder, blieb aber
schwarz. Wiederum bat sie ihn um seine Liebe; sie sei von einer
Stiefmutter verflucht, so lange als rauhes Weib zu leben, bis der grösste
Held sie durch seine Liebe befreie. 350. Sie führte ihn nach Alt-
troja und badete sich in einem Jungbrunnen, der auf der einen Seite
warm, auf der andern kalt war. Darin liess sie die rauhe Haut und
kam als die schönste aller Erauen heraus, und hiess nun Siegewinne.
558. Auch Wolfd. badete sich und wurde wieder so schön wie vor
einem halben Jahre. Sie war nun seine Gemahlin, aber in aller Freude
vergass er seine Dienstleute nicht, und hoffte sie durch Otnits Hülfe
zu befreien. 564. Er erzählte ihr, wie er als Knabe gelobt habe mit
Otnit um sein Land zu fechten. Sie gibt ihm ein Schiff mit Greifen-
gefieder; und er nimmt das Hemd S. Jörgen mit, in welchem Sant
Pangrazien Heiltum versiegelt ist. Ein guter Schiffer brachte ihn
nach Sippe, von wo er nach Garten zog, wo er sich unter eine Linde
legte und einschlief. Unter dieser Liodeaber durfte Niemand liegen,
der nicht mit Otnit fechten wollte. 575. Kaiser Otnit und seine Ge-
mahlin Sidrat standen an der Zinne und sahen mit Erstaunen den
fremden Mann unter der Linde liegen. Die Kaiserin meinte, er sei wohl
müde: Otnit solle ihn noch schlafen lassen, es müsse ein tapferer Mann
sein. Ich glaube, ihr seid ihm hold ? fragte Otnit. Wie sollte ich ihm
hold sein, antwortete Sidrat ; meine Augen sahen ihn nie. Otnit liess
sich von der Kaiserin den Harnisch anschnallen, nahm einen grossen
Schaft, gieng hinab und stiess den Fremden auf die Brust. Dieser
meinte, er hätte ihn wohl sanfter aufwecken können, und fragte, ob
er mit ihm fechten wolle. 584. Als Otnit die Frage bejahte, bat ihn
Wolfd. ihm den Helm zu binden. Während der Kaiser ihm diesen
LXV
Dienst erwies, kam die Kaiserin durch den Hag gestrichen, um un-
bemerkt dem Zweikampf zuzusehen. Otnit fragte den Fremden, wer
er sei. Dieser aber ist duich die Frage beleidigt. Seid ihr nicht von
wilden Griechen Wolfdietrich ? fragt der Kaiser. Wehret euch, niffc der
Fremde , der Wolf will euch angreifen. Nun fechten sie und jeder
wird mehreremal zu Boden geschlagen; bis endlich Otnit bewusstlos
am Boden liegt und ihm Blut aus Mund und Ohren dringt. 595. Da
trat Sidrat vor und bat Wolfd. Wasser zu holen, dass sie ihren Herrn
laben könne. Wölfd. nimmt den Helm ab und holt Wasser. Damit
gelabt kommt Otnit wieder zur Besinnung, und seine erste Frage ist,
ob Sidrat ihm unterdessen nicht untreu geworden sei. Darüber be-
ruhigt, beschwört er mit Wolfdietrich einen Bund der Freundschaft ;
nichts soll sie scheiden als der Tod. 604. Ehe sie auf die Burg
giengen, fragte Wolfd. seinen Freund, ob er sicher sei nicht wieder
eifersüchtig zu werden. Das sei nun alles vorbei, meinte der Kaiser ;
* aber nach sechs Wochen fragte er ihn doch, ob er denn der Kaiserin
so hold sei, dass er seine Dienstleute vergesse 2 Wolfd. antwortet, er
habe ja eine viel schönere jenseits des Meeres; zu dieser wolle er
jetzt heimkehren. Otnit verspricht ihm, zu ihm zu kommen, sobald
er seine Diener befreien wolle. Wolfd. meint aber, er müsse zuerst
zum heiligen Grabe fahren, um Gottes Hülfe zu erlangen. Er nahm
nun Abschied, und zog zum Hafen, wo er sein Schiff gelassen hatte,
dort fand er Sigewinne, die gekommen war, ihren Mann zu suchen.
Sie fuhren mit einander in dem Greifenschiffo nach Haus nach Alt-
troja. 616.
Aber schon nach acht Tagen ritt er mit seiner Gemahlin auf
die Jagd. Als das Zelt im Walde aufgeschlagen war, kam ein Hirsch
mit goldenen Hörnern gelaufen. Wolfd. und seine Leute jagten dem
Thier nach. Da kam ein alter Riese, der Heide Tresian, welcher den
Hirsch in den Wald gebracht hatte, und stahl die Sigewinne sammt
ihrem Zelte; er brachte sie über das Meer in seine Burg. 622. Als
Wolfd. den Hirsch erlegt hatte und zu den Frauen zurückkehrte,
hörte er was vorgefallen war. Er kam nach AlttroJR zurück, nahm
eine Kutte, steckte das Schwert in einen Pilgerstab > fahr in dem
Greifenschiffe über das Meer, und zog ein halb Jahr als Pilger um-
her, um seine Frau und ihren Räuber zu suchen. 629. Er kam auch
nach Garten, wo er um ein Nachtlager bat. Otnit erkannte ihn nicht,
und erkundigte sich bei ihm nach Wolfdietrich. Aber die Kaiserin
lachte heimlich und des Nachts schlich sie sich zu ihm, begrüsste
ihn und fragte ihn, warum er die Kutte trage. Da erzählte er ihr
seinen Kummer : sie aber holte den Kaiser herbei, dass er ihm helfe.
642. Wolfd. hatte unerkannt bleiben wollen, um seinen Freund nicht
zu betrüben: Otnit aber Hess sich nicht abhalten, ihn zu begleiten
Sie zogen mit einander durch die Wildniss, bis sie zu einem Förster
kamen, der sie wohl bewirthete. 655. Als Otnit eingeschlafen war,
erfahr Wolfd. von dem Förster, dass der Riese Tresian auf der Burg
Altenfelse eine entführte Kristenfrau habe. Er liess sich den Weg
zeigen und beschwor den Förster, dass er den Kaiser nicht nach ihm
LXVI
weise, damit dieser zu seiner Fran heimkehre. Aber Wolfd. verirrte
sich und entschlief endlich bei einem Bmnnen anf einem Stein. 670.
Als Frau Sigewinne aus einer Zinne in den Wald schaute , erblickte
sie den Mann bei dem Bninnen. Sie schickte eine Jungfrau, die schöne
Fromut, hinab. »Was suchst du bei dem Brunnen, schöne Jungfrau?«
fragte Wolfd. aufwachend. »Edle Kräuter für meine Frau Sigewinne.«
.» Wie heisset ihr, schöne Jungfrau?« »Ich heisse Fromut, tugendhafter
Mann.« »Das ist ein seliger Name; Freude und Wonne sollet ihr
immer haben.« »Freude und Wonne ist uns unbekannt. Meine Frati
weinet täglich. Sie versprach dem alten Tresian, seinen Willen zu
thun, wenn er ihr ein halb Jahr Frist gebe; heute hat das Ziel ein
Ende.« »Wer ist es, um den die Frau klagt]?« »das ist ein Herr
Wolfdietrich von wilden Griechen.« Da gab er ihr einen goldnen
Eing und sprach, »frage deine Frau, ob ein fremder Pilger in die
Burg kommen dürfe«. Fromut fragte, ob sie den Ring mit Ehren
annehmen dürfe? Er sagte, dass sie ihn mit Ehren tragen könne,'
und dass auch sein Herz grossen Kummer trage. 686. Fromut nahm
Abschied von ihm und kam zu Sigewinne. Diese vermuthete, dass der
Pilger Wolfdieterich sei, und bat den alten Tresian ihn auf die Burg
zu holen. Tresian that es. Wolfdietrich sass beim Feuer und schaute
umher ; da erblickte er sein Zelt. Er dachte : ich bin zu allem Heile
in die Burg gekommen. Endlich wurde mit einem Hom das Zeichen
zum Essen gegeben. 700. Zwerge richteten die Tische. Die Königin
erschien und Wolfd. erhielt seinen Platz ihr gegenüber. Während
der Mahlzeit blickte sie ihn forschend an, und fragte ihn, ob er nichts
von Wolfd. wisse. Nein, sagte er, aber er habe gehört, dass einem
Fürsten von Alttroja seine Gemahlin entführt worden sei. Da weinte sie,
und Tresian wurde zornig. Sie beschwichtigte den alten Eiesen; die
Tische wurden gerückt; die Zwerge zündeten die Lichter an, und
Tresian nahm die Frau bei der Hand. Da warf Wolfd. die Kutte
ab und, zog das Schwert aus dem Pilgerstab, und rief: »Wirth, sie
ist lange bei dir gewesen, sie muss jetzt bei mir bleiben.« Der alte
Tresian will aber nicht lästerlich fechten; der Pilger solle eine Eüstung
anlegen, und wer dann siege, solle die Frau und alles, was er besitze,
behalten. Es wurden drei Brünnen gebracht, eine alte und zwei
prächtige goldene. Wolfdietrich wählte die alte zum Schrecken Tre-
sians; Sigewinne legte sie ihm an. Nach langem Kampfe fiel der alte
Tresian todt zur Erde; 718. Die boshaften Zwerge, die sich ins
Hinterhaus flüchteten , wurden verbrannt. Aber Tresian hatte im
Walde eine Schwester, ein fürchterliches Weib, Berille genannt.
Wolfd. geht ihr vor das Thor entgegen, wird aber von ihr zu Boden
gechlagen, gebunden und des Schwertes beraubt. Aber der reiche
Gott vom Himmel erträgt kein Unrecht lange; 732, während das
ungeheure Weib sich entfernte um den Strick zu holen, mit dem sie
ihn hängen wollte , fiel ein Eegen, der die Bande erweichte, und ein
Zwerg brachte dem Helden eine Nebelkappe und zeigte ihm sein
Schwert. Nun besiegte und erlegte Wolfdietrich die Eiesin und kam
mit dem Zwerg in die Burg zurück. Wolfdietrich vermacht die Burg
Lxvn
Altenfelse und das halbe Land dem htilfreichen Zwerge Artfels (747).
Die andere Hälfte erhält der Förster. Zn diesem tarn nun Wolfd.
mit Sigewinne und Fromut , und von ihm geführt zu Otnit. Dieser
hatte unterdessen ebenfalls schwere Abentheuer bestanden; er hatte
mit einem Eiesen gefochten und war in einen hohlen Berg einge-
drungen, in welchem Zwerge Harz, Pech und Schwefel anzündeten,
so dass er fast erstickt wäre und ganz schwarz wurde. Sie zogen
nun nach Garten heim. Frau Sidrat sprang von der Zinne herab
ihm entgegen und rief: »Willkommen, Wolfdietrich, wo habt ihr den
edlen Kaiser gelassen?« »Nehmt einstweilen diesen schwarzen dafür«
erwiderte Wolfd. Da erst erkannte sie Otnit und Hess sich alles
erzählen. Nach acht Tagen beurlaubte sich Wolfd. Die Freunde
schworen beim Abschied, dass Jeder den Tod des andern rächen
wolle. 770. Noch ein halb Jahr lebte Wolfd. mit Sigewinne auf Alt-
troja. Da gebot Gott über die Frau; ihre reine Seele war Gott lieb,
und sie verschied eines schönen Todes. Der schönen Fromut gab Wolfd.
einen Mann und ein Land. 770,
Dem Kaiser Otnit hatte sein Schwiegervater zwei schreckliche
Drachen und einen Riesen und eine Riesin gesendet, die thaten grossen
Schaden. Als das Otnit erfahr, wollte er ausziehen, um sein Land
zu befreien. Ungern gab ihm die Kaiserin Urlaub ; sie ahnte, dass sie
ihren Gemahl nicht wieder sehe. Er nahm ihr das Versprechen ab,
dass sie im Fall seines Todes sich nur mit dem Manne, der die Wür-
mer erlege, wieder vermähle. Er ritt mit seinem Hunde in den Wald
und blies sein Hörn. Davon erwachte der Riese Velle; er rief dem
Kaiser zu: »Du kleiner Wicht, wie darfstu mich wecken? Du er-
schlugst mir in der Heidenschaft mein Oheim Brumfart; jetzt musst
du sterben.« Es begann nun ein langer Kampf, endlich gelang es
dem Kaiser, dem Riesen die Füsse abzuhauen. Auf sein Brüllen kam
sein Weib, Runze, herbeigelaufen mit einem ausgerissenen Baume;
sie führte damit einen Streich nach Otnit; da dieser aber auswich,
traf sie ihren Mann. Da schlug ihr Otnit das Haupt ab, setzte sich
zu Pferd und ritt weiter, da traf er auf einen wilden Elephanten,
der mit einem Wurme kämpfte. Da er selbst einen Elephanten im
Schilde führte, half er dem lebenden, und jagte den Wurm in die
Flucht. Der Elephant schloss sich ihm an; imd er kam zu einer
Linde, die von drei Göttern so bezaubert war, dass jeder Edelmann,
der darunter kam, schlafen musste. Otnit schlief fest ein. Da kam
der Wurm gestrichen. Der Elephant kämpfte mit ihm, während der
Hund mit Bellen, das Pferd mit Scharren den Kaiser aufzuwecken
suchten. Aber der Wurm erlegte den Elephanten und verchlang den
schlafenden Kaiser sammt Schild und Helm bis an den Kopf, und
wollte ihn seinen Jungen zum Futter bringen. Als er aus dem Be-
reich der Linde war, erwachte Otnit und regte sich um das Schwert
zu ziehen. Da lief der Wurm gegen einen Baum und stiess ihm den
Kopf daran, dass ihm das Herz im Leibe brach. Darauf brachte er ihn
seinen Jungen, die ihn durch die Ringe der Rüstung aussaugten.
Lxvm
Hund und Pferd kamen nacb Garten zurück; die Kaiserin beweinte
ihren Gemahl vier Jahre lang. 834.
Unterdessen hatte Wolfdietrich, nach dem Tod seiner Gemahlin
das Kreutz genommen und die Wallfahrt zum heiligen Grabe ange-
treten. In einem Walde begegneten ihm zwölf ungetaufte Eäuber.
Als sie den Ritter erblickten, sprachen sie : »uns will Mahomet, Ter-
fian, Apollo, Medelbolt und Jupiter helfen.« Der erste, Rumelher,
sprach: »sein Schilt scheint wie ein Spiegel; den muss er mir lassen.«
Der zweite , Widergrin , sprach : » das ßoss , das er reitet , muss mir
gehören.« Der dritte, Bettewin wollte den Hehn haben; Biterolf, der
vierte, die Eisenhosen, der fünfte Isenher, das Schwert, der sechste
Ortwin die Blatte vor der Brust, der siebente, Helmschart, des Bosses
Waflfendecke, der achte (Rotolf) das seidene Spalier um den Kragen,
der neunte, Betlij, den Helm, der zehnte, 'Wolfram, das Stahlschoss (?),
aber der elfte, Billung und der zwölfte, Mortgran, meinten die Thei-
lung sei unbillig : da sie alle ihr Blut vergiessen mtissten , so sollte
auch die Theilung gleich sein. Wolfdieterich hörte ihre Reden, wie
sie seine Rüstung untereinander verth eilten ; er erlegte sie alle zwölfe
und rief spottend: »jetzt habt ihr alle gleichen TheiL« 864. Er ritt
weiter und kam zu der Burg Griimure, wo er von dem Burggrafen
Ernst und dessen Frau und Tochter Trutlind aufs beste bewirthet
wurde. 887. Er ritt dann weiter durch Ui^arn, Oesterreich und
Baiem. Schwaben Hess er rechts liegen und ritt durch Lamparten
nach Tuschgan (Toscana) und Pulle (Apulien) zur Stadt Messefrid,
wo er sich einschiffte. Vom Sturm verschlagen musste er am Lande
anlegen ; während Wolfdieterich ans Land gieng wurde sein Schiffer
von einem schrecklichen Riesen gepackt und fortgetragen. Durch
einen kleinen Knaben davon unterrichtet, suchte Wolfd. den Riesen in
seiner Hütte auf und traf ihn, wie er gerade, in Bärenhaut gekleidet,
den Schiffer am Feuer zu braten beschäftigt war. Er hieb ihm beide
Hände ab und schlug ihn todt. Da er nun aber ohne Schiffer war,
vertraute er sein Schiff der Führung des kleinen Knaben und befolgte
dessen Befehle. 915. Aber sie waren noch nicht weit gekommen, als
sie einem Schiff mit siebe nzig heidnischen Seeräubern begegneten,
welche nicht nur mit ihren Hombogen auf sie schössen, sondern auch
ihr Schiffchen mit giiechischem Feuer in Brand steckten. Da gab
Wolfd. dem Knaben einen Ring (der wahrscheinlich gegen das Feuer
schützte ?) und er selbst sprang neun Klafter weit auf das Schiff der
Feinde. Er erlegte sie alle mit dem Schwerte oder stürzte sie ins
Meer, bis auf einen, Namens Ger, den er fragte, ob er Krist werden
wollte. Wie fang ich das an? fragte der Heide. Da fasste ihn
Wolfd. und tauchte ihn in Gottes Namen in das Meer; und da war
der wilde Heide ein guter Krist geworden, und er erhielt den Namen
Wernher. Wolfd. nahm nun den Knaben an Bord und sie kamen
am dritten Tage nach Ackers zu dem deutschen Hause. Der Knabe
gab den Ring zurück, und er und Wernher gelobten bei Wolfd. zu
bleiben. 942.
Im deutschen Hause wurden sie wohl empfangen und bewirthet.
LXIX
Der Hauptherr des Hauses klagte dem Helden seine Noth: sie seien
von einem grossen Heere der Heiden belagert und hätten viele Brü-
der verloren. Am folgenden Tage zog Wolfd. mit 40 Brüdern des
deutschen Hauses aus und schlug die Feinde in die Flucht. Seine Thaten
kennt der werthe Meister Wolfram von Eschenbach. 969. Die Brüder
dankten dem Helden und er zog weiter, sieben Tagereisen nach Je-
rusalem. 977. Die Stadt war von den Heiden belagert und Wolf-
dietrich wurde von einer grossen Schaar Sarrazenen angerannt. Was
suchet ihr hier? fragte Delfian, der Führer der Heiden; seid ihr ein
Heide oder ein Krist? »Was hast du mich zu fragen, antwortete
Wolfd. Du siehst an meinen Kleidern, dass ich ein Knst bin.« So
musst du mit uns fechten, erwiderte Delüan, und damit begann der
Kampf, der den ganzen Tag dauerte. Viele Heiden, auch Delfian selbst,
blieben todt. Auch Wemher stand seinem Herrn tapfer bei. Der
Knabe, der unter einem Baum lag, wurde von einem Heiden Dierolt
ei-stochen, an dem Wolfdietrich sogleich Rache nahm. In der Nacht
barg sich der Held mit seinem Freunde in einem Holze. 1000.
Als der heidnische König Merzian den Tod seines Schwestersohns
Delfian erfuhr, schickte er zweitausend Mann unter Führung des Tre-
feris gegen den Griechen. Treferis rief seine Götter Mahomet, Jup-
piter und den hohen Medelbolt an ; Wolfd. empfahl sich dem Schutze
Christi. Treferis rief ihm zu: »bezahle mir den jungen Delfian. « »Gt)tt
weiss wohl, antwortete Wolfd., dass er selbst an seinem Tode schuld
ist, er griff mich an und schalt meinen Glauben, da musste ich dem
Teufel einen Dienstmann erschlagen.« »Wafen immer mehr, schrie der
Heide, er heisst Delfian einen Dienstmann des Teufels« und gab ihm
einen Schlag mit seinem guten Schwerte Beierland, dass er betäubt war
und wankte. Aber Wernher eilte herbei und hieb Treferis das Haupt
ab. Wolfd. erholte sich und der Kampf dauerte den ganzen Tag. Die
Nacht brachten die Helden wieder in dem Holze zu. 1019. Am fol-
genden Tag wurde wieder gefoohten; Wernher fiel. Wolfd. trieb die
Heiden in die Flucht und verfolgte sie bis zu den Zelten Merzians.
Da wurde er von allen Seiten angegriffen, besonders von Merzians
Bruder, Schudig; sein Pferd kam in die Schnüre und stürzte; die
Menge fiel über ihn her, er wurde gebunden und vor Merzian ge-
bracht, der ihm ankündigte, dass er gehenkt werden solle. 1032.
»Will es Gott der gute, erwiderte Wolfd., so kann es mir besser gehen.«
Die Heiden giengen zum Schmaus. Wolfd. blieb allein im Zelt. Da
kam ein heidnischer Ritter und sprach: »es wäre zu beklagen^ wenn
ein so tapferer Held so enden sollte.« Er löste seine Bande und
brachte ihm sein Pferd und seine Waffen. Der Held ritt alsbald vor
den König Merzian und fieng wieder an, die Heiden zu treffen. Da
bemerkten es die Kristen in der Stadt und machten einen Ausfall.
Die Heiden wurden geschlagen und nur Merzian mit fünfzehn Sarra-
zenen entkam nach Martifel. Die gefallenen Kristen, auch Wemher,
wurden mit grosser Ehre bestattet. Wolfd. betete am heiligen Grab,
that mehr als tausend Venien, und empfahl Gott seine elf Dienstleute.
Dann aber Hess er sich nicht erbitten, länger zubleiben, sondern am
Morgen hörte er noch eine Messe und ritt dann weiter. 1509.
Er ritt am Meere hin bis in die Gegend der wilden Bussen ; am
vierzehnten Morgen kam er nach Buden. Er erblickte eine schöne
Burg mit vielen Thürmen und Zinnen; aber an jeder Zinne sah er
einen Kopf stecken. Der Herr der Burg, Belian, hatte eine schöne
Tochter Marpali. So oft ein Krist kam, wurde er wohl bewirthet,
und sollte mit Marpali essen und schlafen; aber man gab ihm einen
betäubenden Schlaftrunk, dass er fest einschlief. Dann wurde ihm der
Kopf mit einem Brett abgestossen und auf die Zinne gesteckt. Wolfd.
meinte, er habe noch nie eine so schöne Burg gesehen, und obgleich
die Kröpfe ihm ein schlimmes Zeichen schienen, wollte er doch die
Freigebigkeit des Burgherrn kennen lernen. Als ihn Belian vom Fen-
ster erblickte, freute er sich, dass er einen Kopf für die eine noch
leere Zinne erhalte, und befahl, ihn wohl zu empfangen. Der Held
stieg vor dem Thor ab; das Thor wurde aufgethan, Gramabei der
Pförtner nahm ihm das Pferd ab; Belian mit Gefolge kam ihm ent-
gegen. Das Schwert wollte er nicht aus der Hand geben, obgleich
man ihm vorwarf, er scheine ein Armer ohne Hofzucht zu sein. Belian
fragte ihn, was sein Anliegen sei. Er antwortete: »ich suche einen
Mann, dem ich diene. Wo man mit dem Schwerte zu Streite geht,
will ich bei den Vordersten stehen.« Belian sprach weiter: »so bleibe
bei mir. Ich will, dir meine Tochter zum Weibe geben. Bei ihr sind
schon an hundert Männer gelegen, und sie ist noch Jungfrau. Wenn
einer eine Nacht bei ihr liegt, und sie nicht zum Weib gewinnt, so
muss er am Morgen das Haupt verlieren. ISo soll auch dir geschehen.«
»Ich danke, sagte Wolfd., lasst mich weiter ziehen.« »Gerne, versetzte
der Heide, bringet ihm sein Boss.« Er setzte sich darauf und ritt
zornig zum Thor hinaus. 1091. Da hatte Marpali einen See vor die
Burg gezaubert. »Welcher Teufel, sagte Wolfd., hat den See vor die
Burg gebracht: als ich einritt, standen hier Blumen und Klee.« Er
sprengte in das Wasser, aber die Wellen schlugen ihm entgegen, dass
er umkehren musste. Da rief er Gott und Sant Jerge an, und meinte,
dass er mit Gottes Gnade allein hundert Mann bestehen könne; vor
der Jungfrau zu verzagen sei nicht männlich. Er ritt also wieder auf
die ^urg, stieg ab und rief: »Heide, lass mich deine Tochter sehen,
ob sie es werth ist, dass mein freies Herz ihrer Minne begehrt.« Da
führte man die Jungfrau herbei, die aus ihrem Gefolge von 60 Mägd-
lein hervorleuchtete, wie eine Böse aus einem Blumenstrauss. »Wie
gefällt dir meine Tochter?« fragte Belian. »Schöner könnte sie nicht
sein, sagte Wolfd., wenn sie nur getauft wäre, so wollte ich mit ihr
leben.« Da sprach Belian: »werther Fürst, gib mir deinen Harnisch
bis morgen aufzubewahren.« Als Wolfd. zögerte, sprach Marpali:
»verlass dich auf mich, du werther Kristenmann, ich verschaffe dir
ihn wieder.« »Auf eure Treue will ich mich verlassen,« sagte der Held,
und sie schnallte ihm selbst den Harnisch ab und trug ihn in eine Kam-
mer. Ohne ihres Vaters Wissen liebte sie den Bitter aufrichtig. Man
gieng nun auf den Saal; sie setzte sich nahe zu ihm und flüsterte
Lxxi:
ihm zu: »Edler Fürst, yerschmähe mcht meinen Gross. Dir spielen
die Augen wie einem Falken; w£^haftig ich sah nie so schönen
Mann. Dass andere hier umgekommen sind, soll euch nicht schaden.«
»Ich verlasse mich auf eure Treue ; ihr seid so schön, dass ihr nicht
falsch sein könnt; ich wiU thun, was ihr mir rathet.« 1106. Indem
Saale stand eine gegossene Linde, auf deren Zweige Vögel sassen.
Durch den Stamm giengen silberne Bohren bis zu den 'Vögeln, und
wenn man zwei Blasbälge rührte, sangen die Vögel. Unter dieser Linde
stand ein Tisch von Elfenbein, und Stühle von Marmelstein. An diesen
Tisch setzte man sich. 1115. Gramabet der Pförtner gab dem Helden
einen Wink, er solle nichts gemessen. Während der Tafel sangen die
Vögel auf der Linde. Mancher Bitter bedauerte den jungen Helden,
die meisten freuten sich seines Untergangs. Der König blickte seine
schöne Tochter lachend an. Da fragte sie : »Vater, warum lachet ihr
mich an?« »Ich kann es nicht mehr verhehlen , antwortete der Heide,
dieser fremde feine Bitter wird dich zum Weibe haben.« Sie gebärdete
sich, als ob sie erschrocken sei. Aber Wolfdietrich sprach: »Beicher
König, ich bin zu gering für deine Tochter; und ich kann keine Ehe
haben mit einer Heidin.« Da ergrimmte der Heide und er schrie:
»du musst es thun; sie muss dein Weib werden.« Der Held antwor-
tete: »eines Mannes Müssen soll er gerne thun. Es ist ein alter
Spruch: was der Mann leiden muss, das greife er fröhlich an.« 1131.
So wurde er mit Marpali verlobt. Aber Gramabet der Pförtner klagte
heimlich. Marpali bot dem Bitter den Becher, und forderte ihn auf
zu essen und zu trinken. Er sprach: »mit Essen und mit Trinken
soll sich nicht überladen, wer mit Frauen und Federspiel Kurzweil
haben wiU.« »So spart ihr euch auf Minne? sagte sie, mich dünkt,
es wäre Zeit schlafen zu gehn.« Sie nahm ihn bei der Hand und führte
ihn über den Hof in eine Kammer von Marmor. Die Sarrazenen be-
gleiteten sie mit Kerzen, und mancher dachte: »diese Nacht wird dir
noch bitter.« Der König gab seiner Tochter die Hand und sprach:
»lass dir den Gast iBmpfohlen sein, du weist wohl wie.« AUe giengen
nun zur Buhe. 1138. Sie setzte sich auf das Bett und sprach : »Lieber
Herr, wie lange wollt ihr warten? Dürfet ihr nicht zu einer stolzen
Jungfrau gehen?« Er sprach: »mich zwingt grosse Sorge, dass so
mancher Bitter hier umgekommen ist.« Sie sprach: »davor beschütze
ich euch. Man bringt euch einen Schlaftrunk: trinket ihr den, so
schlaft ihr drei Tage lang ; was Kurzweil könntet ihr dann mit Frauen
haben?« Kaum hatte sie es gesagt, da kam ein Kämmerer mit dem
Wein. Die junge Königin nahm ihm den Becher ab und sagte: »Geh,
lege dich schlafen; ich wiU meines Gastes selber pflegen.« Sie schloss
die Thüre mit dem Biegel, und verschüttete den Trunk. Wieder
setzte sie sich auf das Bett und sprach: »lieber Herr, wie lange wollt
ihr noch warten; dürfet ihr nicht zu einer stolzen Jungfrau an das
Bette gehen?« Er sprach: »mich zwinget grosse Sorge; ihr seid eine
Heidin, ich bin ein Krist, wenn ich euch liebte, wäre meine Seele
ewig verloren. WoUt ihr euch nicht taufen lassen?« Sie sprach: »wie
könnte die Taufeso schnell ergehen?« Er sprach: »ich schreibe euch
LXXII
das Kreuz an das Haupt, und besprenge euch mit Wasser. Dann seid
ihr getauft und ich will euch minnen.« »Nein, sagte sie, das thu ich
nimmer. Ich bleibe bei meinem Gott Mahomet, der mir Seide
und Purpur gibt und mich fünfhundert Jahre leben lässt. Meine
Jungfrauschaft habe ich fünfzig Jahre aufgehoben für einen Fürsten
aus Griechenland, der hei sst Wolfdietrich«. »WaswisstihrvonWolfd.,«
fragte er. Da holte sie ein Buch hervor und sprach : »er ist jetzt
30 Jahr , zwölf Wochen imd zwei Tage alt. Dies Buch kommt von
der alten Sibylle, und ist schon lange bei meinem Geschlechte. Es
sagt mir von Wolfd., dass er in der Jugend ein arbeitseliger Mann
sein, im Alter aber die Krone über allen Fürsten haben soll.« Er
sprach : » würdet ihr euch taufen lassen , wenn Wolfdietrich vor
euch stände?« »Nein, auf meine Treue.« »So wird euch kein Kristen-
mann kund.« Sie sprach: »lieber Herr! ich habe um euretwillen
meines Vaters Wein ausgeschüttet: versuchet es mit mir ein halb
Jahr; gefällt mir eure Minne, so will ich immer bei euch bleiben.«
»Wenn ich euch ein halb Jahr minnte, so Hesse mich mein Gott, der
sehr zornig ist, nicht genesen; meine Seele wäre verloren.« »Ei so
glaube doch an meinen Gott Mahomet; er will uns ein ganzes Himmel-
reich schenken, darin die Sonne scheint und der Wind weht, und unsere
Kinder sollen gewaltig sein.« »Ich will keinen Erben vgn euch; und
ich glaube an den, der mich geschaflPen hat.« Darauf sprach sie: »wenn
ihr der Minne föhig seid, will ich euch schon zwingen. « Damit zog das
hofPärtige Weib ihr seidenes Hemd ab und zeigte ihm alle ihre Beize.
»Ist das nicht ein seliger Mann, sprach sie, dem von mir Liebe zu
Theil wird? Seid ihr ein Mann, so greifet wacker zu, wo man euch
Minne gönnt.« Sie begann mit ihm zu ringen, indem sie rief: »du
musst mich minnen.« Er aber rief: »ich sah nie eine Jungfrau so
ungezogen« und gab ihr einen Schlag, dass sie auf dem Bettstollen
lag. In der Noth rief er unsere Frau an: »Trösterin aller Sünder,
milde Mutter, reine Magd, hilf mir in meinem Kummer.« Da sandte
unsere Frau einen Engel; da vergieng ihm aller Gelüst, es war als
wäre ein Thau auf ihn gefallen, und er sprach : »Decket euem stolzen
Leib: ich habe keinen Gelüst mehr.« 1166. Noch versuchte sie ihre
Zauberkünste ; alles vergeblich. Am Morgen kam Belian und firagte :
»schöne Tochter, hat dich der Gast geminnt?« »Nein, lieber Vater,
allen werthen Frauen will ich es klagen: er hat mich verschmäht und
ich habe seiner Schönheit wegen den Wein ausgeschüttet.« »Herr
Gast, so sei euch widersagt, ihr müsset mit mir fechten.« Wolfd.
bprach: »das soll geschehen; lasst mir meinen Harnisch bringen;
Streit gegen gleichen Streit will ich Niemand versagen.« Damit
sprang er acht Schuh weit von dem Bette und rief: »wenn ich noch
so eine Nacht hätte — lieber wollt ich zweihundert Mann bestehn.«
Der Heide führte ihn über den Hof und zeigte ihm ein Götzenbild,
das der Tod hiess. Wolfd. bückte sieh, nahm es bei einem Beine,
und schlug es auf den Boden, dass es in Stücke sprang. Wolfd.
lachte und rief: »Heide, ich habe deinen Tod zerbrochen, jetzt musst
du ewig leben*« Aber der Heide sprach: »es geht dir an das Leben,
Lxxm
dass du mir meinen Gott erschlagen hast.« 1176. Er ftLhrte ihn an
einen Graben, der war neun Klaffcer breit. Der Heide nahm einen
Schilt unter den Arm und sprang über den Graben. »Kannst du mir
nicht folgen, sprach er, so hast du das Haupt verloren.« Man brachte
Wolfd. seinen Schilt, er nahm ihn unter den Arm imd sprang über
den Graben, noch eine Klafter weiter, als der Heide gesprungen
war. Damit glaubte er sein Leben behalten zu haben und wollte
Yon hinnen reiten. Aber der Heide sprach: »es ist noch nicht zu
Ende. Wir müssen noch Messer werfen, jeder sitzt im Hemd auf
einen Stuhl mit drei Beinen und erhält drei Messer und einen klei-
nen, kaum Hand breiten Schild, wer mit einem Fusse die Erde be-
rührt , dem schlägt man das Haupt ab.« »Habe ich die ersten Würfe?«
fragte Wolfd. »Nein,« sagte der Heide, »Hausehre geht vor.« Man
brachte die Stühle, Messer und Schilde herbei, und Wolfd.. empfahl
sich dem Schutze Gottes. »Könnte nicht einer kommen,« fragte er
den Heiden, »der deinen Uebermut niederlegt?« »Nein,« antwortete
der Heide, »keiner kann mich im Messerwerfen besiegen, ausser ein
Fürst von Griechenland, Wolfdieterich genannt; von dem soll ich
sterben, das ist mir geweissagt. Wenn du derselbe bist,, so will ich
mich taufen lassen.« »Nein,« sprach Wolfd. »ich bin sonst ein Bitter.«
1203. Sie setzten sich auf die Stühle, »bist du fertig?« fragte der
Heide. »Ja,« sprach Wolfd. »So hüte deinen linken Fuss,« sprach
der Heide, und warf das erste Messer. Aber Wolfd. sprang eine Klaffcer
in die Höhe und kam wieder auf den Stuhl, ohne den Boden zu be-
rühren ; das Messer aber fuhr durch den Stiüil in den Estrich. Belian
rief Machomet an imd sprach zu Wolfd.: »du gemahnest mich mit
deinem Sprunge an einen Mann, von dem ich vor achtzig Jahren die
Kunst lernte; er heisst Berchtung von Meran. Bist du von diesem
unterrichtet oder bist du Wolfd. von wilden Griechen ? dann will ich
mich taufen lassen.« Wolfd. antwortete: »wo wäre ein Krist von
Wölfen geboren? Ich bin ein Bitter, und will dir meinen Namen
sagen j wann du noch zwei Messer verworfen hast.« »So hüte dein
linkes Auge,« sprach Belian, und vrarf das zweite Messer. Aber er
traf nur die Haare und. schor zwei Locken von der Scheitel weg.
»Hast du mir eine Platte geschoren?« sprach Wolfd., »aber ich wül
kein Pfaffe werden.« Belian sah mit Schrecken, dass auch das zweite
Messer verworfen sei; er rief wieder Machemet an und sprach: »nun
hüte dein Herz: da muss dieses scharfe Messer mitten durch gehen.«
»So warte ein wenig,« sprach Wolfd., »dass ich mich besorge.« Er
machte das Hemd vor der Brust hundertfalt. Da half ihm Sant Pan-
grazien Heiltum. Der Heide warf das dritte Messer; es fuhr durch
den Schild, fiel aber vor der Brust zu Boden. 1220. »Nun müsset
ihr mir auch drei Würfe gestatten,« sprach Wolfd. »Die können dir
nichts helfen,« sprach der Heide, »meine Messer siad verzaubert, dass
sie mir nichts schaden.« »Hüte dein linkes Auge,« rief Wolfd, »und
deine beiden Füsse.« »Owe,« sprach Belian, »hüte ich mich unten,
so bin ich oben todt. Machemet, verlass mich nicht.« Wolfd. warf
das erste Messer : er zielte gegen das Auigei und warf dann nach den
T
LXXZV
Füssen, die er beide mit dem Messer auf den Stnhl zwickte. »Ich
bin,« sprach Wolfd. , ein angelehrter Mann, aber ich meine dich so
getroffen zn habe^, dass du mir nicht mehr entrinnen kannst.« Das
zweite Messer warf er durch die Seite, dass das Blut den Estrich
färbte. »Deine Zauber sind yerirrt,« sagte der Held, »deine Messer
yerschonen dich nicht.« »Owe,« sprach Belian, »du bist so stolz und
fährst mit solchem Schalle als lebte in der Welt nicht dein ßenoss ;
was flir ein Herr bist du?« »Ich heisse Wolfdietrich und bin dein
Feind.« »Lass mich genesen, ich will mich taufen lassen,« rief der
Heide. »Nein,« sprach Wolfd., »du hattest kein Erbarmen mit den
Kristen und schlugst allen das Haupt ab.« Da liess der Heide seine
Gi^tzenbilder herbeitragen und flehte sie an; hilf mir, Machemet, ich
wiü dir treu bleiben und du sollst meine Tochter Marpali zum Weibe
hubem :CBegehrt deinßott Weiber?« sprach Wolfd. »Nun hüte deines
Herzens«, damit warf er ihm das dritte Messer mitten durch das Herz.
1235. Aber als Belian starb, ergriffen seine Diener die Waffen und
fochten mit Wolfd. (mid zugleich umgab ihn Marpali mit einem Ne-
bel, dass er nichts sah; da suchte er tastend das dritte Messer, riss
ee dem todten Belian aus dem Herzen und warf es durch Marpali,
worauf es wieder hell wurde). Er kam sehr ins Gedränge yon der
Menge, doch Gramabet der Pförtner stand ihm bei, die Heiden wur-
den grossentheils erschlagen und die übrigen wollten sich taufen lassen.
Wolfd. wollte sie aber nicht taufen, wenn nicht Gott ein Zeichen
gebe, dass ihm ihre Seelen angenehm seien. Wenn Wasser aus dem
harten Steine fliesse, woUe er darin alle taufen. Er fäUt nun Yenien
mit den Heiden ; bei der nexmten Yenie fliesst das Wasser. Die Hei-
den sprachen: lasset uns nun wissen, was getauffc ist. Da ergriff er
einen beim Haar und stiess ihn in das Wasser. »Das, sagte er,
nennen wir getauffc, und es soll in Gottes Namen geschehen.« Alsbald
twofte einer den andern, und als die Taufe zu Ende war, geschah ein
Seichen, sie sprachen alle griechisch. 1258. Nun liess Wolfd. die
Köpfe von den Zinnen nehmen und beerdigen ; dem treuen Pförtner
Termac^te er die Burg ; liess sich seinen Harnisch bringen, und fühlte
sich neugestärkt, als er ihn angelegt hatten »wie ist der ein Thor,
sagte er, der sein Schwert aus der Hand gibt.« Er bestieg sein Boss
und nahm die schöne Marpalie, die sich nicht taufen lassen «wollte,
als Gefangene mit. Aber vor der Burg war ein See, und eine Brücke
führte darüber, als aber Wolfd. in der Mitte der Brücke war, hörte sie auf,
und als er sich umdrehte, war sie auch hinter ihm abgebrochen. Da
^[»rach er: »helfet, Jungfrau, dass wir nicht ertrinken.« Sie aber
sprach: »ihr habt mir Yater und Mutter getödtet, xmd alles genom-
men; wenn ihr ertrinket, freut es mich.« »Aber ihr müsst mit hin-
unter,« sprach er. »Mir schadet es nicht, yersetzte sie, und wenn
ich ein Jahr am Grunde liege.« Da sprach er: ich yerlasse mich auf
Gott, gab dem Pferde die Sporen und sprengte ins Wasser. Da war
alsbald der See yerschwunden , und er sah die Blimien, wie yorher.
Er rief: »Freue dich, Herz in meinem Leibe, du bist noch nichtodt.«
Aber Marpalie sprach: »loh sehe; dass dein Gott dir hilft, lass mich
EftXXV
nixn an den Boden.« »Nein, sprach er, du wolltest mir leicht ent-
rinnen.« »Aber es wäre doch lästerlich, sagte sie, wenn ich euch in
den Schos bmnze.« Da schämte sich Wolfd. und liess sie hinab. Da
zog sie ihre Kleider ab, legte die Hände znsammen, lachte den Hel-
den an, und verwandelte sich unter Grestank in eine Krähe. Fahr
zum Teufel, rief Wolfd. und war froh, dass er sie nicht geminnt hatte.
1280. Als er weg reiten wollte, trat ihm ein schwarzer Mann mit
einem Kolben entg«>gen. Der Held wollte nicht fechten, da aber der
Schwarze auf ihn schlug, musste er sein Schwert brauchen : er schlug
ihn todt. Aber aus dem einen Erlegten wurden zwei Schwarze mit
Kolben, aus diesen, als sie erlegt waren, viere und so fort, bis «s
sechszehn waren. Da hörte Wolfdietrich auf zu fechten, er kniete
auf seinen Schild und betete zu Gott, indess die sechszehn Schwarzen
mit ihren Kolben auf ihn hieben. Da schickte ihm Grott seine Gnade
tmd rettete ihn. Die bösen Geister verschwanden und nahmen die
Marpalie mit in die Hölle. Wolfd. aber sprach: Heir des Himmels,
wer dir vertraut, dem kann nichts schaden. IBOl.
Nun ritt Wolfd. weiter, durch ungarische Beiche an S. Jörgen
Arm. Dort wurde er von 500 Sarrazenen angegriffen; er erlegte
z¥rar zweihundert derselben sammt ihrem Anführer, musste aber doch
vor der Menge üiehen und sprengte in das Meer. Da hätten ihn
fest die Wogen weggerissen, das Pferd sank unter und er rief: rei-
cher Gott vom Himmel, soll ich hier untergehen, so hilf du meinen
elf Dienstleuten. Da rief ihm ein Zwerg vom Ufer zu, er soUe sich
zum Gebirge halten, und kam ihm mit einem Schiff zu Hülfe. Der Held
landete, ohne es zu wissen, bei der Burg seiner Brüder. Er trocknete
seine Rüstung xmd fragte den Zwerg, wer auf dieser Burg hause.
Der Zwerg antwortete: es sind deine Brüder, sie haben deine Dienstleute
gefangen , die müssen zu zwei aneinander geschmiedet des Nachts als
Schildwächter auf der Mauer gehen. Da sprach Wolfd.: »wie gerne
möchte ich meine Dienstleute sehen; ach Krist vom Himmel, soll ioii
es nicht erlebeli, dass ich sie befreie ? « Da ritt er mit dem Zwerg
an den Graben. Er hörte den alten Berchtung klagen: Owe, Wolfd.
du bist leider todt , sonst würdest du mir und meinen Kindern aus
der Noth helfen. Maria, Mutter Gottes, wüssten wir nur, dass er
noch lebt, so hätte unsre Noth ein Ende ; es ist jetzt im elften Jahre,
dass ich ihn nicht mehr sah. Als Wolfd. diese Klage hörte., wurde
ihm schwach ; er stieg vom Pferde und legte sich ins Gras. Aber
der Zwerg flüsterte ihm zu: »Herr, wenn ihr euch verrathet, so seid
ihr verloren; sechszig Bitter sind euem Dienern zur Huth gegeben,
werden sie dich gewahr, so lassen sie dich nicht mit dem Leben
entkommen, und erhenken deine lieben Diener.« Da schlich sich
Wolfd. wieder zu seinem Bosse, setzte sich darauf^ machte dass die
Diener den Hufschlag hörten, und indem er sich entfernte rief er:
»Herr Gott, ich bin noch nicht todt, hilf mir und meinen Dienern
aus dieser grossen Noth.« Da sprach Hache der junge: »Hörst du
Herebrand? ist der Teufel vor die Burg gekommen, oder war es unser
Herr gewesen? Vielleicht nimmt uasre Noth ein Ende.« Da lachten
LXXVI
sie und wurden in ihren Banden wieder ein wenig froh. 1326* Wolfd.
ritt zum Meere, und kam auf einem Schiffe nach Geciligenland. Dort
erblickte er eine schöne Burg, in der er Herberge suchen wollte. Aber
bei sinkender Nacht traf er im Walde auf den grösten Mann, den
er je gesehen, der von ihm entweder einen Arm oder ein Bein als
Zoll verlangte. Natürlich kam es zum Kampfe; der grosse Eiese
Baldemar rief vergeblich seine Götter AppoUo und Derfiant an; der
Held erlegte ihn. 1351. Als König Marsilian davon Nachricht erhielt,
eilte er mit grossem Gefolge den Helden zu begrüssen. Aber WoKd.
meinte, sie kämen als Feinde, und hieb einige zwanzig von ihnen
nieder, bis es endlich dem König gelang, ihn von seinen freundlichen
Absichten zu überzeugen. Die Königin selbst erschien, und begrüsste
den Helden als ihren Verwandten. Man führte ihn in ein Gemach
voll schöner Frauen, und die Königin sagte ihm, er soll eine dersel-
ben auswählen. Aber der Held sprach: sein Schwert und sein Schilt
sei seine Minne. Die schönen Mädchen sollten ihn entkleiden; er
duldete es aber nicht. Er wurde aufs köstlichste bewirthet und man
Hess ihn nicht weiter ziehen, bis er endlich nach einem Jahr sich
nicht länger halten Hess. Er nahm Abschied und ritt gegen Lam-
parten. 1421. Im Gebirge begegnete er einem Weibe von schreck-
lichem Aussehen, und er glaubte, wieder fechten zu müssen. Sie aber
begrüsste ihn aufs freundlichste, er solle sich vor ihr nicht fürchten,
sie habe zwar Würmer und Eiesen besiegt, aber sie habe schon des
Helden Vater und Mutter gekannt und wolle ihm heKen. Eome, so
hiess das Weib, führte ihn in ihre Klause, wo noch sieben Weiber
gleicher Art waren. Alle waren ihm freundlich und er blieb vier
Tage bei ihnen. Er bat ihn nach Lumparten zu weisen. Da trug
ihn Eome sammt seinem Pferde über das Gebirg zwei und zwanzig
Meilen weit bis auf die ebenen Wege. 1443. Er nahm Urlaub von
ihr und kam am fünften Morgen nach Terfis. Dort fand er viele
Bitter aus Meilan und Lamparten, und den Grafen von Toscan. Ein
Bing war an einem seidenen Faden aufgehängt; wer •ihn traf, sollte
von der schönen Amie, der Tochter des reichen Bürgers Wemherj
einen Kuss erhalten. Als sie den fremden Eitter erblickten, sprach
Amie: »wer ist es, der dort gewafl&iet hält? mich dünkt, er sei
des Leibes auch ein Mann. Vater, reite zu ihm und sage ihm, es
schade ihm Niemand; er meint, man wolle mit ihm fechten.« Als
Wemher geritten kam, meinte Wolfd. er wolle mit il^m fechten und
sprengte ihm entgegen. Wemher wich ihm aus, und konnte ihm end-
lich begreiflich machen, dass die Eitter nicht versammelt seien, um
ihn zu erlegen, sondern um sich einen Kuss zu verdienen. Da ritt
Wolfd. mit Wemher zu der Gesellschaft; er wurde wohl empfangen,
und man wollte ihn zuerst nach dem Einge stechen lassen, um dem
Elend die Ehre zu geben. Aber er wollte nur zusehen. Als alle ge-
fehlt hatten, wurde er noch einmal aufgefordert. Er aber sprach:
sein Eoss sei von dem langen Eitte müde. Da lieh ihm der Bürger
das seinige. Als aber Wolfd. die Hand auf den Sattelbogen drückte,
sass es nieder, und war zu schwach, ihn zu tragen. Da bat Wolfd.
Lxxvn
tun etwas Fntter für sein eigenes Boss, sprang dann ohne Steigbügel
in den Sattel und stach den Eing herunter. Da küsste ihn die Jung-
frau dreimal. 1470. Hierauf forderte ihn Graf Hermann von Tuscan
auf, mit ihm um tausend Mark zu stechen. Aber Wolfd. erklärte,
dass er nichts besitze als Boss und Harnisch. Der Graf bereute, mit
einem so armen Mann gewettet zu haben, der kaum mit seinem Dienst-
mann stechen dürfe. Aber auf Bitten der schönen Amie nahmWem-
her die Wette an, und Amie sprach zum Grafen: »nehmet mich zum
Bürgen; wenn mein Bitter verliert, und mein Vater mich nicht löst,
so will ich euer eigen sein.« Das Stechen sollte aber erst nach vier-
zehn Tagen Statt finden, damit Wolfd. und sein Pferd ausruhen könn-
ten. In dieser Zeit lebte Wolfd, bei dem Bürger. An einem Mitt-
woch war das Ziel zu Ende; der Graf erschien mit einem Gefolge
von 500 Mann. Amie liess ihn schwören, dass im Fall dass er be-
siegt werde, sein Gefolge ihrem Bitter nichts zu leid thue. -Darauf
waffnete sie selbst ihren Helden, und gab ihm eine Halsberge, die
vorher dem alten Otnit gehört hatte. Wolfd. zog zu Felde. Die Zu-
schauer, Frauen und Männer, bildeten den Bing. Der Graf sprach:
»auserwählter Mann , wollt ihr den Frauen Kurzweil machen, so lasst
mich ein Balten auf euch thun. « »Dessen sollt ihr gewährt sein,« sprach
Wolfd. Er sass so ritterlich zu Pferde, dass er allen gefallen musste.
Der Graf sprengte gegen ihn mit grosser Gewalt mit eingelegter Lanze.
Aber Wolfd. blieb sitzen ; der Graf stürzte von seinem eigenen Stiche.
Da gab der Graf die Wette verloren und wollte nicht weiter stechen.
Aber Wolfd. wollte nun auch zeigen, was er könne. Der Graf musste
wieder aufsitzen, und Wolfd. sprengte heran, nahm ihn mit der Lanze
über dem Sattelbogen, und warf ihn acht Klafter weit vom Bosse auf
die Erde. Amie lachte und der Graf sprach: »wer verliert, muss
den Spott zu dem Schaden haben.« Aber das Gefolge des Grafen war
erzürnt und sie griffen Wolfd. an ; dieser aber legte den Schaft quer
über den Sattelbogen, und indem er so unter sie ritt, streifte er
ihrer sechszig von den Pferden herab , und mancher fiel Arm und
Bein entzwei. Wemher mit seinen Leuten verhinderte weiteres Un-
glück. 1513. Wolfd. wurde in einen Palast geführt und hoch geehrt.
Da trat die schöne Amie vor ihren Vater und sprach: »Ach Vater,
gib mir den werden Mann.« Aber Wemher sprach: »er ist uns
unbekannt, ich gib dir einen, der Burgen und Länder hat.« Die
Jungfrau sprach: »ich bin diesem hold; seine Tugend ist mir bekannt,
und Gold und Silber haben wir ja genug.« Da gieng Wemher zu
dem Helden und sprach : »Meine Tochter entbietet euch, dass sie euch
hold sei, bleibet hier, so gebe ich euch beiden Silber und Gold.«
»Owe, sprach Wolfd., des sollte ein unbekannter Bitter froh sein,
aber ich kann nicht hier bleiben, ich suche meinen Gesellen Otnit zu
Garten.« »Owe, sprach der Bürger, Otnit kann euch nicht mehr
trösten,« und erzählte ihm, wie der Kaiser um's Leben kam. Da
sprach Wolfd., ist die Kaiserin ohne Mann, so will ich die Würmer
erlegen: Gönnt mir Gott des Sieges, so wird mir die Krone. Da
gieng Wemher wieder zu seiner Tochter und sprach: »schöne Tochter,
da bist noch ohne Mann: der Gast will die Würmer erlegen wegen
der Kaiserin.« »Qott gebe ihm Glück, sprach Amie, da sein Herz
an Freuden so nnyerzagt ist.« Sie holte einen bunten Mantel und
gieng zu Wolfd. »Edler Ritter, wem wollt ihr mich lassen?« Wolfd.
sprach : »wenn mir Gott den Sieg gönnt, so seid gutes Muthes ; ich
habe elf Dienstmänner, sieben Grafen und vier Herzoge, yon denen gab
ich euch den besten.« »So nehmet diesen bunten Mantel, mein lieber
Herr: Gott im Himmel sei euch gnädig.« Damit nahm Wolfd. Ab-
schied und Wemher zeigte ihm den Weg. 1536. Der Held kam an
den Graben der Burg zu Garten ; da hörte er, wie der Wächter klagte.
Bald kam auch die Kaiserin Sidrat auf die Zinne, um mit dem Wäch-
ter zu klagen. Sie spracht »Otnit, lieber Kaiser, Gott sei deiner
Seele gnädig, so lange du lebtest dienten mir Freie und Grafen, mir
dienten Baiem , Schwaben , Franken , Dtiringerland , Worms , Speier,
Köln und ich hatte Fische aus ^em Sant Gristinensee ; jetzt habe ich
weder Land noch Leute; und ich habe auf der Welt keinen Trost.«
Sie betrachtete ein Gemälde, Otnit und sie selbst vorstellend, und
der Wächter sprach zu ihr: »sie könne ja doch mit Spinnen sich
Brot und Wein verdienen.« Wolfd. konnte das Klagen nicht mehr
ertragen; er nahm einen Ungeheuern Felsblock und warf ihn gegen
die Mauer. 1557. -Da fiel die Frau in Ohnmacht vor Schrecken; als
sie sich erholte, fragte sie den Wächter, ob Jemand an den Graben
gekommen sei. Der Wächter meinte, den Stein könne nur der Teufel
geworfen haben. Aber Sidrat sprach: »wir wollen nichts mit dem
Teufel zu thun haben. Otnit konnte einen Stein, den zwölfe nicht auf-
heben konnten, zwei Schäfte weit werfen ; und da war auch ein jun-
ger Ritter, Wolfdietrioh von Griechenland, der besiegte Otnit, als er
achtzehn Jahr alt war; vielleicht ist er ins Land gekommen.« Sie
rief laut: »ist Jemand an dem Graben?« »Ja, sprach Wolfd., hier
steht ein fremder Mann, der ohne Gottes Hülfe sich nicht einen Tag
gefristen kann.« »Warum wolltet ihr uns mit dem Stein werfen?«
»Ich hörte euch klagen um einen Mann; da wollte ich euch zeigen,
ob ich Manneskraffc habe.« »Kommt der Wurf von Kräften und nicht
von Zauber, so seid ihr ein starker Mann, und habt nicht eures glei-
chen.« »Mit Zauber habe ich nichts zu schaffen; wollt ihr es nicht
glauben, so werfe ich noch einen Stein.« »Nein, ihr würdet uns ver-
derben. Aber warum seid ihr ins Land gekommen?« »Ich will die
Würmer bestehen.« »So reitet hin, und streitet, kühner Mann.«
»Und wenn mir Gott den Sieg verleiht, was soU ich zum Lohne ha-
ben?« »Garten und Bern und alles deutsche Land will ich euch ge-
ben. < _ »Und wem gehört euer stolzer Leib?« »Der ist allen Män-
nern versagt.« »So gebt mir Urlaub, Frau; ich will die Würmer
nicht bestehen.« »So wartet noch ein wenig, tugendhafter Mann.
Ich weiss ja nicht, ob ihr mir ebenbürtig seid,« »Verlasst euch dar-
auf, ich bin euch ebenbürtig.« »Wir Frauen haben langes Haar und
kurzen Muth; heute sagen wir »Nein,« und thun es doch morgen
gem.« »Frau, was soU ich zu Lohn haben, wenn ich die Würmer
erschlage?« »Garten, Bern und aUes was ich habe, und auch meinen
stolzen Leib.« »Gebet mir zur Sicherheit ein Wahrzeichen.« »Wollt
ihr nicht herein kommen, lieber Herr, dass ihr ein wenig esset, and
wir uns sehen?« »Nein, ich lasse mich nicht sehen, ehe ich ge-
stritten habe.« »So tretet in den Graben, mid empfaaiget meinen
Bing.« Sie liess den^Bing hinab nnd er nahm Abschied, ohne ihr sei-
nen Namen zu sagen. 1586.
Er ritt in den Wald, er fiand einen todten Mann am Boden
liegen und nicht weit davon eine nackte Frau, die in Eihdsndthdn
war. Er warf ihr seinen Mantel zu, und sie erzählte ihm, dass sie
mit ihrem Mann durch den Wald zu ihrer Mutter habe ziehen wollen,
da habe sie der Wurm Schadesam überfallen, ihr^ Mann mit etf
Bittem getödtet, und ihr die Kleider abgezerrt, und seit drei Tagen
habe sie Geburtswehen. Er wollte sich die Augen yerbinden, und ihr
als Amme dienen, aber sie bat ihn, ihr Wasser zu holen ; als er mit
dem Wassef zurückkam, lag die Frau todt am Boden mit einem todten
Kind auf der Brust. Er wand sie in seinen Mantel, holte auch die
Leiche des Mannes und begrub sie alle in einer yerlassenen E^apelle
in dem Walde. 1611. Erschwang sich wieder aufs Pferd, ritt weiter
und kam endlich zu dem Loch des Wurms. Er rief hinein: »seid ihr
drinnen, Herr Wurm Schadesam?« Aber der Wurm war nicht xu
Hause. Wolfd. folgte der Spur des Drachen und fand ihn endlich im
Kampf mit einem Löwen. Er half diesem um so mehr, als er selbst
einen Löwen im Schilde führte. 1618. Aber das Schwert konnte den
Drachen nicht verwunden, und die Klinge brach ab. Der Drache
siegte, nahm den Löwen in den Bachen und den Helden unter den
Schwanz, und brachte sie beide seinen Jungen zum Futter. 1641.
Diese verzehrten zuerst den Löwen ; dann wollten sie den Bitter fressen,
aber wegen der Binge, und weil das Hemde sich zwischen die Biage
legten, konnte sie ihn nicht aussaugen. Der alte Wurm holte ihnen
noch das Pferd Wolfdieterichs; darauf waren sie satt, und unter-
hielten sich, Wolfdieterich wie einen Ball einander zuzuwerfen, bis sie
einschliefen. Wolfdietrich kam erst um Mittemacht wieder zu sich,
kroch dann in dem Loche unter den Todten umher, und fand das
Schwerdt eines Biesen, Eckeleit, das aber bei einem Stoss gegen den
Felsen zerbrach. Da rief er Gott an, der ja auch Daniel aus der
Löwengrube, und Jonas aus dem Fische errettet habe. Alsbald stiess
er auf die Leiche Otnits, und fand dabei dessen gutes Schwert, mit
dem er durch den Stein hauen konnte. Nun suchte er den alten Wurm
wieder auf und gab ihm einen Schlag. Das Schwert schnitt den Wurm.
Nach langem Kampfe siegte Wolfd. Dann erlegte er auch die alte
Wurmin und elf Junge. Nur eine alte und eine junge Wurmin
entrannen: die alte gieng auf 16 Füssen, die junge wurde 80 Jahre
später von Dietrich von Bern erschlagen. 1678. Wolfd. schnitt d«n
erlegten Würmern die Zungen aus zum Wahrzeichen: dann gieng er
wieder zur Leiche Otnits und sprach ; »Edler Kaiser, unser beider Feind
ist todt; gestatte mir deine Büstung zu tragen: es nähme sie
sonst ein anderer.« Da sandte Gott einen Engel, der aus Otnits Leiche
sprach: »Wolfd. die Büstung soll dir erlaubt sein.« Da legte Wolfd.
LXXX
die Brünne Otnits an, tuid verbarg die Leiche des Kaisers in einen
Winkel, um sie wieder finden zn können. Aber die Eüstong war ihm
schwer, er konnte nicht weit gehen, und ruhte unter einer Buche. 1690.
Unterdessen war Herzog Grerwart mit achtzig Mann ausgeritten,
um die Drachen zu erlegen. Als sie den todt^ Wurm Schadesam
fanden, nahm Gerwart den Kopf mit und forderte seine Leute auf,
ihm zu beschwören, dass er den Wurm erlegt habe. Alle wollen es
thun, nur zwei Grafen, Hartmann und Hermann wollen nicht lügen.
Gerwart ritt weiter und fand Wolfdieterich unter dem Baume. Er
fragte ihn, ob er ihm beschwören wolle, dass er die Würmer erschlagen
habe. »Habt ihi^die Würmer erschlagen? sagte Wolfd. wie war euch
denn zu Muthe, als euch der Wurm in den Schwanz nahm, und einen
Löwen in den Bachen? und als sie in dem Borge mit euch Ball
spielten? und wie entkamt ihr?« »Auf, rief Gerwart, helfet mir diesen
Mann erschlagen; er meint, er habe die Würmer erlegt.« Sie drangen
auf ihn ein, aber er erschlug ihrer 25 ; die andern entflohen ; Gerwart
selbst schlug Wolfd. zu Boden : da stellten sich die Grafen Hartmann
und Hermann schützend über den Helden, bis er wieder zu sich kam ;
er besiegte den Herzog, der sein Diener werden wollte. Er befahl
ihm den Drachenkopf an seine Stelle zu bringen, und ihm ein gutes
Pferd zu verschaffen ; auch nahm er Speise von ihm, da er sehr hungrig
war. Darauf zeigte er ihm und seinen Leuten, dass dem Drachen-
kopf die Zunge ausgeschnitten war, und dass er diese hatte. Da
waren sie überzeugt. 1727.
In Garten kam zuerst einer der entflohenen Leute Gerwarts ein-
gerannt, und meldete, dass die Würmer erschlagen seien : dann kamen
auch die Grafen Hartmann und Hermann, und erzählten, was ge-
schehen war. Da klagte Sidrat, warum denn der junge Held nicht
selbst komme, und woUte einen Boten an ihn schicken. Hartmann
woUte die Botschaft übernehmen, aber sein Bruder Hermann, der-
selbe, der in Terfls Wolfd. hatte kennen lernen, warnte ihn. Da gab
ihm Sidrat einen Falken auf die Hand, damit der Held sehe, dass
er keine feindliche Absicht habe. Als ihn Wolfd. ansichtig wurde,
wollte er ihn niederstechen, doch bemerkte er glücklicher Weise
noch zu rechter Zeit den Falken und erkannte den Grafen, der ihm
geholfen hatte. Dieser richtete seine Botschaft aus; aber Wolfd. er-
klärte, dass noch zwei Würmer im Walde giengen, imd dass er nicht
nach Garten komme, ehe diese erschlagen seien. Der Graf ritt zu-
rück und hinterbrachte die Antwort. »Ach, klagte Frau Sidrat, im
Walde gehen Bären und Schweine, wenn er die alle erlegen will, kg.nn
ich lange auf ihn warten.« 1761.
Da kam Graf Gerwart in Garten eingeritten imd rief: verbindet
mir die Wunden. Aber die Kaiserin jagte ihn mit Schimpf von
dannen. 1763.
Wolfdieterich kam an den Gartensee, da fand er einen Löwen,
dem ein kleines Thier das Blut aussaugte. Als das Thier den Bitter
bemerkte, Hess es den Löwen los und sprang Feuer speiend gegen den
Helden. Dieser floh in den See, und als das Thier ihm folgte und
LXXXI
nass wurde, konnte er es in zwei Stücke hauen. Dieses Thier heisst
Zünde, oder Sarabant, oder Fippernater. Es leben davon immer nur
zwei : wenn die Mutter die Jungen zur Welt bringt, so legt sich der
Vater vor sie und sie verzehrt ihn; und wenn die Jungen heran-
wachsen, verzehren sie die Mutter. 1778. Wolfd. nahm den verwun-
deten Löwen zu sich und führte ihn nach Garten, nachdem er unter-
wegs noch einmal mit der Wurmin gekämpft hatte ; er rief dem Wäch-
ter zu, dass er einen wunden Löwen gebracht habe, den solle äeine
Frau heilen. Damit ritt er wieder in den Wald. 1790. Der Wäch-
ter weckte die Kaiserin, und diese Hess, um den Löwen herein zu
bringen, einen Priester kommen, der ihr eine Messe lesen sollte. Dieser
weigerte sich, weil Niemand vor Mitternacht eine Messe haben sollte. ^
Darüber erwachte der Burggraf; er kam mit dreihundert Mann und
fragte die Kaiserin, warum sie nicht schlafe. Sie gab vor, es habe
ihr geträumt von dem Ritter, der die Würmer erschlagen hatte, dass
er einen Löwen an den Burggraben brachte. Sie sollten doch mit ihr
gehen, nachzusehen ob es nicht wahr sei. Sie giengen an den Graben
und fanden den Löwen, Der Burggraf meinte, es sei ein schlimmes
Zeichen, wenn die Thiere zu den Burgen kommen; es bedeute Krieg
und Verwüstung. Sie wollten die Hunde auf den Löwen hetzen. Aber
die Kaiserin litt es nicht, Hess vielmehr einen Teppich bringen, auf
dem sie selbst mit zwölf Jungfrauen das kranke Thier in die Burg
trug. Dort wusch sie ihm die Wunden mit Wein und pflegte in aufs
beste. In der Nacht stand sie heimlich beim Wächter, und als
Wolfd. kam um nach dem Löwen zu sehen, gelang es ihr ihn zu be-
wegen, dass er heimlich herein kam. Aber der Burggraf mit seinen
Leuten klopfte an dieThür; 1818. sie habe einen Mann bei sich, der
Otnits Rüstung trage, es sei der Mörder des Kaisers. Kaum fand
Wolfd. Zeit sich zu wafEhen, und den Löwen frei zu lassen ; da dran-
gen die Feinde ein. Zwar fanden viele derselben ihren Tod, aber
auch der Löwe wurde erstochen, und Wolfd. wurde von der Menge
in den Hof gedrängt : von einem Steinwurf betäubt, sank er zu Boden :
die zwei Grafen Hartmann und Hermann stellten sich schützend über
ihn ; als er wieder zu sich kam, trieb er die Feinde wieder in die
Burg. Die Kaiserin vermittelte : sie sollten mit einander in den Wald
reiten und die Sache untersuchen. 1838. So geschah es, und auch die
Kaiserin folgte ihnen. Als sie den Köpf des Wurmes fanden, meinte
Graf Helmnot von Tuscan: um ein solches Würmchen wollten sie
dem Herren nicht dienen. Aber da kam die Wurmin: alle entflohen;
nur Wolfdietrich blieb und erlegte das Thier. Da erkannten alle, dass
er verdiene, ihr Herr zu sein, und schworen ihm Gehorsam. 1858.
Wolfdieterich Hess nun die Todten aus der Drachenhöle tragen, und
zeigte der Kaiserin Otnits Gebein; alle wurden bestattet. Darauf
kehrten sie nach Garten zurück. Helmnot, der früher dem Kaiser
Otnit gedient hatte, wurde ausgeschickt um die Gäste zu der Hochzeit
einzuladen. Es kamen König Jochfrit von Spangen, König Mandelber
von Frankreich, König Fridebolt von jGriechen ; dazu Herzogen, Grafen,
Lxxxn
Freie und Dienstleute, an 80,000 Mann, das Fest dauerte 9 Tage.
Sidrat vergass Otnit und lebte glücklieh mit ihrem neuen Mann. 1885.
Aber dieser konnte nach 6 Wochen seinen Kummer nicht mehr
verbergen. Sie bat ihn, ihr zu sagen, was ihn drücke; sie habe ge-
hört, das8 Mann und Weib zweLSfielen und ein Leib seien. Da sagte
er ihr, daas er traurig sei, weil er an seine elf gefangenen Dienst*
leute denke. »Für die zehne, sagte sie, nehmt 30,000, und für den
elften sollt ihr mich im Herzen haben, c > Wären euer dreissig, ich
nähme sie nicht ftir meine elf Dienstleute.« Da kehrte sie ihm den
Bücken zu, und Hess durch ihren Kaplan einen Brief schreiben, dass
80,000 Mann nach Garten kommen sollten. Als diese bewaffnet er-
schienen, fragte Wolfdietrich verwundert, was das zu bedeuten habe.
Sie aber sprach: »ich bin euer Feind; hört es, alle meine Leute, er
liebt einen Diener mehr als die Kaiserin, kann er noch die Krone
haben?« Da sprangen die Jungen erzürnt auf, aber ein alter Ritter
sprach: sie sollten erst hören, was der Bitter zu sagen habe.
Da sprach Wolfd. : »ich will euch urtheilen lassen. Wenn einer von
euch 16 Söhne hätte, und 400 Helden, und die Helden würden alle
erschlagen, wolltet ihr nicht die Kinder gesund erhalten, wenn ich es
erlaubte?« Sie sprachen: »das versteht sich, dass wir die Kinder
gesund von dannen führten.« »Ich hatte einen Meister, der war so
treu, dass er viertausend Helden in meinem Dienste verlor, und als
ich seine Söhne entfliehen hiess, mussten sie dennoch streiten, bis
sechse erschlagen waren. Das war der Herzog Berchtung von Meran.
Meine Brüder haben mich von meinem Erbe vertrieben, imd meinen
Meister und seine Söhne gefangen.« Da erschrack die Kaiserin : »Owe
Gott vom Himmel, was hab ich gethanl Seid ihr Wolfd. von Grie-
chenland ? Vergebt mir, und gedenket an alle Treue, und wie ich um
euch ins Gerede kam.« Er aber sprach, da sie ihre Helden ge-
sammelt habe, um ihn zu zwingen, so könne er ihr nicht vergeben«
Da fiel sie ihm zu Füssen und bat um Otnits willen um Verzeihung.
Um Otnits willen, sagte er, kann ich nichts versagen ; steht auf, ich ver-
geh euch und thut es nicht wieder. Da ktisste sie ihn, und wunderte
sich, dass sie ihn nicht erkannt hatte 1912.
Es wurde nun eine Flotte und ein Heer ausgerüstet ; auch Ger-
wart und Helmnot von Tuscan folgten dem Kaiser. Beim Abschied
sprach Sidrat: »Die Griechinnen sind klug; wenn euch eine* minnte,
müsstet ihr dort bleiben.« »Was schadet es euch, wenn ich ihrer
zwei oder drei minne?« Herr, lasset das lieber bleiben, und eine
andere Gabe muss ich haben, wenn ihr eure Brüder bezwinget, so
bringet sie lebend hieher. »Das sei euch gewährt, und damit segne
euch Gott.« Also fuhr Wolfdietrich nach KunstenopeL 1920. Sie
landeten eine Meile von der Stadt, und schlugen ihre Zelte, nach dem
Bath des Grafen Hermann, nicht am Meere auf, sondern im Walde.
Nach dem Bath Hermanns gieng Wolfdietrich mit zwölf Begleitern
in der Nacht an den Burggraben. Er hörte die Klagen seiner Diener,
Hermann(?), Schiitbrant, Herbr^uit, Hache. Da rief Wolfdietrich:
»Wir sind zwölf Pilger vom heiligen Grabe ; gebt uns etwas herab
Lxxxm
um der liebsten Seele willen, die euch der Tod genommen hat.« Da
sprach Hache: »wir haben zwei Seelen in unserm' Gebet: die eine
ist die unseres Vaters, um der andern Seele willen geben wir euch
einen Harnisch, da wir sonst nichts haben, den möget ihr fttr Brot
und Wein versetzen.« Wolfdietrich fragte, wer denn die andere Seele
sei? »Das ist der Fürst Wolf dietr ich, um seinetwillen geben wir euch
was wir haben ; unsern Vater vergessen wir vielleicht, um ihn werden
wir immer klagen.« 1951. Da fragte Wolfd., »wann lag euer Vater
todt?« Sie erzählten: »um Pfingsten wollten die Könige Hof haben;
die Fürsten trugen reiche Kleider, wir aber graue Böcke und Bund-
schuhe aus Eindsleder ; da schlug sich unser Vater an die Brust und
rief: owe Wolfdietrich, wärest du noch am Leben, du duldetet nicht,
dass wir in solcher Armuth erscheinen. Und damit schied die Seele
von ihm. Die Fürsten begruben ihn schön , und wir wurden fester
in die Eisen geschlsigen. « Da befahl Wolfd. seinen Begleitern, sieh
zurückzuziehen, schlug sich an die Brust, raufte den Bart und klagte
um seinen Meister. Herebrant hörte es und rief herab: »Pilger, was
ist dir geschehen, dass du so sehr klagst?« »Bist du Herebrant? so
will ich dirs sagen , ich bin Wolfdietrich und klage um meinen Mei-
ster.« Als dies die zehn Söhne Berchtungs hörten, fielen sie auf der
Mauer auf die Knie und riefen Gott an, er solle sie von ihren Banden
befreien ; da that Gott ein Wunder, die Ketten brachen, und die Ge-
fangenen sprangen von der Mauer herab. Hache brachte ein Licht,
Herebrant erkannte seinen Herrn an jener Wunde, die er ihm ver-
bunden hatte. Sie fielen ihm zu Füssen und Wolfdietrich sprach:
»wohlauf, wir wollen die Könige zwingen, dass sie mir mein Erbe
wieder geben.« »Wir zünden die Stadt an allen vier Enden an.«
»Das dürfen wir nicht, sprach Wolfd. um der Heiligen willen; sieben
Apostel wohnen dort.« »Wenn die Heiligen dort wohnen, so sollen sie
ihr Haus beschützen« sprachen die Brüder und steckten die Stadt in
Brand. Wolfd. drang mit seinen zwölf Begleitern xmd den zehn
Söhnen Berchtungs in die Stadt ein; er blies sein Hom, und sein
Heer kam ihm zu Hülfe. Die Grafen Hermann und Hartmann, der
Herzog Gerwart, und Berchtungs Söhne Berchter, Berchtwin, Albrant
fochten aufs tapferste; und als die Bürger von Kunstenopel Wolfd.
erkannten, unterwarfen sie sich. 1994. Die beiden Könige, Böge und
Wachsmut sassen auf ihi-er Burg Atins ; sie sammelten ihr Heer und
nach einer Woche wurde vor Kunstenopel die Schlacht geschlagen.
Wolfdietrich siegte, und nahm seine Brüder gefangen. 2034. Wolfd.
liess sich huldigen, und bei Sant Johanns Altar eine Messe singen. Da
bemerkte er bei dem Sarke seines Vaters den Sark Berchtungs. Er
nahm den Deckel ab, und fragte: »lieber Meister, wie kann ich dir
helfen?« Da sprach der Todte: »lass mir siebenzig Messen halten.«
Wolfd. liess von hundert Priestern hundert Messen lesen. Sie fuhren
nun wieder nach Garten« Die Kaiserin kam ihnen entgegen, begrüsste
besonders die zehn Söhne Berchtungs, und auf ihre Bitten verzieh
Wolfd. seinen Brüdern, und verlieh ihnen Länder und Burgen. 2062.
Es wurde nun ein grosser Hof au Garten gehalten: nachdem Wolfd.
LXXXIV
in Eom gekrönt war, wurden zu Garten Feste gehalten. Wolfd. schickte
nach Terfis znr schönen Amie. Durch Graf Hartmann eingeladen,
kam sie in einem Wagen gefahren; sie wurde mit Herbrant ver-
mählt. 2093. Wolfd. vertheilte die Länder unter seine Getreuen.
Hartmann und Hermann bekamen Westerich. Herbrant erhielt die
Burg Garten, weil sie in der Nähe der Mark Wernhers, seines Schwie-
gervaters lag. Hache erhielt das Land bei Rhein und eine Herzogin
zum Weibe: er wohnte zu Breisach und hatte einen Sohn Eckhart.
Meran erhielt Berchter. Kärnten erhielt Berchtung, einer der Söhne
des alten Berchtung. Berchtwin und Alebrant erhielten Sachsen und
Brabant. Die vier übrigen Söhne Berchtungs erhielten Griechenland.
Alle schwuren ihm Treue iind fuhren in ihre Länder. 2106. Wolfd.
aber lebte noch 20 Jahr mit der Kaiserin, sie gebar ihm eine Tochter
Sidrat und einen Sohn Hugdieterich. Zu Garten aber gebar Amie
dem Herebrant drei Söhne, Hildebrand, Nere, Hsan, und eine Tochter
Mergart, von der kamen die Wülfinge und der kühne Wolfhart. Der
Kaiser Hess seinen Sohn bei Herebrand erziehen. 2112. Als Hug-
dieterich zwölf Jahr alt war , starb die Kaiserin , und Wolfd, über-
gab die Regierung seinem Sohne und gieng, um seine Sünden zu
büssen in das Kloster Titschal vom Orden Sant Jörgen, am Ende der
Kristenheit ; er opferte, sein Sturmgewand auf S. Johanns Altar. Im
Kloster duldete er nicht, dass die Speisen ungleich vertheilt wurden.
Der Heidnische König Tarias liess durch einen Boten das Kloster auf-
fordern, sich zu unterwerfen. Wolfd. gab eine trotzige Antwort. Ein
ungeheures heidnisches Heer erschien vor dem Kloster, darunter auch
Bumroch von Palacker (so entstellt aus Baruch von Baldack bei
Wolfram), der Bruder jenes Lummer (Lunher) und* Belamunt, welche
Wolfd. früher erlegt hatte. Das Kloster schickte Boten an Hug-
dieterich und dieser kam mit einem grossen Heer dem Kloster zu
Hülfe. In der Schlacht fielen sechs von den Söhnen Berchtungs,
Berchter, Berchtwin, Schiltwin, Alebrand, Schildbrand, Berchtung.
2212. Der junge Hugdieterich und Hiltebrand bedeckten sich mit
Ruhm. Wolfd. selbst entschied die Schlacht und nahm Tarias ge-
fangen. Dieser musste sich taufen lassen. Hildebrand erhielt ein
Wappen, 3 Wölfe von Gold in grünem Felde mit blauem Ring. Hug-
dieterich mit seinem Heer nahm Abschied. 2232. — Wolfdieterich
lebte in dem Kloster in strenger Busse. Eine Nacht brachte er im
Münster auf einer Bahre zu ; da erschienen alle, die er im Leben er-
schlagen hatte, und fochten mit ihm, und damit hatte er seine Sünden
gebüsst. Er lebte dann noch 16 Jahre bis endlich die Engel seine
Seele holten. 2242.
Zur kritischen Beleuchtung dieser Erzählung dient hauptsächlich
die Vergleichung mit dem andern, denselben Stoff behandelnden Ge-
dicht, welches ich Wolfdietrich und Sabene nenne und WSab be-
zeichne. Wir besitzen es leider nur in einer Handschrift, die be-
LXXXV
rühmte Ambracher Maximilians T. , und nicht vollständig; es steht
daraus gedruckt in Hagens Heldenbuch von 1855, 1, S. 72—151.
Ein vollständiges Exemplar desselben Gedichts besass Kaspar von der
Roen, dessen Abkürzung gedruckt ist bei Hagen, Heldenbuch von 1820
am Ende. Kaspars Exemplar scheint von dem unsrigen wenig ver-
schieden gewesei\ zu sein. Es war auf dieselbe Weise in Abenteuer
getheilt, wie St. 26 ward des kinds erste pein^ in sorgen auf Oaria
nasse Orineis wdb die kunigein erkennen lässt. Einiges lässt andere
Lesarten vermuthen, wie der Name Denmark in 106, 134 ; die Worte
132 so such sie in detn hauffe und 135 , nach leit kert freude mit.
Wenigstens einmal kann d^e Handschrift aus dem Auszug berichtigt
werden; 445,4 sel?ier kindlein plos ist sinnlos; Kaspar 169: seinswert
das fürt er plos. Mit ziemlicher Sicherheit können wir annehmen,
dass Kaspars Vorlage bereits beträchtlich abgekürzt war; sie hatte
nämlich 700 Strophen, die Kaspar in 333 zusammenzog, da mm die
606 Strophen der Ambraser Handschrift bis Kaspar 234 reichen, so
ist wahrscheinlich, dass bei gleichförmiger Zusammenziehung des
fehlenden Bestes Kaspars Strophe 333 ungefähr der 860. Strophe ent-
spricht, \md dass also jene Vorlage etwa 160 Strophen weniger hatte,
als unsere Handschrift haben würde, wenn sie das Gedicht zu Ende
führte. Zur Ergänzung dieses Eestes kann aber auch der Wolfd Z
benützt werden; denn was dieser nicht aus unserm Wolfd. gewonnen
hat, das ist, wie oben gezeigt ist, aus WSab genommen.
W. Sabene weicht zwar sehr beträchtlich von unserm Wolfd. ab ;
aber er hat doch wesentlich dieselben Bestandtheile , und zeigt an
einigen Stellen sogar wörtliche Uebereinstimmung. 551 bis 553 sind
fast wörtUch W 1583-1585. 554,1 ist 1586,1. 554,2 u. 3 ist 1587,1
u. 2. 551,1 u. 562,3 = 1587,3. 562,4 = 1587,4. 563 = 1588. 564 =
1589. 566,1 : 2 = 1592,1 : 2. 598,1 = 1613,4. 600,3 : 4 = 1618,1 : 2.
601,1:2 = 1620,3:4.
Im grossen Wolfdietrich lassen sich nicht nur leicht ablösen, son-
dern sind sogar entschieden störend, die Kämpfe mit den Biesen Olfan
und Belamunt Str. 271 — 301 und 394—493. WSab ist von diesen
Zusätzen ganz frei. Es gereicht dem Gedicht zum Vortheil, wenn
man diese Stücke geradezu streicht ; sie sind rein erfunden und haben
durchaus keinen Gehalt an überlieferter Sage. Mit dem ersten Stück,
dem Kampf mit Olfan, steht in enger Verbindung die Nachricht von
dem ersten Tumire und der Wehrhaffcmachung 267—270, die im
Widerspruch steht mit 353 , wo Berchtung es ist, der Wolfdieterich
das Schwert gibt. Nach 1466 hat Wolfd. auch sein Pferd von Berch-
tung erhalten. Also auch die Strophen 267—279 sind Zusatz. Zu
bemerken ist übrigens, dass es Strophen dieser jüngsten Erweiterungen
des Gedichts sind, die in den ältesten Bruchstücken erhalten sind.
Im Stil sind diese jüngsten Theile des Gedichts leicht kenntlich.
Sie haben Vorliebe für den innern Beim, der jedoch ebenso in einigen
Stücken von Gehalt erscheint. Denselben Stil zeigen die Stücke 943
bis 1059, von den Kämpfen bei Akers und Jerusalem; sie haben
ebenfalls keinen Sagengeh^t und sind dem Dichter von WSeU^ unbe-
LXXXVI
kannt, der ganze Abschnitt ist za streichen. Denselben Eindruck
macht im Oanzen der Abschnitt 2134 bis 2288, die Kämpfe des alten
Helden im Kloster mit dem Heiden Tarias ; 2151 und 2158 beziehen
sich auf das unechte Stück 894 flg. ; W8ab kannte den Abschnitt
nicht, so viel aus Kaspars Auszug erkannt werden kann. Doch sind
die Nachrichten von der ersten Waffenthat Hildebrands, von dem Tod
von sechs der Söhne Berchtungs und von dem Wappen der Wülfinge
nicht ohne Werth für die Sagengeschichte. Der Verfasser dieser
Stücke kennt Wolfram von Eschenbach, den er 969 nennt; vermuth-
lich war der ursprüngliche Sinn dieser verdorbenen Strophe, dass
Wolfram gerühmt wurde als der Dichter, der im Stand gewesen wäre,
die Thaten Wolfdieterichs zu besingen; vielleicht ist zu lesen 2 u. 8.
das iaete vil tool kunt wolfram der werde u. s. w. üebrigens möchte
es eine missliche Sache sein, aus der Schilderung der Zustände in
Akka und Jerusalem auf die Zeit der Entstehung dieser Stücke zu
schliessen. Nicht nur Akka, sondern auch Jerusalem sind noch im
Besitz der Christen. Man könnte danach die Abfassung dieser letzten
Erweiterungen der Dichtung spätestens in die vierziger Jahre des
18. Jahrhunderts setzen.
Die Vorgeschichte Wolfd. wird bei uns ganz anders erzählt als
in WSab. Ich stehe nicht an, dem grossen Gredioht den Vorzug zu
geben : die Geschichte der Brautwerbung Hugdietrichs, wie der Geburt
Wolfdietrichs ist, wie Jakob Grimm Mjrthol. 1215 bemerkt, ungemein
lieblich und sicher uralt. Höchst wahrscheinlich hat der Verfasser
des WSab. absichtlich geändert und den Namen des Helden in ganz
anderer, aber ersonnener Weise erklärt. Er verräth an einer Stelle
582,4, Kasp. 205 seine Bekanntschaft mit der Darstellung des grossen
Gedichts; er nennt den Helden einen von Salnegge. Jedenfalls lehrt
die Vergleichung der beiden Gedichte, dass man in der Zeit ihrer Ab-
fassung nicht mehr darauf ausgieng, die alten Erzählungen rein zu
bewahren und treu zu überliefern, sondern sich nicht das geringste
Gewissen daraus machte, sie nach dem Geschmack der Zeit umzuge-
stalten und auszuschmücken, üebrigens muss es sehr auffallend ge-
funden werden, dass sich WSab. sehr oft auf die Ueberlieferung be-
ruft, aber nur an Stellen, die wirklich im wesentlichen im grossen
Wolfd. erhalten sind; dagegen nicht ein einz^es Mal in dieser gan-
zen Jugendgeschichte, so weit sie von Wolfd. abweicht. Damit ist
wie mir scheint, ziemlich deutlich vom Verfasser zugestanden, dass
er diesen Theil selbst erdichtet hat. Üebrigens mag er wohl einigeZüge
aus der alten Ueberlieferung erhalten haben, die in Ww. verwischt
sind. Hugdietrich ist ein Heide, der Schwager desFrute von Dänemark.
Der Bathgeber Sahen ist nicht erfanden : da Sahen der Sohn Sibichs,
im Bitterolf der junge heisst, so war ein anderer, älterer, vermuth-
lich der Vater Sibichs in der Sage bekannt. Hugdieterichs Frau,
ebenfalls eine Heidin, ist die Schwester Botelungs; Berchtung hat
sie ihrem Bruder entführt, für sich erworben und an Hugdietrich ab-
getreten« Dies sind offenbar keine ersonnenen Nachrichten, aber tun
sie mit den Nachrichten des grossen Wolfd. ssu verbinden, muss
Lxxxvn
man anneliineii , dass Hugdietrich zweimal verheirathet war ; Wolf-
dietrichs Matter starb und Berchtung erwarb seinem Herrn zur zwei-
ten Gemahlin die Schwester Botelnngs. Nur so l&sst sich begreifen,
dass die Brüder Wolfdietrichs diesen nicht anerkennen wollten.
Man kann also die vollständige Sage aus den zwei Gedichten ge-
winnen: Hugdietrich erzeugt mit Hilteburg von Salnecke den Wolf-
dietrichy der bei Berchtung von Meran aufwächst. Die Kinder seiner
zweiten Gemahlin, Böge und Wachsmut, erklären unter dem Einfluss
Sahen* s dön altern Bruder für ein Eebskind, und lassen ihn nicht an
der Erbschaft Theil nehmen. Best einer dritten Fassung der Vorge-
schichte ist das Fragment Habens (Heldenb. 1, 163), der Vater heisst
Trippel, die Mutter Dietlint ; sie wohnen inAthenis. Es scheint, dass
der Eitabe Wolfdietrich durch die Schuld Berchtungs im Walde ver^
loren gieng: Berchtung floh desshalb zu den Bussen. Die Erzählung
ist ohne Zweifel ersonnen.
Meran in der Sage ist das tirolische, und das dalmatische oder
das croatische Herzogthum Meran ist nicht damit zu vermengen.
Meran ist in der Eaiserchronik , also schon vor 1147 das Land des
alten, die Heimat des jungen Dietrich; und den König Bother darf
man nicht in die zweite Hälfte des zwölften Jahrhunderts herabrücken.
Das tirolische Meran ist in der Sage früher verherrlicht, als es in
der Geschichte hervortritt : doch hat schon eine Urkunde von 887
den Namen Mairania bei Eichhorn, Chur, codex probat S. 19 in
volle Tridentina in loco qtä diciter Mairarda. Der alte Dietrich flieht
von Meran zu den Langbarten ; und der junge Dietrich herrscht üb^
Meraner und Langbarten. Meran gränzt also an die Lombardei« In
Wolfd. nimmt man, um von Meran nach Konstantinopel zu kommen,
denselben Weg, wie vom Grardasee; man schifft sich zu Sippen ein.
324. 356.
Berchtung von Meran ist ohne Zweifel aus König Rother genom-
men; er heisst einmal BerehUr im Beim 57, wie im Bother. Dieser
ist übrigens eine historische Person; es heisst von ihm Both. 3419
he ersluch Eluewine; es ist also derselbe PeredetiSy von welchem Pau"
lu8 diaconus unter Anderm erzählt, dass er wegen seiner Stärke zur
Ermordung Alboins ausgelesen wurde, und mit der Tochter Alboins, AIs-
vinda und dem Präfecten Longinus und mit dem Schatz der Lango-
barden nach Constantinopel kam, wo er in Gegenwart des Kaisers in
spectacido einen Löwen erschlug. Von diesem Feredsua also sangen
die Lieder, welche Alboins Buhm über alle deutsche Länder verbrei-
teten; obgleich er Alboins Mörder war, so wurde er doch in der
Poesie als treuer Diener seines Herrn verherrlicht und so verdrängte
sein Name die Namen älterer, wegen ihrer Treue berühmter Helden,
wie wahrscheinlich in der gothischen Sage den Namen jenes Qenst*
mundtis, auf welchen ich Untersuchungen S. 166 aufrnerksam gemacht
habe. Dass unser Berchtung von dem longobardischen Berther nur
den Namen angenommen hat, zeigt sich darin, dass die Söhne ganz
andere Namen haben. Bei Bother heissen sie Erwin, Lupolt, bei W.
Herebrand, Hache u« s. w.
Lxxxvm
Das Yerhältniss Wolfdietrichs zu Otnit ist in M'Sab. viel ein-
facher als in Ww. In W8ab. haben sich die Helden nie gesehen;
Wolfd. will ihn aufsuchen, und ihn um Beistand zur Befreiung seiner
Dienstleute bitten; da er ihn nicht mehr unter den Lebenden trifft,
rächt er seinen Tod an den Drachen und heirathet seine Wittwe. Fast
ebenso wird die Geschichfe in der Thidrekssaqa erzählt; es musste
nur die Beziehung auf die gefangenen Dienstleute wegbleiben, da
Wolfd. mit Dietrich von Bern verwechselt ist. Dietrich reitet auf
die Jagd und denkt nicht an Otnit bis er dessen Leiche findet. Dagegen
in Wtt. sind die beiden Helden die besten Freunde gewesen, und es
ist darum sehr auffallend, dass die Wittwe Otnits Wolfdietrich hei-
rathet, ohne ihn wieder zu erkennen. Offenbar ist die einfache Er-
zählung von WSab. und Thidr.S. die bessere. Aber dennoch kann
die Erzählung von Ww, nicht erfunden sein. Die Erzählung von
Wolfd. Kampf mit Otnit, von der Freundschaft der beiden Helden
und ihren gemeinsamen Abenteuern ist offenbar alte Ueberlieferung
und wir können sie nicht entbehren. Um nun sowohl diese Geschich-
ten zu retten, als auch die einfache Darstellung von WSab. nicht zu
verlieren, muss man zwei Otnite unterscheiden, die im grossen Wolfd.
vermengt sind ; erstens der Otnit, dessen Wittwe Wolfdieterich durch
Erlegung der Drachen erwirbt, zweitens der Otnit, dessen Freund
Wolfdietrich geworden ist. Eine Spur der Scheidung findet sich in
den zwei Namen der Gemahlin Otnits. Sie heisst WSab, Liebgart
(in ThiedrÄ Isolde), oiber in Wto.. Sidrat, Doch auch in Z und F ist
ihr Name Liebgart^ wie auch in der Flucht.*) Es ist daher zu vcr-
muthen, dass der Name der Wittwe Liebgart war, aber der Name
der Freundin Sidrat. Allerdings heisst auch schon im Gedicht Otnit
die Kaiserin Sidrat, aber nur in den Handschriften, die den grossen
Wolfdietrich enthalten, nicht in denen, die zu WSab, gehören Der
Name ist aus dem Wolfd. nachdem die Verwechslung schon Statt ge-
funden hatte, in den Otnit eingedrungen. Freilich dürfen nun nicht
beide Otnit in Garten wohnen, aber wir wissen nicht, wohin wir den
Freund Otnit versetzen sollen.
Lassen wir vorerst diesen Freund Otnit bei Seite und verfolgen
den Faden der unentbehrlicheil Theile der Geschichte, so ist die Er-
legung des Wurms in WwY,^ und WSab, und in der Hauptsache
auch in Thidr. gleich erzählt. Der Abschnitt W. 1537—1586 und
WSa^, 524^554 enthält zwar im Wesentlichen dieselbe Erzählung
ton den Klagen der Wittwe, aber erst gegen Ende ist eine nähere
tUid sogar wörtliche üebereinstimmung bemerkbar. Im Allgemeinen
mächt WwY ^Qu Eindruck grösserer Frische und Natürlichkeit^ WSab,
verräth einen überlegenden Dichter von Geschmack. Wenn also im
Ganzen W8ah. eine freie Bearbeitung des in WioY treuer überlieferten
Stoffes zu sein scheint, so sind doch sowohl in Wt^^F manche Zusätze
*) Es kann also ans dem Namen Liebgart nicht geschlossen werden, dass
die Flucht aas WSab. schöpft, vielmehr machen die Namen Elsentroje und
Wernhersmarke (2429) sehr wahrscheinlich, dass sie WwY folgte.
TiXÄXUL
hinzugekommen wie in W 1568 die Beziehung auf den früheren Ver-i
kehr Wolfdietrichs mit Otnit, als auch in WS ab, manche echte Zttge
gerettet worden. Was WSab, 556 — 561 von den Bergleuten zu Trient
berichtet wird, ist in WwY nicht zu finden, und wahrscheinlich aus-
gefaUen. Dann aber folgt WSab. 562-578 und W. 1587—1611 die
Geschichte von der kreisenden Frau. Auch diese macht in WtoY den
Eindruck des Frischeren, Ursprünglicheren; in WSab ist der absicht-
lich ändernde Dichter nicht zu verkennen; er lässt Frau und Kind
mit dem Leben davon kommen. Die Episode ist übrigens durch man-
gelhafte Ueberlieferung unverständlich geworden ; ein neuer Bearbeiter
der Dichtung müsste ihr entweder einen Sinn und eine Beziehung zu
geben wissen, oder sie ganz wegschneiden. Die 16. Abentheuer in
WSab ist in WwY nicht zu finden , sie sieht aus wie eine absicht-
liche Erdichtung. Da Otnit im Schlaf vom Drachen ergriffen wurde,
80 musste auch Wolfdietrich im Schlaf in Gefahr kommen, aber die
Bettung durch das Pferd ist nicht genügend ; der Zwerg sollte nicht
nur warnen und jammern. Merkwürdig ist aber in diesem Stück die
wörtliche Wiederholung einer Stelle des Nibelungenliedes, nämlich
593, 1 u. 2 (Kasp. 228) wörtlich gleich Lied 451, 1 u. 2 ; vergleiche
meine Besserung in der Ausgabe v. 1868. S. IV.
Es folgt nun die Begegnung mit dem fechtenden und helfenden
Löwen, welchen auch die Thidr^S. 417 kennt. Alle drei Darstellungen
sagen, dass Wolfdietrich sich des Löwen angenommen habe, w^ er
einen Löwen im Wappen führte. Es ist viel wahrscheinlicher, dass
dieser Löwe dazu dienen sollte zu erklären, warum Wolfdietriohs
Nachkommen einen Löwen im Schilde hatten. Eine Andeutung des
richtigen Verhältnisses findet sich WSab 425, wo die Wahl eines
Wappenthiers angekündigt wird. Es ist also dieses treue Thier, wel-
ches dem Ahnherrn des Geschlechts in der grössten Gefahr Beistand
leistete, das Wappenbild der Bemer geworden, und da die Zähringer,
nach der Sage, von den Bemern abstammen, so ist auch der Zäh-
ringer Löwe eben dieser im Gedicht besungene tapfere Geselle Wolf-
dieterichs. Der Tod des Löwen, die Gefahr Wolfdieterichs, der den
Jungen zur Speise gegeben wird, die Auffindung des Schwertes Otnits
werden im Wesentlichen in allen drei Darstellungen gleich erzählt,
nur lässt die Thidrs. den Helden, sobald der Drache den Schwanz
streckt, alsbald in der dunkeln Höhle entkommen, ohne dass vorher
die Jungen versuchen, ihn auszusaugen. Eine offenbar erfondene Ver-
schönerung soll es in WSab bei Kaspar 246 und 247 sein, dass
Wolfd. sammt seinem guten Schwert von dem Drachen verschlungen
wird und diesem von innen den Bauch aufschneidet. In Za 728 und
724 ist diese dahin gemildert, dass der Wurm den Helden in den
Bachen nimmt. Dagegen WwY und ThidrS. sind von dieser Ausma-
lung noch frei.
Nach W 1646 verdankt Wolfdietrich seine Bettung einem Hemde.
Nach WSab ist dies das Hemd, in dem er getaufb worden war; und
es wuchs mit dem Helden und schützte ihn vor allen Waffen, wie
auch vor Feuer und Wasser. WSab 28—80. 480—486. Kaep. 289.
VI
sc
Nfnbli deitv grossen Oediobt int es S.Jätgmkemdy 4as laeiaes Wissens
ii»r noeh bei VinUer erwähnt 'wird:
^Hoh spinnen am Sampti€ig gam
umd machend daruss Sani Jergen hemd
sieh^ Gltifflm Mythol. l^SS^ Der Held hat es dem Heiden BdammU
abgeiQOinmen, der es in einen Kleister gefdnden hatte. Nach Z 35i
lind 704 ii»t "es von 72 Sachen gemacht; and gewinne hatte es ifau
gegeben: s. W 579. Es ist yon Seide nnd weiss wie Sclmee. £s
-isi diA: grane Boclc Orendels. Man sieht wieder, wie im grossen Oe-
didit alte echte üeberliefenmg nicht mehr yerstiuiden wird, nnd wie
W8ab ganft wiUfaülurlich etwas für die Zeit yerständliches an die
8teUe aetxt. XJebrigens ist es wohl dentüch, dass die DarsteUiu^ in
Z die beste ist; in W wurde das Hemd in die ganz erfimdene öe-
söhichte T^on Belamunt verflechien.
Die Yenatthhmg mit Otnits Wittwe ist in Wfifoö naeh Easp.ond
•Z einfocher, fasslicher, poetisch wirksamer erafthlt als in WwY. Ein
Graf Wildsng (Vordeok) von Biteme behauptet, die Drachen erlegt
Izn 'haben nnd wkd mit Sidrat -ysermählt. Bei dem FesTte >er8<^int
«in Pilgrim; in den dadrgebotenen Becher lässt er «ifien Bing faüen,
den Sidrat als denjenigen ^eorkennt, welchen Otnit Ton ihr 4iis Thau"
'x^ag «tohaiten halt (Kasp. «303 : ^ein nom imd mueh der meine mn ring
i§esehtikben itet^. Der Plügrüin :^gt feimer, <das8 den Draehenköf^n,
duMft weiche der Graf «ich anS^eison will, die Zungen fehkn, wehdie
er im Bäsdtz hat. Da 'wiard demBränlti^am das Baupt abgeschk^^en,
liaid Wol^dietnch tritt «n «eine «Stelle. Keben dieser Darntcillii^g ist
dfte von WtoY im Gänsen (meitt ittid Terwotrsen^ nichtedeetowcQqger
beaeu|D^ die Thidr^S. in^fem sie tv^on der Verm&hlmg ^mlt einem «ai-
dem (BisVrärber nicbis weiss, 'die treveve üeberUeleimng des grosMn
^diJG»hts. Ss zeigt sich %l80 wiederoiti, dass der Dichtter yon WSab
dm 1kberliefiBi*ton 8toff ganz frei behandelt; weil in diesem Ahsduaitt
die alte Eroähhmg verworren nnd ondentliGh gewordoi war, yerliess
(äfr sie gftnälich and setste an deren "Stelle eine andere yon eigener
Brfindnng, wobei er jedoch die Erkennong dnrdh den <]n den Becher
go^orfSenun Bing aus einem andern Abschnitt des ^tenOedicktes be-
inntste. Zu merknn ist^ dass der Vermählungsring Otnits auch im
Otnit nur in denjenigeti Handschri^n erwähnt wird, welche zu W8ab
«gdiöten (iHag. $46—648;):
l^adi der ¥ermiählang denkt WolfoL in «beidein Gedichten ran die
%^Qmaig s^&ier 'DieiHsftleute. Alles was diese betrifft ist in WSab
'«Uhr «ittlftig beftiandelt. »Das alte Oedicht ist miü der echten i0eb«r-
llef^tinng im ^ntsohiedeneoi Vortheil. W8ab hat weder die Namen
^r ädÜMe, ^nddh d«e (nftbhtÜehe ßeene aan €lraben 1312—1^26, oioch
^dle Jfiif^»M(^t der Kakierin, noch die 'Wiedererkennung und Befreiung,
noch die schöne Erzählung von Amie von Terfis, noch die ^erthei-
^hmg id«r li9nd€(r , >mid ihnt damit ifreywiUig auf die schönsten Theile
^r e^hteb ^eberliefB!nmg'veraiohtet.
^Hei^bfand, <der'¥ati§r%[ild^Mrands, ist «dhon durch das^klte Hilde-
'll^andslied bezeugt. Hache ist durch Sofaloss Hadibesg bei Emman-
m
.Einern twd ma S.oIin, der txms ^^^'^Wt ^et dea ^ckartsbeig in
BEeisfMih y^hi^r^äifit, wd ^er ]/^Utß wird »cliöii in einer Basler Ur-
iamä» von 1139 g^niumt, sie^ie Uon. Zeitgohriit für die Qescbiclite
liM Ob^nheina ifili ii^ dpr !I)fot6. Femor in einer Urkonde von
1185 (in Hengolis cod. profiat. S. 197).
Der Tpd ^olfdietjichH wird in beiden Gedichten auf gleiche
Wjsiee jerzähljt. jD^ ^ia Seid geht i^b' Kloster, nnd stirbt, nachdem
fff .Htne ^.Unden geb^s^t hat. Die HandscÜri^n von Z kennen diesea
.ailb^Qliche Ende dqs Felden nicht, vnd ef könnte darum scheinen dätiB
die Qi)f)Uen von Z ,990h ^i waren von diesem mönchischen Zusatz,
AUeia et ist zu bedenken, dass von de^ drei Handsobriftea von Z
nur .einer Za den Tod des Helden ezz&blt ; die beiden andern brechen
&aiw ab. Da nnn, wie oben ^ezmgt ist, "Z aus WSab und WwT
.dajcoh Tersohni^img qnd Mkttrzni^ entstanden ist, so ist höctut
KkhTSQhetnlioh , dass dieses neue GedioÜ^ nicht bis zum Ende fertig
mrdei und dfiss die Verse Zp, 949
D,a büaifi er au Qarten der luyenthafi man
bei sei^ur schönen frat^en bia ^ tfiin ende nam
ein Nothbehelf des Schreibers dieser Handschrift sind, der do^h einep
■SqUiub haben i^oUte. Wäre Z wirklich za ^nde gedichtet worden,
so .ytB.}^ .doch ^olfdietric^s £nd^ dasselbe geyeaen wie in M'Sab und
Wv>7- Dagegen scheint aUer'di^ga" das' Gedicht von der Fluch!i22'93
ib^ [292p .ai^ ßiner andern Qi'Q^e ^u schöpfen. Es weissj dass'^e'r
:H(^d ^^Öß Jahre alt wurde uacl' 5,6 Kindei zeugte und sagt nichts
-T^ seipATP Elo 3t erlebten. Nouh be^s^ii^mter ist Heinrich' vonHttnchen,
.aiehe tU^semann K^iserqlironik, 8,9JS5. Er kennt nur einen Sö6a
i^.ol|ülietr)AhB, und lässt diesen &2 Jahre alt werden imd ee Bare ip
i^?'' M(^ .Wid in dem land dc^s noch PiSlle iet genant sterben, nnd zwar
JKVI^ ßr sich ausdrücklich aof die Schrilt als uim du seKrift der
JS^htfi ßv^ reckten maere hat ge^f^. t>och können diese Abweisungen
jflhr jfohl willkürlich ersonnen sein, und schwerlich hat Heinrich von
.^ä^chen eine andere Qaelle gehabt, ^als das Gedieht von der Flucht.
>P^ jlt^te Zengniss fiir KolMietriöh ' in Ecke 22 und 23 betrifft seine
.^Ü^ im EIoBter,
\Eß wä^ ;wichtig, d^eaes Kloster, wenn es nicht ein erümdenes
i^t, ZQ e^iu'en. INach ^pke 22 ist es Tischen at Burguh in äem
.pfffdfi; s/^ T^ 2122 ist es TUsckdl, gelegen zunächst den Heiden,
,za Titnäo 4er K^^i^ii'^^i^- Sct^erlich liegt ein wirklicher N^ame za
j$ti?nA<|e ; ^ej wiobt^ ist die Kachrioht 2123 und 2124, daas es zqm
,Qr4e ,niS(;n( Jprg/^ gehörte; und da ' der Verfasser sagt, dae er unser
.fififtdltr ist loffraen, fif* f^tum v>ir uns tCTf so ist zu verinnthen, daaa
dieser erbauliche Schluss in' einem Moster Sant Jörgen gedichtet wnrde.
^Einen -Uö^chsoiden Sant Jörgen hat ob meines Wissens nie gegeben;
nnd an einen Bitterorden ist nicht zn denken. Es gibt mehrere
ElSster Sant Jörgen in Deutschland, eines bei Kauntbnrg, eines Ifei
Villingen im Sohwarzwald, eines bei -Kegensbnrg, besonders aber
in Üelgien iet «eit den Ezfluzillgen fast kein Städtohan, in dem nicht
eine ^che oder eine KafteUe dem ibülijcen Q^t^g geweiht ist (liehe
Bolland, April 3,116). Jedenfalls sind die Angaben Über die Klöster,
in welchen die Helden sich münchen, f(ir die Heimat der Gedichte
sehr wichtig. So ist es sehr wahrscheinlich, dass der König Bother
nach Fulda, oder doch in den Bereich dieses Klosters gehört, denn
der König wird Mönch so toalde^ tso uulde, das ist in Fulda.*)
In der Hauptsache wird das Ende des Helden in WtoY und
^^Sab gleich erzählt: doch zeigt sich in der Ausführung eine nicht
unbeträchtliche Verschiedenheit. In WwY geht Wolfd. ins Kloster
nach dem Tode der Kaiserin. In WSab ^ soweit wir aus Kaspars
Auszug schliessen können, entfernt er sich heimlich von seiner Ge-
mahlin ; diese sucht ihn vergebens ; erst als drei Königinnen yon
Jochgrim des Helden Brünne kauften, erfuhr sie, dass er als Mönch
im Kloster Tischzung gestorben war ; sie schenkte dem Kloster grosse
ßeichthümer, und wurde mit Otnit und Wolfdietrich in denselben
goldenen Sarg gelegt. Dieselbe Erzählung gibt auffallender Weise auch
y, siehe oben S. XXXVIII, obgleich diese Handschrift wie Wtt den
Tod der Kaiserin bereits erzählt hatte* Es ist nicht anders möglichv
als dass in der Vorlage von Y der Schluss fehlte und aus einer
Handschrift von WSab ergänzt wurde.
Deutlich ist diese Abweichung in W8ah veranlasst durch das
Eckenlied, welches von den 3 Königinnen von Jochgrim erzählt, deren
eine die Brünne Wolfdietrichs im Kloster Tischen gekauft hat. Es
würde zu weit führen, wenn ich die wichtige, aber noch lange nicht
abgeschlossene Untersuchung über das Eckenlied und die in gleicher
Strophe gedichteten verwandten Gedichte aufnehmen wollte; es ge-
nügt hier der Nachweis, dass dieses Gedicht dem Verfasser von WSab
bereits bekannt war. Es ist , meine ich , eine Sache die sich von
selbst versteht, dass die drei Königinnen von Jochgrim nicht aus dem
WSab ins Eckenlied gekommen sind, sondern dass umgekehrt die Er-
wähnung derselben im WSab Bekanntschaft mit dem Eckenlied ver-
räth* Wenn dies Verhältniss der beiden Gedichte feststeht, so wird
man unbedenklich einzelne üebereinst^mmungen im Ausdruck, inso-
fern sie nicht auf eine gemeinschaftliche Quelle deuten, auf dieselbe
Weise erklären. So ist ziemlich gewiss, dass der Verfasser des ge-
trennten, für den \VSab bestimmten, und später mit den nöthigen
Aenderungen auch dem grossen Wolfdietfich vorgesetzten Ortnit,
ebenso wie der Verfasser des WSab, der höchstwahrscheinlich die-
selbe Person ist, bereits das Gedicht von Ecken Ausfahrt vor sich
liefen hatte. Ich enthalte mich übrigens vorerst, über den Otnit
ausführlicher zu sprechen, da man uns schon längst eine kritische
Ausgabe dieses vom Wolf dietrich untrennbaren Gedichts versprochen hat.
*)^Im Universallexicon von Baden S. 223 steht: „noch meldet uns die Sage
von Wolfdietrichs Busse die er hier (in Burkheim bei Breisach) gethan, und
Wolfgang Müller hat diese poetisch behandelt" Wolfgang Müller in seiner
Lorlei, 2. Aufl. 1857, S. 468 sagt: Wolfdietrichs Busse verdanke ich Wilhelm
Grimm's Heldensage. Es ist also durchaus nicht tJeberlieferung , sondern nur
Wolfgang Müller's' Freigebigkeit, die Burkheim mit einem Gedicht verherr-
^ liehen wollte, was um so höher anzuschlagen ist, als von einem Kloster in
Burkheim nichts verlautet.
/ 7
Wir wenden uns nun zu den übrigen, nichtwesentlichen Bestandthei-
len des Gedichts. Dem grossen Gedicht eigen, [und in WSab nicht
berührt, sind die früheren Beziehungen Wolfdietrichs zu Otnit. Ich
habe oben zwei Otnite unterschieden; möglich ist sogar, dass auch
der Wolfdietrich in diesen Theilen ein anderer ist, und dass also
eine ganz andere Sage mit der Wolfdietrichssage verschmolzen ist.
Aber auf alter Sage scheinen diese Erzählungen zu beruhen, sie haben
nicht das Aussehen einer erfundenen Ausschmückung. Die Geschichte
von dem Kampf der beiden Helden und ihrer Freundschaft ist alter-
thümlich und volksmässig im höchsten Grade. Die Anknüpfung an
den Wolfdietrich ist zwiefach motivirt : erstens will Wolfd. Otnit auf-
suchen, um bei ihm Hülfe zur Befreiung seiner Dienstleute zu suchen ;
zweitens muss er um einen alten Schimpf zu rächen und weil er es
gelobt hat, mit dem Kaiser um sein Land fechten. Die erste An-
knüpfung sucht die Einheit des grossen Gedichts zu bewahren; sie
ist daher, sobald die Erzählung als ein wirklicher Bestandtheil des
grossen Gedichts angesehen wird, die poetisch. bessere; die zweite da-
gegen lässt ein selbstständiges, nachträglich mit der Sage verknüpftes
Gedicht erkennen. Es ist nicht unmöglich, dass wir von diesem Ge-
dicht noch eine Spur entdecken in einer ganz andern Verbindung mit
der Dietrichssage. Von mehreren Helden wird erzählt, dass sie zn
Dietrich kamen, um mit ihm zu fechten, und dass sie nach langem
Kampfe unter seine Freunde und Gefährten aufgenommen mit ihm
gemeinsame Abenteuer bestanden. In diesen Erzählungen ist also
Dietrich an die Stelle von Ortnit getreten, und unser Wolfdietrioh
ist der mit Dietrich fechtende Held, sei es Heime, oder Wittig oder
Fasold, oder einer der andern.
Das gemeinsame Abenteuer, zu dem die beiden Freunde aus-
ziehen, ist die Befreiung der rauhen Else. Diese hat bereits und ge-
wiss mit Recht, eine Stelle in der Mythologie erhalten 404. 405. 554.
Der Fluch der Stiefmutter, die erlösende Liebe des grösten Helden,
der Jungbrunnen, und die weitere Geschichte von .der Entführung und
Wiedergewinnung, alles ist mährchenhafte Erinnerung an einen alten
Mythus, dessen echte heidnische Gestalt uns verloren ist. Der gol-
dene Hirsch, welcher geschmiedet wird, um die Entführung möglich
zu machen, findet sich ebenso in der Sage von Oswald, und sogar
schon im indischen Eamajana (wo Maritsching in der Gestalt eines
Rehs mit Hörnern von Edelstein erscheint, um von Rama gejagt zu
werden, damit Rawana die Sita entführen kann). Der Riese Tresian
erinnert an Drusian in der Thidrekss, S. 112. Bedeutsam scheint
der Name der Dienerin Fromut, auch schon Myth. 1229 in Verbin-
dung gebracht mit der Vromuot bei Nithart.
Der Verfasser von WSab hat zwar die rauhe Else ganz beseitigt,
aber den zweiten Theil ihres Mythus auf Liebgard übertragen. Kasp.
315—321 und 301—303. und Za 812—858 und 785—789. Der
Entführer ist nicht ein Riese Tresian , sondern ein Zwerg BÜlung,
Auch in WwY ist Tresian von Zwergen bedient. Der goldene Hirsch
ist beseitigt. Bei Kaspar mischt sich Alberich ein, und hilft die
Verldrenö sneten, tiiid diese wird 321 einem Herzog toä Tttinten-
i^xmi zur Pflege anvertraut. Albfich und Trautenmnnt feblen in Z.
pagegen hat dieses Gedictt 840 — 858 einen merkwürdigen ZtiiSfttz
von einem ungenannten Zwerg, der von seinem Vater Titaii grosdii
Beichiiiümer geerbt hat, abet von Billung beraubt war. Er zei^
dein ^elclen die Wunder seines Landes und schenkt ihm eine Bttobse^
aus d^r er^ßewatfnei^ nehinen kann, und ein äom, auf d<9dsin S^eh&Ü
ifiin der Zwerg zu HtUfe kon^men TiriÜ. Damit in Verbindutig sti$yii
Sfc. 867—670. Der heiinkeÜreiidti. Wolfdietrich wird »bei dör Dttl-
menÄt, an dein. Wasser zwischen Böfn und Ghirten« von deinen Uil-
ier{ihd.iien, die ihii vertreiben wölleii, angegriffen ; da nimmt er SO Gef-
wappnete aus dieir , Büchse. Keines der ahderen Gedichte hat Mne
Spur iok diesem ^kampf bei der thilhiehdt, und von dorn Hom und
voii äfer Büchse. Der Z^^erg Titdi (Thermut), die Linde, adö wMcSen
Swölf ;ifungh^tieü tnit silbernen Kleidern utid goldenen Haarb&hdern
koinnien, die Zeder, aus welchek Weih äiesst, sind gSnzlich ttnbe-
tälnÄi ; auch die Wuhschbüchse ist neu. Schwerlich hat disr Verfesser
von i diese Dinge selbst erfanden, und da ^r nicht bemerken, dass
^ aus äüderen Quellen schöpfte, als aus den beiden Gedichten von
Tl^TolfdietHph, so, bleibt immer das wahrsbheinlichste , däss diesö Bf-
zähiuhg ebenfalls aus WS^äh genomihen ist, obgleich in den Auszug
£[ä8pars nichts davon übergegangen ist. Sie hat in der Mythologie
iire Stelle noch nicht erhüten.
Unter den ttbngeh Theilen des öedtchts idt die Geschichte von
Öäliäü.iind sei^ier Tochteir ifarpälie iült besonderer Vorliebe behan-
delt. iSie steht in beiden Gedichten; # 1060—1109. Kaöpar 282
bis 289; im wesentlichen gleich; doch in W frischer und vollstäü-
diger als in W$äd, soweit liHr nach dein Auszug Kaspars und nach
^ urtb'^ilep können. W6ab vermiöidet die Namen, doch nennt sie die
iurg Waüe^ei^e käsp. 268, Fatkeneis Z 547. Neu und wohl echt ist
Üi W8ab iiur die, Angabe,, dass Berchtung den fielden vor diesbt
Bürg gewarnt habe {Kasp. 255). Die Geschichte ist übrijgens nicht
feo lose, wie andere Theile, mit dem Gedicht vörbundett; die scheint
ein wesentlicher Bestandtheil der alten UeberlieiTerung zu sein. Doch
Siät sie unter deinEinfluss der Kirche sehr Wesentliche Veränderungen
erlitten. Der HelA wideristeht allen Reizeil, weil ein Christ mit einer
UngetäiiAien nichts zu thuik haben darf. Urs^rühglich mUsste er
wahrscheinliQh mit dein Vater Messer Werfen, nicht weil er die Toch-
ter verschmäht, sondern weil er sie erhört hätte, wie in dem sehr
ähnlichen Abenteuer, daö Lanzelet mit Qälacltmdrdsi bestand. Dabei
ist es auffallend, cläss fast dies^elbe Erzählung in einehi höfischen
Ritterroman und in der völksihässigen Sage vorkommt. Doch ist in
diesem iE^alle schwerlich EiniSuds des Romans auf die Sage zuzugeben ;
die Geschichte von der schönen Marpälie wurde wahrsbheiillich schob
lange gesungen, ehe der Lanzelet in Deutschland bekanüt war. Die
Aehnlichkeit i^t also eine zufällige.'*)
. ... '
*) Der LUnzel^t \äi im Önent ^Hkiäi, tvle auch die deutsche Heldensage.
Diese ist mit dem dea1»chen Volke eingewandert ; jener ist im zwölften Jahrh.
XCfV
Begleiten wir onn den Helden weiter aof seinen Fahrten, so be*
gegnen wir zuerst dem Abenteuer mit den awölf Sehächem, 840—864.
Dieselbe Geschichte wird WS ab erzählt 596 — ^515, aber wiederum ab-
sichtlich geändert ; die Räuber haben eine Jirngfrau entführt, die der
Held befreit. Dasselbe Abenteuer wird in Thidrekas, S. 100 flg. vcm
Wittig bestanden.
Es folgt 865—887 der Aufenthalt Wolfdietrichs in örimure bei
Herzog Ernst. Der Abschnitt fehlt in W8ab und in Z. Er hat keintn
genügenden Inhalt. Möglich, dass er nur die Bestimmung hat, einen *
Ort, dessen Namen übrigens entstellt ist, vielleicht das sonst in der
Dichtung berühmte TreiBemmure, durch Au&ahme in die Sage bu vert*
herrlichen. Wahrscheinlich ist die Erzählung rersttimmelt. Der wan«
demde Wolfdietrioh hat ursprünglich wie Herkules auf seinen Fahrten
überall der Schönheit gehuldigt und ihm ähnliche Söhne hinterlassen.
So wird er auch mit Trutlind, der Tochter Emsts, einen Sohn er*-
zeugt haben, ehe er weiter wanderte ; aber die spätere sittliche Bich-:
tung konnte solche vorübergehende Liebesbündnisse nicht billigen, und
so verloren diese Abenteuer mit der Liebe ihre Bedeutung.
Der Abschnitt 887—942 hat den Stil der letzten Zusätze und
ist daher wahrscheinlich mit diesen zu streichen. Doch ist vielleicht
der gebratene Marner, der helfende Knabe und der gewonnene Freund
Wernher aus wirklicher echter Sage genommen.
Ebenfalls schon durch den Stil zu erkennen ist einer der jüng^
sten Zusätze, der Abschnitt von den sich verdoppelnden Teufeln 1281
— 1301. Alle diese Abschnitte fehlen in W8ab und Z.
Nach der schönen, ebenfalls in WSdb übergangenen Erzählung
von Wolfdietrichs Besuch am Graben folgt der lange Abschnitt von
des Helden Aufenthalt in Cecüigenland. 1828—1421. Der vorherr'r
sehende innere Beim lässt wiederum das jüngere Werk erkennen.
Aber schwerlich ist es Erfindung, sondern Erneuerung eines alten,
echten Bestandtheils der deutschen Odyssee. Wahrscheiidich erzählt
WSab in den Strophen 290—299 des Auszugs dasselbe Abeutaaer.
Li Z ist es leider übergangen. Offenbar finden wir uns hier mitten
in der Mythologie; aber alles ist durch die spätere kirchliche und
sittliche Ansicht verändert und unverständlich gemacht. Eine Spur
der mythologischen Beziehung gibt sogar der Name des Königs von
Sicilien Mersilian. Das ist höchst wahrseheinlicfa , wie auch schon
Hagen bemerkte, der Herzog Mersilian im Grendel, ein Sohn das
Meisters Eise, des Fischers hehr und weise, der aadi in Ofnrakl
{Wiener Handschrift als Meister Reis) erscheint, and unverkennbar
eine Figur der deutschen Mythologie (siehe Simrock, D. M. 8. 8«^).
Die Frau Mersilians ist eine Verwandte Wolfdietriehs 1417; wir er«-
fiahren nichts Näheres darüber, zum Beweis, dass wir unverstandene
Reste eines Mythus vor uns haben. Der Meld wird aufs beste i»er
wirthet, und von schönen Mädchen zudriiiglicher , als seine Bescfafla»
nach Europa gekommen. Die Bitterromane haben ihre fleim^t ni^^t bei deja
l>ritlschen v ölkem wie noch allgemein gelehrt wM, sondem kn Oxieste.
XOVI
denheit verträgt, bedient; und er soll eine derselben zum Weibe aus-
lesen. Bei Kaspar sind es zwölf Göttinnen, die ihn bewirthen; die
schönste derselben begehrt ihn znm Mann : die Semmel auf dem Tische
kommen von selbst, und der Wein schenkt sich selbst ein. Die Kränze
verwandeln sich aber in Schlangen. Der Odysseus der deutschen Sage
kam natürlich auch nach Odainsakar ^ dem Lande des Königs Gud-
mund, siehe z. B. Liebrecht in Gervasius von Tübury. S. 63. Eine
ausführliche Schilderung des Landes gibt Saxo Grammaticus in der
Beisebeschreibung der ThorkiL
Der folgende Abschnitt 1422 — 1443 hat ebenso wie der vor-
hergehende vorherrschende innern Keim, wie die jüngsten Zusätze,
ist aber ebenso nicht erfunden, sondern aus alter Sage genommen.
Der Held findet in der Wüste ein erschrecklich aussehendes Weib,
die Frau Bome, die ihn in ihrem Hause, mit sieben ihr ähnlichen
Weibern aufs freundlichste bewirthet, und ihn sammt seinem Pferde
22 Meilen weit über das Gebirg trägt. Es ist wohl dieselbe Ge-
schichte, welche bei WSab 451 — 505 erzählt wird, aber mit Ver-
mengung zweier Personen, die Frau Bome und der rauhen Else. Die
Wüste heisst ßomanie 422 und Kasp. 156. Ueber diese, in welcher
Dietrich von Bern bis zum jüngsten Tag mit Würmern kämpfen muss,
siehe Massmann Kaiserchr. 3, 952. Das Weib ist eine Meeresgöttin
nach 470 — 472 und 496, und sie herrscht über alle schrawazen. Es
ist eine Vermengung mit der rauhen Else, dass sie die Liebe des
Helden begehrt und ihre Schuppenhaut abstreifend in wunderbarer
Schönheit erscheint. Eine Vermengung mit der schönen Amie von
Treviso ist es, dass sie auf den Helden selbst verzichten muss, aber
einen Ersatz versprochen erhält in dem Bruder desselben. Zur Er-
klärung des Mythus fehlen uns die Mittel. Zu erinnern ist an die
Frau des Fischers Eise und ihre sieben Dienstweiber im Orendel. Das
Altniederländische Lied de Jager uyt Grieken (Altdeutsche Wälder
1, 161) singt von dem jungen Königssohn der Griechen, den eine
Biesin sammt seinem Pferde auf einen zwanzig Meilen hohen Berg trägt.
Es wird nach dieser kritischen Betrachtung des Inhalts über das
Verhältniss der verschiedenen Bearbeitungen der Sage mit ziemlicher
Sicherheit folgendes ausgesprochen werden dürfen Es sind drei Ge-
dichte zu unterscheiden.
1) Der grosse Wolfdieterich in WwY : er bewahrt am
treusten die alte XJeberlieferung, die aber grossentheils unverständlich
geworden war, und nach den Anschauungen der Zeit geändert wurde.
2) Wolfdieterich und Sahen ist eine ganz freie, will-
kürlich und absichtlich ändernde Bearbeitung der Sage. Der Ver-
fasser hat nicht ungeschickt eine einfachere, verständlichere und darum
wirksamere Erzählung zu gewinnen gesucht, und dabei zuweilen noch
alte echte Sagen benützt, wie von Sahen. Unter seinen Quellen ist
deutlich das Gedicht von Ecken Ausfahrt zu erkennen, wahrschein-
xcvn
liob aber nicht das Gedicht, das wir besitzen, sondern das verlorene
hofische des Heinrich von Linou. Es kann zweifelhaft bleiben, ob der
Verfasser den grossen Wolfd. in seinem jetzigen Umfang vor sich
hatte, oder in einer altem, von den jüngsten Znsätzen noch freien, in
andern Theilen aber vollständigeren Gestalt. Allerdings scheint er
die jüngsten Znsätze nicht zu kennen ; aber da er anch die schönsten
Stücke echter Sage in seinen Plan nicht aufgenommen hat, so kann
er auch jene Stücke absichtlich ausgeschlossen haben. Was er neues
^ von echter Sage hinzufügt, kann aus verlorenen Gedichten genommen
sein. Erhalten ist uns WÄaÄ nur in einer einzigen, aber verhältniss-
mässig sehr guten Handschrift, leider nicht vollständig. Vollständige
Handschriften besassen Kaspar von der Ron, der Verfasser von Z, der
Erneuerer des grossen Wolfd. in 7, der den Schluss daraus nahm,
und auch derjenige, welcher "das grosse Gedicht für den Druck im
Heldenbuch nach dem Geschmack der Zeit verschönerte (siehe oben
s. xxxrx).
Das Alter des W8ah ist schwer zu bestimmen. Die Reime sind
im Ganzen überraschend rein und gut, wie auch im Ortnit desselben
Verfassers; einzelne sehr schlechte Reime sind so abstechend, dass
man versucht ist, sie zu entfernen. Ich möchte das Gedicht einem
sorgfältigen höfischen Dichter aus der Mitte des 13. Jahrb. zuweisen.
Da in dem dazu gehörigen Ortnit das südliche Italien höchst auf-
fallend hervortritt, so möchte ich für den Verfasser einen der zahl«
reichen Dichter Manfreds halten.
3) Das Gedicht, das wir mit Z bezeichnen, der kleine Wolf-
dieterich, entstanden aus einer Abkürzung und Verschmelzung der
beiden vorigen, wahrscheinlich erst im 15. Jahrb. und schwerlich vom
Verfasser vollendet. Es ist in drei Handschriften- erhalten, von denen
nur eine, die Berliner Za, einen wahrscheinlich vom Schreiber her-
rührenden Schluss hat ; derselbe Schreiber hat sich als Dichter gezeigt
in Str. 380— 397.
Zu 1 gehört das gedruckte Heldenbuch X; das alte Gedicht wurde
nicht wesentlich geändert, sondern der Text von w wurde mit innem
Reimen versehen, und nur an einer Stelle wurde, wie oben gezeigt
ist, eine Handschrift von WSah benützt, und dadurch veranlasst eine
neue Stelle hinzugedichtet.
Zu wenig ist uns von einer andern Bearbeitung des Gedichtes in
Hagens Bruchstücken (Heldenbuch von 1855, 1, 163—166) erhalten.
Es ist das Gedicht im Text fr zu erkennen, aber die Vorgeschicht.e
ist gänzlich geändert.
4) Eine vierte, vielleicht unabhängige Darstellung der Sage haben
wir in dem Gedicht von Dietrichs Ahnen und Flucht. Es ist
nicht zu glauben, dass die Nachrichten über die sonst nicht genann-
ten Vorfahren Otnits reine Erfindung seien. Dass Siegfried zu einem
Zeitgenossen Otnits gemacht wird, darf nicht als Beweis gegen die
Echtheit der Ueberlieferung angeführt werden; denn es ist keines-
wegs alte, echte Sage, dass er mit Dietrich gleichzeitig ist. Das Ge-
dicht ist zwar sehr langweilig, verdient aber wegen des Sagengehalts
XCVffl
melir Seac)it\mg als es bisher gefonden bat. Eiüe wirkliehe Ausgabe
Aach den drei, terbältüissmässig alten und guten und grossentheols
noch nicht benutzten Handschriften wäre erwünscht, lieber Wolf-
dieterich erfahren wir nur, dass er aus Griechenland kam, den Wurm
erlegte, die Wittwe Otnits heirathete, König von Rom wurde und
einen Sohn Hugdietrich hinterliess. Von der früheren Geschichte des
Helden, so wie von seinem Elosterleben wird nichts gesagt. Der
Ifame der Wittwe Otnits ist Liebegart, aber es kann daraus, wie
Schon oben bemerkt ist, nicht geschlossen werden, dass der Verfasser
aus WSah schöpfte; vielmehr ist wahrscheinlich, dass er weder aus
dem zweiten, noch aus dem ersten Wolfdietrich schöpfte, sondern von
böiden unabhängig ist. In Otnit hat er ganz andere Namen.
Als weitere Zeugnisse fElr die Sage von Wolfdietrich können
Hoch angeführt werden.
5) Bie l^hidrekssaga. Sie beschränkt sich auf das wichtigste
Abenteuer des Helden, die Erlegung des Drachen und die Heirath
mit der Wittwe des Otnit, die hier hoide heisst. Da sie das Leben
Dietrichs voti Bern erzählen will, so konnte sie von den übrigen
Thaten und Schicksalen Wolfdietrichs nichts aufnehmen. Sie schöpft
aber sicher nicht aus W8üh: vielmehr scheint ihre Quelle mit dem
grossen Wolfd. mehr verwandt gewesen ku sein.
6) Das Gedicht von Ecken Ausfahrt weiss, dass Otnit König
(Kaiser 91) Von Lamparten, von einem Wurm vor einer Stein-
wand schlafend gefimden, und den Jungen in den holen Berg zum
futter getragen wurde; diese konnten zwar die Brünne nicht zer-
beissen, saugten ihm aber das Blut durch die Binge aus, 21 ; 91.
Diese Brünne erkämpfte Wolfdietrich von Griechenland: dieser wurde
Mönch im Kloster Tischer in Burgun ; er büsste seine Sünden, indem
Tdt eiüe Nacht auf einer Bahre stehend mit allen den Todten rang,
die «r in seinem Leben erschlagen hatte: er hinterliess dem Kloster
seine Brünne, welcher später um 50,000 Mark von Frau Sebxug von
Jochgrim gebäuft wurde. Das ist mit Ausnahme der letzten Nach-
richt dasselbe, was in unserm Gedicht steht. Die SIeinwand ist in
Wf» nicht in diesem Zusammenhang erwähnt; doch 6^29,8 tr lief ßu
igintm b&mte lautet in Za 539 4» Htf dernnirm an tUnen stain; ferner
1664 Y hingen der siaines tcant, s. S. XXXVl. Dagegen in Oinit57B;
Sab 561; 572; 5^; 596 Erwähnung der eteinwand. Aber sehr auf-
fltUend ist die A«hnlichkeit von flw^ht 22S7 :
trte in der wurm atafende fant
vor einer toüden steinwant
er tmg in hin in einen perg
die wurme äugen in durch das toerk.
Fast wörüich wit Eck« 21 :
ein tcfirm in tiafend z'tmer mM
'üant vor eins skini» wende
der irwok im in t(en Men ifeHk
und leU in für 4ie jtmgen, dh emgm in -durch da» ^werk.
X€tS
t)ief leUUn Wort^ sind üly^ll glcriehlasitteitd. W 880,4. Ort.
874,4. Di^l 50,60Ö M*.ri fiädön diöb Wieder 0*i. 112,1 ^m^/äi^ tmu^
siHt Wtäi^k §ömk ist üdu pfufine werL Die Worte Ecke 23 er stuoni
ftf Hni b\&H. 8ielt(§ W 2287,2 in 8a$ er uf dk bäte, und £<^ke 28
M taten im den aegen na siehe F 2082,3 man gab im gottes tegeit.
Die Worte Ecke 24:
diu brünne ist gar dmhek blo»
die ringt gtädin ftngers gnm
stehen Ort. 179:
Do schateei er die ringe die waren sltües plo9
vil ungefuege dicke guldin und vinger» gros.
Dagegen Ort. 188:
Otddin was sein sehaide das der veaed sotde sein
daz was durehslagen von golde ain porie seidein
das obeHhalb der hdse weis des swHies Mos
das was ain karjunkd wol dreier feusle gros.
Vergl. W 1661,3: sin swertes knöpf was ein karfunkd
Vergl. W 1662,3 :
die scheide was von golde das der f esset solte sin
das koas Hn poHU sidiik —
Bei diesen verschiedenen Beziehungen kann tnan nicht behaupten^
dass Ecke ans WSäb geschöpft habe; da wir vielmehr wissen, dass
WSab die Königinüen von Jochgrim ans Eöke genommen hat^
7) In Beinfriet von Brannschwöig wird nhter den Biesen
Volle genannt. DiesS ist freilich öine geringe Bpur von Bekanntschaft
mit Wolfd. ; in WSfäb koihmt VeUe üicht vor; und anch im Otnit
nnr in den Handschriften des grossen Wolfd.
8) Das däiiisöhe Lied bei W. Otiinm, altdänisißhe Helden-
lieder S. 13 ist höchst wahrscheinlich üebersetznng eihes deutschen,
tind liefeirt den äeweisv dass aus dem Wo^dri^tiich ebenso wie aiis
der Siegfriedssage nach Jacob drimms bezeichnendem Ausdruck kür^
Volkslieder abtriften, die im 14; und 15. Jahrh. gesungen wurdet.
Es ist der Kampf mit dem Drachen knit Hilfe des treuen Löwtsn.
Wolfd. ist Dietrich vbn Bern geworden und Ottnit mit Sitegfried ve(r-
wechselt. Der Drache bittet um s^in Leben. Der Held kann, nach-
dem die Würhier erlegt sind, nicht aus dem Berg heraudkoiiina^A,
der Löwe gräbt ihn heir^tm.
9) Das niederländisch« Li^d^ der Jäger aus (ihieehen in
den altdeutschen Wäld^i^ 1, 161 von Jakob Qrimm, s. oben.
Diess sind die schon längst bekannten Zeugnisse ; neue zu finden
ist mir nicht geglückt. Yehnehren Hessen sich diisselben, w^m man
sie auf Ber^tungs ^hne ausdehnte; diese können ^belr auch aus and^tn
Gedichten bekannt ^rden seih. Da^en Elsentroje^ünd Wemhtfrs
Mark in der Flucht und in der Bawi^Bnasöhlaoht siiid aus Wolfd.
genommen.
Der Namie Wolfd. selbst kommt 'n6oh yor in Kaspars Laurift. In
SrüneMiclNi ToA erircheitfcin drei
Ein sehr wichtiges Zeugniss für das Alter des Gedichts könnte
das von Grimm, Heldens. S. 161 aus Enenkel angeführte sein, wenn
es deutlicher und sicherer wäre. In einer österreichischen Genealogie
(bei Rauch 1, 379) die yon Enenkel heirühren soll, stehen folgende
Verse :
Des künips sun aus Peheimlani
Otacher ist er genant
Der nam künigin Margret'
Die der Römisch künig weileni hd
Mit ir petwang er Österreich
Daz si im warn undertan alle geldeh
Die ersten tochter Margret
Die selb künigin kunrat het
Der romischer vogt toas
Dapey si eines »uns genas
Den kieszen die letete alle geleich
Wolfdietreich
Der lebt ritterleich
Der edel here tugentlHch.
Ich dachte dabei zuerst an den Traum der Mutter Ottocar's
(Böhmer, Fontes 2, 51) und Chronic, Colmar,: Hujus uxor cum pue-
Tum concepisset somnium habuit se lupum pro puero concepisse. Hie
lupus terram Bohemie sibi subjugavit ac ierras vidnas sua potentia
devoravit, hune lupum deinde leo superveniens suis unguibvs dirupit ac
bona ejus occupavif. Allein die Worte erlauben es nicht, Wolfdietreich
auf Otacher zu beziehen. Die Verse sind deutlich zu Bildern gehörig.
Die erste Strophe stand bei dem Bilde Ottocar's ; die zweite bei dem
Bilde der Margareta, und sie hat keine Beziehung auf die erste. Der
Verfasser hatte, wie es scheint, nur verworrene Kunde von dem Leben
dieser österreichischen Fürstin. Ihren Gemahl nennt er Konrad statt
Heinrich, und er weiss nur von einem Sohne derselben, Namens Wolf-
dieterich. Sie hatte aber zwei Söhne, Friedrich und Heinrich. Es
ist nun möglich, dass einer dieser beiden Söhne Heinrich' s sich den
Beinamen Wolfdieterich gab ; und diess würde beweisen, dass das Ge-
dicht an dem gesangliebenden Hofe Heinrichs bekannt war. Das
älteste Zeugniss für das Gedicht würde uns also spätestens in die
dreissiger Jahre des 13. Jahrh. und an den Hof Heinrichs VII. fahren.
Wirkliche Personennamen Wolfdietrich sind erst für das 16. Jahrh.
nachgewiesen. Mone, Anzeiger 5, 144. 8, 433. Uhland in Pfeiffers
Germania 1, 309.
Es ist uns nicht gelungen, zu sicheren Ergebnissen über das
Alter und den Verfasser des grossen Wolfdieterich zu gelangen. Die
jüngsten Theile des Gedichts schienen (oben S. LXXXYl) spätestens in
die vierzlgerTahre des dreizehnten Jahrhimderts zu gehören ; das eben
besprochene Zeugniss führt noch etwa ein Jahrzehnt höher hinauf;
etwa 1230 könnte es gedichtet sein; wir konnten es aber nicht in
ursprünglicher Gestalt wieder geben, sondern in der Sprache und dem .
CI
verwilderten Verse des 15. Jahrhunderts. Der Dichter kannte die
Werke Woliframs. Seine Quelle war ein Buch, das nach dem Ein-
gang aus dem Kloster Tagmonden nach Eichstädt gekommen war. In
Z.V7A Tagmonde^ haben wir Egmond in Holland zu erkennen geglaubt, und
in der Sprache, in den Reimen, im Inhalt schien manche Spur nach
den Niederlanden zu weisen. Nicht unerwähnt mag es bleiben, dass
der Bischoff Heinrich von Eichstädt zu den Anhängern Heinrichs VlL.
gehörte; er ist z. B. genannt in einer Urkunde dieses Königs vom
Jahr 1225 ; Ussermann episcop. Bamb. cod, ^prob, 148. Der Verf.
könnte demnach einer der vielen Dichter gewesen sein, die mit dem
Hofe Heinrichs in Verbindung standen.
Den geschichtlichen und mythischen Gehalt des Gedichtes zu
untersuchen, muss ich vorerst noch unterlassen. Die Behauptung
MüUenhoff's, (in Haupts Zeitschrift 6, 442 flg.) dass Hugdieterich der
Fränkische Theoderich, und Wolfdietrich dessen Sohn Theodebert sei,
scheint mir alles Grundes zu entbehren.
Auf die Aehnlichkeit des Abenteuers von dem Drachenkampfe
Wolfdieterichs mit einem Abschnitt des Schahnameh hat schon Wj^,
Grimm, Altdänische Heldenlieder 467 au&nerksam gemacht, ühland
hat darüber auf der Germanistenversammlung in Frankfurt gesprochen ;
wir erwarten seine Ausführungen in seinem Nachlass.
y
- 2 -
5. Die äptisse was schöne also uns daz ist gesaget,
sie sach daz buch gerne, wenn ez ir wol behaget.
Sie satzte für sich zwen meister, die lertenz durch ihr hüpscheit :
daz sie daran fanden geschriben daz brachten sie in die cristenheit.
6. Nahen und ferre füren sie in die laut,
sie sungen und Seiten, davon ward ez bekant,
die seltzen aventure weiten sie nit verdagen.
Erst mugent ir gerne hören von einem kunige rieh sagen.
7. Ez wuchs in Kunstenopel ein junger Ismiig rieh,
biderbe und geweitig, hies Hugdieterich :
uf von kindes jugent kunte der hi^t wol leben,
durch got und durch ere beide lihen imde geben.
8. Er was hupsch an dem libe wolgeschaffen uheral,
gedraet also ein kertze über die huflin hin zu tal :
daz har was im reit gel und darzu fal,
ez swang im über die »hseln über den ipuiiel hm JEu i^*
9. Sin vatter war geheiszen der kunig Anzius,
ein forst in Kriechenriche, äaz buch sägt uns älsus,
der hette uf sitiem hofe erzogen dats ist waor
einen herzogen riebe, dor Veibt wol '^tbalp teiadort jsi^.
10. Ez was der herzöge Berhtung geboren von Meran.
Den hies dör kunig Anzius bald für sich gan :
54* aptisse^] eptissin. 2. wol ist 'behaibet C 8. die lertea -0y 'des
buchs ain nnderschait 0. (die) losent es dntch hubschgit ^. die Icfteut
sy es davth ein hebesoh^it b* do lertt m ee ivxek ^ luibschh^ c.
4. (geschriben) sy brachtent es a. Die fanden dis darzn sy brohten
es an die kr. b. die fandent disen don darzu sy — in - c. 6,1. sy ^xr-
tentes u. 7,1. A schreibt Kunstantinopel bis 81>2, dann Kunsten^pel.
Oonstantinopel JB. consteno^pel 0. Constantinopel t^ Ki^8te^Qppel b, <£oste-
noppel c. Oonstantinopel JZY. Constantnopel X 2. biderbe iu)4 \gewaUig
TTa,] gewaltig und biderbe beZ, 3. der helt^BwZ] er 4] der Kunig (7. 4. er
drang für ^der forsten also die sunne durch den nebel a aflein, 8,1. hupsah]
klain Zbd] fehlt Za, 2. gedraet cB, getrat AC, getraeht a, geds^et b,
getrott c, darnach gedrol Zb, getrollen Zac. — hufflin 4] huffp. 3. reit gel]
gel kruselecht a. raid daiasu langk und &1 Z. 9,1. 9Mm ÄJBGZ, (C.
JMt hier Antus , aber 10,2 Antzius). atzius a, antis b, antzerus iß, Artus T.
4. der lebt fehlt Wß, steht bcZY. ^ol fehlt A. dritthalb hondert Wbc] sehzig
a, mmg ZY.— 10. bechtöugj?, Bertho»g 0, berchtung.a(^> brehtung c.
Perchtung 71— merian d.
Diss buch ist wol bekannt
und seit von Wolfdietericben uss Kriecbenlant.
1. Hie mügend ir gerne hören singen und sagen
von kluger aventnr, so müsent ir getagen.
Ez warde ein buch fanden daz sage ich uch far war
zu Tagemimt in dem kloster da lag ez manig jar.
2. Sit ward ez gesendet uf in Peyem lant,
dem bischoff von Eichstett ward daz buch bekant.
Er kürzet im darabe die wile wol sibenzehen jar :
do fand er afenture, das sag ich uch far war.
3. Also den farsten verdrosz daz buch er überlas, f
Manig seltzen wunder daran geschriben was.
Er kurzete sine wile unze er sin ende nam.
Damach über zehen jare do fand ez sin cappellan.
4. Also er daz buch überlas an den arm er es genam,
er trug ez in das closter für die frowen wolgetan
da zu sant WaltJ)urg zu Eichsteten stat.
Merkent von dem guten buchel, wie ez sich zerspreitet hat.
Uelerschrift fehlt B, Hie vahet wolfdietrichs buch an 0. a ohne üebev'
Schrift, Hie hebet sich an hern wolfdietherichs buch und sin leben h, Dis
ist wolfdietrichs buch c. Das ist die historia wolfifditrichs ausz krichenlant
wie er ortneitz weip erfacht Y, — Zc Das ist die history von Wolffdietrich
gescriben durch simbertus kroll weber und burger zu augspurg.
1,1. Hie fehlt a. Ir mogint gern a. 2. betagen C 4. dagmutt B. ba-
gemünt C tagunde a. dageminde c. Yohne Namen. Tagmunden X. 2,1. ba-
jerB, baier C. beiger a. peger h, Feiger c. 2. Eychstett B, einstetten Ä,
ainstetten C. einstat a, einstet h, c. eystet T, Eystete X. 3. Er] Da Ä,
sibentziga. 3. fehlt ABC, ^yl. Also Ä] Do. 3. einsteten stat -4.(7, ainem
stellen stat B, einstat a, einstat in der stat b, Eindtette statt c. 4. gebreitet
B, so wit zerspraittet C, zersperret a, zerpreitet d. zerbreittet c,
1
- 2 -
5. Die äptisse was schöne also uns daz ist gesaget,
sie sach daz buch gerne, wenn ez ir wol behaget.
Sie satzte für sich zwen meister, die lertenz durch ihr hüpscheit :
daz sie daran fanden geschriben daz brachten sie in die cristenheit.
6. Nahen und ferre füren sie in die laut,
sie sungen und Seiten, davon ward ez bekant,
die seltzen aventure wolten sie nit verdagen.
Erst mugent ir gerne hören von einem kunige rieh sagen.
7. Ez wuchs in Kunstencipel ein junger Inmig rieh,
biderbe und geweitig, hies Hugdieterich :
uf von kindes jugent kunte der hält wol lebett,
durch got und durch ere beide lih^i imde geben.
8. Er was hupsch an dem libe wolgeschaffen uheral,
gedraet also ein kertze über die huflin hin zu tal :
daz har was im reit gel und darzu fal,
ez swang im über die ahseln über den ipuiiel biü Jm i9^.
9. Sin vatter war geheiszen der kunig Anzius,
ein forst in Kriechenriche, daz buch sagt uns ^Isus,
der hette uf si^em hofe erzogen dats ist waor
einen herzogen rich&i der lidbt wol dritbalp hiaadert jitr.
10. Ez was der herzöge Berhtung geboren von Meran.
Den hies dör kunig Anzius bald fiir sich gan :
54* aptisse^] eptissin. 2. wolist ^behUJbet 0. 8. ^ lertea -0y des
buchs ain underschait 0. (die) losent es dnich hubschgit ^a. die lerteot
sy es dui^th ein hebesoh^it d. do lertt m es diUB«h ^ luil^schh^ c.
4. (geschriben) sy brachtent es a. Die fanden dis darzu sy brohten
es an die kr. b. die fandent disen don darzu sy — in - c. 6,1. sy fur-
tentes a. 7,1. A schreibt Kunstantinopel bis ^2, dann Kunsten^pel.
Oonstantinopel JB. consteno^pel C7. ConstMitinopel ß, Kinstenqppel b, ^Koste-
noppel c. Oonstantinopel ZY, Constantnqpel X 2. bidwbe und ^gewaltig
TTaJ gewaltig und biderbe beZ. 3. der helt^BwZ] er 4] der Künig 0. 4. er
drang fiir ^nder forsten also die sunne durch den nebel a ajkin. 8,1. hupsch]
klain iRni] fehlt Za, 2. gedraet S^ getrat AC^ getraeht a, gedreget b,
getrottc, damadi gedrolZ^, getroUen ^oc. — hufflin 4] huffß. 3. reit gel]
gel kruselecht a. raid daczu langk und iaX Z, %\, an^i^s ÄBCZ, {C,
hat hier Antus , aber 10,2 Antzius). atzius a, antis b, antzerus ß, Artus T.
4. der lebt fehlt Wß, stehtbcZY, yrehfeKliA. dritthalb hundert Wbc] sehzig
a, xamg ZY,~ 10. bephtmig J?, flecthowg 0, berchtung ot^, brehtung c.
Perchtung 71— m^riand.
— 3 —
^ich han dich erzogßi^ A9chzig^ jar piach wirdikeit,
daz lasz mich hut gjBnifisen, ich eiipfilhe dir aiji dinen 0it
11. Hugedieterichen, den erbenemen min.
Lant und bürge la dir anch enpfolhen sin.
Der dot hat mich begriffen, die weit muz ich lan\
Bitter und knehte sach man trurigUchen stan.
12.^Neina herzöge Berhtung, du solt mich nit enlan:
ich lerte dich werfen mit dem messer, daz dich nieman getar bestan,
do gab ich dir zu wibe diq edel herzo^in :
1er mir ez HugdietericheUi also liep ich dir muge sin.
13. Do sprach der herzöge Berhtung: 'des sullent ir sicher sin;
waz ich kan des guten, daz lere ich den herren min.
doch getrue iah gpt yon himel, ir mugent selber wol genesen'.
'Nein', sprach der kunig Anzius, 'ez mag leider nit me wesen'.
14. Damach an dem andern morgen do der kunig erstarb,
wie balde der herzöge Berhtung mit ztthten daz erwarb,
daz er ward begraben, also man noch künigen dut«
er nam zu im sinen herren und ward trurig gemut.
15. Do zoch er sinen herren voUenglich zwölf jar.
Do sprach der junge forste, daz sage ich uch furwar :
'Neina herzöge Berchtung, truwe suche ich zu dir,
durch dine beste tugent, die soltu erzögen mir.
16. Nach einer schonen frowe^ bügßt mir ^ex mut. ^,J,
du sihest wol, herzöge Bepchti:^ng, ich habe er und gut,
lant und bürge, wit sind die riebe min.
»
ob ich nun erstürbe, wes solte ez denne sin ?'
17. Do was dem herzöge Berhtung die rede nit gar leit ;
er sprach : 'ich habe erfaren beiden und cristenheit,
daz ich mit minen sinnen weiz keine kunigin,
die dir zu Eunstenopel ein frowe mug gesip.
11,1. Hugedieterich 4, 4ie JSnß^mg ^n Wr JZa. den ^rl^eftemen min A,
nemen dea ^rben m^in ^, ^m erberen sun flc^n C, den jiupigQn sun mip a,
den erb^ ^in &. 4^n r^htt^?i eilten ,min c, win vü liebes kindelein Z» 2. lai^t
bürge W ,^^tte C. beyo^^^n Gb. 12,1. dji 3olt wvi^b geniesen lan wZY.
14,4. trurigUchen A. gemut] genug h. 15. h^r^jjin 4] erzeigen. 16,1. 3<j]bo-
nen feUt A. hüget A^c\ stet 4. ob du mir iierstürbest ^fZfct». denne] deji 4.
17,3. en weiz kerne maget a, weis kingin noch n^ifget f»c. 4^. «^ wil)e wol beha-
get w, (in A nach kunigm sUiM noch keyner schlabte |^aget iwrch9^i4Mli^).
— 4 —
18. Hat sie ez an dem libe, sie ist ein dienstwip ;
hat sie ez an dem adel, so ist ir swarz der lip.
ich weis kein kuniginne noch keiner schlahte maget,
die dir zu Kunstenopel zu wibe wol behaget.
19. Do sante Hugedieterich boten in die laut.
Do kam zu hofe geriten manig kuner wigant :
^Nun ratend mir umb ein frowen, die ich mit eren mug gehan/
Sie sprachen alle : ^herre, der rat mus an Berhtungen stan.'
20. 'Neina herzöge Berhtung, nun gib mir dinen rat,
du siehst wol, lieber meister, wie ez umb mich stat :
rat mir durch dine tugend umb ein megetin,
die mir zu Kunstenopel ein frowe mag gesin.*
21. Do sprach der herzöge Berhtung: 'so dun ich dir kunt:
ez sitzet zu Salnecke ein kunig, heiszet Walgunt ;
des frowe ist geheiszen die schone Liebegart.
die zwei band ein töhterlin, dasz so sch5nez nie wart.
22. Hilteburg die sch5ne, also ist sie genant,
ich enweis ze Salnecke noch über alles laut
keine kuniginne noch keiner schlahte maget,
die dir zu Kunstenopel so rehte wol behaget.
23. Sie ist von allen fieren kuniges dohter und schänden fri.
zuht und schöne die zwei wonent ir bi.
Masze und schäme imd gut bescheidenheit
liebe und tugent vil rehte treit die meit.
24. Sie ist ane allen wandel die maget hochgeborn, ^
wan daz ir lieber vatter einen eid hat geswom,
daz er sie nummer gebe keinem kunige rieh.
uf einen dum vermuret hat er die maget minniglich.
18. Die Strophe fehlt BC. 1. ez fMt A, so ist sy w,
3. ich enweis mit minen sinnen keine kunigin
die zu costantinopel ein frowe muge sin. w.
19,4. alle feUt ABbc; alle gemeine G, alle gliche [herre] a. 20,2/5. daz
cz aUez an dir stat hc. 21,2. walmig a. Waldegunt T. 4. daz schoners
nie wart Ba, 22,1. Hiltegxmg a. heisset nach Hiltebnrg äUe ausser B.
aho fehlt AB, 2. enweiss Ba] weiss, alle A, 4. behabet &. 23,1. von allen
fieren Wb, von aller forderst a, zu aln IV ortten c, von allen vier anen d.
4. tregt sie die maget B. (vil rehte) traget die vil schöne meit C, 24,2. wan
fehlt aUen. 4. hat er vermuret alle.
— 5 —
25. Zwo vil hohe muren und dri vil diefe graben
die sint umb die bürg gar ritterlich erhaben
uf einem hohen febe danif der dum stat.
Nuwent ir vatter und ir muter anders man nieman zu ir lat,
26. Vnd einen wähtere, der hütet ir zu aller zeit
und einen dorwart, der Ir hin in zu essen git,
und eine junkfrowe die ir zu dienste behaget :
also wol ist behütet die keiserliche maget.
27. Vor dines vatter tode, herre, zwölf jar
was ich zu Salnecke, daz sag ich dir für war,
do sach ich zu dri malen daz schöne megetin,
und möchte si uns werden, wir müsten dester durer sin.
28. Waz hilfet nun, künig riche, daz ich dir geraten han
umb die schöne junkfrowe ? du must sie hinder dir lan.
Mit allen unsem sinnen kunnen wir sie gewinnen niht,
wir müsen sie zu Salnecke laszen, waz uns darumbe geschiht.'
29. 'Du weist wol, lieber meister, daz die dumben kint
zu stürmen noch zu striten keinen from gesint,
noch zu hohen reten, wo man der pflegen sol.
Nun rat mir durch dine tugent, daran dust du wol.
30. Nach der schönen frowen huget mir der mut. /t/ /
ich wil lernen kleine spinnen, obe ez dich dunke gut,
und darzu wehe neyen mit siden und mit faden,
mit junkfrowen zühte wil ich mich überladen.
31. Nun heisz mir gewinnen die beste meisterin
die zu Eunstenopel über daz laut muge sin,
die mich lere hüben wirken, dar an wunder ane zal,
darumb gangen zwen porten, einer breit der ander smal.
25,4/3. anders nieman zu ir gat ab. 26,2. torwarte a, torwertel Z,
dorwehter, turnwachter, dorhuter. 27,1. zwentzig 5. tode selbe zwelfte ich
do was a. 2. das (sag) ich dir one has a. 4. möhtent (möhte 6t?) Ä,
Nach 27 hat B zwei Verse:
Do sant nach mir (zuerst fand mich) der liebe vater dein,
Also bin ich bis here nit zu Salneck gesein.
29,2. dhain nutz sint JB. kein nütze sint C. keine nutze ensint a. keins
fhim h. kein nitze c, kein fromen d. 30,1. huet A, so stet w, 31,2. daz
A, alles Ba, al c, in allen landen Cb, 3 u, 4 fehlen B, stehen aber ver-
dorben in C. Im w stehen 32, 1 u, 2 vor 31, 3 u. 4, dtenso Z, Vagegen
Y scheint W zu folgen.
— 6 —
32. Die mich lere wirket! daz ^edihto an der i*am,'
und daruf entwerfen beide wild nnd zam^
hirze und liinde, alsof ez lebendige muge sin.
Aläo wil ich mit listen werben umb die ktmiglti.^
33. Do der herzöge Berhtong sinen harren ane sach,
daz daz kint von zwölf jaren also wislichen ^pirach ;
Vir müsen durch ein wunder gewinnen die b^dt^ iftäiBt^riÜ»'
so sie zu Kunstenopel über daz land müge ^edin.'
34. Also lernet Hugdieterich bisz in daz ander jär,
also wehe neyen, seit uns dis buch furwar.
waz im vor entwarf die hohe meisterih,
des ward er ein hoptmeister zu den henden sin.
35. Nach einer junkfrowen stimme kerte er sinen munt;
daz har liesz er wahsen an der selben stunt.
Er was an dem libe schöne und minn^lich,
/; oberthalp des gtirtels was er einer junkfrowen glich.
36. In einer junkfrowen wete er sich do sechöü lie^
do er zu Kunstenopel in die kircke gie.
Die vor wol ^rkanten d^n adeln ktmig rieh,
die frageten der mere : 'wer ist die maget minnegUch ?•
37. Do daz Hugdieteriche an im selber enpfant,
daz er was der weite so gar nnbekäiiti
des fröwet sich sin herze und Höhete sich sin ihüt ;
er gedachte : 'kom ich gön Sälnecke, miü wötbeü daz Wirt gut.*
38.'Neina herzöge Berhtung, nun gib mir dinen rat,
. du sihst wol lieber meister, wie ez umb mich stat,
in welcher schlahte wise sol ich von hinnen fam ?'
do splräch d^ alte grise : 'ich kan dich #ol bfewarn.
32,3. hunde Bc, binde ab, binden CdZ, lebende 6. c wiä^k>tt bör Ä
den 31,4 gesetzten Vers und dafzu ehtwerffen ^Id tiiid zäm. 33,3. er
sprach wir AG, 3 t*. 4 fehlet JJ. 4. daz Ad.] allfes Ctä) Iftü c feM über
daz lant). 35. /cÄÄ J?C. 36,1. sechen ÄC, sehen ^cd, seWfen a. ties:
gieng A. 4. frog^nten A, 37,3. höhete sich äZ, Äuget sich AB, ätet
im b, sin siniie un och C, euch cä. 4. inin Werben dZ] toili Ifeben A^^,
der Vers fehlt ih c. unser ding C 38,1. Neiüa Ä] Nein J^] Lietör C]
Er sprach wZ. 3,b. sol ich es griffen an a [oben beWam).
— 7 —
39. Do soltu mit dir füren, Hngdieteriohf
fünfzig ritter schöne bekleidet wttnneglioh,
und yierhundert kneohte sien wol bereit,
sech und drisig junkfrowen die tra^nt riebe klait.
40. So soltu mit dir ftlren din herlieb gezelt,
so du kumest für Salnecke uf daz riebe feit,
beis ez uf scblaben uf dem witen plan
dar under soltu sitzen, heisa dine diener für dich staa,
41. So wirt US der stat balde zu neb beras gesant,
durch waz aventure ir sint kumen in daz laut.
Du solt nit anders sprechen, lieber herre min,
du sist von Eunstenopel ein edel kunigin.
42. Und habe dich vertriben din bmder Hugdieterich ;
er welle dir geben einen man, der sie dir ungelicb,
einen ungetoften uz der heidensehaft;
du sist kumen uf gnade des kuniges dugenthaft,
43. Daz er dich behalte, der kunig nszerkom,
bisz daz din bruder gen dir lasze sineii zom*
Ich weisz daz er dirs nit verseit, er ist so ein biderman ;
und blip dort selbejnerde; dag gesinde sende mir herdan.
44. Und wirb du dir daz beste bisz in daz dritte jar ;
so wil ich zu dir riten, daz sage ich dir fttrwar.
ich wil daz versuchen merken und spohen,
ob dir kein aventure in der bürge si geschehen.*
45. Nun ward Hugdieteriche des guten rates fro,
fünfzig ritter schöne hies er bekleiden do,
und vierhundert knechte waren wol bereit,
sehs und drissig jungfrowen, trugen riebe kleit.
46. Sin gezelt schöne was vil wol bereit,
und ander sin gezierde, von dannen er do reit.
Sie namen urlap schone, also wir ez haben vemumen,
an «dem ahzehenden morgen waren sie for Salnecke kumen.
39,1. Da solt BCocä. So soltu &. her H. Z. edeler kunig richd. 2. min-
nenclich ab. löblich c, hoffelich d. 41,3. ir fär da w, 4, ebenso ab.
43,1. enthalte a. 45,4. die tragen Gm. 46,1. vil fehU Ac, do d das
was do bereit 6. daz was hoch und breit a. 8. schone W] «chiere toZ.
4. sehscehenden a, vien^eiisten 6.
Ein sehr wichtiges Zetigniss für das Alter des Gedichts könnte
das von Grimm, Heldens. S. 161 aas Enenkel angeführte sein, wenn
es deutlicher und sicherer wäre. In einer österreichischen Genealogie
(bei Ranch 1, 379) die von Enenkel herrühren soll, stehen folgende
Verse :
Des künips sun aus Peheimlant
Otacher ist er genant
Der nam künigin Margret.
Die der Römisch künig weilent hei
Mit ir petwang er Osterreich
Das si im warn undertan alle geleieh
Die ersten tochter Margret
Die selb künigin kunrat het
Der romischer vogt was
Dapey si eines suns genas
Den Hetzen die letete alle geleich
Wolfdietreich
Der lebt ritterleich
Der edel here tugentleieh.
Ich dachte dabei zuerst an den Traum der Mutter Ottocar's
{Böhmer^ Fontes 2, 51) und Chronic. Colmar,: Hujus uxor cum pue-
mm concepisset somnium habuit se lupum pro puero concepisse. Hie
lupus terram Bohemie sibi subjugavit ac terras vidnas sua potentia
devoravit, hune lupum. deinde leo superveniens suis unguibvs dirupit ac
bona ejus occupavit. Allein die "Worte erlauben es nicht, Wolfdietreich
auf Otacher zu beziehen. Die Verse sind deutlich zu Bildern gehörig.
Die erste Strophe stand bei dem Bilde Ottocar's ; die zweite bei dem
Bilde der Margareta, und sie hat keine Beziehung auf die erste. Der
Verfasser hatte, wie es scheint, nur verworrene Kunde von dem Leben
dieser österreichischen Fürstin. Ihren Gemahl nennt er Konrad statt
Heinrich, und er weiss nur von einem Sohne derselben, Namens Wolf-
dieterich. Sie hatte aber zwei Söhne, Friedrich und Heinrich. Es
ist nun möglich, dass einer dieser beiden Söhne Heinrich' s sich den
Beinamen Wolfdieterich gab ; und diess würde beweisen, dass das Ge-
dieht an dem gesangliebenden Hofe Heinrichs bekannt war. Das
älteste Zeugniss für das Gedicht würde uns also spätestens in die
dreissiger Jahre des 13. Jahrh. und an den Hof Heinrichs VII. führen.
Wirkliche Personennamen Wolfdietrich sind erst für das 16. Jahrh.
nachgewiesen. Mone, Anzeiger 5, 144. 8, 433. Uhland in Pfeiffers
Germania 1, 309.
Es ist uns nicht gelungen, zu sicheren Ergebnissen über das
Alter und den Verfasser des grossen Wolfdieterioh zu gelangen. Die
jüngsten Theile des Gedichts schienen (oben S. LXXXVI) spätestens in
die vierziger Jahre des dreizehnten Jahrhimderts. zu gehören ; das eben
besprochene Zeugniss führt noch etwa ein Jahrzehnt höher hinauf;
etwa 1230 könnte es gedichtet sein; wir konnten es aber nicht in
ursprünglicher Gestalt wieder geben, sondern in der Sprache und dem ,
CI
verwilderten Yerse des 15. Jahrhunderts. Der Dichter kannte die
Werke Wolframs. Seine Quelle war ein Buch, das nach dem Ein-
gang aus dem Kloster Tagmonden nach Eichstädt gekommen war. In
LVlh Tagmondea haben wir Egmond in Holland zu erkennen geglaubt, und
in der Sprache, in den Eeimen, im Inhalt schien manche Spur nach
den Niederlanden zu weisen. Nicht unerwähnt mag es bleiben, dass
der Bischoff Heinrich von Eichstädt zu den Anhängern Heinrichs Yil.
gehörte; er ist z. B. genannt in einer Urkunde dieses Königs vom
Jahr 1225 ; üssermann episcop. Bamb. eod, jtrob. 148. Der Verf.
könnte demnach einer der vielen Dichter gewesen sein, die mit dem
Hofe Heinrichs in Verbindung standen.
Den geschichtlichen und mythischen Gehalt des Gedichtes zu
untersuchen, muss ich vorerst noch unterlassen. Die Behauptung
MüUenhoff's, (in Haupts Zeitschrift 6, 442 flg.) dass Hugdieterich der
Fränkische Theoderich, und Wolfdietrich dessen Sohn Theodebert sei,
scheint mir alles Grundes zu entbehren.
Auf die Aehnlichkeit des Abenteuers von dem Drachenkampfe
Wolfdieterichs mit einem Abschnitt des Schahnameh hat schon Wilh.
Grimm, Altdänische Heldenlieder 467 aufinerksam gemacht, ühland
hat darüber auf der Germanistenversammlung in Frankfurt gesprochen ;
wir erwarten seine Ausführungen in seinem Nachlass.
Diss buch ist wol bekannt
und seit von Wolfdieterichen uss Kriechenlant.
1. Hie mügend ir gerne hören singen und sagen
von kluger aventur, so müsent ir getagen.
Ez warde ein buch fanden daz sage ich uch für war
zu Tagemust in dem kloster da lag ez manig jar.
2. Sit ward ez gesendet uf in Peyem laut,
dem bischoff von Eichstett ward daz buch bekant.
Er kürzet im darabe die wile wol sibenzehen jar :
do fand er afenture, das sag ich uch für war.
3. Also den fursten verdrosz daz buch er überlas, f
Manig seltzen wunder daran geschriben was.
Er kurzete sine wile unze er sin ende nam.
Damach über zehen jare do fand ez sin cappellan.
4. Also er daz buch überlas an den arm er es genam,
er trug ez in das closter für die frowen wolgetan
da zu sant Waltj3urg zu Eichsteten stat*
Merkent von dem guten buchel, wie ez sich zerspreitet hat.
Ueberschrift fehUt B, Hie vahet wolfdietrichs buch an C, a ohne Ueber'
Schrift, iBGe hebet sich an hern wolfdietherichs buch und sin leben b. Dis
ist wolfdietrichs buch c. Das ist die historia wolffditrichs ausz krichenlant
wie er ortneitz weip erfacht Y, — Zc Das ist die history von Wolffdietrich
gescriben durch simbertus kroll weber und burger zu augspurg.
1,1. Hie fehlt a, Ir mogint gern a. 2. betagen 0. 4. dagmutt B, ba-
gemüntC. tagunde a. dageminde c. Y ohne Namen, Tagmunden X. 2,1. ba-
jerB, baier C. beiger a, peger b, Feiger c. 2. Eychstett B, einstetten A,
ainstetten C einstat a, einstet b, c, eystet Y. Eystete X. 3. Er] Da Ä.
sibentziga. 3. fehlt ABC. 4,l.-4foo J] Do. 3. einsteten stat ilC> ainem
stellen stat B, einstat a, einstat in der stat b, Einstette statt c. 4. gebreitet
B, so wit zerspraittet C. zersperret a. zerpreitet &. zerbreittet c.
1
- 2 -
5. Die äptisse was schöne also uns daz ist gesaget,
sie sach daz buch gerne, wenn ez ir wol behaget.
Sie satzte für sich zwen meister, die lertenz durch ihr hüpscheit :
daz sie daran fanden geschriben daz brachten sie in die cristenheit.
6. Nahen und ferre füren sie in die lant,
sie sungen und Seiten, davon ward ez bekant,
die seltzen aventure weiten sie nit verdagen.
Erst mugent ir gerne hören von einem kunige rieh sagen.
7. Ez wuchs in Kunstenopel ein junger laamg rieh,
biderbe und geweitig, hies Hugdieterich :
uf von kindes jugent kunte der hJeHt wol lebea,
durch got und durch ere beide lih^i tmde geben.
8. Er was hupsch an dem libe wolgeschaffen uberal,
gedraet also ein kertze über die huüin hin zu tal :
daz har was im reit gel und darzu fal,
ez swang im über die absein über den gortel hm >za tal.
9. Sin vatter war geheiszen der "kunig Anzius,
ein fiirst in Eriechenriche, daz buch sagt uns alsus,
der hette uf siiiem hofe erlogen dati ist war
einen herzogen riche, der lebt wol •dt'itbalp hiaAdert jar*
10. Ez was der herzöge Berhtung geboren von Meran.
Den hies dör kunig Anzius bald far sich gan :
5,1. aptisscil] eptissin. 2. wol ist ^behttbet 0. 8. Me lerte» i^ des
buchs ain underschait 0. (die) lesent es dnich hubschjit ^a. die lerteot
sy es duBth em hebesoheit b, do lertt su es 4iixch ^ luibschh^it c.
4. (geschriben) sy brachtent es a. Die fanden dis darzu sy brohten
es an die kr. b. die fandent disen don darzu sy — in - c. 6,1* sy finr-
tentes a. 7,1. Ä schreibt Eunstan^opel bis BIS, dann £[un8ten9pel.
Constantinopel B, constenc^pel C. CoBstantinopel (^ Kinstenqppel b, Koste-
noppel c. Constantinopel ZY, Constantnopel X 2. biderbe und ^gewaltig
TFaJ gewaltig und biderbe &6^. 3. der heltvBti;^ er 4] derEünigO. 4. er
drang far ^.nder forsten also die sunne durch den nebel a aUkin, 8,1. hupsch]
klain Zbc] fMt 2Sla, 2. gedraet JS, getrat AC, getraeht a, gedreget b,
getrottet darnadh gtäiolZb, getrollen Zioc. — hiiflin 4] hxiffß. 3. reit gel]
gel kruselecht a, raid dacKu langk und £»1 Z- 9,1. anzius ÄSCZ, (C
hat hier Antus , eiber 10,2 Antzioo). atzius a, antis b, antzerns ß, Artus Y,
4. der lebt fehlt Wß, etehticZY. yiohfeUtA, dritthalb hundert Wbc\ sehzig
a, mamg ZY.~ 10. bechtm^g^, Berthong C, berohtungot^, brehtung c.
Perchtung T.— merian-t,
— 3 —
4cli ban dich erzogiet^ Si^chzig^ jar psi4^ wirc^keit^
daz lasz micb hut gpniBsen, ich anpfilhe dir a^ dineu 0it
11. Hugedieterichen, den erbenemen min.
Lant und bürge la dir auch enpfoHien sin.
Der dot hat mich begriffen, d^e weit xanz ich lan\
Bitter und knehte sach man truriglichen stan.
12.^Neina herzöge Berhtung, du solt mich nit enlan:
ich lerte dich werfen mit dem messer, daz dich nieman getar bestan,
do gab ich dir zu Y^ibe diß edel herzogin :
1er mir ez Hugdieterichen, also liep ich dir muge sin.
13. Do sprach der herzöge Berhtung : 'des sullent ir sicher sin ;
waz ich kan des guten, daz lere ich den herren min.
doch getjnie iah gpt yon himel, ir mugent selber wol genesen*.
'Nein', sprach der kunig Anzius, 'ez mag leider nit me wesen*.
14. Damach an dem andern morgen do der kunig erstarb,
wie balde der herzöge Berhtung mit zühten daz erwarb,
daz er ward begraben, also man noch künigen dut.
er nam zu im sinen herren und ward trurig gemut.
15. Do zoch er sinen herren voUenglieh zwölf jar.
Do sprach der junge formte, daz ^age ich uch forwar :
'Neina herzöge Berchtung, truwe suche ich zu dir,
durch dine beste tugent, die soltu erzögen mir.
16. Nach einer schonen frowe^ bliget mir der mut. ^,J,
du sihest wol, herzöge Beöcbtung, iqh habe er und gut,
lant und bürge, wit sind die riebe min.
ob ich nun erstürbe, wes solte ez denne sin ?'
17. Do was dem herzöge Berhtung die rede nit gar leit ;
er sprach: 'ich habe erfaren beiden und cristenheit,
daz ich mit minen sinnen weiz keine kunigin,
die dir zu Kunstenopel einfrowe n^ug gesi^i.
11,1. Hugedieteirich 4, A^ Mnß^md ^^ ^W l^^* 4en ^rl^euemen min A^
nemen den j^rben mw JP, cU?» erberen sun flain 0, den jiing^n sun mip a,
den Qit)^^ T^f^Jb- 4^n r^htt^^ erl^enmin c, j^sl vil Ij^bes kind^^ein Z, 2. lai^t
bürge 1^4 ,\^tte C. bß;ifQ^i^n Gb. 12,1. dji ßolt wi^Ji geniesen lan wZt^
14,4. tnir^^ch^ A, gemut] genug 6. 15. h^r?8gin J^ erzeigen. 16,1. gin-
nen ff}äi A, Mget 4J?c] stet 4. ob du mir herstürbest 4,(ßein, denne] defi 4.
17,3. en weiz keine UMigeta, weis kingin noch n)i^get{»c. 4?» «u wibe wpl b$}i^-
get w. (in A nach kunigin sUM noch keyner schlahte 9ia^6t 4urcMrtc^^.
— 4 —
18. Hat sie ez an dem libe, sie ist ein dienstwip;
hat sie ez an dem adel, so ist ir swarz der lip.
ich weis kein knniginne noch keiner schlahte maget,
die dir zu Kunstenopel zu wibe wol behaget.
19. Do sante Hugedieterich boten in die lant.
Do kam zu hofe geriten manig kuner wigant :
'Nun ratend mir umb ein frowen, die ich mit eren mug gehan.'
Sie sprachen alle : 'herre, der rat mus an Berhtungen stan.'
20. 'Neina herzöge Berhtung, nun gib mir dinen rat,
du siehst wol, lieber meister, wie ez umb mich stat :
rat mir durch dine tugend umb ein megetin,
die mir zu Kunstenopel ein frowe mag gesin/
21. Do sprach der herzöge Berhtung: 'so dun ich dir kunt:
ez sitzet zu Salnecke ein kunig, heiszet Walgunt ;
des frowe ist geheiszen die schone Liebegart.
die zwei band ein töhterlin, dasz so schönez nie wart.
22. Hilteburg die schöne, also ist sie genant,
ich enweis ze Salnecke noch über alles lant
keine kuniginne noch keiner schlahte maget,
die dir zu Kunstenopel so rehte wol behaget.
23. Sie ist von allen fieren kuniges dohter und schänden fri.
zuht und schöne die zwei wonent ir bi.
Masze und schäme und gut bescheidenheit
liebe und tugent vil rehte treit die meit.
24. Sie ist ane allen wandel die maget hochgebom, ^
wan daz ir lieber vatter einen eid hat geswom,
daz er sie nummer gebe keinem kunige rieh.
uf einen dum vermuret hat er die maget minniglich.
18. Die Strophe fehlt BG, 1. ez fehM A. so ist sy w,
3. ich enweis mit minen sumen keine kunigm
die zu costantinopel ein frowe mnge sin. to.
19,4. alle fehlt AEbc; alle gemeine 0, alle gliche [herre] a, 20,2^. daz
cz allez an dir stat hc. 21,2. walnng a. Waldegunt Y. 4. daz schoners
nie wart Ba, 22,1. Hiltegong a. heisset nach Hiltebnrg alle attsser B.
aho fehlt AB. 2. enweiss Ba] weiss, alle A, 4. behabet &. 23,1. von allen
fieren Wh, von aller forderst a, zu aln IV ortten c, von allen vier anen d.
4. tregt sie die maget B. (vil rehte) traget die vil schone meit C. 24,2. wan
feJüt allen. 4. hat er yermuret alle.
— 5 —
25. Zwo vil hohe muren und dri yU diefe graiben
die sint umb die burg gar ritterlich erhaben
uf einem hohen felse daruf der dum stat.
Nuwent ir vatter und ir muter anders man nieman zu ir lat,
26. Vnd einen wähtere, der hütet ir zu aller zeit
und einen dorwart, der ir hin in zu essen git,
und eine junkfrowe die ir zu dienste behaget :
also wol ist behütet die keiserliche maget.
27. Vor dines vatter tode, herre, zwölf jar
was ich zu Salnecke, daz sag ich dir fiir war,
do sach ich zu dri malen daz schöne megetin,
und möchte si uns werden, wir müsten dester durer sin.
28. Waz hilfet nun, künig riche, daz ich dir geraten han
umb die schöne junkfrowe ? du must sie hinder dir lan.
Mit allen unsern sinnen kunnen wir sie gewinnen niht,
wir müsen sie zu Salnecke laszen, waz uns darumbe geschiht.*
29. Du weist wol, lieber meister, daz die dumben kint
zu stürmen noch zu striten keinen from gesint,
noch zu hohen reten, wo man der pflegen sol.
Nun rat mir durch dine tugent, daran dust du wol.
30. Nach der schönen frowen huget mir der mut. ((>/ /•
ich wil lernen kleine spinnen, obe ez dich dunke gut,
und darzu wehe neyen mit siden und mit faden,
mit junkfrowen zühte wil ich mich überladen.
31. Nun heisz mir gewinnen die beste meisterin
die zu Kunstenopel über daz laut muge sin,
die mich lere hüben wirken, dar an wunder ane zal,
darumb gangen zwen porten, einer breit der ander smal.
2b,4:ß, anders nieman zu ir gat ab. 26,2. torwarte a, torwertel Z,
dorwehter, tumwachter, dorhuter. 27,1. zwentzig 6. tode selbe zwelfte ich
do was a. 2. das (sag) ich dir one has a. 4. möhtent (möhte et?) Ä.
Nach ^7 hat B zwei Verse:
Do sant nach mir (zuerst fand mich) der liebe vater dein,
Also bin ich bis here nit zu Salneck gesein.
29,2. dhain nutz sint B. kein nütze sint C. keine nutze ensint a. keins
frum h, kein nitze c, kein fromen d, 30,1. huet A. so stet w. 31,2. daz
A, alles Ba, al c, in allen landen Cb. 3 u, 4 fehlen B, stehen aber ver-
dorben in C. Im w stehen 32, 1 u, 2 vor 31, 3 u, 4, ebenso Z. Vagegen
Y scheint W zu folgen.
— 6 —
32. Die mich lere wirketi daz gediht^ an der i*am,'
und daruf entwerfen beide wild nnd zam,
hirze und liinde, alsof ez lebendige mti^e sin.
Aläo wil ich mit listen werben umb die khnigin.''
33. Do der herzöge Berhtung sinen herren ane sach,
daz daz kint von zwölf jaren also wislicben sprach ;
'wir müsen durch ein wunder gewinnen die b&st^slBi iäJbiBt^äi
so sie zu Kunstenopel über daz land müge ^eäin.'
34. Also lernet Hugdieterich bisz in daz ander jär,
also wehe neyen, seit uns disbuch fiirwar.
waz im vor entwarf die hohe meisterih,
des ward er ein hoptmeister zu den ienaen sin.
35. Nach einer junkfrowen stimme kerte er sinen munt;
daz har liesz er wahsen an der selben stunt.
Er was an dem übe schöne und minneglich,
y; oberthalp des gürteis was er einer junkfrowen glich.
36. In einer junkfrowen wete er sich do sechfen lie^
do er zu Kunstenopel in die kirche gie.
Die vor wol erkäüten den ^deln konig rieh,
die frageten der mere : 'wer ist die maget minneglich V
37. Do daz Hugdieteriche an im selber enpfant,
daz er was der weite so gar unbekäiit,
des fröwet sich sin herze und Höhete sich sin ihüt ;
er gedachte : 'kom ich gen Sälnecke, min wötbeö daz Wirt; gut.'
38.'Neina herzöge Berhtung, nun gib mir dinen rat,
du sihst wol lieber meister, wie ez umb mich stat,
in welcher schlahte wise sol ich von hinnen fam ?'
do splräch der alte grise : 'ich kari dich Wol böwarn.
32,3. hunde Bc, binde ab, binden Cd^. lebende h. c wiäbrk)tt vor ^
dm 81,4 gesetzten Vef^s und dafzn ehtwerffen ^ild tuid iäm. 33,3. er
sprach wir ÄC, 3 t*. 4 fehU^ JJ. 4. daz Äd.] allfes C(ä> (iii c feUt über
daz lant). 35. feKU !BG. 36,1. sechen ÄC, söhen Bfecrf, sewfen tt. lies:
gieng A, 4. firog^nten A, 37,3. höhete sich äZ, huget sich AB, ätet
im h, sin siniie tin och 0, euch cd. 4. bin Serben dZ^ mih Ifeben ASäh,
der Vers feUt ik c. unser ding C 38,1. Neiiia Ä\ Nein j^] Lieliör C]
Er sprach wZ. 3,b. sol ich es griffen an a (a&er: bewarn).
— 7 —
*
39. Do soltu mit dir füren, Hagdietenoh,
fünfzig ritter schöne bekkidet wttttneglioh^
und vierhundert knechte sien wol bereu,
sech und dnsig jvnkfrowen die tra,gent riebe klsit.
40. So soltu mit dir ftlren din herlieh gezelt,
so du kumest ftur Bainecke vi daz riche feit,
heis ez uf schlahen uf dem witen plan
dar xmder soltu sitzen, heisos dine diener flir dich stan,
41. So wirt US der stat balde zu nch herus gesant,
durch waz aventure ir sint kamen in daz lant.
Du solt nit anders sprechen, lieber herre min,
du sist von Eunstenopel ein edel knnigin.
42. Und habe dich vertriben din bmder Hugdieterich ;
er weUe dir geben einen man, der sie dir ungelich,
einen ungetoften uz der heidenschaft;
du sist kumen uf gnade des kuniges dugenthaft«
43. Daz er dich behalte, der kunig uszerkom,
bisz daz din bruder gen dir lasze sinen zom.
Ich weisz daz er dirs nit verseit, er ist so ein biderman ;
und blip dort seIbe_Yierde; daa gesinde sende mir herdan.
44. Und wirb du dir daz beste bisz in daz dritte jar;
so wil ich zu dir riten, daz sage ich dir fdrwar«
ich wil daz versuchen merken und spehen,
ob dir kein aventure in der bürge si geschehen.*
45. Nun ward Hugdieteriche des guten rates fro,
fünfzig ritter schöne hies er bekleiden do,
und vierhundert knechte waren wol bereit,
sehs und drissig jungfrowen, trugen riche kleit.
46. Sin gezelt schöne was vil wol bereit,
und ander sin gezierde, von dannen er do reit.
Sie namen urlap schone, also wir ez haben vemumen,
an «dem ahzehenden morgen waren sie fdr Salnecke kumen.
39,1* Du solt BCiicd. So soltn b. her H. Z, edeler kunig rieh d. 2. min-
nenclich ab. löblich c, hoffelich d. 41,3. ir fär da w. 4. d)€n80 ab.
43,1. enthalte a. 45,4. die tragen Ca. 46,1. vil fehlt Äc, do d das
was do bereit b. daz was hoch und breit a. 3. schone TT] schiere wZ.
4. sehscehenden a, vierz^ensten h.
— 8 —
47. Sie fanden zu Salnecke gar ein richez feit,
nf schlugen die herren ir herlichü gezelt.
die knöpfe begunden glesten und gaben Hebten schin.
Do wundert den kunig Walgund, wer die geste möhten sin.
48. Ein ritter, hies Herdegen, ward zu in gesant,
durch waz aventure sie weren kumen in daz lant.
do beit er nit lenger, far die porte er gieng,
Hugdieterich und die sinen er gar tugentlich enpfieng.
49. Do in Herdegen vor im sitzen sach
in einer junkfrowen wise, nun hörent wie er sprach :
'Edele kuniginne, ich bin zu uch gesant,
durch waz aventure ir sint kumen in daz lant ?'
50. Des antwurt im balde der forste unverzaget :
'ich bin von Kunstenopel ein eilende maget,
und hat mich vertriben Hugdieterich der bruder min.
ich bin herkummen uf die gnade des herren din,
51. daz er mich behalte, der kunig uzerkom,
bisz min bruder Hilgdieterich gen mir lasze sinen zom.
Mir ist vil von im geseit, wie er si ein biderman ;
des sol er in seinem lande mich wol geniesen lan.'
52. Do ging der ritter Herdegen, da er sinen herren fand :
uns sint frembde geste kumen in daz land.
do ist von Kunstenopel ein edel kunigin,
sie ist herkomen, herre, uf die gnade din.
47,1. richez W] wites w. 48,3. bait B, beite Äa, beittet C, beitte c.
pforten er do BC. 4. gar nur B. tngentlich(en) ÄGZY] flisseclich Bw.
49,3. vil edel w, 50,1. enthalte ab. 50,3— 51,4 *nacÄ Y
Da her hat mich vertriben der kunig. hang ditereich.
der wolt ein man mir geben der nit ist mein geleich
eim ungetauften manne her aus der heyden lant
Darumb ich auff genad bin kumen her zu hant
Daz er mich wol behalten der Kunig hochgeporn •
Bis mein bruder ablasse gen mir den seinen zom.
(bestätifft durch Z, und wahrscheinlich echter.) 52,1. herdegen fehlt Ä.
Die Bede Herdegens lautet in Y:
er sprach : selczam geste sein kumen in das lant
her von Constantinopel ein edle kunigein,
di ist zu euch her kumen wolt ir ir gnedig sein
53. Du solt sie wol emphahen, lieber herre min!'
Do sprach der kimig Walgunt : 'daz sol gescliehen sin.'
Wol mit sechzig rittern er im engegen gie ;
do lies sich Hugdieterich gen im nider nf die knie.
54. 'Ich bnte mich dir zu fdszen, lieher herre min.
Min liepHches griiszen la dir geneme sin,
und behalt mich selb vierde, kunig uszerkom,
bisz min bruder Hugdieterich gen mir laze sinen zom.*
54. Des dankt dir wol mit eren, min bruder also rieh, f
als er mich lat zu hulden, das wisse sicherlich,
so wil ich von dir scheiden, herre
55. 'Sint ir von Kunstenopel ein edel kunigin,
so sullent ir uwer knieen gen mir laszen sin.'
Mutend waz ir wellent, daz uwer herze begert ;
daz ir gen mir knieen, des bin ich nit wert.
56. Ir und uwer gesinde sullent bi mir bestan,
essen und trinken sullent ir von mir han,
ros und riche kieider durch den willen sin.
'Nein' sprach Hugdieterich, 'daz mag nit gesin.
57. Mich hat hergeleitet von Kunstenopel zu dem mer
ein herzog gewaltig, heiszet Berchther,
Seit sie zn euch auff gnade in trewen kumen ist
so fer aus Eriechenlanden an allen argen list,
ir habt sein lob und ere, ir edler kunig gut,
daz ir si halt in hüte, die maget hochgemut.
Ja her von ewrer tugent hat man ir vil gesägt,
das lassend sie gemessen, die minigliche maget.
Die Uehereinstmmung mit Za 44^-47 lässt venmUhen, dem nctck 52 ein
oder zwei Strophen atisgefaXlen sind,
53,2. du solt beschaiden sein B, daz sol gerne sin a. 3. im] ir ab.
Do bait er nit lenger, für die pforten er do ging B. 4. nider nur C. uff
ein knie a. 54,1. vil lieber äbc, 54,5. fehlt W u, w. — Y,
des dankt er euch für wäre der Haugdietereich,
wann im vergat sein zorne daz wisset sicherlich.
Ich habe den Best dieser nothwendigen Strophe atts Za 49 tmd Zh 48 avf-
genommen. 56,3. sin Wa] min bcd. sin ist nothwendig, setzt aber die
ausgefallene Stroplie 54,5 voraus, durch hagdietrichs willen, (vil) edelew
kunigin. ZY. 4. es mag nit also sin a, 57,1. von — zu Ba] zu — von
ÄGbcd, von Const. über merZa52. 2. Wd — ein hcrtzog heisset Berditung
gewaltig und her o., ein herzöge gewaltig der nimet wider sin her ^ ,
— IX) —
der ist ein borzog Hche, zu Mcnraa ist sin «igeA laut»
ich muz sie im wider sesdea, des ist min trae sin pfant.*
58. ^Berbtung icb wol erkenne^ daa sage ioh uch fdrwar.
er bat mir vor gedienet mer dan zwölf jar.*
Er biez sie scböne kleiden dareb den forsten rieb.
er sante sie hin zu lande, selbfierd belieb Hugdietericb.
59. Walgund der riebe in bi der hende nam,
er forte in gezogenlicben in die bürg bindan.
Liebegart die alte in eugegen gieng,
Hugdietericb und die sinen sie flisseclicb eüpfieng,
59. Do spracb der kunig Walgunt: Ml liebe frowe min, f
dise maget scböne laz dir enpfolben sin
und nemt ucb zu gemazen die künigin uzerkom ;
wir wären wol ir eigen, so bocb ist si gebom.
60. Do spracb Liebegart die alte : 'lieber berre min»
icb redde gern ein wenigi möcbte ez mit bulden gesiiu
Micb dunket an der geberde, die junkfrowe si ein man,
und welle uns unser toebter mit listen gewixmen an.'
61. Do spracb der kunig Walgunt: 'frowe lant die rede sian.
L: antliz und ir farwe ist niergen glicb einem man.*
'Nu rede icb nit mere*, spracb die alte kunigin,
'docb bat it ^ttfite erauitiet daz betze min.*
62. Do biesz die ktiniginne ein sessel berfiir tragen,
mit siden wöl bedecket uüd mit golde wol beschlagen.
daruf biesz man in sitzen an der selben stund.
M£Ui fraget in wie er hiesze^ er spracb : 'ich heisz HUtegond.*
57,3. Wd. — er hat mich erzogen, meran — «. er Ist eb herzöge liehe,
bertnng von merian let er genant bc, 4. sie im] in «. 58,2. t4r BCbcd,
fehU Äa. gedienot a. tter dan] wol Ä. wol in dar fitde jar T. 4. hin zu
binde Tt] heiA *u llinde wT, wider halm Z. 59,1. Wie balde sie der
kuÄig W^ilgttiit bi der w, 2. [hin] Ä, 4. fließeclich] tngentlich h (fiMtt)
gar tiig^iÜch Za, sUlhi oben 48,4. Die Strophe 59,5 fM% Ww, sMit aber
YZ. (Za H). 00,2. wenig] wörtelin a, Wort d, 4. gewinnen mit Üste Ä.
61,3< ted^ Uk a. — TZ haben die Stropheh 60 u, §1 niM; e^ber YMt
doch 208>. 62,1. ireee«! Me, mesetAa ttkch] i^el A 55. 4. Imgeni Ä.
- 11 =
63. Do begunde kleine spinnen fif<y#ef ffiltögtM zu hant,
(man künde ir^glittt^ ni^ge^ fiii<)eft ^ Baln^ke ub^ das knt)
und darzu wehe nejen Manig^t handd fögöMn
von balmat und t6ii sid^, sü^ M leMi^ M5htö sm.
64. Also die küni^ftd die ricite hnkit et^iäi,
gerne mugent ir hörehj waa si^ ivt ini sfi^ch t
'daz sullent ir mir letfe« äWö d^t öiegde löfeft»*
'zwar daz dvtti ich g^^i edela kufiigili/
65. 'ich wil ez uch Ionen und wil üch wesen holt,
ich wil mit uch teüeti min Silber und min gölt,
daz ir mii^ daz lereni zwo der mdgde min/
'zwar ich lere uch viere edele künigin.'
66. Also lerte si zwo megde wol ein ganzes jar
also wehe nejen, seit uns disz buch furwar,
zwehelin dischlachen wisz und breit,
also man zu hochziten für riche fiirsten leit.
67. Zitewe tmd zkel trödehd tftnd fiaht^fll
daz stund an des ^üdeft geni^yet Ein m tttl,
mitten dinne der grii^ ^d det ad^kli^
vomen zu angesihte, do man sin allerbast nam war.
68. In d^m andern orte der fälcke also er flüge
und daz geftlgel schSne nach im züge.
An dem dem dritten orte stund äef lintwürni,
vor im sasz der lewe also s«i fahteii eindü Htulftii.
69. Der hase und der fuhs und daz wilde rech
an dem üerden orte, der lebarte gefech,
daz eberschwin zu walde, nach im der hunde rot.
Erst man ez frowe £tilteguhd zu ^alnöcke wol etböt.
63,2. daz] alles ah. 65. fi§iUB, 66^1. lerte sifid, leitieeräed, leirt^t
A, lemeten C. 3. twehelen&. zwei edel und dischl. 5c2. 4. hoehzit J., hoch-
geziteh h. Mr h^ch fmt^n treit Bh 67,1. tit^t B, ZiiltelTOgel Ü, Yihckeb a,
Zittewen h, Betteiran d, uiA feMt B. zisen Ä, zeysel A, titäUn Ü. ziseleü ud,
zisdln by trdisteM Ö, ti^sch^W a, Irösolien ^. tröstielto A -^ len:h^ Ms-
tebl zis^liü nihteg^llid e. ^. ^toew^ MiO, getteg«t i, fehlU a, gMM h,
gekitzelt e, %8]% g^ftli^l alDM» ÜH Mch a. 8. orte] teil A. 69>!ä^ f^
fech W] giea, 'g^kgla ^^^ht^ 8. 4er tTj üeMeiMiftni.
- 12 ~
70. Hirz und hinden stund alles daran
geneiget mit golde also ez daz leben möbte ban.
Manig selzon wunder was genejet daran.
Daz schauet ob dem tiscbe manig werder man.
71. Do spracb der künig Walgunt : Ver bat uns genat
daz selzen wunder daz nocb vor uns stat?*
do spracb ein kemrer zu der selben stund :
'daz nejet alles von Eriecben die scböne Hiltegund.*
72. Da wurden ir die lute zu Salnecke bolt.
der kunig begunde sucben sin gespunnen golt,
er biesz im ein buben wirken, daran wunder ane zal,
darumbe giengen zwene porten, einer breit der ander scbmal.
73. Do wirket er die buben durch ein hupscheit,
er bette gerne gesehen die kei^erliche meit,
durch der willen er must verborgen sin.
er gedahte : 'wie sol ich gewinnen die edeln kunigin?'
74. Also Hugdieterich die hüben bet bereit,
do sante er nach dem kunige also uns daz buch noch seit,
do satzte im uf die hüben daz schöne megetin.
'Gegen diser bochzit sullent ir mit geert sin.
75. Und sullent ez durch minen willen vor uwem gesten trägem,
so sie heim kument zu lande daz sie auch kunnen gesagen,
ir habent uf uerm höbet ein selzens kleit.*
'Gnade junkfrowe, wunegliche meit,
76. Ir band mich wol geeret, edele kunigin :
mutent waz ir wellend, des sullent ir gewert sin.
laut und bürge waz uer herze begert,
daz wissent sicherliche, des sullent ir sin gewert.'
77. Do sprach Hugdieteriche, 'mag daz stete sin?'
'Ja ich gebriebe ez nummer uf die trüe min.'
'So heiszent üer dochter abe dem tum gan,
so wil ich tmib die hüben nit anders zu miete ban.'
70,L hynnen Ä, binde Cw. 2. genewet BC, gemachet 6c. mit] von
dem äC, wol von ac wol mit 6. — Ins setzen 4 Tiock 1. 71,2. die — die
ÄBad, die — das hie vor C. stond a. manig seltzen wunden daz vor uns
hie stat bc. 72,1. ze Salnecke die lute A, 74,4. Gegen diser Cäbc, gegen
deiner JB, Gen dirr Ä. 76,3 u. 4. fMen ab, 9teken aber e, au<^ ZY.
77,1. mag ich des sicher sin w, 4. anders nit nemen lu Ion C
- 13 -
78. Do sprach der kunig Walgimt : des sullent ir siolier sin geweri.
ir möhtent ander gäbe wol zu mir haben begert,
lant oder bürge, silber oder golt,
ich hette ez uch allez geben oder werdent mir nnmmer holt.*
78. Do sant künig Walgunt über alle sine lant, f
ze hof kom geriten manig ktlner wigant,
herzogen imd grafen mit kleidem lobelich.
do sant die küniginne nach mancher frowen rieh.
79. An dem andern morgen brachte man die kunigin ie.
do liesz sich Hugdieterich gen ir nf die knie.
Sie enpfieng in also schone die jtmge kunigin :
^stand uf junkfrowe, lant uwer knieen sin.'
80. Liebegart die alte lenger nit enlie,
bi ietweder hende ein maget sie gefie,
si satzte si bi einander uf ein gesidel daz was rieh.
da sach er also gerne die maget minneglich.
81. Wie möhte Hugedieterich sin gewesen baz,
do er bi der junkfrowen ob dem tische saz,
er bot ir dicke den becher und sneit ir vor daz brot,
hoflicher zühte er ir vil do erbot.
82. Liebegart die alte blicket aber dar,
ir beider geberde nam sie genote war.
Sie runete in daz ore der jungen kunigin :
^du solt hofezuht lernen, yil schöne dochter min.*
78,5—8 fehlt Ww, steht aber ZY, sie lautet T(12):
der kunig die potten santte in alle seine lant
nach forsten und nach herren nach manchem kun weigant,
daz sie zu dienste kernen dem edlen kunig rieh;
auch sant nach mancher frawen die kunigin minnigleich.
79,1. An dem (eimc) pfingestage w, ie Wcd. fdiU ab, wo in 2 knie sin
zur Herstellung des Beims auf kunigin. Nach 79 hat w eine Strophe, die
in b lautet: Do wart von getrange ungefieger schal;
Die tische wurdent geriehtet in dem palast und in dem sal,
Do der kung mit den gesten wolte essen gsm,
Im folget in daz gesidel vil manig hochgelobeter man.
Z und 7 kennen die Strophe nicht, wohl aber X Nach 80 haben B u.
C einen Abschnitt und C. eine Ueberschrift: Aventure wie hugdietrich by
des kuniges tochter zu tische sass und wie er des kuniges tochter lerte
newen und stricken. 81,4. hoflicher Wd, heimlicher a, helflicher b, ir fehlt
A; die ganze Zeüe fehlt c.
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83. W^4gwi4 döT wfee 4az mi Iwger li^,
harte gezogenliobe ftir «j#e geifte «r |^,
die er zu sinem huse hette d^ gelfKlen.
durqUi ^^e^ hplf^ (9W h^tjt^ ^er ir dicfc» ^^B^l^dß«.
84. Zu haut sprach ^in grafe : 'heixe daiii mir Ittekant,
durch uwer beste tugen^, wißar hat uoh gesant
die hüben also riche daz Imrliohe kleit^^
^daz det von Kunstenopel .ein wimegliehii meit.
85. Die ist ingesinde bi miner doelfter hie.*
harte gezogenliche er zu den zwei gespilen gie.
Sie sassen bi einander und betten hohen mut ;
der sie von einander hei gescheiden, daz wer nit gewesen gut.
86. Do sprach Hilteburg die schöne: ^lieber yatter min,
ich b^te dich also gerne, m5hte ez mit hulden gesm,
daz du mir uf den turn lieszest die schöne Hiltegund.
sie weite mich leren wirken die hüben an der stund.*
87. Do sprach der kunig Wßiffimi; *4^nwnb w^re X^ 'v^ i^pH,
ich gebe ir 9icJ^l^rli^ min «über ^nd w» golt ;
weite si einen herm, laut büipge j^i^^W^e ich ir .un^^^^^^n.'
'Nein' sprach Hugdieterich, *ich wil keiner schlahte man.'
88. Die hochzit nam ein ende, die herren schieden dan.
wie balde der kunig Wolgund die swo gespilen nam,
er fürte sie uf den (tum, in ein kemnate er eie do schlosz.
erst ward HugdieteriQ^ sin fröd joie so grofiz.
89. Er hette is^ darin gesQhaifet also ^t gemach,
wes die zwo bedoid^n, ipü, (Wi^^^ daz ge^o^if^ch.
Der wehlk^r m4 d«r itom:«irt mt^Bt«^ . bißyoir ,iwi ;
wes die zwo bedorfSben, daz bot mwn in hin in.
90. Nun was Hugdieteriche der junkfrowen holt,
er lerte sie bi dem ersten, wie sie sölte spinnen golt,
und darnach ßjx dem^gedihte wir^keu an der ram»
un4 iwnsi ^twQ^n beide mii )mi ^wx.
88,4. ir nur Ä» 8d,B. wehier und toiwart wie oben 26. A, .in JU
dem fenster in h. 90,3. an dem] daa BG\ in der «6.
^' X6 —
91. Nun merkend o^ ^ jhqsste . i]it igroficer %iJit liftag*
daz er zwölf wooh«9Qi bi der juDldGrowan lag,
daz sie sin nie wßxA ainnany ob er w^r ein jkaii,
bisz daz die starke mimß &n ddm beiden enbi»iu
92. Er nmbfieng^ sie >mät dem armen^ üasie er sie «»^«cbloss,
sin belsen und sin inct^ti was uzevmasMn ^em.
Also sich die minne nit lenger mobt TerbdbEi,
ein berlicber geselle begtmde i«icb herfür ^bi.
93. Do spracb Hilteburg die schöne : 'drut gespile min,
waz meint daz belsen nad daz kitssen, waz mag der rede gesin?*
^Handel ez zu dem besten, kumginne lieb,
ich binz yon Xunstenopd der kunig IBEugdieteridi.
94. Und ban durch dinen willen gellten arbeit,
und ban ez auch vil gerne, kunigin.gemeit;
ich wil dir jetzen isweren, daz ich dich nummer wil gelan,
du solt zu Eunstenopel under der kröne stan.*
95. Do ward Hilteburgen zu weinen also not :
Wd wirt ez min vatter innen, ez ist unser beider tot.'
doch überkam er sie mit gute, daz sie ir weinen lie.
Im ward wol zu mute, sin will an ir ergie.
96. Also bete er die &x)we, seit uns dis^ buch für war»
sebs und driszig waohen xind wol ,einrganze3 j^.
Sin ward niemen innen, ^ocb mobta weiden ^w$^.
vil dicke die alt kuniginne gieng zu in beiden dar.
97. Bisz daz die scb^e &owb ward tx^gm W kiiid^Un.
Salnecke und Kriechen ^inurden beide Bm^
Tuscan ua&d Pidl^, Bom ,«a^ Xiatoi;^,
allez remsb riebe wurden dem kint undertan.
98. Do die kuniginne d.e8 kindes do «le^ndi
sie begunde beisze w;i9in^» not leide sie ir Jbm4e 'ismi :
^owe Hugdieterioh, fixrste iobeaEMü,
unser beider fröde musz ein ende ban.
91,1. iht^lnii 4. bilden ^] beUd, beilde. 92,4. beji%eri. 944«
Btan Ä] gan.
— 16 —
99. Ich ban des enpftinden, daz ich trag ein kindelin;
nun müszen wir beide sant hie oben gefangen sin.
Mit allen unsem sinnen knnnen wir mit kamen hinabe.'
'Nun swiga^schöne frowe, durch got dich wol gehabe.
100. An got von himelriche unser beider leben stat ;
der sol uns hinnan helfen und gebe uns sinen rat,
wie daz wir behalten sei und lip.
wir sullen nit yerzagen, kaiserliches wip.*
101. Liebegart die alte lenger nit eulie,
zu ir schönen döchter sie uf den tum gie.
do wolte sie besehen, wie lepte ir töchterlin,
daz sie it verdrüsse ; daromb gieng sie zu ir hin in.
102. Do sprach Hilteburg die schöne: 'liebe muter min,
ich bete dich also gerne, möht ez mit hulden gesin,
daz du mich einmale an die zinnen lieszest gan,
ob ich augenweide uf dem felde möht gehan.^
103. Sie sprach: 'vil liebe tochter, waz mag mir daz geschaden?
Nim stet doch an dem angen die tür an dem gaden.'
bi ietweder hende ein maget sie gefie,
mit den zwen gespilen sie an die zinnen gie.
104. Da sahen sie über daz gewilde fliegen einen fan;
darnach ritten schöne wol zwölf hundert man. '
wer die herren weren, daz was den zwen unkunt ;
wie wol sie do erkannte die schöne Hiltegunt !
105. 'Die ich dort sich riten, die sint mir wol bekant.
sie hat min bruder Hugdieterich nach mir hergesant,
ez ist ein herzöge riche, yon Meran gebom.
min bruder Hugdieterioh wil gen mir laszen sinen zom/
106. Do sprach Hiltegunt die schöne : 'drut gespile min,
nun du es durch got von himel, und lasz die rede sin.
Sölte ich dich verlieren in also kurzer stund,
daz uberwund ich nummer, vil schöne Hiltegund.'
99,4. nun swiga^^] swig B] och wie C. 100,3. beide sele h. sele]
ere a. und och den C. 103,2. angen] aZZe anger. nun stet dort der anger
an (bi) der tur an (uf) dem gadem W, An (in) dem anger die ture an dem
gaden w, 104,1. gefilde Bc. 2. wol fehlt A. 106,2. und fehtt A.
— 17 —
107. Do sprach Hiltegunt die schöne ^drut gespile min,
söltest du in frembden landen also lang gewesen sin,
also ich zu Salnecke, und sante man nach dir,
du frowetest dich in dinem herzen ; dobi geleube ez euch mir.'
108. Do gieng ez an den abent, d^ man in zu essen trug,
wes sie bedorften des gab man in genug.
Von in gieng schlafen die alte kunigin rieh,
also det mit siner &*owen der kunig Hugdieterich.
109. Do lag er an dem bette, er hett manigen gedank
von der groszen sorgen die in sinem herzen rank,
wie daz er mit liebe geschiede von der kunigin,
daz sin frowe wer behut und auch sin kleinez kindelin.
110. Er sprach: 'vil schöne frawe, sit ich dir geheiszen hau,
du sullest zu Kimstenopel under der kröne gan,
so mustu arbeit liden, kuniginne rieh ;
daz wil ich dich ergetzen' "Sprach Hugdieterich.
111. 'Wenn komet die stunde daz du zu kemenaten sullest gan
mit unser beider kinde, daz wir von gotte han,
so winke dem wehter zu dir herin,
der bringet dir ein frowen, die bereitet dir daz kindelin.
112. Und heisz ez an dem morgen ip daz munster tragen,
daz im der priester des döfes it versage.
werde ez ein dohter, so heisz ez nach dem willen diu ;
wirt ez ein knabe, heisz ez dietrich also lieb ich dir si.
107,4. frowest Ä, ez fMt oMen. Nach 107 haben aUe ausser A eine
Strophe, die aber störend ist und auch in Z und T fehlt Nach ab:
Nu was hertzog berchtimg komen in daz lant
mit im also schone so manic küner wigant,
sy koment tegenlichen uf den hof geilten,
sj wurdent wol enpfangen nach ritterlichen sitten.
BC haben 3: Si komen herlich uf den markt geriten. 108,2. man gap in
zallen ziten Wirtschaft genug, aUe ausser Ä, vgl 125. 109,4. frowe] ere bc.
si ir ere behnte d, vgl, Zb. 103 daz er behüt ir ere und auch das kinde-
lein, und T 105, daz er behilt daz leben und si behilt ir er. 110,1. frowe
fehlt Ä. 111,2.. haben A 4. frowen BC] junckfrowen -äw. 112,2. it 4]
nit. 4. si] bin d, muge sin a.
2
- 18 =
113. Ir sullent ez schöbe isklie]ll> e^ ^i 6in «bhter oAör «in htaib
so ir schiebest mug^ttt, ImMment zu mir kitiab.
Nim mit dir vier rietet )smi. v^ megetiiij
d^ iv^^idr tmd Am tonsrait^ btingettt txAt Mü kifideüii^
114. So ir begimtent aalten zu Erie6hen in ^z Umiif
so ahtent daz ein böte nach mir Werde gesant,
so rite ich dir engegen tmd alle min man \
ich dun dich der hto&e geweitig und aHes daz ich hail.*
115. Si sprach: Ml lieber herre dines rates ich folgen sol.
uberheb mich schemlicher bete, durch got so tustn wol,
und gewin mir ietzen gevattern, die ich denn sol han.'
Do sach man äugdieteriehen von dem bette ufstan.
116. Er gieng an die zinnen, do er den wehter fant ;]
er nam in ateo schere bi Biner wid^n hunt^.
'einen heling ritjhe ^Ite itSh dir sagtfü)
wiste ich dich so getrtte daz du ^ ihöht^ V^dag^n.
117. Ich weite gen dir entschliesen gar daz herze min.
du ift^^htest sin Wol gieis^se«») 'vvielte^ du mit tiigaftd^n 8m.
wiltu ez verswigen, •#eM«-, Ä& döt st^itr
'zwar, schöne junkfrowe, «z Imuft^ li«imft»sfr fSr ^fiundn Mttnt.'
118. 'Do la dir befolhen sin die jungen kunigin.
Si daz sie gebere ein kleklez kindelin^
do sölt du gevatter werden tmd 881t ez verdUgen.*
'Nu swigettt, sc/könej^iftnk&rowei, ir '^nwissest, üraz ir «£ige»t.
119. Verneme diso ihere lter krÜÄg 'Walgtmd, ,
er hiesz mich henken in vil kurzer stund,
wie hette ich denn gehütet, wer jeman knmen herin,
doVon wer swftnger '¥ify)i>d4n ^die jtm^ %Amigtn T
120. 'Ane dine schulde so ist ez ergan.
dich lat der kmig Wa^nt wol «in krakle hon.
Ich bin von Kvm^tottdpel >dJdr kuni^g (Hugi^«tet«chi;
sie treit von mir öhi kinMin, •di^'ftöwe üünhej^dh.
I I I 1 1 ■ « • I < r 1 ■ I
l^Sjl. |ei&] — [eib] 0. 4. den i^ter iWM W^ loirwarten u] t(ftmki»T
dtle] 9. i^b^ -^6 u, 8^. den wäcbtiir ^«nd d^n tor#6i^ A lOl d»n ^HMurt
und dl^h Wai^hter 2^», 108. ^n wai^t^ «n% tovif täflet T, 109. I>16j2.
sch^^^h^] >fitemlidb^ W&, iKOi^er^) 4er ^3 ^' i^l^m^SlY, 4o}B] de*ji.
117,2. mit tugenden ABad.] getruwe Che. 118^1. ^^€n^f()HiäiiOw.
— 7 —
*
39. Do soltu mit dir füren, Hugdieterioh,
fünfzig ritter schöne bekleidet utrttwieglioh^
und vierhundert knechte sien wol bereu,
secb und dnsig jiuikfrowen die tra,gent ridhe kloit.
40. So soltu mit dir füren din herlieh gezelt^
so du kimiest für Salnecke uf daz riohe feit,
heis ez uf schlahen uf dem witen plan
dar under soltu sitzen, heisa dine diener für dich stan,
41. So wirt US der stat balde zu nch hems gesant,
durch waz aventure ir sint kumen in daz lant.
Du solt nit anders sprechen, lieber herre min,
du sist von Eunstenopel ein edel knnigin.
42. Und habe dich vertriben din bmder Hugdieterich ;
er welle dir geben einen man, der sie diif ungelich,
einen ungetoften uz der heidensehaft;
du sist kumen uf gnade des kuniges dugenthaft,
43. Daz er dich behalte, der kunig uszerkom,
bisz daz din bruder gen dir lasze sineii zorn«
Ich weisz daz er dirs nit verseit, er ist so ein biderman ;
und blip dort s§lbe_Yierde; dag gesinde sende mir herdan.
44. Und wirb du dir daz beste bisz in daz dritte jar ;
so wil ich zu dir riten, daz sage ich dir fürwar.
ich wil daz versuchen merken und spehen,
ob dir kein aventure in der burg^ ei geecbßhen.'
45. Nun ward Hugdieteriche des guten rates fro,
fünfzig ritter schöne hies er bekleiden do,
und vierhundert knechte waren wol bereit,
sehs und drissig jungfrowen, trugen riche kleit.
46. Sin gezelt schöne was vil wol bereit,
und ander sin gezierde, von dannen er do reit.
Sie namen urlap schone, also wir ez haben vemumen,
an «dem ahzehenden morgen waren sie fior Salnecke kumen.
39,1. DvL solt BCacd. So soltu l». her R. Z. edeler kunig richd 2. min-
nenclich ab. löblich c, hoflfelich d. 41,3. ir für da w, 4. d)enso ab.
43,1. enthalte a. 45,4. die trugen Gm. 46,1. vil fMt Äc, do d. dae
was do bereit 5. daz was hoch und breit ß, 3. schone W] schiere wZ.
4. sehscehenden a, vierz^ensten d.
— 8 --
47. Sie fanden zu Salnecke gar ein richez feit,
nf schlugen die herren ir herlichü gezelt.
die knöpfe begunden gksten und gaben Hebten scbin.
Do wundert den kunig Walgund, wer die gieste möhten sin.
48. Ein ritter, bies Herdegen, ward zu in gesant,
durch waz aventure sie weren kmnen in daz lant.
do beit er nit lenger, für die porte er gieng,
Hugdieterich und die sinen er gar tugentlich enpfieng.
49. Do in Herdegen vor im sitzen sach
in einer junkfrowen wise, nun börent wie er sprach :
'Edele kuniginne, ich bin zu uch gesant,
durch waz aventure ir sint kumen in daz lant?'
50. Des antwurt im balde der forste unverzaget:
'ich bin von Kunstenopel ein eilende maget,
und hat mich vertriben Hugdieterich der bruder min.
ich bin herkummen uf die gnade des herren din,
51. daz er mich behalte, der kunig uzerkom,
bisz min bruder Hugdieterich gen mir lasze sinen zom.
Mir ist vil von im geseit, wie er si ein biderman ;
des sol er in seinem lande mich wol geniesen lan.'
52. Do ging der ritter Herdegen, da er sinen herren fand :
uns sint frembde geste kumen in daz land.
do ist von Kunstenopel ein edel kunigin,
sie ist herkomen, herre, uf die gnade din.
47,1. richez TF] wites w. 48,3. bait B, beite Aa, beittet C, beitte c,
pforten er do BC. 4. gar nwr B, tugentlich(en) ÄCZY] flisseclich Bw.
49,3. vil edel w. 50,1. enthalte ab. 50,3— 51,4*nacÄ Y
Da her hat mich vertriben der kunig. haug ditereich.
der wolt ein man mir geben der nit ist mein geleich
eim ungetauften manne her aus der heyden lant
Darumb ich auff genad bin kumen her zu haut
Daz er mich wol behalten der Kunig hochgeporn •
Bis mein bruder ablasse gen mir den seinen zorn.
(bestätigt durch Z, und wahrscheinlich echter.) 52,1. herdegen fehlt A.
Die Bede Herdegens lautet in T:
er sprach : selczam geste sein kumen in das lant
her von Constantinopel ein edle kunigein,
di ist zu euch her kumen wolt ir ir gnedig sein
— 9 —
53. Du solt sie wol emphahen, lieber herre min!'
Do sprach der kunig Walgunt: 'daz sol geschehen sin.'
Wol mit sechzig rittern er im engegen gie ;
do lies sich Hugdieterich gen im nider uf die knie.
54. ^Ich bute mich dir zu füszen, lieber herre min.
Min liepliches grüszen la dir geneme sin,
und behalt mich selb vierde, kunig uszerkom,
bisz min bruder Hugdieterich gen mir laze sinen zom.'
54. Des dankt dir wol mit eren, min bruder also rieh, f
als er mich lat zu hulden, das wisse sicherlich,
so wil ich von dir scheiden, herre
55. 'Sint ir von Kunstenopel ein edel kunigin,
so sullent ir uwer knieen gen mir laszen sin.'
Mutend waz ir wellent, daz uwer herze begert ;
daz ir gen mir knieen, des bin ich nit wert.
56. Ir und uwer gesinde sullent bi mir bestan,
essen und trinken sullent ir von mir han,
ros imd riebe kleider durch den willen sin.
'Nein' sprach Hugdieterich, ^daz mag nit gesin.
57. Mich hat hergeleitet von Kunstenopel zu dem mer
ein herzog gewaltig, heiszet Berchther,
Seit sie zu euch auff gnade in trewen kamen lat
so fer aus Eriechenlanden an allen argen list,
ir habt sein lob und ere, ir edler kunig gut,
daz ir si halt in hüte, die maget hochgemut.
Ja her von ewrer tugent hat man ir vil gesägt,
das lassend sie gemessen, die minigliche maget.
Die Uehereinstimmung mit Za 44 —47 lässt vermuthen, dass nach 52 ein
oder zwei Strophen ausgefallen sind.
53,2. du solt beschaiden sein B, daz sol gerne sin a. 3. im] ir ab.
Do halt er nit lenger, für die pforten er do ging B. 4. nider nur G. uflF
ein knie a. 64,1. vil lieber abc, 54,5. fddt W u,w. — T.
des dankt er euch far wäre der Haugdietereich,
wann im vergat sein zorne daz wisset sicherlich.
Ich habe den Best dieser nothwendigen Strophe am 2^ 49 und Zh 48 auf-
genommen. 56,3. sin Wa] min bcd. sin ist nothwendig, setgt aber die
ausgefallene Stroplie 54,5 voraus, durch hagdietrichs willen, (vil) edelew
kunigin. ZY, 4. es mag nit also sin a. 57,1. von — zu Ba] zu — von
ÄGbcd, von Const über mer ^a 52. 2. Wd -r- ein hertaog heisset Berditung
gewaltig und her a. ein herzöge gewi^tig der nimet wider sin her ^. ,
— 10 —
der ist ein herzog riche, zu Menraü ist sin ekgML laut»
ich muz sie im wider senden, ded ist min trae sin pfsnt.*
58. 'Berhtung ich wol erkennet daz sage ich uch fiirwar.
er hat mir vor gedienet mer dan zwölf jar.*
Er hiez sie schönt kleiden dtirdi den fursten rieh.
er sante sie hin zu lande, sell^fierd belieb Hngdietericb.
59. Walgund der riebe in bi der hende naoi,
er forte in gezogenlichen in die bnrg hindan.
Liebegart die alte in engegen gieng,
Hugdieterich und die sinen sie flissecUch enpfi^ng,
59. Do sprach der kimig Walgunt: Ml liebe frowe min, f
dise maget schöne laz dir enpfolhen sin
und nemt uch zu gemazen die künigin uzerkom ;
wir wären wol ir eigen, so hoch ist si gebom.
60. Do sprach Liebegart die alte : ^lieber herre min,
ich redde gern ein wenig, möchte ez mit hulden gesin«
Mich dunket an der geberde, die junkfrowe si ein man,
und welle uns unser toehter mit listen gewinnen an.'
61. Do sprach der kunig Walgunt: 'frowe lant die rede stan.
Jx antliz und ir farwe ist niergen glich einem man«*
'Nu rede ich nit mere', sprach die alte kunigin,
'doch hat vt ^Müte erzuimet daz hette min.*
62. Do hiesz die ktüiiginne ein sessel herfiir tragen,
mit siden wöl bedecket uiid mit golde wol beschlagen.
daruf hiesz man in sitzen an der selben stund.
Mcm fraget in wie er hieszci er sprach : 'ich heisz Hiltegond.*
57,3. Wd, — er hat mich ^ittogtiA, merim — ». tr Ist ein herzöge riebe,
bertnng von merian wt er ^hänt be. 4. sie im] in «. 58,2. rer BCbcd,
fMt Äa. gedienot a, tter dun] wel Ä. wol in dar fitde jar Y. 4. hin zu
kndd Tl^ beiA «ti Iftnde iöT, widei? bAim Z. 59,1. Wie balde sie der
knÄijf WAlgttiit bi der w. 2. [bin] Ä, 4. flissedicli] tngentlicb h (fehUe)
gar t^g(»it&cb Za, at^ e&^ 48,4. Diie Strephe 59,5 fMt Ww, sktht aber
YZ. (Za H). 60,2. wenig) wörtelin a, Wort 4. 4. gewinnen mit liste Ä.
61,8« tedeib Idi «k — riT habm die Strepheh 60 ii. €1 meM; ab^ Y hat
doch 208> 6S,1. «Mtl iOk, dimei' Aja t^b] i^el Za 55. 4. kmgeni Ä.
-^ 11 ^
63. Do begunde kleine spinnen &o#ef fiüt^^hd zu hant,
(man kiinde ir^iigliefato hi^^e'ii ^ri^eh ^ Salnecke nb^ das knt)
und darzu wehe neyen Manig^^ handö fÖgdMn
von balmat und tdn s»l^, älBO H leh^üA^ äi5kte sin.
64. Also die künigtfiHe die ricke kuÄst citfMLök,
gerne mugent ir köreUj w»z si^ tvt iäi sjp^ck t
'daz sullent ir mir letto 2W0 d^r Cbiegde läiä.'
'zwar daz 6xtü ick g^i^ä^ edek kutLigiti/
65. 'ick wil ez uck Ionen und wll ücti wesen kolt,
ick wil mit uck ieüen min silber \md min gölt»
daz ir mir daz lerent zwo der mägcle min/
'zwar ick lere uck viere edele künigin.'
66. Also lerte si zwo megde wol ein ganzes jar
also weke neyen, seit uns disz back furwar,
zwekelin discklacken wisz und breit,
also man zu kockziten für ricke fursten leit.
67. Zitewe und zisei troi»6k«I und flaktegal
daz stund an den ^äden geneyet hin am ild»
mitten dinne der gdf^ ttüd def tidHiAi
Yomen zu angesikte, do man sin allerbast nam war.
68. In dorn andern orte der fälcke also er flUge
und daz gef&gel sckSne nack im zÜge.
An dem dem dritten orte stund der liiitwurni,
vor im sasz der lewe ^&o 6id fftkteji eiÄ^n tttu^.
69. Der käse und der foks und daz wilde reck
an dem üerden orte, der lebarie gefeck,
daz ebersckwin zu walde, nack im der künde rot.
Erst man ez frowe iSiltegund 2u ^ieilnöcke wöl etböi.
68,2. daz] alles ad. 66. ft^ B, 66^1. lerte si £d, lerte er 4ßä, liNrttot
A, lemeten C 3. twekelen&. zwei edel und disckl. &{i. 4. koekzitJi, kock-
geziteti 5. für h<yck f&Hten treit iBh. 67,L 2it^ B> SSiiltelTOgel X), Tihcketi a,
Zittewen h, zettewan d. uM fiMt B, zisen Ä, zeysel i, tüaUa Hl, tiseleü lad,
ziseln 5^ trostein C> tiiosck^leB a, Haschen ^. trdstelön A -^ lerckeÄ trte-
teln ziselin näktegäll<9 e. 2. ^enew^ M, gfittdg^t i, felJU a, g^eH h,
gezitzelt e. «8^2; göf^l allM M Mck o. 8. orte] teil A, ^^^, ^
fech TT] gieaj g^iigfdcj ^«t^ktlL 8. der tf) «ieM^MiMk
- 12 ^
70. Hirz und binden stund alles daran
geneiget mit golde also ez daz leben möbte ban.
Manig selzen wunder was geneyet daran.
Daz scbauet ob dem tische manig werder man.
71. Do spracb der künig Walgunt; Ver bat uns genat
daz selzen wunder daz nocb vor uns stat?*
do sprach ein kemrer ^u der selben stund :
'daz neyet alles von Kriechen die schöne Hiltegund.*
72. Da wurden ir die lute zu Salnecke holt.
der kunig begunde suchen sin gespunnen golt,
er hiesz im ein hüben wirken, daran wunder ane zal,
darumbe giengen zwene porten, einer breit der ander schmal.
73. Do wirket er die hüben durch ein hupscheit,
er bette gerne gesehen die kei^erlicbe meit,
durch der willen er must verborgen sin.
er gedahte : 'wie sol ich gewinnen die edeln kunigin ?'
74. Also Hugdieterich die hüben het bereit,
do sante er nach dem kunige also ims daz buch noch seit,
do satzte im uf die hüben daz schöne niegetin.
'Gegen diser hochzit sullent ir mit geert sin.
75. Und sullent ez durch minen willen vor uwern gesten tragen,
so sie heim kument zu lande daz sie auch kunnen gesagen,
ir habent uf uerm höbet ein selzens kleit.'
'Gnade junkfrowe, wunegliche meit,
76. Ir band mich wol geeret, edele kunigin:
mutent waz ir wellend, des sullent ir gewert sin.
laut und bürge waz uer herze begert,
daz wissent sicherliche, des sullent ir sin gewert.'
77. Do sprach Hiigdieteriche, 'mag daz stete sin?'
'Ja ich gebriche ez nummer uf die trüe min.'
'So heiszent üer dochter abe dem turn gan,
so wil ich umb die hüben nit anders zu miete ban.'
70,1. hynnen Ä, binde Cw. 2. genewet BC, gemachet bc, mit] von
dem ÄC, wol von oc wol mit&. — Ifc setzen 4 nach 1. 71,2. die — die
ÄBad, die — das bie vor C, stond a, manig seltzen wnnden daz vor uns
hie etat bc. 72,1. se Salnecke die lute A, 74,4. Gegen diser Cäbe, gegen
deiner JB. Gen diri Ä. 76,3 n. 4. fMen ab, 9tehen aber c, auch ZY.
77,1. mag ich des sidier lin w, 4. anders nit nemen zu Ion C
— 13 —
78. Do sprach der kunig Walgunt: 'des sullent ir sicher sin geweri.
ir möhtent ander gäbe wol zn mir haben begert,
lant oder bürge, silber oder golt,
ich hette ez uch allez geben oder werdent mir nnmmer holt/
78. Do sant künig Walgunt über alle sine lant, f
ze hof kom geriten manig küner wigant,
herzogen und grafen mit kleidem lobelich.
do sant die küniginne nach mancher frowen rieh.
79. An dem andern morgen brachte man die kunigin ie.
do liesz sich Hugdieterich gen ir nf die knie.
Sie enpfieng in also schone die jnnge kunigin:
^stand uf junkfrowe, lant uwer knieen sin/
80. Liebegart die alte lenger nit enlie,
bi ietweder hende ein maget sie gefie,
si satzte si bi einander nf ein gesidel daz was rieh.
da sach er also gerne die maget minneglich.
81. Wie möhte Hugedieterich sin gewesen baz,
do er bi der jimkfrowen ob dem tische saz,
er bot ir dicke den becher und sneit ir vor daz brot,
hoflicher zühte er ir vil do erbot.
82. Liebegart die alte blicket aber dar,
ir beider geberde nam sie genote war.
Sie runete in daz ore der jungen knnigin :
'du solt hofezuht lernen, yil schöne dochter min.*
78,5—8 fehlt Wto, steht aber ZT, sie lautet T (72) :
der kunig die potten santte in alle seine lant
nach forsten und nach herren nach manchem kun weigant,
daz sie zu dienste kamen dem edlen kunig rieh;
auch sant nach mancher frawen die kunigin minnigleich.
79,1. An dem (eim c) pfingestage w, ie Wcd. fdiU ab, wo m 2 knie sin
zur Herstellung des Beims auf kunigin. Na>ch 79 hat w eine Strophe, die
in h lautet: Do wart von getrange ungefieger schal;
Die tische wurdent geriehtet in dem palast und in dem sal,
Do der küng mit den gesten wolte essen gan.
Im folget in daz gesidel vil manig hochgelobeter man.
Z und 7 kennen die Strophe nicht, woU aber X, Nach 80 haben B u.
C einen Abschnitt und C. eine Ueberschrifl : Aventure wie hugdietrich by
des kuniges tochter zu tische sass und wie er des kuniges tochter lerte
newen und stricken. 81,4. hoflicher Wd, heimlicher a, helflicher b, ir fMt
A; die ganze Zeüe fdüt c.
- H -
83. W-rtgWi4 der wfee 4az Jftit toiige? M^t
harte gezogenlipb^ fyqp «j#e ge^te «r gie,
die er zu sinem huse bette d^ gelfKlen.
84. Zu haut sprach ßin grafe : ^heixe dHut mir l^ekaiit,
durch uwer beste tugen^, wißar hiä uoh gesant
die hüben also riebe daz Imrliobe kleit^*
^daz det von Kunstanopel -ein wimegliehii meit.
85. Die ist ingesinde bi miner docUter hie.*
harte gezogenliche er zu den zwei gespilen gle.
Sie Sassen bi einander und betten hoben mut ;
der sie von einander b^ gesebeiden, daz wer nit gewesen gut.
86. Do sprach Hilteburg die schöne: ^lieber yatter min,
ich b^te dich also gerne, m5hte ez mit bulden gesiuj
daz du mir uf den turn lieszest die schöne Hiltegund.
sie weite mich leren wirken die hüben an der stund.*
87. Do sprach der kunig WalffVit,: *4^nwnb were jiph ir bpU,
ich gebe ir 9icb^rlji^ min «ilber ^nd v(m golt 5
weite si einen herm, laut büipge ;({i^te ich ir .un^^^^^n.'
'Nein* sprach Hugdieterich, 'ich wil keiner schlahte man.'
88. Die hochzit nam ein ende, die herren schieden dan.
wie balde der kunig Walgund die zwo gespilen nam,
er fürte sie uf den (tum, in ein kemnate er eie do scblosz.
erst ward HugdieteriQ^ sin fröd jiie so ^psz.
89. Er bette in dariu gesQhafiet also ^t gemach,
wes die zwo bedorfteji, ]|»it ,wi^^^ daz |;^^(^ch.
Der webjk^r m4 ißr ^xmßiri mtMBtf^ ;)fimox jm i
wes die zwo bedorften, daz bot miui in hin in.
90. Nun was Hugdietericbe i»r junkfrowim hplt,
er lerie sie bi dem ersten, wie sie sölte spinnen golt,
und darnach ^u dem^gedibte wir^keu an der ram,
und danrf ^tw^rfen beide ;mW .vnd jß^ßm,
83,4. ir, nur Ä. 89,3. wehier find toiwart wie oben 26. A. in A^
dem fenster in h 90,3. an dem] das BC\ in der «6.
— 17 —
107. Do sprach Hiltegunt die schöne 'drut gespile min,
söltest du in frembden landen also lang gewesen sin,
also ich zu Salnecke, und sante man nach dir,
du frowetest dich in dinem herzen ; dobi geleube ez ouch mir.*
108. Do gieng ez an den abent, d^ man in zu essen trug,
wes sie bedorften des gab man in genug.
Von in gieng schlafen die alte kunigin rieh,
also det mit siner frowen der kunig Hugdieterich.
109. Do lag er an dem bette, er hett manigen gedank
von der groszen sorgen die in sinem herzen rank,
wie daz er mit liebe geschiede von der kunigin,
daz sin frowe wer behut und auch sin kleinez kindelin.
110. Er sprach: ^vil schöne frawe, sit ich dir geheiszen han,
du sullest zu Kunstenopel under der kröne gan,
so mustu arbeit liden, kuniginne rieh ;
daz wil ich dich ergetzen' "Sprach Hugdieterich.
111. 'Wenn komet die stunde daz du zu kemenaten sullest gan
mit unser beider kinde, daz wir von gotte han,
so winke dem wehter zu dir herin,
der bringet dir ein frowen, die bereitet dir daz kindelin.
112. Und heisz ez an dem morgen ip daz munster tragen,
daz im der priester des döfes it versage.
werde ez ein dohter, so heisz ez nach dem willen diu ;
wirt ez ein knabe, heisz ez dietrioh also lieb ich dir si.
107,4. frowest A. ez fehlt aMen, Nach 107 haben aUe ausser A eine
Strophe, die aber störend ist und auch in Z und Y fehlt. Nach ab:
Nu was hertzog berchtnng komen in daz lant
mit im also schone so manic küner wigant,
sy koment tegenlichen uf den hof geriten,
sj wurdent wol enpfangen nach ritterlichen sitten.
BC haben 3: Si komen herlich uf den markt geriten. 108,2. man gap in
zallen ziten Wirtschaft genug, aUe ausser Ä, vgl 125. 109,4. frowe] ere bc.
si ir ere behüte d, vgl. Zb, 103 daz er behüt ir ere und auch das kinde-
lein, und T 106, daz er behilt daz leben und si behilt ir er. 110,1. frowe
fehlt Ä. 111,2.. haben A 4. frowen BC] junckfrowen Äw. 112,2. it A]
nit. 4. si] bin d, muge sin a.
2
— 16 —
99. Ich han des enpftinden, daz ich trag ein kindelin;
nun müszen wir beide sant hie oben gefangen sin.
Mit allen unsem sinnen kunnen wir mit knmen hinabe.'
'Nun swiga^schöne frowe, durch got dich wol gehabe.
100. An got von himelriche unser beider leben stat ;
der sol uns hinnan helfen und gebe uns sinen rat,
wie daz wir behalten sei und lip.
wir sullen nit verzagen, kaiserliches wip.*
101. Liebegart die alte lenger nit enlie,
zu ir schönen döchter sie uf den tum gie.
do wolte sie besehen, ¥rie lepte ir töchterlin,
daz sie it verdrüsse ; darumb gieng sie zu ir hin in.
102. Do sprach Hilteburg die schöne: 'liebe muter min,
ich bete dich also gerne, möht ez mit hulden gesin,
daz du mich einmale an die zinnen lieszest gan,
ob ich augenweide uf dem felde möht gehan.*
103. Sie sprach: Vil liebe tochter, waz mag mir daz geschaden?
Nun stet doch an dem angen die tür an dem gaden.'
bi ietweder hende ein maget sie gefie,
mit den zwen gespilen sie an die zinnen gie.
104. Da sahen sie über daz gewilde fliegen einen fan;
darnach ritten schöne wol zwölf hundert man. '
wer die herren weren, daz was den zwen xmkunt ;
wie wol sie do erkannte die schöne Hiltegunt !
105. 'Die ich dort sioh riten, . die sint mir wol bekant.
sie hat min bmder Hugdieterich nach mir hergesant,
ez ist ein herzöge riche, von Meran gebom.
min bruder Hugdieterioh wil gen mir laszen sinen zom.*
106. Do sprach Hiltegunt die schöne : 'drut gespile min,
nun du es durch got von himel, und lasz die rede sin.
Sölte ich dich verlieren in also kurzer stund,
daz uberwund ich nummer, vil schöne Hiltegund.'
99,4. nun smg^Ä] swig B] och wie C. 100,3. beide sele 5. sele]
ere a. und och den C. 103,2. angen] oZte anger. nun stet dort der anger
an (bi) der tnr an (uf) dem gadem W. An (in) dem anger die ture an dem
gaden w. 104,1. gefilde Bc. 2. wol fehlt Ä. 106,2. und fehU Ä.
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107. Do sprach Hiltegunt die schöne 'drut gespile min,
söltest du in frembden landen also lang gewesen sin,
also ich zu Salnecke, und sante man nach dir,
du frowetest dich in dinem herzen ; dobi geleube ez euch mir.'
108. Do gieng ez an den abent, daz man in zu essen trug,
wes sie bedorffcen des gab man in genug.
Von in gieng schlafen die alte kunigin rieh,
also det mit siner frowen der kunig Hugdieterich.
109. Do lag er an dem bette, er hett manigen gedank
von der groszen sorgen die in sinem herzen rank,
wie daz er mit liebe geschiede von der kunigin,
daz sin frowe wer behut und auch sin kleinez kindelin.
110. Er sprach: Vil schöne frawe, sit ich dir geheiszen hau,
du sullest zu Kunstenopel under der kröne gan,
so mustu arbeit liden, kuniginne rieh ;
daz wil ich dich ergötzen' 'Sprach Hugdieterich.
111. ^Wenn komet die stunde daz du zu kemenaten sullest gan
mit unser beider kinde, daz wir von gotte han,
so winke dem wehter zu dir herin,
der bringet dir ein frowen, die bereitet dir daz kindelin.
112. Und heisz ez an dem morgen ip daz munster tragen,
daz im der priester des döfes it versage.
werde ez ein dohter, so heisz ez nach dem willen din ;
wirt ez ein knabe, heisz ez dietrich also lieb ich dir si.
107,4. frowest Ä, ez fMt ätten. Nach 107 haben aMe ausser Ä eine
Strophe, die aber störend ist und auch in Z und T fehlt Nach ab:
Nu was hertzog berchttmg komen in daz lant
mit im also schone so manic kfbier wigant,
sy koment tegenlichen nf den hof geilten,
sy wnrdent wol enpfangen nach ritterlichen sitten.
BC haben 3: Si komen herlich uf den markt geriten. 108,2. man gap in
zallen ziten Wirtschaft genug, aMe ausser Ä, vgl, 125. 109,4. frowe] ere bc.
si ir ere behüte d, vgl Zb. 103 daz er behüt ir ere und auch das kinde-
lein, und Y 105, daz er behilt daz leben und si behilt ir er. 110,1. frowe
fehlt A. 111,2. haben Ä. 4. frowen BO] junckfrowen ul«i?. 112,2. itÄ]
nit. 4. si] bin d, muge sin a.
2
- 18 -^
113. Ir sullent e2 scfaöA^ fisieliöll^ ei isi äin <6bhter oAer <eki läftab
so ir schietest mng^ttt, ktuiim^nt zu ttiir kinab«
Nim mit dir yi^ir ri#t*dt >SiM v^t meg^tiii)
Am ivUMdt tind d^ toi^^rait^ bringest to^ )6tAA kindeMftk
114. So ir begimieiit nahen zu Erie6hen in daz Itot^
so ahtent daz ein böte nach mir werde gesant,
so rite ich dir engegm und alle min man (
ich dun dich der ki^onfe gei^eltig und aties daz ich kaH.*
115. Si sprach: Vil lieber herre dines rates ich folgen sol.
uberheb mich schemlicher bete, durch got so tustn wol,
und gewin mir ietzen gevattern, die ich clenn sol han.*
Do sach man äugdieterichen von dem bette ufstan.
116. Er gieng an die zinnen, do er den wehter fant;]
er nam in aho schoiie bi Biner wid^n hant^
'einen heling rivhe ^Ite itJi dir sag^^
wiste ich dich so getrtto 'da^ du ist möbt^ V^da^n.
117. Ich weite gen dir entschliesen gar daz herze min.
du lft&hte«t «in Wol ^Sis^slSto, ^vrelte^ du mH tiig0fi[d^n 8i&.
wiltu ez verswlg«n, '#Bltt«-, Äft döt stritt*
'zwar, schöne junkfrowe, «t bul^ Utoifttehr fSr mitt^ mxtnV
118. 'Do la dir befolhen sin die jungen kunigin.
Si daz sie gebere ein fclemez kindeUn^
do sölt du gevatter werden tmd 881t ez verdltigen.*
'Nu swigeiit, sdh^hie jttnk£rowe« ir '^nwissent, i^as ir «age»t.
119. Verneme dise ihere ^et kütiig 'Walgüüd, ,
er hiesz mich henken in vil kurzer stund.
wie hette ich denn gehütet, wer jeman kumen herin,
dovon wer s wlmgc»: ^vi^onkn mMc jnHjfe iitaligln T
120. Ane dine schulde ao ist ez ergan.
dich lat der kumig Wajgunt wol^in4ralde hon.
Ich bin von Kvaii^teiß>|)el dl9r kunig^ilgiiti^etvohr;
sie treit von mir iöhi kin^eain, 'd^ *bwe üüimeglidh.
1 . ■■ - , 1 . , y ■ . .
llSjl. teift] — [ei»] C. 4. d^ TÄHter f^m WiL 1ölrwÄi?ten «] liotwAter
aUe] «. ^ibin '26 ü. >89. den wäcbi)^ ^«id ä^n t6i'#ei^ Jib lOl. den ^nrart
und ^^h Wai^hter Z^, 108. ^n irä&Mt '4n% tor#lä<te!r 7. 109. 115^2.
schdmUöh^] '^mliel»^ 9RI/MMlet^ 4^^) der üBbAm^SSY, ioB] doii.
117,2. mit tugenden ABad.] getruwe Cbc. 118^1. ^n^evüpfcittiäi'C^o.
— 19 —
121. Daz soltu verswigen, wehter tugejithaft.
darumb gib ich dir zu miete ein ganz giafschaft ;
lant und bürge sol allez din eigen sin,
daz du mir bringest min frow:e und min keinez kindelin.'
A
122. Do ward der wehtere der guten geheisze fro,
bi siner true gelobt erz dem kunige do.
Des frowet sich sin herze, daz er des kunigs gevatter was.
Sit det er daz beste, do die frowe genas.
123. Do gieng der kunig Hugdieterich, do er sin frowe fant :
Venne ich von hinnen rite und rumen musz disz lant,
so han ich dich wol besorget, edle kunigin,
imd dir din ere behütet und min kleinez kindelin.'
124. Do kam der herzöge Berhtung geriten in daz lant,
mit im also schone manic kuner wigant.
Sie traten von den rossen, ir fröde die was gros,
die edeln junkfrowen empfiengen in die ros.
125. Do gieng es an den abend, daz man zu essen trug,
man gab in zu allen ziten wirtschafb genug.
man half in schaffen an ir gut gemach,
und pflag ir wol die naht, mit willen daz geschach.
126. Do begunde ez tagen, die herren waren ufgestan
und hörten messe, also daz was getan,
do sprach der herzog Berhtung : 'möhte ez mit hulden gesin,
so seche ich also gerne die jungen kunigin.
127. Nach der het mich gesendet der kxgiig uzerkom,
der wil gen ir laszen ^inen ungefügen zorn.
ich sol sie heimfaren zu la^nde, die junkfrowen wolgetan.'
Do sprach der kunig Walgunt : 'ich wil sie nieman lan.
Nach 121 w eine Strophe, nach aib:
Nim mit dir vier riter und viere megetin
Und den torwarten, bringet mir min kindelin; (vgl 113.;
Ich gib uch ein bürg wite und ein ganzes lant,
Das sy min kunigliche truwe hie die eigen pfant.
In C fehlt 1 t*. 2. Die Strophe auch Z (Za lil) md Y. 124 u. 125
fehlen allen atmer Ä, siehe oben 107 u. 108. Doch 124 steht ZTf geändert.
— 20 —
128. Ich han sie miner dohter zu einer gespilen geben,
bi der wil sie beliben, die wile sie hat daz leben,
daz hat sie mir geheiszen, die junkfrowe wolgetan.'
Da sprach der herzöge Berhtung : ^man mnsz mich sie sehen lan.'
129. An dem andern morgen brahte man die junkfrowen herabe.
ez geschiht niemen so leide, der füret hin zu grabe
yatter und muter, also Hilteburg geschach,
do sie sich muste scheiden, also uns diz buch veijach.
180. Do Hugdieteriche sinen meister anesach,
er grüste in tugentliche, nu hörent wie er sprach :
*Neina herzöge Berhtung also liep ich dir si,
wie mag von Kunstenopel Hugdieterich der bruder min?'
131.*Gar wol, schöne junkfrowe, edel und hochgebom;
do wil er gegen uch lazen sinen ungefügen zorn.
Ich sol uch heim füren zu lande, junk&owe lobesam ;
laut unt lute unt bürge sol uch wesen undertan.'
132. Do sprach der kunig Walgunt : 'edelu kunigin,
ir sullent hie beliben durch den willen min.
Mutend wes ir wellend, waz uwer herze begert,
ist daz ir hie belibent, des sullent ir sin gewert.*
133. Er runet im in daz ore und sprach: 'Berhtung, meister min,
ja ich han erworben die jungen kunigin.
du solt mich hinnen füren, edeler herzöge von Meran,
lastu mich hie beliben, ez mus mir an min leben gan.'
134. Do sazen bi einander die zwo gespilen do.
die ein die was trurig, die ander die was fro.
Hilteburg die schöne weinte kleglich.
do frowet sich in dem herzen der kunig Hugdieterich.
135. Do die tische wurden erhaben, also man uns saget ie,
do lies sich Hugdieterich fiir Walgunt an die knie :
*gib mir urlap heim zu lande, Walgunt, herre min.
got danke dir diner tugent, ich mag nit me bi dir gesin.'
129,2. niemer A, der loch forte zo a, 130,3. si] bin C] muge sin ad,
132.1. edelo A, 183,1. nmet BCw] sprach A, 3. hinnen] heim Bw.
134.2. [die] wa^ A, 4. der kunig fehlt A. 135,1. le fehlt A. 2. an A} uf.
3. walgunt fehlt A. lieber herre hc.
— 21 —
136. 'über uwern tnllen mag ich nch nit gehaben,
miner dochter fröde mnsz ich begraben.'
Do kert er sich herumbe : ^Hiltebnrgy dmt gespile min,
nun du ez durch got von himel, und la din weinen sin.'
137. Do zoch sie ab der hende ein guldin vingerlin.
'nim nun von mir daz kleinot, dmt gespile min,
trag ez durch minen willen zu Eunstenopel an der hant.
wan du ez anblickest, so siest an alle tngend gemant.'
138. Do hiesz der kunig Walgunt ein gewant herfftr tragen;
daz koste hundert mark, also wir hören sagen :
'sent hin, junkfrowe, edele kunigin,
daz tragent zu Kunstenopel durch die tohter min.'
139. Sin gezelt schöne was bereitet ie.
die drie junkfrowen man do bi ime lie.
Walgund der riche des lenger nit vermeit,
des weges eine raste er mit Hugdieterichen reit.
140. Do sprach der kunig Walgund: ^edele kunigin,
ich wil hie belieben, lasz ez mit hulden sin.*
do kerte er sich herumbe : ^Walgund, herre min,
la dir Hilteburge, min gespilen enpfolhen sin.'
141. Do reit Hugdieteriche heim in sin eigin lant,
stete und bürge er in hohen eren fant.
do ritten im engegen alle sine man
und enpfiengen in wol mit eren also einem forsten wol zam.
142. Sie kamen also schone uf den hof geriten,
Sie erbeiszeten von den rossen ; nach ritterlichen siten
fürte man den kunig zu Eunstenopel uf den sal.
do hub ich allenthalben grosz luden und schal.
136,2. ich] man nn bc, man nn ganz d. 4. und fMt Ä. 137,4. an-
blickest Bw} ansihst AB, siest] sy c. 138,2. tnsent w. 3. sent] gent
Ä deutlich. 4. trag A. durch den willen min aUe ausser Ä. 139,1. Sin]
ain Bc. ie] hie Bbcd. 2. drie] vier a. man fMt Ä. 4. raste] mile bc.
140,2. hie beliben Äw] wider keren BO. 3. heromb er sprach Ä. 4. ge-
spile w. 141,3. manig ritter kmn im engegen kam w. 4. eren den for-
sten lobesan Bö. 142,2. Sie wurden wol enpfeokgenBC. 4. (gross) leiden
B. (gross) luden und ain grosse schal C. ein luter schal a. wunder und
schal bc. ein grosser schal d.
— 22 —
143. Also was er zu Kunstenopel wol öin ganzez jar,
an sin schone frowe, s6it miß disz buch fürwar.
wenn er anblicket daz guldin flngerlin,
so trübet im daz herze nach der jungen kunigin.
144. Also det auch Hiltebnrg zu Salnecke hie,
wenn sie mit groszem leide uf den turn gie ;
daz har güch der siden si us dem hopt brach,
do sie irs dmtg^sellen nit horte noch ensach.
145. Do sprach der wähtere: 'edele kunigin,
nun tund ez durch got von himel, und land uwer weinen sin.
dise stunde und die wile bisz daz kumet der tag,
so wil ich uch helfen des besten so ich mag.'
146. Hilteburg die schöne iren kummer vaste bark,
der was in irem herzen krefbig und stark,
die stunde und die wile bisz daz die zit kumen was,
daz die werde frowe eines schonen suns genas.
147. Daz was an einem morgen do die sunne ufgie,
do was die kuniginne eines suns genesen hie.
Sie winket dem wehtere zu ir do hin in.
der brahte ir eine frowen, die bereite ir daz kindelin.
148. Ez ward heimliche gewaschen und gezwagen.
Sie sprach : 'ir sullent ez finioe zu dem munster tragen,
und heiszet ez tofen, daz kleine kindelin,
und heiszet ez Dieterich, daz empfalch mir der vater sin.'
149. Do begunde die kunigin merken und spehen,
ob sie kein Wortzeichen an irem kinde kunt etsehen.
do fant sie im zwischen den schultern ein rotez crucelin,
do bi sie wol erkante ir kleinez kindelin.
150. Do daz kindelin kleine usz dem bad ward usz bereit,
man wand ez in sidin tücher, also uns disz buch noch seit.
ein küssin also riebe schlug man umb ez zu haut,
ein gartelin von sidin was sin windelbant.
143,4. jungen B, fehlt aiUen (mdern, schonen c. 144,3. glich BCacd]
güchet Ah. 145,2. und fMt Ä, 147,4. frowen BC] junkfrowen. 148,1.
getwagen d] schon gebad^ bc, 3, ir £M>lt es heissen tauffen BC, Ir suUemt
ez schone (heimlich dJ) taufen w. 149,2. worez zeichen Ä. wortzaichen J5.
Vorzeichen 0. worzeichen acd, 150,1. deines a. 4. windelbant] wiegen-
bant Z.
= m ^
151. Liebegart die ^H^f len^ ^^s ^nli^^
zu ir schöne» ^t^p ai^ ^ 4$P tl^ gi«^
Sie bat sich bald inlaszei;!^ di% ^It, k^|gi|^^ .
'Owe got voi» Wniiet, if^r fwM^ wi^j^ «t ^e^ii MMiUf^ i
152. Do sprach der w^ht^i^^*- W^? k^^igUi,
nun ratend wi^ wiif \m w\ <^iß ^i»4f Jw^
hortez uer xm^ weiiw» d%* ez ^r?^ ^t ge^oH^i
wir ^im!W^ 9Ü0 mA 4w feb^ jlyp vertq??Wn
153. Do von ratend, wi^ wir ^^p d<)m ]^i|^^]^](l^li^.'
'Ich kan sin nit geraten,' uj^v^^h ^Q Jc^j^gii^
'der riche gpt w» bm^lji ^r ^s g^^e^^fli^ b^t,
der sol uns hinnfiA t^V^A uiflA g^^® m« ^i^?)^ I^t'
154. Do sprach der wft)i^o; '^järowe, habap^ g^tan )|i9t|
ich han ei^^n Ust ^i^n, Q^ n W^^ 4m^ot g^t,
daz wir daz kindeU)^ l^ipe l^s^iil i^i deipi ]i%^ ^i^^d^u,
bisz über eine wiki f}»? wi^. die wiljf mW^}^ ^^.
155. So wil ich denn besQrg^ d^^ \UfiW kJTU^tin/
f^,^^'^l^^ ist nun bei dem »§t?tf«i,* pprfrch d>|j )pi^gi^.
ee daz die alt§ fpqw^ ]^m wa^ da« t«m g(|g<^|i,
do was 4f(9 kwJ^Un Weijw U» 4en )^ gel^t
156. Liebegart die j^tQ n^ ir t^tfr gje:
'wie bistu gar erbli^itifiiuf wiß ist ez T^b di^^ gl9£arfill hie ?'
'Do wolte m^h )^kn erbrwnmeu« ich w0Ni i^^ #elber wass,
ich was yii »ach ^Mprben ; n^r wil o^ gofi wi^ w^rd•^ hßf^.
157. Ich was^ vil nach verzvilelt, fir^ii^ ^i^ter, fU)|iV ^i?! l^t^f^*
Ein kleine spise hids man ix bfi.)Ae gefa^n,
an e^uü^a ]»id fiü tri^D^^, df^ ^r geze«^ w^,
Die ijiGh^iie ji^^J^owe kwt» iwro^ gefügt 4fMs*
158. Hilteburg die 8^B|i9 zweier »Wgfspa pAW*
daz was die erst^ sorge, Am ^^ ^^ W 4^ b^^gf» 1^9
also unbehut, un4 sie vXi wisti^ w^e iw fr^.
daz was die mä^ Borge» 4w ßi# 8i|i ^urzjif^li g^n^iß.
1^2,2. 4ei» UeixMn )[. )&<;. l^^X, JÜTuf rateiit vie ^ y^rftergrai d^
(kl^e) ki^e^ «(?. 154,2. e?J fr #|(^. 4|um4^ mt, ?. dfw Jw ß » ««mim»'.
155^2, 69 ißt ^«^ jEf wol 4#^z i^a^ste c. 4 ii^fir ^f n^nre 19 de^ hiig ^elan
5, über die mnr^ bjn^b grioii (5. 15ß,3. erkruiiiiBj^ ^, ^rgjrjwiei^ iÖ, y^
kramet a, 6rkrum$fii(>, ^kjri^^p. g. «liv^is a* fr Pjf )i) Sjpjhd^ i^we 4*
— 24 —
159. Daz drucket in dem herzen die junge kunigin.
Sie leid vil groszen smerzen und vil senliche pin
den tag allen, also man uns saget ie,
bisz daz das abendes spate die muter von ir gie.
160. Dennoch daz kindelin kleine in dem hage lag,
den tag bisz an den abent sines Schlafens pflag.
Von baden und von winden im sin reht geschach ;
do schlief ez also stille, daz ez nieman horte noch ensach.
161. Ein wolf durch sine weide an den hag gie;
hüner und kappan er dicke do gevie.
Er nam daz kindelin kleine bi der wat in den munt,
er trug es zu dem walde zu der selben stunt.
162. Gegen einem hohen berge, der was innan hol.
der alten waren zwene, also ich uch bescheiden sol.
die betten vier junge, waren drier tage alt.
der witze und des kindelins waren glich gestalt.
163. Für sie leite der alte daz kleine kindelin.
do sölte ez der jungen spise gewesen sin.
do schuf ez die jugent und daz sie waren blint
und der muter noch sugen, des genas daz kleine kint.
164. Nun laszen wir daz kindelin bi den wolfen hie.
und sagen von siner muter, wie ez der ergie.
sie sprach : ^neina wehter, als liep als ich dir si ;
durch din beste tugent, besorge mir daz kindelin.'
165. Wie bälde der wähter für die bürg gie
uszen zu der mure do er daz kint herabe lie.
Er künde sin nit vinden, er wist nit werz het hingetragen,
er gedahte : 'leide mere, waz sol ich miner frowen sagen ?'
166. Maniger hande gedenke in sinem herzen faht:
'du sölt nun hie uszen beKben alle dise naht
bisz mom fruo bisz daz ez beginnet tagen ;
ich habe ez getöfet, wil ich miner frowen sagen.
159,2. semliche BC, sende a. 4. spates a. 160,1. kindchen a. 3. von
in winden bc, von inbinden d, von windeln Ba. 161,4. zu dem] an den Ä,
zu der] an der Cb. 162,4. der witze Zh 152] der wolfe witze und daz
kindelin Wa, des kindes hcd. der wolfe und des kindes witze d. 163,4.
der] die B od. seven bc kleine XJ] edel d, fehlt den andern.
— 25 —
167. So belibet ez auch verswigen nmb daz kleine kindelin
bisz usz den sehs wochen knmet die künigin.
Seite ich ir die mere, daz ez also wer verlorn,
so schlüge sich zu tode die kunigin hochgebom/
168. Des morgens fruo da ez begunde tagen,
do kam der wehtere, do bat sie ir sagen :
^Neina, wehtere, also liep ich dir si,
durch dine beste tngent, wie stet ez umb min kindelin?'
169 ^Gar wol, schöne frowe ich han getöfet daz kindelin/
Sie sprach : 'sage wehter, wer hub es me wan din?'
'daz det die junkfrowe, die min herre bat ;
do muste der torwart hinaht wachen an miner stat.
170. Einer ammen riebe ich daz kint enpfolhen han.
die zuhet ez also schöne, ez ist so wol getan.
Ich gehies ir sehs mark goldes, edele kunigin.'
'Zwar die gibe ich gerne, daz söltu sicher sin.'
171. Do wolte der kunig jagen, also er vor pflag.
Do sach er wie der wolf bi dem hage lag.
Do ward daz gejegede uf den wolf gelan.
sie jagten in gegen dem walde, do er den schaden het getan.
172. Gegen einem hohen berge, der was innen hol.
der alten waren zwene, also ich'uch bescheiden sol.
do was nieman so küne, der hin in getörste gan.
do sprach der kunig Walgunt : 'ich mus die wolfe han.'
173. Bitter unde knechte musten faste graben
und vor dem berge michel arbeit haben.
168,4. min kleines kindelin Ä. 169,2. wan da (öHm Beim) Ä. a hat
statt 1 te. 2: Gar wol schone frowe Ir sull^nt nch wol gehaben
Ich habe das kleine kindelin zu dem mnnster getragen
Das man im het gegeben den doff heite fm.
Eya Wächter sprach sy wer hup es me den du.
3. die] ein aZY. 4. torwarter B] torwehter. 170,4. ich dir Ä, 171,1.
Do] des morgens aUe. ja|bn fehlt A. pflag ie heä, 2. .in dem hage gie h,
bi der hage gie e, in den hag gie d, dort in dem hage g^e Z. 3. gegeQ!^^ a.
173. G hat Innenreim:
Do begundent die knechte vor dem berge sere graben,
und mit gebrechte vor dem loche haben.
- 86 -
bisz das man die wolfe rehte do ersach,
und die alten zwenQ in dem loche erstach.
174. Do die alten zwene waren gelegen tot,
hin in schlof ein jegerkneht, her^ er sie bot
und vier junge, ir möhte nit me gesin.
do er heruz wolt scheiden, do ergal daz kleine kindelin.
175. Er trug ea an daz licht, schawen er ez bcgan.
er sach mit sinen ogen nie kint so wunnesam :
'Schawe von Bainecke rioher kunig Walgunt,
ich han hie gefunden den aller herlicbsten funt.
1 76. Luge, kunig riche, welch ein kindelin !
ich geleube daz in der weite kein schönerz muge sin.'
'Nun dar, ir frumen beide, suchent auch daz wip,
ob sie die wolfe it haben gössen, die trug des kindes lip.*
177. Do man do der frowe in dem berge nit en£uid,
vor des kunigs ogen man daz kind ufgeband.
Sie sahen alle wol daz ez erst was gebom ;
'ez müst uns umer ruwen, sölt ez also sin verlorn.'
173,3. BC] also lange daz man die wolfe geaacb «. bis di^ man da^
dein kind ersach bcd. biz man daz kindelein an den wolfen räch 4 dOein,
wozu jedoch zu vergleichen T, 166 der kunig sine zome da an den wolfen
räch und Zh 162, das mjnikleich kindel man an den wolfen räch. 174,2.
bot] braht A, 3. Do betten sie vier junge BG. 4. ergnd 0] weinte (wei-
note a,) die andern: vand er d, 175,4. aller nur C. erlichosten C, den
erlichsten a. den rilichesten b. ein rieben c. 176. Luge] tSchawe BO.
weih ein Z,] wol ein Ä, wie ein BC, er ist ein a, wie wol ein b , wie ein
wolgetan c, wie schon ein d, 3 t*. 4 Ä.
Sie giengen in das (die) hole und suchten auch das weip
ob die woIf (nit) betten genomen Iren leip. BC
Die Verse fehlen w, sM^n aber Y, 169
Do sprach der kunig vil palde so suchent auch daz wip
Ich forch es han die wolfe verseret ir^ lip.
und in Za 167, Zb 166.
177,1 tt. 2 fMen w, 0khen aber T 169:
Sie Mchten all n^ flisse, do man si nicht enfant
Dm kind man •chneUiglichen da vor dem knnig uffbant,
und Za, 167. Zb 166. — Die vier in w fehlenden Verm Mmn in Y an
derselben SteOe wie m W, i» Z aber erst hinter 177,4. 4. es] das C] du
Bw. uns] mich BCw. soltest dn BCw»
— 27 —
178. Waz sol sin oder werden, da2 musz auch gesdiehen.
nun mag man disze wunder an dem kunig wol spehen.
Sin naturliche truwe in darzu bezwang,
daz er sin bestez gewete umb daz kint da geswang.
179. Er wolte ez nieman laszen, er nam ez selber an den arm :
Vir sollen fröliche gen äalneeke fam.'
Bitter und knechte ez do nit befilt,
sie fürten gen Salnecke daz kint unt auch daz wüt.
180. Sie kamen herlichen uf den hof geriten.
Sie wurden wol enpfangen nach ritterlichen siten.
Der kimig nam daz kint an den arm und gieng fdr die kunigin stan :
Schowent schöne frowe, welch ein kind ich fanden han !
181. Daz hetten die wilden wolfe in den berg getragen/
wie ers darus gewunne, daz begtmde er ir sagen,
wir sahen alle wol daz ez erst was geborn.
Ez muste mich umer men, sölte ez also sin vetlom.
182. Ir sullent ez heiszen baden, edele kunigin,
und gebent ez einer ammen, daz kleine kindelin,
und dunt ez schöne ziehen, wirt ez ein bidermann,
tusent mark Silbers mache ich im undertan.'
183. Einer ammen riebe daz kint enpfolhen wart,
Sie zoch also schöne, do ward ez also zart,
ez was also schöne, daz ez nieman kan gesagen.
dristunt in der Wochen mnst man ez für den kunig tragen«
184. Liebegart die alte lenger nit enlie,
zu ir schönen tohter sie uf den tum gie.
Sie begunde ir sagen mere von dem kindelin.
Zu haut schosz ez ir in daz herze der jungem kunigin.
178^. kindlin rang C St<xtt pestez gewete hat Za 168 künichlich hasz.
179,4. auch fehlt A. 180,1. erlichen A, also schone w. 2. Sie erbeässateB
von den rossen wZ, {aber r= W). 4. welch ein Z, ». öbem 176. 181,4.
Sie sprach ez ab, 182,3. dund A, heisfieat 4. silbers A, fekU B^ gol-
des Cw. 183. fMt a, stdit aber hcd, 184^1. lenger a^ das, des. Neieh
184 hat w zwei Strophen, nach a:
5. das es die wilden wolfe heten in den berg getragen,
wie es ir yater gewiUme, das begimde si ir sagen.
— 28 —
185. Darnach in knrzen stunden die muter von ir gie.
Hilteburg die schöne lenger nit enlie,
sie sprach : Vehtere, drut gevater min,
durch diu beste gute, wie stet ez umb min* kindelin ?'
186. *Gar wol, schöne frowe und edel gevater min ;
man zühet nach hohen eren daz kleine kindelin.
*Ich mane dich an das jüngste urteil, daz got über uns sol han,
daz du mir sagest die warheit, wie ez umb min kint si getan.
187. Do in die kuniginne also hohe ermant,
er begunde heisze weinen, von leide er sin hende want.
'owe, schöne frowe, ich wil uch die warheit sagen,
ich künde sin nit finden, ich enweisz wer ez hin het getragen.
188. Do gewan die kuniginne erst leides vil genug.
mit beiden iren ftisten zu den brüsten sie sich schlug,
daz daz rote plut von ir träte dan.
owe got von himel, daz ez an die weit ie kam
189. Oder von muter libe ward ie geborn.
nun han ich gottes hulde und min kint verlorn
und Hugdieterichen den lieben herren min.
von gute und von eren mus ich gescheiden sin.
190. Do sprach der wehtere: 'edele kunigin,
dund ez durch got von himel, und land uwer clagen sin.
uwer vatter hat funden uer kleinez kindelin,
daz zühet man an unser arbeit, daz sullent ir fro sin.
*Ich han nie gesehen so ein schönes kindelin/
Sie sprach: *owe liebe muter, wes mag es (gewesen hcd.) sin?'
9. *Wir wissent nit wes es si oder wer es dar hab getragen,
oder ob es si getdffet, das kan uns nieman gesagen.
es muss von hoher art zwor geboren sin.
waz umb es was geslagen, daz was allez sidin.
Auch T kennt diese Strophen nicht; aber Za 180, Z& 179 haben die erste
derselben. V^, zu 8 Strophe 192,4. 185,2. lenger] des A, des lenger B.
4. g^te] tngend Cw. 186,1. manen a. sol] wirt C] wil a. 4. sy ergangen
G. 187,1. hohe] tnrewZ. 3. wil] mus w. 4. enweiz a] weiz nit. 188,1.
leides ÄZ] jamers BCw. 3. von ir sprang hindan C von ir ran ac. drote
von ir dan 6. trang von ir hindan d. 189,1. ie ward geborn BCd, ie
solte werden geborn abc. 4. gute ABZ] got Cw. 190,1^. frowe lont
uwer clagen stan w. 2. Ich sagen uch gute mere die ich vemomen han w.
und fehlt Ä, uer] ewr Z, daz Y, ein Ww, 4. fro] sicher a, wissen sin c.
— 29 —
191. Wellent ir die warheit finden, merkent was ich uch sage :
heiszent ez an einem morgen zu uch heruf- tragen.
ir sullent ez beschowen, daz kleine kindelin,
so werdent ir wol innen, mag ez uwer gewesen sin.'
192. Liebegart die alte, lenger nit enlie,
zu ire schönen tohter, uf den tum sie gie.
Sie Seite ir aber mere von dem kindelin.
Sie sprach: 'owe liebe muter, wes mag ez gewesen sin?'
198. ^Wannen ez kummet, daz kan ich nit gesagen,
ez betten die wilden wolfe in den berg getragen,
ez ist dinem vater bo liep, er wil ez nieman lan.'
'So heisz doch die ammen mome zu mir hemf gan.'
194. An dem andern morgen kam die amme zu hant. '
Hildeburg die schöne band im uf daz windelbant
do fand sie im zwischen den schultern daz rote crüzelin.
dobi si wol erkante ir kleines kindelin.
195. Ein yingerlin von golde zoph sie ab der hant,
daz gab sie der ammen, do was ez wol bewant*
'Sent hin, frowe, land uch daz kint enpfolhen sin,
wer ich bi den luten, ich weite uch genedig sin.'
191,1. sagen C 1924« 3o losse mich es euch sehen liebe mntermin
w. Die Strophe fMt 0. 193,1. Sie sprach vil schöne dochter, daz joltu
gewert sin w, 2. Ich han nie gesehen ein schönes kindelin. to. 4. mome
fehlt Ä, Nach 193 hat B, eine Strophe, von ioekher auch C die zwei
ersten Zeilen bewahrt.
Sie sprach: liebe dochter das soltu gewert sein.
Ich hon nie gesehen ain schoners kindelein;
Wan ich es gern wü gescheen lan
Ob du etwas knrtzweil mit im mooht han.
Die Strophe wird durch Y nicht bestätifft, scheint über dmno^ Aufnahme
zu verdienen, 194,2. nach BC, wozu 7, 1. 2:
Damach am andern morgen bracht es die amme dar,
Hilpurg die wunderschöne band uff daz kindlin dar.
Hilteburg sazte daz Kind uf die schos und band nf daz windelbant Ä.
Hilteburg die schone sat es nf den schos nnd bant nf das gewant al H.
nam das kind nf die schos , do bant si (imd band im) nf das. gewmnt
(band) bc. H. n. d. K. uf ir schos, sin gewant si. Im ufbant d. Dazu die
jmige nam es auff die schoss, wie pald sy es anf pandt 2Rt. 195,2. send
Äc, Sent a, Sind C, Sehet B, G^t 5^ gont d, — bevolhen BC. 4. ioh do
nyden bey dem kind B, ich bi uch do niden C ich do niden (an) (by den
luten) w. ' '
— 30 —
196. Darnach in kurzen stunden die alte kunigin bi ir saz,
sie Seiten aventure bede diz und daz.
Sie sprach : 'liebe muter, getörste ich dir verjehen
selzen aventore, die mir zu Salnecke sint geschehen?^
197/ Ja du, schöne tohter, du mäht mir ez wol sagen,
waz dir ist geschehen bi allen dinen tagen.
Ich mag ez wol verswigen,' sprach die alte kunigin.
Sie spraeh : Vil liebe m»ter, do ist daz kindelin min,
198. Daz die wilden woife in den berg betten getragen.*
wie ez darzu kerne, daz begunde sie ir sagen,
daz sie hette gewonnen, daz kleine kindelin.
'owe schöne tohter, wer mag der vatter sin?'
199. 'Wer der vatter si, daz tun ich dir kunt.
Du weist wol, daz von Kriechen die schöne Hiltegunt
mich s^lte leren wirken die hüben wunderlich,
daz was von Eunstenopel 4er kunig Hugdieterich.
200. Bi dem han ich gewtuasen daz kleine kindelin.
Nun kere ez reht zu dem besten ; ez mag nit anders gesin.
Nun han ich dir gesaget, wie ez umb mich stat ;
daz ich kum zu im geai üjrieoh^i, des gib mir dinen rat.^
201. 'Des lobe ich got von himel/ sprach die alte kunigin,
'4az ^ hast einen herren, des du wol mäht eigen sin.
Swiga, schöne tohter, sit ez also umb dich stat ;
daz du zu im kumst gen Kriechen, des wird dir gut rat.
202. Ist daz kind aber getölet?* sprach die alte kunigin.
'Neinez liebe muter I also balde daz kindelin.
wart' gebat und ingßwunden, do wßr du w den turn kmnen.
do liesen sie es in den iiag, do hett ez der wolf genummen.'
203. Damach in kurzen stunden Aio alt bi irem herren lag.
Yil selzener rede sie mit im pflag:
\
I" I
198^. ade owe A* sie ^vxt^ch BCto. 201,2. eigen xaöhteat A. des eigen
du wol magi sinjB. das ; eigen du macht sin c. des du wol mehtest (mahtez
c.) eigen sin hc. 202,1^^ Uebe dochter min w. 3. ijogebanden w* (in)ge-
bunden B. 4. bettend ez die wolf J^ 203,1. BC; doch herren für vater
am YZ. Von ir ging die konigine schlaffen bi irem vater lag A. Von ir
gieog ir muter sLoflSsn (do b(0 sy bi i. v. 1. w* ains nachts die kuniginne
bi yrem herren lag Y 193. Damach die (alt) kunigin bi irem h. 1. Z.
— 31 —
Nun soltu mich bescheiden^ Walgunt, herre min,
wie wil man tun zu äem dinge, daz nit anders mag gesin,
204. Noch in dirre weite kan nieman ündetstanV
Do sprach der kunig Walgtint : 'de mus man ez faren ian/
'Des gib mir, herre, diu truwe, daz ez stefte mtlg sin.'
'ich gebrich ez nummer, uf die truwe min.*
205/Selzen aventure musz ich ^r verjehen,
die unser schönen tohter zu Salnecke sint geschehen.
Du fünde in dem walde ein kleitiez kindelin.
daz was Hilteburge der schönen tohter din.
206. Wer der vater sie, daz dun ich dir kunt.
du weist wol| daz von Kriech^i die schöne Hiltegunt
sie sölte leren wirken die hüben wunderlich ;
daz was von Kunstenopel der kunig Hugdieterich.
207. Bi dem hat sie gewunnen daz kleine kindaUn.
Nun kere ez reht zu dem bestesg ez mag mt anders gesin.
du solt nacdi im senden und solt im unser tohier lan.
laut unt bürge sollen wir im machen undertan.
208. Und laz ez ab dem faieirBeinf änmig Walgunt:
do er kam faren, an der selben stu&t,
do Seite ich dir bi dem «er&ten, daz er wer em (man.
do woltestu ez nie geleuben ; des must du den schaden han.
209. Do lag er an dem h^tej ^t b«tte «i<ainigen gedank
von dem igi^osaeA 4some, 4er itt s»em h^m^ m,iBk.
er gedahte, sin s^^e ^»(Met-, Itötte den litoig^iiiiigelofgen,
den wehter oder den torwart het si sich einen lan betrogen.
210.'Globent ir des frorwe, ktmiginne rieh,
ir antlitz und !r fiirwe i^t doch wd gdliöh
204,4. ez joch nimmer Bahd, Ja ich 0. 205,3. Fünde du w. Fanstu
B, ^06,1. de] iit Ä, were u, -207,4. sdil^ mk im itmehen ^€k>] wtMiti
im Ä, 208 feMt a; %ni, mmüfUtk Z, üe» ^€M6h SO u. 61 mvßht kernt,
steht tiber in Y, ^4b^%ch dieee Smrh^$ung 60 u, ^1 nicfU ft«^. d. Imm
faren W\ kaM gefaren lo. ^$9^8. Iieiite nf d«a %müg gü^gm he, 4. d4r
— der — hette si daer hetwgen be. iioi^w^ter ^i. ^^. die feHH iA.
doch fehlt BC, wol fehlt A 6^ iiH iedi ^^1 g»li^t». d»ch woL^
_ 22 -^
143. Also was er zu Kunstenopel wol öiii ganzez jaf,
an sin schone frowe, s6it tmö disz bttch ftirwar.
wenn er anblicket daz gnldin flngerlin,
so trübet im daz herze nach der jungen kunigin.
144. Also det auch Hilteburg zu Sahiecke hie,
wenn sie mit groszem leide uf den turn gie;
daz har glich der siden si us dem hopt brach,
do sie irs drutgäsellen nit horte noch eüsach.
145. Do sprach der wähtere: 'edele kunigin,
nun tund ez durch got von himel, und land uwer weinen sin.
dise stunde und die wile bisz daz kumet der tag,
so wil ich uch helfen des besten so ich mag.'
146. Hilteburg die schöne iren kommer vaste bark,
der was in irem herzen kreffcig und stark,
*
die stunde und die wile bisz daz die zit kumen was,
daz die werde frowe eines schonen suns genas.
147. Daz was an einem morgen do die sunne ufgie,
do was die kuniginne eines suns genesen hie.
Sie winket dem wehtere zu ir do hin in.
der brahte ir eine frowen, die bereite ir daz kindelin.
148. Ez ward heimliche gewaschen und gezwagen.
Sie sprach : 'ir sullent ez fruoe zu dem munster tragen,
und heiszet ez tofen, daz kleine kindelin,
und heiszet ez Dieterich, daz empfalch mir der vater sin.'
«
149. Do begunde die kunigin merken und spehen,
ob sie kein Wortzeichen an irem kinde kunt etsehen.
do fant sie im zwischen den schultern ein rotez cmcelin,
do bi sie wol erkante ir kleinez kindelin.
150. Do daz kindelin kleine usz dem bad ward usz bereit,
man wand ez in sidin tücher, also uns disz buch noch seit,
ein küssin also riche schlug man umb ez zu haut,
ein gurtelin von sidin wais sin windelbant.
143,4. jungen B, feUt mUen andern, schonen c. 144,8. glich BCacd]
güchet Ab. 145,2. und fMt Ä. 147,4. frowen BC] junkfrowen. 148,1.
getwagen d] schon gebaden &c. 3. ir solt es heissen taufifen BC. Ir suUcint
ez schone (heimlich (2) taufen w. 149,2. worez zeichen Ä. wortzaichen f .
Vorzeichen C. worzeichen acd, 150,1. deines a, 4. windelbant] wiegen-
bant Z.
= m ^
151. Liebegart die ^ le^^ ^ife9nli|^
zu ir schöneji \cM^T m ^ 4f* tWI m^
Sie bat sich bald inlaszea;^ di# ^t k^miigi^^ .
'Owe got voi> hix«^l| W*r WÜW w^ wit 4.6% iBi^^Uli ?'
152. Do sprach der wfht^i:^: W^^ ki^UgiiLy
nun ratend wi^ wiif tW wt <Ä^*i l^w4^Uil.
hortez uemmt^ weinap, d%^ ez ^rfli U( g<)\K)F«,
wir IotM»^^ «1}49 mA 4W Ji^b<^^ bW veJTjpy^H.
153. Do von ratend, yrie wir ipx^n d^ l^ii^n kiii^ia.'
^Ich kan sin nit geraten,' s^ra^h ^i^ ]cuiug^^
'der riclMa gqt ¥0» bm^^ ^r uns g^^^ffp^ bfiit,
der sol uns himm feelfejft «^ g^t© W» «WP: l^t.'
154. Do sprach der w(^)i^0: '^^owa, hab«p.^ g^teii WV^t
ich han ei^iißn Ust ^lodfn, q\>^ n V^h ^W^^t gut,
daz wir daz kindeli^ l^ülie lfta969 i^ de^ b^^ bi^df^U,
bisz über eine wil^f daz wi^ die witf f^^^Ttt^A b^-
155. So wil ich denn besprgeii d^^ U^in^ Mn^olin/
; /*V^ a^ -r^/^^ ^^* ^^ ^^ ^®°^ »^t»t^/ 3pr?Äb di§ Jpi^igip.
' ee daz die alt^ frpw^ lum. a^ djB& t«m g^gi^ii,
do was 4f^s( l^^nd^lu» Weijw m 4en b^ gejU^^,
156. Liebegart die ;^te ^ ir tfJihtfr gje:
'wie bistu gar erblif^6||f wiß ist ez \^|^b diob g^&T^I( bie?'
'Do wolte mich b^tn erkrwnmeg, ich w#ili ^\ 4ßlber wazy
ich was vU ^»(di ^^torben ; nur wil ob gofi wi| w^rde^ b^^.
157. Ich was^ vil nach yerzwifelt, ^91^ ^i^ter, fimb WV^ l?bfl^*'
Ein kleine spise hies man ir hf^iid gebien,
an a8UB0a rmi f^ii trial^^, d^ ^r gezeni^ wi^i»
Die Hok^e ji^^^ow^ k^tß fo} gef^Oglu^ 4^?
158. Hilteburg die 8^119 zweier 9Qrg^ pft^
daz was die erst^ sorge, dasp d^ )dB4 i^ 4^^ b^g^ ^^9
also unbehut, und sie ait wi8t|9 w^e im w^.
daz was die w^ä^ sorge, d^f; ßi# sifi ^un^ipb gonaß-
1$2^2. dei» kleiiMp )e. )&<;. 15S4, ^STiif rs^t «rie (fir y0r]^geQ d^
(kleine) kij^deH» «(?. 154,2. ezj^r^fp. ^pa^w, ?. dfw Jwtgß » u»in«r.
155^2, 69 ißt fOif^ iE« wol 4/iz n^Mf c. 4f ubfr ili« mnre in d^ hfkg ^elan
b, ubejr die mnre bJA#b grto» fi. 15Ä,3. erkrttW ß, ^rgpf^ej^ C, Ter-
kramet a^ erkrum^ift, ^Igro^ieap. g* Q^^is a. ^ I>j^yi]is^5jDefrowe4«
— 34 ~
daz er hole sine frowen, ir wellent sie im gerne lan ;
lant und bürge sullent ir im machen undertan/
225. Do sprach der kunig Walgund: 'edeler grafe Wulfin,
ir und der forste sant Jerge sullent min böte nach im sin.
ir sint sin gevattem ; ich han uch darzu erweit,
daz ir mir wol bringent Hugdieterich den helt.'
226. Do was der grafe Wulfin der guten botschaffc fro.
wol vier und vierzig ritter hies er bekleiden do.
wol sehzig fürte sant Jerge, die hetten riche gewant,
die im dö sölten folgen gen Kriechen in daz lant.
227. Do sprach die kuniginne: edeler grafe Wulfin,
sit ir und der furste sant Jerge wellent min böte sin,
so sagent im zu Wortzeichen, er wisz wol, daz ich im riet
an dem abend spate, da er des morgens von mir schiet,
228. Daz er sich besende wite in die lant
und zu im gewinne manigen wigant,
also im zimet herlichen, dem forsten lobesam,
daz man in zu Salneeke for einen herren muge han.'
229. 'Wir wellen ez dun vil gerne, übe gevatter min.'
von daunen reit sant Jerge und der grafe Wulfin.
Sie namen urlap schone, also wir ez haben vernumen.
an dem ahzehenden morgen waren sie gen Kunstenopel kumen.
230. Sie kamen herliche uf den hof geriten.
Sie wurden wol enpfangen nach ritterlichen siten.
Do giengen die herren zu Kunstenopel uf den sal,
do enpfiengen sie die herren mit vil grosem schal.
224,4. sullent Ä] wellent. 225,3. gevatter Ä. 226,1. was] wart w.
2. vierzig AB] zweintzig Cbcd. sehzig üi 3. fürte] der firste hc. 227,3.
worzeicheil AC. daz Ä] waz. ich im nur Y (was ich im selber riet) ; er mir.
er mit mir ret B. er mit mir tet n. (die Stelle fehlt cd). 228,1. wit ns
in Cb. 229,3* In zogete wol zur ferte w. also wir noch hören sagen a.
4. sihenzehenden &c. sy wörent genk. komen wol in zwölf tagen a. Danach
vieUeiiJht die Versschlüsse vernumen haben: tagen. 230,1. uf den hof] in
daz lant Ä. 2. si stunden von den rossen w. ritterlichem ABCa. 4. Sie
wurden wol empfangen von der herschaft (ritterschaft B) uberal BCw;
aber Y Da kam in schir engegen ein wuniglicher schal.
— 36 —
231. Do liesz sich der grafe Wnlfin für den kunig uf die knie:
'Gnade, lieber herre, durch dinen willen sind wir hie.
Gib uns daz bottenbrot, edeler kunig, nun.
Es hat frowe Hilteburg zu Salnecke einen schöneii sun.*
232. 'Owe got von himel, wenn genas die kunigin?'
'Ez ist wol ein ganzes jar, lieber herre min.'
. 'Owe gjot von himel, wer sind die gevattern min ?'
'Daz sint ich und der furste sant Jerge und ein edele markgrefin.'
233. Do ward Hugdieteriche der hohen gevattern fro.
bi jetweder hende fieng er ir einen do.
er fürte si herliche mit im do hin in
und sazte sie uf ein sidel und schankte in klaren win.
234, 'Owe got von himel, wie gehabet sich die kunigin?
oder wie butet ez der kunig der lieben frowen min,
und die alte kunigin ? daz het ich gern vernumen/
Do Seiten sie im die mere, wie ez uz were kumen,
235. und wie ez die wilden wolfe in den berg hetten getragen,
und wie ez der kunig fände, daz begunten sie im sagen.
'Ez was daz edel kint also nach verlorn.'
'owe got von himel, daz ich ie ward geborn.
236. Hetten die wilden wolfe min kleines kindelin,
wie mag ezdan geheiszen, drut gevatter min?'
Sie sprachen 'lieber herre, daz dun wir uch bekant,
do heiszet ez Wolfdieterioh, wann man ez bi den Wolfen fant/
237. Do kam der herzöge Berhtung geriten in das lant
do det ime Hugdieterich die mere do bekant.
Er sprach 'so suUent wir riten nach der frowen wolgetan:
sie sol zu Kunstenopel under der kröne gan/
231,1. Sich Hess der w. 4. zu Salnecke w, fehlt W, 232,4. sint^a]
bin BCäbc, furste] herre Ä. 233,1. hohen] guten Bw, 4. sidel] siedeln
B, gesidele 5. — vil claren c. 234,4. ez dar wera> es us wer he, ez wer
auss B. 235,3. ez] Also w. 337,2. do bekant] schier bekant w. Ncuih
237,5 w eine Strophe, die auch in Z, aber passender nach 236; sie fehU in
Y wie in W, Sie lautet nach a
Nu gieng es uf den oben, daz man in zu essen trug.
man gap in zu allen ziten wurtsohaffc genug.
man gap in dusent mark des liebten goldcs rot,
rosse und gute cleider, daz was ir boten brot,
— 36 —
238. Do schriet man den Herren allen riebe wat,
liebten zobel pfellor und scharlat.
do ward bescblagen mit golde manig ritter lobsam,
also man ez zu Salnecke nacb eren wolte ban.
239. Do spracb Hngdieteriebe : Berbtung meister min,
scbaffe, daz ez stände sebone, so wir kumen berwider in.'
Urlap namen sie sebiere also wir ez baben vemumen,
an dem abtzebenden morgen waren sie gen Salnecke kumen.
240. Do bette der kunig Walgimt gebuen uf daz feit
manig scböne gestüle and berlicb gezelt.
die knöpfe begunden glesten und gaben liebten scbin.
Sie warteten teglicben, wenn die geste ritten in.
241. Der berre sant Jerge kam vor in gerant;
do det er dem kunig Walgunt die mere bekant.
Walgunt der riebe des lenger nit vermeit,
des weges eine raste er gen Hugdietericben reit.
242. Do der kunig Walgund Hugdietericben anesacb
er enpfieng in also sebone ; nun boretit, wie er spracb :
'Sint wilkomen, berre und junkfrowe ; wie baut ir micb betrogen !
icb küse an uwer farwe, der webter bat nit gelogen,
243. Den icb durcb uwem willen wolte erbenket ban.*
I
Do spracb Hngdieteriebe 'ir bettend im unrebt getan.
Ir bettend docb versworen, daz ir nieman gebent die kunigin rieb,
do muste icb sie etwö gewinnen spracb Hugdietericb.
244. Sie kamen also sebone uf den bof geriten.
Sie wurden wol enpfangen nacb ritterlicben siten.
Do spracb der kunig Hugdietericb : 'möbte es mit bulden gesin,
so sebe icb also gerne min kleines kindelin,
238,1. allen reich gewant BC. 2. Liechter zobel und peller tut uns
dis buch bekant BC, fehlt a. scharlat] sigelat hc. 4. nach] zu Bw,
239,3 schiere] schone Ot(;. — ez wol A. 4. ahtzehendensten a. 240. fehlt
BC, 2. herlich] richlich a, rilich b, rieh c. 241,2. mere schier B, mere
do Cb. 4. er vor reit A, nach weges a. 242,1. Do in der K. W. erste
anesach w. 3. gotwilkum ab, 4. farwe] geberde w. hat mir a. 243,3.
ieman ft. 4. etwan B, etwen C, etwie ab, mit listen cYZ, 244,2. nach
berlichem sittcn B,
- 37 - .
245. An dem mir so nahe leid was geschehen,
ander sine frunde han ich vil gesehen,
min kint gesach ich nie, da2 mir der wolf nam.'
Über eine kleine wile, do kam die amme gegan.
246. Er zucket daz kind an den arm an derselben stund.
Er küsset ez also schone an sinen roten mund.
Er sprach : 'Wolfdieteriche, lieber sun min,
min allerhohstes erbe ist vor allen kinden din.'
247. Einen kurset schone lies der kunig rieh
fallen für die fftsze, daz stund gefftglich.
Der koste hundert mark, also wir noch hören sagen :
den hies er die amme mit dem kinde dannen tragen.
248. 'Gnade, lieber herre, uwers lichten goldes rot.
ir hand mir wol gebtiszet mine grosze not.
der riche got von himel lasz uch mit seiden leben.
Ir hand mir zu disem kinde so riche gäbe geben.
249. Liebegart die alte lenger nit enlie,
mit ir schonen tohter sie zu hofe gie,
zwei spilde ogen und ein rosenlehter munt,
domit ward Hugdieterichen ein lieplich grliszen kund.
250. Do sprach Liebegart die alte: 'lieber herre min,
ich wände nit, daz ez also sölte gefaren sin,
daz ir si selten leren wirken die hüben wunderlich.
Des erlachet von herzen der kunig Hugdieterich.
251. Do swur man inj zu wibe die frowe wolgetan,
laut und bürge mähte man im undertan
Hugdieterichen, dem uszerwelten man :
nach ir beider tode solte er ez ftir eigin han.
245,2. siner w. 3. das gesach 0. ich noch nie w. wolf do nan h. 4. kleine
fehlt AB, do fehlt ABc. geg&ngen Ad. do kom gegangen die am a. kam
die amme c. 246,1. zucket A^ nam. 2. ez] in A. schone] dicke w. 4. zu
Cunstenopel min — aUe, 247,1. kurset] fingerlin c. mantel Z, ein schu-
hen Y. 2. gefuglich] hoflich B, gehurlich a, geneigelich c,«erlich d 4.
dannen] en weg 0. 249,2. zu hofe] im engegen a, do gein im bcd,
250,2. gefam solt J5C 3. Daz] do w. 4. ir selten min tochter A, wirken
fehlt C. 251,4. nach dnes schwehers tode T,
, — 38 —
252. Do hetten sie die hochzit aht dag gar.
'erlobcnt mir,' sprach Hugdieterich, 'daz ich zu lande far.
Wiltu mit mir heim zu lande, Walgunt here min ?'
'Zwar, daz dun ich gerne durch die kunigin.'
253. ürlap nam die dohter zu der muter hie;
also daten auch die frowen, do man zu den rossen gie.
hundert wiszer müler stunden vor der kimigin,
die trugen hin gen Kriechen manig schönes megetin.
254. Do bereit sich von Galitze die edel markgrefin,
mit ir gevatter, wolt sie gen Kriechen hin.
do waren die herren alle schiere bereit.
Hugdieterich von dannen mit groszem folke reit.
255. Sie koften uf der straszen, wes ir herze gert.
Sie taten nieman schaden eins pfenniges wert.
Also fröliche zugen die herren von dan.
An dem fllnfzehenden morgen sahen sie Kunstenopel an.
256. Do hette sich herzog Berhtung vor hin besant.
Er hette zu im gewunnen manigen wigant,
domit er herliche gen in geritten kam.
Do enpfieng er wol die frowe, also einem forsten wol gezam.
257. Sie kamen fröliche uf den hof geritten.
Man hub die frowen von den mulern nach stolzlichem sitten.
Man fürte die kunigin zu Kunstenopel uf den sal.
Do hub sich allenthalben grosz luden und schal.
252,1. wol aht BC. zwelf Y. 2. zu landel von hinnen BG.
1. 2. Die hochzit werte vierzehen tage, man sach da litzel sparn.
Do sprach der kunig hug dieterich: Vir müssen hinnen farn.' w.
3. Du solt mit mir farn Walg. BC. 253,1. namen die geste (herren a.)
zu der alten kunigin hie w. 2. Also tet manig jungfraw BC. zu rosse Bw.
254,2. ir gevatter AC, irem gevattern.
3. Mit treissig jungfrawen (die) waren wol bereit BC.
Sehzig jungfrowen (die) wurden (ir) sclüer bereit w.
4. Mit der konigin sie gen kriechen rait BC.
255,1 = 1, u. 2 =a 1, BC. 3. zugen die herren] füren sie BC. Mit grosser
kurzewilen zugen sie w. 256,1. vor hin] weit BC. 2. manigen stolzen
wigant a. 3. Do rait er in engegen mit manichem werden man BC. 4.
Und enpfingen «Lie frowen als ir ere wol gezam BC. 257,1. herliche w.
2. Sie wurden wol enphangen mit erUchem (ritterlichem C) sitten BC. —
stolzem a. firstlichem b, firstlichen c. 4. von aller hende (ley d) spile hub
sich ein grosser schal w.
^ 59 —
258. Vierzellen tage lange w.er^ 4© 'die h^^Q^ij^ik,
daz man die Krjyech^ ni<}et ^m^ der Jiocl^ii; ait.
Do sprach der bimig WalgÄftt 'gib mir ^FJLap iahter min ;
dir kunte m S9>ULeßkjd uf depi imnn numer füAQ wo} gesin.'
259. Urlap gab ijian im schone also wir e? h£|,nd vernuflae^.^.
Er was in kurzen ziten gen Salnecke kumen.
Do kunte er siner frowen follß sagen nie,
waz man zu Kunstenopel mit siner toh^ier begie.
260. Do ward marschalk der grafe Wulfin.
Do ward pflegerin von Gaiitze die markgrefin
Wer im bette gedi^iet, dem tet er truwe seh in.
Der wehter und der torwart musten in Krieciien herren sin.
261. Also lepte die frowe in groszen eren zwar.
Sie gewan zwe^ suae in de]^ a^erji j^r.
Den ein den hi<es m^ Böge, den .anderQ W^smu^.
Die zoch man wol ^jpich eren, ^so [mai^ ^^och ^stQii d^t.
262. Do wubs fär m.^ fer^e Wolfberdieterich,
Berhtung und sine sune waren sin freidenrich,
do er so vil der tugende an sich gewan,
daz sie im für die andern waren undertan.
263. Man lerte die dri jPursten lojp reinep. feowe^ geb.efl^
gotte gerne dienen und eren priesters leben.
Der cristenheit gelajube sj^ geJleret W;a;rt ;
daz schuf ir werder vatter ipid ouch ix liebe ^i^te^ s^9^t.
258,1. hodigezit w, 2. nidet AC, neid B, lobte a. hochfart] Schönheit
a. daz man in kriechen von der hofart (herschaft c, brunlouff d) saget sit
hcd. 259,1. gab] las a, lies hcd. 4. wonders mit 0. wunders mit ir begie w.
260,2. die edele m. • w, 3. truwe] tugent w. 4. torwart a] torwehter.
2614. li^et j# kriechen die froifre {oder .die &:^e in kf^^^) In ere;;!^ w,
3. Böge] böge 4. **. böuge A, Soiege c. Pj^\ig -?J&.. Boder Y, Bogen Z, . rrt-
Wahsmut A^ Wassmut B, Walfi(flfm,t C, Wassn^i;i^d 41,, W^^ut ft, Wasj^^iivtt
cd. Wasmut Y. Wachsmivt Za, W^cluniM) ZJ?, 262,3. rfeugeppi^^] ipanhait
BG. daz er vor sinen briedern so ^pss^ manhait ge¥)jan ßfi,, 4- £^' kont
sich wol gelieben gen frowen ttn4 gej^ in^ ßQw. f^ X fihfipeic/iend (254) :
Doch wachs er £ar si alLq, ie^ jijing wo^dite^ch.
Perchtung het sechze s-öne, de^ fwt ^ WbejUcti ;
Di macht er sinem herjn wolfdltrüch xiiiiileirtaj:^ ,
Wann er in siner juxend vil hoh^ Jop jg^w^in.
263,1. forsten man wolt in keone frowon g^fecpi (!a). 4;. werder J Uebi^ 4*
ouch nur ad, liebe C, edel bd, fMt den andern.
— 40 —
264. Man Icrte die dri forsten manig ritter spil,
schirmen und vehten nnd schieszen zu dem zil,
springen nach der wite und schütten wol den schaft,
uf sattel rehte sitzen ; des wurden sie dicke sigehaffc.
265. Man lerte die junge fursten ir schilt nach rechte tragen,
mit scharpfen geren schieszen durch halsberg und durch kragen,
wo man in herten stürmen sol gen den finden stan ;
ir helme zu rehte binden lerte man die junge man.
266. Man lerte sie wie sie zu rehte selten werfen einen stein,
daz sie den prisz behielten : ir kraft was nit klein.
Einen stein ungefügen Wolfdieterich fassen began ;
er warf in für sie alle sehs claftern dort hindan.
267. Böge und Wahsmut waren zu eilf jaren kumen,
Wolfdieterich was truzehener alt, also wir es haben vemumen.
Do begunden sie howen heim und Schildes rant.
Sit wurden sie zu ritter, daz schuf ir ellenthaffce hant.
268. Zu Kriechen ward gesprochen ein turnei lobelich.
Daz tet durch sine sune Hugdieterich.
Domit wolt versuchen der kunig lobesam,
ob ir ieklicher in ritterschaft möht geheisen ein man.
269. An einer mitwochen daz gesprochen wart,
die selbe aventure nach vil hoher art.
Do sach man schlege messen die jungen kunige rieh ;
baz dann ander zwölfe det ez Wolfdieterich.
265,1. Sie wurdent ouch geleret w. 2. geren] strelen 0. 266,3. fassen
do began A. 267,2. was fehlt AB, in C. nach alt. trewzehen alt J5, dri-
zehen jor alt ahc. Nach 267 hat w eine Strophe, nach a:
In den selben joren die. forsten hochgenant,
sy gerten ritterspil, an in was wol erkant,
daz sy ir manheit nie woltent gelon.
Das sach man sy in stürmen dicke vil herlichen stan.
Die Strophe ist atuih Y uniekannt 268,2. tet er A. — teter — der
kunig H. w, 3. versuchen] hesßhen B, beschehen C. — den kunig A, die
ritter a, der tegen h, die tegen cd. in ritterschefte A, fehlt allen andern.
269,1. An einen pfingestage a. Damach am dritten tage Y, 2. selben A.
nach ritterlicher art BG,
— 41 —
270. Do nun ir jeklicher ritters namen gewan,
do ward ir ieklichem geben sin dienstman.
Hugdieterich gab in allen schöne mark aldar,
gewant nach ritters orden gab in die kunigin klar.
Aventur wie der beiden Olfan mit
Hugdieterichen streit.
271. An dem fiinfzehenden jare, daz wissent sicherlich,
do widersaget gen Kriechen ein heidenscher kunig rieh.
Hugdietrichen dem herren ward schaden vil getan
von Olfan von Babilonie, dem heidenschen man.
272. Nun was bi den ziten der edele Wolfdieterich
mit eilf rittern junge, daz wissent sicherlich,
geritten durch aventure gen Sibenburgen in daz laut.
Hugdieterichen sinem vatter ward schaden vil bekant.
273. Olfan mit gewalte in Kriechen was gefarn
mit imgetöften beiden, mit unzelichen scharn.
Do wolte er bezwingen alle Kriechsche rieh.
Er besas in zu Atnis und zu Kunstenopel kreftiglich.
274. Alle die in Kriechschem riebe dem kunig waren undertan,
die wurden alle besendet, also ich mich kan verstau ;
die kamen gen Kriechen zu helfe dem kunig gut
uz Kristen lande manig degen hochgemut.
275. Er wolte sich widersetzen dem ungetöften man,
also ez dem kunig edel zu gute wol gezam.
Die edele kuniginne wart betrübet gar,
ir minÄegliche farwe ward do missefar.
270,1. nun fehlt A. ritters namen BG, wol ritters kraft A» Also das
ritterspil do ein ende nam w. 2. sin] druhundert tr. 271. Die ITeft^r-
schrift nur in A; aber in B (nicht in C) Abschnitt und grosser Anfangs-
buchstabc, s. 276. Atich Y hat hier (263) einen Abschnitt. 272,1. edele]
herre Ca. 3. durch aventure wille A. 4. Hugdieterieh was in Kriechen wol
überrant 6c. 273,4- atins B, antnys C, Altins a, Ahtis b. Atti c. Aeh-
tuntz d, der Name nicht in Y, 274,4. kristen w, kriechschem W; aher
2—3 feUen B, 2—4 fMt in ö.
— 42 —
276. Nun waren wordtjn in ein die edeln beide gut,
manig ritter ktine gewan gar senden mut.
Do ermant sie alle die edele kunigiu
aller guten dinge, do ward ir helfe schin.
277. Zu tun gar willengliche gelobte ir helfe do
manig ritter edel, dovon die frowe ward fro.
Nun hüben sich die recken in arbeite vil.
Von manigem Kriechen kecken ergieng ein hertes spil.
278. Vor der stat Kunstenopel der herte strit geschach,
daz manig beide gute swer und ungemach
undergieng do zware von den beiden freisan.
Olfan der kunig riebe under manigem sturmfan
279. Dar brachte er Sarassine unzelicb vil
zu Kriechen in die lande, also ich uch sagen wil.
Der riebe kunig fürte wol fünfhundert fan,
also manig baner schöne, und under jeglichem tusend man.
280. Hugdieterich im begegent mit siner frien schar,
under einem roten baner brachte man den herren dar.
Siner baner waren vierhundert, also man uns seit ;
under jeglichem besunder sibenhundert beide gemeit.
281. Sie sigen do zusamen die kunige lobsam.
Do hub sich daz fehten. erst sach man trurig stan
276. Hier hat C den AhscfmiU und die Ueberadirift : Wie das der haiden
Olfan in Kriechen für und mit hugedietrich stritt. 1. worden in ein Aah,
in ein worden BC, worden über ein c. — 376,2 bis 290,4 fehlt in h, %. küne
acd\ edel W. senden J.a, senenden c, sonder d, starken B, steten C.
277,1. Zu tun G. Getan alle andern, do gelobt 0, man gelobt d, nun ge-
lobt c, do ward A. in a geton gar willecliche von manigem helde do.
2. des wart die kuningin gar innenclichen fro a. 3. Nun] Do BC — in]
do in a. arbeit vil alle. 4. kecken 0, kecke a, recken A, beck(!) B. fehlt
cd. 278,1. stat zu k. Ca. strit] stürm BC. 4. und manig A. In w Ut
die gafize Strophe verdorben, indem in a in den zwei ersten Versen die Worte
der herte strit geschach daz manig, in c aber die 3 Zeile aasgelassen ist;
am besten d, wo 2. manigem. 3. wider gie. 279,1. unzelich A] und un-
getaufter BCac. 2. in die (das) laut gen kriechen acd. daz lant W. uch
fehlt A. 280,2. Vil roter banner c. under einer baner schone a. denj
dem Ad. 3. Siner baner] Der a. baner] samenung c, sturmvane d. 4. ieg-
licher a. .281,1. sigenten A. sugen Ca. Die zogen geringe zu statten dem
kunige d. 2. an hub sich do c. sich ain grosses striten C.
— 43 —
die edeln kuniginne an einer zinnen unfro,
den riehen crist von himel bat sie umb helfe do.
282. Die beide begunden sprengen die ros mit den sporn,
und ufeinander hengen, die fürsten hochgeborn.
Die sper sie underschlugen mit also groszer krait.
die ros sie zusamene tragen, do zerbrach manig sohaft.
283. Die swert sie do zuckten Böge und Wahsmut.
die helme sie verruckten und ouch die schilte gut.
Sie hewen und stachen uf die sarwat,
der ringe sie vil zerb/achen und ouch die stahelnat.
284. Do wart von scharpfen swerten manig ritter wunt
durch schilt und durch ringe, daz er nummermer ward gesunt.
Mit stechen und mit howen daten sie einander not,
daz feit begimden sie strowen mit dem blute rot.
285. Die cristen Uten pine von starken schlegcn swer.
do machten die sarrassine manigen satel 1er.
Die schilte begunden sie howen und ouch die helmvas,
daz man do sach fallen manigen nider in daz gras.
286. Die beiden striten sere uf des todes fart.
Vil manig Krieche here von in verschroten wart.
Sie begundon lupfen die ungetoften uberal,
und uz den sctteln schupfen, daz manig cristen viel zu taL
287. Es faht vil erliche maniger ktiner degen.
Nun waren die beiden den cristen obgelegen.
Die wilden sarrassine teten in vil we.
Die edel kuniginne clagote ir leid also e.
282,1. sprengen] ruwen für rüeren C. 4. die ros sprangten sy zusam-
men grosser jamer do geschach 0. (AUo in G die Strophe ohne Innenreime).
283. fefiU C, 1. sie fehlt A. do] beide a, behende c. 4. euch fehU Ä. die]
der a. stabelwat B. 284,1. swerten] klingen od. (im Beim auf ringen).
von starken siegen a. 2. Durch liolm und durch schilt BC. in bamaadi
und in (den lichten d) ringen acd, 4. so rot Ba, 285,2. doch machten
sie den beiden c. 3. ouch fehlt Ä, 4. manigen vor fallen Ä. daz man vil
manigen mochte schowen fallen nider in daz gras a. daz man do muste
s oho wen mangen fallen in daz gras c. 286,2. verschroten] verhowen
(Jacd. 4. (cristen) fiel uf daz wal ac. 287,1. Es] Do BC. Der strit was
ungescheiden von manigem küenen degen acd.
— 44 —
288. Nun hette der herre Wolfdieterich getan die widerfart
heim gen Kriechen, der junge tegen zart.
Do er die klagende swere in dem land vemam
und er den fanen rote ward sihtig an,
289. Do begunde er sprengen vil harte ritterlich
zu helfen den werden Kriechen, der held Wolfdieterich.
Die vor waren entwichen hinder sich hindan,
die sach man tegenlichen do hin wider stan.
290. Do der kunig Hugdieterich in dem strit ersach
sinen sun den jungen, sin grosz ungemach
was vil schiere zergangen : nun was ez so getan,
daz man dot sach fallen manigen heidenschen man.
291. Wolfdieterich der snelle mit sines swertes ort
frumte nianigen dote ; beide hie und dort
sach man die beiden risen nider uf den plan.
Daz schuf Wolfdieteriche und sin eilf dienstman,
291. Der er ouch sit gedachte in herten stürmen vil. f
Wen so es was in nöten, also ich uch sagen wil,
so sprach er zu allen ziten der degen lobesam :
Nu berate got zu Kriechen min eilf dienstman.'
292. Die hülfen ime vehten des tages do den strit.
Sie schlugen durch die ringe manige wunde wit.
Die helme sie erschalten mit ellenthafter hant ;
manigen beiden sie do falten nider uf daz laut.
293. Die schwert schlugen sie dicke, die sie mit nide zugen,
daz die fares blicke uz den helmen fingen.
Von nöten begunde switzen manig degen tugenthaft.
Do ward von groser hitze manig herze zwifelhaft.
288,3. klage swere Bcicd, 4. rote Ä\ gruene BC: und sach die fanen
grüne (so mangen van d) er det also im gezam acd, 289,1- Er b. acd.
290. was Aa\ wart. 291,3- sach man sy gemeinlich vallen uf den plan
5c. (Beim gemeinlich: Dieterich), gemeinlich hie und uf dem witen plana.
4. eilf ^ (atich X). fehlt w, Do hiwen durch die ringe sein dienstman
BC. 291,5. Diese Strophe haben aUe ausser Ä; auch XY und Hagen
5. 165. 8. zu wilden kriechen a. 292,1. ervechten ad. 2. vil manige &c]
die dieffen a. 4. dot nider Cd. 293,2. fingen] stuben w. 3. Von not
begunden switzen die degen w. 4. herze a, die andern herre, here. — Do
kam — in zwifels kraft a.
— 46 —
294. Die Kriechen alt und junge hüben sich zusamen gar, .
mit einander sie do trungen durch der heiden schar.
Sie schrieten heim und isen, daz mauiger lute schre.
Des sach man die heiden risen nider recht also den sne.
295. Die swert schlugen sie mit nide uf die brunigen ganz
und uf daz lieht geschmide, daz sie gewunnen manigen schranz.
Die Schilde sie zerkluben und spielten ouch die heim,
daz die drumer stuben und die ringe in den melm.
296. Mit siner scharpfen ecke Wolfdieterich der werde
begunde nider lecken manigen heiden zu der erde.
Sie wurden sere verschroten, dovon man in dem plut,
daz do ran von den toten, bisz über die sporen wut,
297. Wolfdieterich der gewere frumt den heiden ungemach,
er und sin eilf dienere ; dovon manigem we geschach.
Waz er ir moht erlangen, den mas ers durch den kragen ;
ez was umb si^g^rgangen, ir wurden vil erschlagen.
298. Die heiden sie do triben gen einem gebirge dan;
doch was ir dot beliben wol ahzig tusent man.
Olfan der heiden herre ward do sigelos,
von Kriechen floch er ferro, sin sorge die was gros.
299. Die cristen überwunden gar der heiden diet.
Waz sie da richeit fanden, der liesen sie hinder in niet ;
ez wer ros oder gewate, harnesch oder gut,
daz namen die helde träte, sie wurden hochgemut.
300.' Wol mir/ sprach von fröden der kunig lobsam,
Maz ich von gote von himel den erben ie gewan,
der mich mag behüten in so getaner not.'
Er kuste in gütlichen an sinen munt so rot.
295,1. mit nide] dicke A, 2. lieht fehU TT. 4. drumer 5, trumer (7.
trumbe A, trumen B, drumbet a, stig c, liebten fanken d. 296,1. der
vil werde C, 3. Der sere wart verschroten m;. 4. ^ofMtA. 297. frumt]
gefrumet a.] fuget A, den heiden] in w, 2. sin eüf diener AB. 4. ir
wart (was) ein teil ab, 298,1. einem] dem C. gen genberg B, 2. treissig
BC, zwelf d. (Auch Y hat achzig). 299,1. vil gar w. der] die AC. 3.
gewant A, wat J?(7.] wete (: stete) w. 4. träte] getrate C stete w. 300,1.
von] mit C. wol mir von fireuden sprach B, 3. mag] kan BC,
— 46 —
301. Der strit und der kuinber nam ein ende do;
Hilteburg sin muter ward mit zühten fro,
do er hete gesiget also ritterlich ;
des preisz man in den landen Wolfher dieterich.
Aventur wie Otnit sante zu Hugdieterichen daz
er im solte zinsen sine lant.
302. In den selben ziten was ein keiser lobsam,
der was geheiszen Otnit, der weite ein biderman.
Er hette sin hus uf Garten mit groszer ritterschaffc ;
er trug an sinem libe wol zwölf manne kraft.
303. Die lant wolt er erstriten mit ritterlicher wer
zu beiden sinen siten von dem gebirge bisz uf daz mer.
Vor was er gefam über des meres trän,
do er einem heidenschen kunige sin schöne tohter nam.
304. Man hette sie getöfet mit eren, schöne was ir der lip.
Sie was geheisen Sidrat und was ein schönes wip.
Er hette sie uf Garten vil manigen lieben tag.
Hei waz er mit der frowen groszer fröden pflag.
305. Umb in sas eins tages vil manig wer der man.
Do sprach vermessenliche der keiser lobsam :
^Ich han noch me der lande denn kein min forder ie gewan.
Die riebe bisz uf daz mer die sint mir alle undertan.'
306. Do sprach der herzöge Gerwart: 'lieber herre min,
ich weisz einen kunig riebe, der wil ouch geweitig sin ;
er hat dri süne junge, ktine und lobsam.
Sie wolten nie gedienen keiner schlahte man.'
301,1. Der strit nam (hat C) ein ende in den ziten do BC. 2. H. sin
liebe m. w. 3. daz der degen kune streit so r. BC. daz si genedeclichen
(herlichen d.) wurden sigehaft w. 4. Das sait man (weit) in dem lande
von Wolfdieterich BC. man seit do wite mere von wolfdieteriches kraft w,
302. Abschnitt nur W, nicht w. TJeberschrift fehlt B, Wie das kaiser Otenit
forderte an hugdietrich das er ime alle sine lant die er hette solt verzin-
sen C. 2. ein usserwelter man BCw. ortnit T. 8. Er] Der BCdbd. 4. wol
fehlt ÄBc. 803,1. ritterlicher] keiserlicher w. 2. bis an BC. 3. Er was
gewalteclich gefam w. stram BC. 4. beiden riche Bw. 304,1. schönes
fehlt B. Er töfffce sie wol nach eren w, 2. Libgart F. 305,1. Ains tags
umb in sassen sein dienstman BC. 3. miner A. 4. Die lant unz an daz
mere (die mer) w. uf] an BC. mere C. mir alle fe] mir doch o] mir Wcd.
306,2. riche] starke Cdbc, 3. und feMt a.
— 47 —
307. Do sprach der riche keiser: Ver möhte daz gesinV
Beijern und Swaben ist doch alles min,
Tüscan und Pulle, Borne und Lateran,
Ta^u«;;^ Sant Jacobes lant daz riche ist mir auch undertan/
308. Do sprach der herzöge öerwart: 'sit ich es gesprochen han,
ez ist der kunig von Kriechen,' daz wil ich uch wissen lan.
Der hat dri süne junge, küne und lobsam.
Ez ist Hugdieteriche, al der weit ein biderman.'
309. Do der riche keiser die rede do vemam :
So müsent mir die künige ouch wesen undertan ;
des wil ich sie bezwingen mit ellenthafter hant,
daz sie mir müsent zinsen ir bürge und iru lant/
310. Do sprach der herzöge Ger wart: ^So vemement minen rat;
besendent zwölf grafen, die besten, die ir hat,
imt enbietent im, zinse er uch nit bürge unt lant,
so werdent sie zu sumer gar von uch verbrant.'
311. Do sante der riche keiser boten in die lant
nach zwölf den besten grafen, die er irgen fant.
Die wurden zu der ferte schiere do bereit,
waz sie do bedorften daz was in in ir kiele geleit.
312. Uf zugen sie ir segel die uzerwelten man;
also snelligliche fiiren sie von dan.
Sie füren uf dem wasser sibenzehen tage ;
do komen sie zu dem ersten zu Eunstenopel an die habe.
307,2. daz ist Bhd, 3(?. und ouch Westefei TT. 4^. dienet mir liberal
w, 308,1. gesprochen] erhebt B, erhaben G. es fehU Ä, 2. uch] dich JB.
3. junge fehU AB, junge sune O. 309,2. Mir müsent die dri k. BCw. wesen]
werden Cw, 4. ir feMt W. — . iru ^] ach ir Bo, die ü. 310,2. hant A.
4. Sie werdent Ä. zu sumer Wj bis sumer B, zusamen A (in C umgangen),
311,1. die] das Cc. sin Bab. 2. besten fiihU A. — irgent] iene &. 3. den
was schier ein kiel und irme gesinde bereit w, 4. do fdUt A, geleit] bereit
A daz wart in das schiff Bd ach waz richer spise wart in darin geleit w,
(in ain schif Y). 312,2. von dan] hindan 0. Sy forent fröliche über daz
mer hindan w, 3. sehszehen w., sibenzig Y. In 3 «i. 4 mchm die Abschrei-
ber den Beim tage : habe zu vermeiden. Unser Text aus C, wo €Aer siben
und zwentzig; und Do warent si komen gen K . . . B ebenftiüs sibea und
zwanzig tage, worauf ein Zusatz als wir han vemomen : Do warent die
herren zu C komen. — A Sie füren siebenzehen tage uf dem wasser also
— 48 —
313. Do zugen die herren von dem schiffe uf daz lant,
an leiten sie mit eren ir pfellorin gewant,
daz was von sidin riche, von golde wunnesam ;
sie giengen gezogenliche far Hugdieterichen stan.
314. Under in was ein grafe, der hiez Herman,
also noch einer fttr den anderh reden kan :
Wellent ir mir erlöben die botschaft von dem herren min?
also liep uch weltlich ere und alle fr o wen mugen sin.'
315. Do sprach der kunig Hugdieterich : 'das sol dir erlobet sin.
So sage, waz du wellest, von dem herren din.
Halte dinen herren, so mahtu wol genesen,
und wirb im sin botschaft, si er dir liep gewesen.'
316. 'Do hat uns der riche keiser zu uch her gesant,
daz ir im sullent zinsen uwer bürge imd lant ;
dund ir ez gerne oder ungeme, so mus ez doch geschehen,
oder er wil uch zu sumer mit groszem her gesehen.'
317. Do Hugdieteriche die rede do vernam,
sine süne junge hies er für sich stan :
'Nun dar. Böge und Wahsmut und Wolfdieterich,
wie wellen wir antworten Otniden dem keiser rieh?'
318. Do sprach der künig Böge und sin bruder Wahsmut :
'E daz wir dem keiser zinseten unser gut,
e daz er uns bezwunge, und brehte in solche not,
manig ritter junge müste e geligen tot.'
wir vernomen haben. In a ist aus 3 u. 4ß ein Vers gemacht: sie komen in
sehzehen dagen zu k an die habe ; es fehlt also ein Vers, der in bcd ergänzt
wird : do traten die herren vil frölich' abe. 313,1. uf] aus an BC. Do
die herren koment gen G. an das lant w. 314,2. [noch] BCw. dicke reden
BC] noch wol reden a, noch dicke reden fec. einer der für Cbc. 3. Er
sprach wellent ir hören (vernemen) maere von — w. 4. also uch liep A.
uch feJUt BC. liep und weltlich ere a. mugen fehlt Wa. 315,1. dir fMt
A. 2. Sag an B, waz] daz A. 3. Hatte] Habe BC. Behalte, Behalt dutr.
3|3. also er dir si a (nvMs sonst, ohne Beim), also liep er dir si gewesen
bcd. 4. botschaft] bestes C. si] ist BC. 4ß. so mahtu desto bas genesen w*
316,4. besehen BC. 317,2. Er ging (Do ging er) sunderliche zu (mit)
sinen sünen stan (hindan). w, um einen Beim auf dieteriche zu erhalten;
siehe übrigens 319 u. 320. 318,1. sin bruder] dsLizuBC, euch a. 2. zin-
senten A, zinsen BC.
— 49 —
319. Do Hugdieteriche der jungen rede vernam,
er sprach gezogenliche, der tngenthafte man :
'e daz ich mit im strite und wage uwer leben,
ich wil im e disz jar einen semer mit golde geben.*
320. Do Wolfdieteriche sines vatters rede vemam,
do sprach zomegliche der uszerwelte man :
'wer uch von minem vatter nit der fride geben,
ir müstent alle sant von mir verlieren daz leben/
321. Do sprach der junge fürste: 'doch suUent irnit verzagen,
und suUent uwerm herren von mir hinwider sagen,
wenn ich vol gewahse daz ich heisz ein man,
so wil ich in zu Garten umb sin eigen lant bestan.'
322. Des erschracken die boten und forchten groszen schaden.
Der semer mit dem golde ward in schier geladem
Sie zugen mit Urlaube wider an des meres sant,
do sie die kiele fanden, darin ilten si zu haut.
323. Uf zugen sie ir segel, die nszerwelten man,
sie füren frölichen wider über des meres trän.
Sie faren uf dem wasser wol gen zweinzig tagen.
Sie komen heim zu Sippen also wir noch hören sagen.
319,1. Keine Handschrift hat ,weder hier noch 320,1 dieteriche, wie der
Beim und Vers verlangt, sondern dieterich. 4. diss jar ^] alle jare Bw.
(In C fehlt das Wort, ee jare). — einen J.a] ein. semer A, sUmere B, su-
merin C, soumer a, seimer h, semer c. 320,1. Do im a. 2. Do sprach
er zu den gesten BC-, er gezögenliche a. (er) za den hotten bcd, 3. und
wer w, der Ä\ ein. fride nit gegeben C fride] geleite w. 4. von mir alle
(hie 0) verlieren BC. Ir müstent von minen henden verlieren (Verliesen b)
uwer leben w. 321,3. wahse Ä. daz ich] und BC, wenn so ich gewachse
und volle werd ein man w. 4. eigen fMt Ä, 322,2. Do in der seym^r
(soemet C) mit dem golde wart beschlagen (wart u^eladen B) CB, Die
Strophe lautet in w:
Im müss sie wider bieten noch komen zu schaden
Doch Hess im hugdieterich einen söumer mit golde laden
Urlop nament die hotten und koment do zu hant
hin zu den kielen an das mer uf den sant.
323,2. stram B, stran C 3. sispe Y, und koment in sehszehen tagen gmk
Sippen an die habe w. 4. also herlich traten die herren herabe to.
4
- feö -
324. Do sie zu Sippen koiloen, do traten sie faenabe ;
sie namen uz den kielen ir g^schmide und ir ^abe.
Sie leiten an mit eren ir kosperlich gewant,
sie ritten uf ötirten, da man den keiser fant.
325. Do der riclie keiser die bot^i anesack,
er enpfieng sie also schöne, nun faörent wie er sprach :
' Waz hand ir mir mere von Htigdieterichen braht ?
oder wes hand sich die jungen gen mir bedaht ^'
326. Do sprach der grafe Herman : ^daz wil ich uch sagen :
der kunig hat einen sun, der hat uns nach erschlagen ;
der hat uch enboten, wenn er foll werd ein man,
so well er uch hie zu Garten umb uwer eigen laut bestan.*
327. Do sprach der riebe keiser: ^daz mag im komen zu schaden.
Sit mir der semer hure mit dein golde ist geladen,
der botschafe sullent ir geniesen, die ir so herlich band getan,
zwölf guldin böge sol uwer jeglicher han.
Aventure do fiugdieteraioh starb.
328. Nun lazen wir belieben^ den edeln keiser rieh,
und kürzen wir die wile mit Wolfherdieterich.
Er wuhs mit groszen eren bisz er voll ward ein man.
do im sin lieber vater starb, do was im sin fröde zergan.
fiM, Do ^ent d!d herten durch lamparten lant,
Siie leiten an rtdi ertti ir pffeUeirin geWant,
das was von sideii riebe von golde wtnmesaii,
Sie giehgen gez5i^eta!icbe für den kaiser stan. w.
325,1. D6 sy der tiche keisrer im "k^en der keiser riebe) von erste anes&cht«;.
2. ^^ Iöli5ne] tngenfiche fJRem <9k^ riebe). 326,3. em] m ehieiA A.
4. ^%^ fißiH AB, ittt^t Ühb, 827,1. keiser: isit er xms hat gesaht w.
2. ^ iBum^ nxit dem gfo^de und zihsei ttns die lant w. 3. des mttslf^^nt
ir ^^es^, ir nserweltcA man w. 4. solt ir zu miete han B, sol jfegKchÖr
zu miete han w. 328. In w ist der Abschnitt nicht bezeichnet, auisser
in a durch eineh r&0ien Bi^dVst^o&en. W hat deuiÜichen Ahschn^, 'die Ue-
berschrift -Äi A, und in 0 im das hugdietrich starb und wie böge und
wachsmut Wolfen dietrichen Iren bruder von dem lant weiten stossen und
sprachen wie er ein ban<^ett ^ere tmd das er darumb nit erbes möchte
beirifü^n. Abschnitt mitSh in T 318. 1. edelen fehlt A. 8. er lebte in grossen
eren der kindische man w.
— %1 -
329. Do Hngdieteriohe an siaem eitde lag,
siner lieben kindie er mit truwen pflag.
er hies sin sune junge alle dri fdr sich stan,
lant und bürge mähte er jeglichem undertan.
880. Er sprach : ^mine sune, ich wil je^lickem sin «rbe geben,
daz ir nach minem tode mit fride mügent geleben.'
Er gab Wahsmute daz lant bi der Ypper dan,
Bogen gab er Blibort daz riche, daz dienet d^m künen mali,
381. Er sprach: 'Wolfdieteriche^ lieber son min,
Eunstenopel min höhstes erbe sol vor allen kinden wesen din.*
Er hies Berhtimgen aldo fdr sich gan :
^ich empfilhe dir dinen herren, der irirt ein bidermttiB.*
882. Darnach an dem andern morgen der konig sin ende nam.
Do bestattet man zu der erden den fürsten lobsam.
Wie balde herzog Berhtung sinen herren zu im nam,
er farte in uz dem lande in die stat gen Meran.
888, Do hette er sinen herren bisz in daz dritte jar:
er lerte in manig ritterspil, daz ist «ndlich war.
er lerte in wit springen und schiesen den schäft,
do lerte er in mit truwen alles spiles uberkraft.
#
884. Er lerte ai wierfam mt dem messet, tks geschfltoh im sit neit ;
er müste anders von eiftem beidtdn sit sm gelef ^i tot,
329,1. dieteriche wur Y. 330,2. ich weis wol leider das ich nit lenger
mag geleben w. 8. Wahsttitrt ohne e öfte. yppedan S, bi d«t ippBü ftfth C,
wider ippertan a, wideir ipeirn daa h {4!m latit bider) TperU im «, Mder
Tpon hindan d. — daz an der iper lit F, bei der Tp hindan Z, 4 lüarot
B, lylibort C. euch ein lant w, das lant zu bibenborten Y. ein weit laat Z,
881,1, dieterich ohne e aUe. — 1,6^. min erbe sei du sin a, min erbe daz si
din h, min erbe sol din eigen sin d. In c der ffanze Vers: Er gwp diettrich
daz land sin. 2. Min höhstes erbe zu Constenopel sol wesen din BC (sol
din eigeflb din €}. E<M^8#enop^l und ^as dftt«zu h<^ jteta IK^ din eigen ski to.
(sol dienen der hende din^. 3. herseg B. Cw. Aß. du bhft ^in fdtrVirer
man 10. 832,2. Do bestat man wol den forsten i^ e^m üaaAg -WiA
zam (bezam €) BG. 4. lande] lade A, laidie BG {in G sdiekut la^
in lande oorrigirt), in heöa tu lande , dlU3 da heisset Meran iBfd, Mm ffifä
Meran als im do wol gezam bc, 883,1. Br hielt m in also groMti «ren
ad; Mit a. gr. e.^c. 2. seit mus dat bueh ftir warw. 884,1. hwtlbt^Bi
sider Gw. % anders ÄadJ\ f^fi^ BChe, von einem] rot dem €W. «it Aalf
anders BGbc*
— 52 —
do er mit groszen sorgen vor im uf dem stule sas.
do half im got mid sin meister, daz er sit genas.
335. Was in der alte lerte, des wart der junge sin meister gar,
maniger hande spil, daz ist endlich war.
Er ward an allen Sachen biderbe und gut :
des fröwet sich von herzen herzöge Berhtunges mu^.
336. Waz in der alte lerte, des ward er volkumen.
Die wile betten sine bruder daz lant an sich genumen,
daz in die forsten swuren mit lute imd mit gut.
Do Berhtung daz vernam, da ward er trurig gemut.
337. Do sprach herzog Berhtung : 'lieber herre min,
ich wil an dich versuchen die besten künste din,
din schirmen und din Sprünge; uszerwelter tegen.
Ich fÖrhte uf mine truwe, du müsest arbeit pflegen,'
338. Do sprach Wolfdieteriche : 'lieber meister min,
du solt an mir versuchen die besten künste din,
die ich bi minen ziten von dir gelernet han,
ob ich in den nöten vor den finden müge gestan.'
339. Do hies im herzog Berhtung driu messer dar tragen.
do versuchte er sinen herren, also wir noch hören sagen.
Sine schirme und sine Sprünge erfur er gar eben.
Do künde er wol gefristen ' vor im sin werdes leben.
340. Do die messer verfielen, do sprach Wolfdieterich :
^Berhtung, lieber meister, nun solt du hüten dich ;
ich wil dir nahe werfen zu den füszen din ;
hüte dich anders niergen, des soltu sicher sin.'
334,3. vor im BCw] sit Ä. 335,1. sin] ain C. 2. an maniger w. seit
uns daz buch furwar w. 3. ward in siner Jugend w. 4. von herzen] gar
sere BC. herzöge feMt A. 836, 1|3. daran was er unbetrogen w. 2. gebrüder
C7. die lant B, an sich gezogen w. 8. lenten BC, übe w. 4. vemame C,
yemam] wart gewar ad. — er ungemut C. trurig genug w. 337,1. der h.
BC. 2. dich] dir C. 3. springen BC. 4. wir musen BCw. 338,1. rieh
Ohm e. lieber] gerne w, aber d lieber. 389,1. der h. Bhc. dar] her für
BCw. 3. schirmen, springen Bc. volle fürte er Cad, ferfurt er B, die fürt
er b, fürte er c 340,4. Nun hüte BCw.
— 53 —
341. Wie balde Wolfdieterich daz paesser in die hant genam:
'Nun wil ich dich nit werfen so ich schedlichest kan/
Er warf im z wuschen die fttsze in den stul. AJso er daz hette ersehen:
'Hörent uf, lieber herre ; ich wil uch meisterscheffce jehen.'
342/Warumb, lieber meister? ich han doch nume ein wurf in schimpf
getan/
Do sprach der herzöge Berhtung : 'die andern sullen wir farn lan.
Ich sich ez an dem ersten würfe und an dem Sprunge din,
den du tete behendigliche, du bist der meister mm.
343. Daz lerte mich uwer enlin der künig Anzius.
Ich was von im entschlagen von kleinen dingen sus,
daz ich zu den wilden Eussen kam, zu einem kunig, heisset Grippian. f- j^ ^vr
dem dient ich lange, als ich dinem vatter han getan.
344. Waz sinem lande und sinen eren rehte kun,
der kunig bi sinem wibe hette einen sun. ' .
der jung ist geheisen zu namen Pelijan,
den ich daz werfen mit dem messer auch geleret han*
345. Und darzu wit springen und schieszen zu dem zil.
Einen sprung han ich vor im verborgen, also ich dir sagen wil ;
einen wurf mit dem messer ich im auch entsaget han.
daz bistu alles geleret, hochgelopter man.
346. Grippian der riebe was mir darumb holt,
er gab mir harte gerne silber xmd golt.
341,1. Er nam daz erste messer in die hant der tugenthafte man to.
2. schedenüchost C. — schedliches A. Ich wil nit jetzent werfen daz beste
daz ich kan w. 3. fasse] bein w. 342,1. in schimpf /eTiZ^ w, 343*1.
Daz] Die (dise) kunst W. enlin] anische a. der knnig fehU A, Antis b,
Artus c. Antzerus d. 2. enslagen B. Ich erschrack (erschal &c) von sinem
(minem hc.) zorne w. sus] kus bc. 3. Do für ich zu BC. Dar ich für gen
w. zu dem k. fheisset] BCw. Grippigan c, Grispiane?, Cyprian-y. 4. lange}
ouch mit flisse w. dinem vater] uch w. 344,1. rech kun B. Wol nach
grossen eren to. waz im reht kon (kam e) bc, was ich im konde geton aä.
3. Belian BC. Blibbigan c, BiUian d. 4. den ich die (selben ad.) kunste
ouch vor geleret han BCw. 345,l<r. Daz werfen mit dem messer w.
2. einen] zwene w. [vor im] w. verborgen] behalten w. 3. entsaget] en-
pfuret o. 4. alles wol geleret BCw (— ^. 346,1. riebe Wbc. alte ad.
2. harte gerne] gewillecliche ad, (res und 6.) kleider be. sin s. n. sing.
BCad.
- w -
Also d^^t loh i^ Img^f bocbgelopter ^aa,
bisz mir von Kriecben gute botschaft kam.'
347. Er sprach *vil lieber herre, uz ucb wirt ein starker man.
Werbent wisliche, ez kan uch numer missegan ;
wo ir sit in »öten, so rufent got an,
den engel in dem tofe sullent ir in uwerm herzen han/
848. In den selben ziten hetten im die brüder genumen
allez daz im zu gute von Kunstenopel solte kumen,
Kunstenopel und daz laut wolten sie im nit lan.
Sie sprachen, er wer ein kebskint und möhte k^in exh geluiik-
349. Also herzog Berhtung die rede do vemam,
er gieng ztthteglichen fftr sinen herren stan ;
er sprach : Ml lieber herre, wellend ir in ritterschafbe leben,
uwer laut und bürge sullent ir uch wider heiasei^ g^hon«
350. Es mag nit wesen rat', sprach herzog Berhtung,
'ez müsze sterben darumbe manig tegen jung ;
wenn Böge und Wahsmut sind zwen ungetrue man,
daz sie dir din erbe nit wider wellent lan.*
351. 'Daz kan ich nummer gleuben,' sprach Wolfdieterich,
'daz mir min brüder tuent so ungenediglich.'
Er sprach : Vil lieber meister, ich wil zu in riten dan ;
sage, herzog Berhtung, waz m^^g ich von dir m bilfe h^ni*
352. Daz wil ich dir sagen,' sprach herzog Berhtung
'daz soltu sehzehen süne, doch sint sie gar zu jung,
und viertusent helde, die stelle ich dir zu ban ;
schawe minen grawen hals, den strecke ich dir dan.*
353. Er sprach : Vil lieber meister, daz han ich gern vemn^ien,
uz dinem rate so wil ich nummer kumen.'
346>8. ich l^g^ dem haideiüschen man B€. Ich bleip do Efit^n j^^
spradi der griae man tfi. 4. nutze daz mir gut hotschaft von Krieche^ wi4€ar
kam w. (wider ad, riche bc.) Ml, 2. Werbent B] Eedent AvJ^, Ir red^t« C
3. wo] war C (B tmäßMilieh) wen a, wenne d, jo wo h. In uwern n<3tt^ c,
349,3. Er spraeh] Ich sage uch w» 350,2. Ich lAehte ^ch (So ?Wich i(jh
dich hc) m ritter so slnt ii^ (bistu) noch zu jung m. 4. Sie wollen diy die
erbe (mit Uehe C} nit wider Ion BC; Si went uch (dir) uemen die erbe
die uch uwer (dir din) vater hat gelan w.
- ^ -
Er enpfieüg sm sw^rt nach w^rcl^ 921 eme;^^ {i^pjag^cittaigi,
und behielt wol ritt^rs ordoxt, ftLr war ich x^^ daz sag«
354. Do im herzog Berhtung daz swert gegeben bteit,
sin sehzehen süne swnren im an der stet;
daz ware^ w^ graven imd y$er li^zoge^ lol^e&ia^
under jegliohom himdert ritter, alao herre» w^l gQ^ai;^*
355. Do sante herzog Berktnng boten in die lant,
vier tusent heMe gewan er do zn hant.
die musten sweren aide> also, wir noch tiörei^ ^e^^
daz sie hulfen Wolfciieterichen sin lant w^der bajag^A*
356. Sie sprachen: 'Heber herre, waz ir weüeht, daz ist getan.'
Do wiset man die herren ttsz der stat zu Meran.
Sie genigen der menige mit zuhten über al ;
do wiset .man die herren zu Sippen in daz tal.
357. IJf zugen sie ir segel, die usaerwelten man,
sie kertan fröHchem uf des meres stran.
Sie füren uf dem mere wol gen zweinzig ta^en^
do komen die herren zu Kunstenopel an die habe.
358. Sie zugen in ei^ien walt die herreii aUe^ sa^t,
sie leiten an vil balde do ir sturmgew^t.
Do sprach der herzöge Berhtung : 'ir sullent hie bestan ;
ich und min herre Wolfdieterieh wellen zu kof^ gan,
359. und wellen erfa^en dia mere an den forste^ gut,
waz in sie zu wiUe« Böge und Wahsmut i
wellent sie unserm herren kein gnade lan geschehen,
so mus man in kurzen ziten manigea tdtan sehen^
360. Hache und Herbrant, ir sullent bi dem her bestan.
Vemement ir disz hom, ^o knment ir und mii^ man.
So get ez an die not, daz ich aber striten sol ;
so kument min lieben sune, dez g^ruw icb uoh woL^
354,4. ander BC, und Ä^ fehlt w. jepflicher «0. 356,3. nej(^et B. ^ü-
genten 0. neigettent c. 4. Sispe F, open Za, egpanZb. 3^73* strahii,
stram B] trän. Jn 3 u. 4 wird wieder in vetscktedener We^ der JMm
hergestellt, in BC dwrch als wir vemomen haben. In w:
sie koment in zwelf dagen zu C. an die habe,
In eime grünen walde tratent die k^rr^ ab^.
359,1. 4ie fem A, die «Lere fehU ßC.
— 56 —
361. Do ritten die zwene zu Kunstenopel ftir den sal,
do enp^eng däz gesinde den alten nberal,
jind lieszen Wolfdieterichen ungegrüszet stan.
Do sprach der herzöge Berhtnng : ' waz hat ueh min herre getan ?
362. Do sprach der kunig Wahsmut, der was ein junger man:
'Sage, herzog Berhtung, wen wiltu zu herren han ?'
'Daz wil ich Wolfdieterich, der ist ein getruer man ;
in enpfalch mir sin vatter, ix müszent im sin erbe lan.
363. Do sprach der künig Böge, also ein ungetruer man :
'Wolfdieteriüh ist ein kebskint, er mag kein erbe han.
In wirket bi miner muter ein grafe, hies Wulfin ;
du solt in lazen fam und solt unser diener sin.'
864. Do sprach der herzog Berhtung : 'lieben herren min,
warumb felschen ir uwer muter die edeln kunigin?
Ez stet uch werlich ubef sprach der grise man.
'Ez gehorte nie kein man bosheit, die uwer muter habe getan.
365. Do stunt Wolfdieteriche, der fürste hochgeborn,
frünt und mage die hete er gar verlorn,
die hende leite er zusamen : do sprach der küne man :
Ach richer got von himel, wie sol ez mir ergan?
366. Do sprach Wolfdieteriche, 'lieben brüder min,
dund ez durch got von himel und laut mich bi uch sin.
Nement daz laut halbes, daz mir min vatter geben hat,
und laut mir daz ander teil zu dirre guten stat.'
367. Do sprach der künig Böge, also ein ungetruwer man:
'Wolfdieterich, du bist ein kebskint, du mäht kein erbe han.
heb dich von minen ogen, wellestu genesen,
oder ez mus jetzen uf min truwe din ende wesen.'
368. Do sprach der herzöge Berhtung : 'daz wer mir hart leit,
solt ich verlieren also min grosze arbeit,
der ich zu dem fürsten so vil han getan,
uwers Undankes so mus er for uch stan.'
368,3. Wulfing Y (im Beim aufjungeling). 864,1. der h. C. äetfehU A.
4. habeOw] hetB, hat -4. 365,3. kiine] deine o. 4, Ach richer] OweBC
- 57 —
369. Do sprach der kanig BogQ : 'du alter zugebari,
daz du uf mines yatters hofe ie so lange wurdest gespart.
Wiltu der rede nit erwinden, du wirst sin anders gewar ;
daz har von dinem munde heisz ich dir brechen gar/
370. Do sprach Wolfdieteriche : 'ir sint die brüder min^
welcher mir rüret minen meister, der mus yerschroten sin,
von minem guten swerte mus er geHgen tot/
Also antwirt er in mit zome, des det im grosse not,
371. Do wichen die zwene gen der porten dan;
do wafet sich in der bürge manig stritbar man
in ir liebten brünigen und halsberg wolgetan.
Do weiten sie die zwene in der bui^ erschlagen han.
872. Do sprach der herzöge Berhtung: 'lieber herre min,
behütent wol die porten, also liep ich uch müge gesin.
Der gegen uch welle tringen, den heiszent uch daz hopt lan,
bisz ich ez gekunde manigem werden man.*
873. Wie balde herzog Berhtung in ein zinnen sprang,
sin hom er erschalte, die wile was nit laing,
do kerten zu den rossen sin süne und ir man.
Sie ilten gen der porten, die fimden sie offen stan.
374. Wie balde herzog Berhtung zu sinem herren lief,
do schlugen die zwene - die witen wunden tief,
e daz in ir diner mohten zu hilfe kumen,
do betten sie in der bürge manigem daz leben genumen.
375. Do ward in der bürge ein ungefüger schal,
do die werden Kriechen in trungen uberal ;
do hub sich in der bürge jamer und not,
do muste manig Kriechen do geligen tot.
369,1. Wachszmut Y. — zockbart B, zigebart w, zigenbart TZa, zug-
bart Zh. 4. dir felUt A. 371,1. zwen konig BC, zwen harren w. 8. liebte
ringe, wize (in die) brüngen wolgetan w. 372,8. zu rosse ilten sin süne
und viertusent manw. 374,1. derh.JBC. Do si Berhtung ersach, züsinen
harren er do sprang w. 2. die] manig BÖ, man horte Ton Iren siegen manigen
luten klang w, 3. diener] her BÖ. 4. daz leben] den leip Bö. 875,1.
Siöh hub in demhusew. 2. kriechen] gestew, 8. Niemen moht geschdden
die angast und^ die npt «7. 4. Do muste In dem strite maniger ligeii tot w.
— 5Ä —
376. Die Kriechen in dem lande alle hin zu eigen,
des muste manig ritter junge do tod geligen.
Die in der bürg waren dennoch do vor,
die triben einander umbe mit schlegen durch die tor.
377. Do ward vou in getnmgen der furate lobsam,
zwüsohen in und sinen meister kamen zweihundert nan.
do leit der alte in sinem herzeai not,
er wände, sin herre wer in dem strite tot.
378. Do sach man den alten erst howende gan,
im überliefen die ogen dem herzöge lobsam.
Do sprach Hache der junge, ein ritter lobsam :
'ich sihe swert blicken, dort stet der junge man.*
379. Die schilt swungen sie zu dem rucken, manig schlag hit erbal;
sie fahten wol mit grimme bisz sie kamen durch daz wal.
Sie stritten wol nach eren und falten zweihundert man,
bisz dasz sie wurden sihtig Wolfdieterichen an.
380. Do hette beides werke gewirket der beide unverzeit ;
wol zweihundert toten bete er für sich geleit.
Do stunt mitten under in der usaerwelte tegen ;
do het sich Wolfdieterich sins jungen libes gar erwegen.
381. Dennoch striten sie in der bürge wol gen dri tagen.
Do ward Berhtung sin folk alles sant erschlagen,
bisz an sin sehzehen sune, die beliben gesunt gar,
Wolfdieterieh iqid sin meister, daz ist endlichen war.
382. Do sprach Wolfdieteriche : 'wir sullen hinnan jagen,
sit uns dine beide zu tod sind erschlagen,
bisz an din sehzehn sune, die füre gesunt hindan ;
verlüre wir der einen, so müste ich trurig stan.'
376,2. maniger engelten und do BC. 4. einander mit siegen aus und
ein durch BC. 377,2. treuhundert BC. zweitausent w. zweinzig tausent Y.
Zgleioh 4* 3. B/ist stifte der alte grite til grosse not B, ähnUeh €. Do er
sin nutne sach der alte stift erst laoxt w, 878,2/?. dem unTerzagten man
Z. da9 saeh manig weyder mm w. 3. ritter] degen £] fürste Cw. 4. ich
sin sw^ A. sibe di »w^ BCw. 379,2. fahten] hiw^ BC. fahtent h.
3. zw^tus^t Aa^ treuhundert B(7. zweihundert M. 4. sie iren herren
(reren) wurden sil^tig an JPO. 380,3. zweihundert BCZ. driu hundert
w. aweituaent A*, yü tus^t F. 4. erwegen] yeijehen 0. 381, L zweinte^.
2. L&mt} JSCco, &8i^. sehzehen fMt TF. füren wir BC, farent a.
— 9» -^
883. Do spra^ib herzog Berhtung : 'nein, lieber herre min ;
ich Ym\ seh;^en süne, die müszen bi uns Bin :
der sol jeglicher wqI hundert man bests^i ;
so bestan ich selber :&weihuyid«irV sprs^ deif griije m^,
384. Dennoch giengen sie zu strite, also wir noch hören sagen,
bisz daz Berhtung siner sune BehB wurden orschlag^ep..
Wenn er einen sach fallen^, bxhqj^ he^en blicket er an,
und lachet innegliche, daz iht verzaget der junge man.
385. über in lief einer, der was ein hold gut,
der warf Wolfdieterichen uf sinen stahelhut,
daz der werde fturste under sinem schilte gelag
und in denselben ziten keiner sinne pflag.
386. Wie balde der herzöge über sinen herren S|a:an|j,
sinen schilt festen er über in geswaug,
daz swert zu beiden siten er mit schlegen bot.
In komen sine süne zu hilfe, dez det in grosze not.
387. Wie faste sie sich werten, die forsten lobsam ;
die rücken sie zusamen kerten, also wir ez yemumen han,
und schlugen die Kriechen Yon in do hindan
und liesen iren vatter mit dem herren umbegan.
388. Do zuckte herzog Berhtung sinen herren uf su hant,
also snelligliche den heim er im do abe baut,
den sweis er im uz den ogen ackieire gewist, '
Mes lobe ich got von kimel, daz du noeb leb^idig bist.'
389. Do sprach Wolfdieteriche : 'wir sullen hinnen jagen,
sit uns dine diener sint zu tode erschlageu.
Die Kriechen sigei^t alle zu ; wir müsen geUg^n ifOi!
Do kerten si zu den rosa^, in was f on dooBOuai Bot.
383,t i^ tu BG a. man} niit stritie BC* ^kXß- w^ gen ct»y
tagen BGw, 2. Bq wu]r<^9 Berhtimga süua seha «. B, (Oiß). 4. ivKt t#l
als er lacht B€. 38£i,i. lief} kan^ BC. Ob in sttmt lo. 2. W. mit i^
stain BCkQ, 386,1. Wiekalde heirzog B> aehvitlingea nber n. spra^f iff.
2. Die krieehen alleiiKthaJbeQ hettent uf in gr^osen dp^mg f/o. 387,1. IHe
rücken sie zusamen keiten so horte was der strit. % fie abgen "9^. irw
herren die diefen wuideu wit to. 888,8. es wai^t in z^ d^^c^ vlQ^e 4^
sweis er im abe wiat Wh, 4. lebende «;. 3^,8. sigen 4* fOf^ami B^ f^^
gent 0, ritwit w.
— 60 —
390. Die Kriechen in faste folgetcn den tag bisz an die naht.
Die herren für sich ritten, die wil die rosse hetten mäht,
bisz sie von Knnstenopel komen ferre dan.
Do begreif sie die naht in einem iinstem dan.
Aventnre wie Wolfdieterichen sin diener wurdent gefangen
ob dem bmnnen.
391. Des selben tages die sunne luter schein.
Die edeln hergesellen wurden des inein,
sie ritten über einen brunnen, der in dem walde was.
Do wurden schier die werden an ganzen fröden lasz.
392. Sie wolten ane sorge do geruwet han,
und leiten ir geschmide nider uf den plan.
Uf einem anger grüne in dem walde breit,
über den brunnen saszen die künen helde vil gemeit.
393. Ane alleine der held Wolfdieterich
behielt an sinem libe sin geschmide wunneglich.
Sie wolten do ruwen under einer linden breit :
zusamen sie gesasen die helde vil gemeit.
394. Nun was durch aventure gestrichen in den tan
Wolfdieterich der küne, ein ritter lobsam.
zwölf risen grosze wurden ir gewar,
des Waldes eidgenoszen hüben sich do dar
389,5—8 in w. (Z 301.)
Sy kertent von der vesten in einen grünen walt
also snelleclichen, die stolzen helde halt.
wol dri hundert kriechen die jagetent in nach.
Wolfdieterich und den sinen wart zu fliehen gach.
391,1. Nur A Abschnitt uuä üeberschrift. An demselben morgen die
sonne schone schein w. A hat tages zweimal, es fehlt ein Wort, etwa fruo.
2. des] dan A. 392. 4 vor 3 in W. 4] den BG] einen Aio. külen brun-
nen süsze A, brunen küle Cw. künen und vil fehlt Bw. 393,1. wolfherd
C. also On allein der helde Wolfherdieterich — on alleine uf min triwe
der h. W. tr. 3. Die mark sie do gehaften an die 1. br. w. 394,1. Nun
was von notdurffc von in (gegangen ad) in den tan w. 2. küne] gehewr
(Beim auf abentewr) BC. 3. ir B] in A. erhörten si do gar w. 4. komen
geslichen dar w.
— 61 —
395. Mit starken stahelstangen und mit s werten breit.
Aue wer sie da flengen die helde yü gemeit,
wenn sie so necket waren, es wer anders nit ergan.
Sie wurden do gefüret uf eine feste dan.
396. Die guten helde küne wurden gefdret hin
uf die bürg zu Trojemunt, dar stund der risen sin.
Belamunt der beiden in do ingegen gieng,
sine waltrecken er do frölich enpfieng.
397. In einen kerkere leit man die helde gemeit,
Sie liten grosze swere und ouch arbeit.
Sie sprachen alle gliche, die helde hochgebom :
Ach herre got der riebe, nun laz dirs wesen zom.*
398. Belamunt der beiden sprach: 'gelobentmir,
ir müszent ez eramen, dasz ir so grosze gir
bettenty do ir mir frumtent leid und kununer grosz,
do min bruder Olfian ward zu ^riechen siglos.
399. und bette ich och in pflibte Hugdieterichs bäm,
ich weite in bebalten und heiszen wol bewam,
daz er mir nit entrunne, uf die triwe min I
brot und kalter brunne müste sin beste spise sin.'
400. Nun laszen wir die helde in groszen nöten hie.
Wolfdietericb der küne in dem walde gie,
und do er über den brunnen under die linden kam,
do er gelaszen bette sine lieben dienstman,
401. Do der belt vermessen ir nit fand noch ensach,
gar truriglichen er wider sich selben sprach :
Von bimel Crist der riebe' so rette der werde man,
'war sint die kumen alle, die ich hie hette gelan?^
395,2. fiengen] umbgend Ä. gingent 0. 8. anders wer es in nit er-
gangen A, 896,1. helde küne B€] ros A, helde mexe w. 2. troymnnt
BC. troyemunt F, trinununt a, trimunt h, Drynnatt c, tnununt cL 3. Pal-
mut dY. Felmant a. BeUemutt c, Belemnnt h, 4. wal^brecken cL 397,1.
kerkere (: swere) Hdsckr. kerker] berg diefe oä. vil gemeit A 898,2.. ez
amen A, begir A, 8. hettent fehlt W. Und band mir gefrompt A, Ix.
habt B. 4. clephant a. Ollifan c. Elfßan d. zu kriechen] im kriege c«
899,2. in ouch w, 8. entnmne Che] engieoge^lB. 401,2. gar} hiEte oM»*
- » -
402. Mit trorigen^i mtite 0r «mder die liitden sas,
sinem senden her^eni imikiiigeh sclild,ck er dö mas,
Vaz sol ioh' ^q^raiBli det werde, 'flirba« zü eittem man,
sit ich min lieben frulide hfe Veriom halx'?*
408. Sin klage die was bitter^ naichel imd grom;
er schrei b^ kiter s%imifie| daz ez an daz gebirge erdos^. ;
daz erhörte uf der bui'ge der rise BelamtiAt
und die risen ungehure an d^ selbien stallt.
404. Der ungetofte riefte balde ttberal,
daz sich in der bnrge htib em groszer schal.
*Nun wol uf, ir keld^ vermessen, briüigettt mir den man,
des stimme iek also fferre in dem wähle Tenrtimea han.*
405. Do liefen sie alle d^ torg^berg hin zu tal,
in was not zu der ftite, sie namen tnanigen üal,
e si dar komen, do sie den jungen man,
den herren WoMi»tei4ek Wurden sihtig an.
406. Einer sprach äA dem aiidem vil dick» 'vaha tratsh,'
in was zu dem dtter tber deü brunnen gaeh.
Mit ellenthaftem m!A%e s]ßraüg tif do diar kielt,
zu wer nach tittiötti orAen waM er schreit g^teft.
407. Wüher was er gehei^dn, der ir meister Was ;
er trat hin zu dem jungen nider «f das gsas ;
er sprach : ^kikidiadier ridcke, din sweiri fem» iok Ton dir han.
Nun gib dich gefangen^ ez nuig amders nit etgam^'
408. ^Min swert han ich gefUret von Kriechen sicherlich»
ich sol ez billich leiten sj^ach Wolf her Dieterich.
'Ich sage dirs rise groszer, wiltu ez von mir han.
dumust mir treten naher» vil ungefüger man.'
409. Wilher der starke lenger nit enlie,
gegen dem jungen recken er verwafent gie ;
er w(dte das wa£sii von ut elmptsukgeä ItUD*
Et ward von dem jungen anders do getan.
■Ju.
404. Die ßtrcpkt fMt 5c. rdhBi, 40S,3 u.^inB€ im ii»^406,2.
406,1. til dicke tor zu dem andern ii. 4074- "W^ÜMÄÜbcT, Wucher JP»
WiUicher €uL 2. nider hinter hin A. km] nah« BG. nider] naher w.
408^. küMch behalten c, bälicker fäeren ad. 409. B ^ hkr tinen Ah
410. Wolfdieterich der küne üeif dM nsen an^
er schlug au deu stuuden deia rt8e& freisam
zu den brüsten eind waadm, daz er des si^ertes Tergas^
daz er mäste faUän toit nider m daz §t^
411. Ein rise ungehure gen der linden sebreil^
daz er sinen gesellen dot sach, daz was im £a«t kik ;
er lief von den Eriecben den werden ritter an,
Wilher sinen meister wplt er gwoclieii han«
412. Mit einer stangen swere frmnt er im ungemach«
dem vil werden Erieclien» dovon im we geschaek ;
dem kindischen recken gab er «inen seblag,
daz der held Wolfdieterich ' under sinem Schilde gelag«
413. Du must dich noch gefangen an min gnad ergeben,
und wiltu hie behalten vor mir diu welrdes leben.
Min swert wil ich yersnchen an dinem sneclen lip,
dich beschawet zu Kriechen nummer man noclii wip.^
414. *Do troest mir gar sere,' sprach der fUrste rieh ;
'helt, diu geinüte tölrketö Und tu kö tugeAlteßh,
und trag von mir gtttitöben, daz ith tde bi mir hau,
und lasz mich durch Alt 'ere bi deiül libe bestan.*
415. Der rise us groszer freise im antwurte do,
er spraeh : ^^^wü^ii» iHrst <dhi setHie^ iiMto :
ich fahe dich hM&' i^rtlich äet gro8ze ^Mla\
an eines bomee iaifte ^ ^li dA^ b^dttke^ai aft/
416. 'Daz henken wer mir swere' sprach Wolfdieterich,
'ich sage dir ander mere» rise Preislich ^
ich bin von ritterschelte wds ^i onob ein miuä,
wie ich menlicher krefte ietee iiit
410,2. uf der haiden grüne der usaerwelter man C. 3. er schlag im
under die brüste ain wunde 0. zu der linken brüst oinwmidenB. 411,1.
gen B€] Vergeh Y] von Aw. 8. ton] an Ä. 413,^ aH^idm Mub Mdätkr.
senden Äw, fefiH B, sydinenO. 414,«. halt J:^, Velare feMÄ. 41M-
nach ac, (grossem freisen 01). der r. makmati» tfltMff (üi) f^amm treiseii 4o
TT. der rise uss grösser Mide &. der rli ^»äs gftosMkn to^no 4; 1 ?aä4e
na<^ bald« zum Seim ävf aste haben Bw. grosse] ungefüge A, 416,3. von
ritt«schafte] b^ meinen gfeicJieft B, mine ir^üo^en (7. 4. ietz A, Hkifeit
BC, ietzent a, ietzit &. yezent c.
- 64 -
417. Er trat im also nahe mit einer stangen gros,
des der rise lange gar wenig do genos.
Er swang im von dem libe einen Schenkel of den plan,
er sprach : 'drut geselle, henkens solt du mich erlan/
418. Des risen michel troen was da gar gelegen,
do er sin bein daz grosze sach ligen uf den wegen ;
er leit groszen smerzen und ungefüge pin :
'Owe du groszer Schenkel, wie mohtestu ie so mürwe gesin !
419. Ich wände daz tusent klingen mit stahel wol gehert
dich also balde möhten han abgebert
von einem so groszen libe.' Im was die wunde zom,
doch must er von dem jungen den Schenkel han verlorn.
420. Ein ungetöfter beiden, ein groszer rise halt,
der was fttr den ktinsten recken uzgezalt,
den do hette der übel beiden Belamunt,
der trat gen dem Kriechen zu der selben stunt.
421. Der junge von den Kriechen Wolf her Dieterich
lief do an mit zorne den risen freischlich.
Der ungetöfte beiden balde sin ende nam,
erst ward mit zorne bestanden der fürste lobsam.
422. Daz swert daz im sin meister, herzog Berhtung, gab,
domit frumpte er manigen recken nider in sin grab.
Er schlug der rigen zwölfe ob dem brunnen kalt
under der linden grüne, der werde ritter halt.
423. Der wirt von dem huäe horte der risen klage
uf der vesten kluse, farwar ich daz sage.
Er gieng zu der kemnaten der küne wigant ;
er gürte sich getrate in sin stehelin gewant.
420,1. ein grosser] der was A. 3. den do von der bürge der beiden P.
w, 4. BC, Under manigem helde an der A, Us in hette erweit an der w.
421,1. Den jungen a. 2. den risen] den beiden A, der beiden a. ^ 422,1.
h. B.] zu kriechen BC» im zu kriechen sin werter yatter gab ad, im sin
vatter do zu kriechen gab hc. 2. frumpte] leite ad. recken Ahc\ siechen
BC, fMt ad. 423,3. küne] mere w. 4. sich vil balde und kert da er
den heilt (ad, jungen hc.) fant.
— 65 —
424. Er kerte hin zu walde do er den jungen fant.
Erst ward Wolfdieterichen sorgen vil bekant.
Do er den held von Kriechen von erst anesach,
mit zornigem mute der wilde beiden sprach :
425. 'Nun sagent mir gar balde, wes band ir mich gezigen,
daz ir mir hie zu lande mit striten wellent angesigen?
Daz müet mich also sere, uszerwelter degen.
Nun werent ucb ritter edele, es get ucb nun an daz leben/
426. Do zugen sie von den siten zwei swert die küenen man,
und liefen an den ziten beide einander an,
von zornigem sinne, also wir noch hören sagen.
Die swert wurden mit grimme do von in geschlagen.
427. Sie triben einander umbe, die uszerwelten tegen,
manigen weg krumbe mit stieben und mit schlegen.
Der strit wart so herte, daz der sweis von in flos.
Mit schlegen sie sich werten, sie waren zagheit blos.
428. Wolfdieterich der werde gab dem beiden einen schlag,
daz er uf der erden vor im gestrecket lag ;
mit zornigem sinne, hew er uf in daz ist war.
Er künde sin nit gewinnen also tur als umb ein har.
429. Wie balde der wilde beiden wider uf gespr^ng!
do lief er an den Kriechen, die wil was nit lang.
Uf der beide grüne mit zom er uf in schlug.
Wolfdieterich der küne im des lützel do vertrug.
430. Der strit werte under in beiden bisz in die naht benam;
do entweich der übel heiden von im in den tan.
424,1 = 2, w. 2. do in in dem walde der starke heiden fant «o. 425,2.
hie zu walde BCw. (zu lande auch T), 3. degen] man Ä, 4. ritter
edele] ritterlich Ä. 4ß. BC. nun fehlt B. ez mus entweder mir oder ucb an
daz leben gan A. wir müssent strites pflegen w, 426,3. von zom begunden
sie limmen BCw. 427,1. tegen] man^C 2ß, in dem wilden tan J5C7.
429,1.2. Uf sprang er geswinde der heidenisch man,
imd lief mit zorne den Kriechen wider an. BC,
Uf sprang geswindecliche der heiden fireisam
und lief figentliche den starken helt an w.
3. zom] nide BC, 4. im lützel do B, im do lützel €, im des nit J^ im
das nit ad, im do nit b, im nit vil c.
5
— 66 —
Do kom ein gezwerg gegangen zu Wolf her Dieterich ;
daz ward von im empfangen, ez sprach gar tugentlich.
43l/Daz mir dein vater Hugdieterich zu gut hat getan,
dem heidenschen recken mustu gesigen an.'
'Daz lone got von himel dem lieben vater min,
daz er dir erbot sölich ere, kleines gezwergelin.
432. Des bistu von nature ein getrüer man,
daz du mich hie zu walde des wilt geniesen lan.'
Der Meine was dem groszen von waren schulden holt,
er gab im von der hende ein adelichs golt.
433. [Es sprach] Verder helt so gute, nim hin daz vingerlin,
und wis in hohem mute, dir wirt noch fröden schin.
du also ich dich lere, vil küner wigant,
wenn er herwider kere, so stos daz swert in den sant.
434. So machest du in schiere sines libes fri,
sine ringe ziere werdent weicher denn ein bli.'
Die naht von dem himel urlap do genam,
der schin des lichten morgens den obem sig gewan.
435. Sie sahen gegen in ilen den ungetöften man.
Der kleine sprach zu dem groszen 'mm mus ich urlap han.
Do der edel Krieche des beiden ward gewar,
er sties faste in die erden sin lichtes wafen klar.
436. Bi einer kleinen wile, also wir es han vemumen,
was Belamunt der beiden zu dem Kriechen wider kumen,
Er sprach : 'ir band erschlagen min beide an dirre zit,
nun werent uch ritterliche, sich hebet ein herter strit.
437. Belamunt der beiden was ein küner man,
«r lief uf dem gevilde den jungen ritter an,
430,3. dleterichen : tngentlichen A. 431,1. zu gut] so vil gutes w,
432,2. YäQfMtA, 433,1. Es sprach aßc, zufügen, y^erdei feMt w. 2. wis]
bis B, sist b. 4. so stoszt es an di haut T. 434,3. Urlap do w] do ein
ende ÄC, nur do B. 4. morgens] tages BCad. 435,4. Wolfditrichs heim
lucht schone und auch sin hamasch Mar Y, 437,1. Bei. der haid der
kune freisam B, Bei. der kftne der haiden fraissan 0. 2. w, gewilde c.
do lief er (der lief BC) uf der beiden <uf der grüne C, Beim auf küne;
uf der haiden grüne B) den werden kriechen an TT".
— 67 —
mit eiuem wafen herte, domit der werde man \
vor bi sinen ziten hette dinges vil getan.
488. Do hnb sich von in beiden angst und not.
der ungetöfte beiden forte ein brunige rot ;
vor aller schlahte wafen* was Belamunt behnt,
er faht gar kreftiglicben mit dem werden Kriechen gut.
439. Sie fahten hie zu walde, die zwen küne man,
bisz sie die naht vinster von einander began
mir ir gewalte scheiden. Der beiden Belamunt
gieng über einen brunnen, der was im vil wol kunt.
440. Welcher des mit kreften fÖUeglioh getrank,
und er dann geswinde wider uf gesprank,
von des wassers nature gewan er do zu haut
fünfzehen manne sterke, dut uns disz buch bekant.
441. Do beleih der übel beiden bisz an des is^ges schin.
Do kam zu Wolfdieterichen aber daz gezwergelin,
Bigung was ez genennet, der vil kleine man,
ez gieng gezogenliche für Wolfdieterichen stan.
442. Ez sprach zu dem tegen junge : 'nun höre die rede min«
diu starker widersache ist gegangen hin
über einen külen brunnen, vil küner wigant.
fünfzehen manne sterke wirt im do bekant.
443. Nun habe ich sicherlichen diu not vorbedaht,
und hab dir des brunnen zwen trünke braht.
Des trink ane sorge, fürste lobesam;
so gesigestu sicherliche dem ubeln beiden an.*
444. Do Wolfdieteriche des brunnen getrank
hei wie geswindliche er do ufgesprank.
437,3. werde] küne w, 4. wimders vil het J5C. vil schaden hette tr.
4383* wafen] sorge w. 4. werden A fehii dden andern, 439,1. hie z. w.]
von einander ad. 2. sie fiach yinster A. began] nam A, 3. und mit A»
irme w, 4. im fehlt A. 440,1. Welcher BC, wer A, Welich man w.
3. er do Ow.] er B] der selbe A. 441,1. übel 0, wilde ad, fMt Abc {in
B bleib er). 2. Zu Wolfd. kam daz gezwergelin «o. 3.TBygung a. Bibung,
Bybung BCbcdY. In A ist Bibung in Bigung geändert, 443 ««. 444 fd^
len wX, stehen aber 7. 443,1. ich auch A, vor A] auch BC, 444,2.
geswindliche] ritterliche BO. do] wider BO.
— 68 —
'Nun lone dir got von himel, du kleines gezwergelin.
Ich getrue nun wol gesigen an dem Übeln Sarrassin.'
445. Zu haut dp kam geloffen der beiden freisan.
do entweich der kleine von im in den tan.
Do lief der edel beiden den Kriechen wider an ;
do ward ez ritterlichen von in beiden do getan.
446. Man sach vil balde risen des beiden halsberg gut,
do von Wolfdieteriche ward gar hochgemut.
er schlug im von dem libe, der helt unverzaget,
sin vil lieht geschmide, also uns disz buch noch saget.
447. Der ungetöfte beiden schrei vil lute owe,
er muste vor dem jungen sitzen uf den kle.
ein hembde rieb von sidin sach er an im do,
dovon der held von Kriechen ward inniglichen fro.
448. Ez was vor sant Jörgen des herren gewesen,
also wir ez an dem buche hören singen und lesen,
wie ez dem beiden würde, daz dun ich uch bekant.
Belamunt der beiden was geritten in ein laut
449. Mit sinen risen ktine, ein kloster er gewan ;
daz kosperlicb hembde leit er durch spotten an.
Der junge von den Kriechen lenger nit enlie,
für den beiden wilde er do lachende gie.
450. Er sprach : 'helt vermessen, ez were wol min rat,
daz du dich lieszest töfen nach cristenlicher dat,
und falschen glauben lieszest underwegen sin ;
helt, daz ist ane lougen, die aptgötte din
451. Sie wellent dich hie feilen, küner wigant ;
Neina, drut geselle, geleub an got zu baut.'
Des antwurt im balde der ungetöfte man :
'Nun habe du dinen glauben, und lasz mich den minen han.
444,3. du fehlt Ä, 445,1. Zu haut feMt W. Die Strophe lautet in w (a).
Das sol vil gut rot werden, so sprach der furste rieh.
Zu haut kam gegangen der beiden freiszlich,
Er lief in zomeclichen in grossen freisen an.
Do ward gaf ritterlich von in beiden do getan.
446.2. der berre W-rich A. der helt W. w. gewan gar hohen mut w.
449.3. junge man von den A, junge do von kr. w. 4. für] vor Aa. 450,4.
abgötte Oc. 451,1. küner] raerer ab. 4. du] dir 0.
— 69 ~
452. E ich weit cristen werden und locken der götte min,
ich weit e sicherlichen hie des todes sin.'
'So mustu balde sterben/ sprach gar zorniglich
der edel forste werde Wolf her Dieterich.
453. 'Daz kan in allen landen nieman understan,
ez müs zu disen ziten dir an daz leben gan.
Do er nit bessemnge an dem beiden fant,
sin vil werdes honbet schlug er im ab zu hant.
454. Mit beiden sinen henden daz hemde löblich
zoch im uz ane .schände Wolf her Dieterich.
Er leit ez an vil snelle der junge helt gut,
vor aller schlahte wafen was sin lip wol wolbehut.
455. Daz ros bi dem bumen er do sten lie,
also snelligliche er gegen der porten gie ;
er begunde gaben in einer swinden fart,
er kam der bürg so nahe, daz man sin innen wart.
456. Do fand er vor der porten einen ungefügen man ;
mit zomlichen Worten er sprechen do began :
%alde lasz mir ledig die dienstlüte min
die unschuldiger dinge hie gefangen sin.*
457. Der grosze portnere mit zome do sprach,
do er den held gewere vor im stend sach:
* durch dinen ubermute werdent sie nit gelan,
du solt uz miner hüte basz von der porten gan.
458. Oder wir mtiszen uns beide stellen uf einen kämpf;
daz kummet dir zu leide.' Grosz nebel und dampf
452,1. locken A, lecken &, verlangen B, verlögen C, verlöicken a, ver-
leiken c. 2. sicherliche] nf der erden w. 453,2. dir imw zu W. daz]
din TT. 454,3. an sich u4 — vil snelle] on strafen w. 1^04^ 454 ^ol
w eine unechte Strophe:
Er sohlet do von dem tolen gegen der burge dan,
des hoses wirtinne was an ein zinne gegan,
sie sach herab vil tougen die frowe wolgetan,
das ist ane lougen, gegen den cristenman.
456,1. bumen] bäume BC, 4. daz] e A, 456,2. begundA 3. mine
dienstman Aw. 4. hie verlorn han (ohne ich) A; die ich on schulde vor
ueh verlorn han w. Y wie BC. 457,2. gewere] von kriechen BC, 3. so
werdent A. ubermute hat nur Y, die andern aUe ubermut. vidieicht dine;
die Hdschr. dinen und din. 458,2. dir AY] dem einen BCw.
— 70 —
gieng von dem groszen. Do sprach der werde man :
'ich wil durch dinen willen einen fnsz nit höher stan.'
459. Der grosze sties den kleinen mit dem fusze sin.
erst ward dem rittei: küne groszer zom schin.
Daz swert nam zu der hende der nszerwelte man.
'Nun wer dich frömegliche, ez mus eim an daz leben gan.
460. Mit zorneglichem sinne der starke Olfan
lief vor der porten den jungen fttrsten an.
Er wände den sinen funden haben sicherlich.
do entwuhs im an den stunden Wolf her Dieterich.
461. Sie liefen an einander und fahten tegenlich.
dem wilden salmander gebarte der Krieche glich,
der sich in dem füre dicke erkennen lat.
der klare und der gehure worhte menliche dat.
462. Der ungetöfte rise was ein held halt,
er was für den aller künesten uzgezalt,
der inder in dem lande oder uf der bürge was.
des jähen im in dem lande herren und fttrsten ane haz.
463. Der rise von groszem zome ward enztindet gar,
do im der hochgeborne so fintlichen dar
geantwirten torste. Er sprach : *du schallest vil ;
an eine wide grüne ich dich henken wil.'
464. Daz soltu held lazen dur(;h nieman denn durch got ;
es zimt dir nit zu mazen und wer ein michel spot.
458,3. Brach von dem eilenden w, 4. On alle missewende so mus ich
hie bestan w. 459,2. Alrest Cw. dem reinen B, dem kleinen Cw. 3. zu
beiden henden BC. Do wart an den ziten ein stolzes swert enbart w. 4. Do
wolt er den grossen mit strite bestan BC; Ahi wie ritterliche von in ge-
vohten ^art w. 460,1. — liehen worten BC. Do der rise ungehure der —
w. 2. vor] von Ä. 3. 4. entwuhs] begegente BC, entwus a. entwüschete d.
der edel W. B. 3. nach B. dicke nur B und Y. Äto. haben sich an der
Stelle von dicke, in dem wilden füre Cw. in haissem füre T. 4. würket A,
wirkete a, fürte C, vorhte h. 461,1. Der rise sich do werte als ein küner
helt w. 3. sin manheit in och nerte, er was darzu gezelt w. do vor uz Ä.
für ander recken (vor den andern B) der kunste BC. 3. inder fehlt oMen.
Daz er der künste were, der do zu lande was w. 463,1. enzündet hcY,
erzürnet Äad. (B u. C unbrauchbar.) 2. dar bc, gar Ä, gedar ad. 4. daz
ich dich vor dem forste noch hüte h. w. w. 464,2. und uwers zomes
mazen w.
— 71 —
Lant mich doch genieszen, daz ir auch ein fSxste sit,
und lant den zam zerfiieszen, mich dnskt ir tragent mir nit.
465. Der rise mit der stangen lief in aber an;
do simipte sich nit lange der uszerwelte man,
er gab dem ungefdgen ein^n groszen schlag,
daz sin groszes tr5wen do vil schiere gelag.
466. Wellent ir gerne hören, wie der schlag geriet,
eine grosze wunde er im under der gürtein schriet,
die was tief und wite, mit kreffeen daz geschach,
daz man im an der sticnde lung und leber sach.
467. Er sprach: 'rise grosze, noch gib mir dinen i^d^;
erlasz mich ftirbaz mere diner halsWide ;
din vil groszes guden dünget mich nit gut ;
ir wellent alles nit wissen, wie ein ander si gemut.*
468. Dennoch der rise grosze hielt uf festen strit.
do must er todes genosze werden in kurzer zit.
Der edel forste werde schriet im ein wunden grpsz,
daz sin blut die erde und däz velt vil gar begosz.
469. Da^ houbet von dem libe swa^g er im als m^n seit ;
sinen kinden und sinem wibe wuhs grosz arbeit.
Sin fründe und sine mage wurden zornes yoI ;
doch rächen sie ez trage, wol ich daz sprechen sol.
470. Dennoch was nieman inne worden siner tat,
alle die in der bürge waren, er lief zu der porten gedrat.
464,4. mich dnnkt] ich sihe wo^ Böw, 465,3. Mit el^enthfftem mu^^
frumt im der junge do w. 4. Einen aqhlag m g^ute, de9 ^i^ ^ex pxnie
fro w. (Aber auch dieser neuhergestdlte Jnnenr^m ist in ^ Handschriftfn
schon wieder zerstört, da c hand statt mute, unc^ ad grimme statt gute
liest. 466,2. Ein grossen l^mpei^ B, ain groEi^e schlieppe C. Pen grossen
walt deren er ob dem gurtel sc)iiiet w. 8. Eine tiefife wunden B€. Er slug
im eine wunde, im was gros ungemach w, 467,1. grosse] l^ere BC* Bise
durch din ere w, 468,2. er BC] des A, er des w. 4. und daz velt ^(7,
fehlt Äj tU gar fMt BC. und och daz yelt begos w. 490,1. also pian
uns seit Ä, 4. trege Ä. (auch 3 inege a.) 470,1. inne fehU AB' gewor-
den, gedat Ä, worden gewar B. 2. porten] bürge A. Wanne di budguue,
zu hofe gieng si getfatf«. Ettoq als er in der bürge 9U der pforten t^t(?).
— 72 —
die fand er dennoch offen ; do gahet er darin,
do waren die risen alle miteinander gangen hin.
471. Uf einem pallast essen waren sie also fri.
den tegen so vermessen stund manig mursel bi
gesotten und gebraten. Do man sich nit versach,
der werde helt gedratc zu der porten in do brach.
472. 'Nun woluf ir herren, der kurzweile ist genug.'
Lunher den starken duhte ez ein ungefug.
Mit stulen und mit benken liefen sie in an.
Sie mohten im nit entwenken, er hette in die tür verstau.
473. Alte und junge, also ist uns geseit,
uf von dem tische Sprüngen, in was unmaszen leit.
Mit stülen und mit benken taten sie im not,
die tische wurden geferwet mit dem blute rot.
474. Die benke faste schullen als ein dunre schür,
die schlege faste hüllen, ein übel nachgebur
was er in do allen, wem wolte ez missehagen ?
in wurden von dem gaste die tiefen wunden geschlagen.
475. Spise und tische sach man vol blutes sweben.
der werde gast edel nach prisze begunde streben.
Drizehen fürsten höpter des tages er abgeswank ;
wie er den sig erwürbe, darnach stund sin gedank.
470,3. Wolfdieterich der gute ging och zur vesten in w. 4. Die risen
one hüte warent gegangen hin w. Dieser neue Innenreim ist in cd schon
wieder zerstört. 471,1. Zu tisch und weiten essen, sie waren sorgen fri w.
2. mursel Cw. marschalk B, trahte A. 472,2. Lymher^, Linnen a, Lin-
ner h, Lumer c, Lumen d. In Y (460) Buner. 4. entwenken ohne Hdschr,
entwichen WT, entrinnen w. (473,6). 473 fehlt BG. 3. Sie liefen alge-
liche gen der tum dan w, 4. Wolfdieterich der riche verstunt in do die
. bau w. Nach 413 hat w. eine Strophe:
5. Mit stülen und mit benken manig schemel wart erzogen,
si mohten nit entwenken, daz ist ungelogen.
Ahi wie ritterliche der junge fiirste faht.
Er hetz getriben mere, ez was im wol gedaht.
474,1. Sin siege do erschullen reht dl^w. als die durne schür J.. dunder ac.
2. Die benk och ersch. w. also ein A. 3. wem solte daz wol behagen w.
4. Der wirt und sin gesinde wurden alle erslagen w. 475,2. da der A,
edel fehlt A, werde fehlt B. den werden ^ast edele sach man nach prise
streben w. 8. Dryzehner C hopte A. 4. wie er gerech die sinen w.
— 73 —
476. Den sig het er erfohten in einer swinden faxt ;
er hub siob gen der kuchin ; do vant der forste zart,
der lierren Ingesinde, die er do hette erschlagen«
Sie begunden ir herren widerstrit do sere klagen.
477. Er fraget waz in were; sie swigen als die zagen,
der vil rehten mere wolt im ir keiner sagen.
Er fraget sie nacb dem Schlüssel, der zu dem kerker gie ;
ir keiner uz sinem trüssel wolt ez im verjehen nie.
478. Ir keiner dergelichen gegen im nie getet.
der edele fttrste leite aber an sie ein gebet.
Sie swigen alle stille, bisz sie an dem filrsten klar
ungefüges zomes wurden do gewar.
479. Er hub sie zu dem röche, den liesz er in sie gan.
er sprach : Hr tumben goche, uch trüget uwer wan.
ir künnent nimmer mere tages werden alt,
daz wissent uf min ere,* sprach der flirste halt,
480. 'ir zeiget mir denn den Schlüssel, . der zu dem kerker gat,
daz uwer keines trüssel kein Widerrede hat.
dund irz nit schiere, min truwe si uwer pfant,
von minem swerte ziere werdent ir entrant.',
481. Nun was ein übel beiden, der des schlüsseis pflag.
er sprach : 'ich wolte ee geleben nummer tag,
e ich wer ungetruwe, daz wissent sunder wan ;
ane uwern dank der kerker mus beschlossen stan.
476,2. Er w.] do TT. do vant der wJ] der werde TT. 3. do fand er der
herren Ingesinde die er W. der fursten w. 4. zwo widerstrit C do fehlt C,
sere fehlt A, beides fehlt B. Iglichen besunder hört er einen herren klagen.
477,1. als] alle Ä. 2. wolte nie keiner gesagen Ä. HcLch 411 hat w. eine
Strophe: Dich triegent uwer sinne so sprach der edele gast.
wellent ir leben mit minnen, swertes mir nie gebrast,
wan do mich warf einer, daz ich viel zu der erden hin,
nf minen heim mit einem steine, ane wer ich nit also bin.
478. gegen im derglichenA 479,2. tumbeü] dolenO. törlichenö. 480,1.
den, der CY. die, die die andern, gand A, die slüssel balde, daz ist min
rat w. 2. wan uwer snöder drüssel (ad, schänden trüssel hc) nit zu kallen
hat w, 4. entrant ABhc, zertrant Gad, ** 481,1. ein] der A. die schlüssel
hielt BCw (aber Y hat ebenfalls den Beim pflag : tag). 2. ee] e A. ich
wolt e scheiden von dem übe e ich wielt BCw, 3. Grosser untruwen daz
BG. üntruwe in solichen sorgen, mir ist in herzen zorn w, 4. der kerker
ane u. d. A. Ane alle missewende der k. BG. Daz ich minen herren in jamer
han verlorn w.
— 74 —
482» E ich mich liesze nöten der Schlüssel an der stunt,
man müste mich e töten, daz groszer jamer kunt
würd hie an disen standen, mir ist nnmaszen zom,
daz wir unser herren hie von uch han verlorn.'
483. Der gast ward bleich vor zorne von des heiden rede,
do sprach der hochgebome : 'strasze und pfede
gesihestu nummer mere mit den ogen din ;
ich sage dirs, tibeler heiden, ez mus din ende sin/
484. Daz swert von sinen siten ward do bald enbart,
do ward an den ziten des heiden nit gespart ;
er nam in bi dem hare und druckte in under sich ;
sin lichten ougen klare stach er im uz sicherlich.
485. Dennoch wolte im der feige die Schlüssel nit ufgeben,
bisz von des todes neige er muste do sin leben
verzollen dem heldc durch sin schalkheit.
der ritter uzerwelte im den kragen abschneit.
486. An denselben ziten der held uz Kriechenlant
dem heiden bi der siten do die Schlüssel fant,
der edel ritter küne des lenger nit enlie,
also snelligliche er zu dem turne gie.
487. Wie balde den kerkere der held ufgeslos,
do rief der furste mere : 'wo sint min eidgenos ?
die ich ob dem brunnen also verloren han ?
die suln sich wol gehaben, ich wil in zu statten stan.
482,1. an dirre A, lo beneton 5. 2. grosse A. vil michel jamer kunt w.
3. würd fMt. Müste mir e werden, daz ist ane wan w. Di slos on misse-
wende müssent beslossen stan «7. 484. Die Strophe fehlt TFT. {ist aber
in 483 angekündigt). 3. nam] buckete a, druckte] bukte bc. 485,2. biss
daz A. er vor von W. do] verlieren BC. Von des todes neige must er zu
zolle sin leben w. 3. Von dem helde küne BC, Lassen dem helde w, 4.
uzerwelt. 486. Die slussel an den ziten d. h. u. kr.
vant er im an der «iten, erst wart im freid erkant.
Der mute imd der gute der verte nit enlie.
Mit unverzagtem mute er zu dem kerker gie. w,
487,1. W. b. der held kune den kerker u. g. A. W. b. er den kerker do uf
geslos BC. Harte grimmediche den tum er uf enslos w. 2. Er rief vil
tugentliche. 4. Sie sullen wol gebaren.
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488. Also der herzöge Berhtimg die stimme do vemam,
wie balde er in erkaute, do sprach der grise man :
'bistu ez Wolfdieterioh, unser eilender trost,
der uns von diser arbeit so balde hat erlost ?'
489. Do sprach der herzöge Berhtung : 'herre ich wil dir sagen
und darzu an disen stunden den groszen jamer klagen ;
Man gab uns hie zu huse nit wenn wasser und brot,
selten wirz die lenge han getriben, wir müsten sin gelegen tot.
490.*Daz ist mir, sprach der furste, an ganzen truen leit,'
Im überliefen die ogen, dem fursten unverzeit.
Er fand einen riemen, wol zweinzig klaftern lank,
der hörte zu dem turne, stark und nit zu krank.
491. Ein schit von einer buchen stricket er daran,
sin heil wolt er versuchen, der tugenthafte man.
er sprach : 'lieber meister, nun setze dich daran,
so wil ich dir ushelfen, so ich beste kan.*
492. Do zoch er uz dem turne sin eilf dienstman,
also snelligliche forte er sie von dan,
da er eine tafel in dem huse fant ;
do hies er balde sitzen sine diener dazuhant.
493. Daz vor die starken risen selten geessen han,
derselben riehen koste fand er do genug stan.
daz gab er sinen dienern, der edel ritter fin ;
er diente in do zu tische und schankte in klaren win.
488,3. eilender BC] sender Äw.
Si nament algeUche des herren stimme war.
Der eine sicherliche rief lute wider dar:
Bistu von Kriechenlanden miser sender trost,
der uns do von banden (von schände a<Q des todes alsns hat erlöst? to.
489,1. der feMt AB. 2. und uf dine gnade klegeliche klagen BC. Wan zu
dirre stunde mag ich dirs nit verdagen w. 4. (die) lange Ä. Solt wirs
lenger liden, wir müsten ligen tot w, 490,1« Daz wisset sonder loogen
daz ist mir harte leit w, 491,1. feMt B, 2 vor 10. 4. dir ohne H] her
A. uch w. us] uf 6. des besten so ich kun. w. So wil ich versuchen ob ich
uch gehelfen kan BC.
492. Der edel forste ziere sin lieben dienstman
bracht her us gar schiere, er brahte si von dan,
do er zu tische brahte die lieben diener sin,
mit kost er sie bedahte mit brot und och mit win. w,
493 fehlt w. steht aber Y (477).
— 60 -
Aventure wie Wolfdieterich zu der ruhen Elsen kam.
494. Sie assen ein wenig mit sorgen und schieden do von dan
an einem külen morgen, daz sie wurden geritten an,
daz forhten sie vil sere. sie kamen in einen walt ;
da musten sie beliben. ir sorge die was manigfalt.
495. Sie schlugen uf ein fiire in dem selben tan,
stock und ronen trugen sie dar an.
Sie saszen zu dem fore, die müdin tet in we.
do was der herren zwölfe und auch nit me.
496. Do sprach Wolfdieteriche der edel fürste her :
'Berhtung, lieber meister, wo ist der süne mer?
Ich sihe ir nit wan zehene, noch sölte ir sehse sin.
Daz mohte ich nie gefragen vor unmusze, meister min
497. Des antwirt im Berhtung in groszem jamer do.
'Ich enweisz vil lieber herre, sie sint villiht etwo
uz dem strite entrunnen.' do sprach der junge man :
Ich mane dich des gerihtes, daz got über dich sol han,
498. wann dine sele scheiden sol von dinem munt,
daz du mir sagest die warheit hie an dirre stunt,
ob sie sint gefangen oder zu tode erschlagen ;
Berhtung, lieber meister, daz soltu mir sagen.'
499.'Wend ir michs nit erlaszen, ich mtisze die warheit sagen,
sie sint zu Kunstenopel in der bürg erschlagen.
494. Nur A hat Abschnitt und Ueherschrift. 1. [ein wenig] w, Sß. si
ritten (mit) über mäht w. 4. sie die naht beliben A. In einen walt grüne,
do begreif si die naht w. 495,1. füre a; a. für. 3. müdin W] müdew.
4. und anders nieman mew. zu lesen und ouch ander niemen me. 496,1.
— dieteriche nur Y, d. a. dieterich. 3. nit mer dan zehen W. Do sint
hier nuwan zehene a. 4. ich nie d. ich dich noch nie A, ich dich nie dbc.
Wo hast du si gelassen, sag uf die truwe din BC, 497,2. Ich enwas C,
Ich weiss AB, Ich weis nit w. 4. dich an daz jüngst erteil AB (ge-
riht Cw). dich] uns ofle, über uns fehlt C. 498,1. wann] und W. sol
scheiden A. An dem jungesten tage, so al die weit für in kunt w. 3. sint
erslagen oder wie in si geschehen w, (ergan hc.) 4. daz solta nit verdagen,
du solt mir es verjehen ad, Daz solte mir sagen, das wil ich nit rot han
(daz wil ich dich nit erlan c) 6c. 499,1. musz uch die alle. 2. B. si wur-
den Cw. Zu ku. in der bürge wurden sie ers. A. der bürg] dem strit w,
zwischen 2 u, S hat C so turste ich uch nit darfan gesagen.
— 77 —
Wenn ich mit lachendem munde uch herre blicket an,
so sach ich ir einen fallen, daz wiszent küner man.'
500. 'Waz mohte daz gemachen, sprach der junge man,
wie mohtestu gelachen, do du din leit sähe an?
Und hette ich gewisset ir grosze not,
ich hette sie gerochen oder ich wer bi in gelegen tot/
501. Er gedahte im also leide, der fllrste lobsam.
daz swert zog er uz der scheiden und warf den knöpf hindan.
Sich wolt der fürst werde in daz swert gerigen han,
wenn daz in herzog Berhtung zucket hinder sich hindan.
502. Er sprach: 'lieber herre, klagent mesiglich uwer not ;
waz möhte mich gehelfen, ob ir auch gelegent tot?
sie waren mine kinder, und tu doch nit also.'
'Owe, sprach Wolfdieterich, ich wirde nummer me fro.
508. 'Hei des groszen leides, sprach der junge man,
womit mag ich dise arbeit also frtige verdienet han ?
daz ich also gar verkaufet mit ungelticke bin.
do ich was ungetaufet, do trugen mich die wolfe hin.
504. Daz ich nit wan alleine getöfet wer gewesen.
ich fluchete den Wolfen, daz sie mich liesen genesen,
so wer ich doch frige von maniger hande not.
mich ruwet an der stunde diner lieben kinde tot.*
505. Sie überkamen in kume, daz er sin klagen liesze sin.
Herbrant £eng bi soume sin hemde sidin,
daz zarte er vil kleine, domit er im die wunden bant,
die im wart geworfen mit dem steine ; bi der masen er in sit bekant.
499,8. uch vor mit A. 8 So ich uch mit lachendem munde tröste in
uwer not 4. So sach ich ir an der stunde ie einen vallen tot. w. 500,2.
sehe a, seht Ä, sähest C. 8. imd hette ich es gewist, ich wer gelegen tot,
4. oder ich het an der frist, gerochen ire not w. 501,2. C hin] von im
B. den knöpf warf er uf die erden von im dan A. den knöpf warf (stiess cQ
er uf den plan (ad, uf die erde dan &c). 8. Er weite vor leide in in J.. in
daz swert] darin w, 502,1. Neina lieber herre,- durch got, gehabt uch
wol w, 2. kein leit so verre ein man nit klagen sol w, 2. mich] uns BC.
8. kint Wc, süne w. tun Cc. doch] ich bc, 4. [me] BC. ich mag niemer
werden fro w, 508,1. Krist min gros leit soltu dich erbarmen lan w.
504,1. nit wan] nun A. 2. den Wolfen unreinen W. den Wolfen iemer h. mich
ie ABac. 3. doch fehlt A. frij A. 4. diner] der A. 505,1. Sie erbaten
in w. 2. bi dem w. 8. vil fehlt A, 4. erkant w.
— 78 —
506. Sie saszen eine wile bisz in die naht.
Do sprach Wolfdieteriche der werde ftlrste geschlaht :
'Ligent und schlafent, lant mich der schiltwahte pflegen.'
^Daz verbiet uch got von himel,' sprach Hache ein getruer degen.
507. 'Daz sullen wir besachen, viel lieber herre min,
warumbe woltend ir wachen, und wir uwer diener sin ?
wir sullen mit sitten imib uch sitzen und stan.
ir haut sere gestritten imd sullent ruwe han.'
508. Do sprach Wolfdieteriche der werde furste her:
'land mich noch hinaht wachen, daz gelüstet mich vil ser,
und land mich uch dienen, daz ist der wiUe min.
weite got von himel, möhte ez lange gesin.'
509. Do sprach herzog Berhtung : 'herre uch sucht ein ruhes wip,
wie wellent ir vor derselben behalten uwern jungen lip ?
Die hat uch gesuchet vöUengHch siben jar.
Sie het uch gern zu manne, daz sag ich uch furwar.'
510. Des antwirt er in tugende : 'wie sol ich daz bewam?
ez ist mir lieber in der jugende, nieinan sol sin arbeit spam.
506. Hie wieder Z (Za 303) zu vergleichen. 1. Sie sassen bei dem fiire
ein kleine wile der naht w. 2. Do sprach der fürst gehure, Wo. der geslaht w.
4. von himel fehlt äUen. 507,1. Zu vil ist uwer gute, lieber herre min w,
2. warumbe woltent ir unser hüten, und wir uwer diener sin w. 3. wir
went mit truwen sitten — w. 4. sere fehlt A. und sind müde hochgelopter
man A. Ir sind strites müde ir sullent r. h. BG. Ir band ser umb uns ge-
stritten ir s. r. h. w. 508,1. Land mich uch hinaht besachen sprach der
fürste her w. 2. Und dise naht wachen — w, 3. Daz ich uwer hinaht
hüte, lieben ritter min w. 4. Got wolte durch sin gute, daz ez lange möhte
sin «7. 4. langer Za. und mocht B. 509,2. vor der gefristenSC. 4. zu
manne sy ewr begeret B. (uch geruchet C).
In ad. Do sprach der herzog B. geboren von Meran
nun hörent lieber herre als ich vemomen han,
also ez mir zu sinne und in daz herze komen ist,
uch hat gesuchet' ein ruhes wip ietzunt lange frist.
Bann äbcd: Herre, uch suchet mit listen als ein ruhes wip
Wie went ir vor der gefristen uwern jungen lip
Sie het uch gesuchet wol siben ganz jar
Zu manne si uch geruchet, daz sag ich uch furwar.
510,1. er im mit tugenden W. 2. nieman] wer BC. arbeit an daz alter
sparn A.
— 79 —
waz der lip note in^der Jugend mag uberstreben,
daz ist im Mf^ger denn wurd ez im in alter geben.'
511. Do leiten sie sich schlafen, sin eilf dienstman.
wie schiere erwachet der alte, do mitte naht fürkam.
er dahte : du böser zage, hilf wachen dem jungen man,
ob er etliche ruwe vor tage möhte han.'
512. Do entschlief sin meister, do kam daz ruhe wip
zu dem füre geloffen ; sie sach des fttrsten lip,
sie gieng uf aUen vieren, also sie wer ein ber.
Veder bistu gehure oder welher tufel trug dich her ?'
513. Do sprach die ruhe Else : 'ieh^bin gehure gar;
edeler ftirste, mich helse, du wirst aÜer sorgen bar ;
ich gib dir ein kunigriche und ein ganzes laut ;
laut und bürge dienent dir zu diner haut.'
514. Daz ist mir nit zu sinne, sprach Wolf her Dieterich,
daz ich dich welle minnen, valendinne rieh ;
wider zu der helle kere, du bist des tüfels genos.
wie müet mich so sere din ungefüger dos.'
U^ ^^515. Von zorn nam sie ein zober und warf ez an den man, = ^^^, f- S2f, i.
daz er ward so tober, daz in schiefem began,
bisz im die valendinne daz swert und den foln genam ;
e er kam zu sinne, do hette sie ez in den tan.
516. Do er kam wider zu sinne, er wolte daz swert gezogen han,
und wolte damit l^eriszen sin eilf dienstman ;
er künde sin nit finden ; er hub sich zu dem rosse dan,
und wolte daruf sin gesessen, do hette sie ez in den tan.
510,3. Wie gar der lip in jugent in nöten mns streben JBC Wie gar
der lip in nöten und in arbeit mus streben w, 4. in alter] in dem alter
JBO, an den alter A. im doch vil weger 6, im weger in jugenden a. an daz
alter 5. an dem alter a. 511,1. [sie] W, sich do J.. 2. der alt erwachte
BCw. mitnaht JB, mittemaht tu. 3. er dahte du soltest helfen wachen BC.
4. ob er noch vor tage etlich ruwe m. h. BGw, 512,1. Do sin meister
entschlief TT, meister was entsloffen w, 2. gegangen zu dem füre BC.
4. gehure oder un^ehure oße aiisser BZ (Y abweichend), 315,2. e. f. wer
mich helset der wirt B. 4. Drissig bürge sicherliche w. 515,3. daz und
den nur A. 516,1. Do er gewan sin gewissen hc, 2. berissen ACa\ be-
reyssen B, han berissen hcd, (umbrissen han Z), Warmit sol ich mich
weren Y,
^
— 80 —
5 17/ Wie sol ich mich nun besachen? sprach der junge man,
also balde nun erwachent mine eilf dienstman,
so wil mir Herbrant sin swert für daz min geben,
sie gedenkend ich si ein zage, in den schänden mus ich leben.'
518. Do kerte er nach dem wibe ferre in den tan ;
si machte ein strasze mit zöber, daruf kam der junge man.
do lief er des nahtes zwölf milen zu hant,
do er die ruhen Elsen under einem bome fant.
519. 'Wiltu mich noch minnen, Wolf her Dieterich?'
Des antwurt ir mit sinnen der edel flirste rieh :
'balde gib mir wider min swert und minen foln,
daz du so lesterliche mir hinaht hast verstoln.'
620. So leg dich in minen geren, wegmüder man,
ich Scheitel dir mit eren dine locke wünnesam.
'Der tüfel schlafe bi dinem libe,' sprach der küne tegen,
'bi so ruhem wibe mag ich nit kurzwile pflegen.'
521. Von zom nam sie ein zober und warf ez an den man, = ^C'-
daz sich der edel fttrste gar lützel do versan,
und er vor dem wibe sigen do began.
do beschriet sie im die nagel, dem tugenthaften man.
522. Daz har obe den oren sie im abschneit;
dp macht sie einen toren usz dem ritter unverzeit, ;'
daz er unsinnig lief ein halb jar in dem tan, \^
daz er sine spise von der erden nam.
518,1. ferre C] balde do J., fMi B. Er kunde sich nit gefristen, wen
si mäht durch den tan (den walt ad) w, 2. Sie hette ein stross gemacht
mit zöber Ä. Ein Strasse mit zouberUsten , daruf kam der werde man (der
tegen bald ad) w. 3. In snelleglicher ile lief er vor tag zu hand w. 4.
Des waldes (weges ad) zwelf milen do er die ruche eise vant w. 519,3.
wider BCZ, fehlt Äw. mir nach du WcdZ. 520,2. eren des besten so
ich kan ad. korzwilen A 521,2. daz es im gehieng an den brüsten, das
er sich nit versan BC. Sy braht in in die klober daz in sloffern began w,
3. Den edel fürsten beschroten si began 5c. fehlt ad. 4. nagel AYZ] hopt
BC. Daz er imder dem schilde seig hin uf den plan w. 522,1, Sein reites
(goldvarwes ad) har w. 2. unverzeit Äad] gemeit BCbc 3. Er lief un-
sinnig und unwise (Beim auf spise) w.
— 81 —
523. Do erwachet uf der beiden herzog Berhtimg zafhant;
er erschrack vor leide do er sines herren nit enfemt.
'owe her Wolfdieterich war bista hin kamen?
ich forhte die rohe Else habe dich mir genomen/
524. Do sprach der herzöge Berhtting: *wol tif, min lieben kittt,
und klagent unser leide» die jetzen grosz sint,
wir haben unsem herren so snelliglich verlorn.
Nun müsze got erbarmen, . daz ich ie ward gebom.'
525. Do sprach Hachg der junge: 'lieber vatter min,
du solt uns helfen und raten waz uns daz wegest si.
Wir können uns zu disen ziten des besten Hit verstan«*
'So wil ich uch raten, sprach der grise man.
526. Do müssen wir tun rehte also die zwinget not,
bisz wir besehen ob unser herre sii lebendig oder tot.
Nun müssen wir ein wile daz unreht grifen an ;
farent wider gen Kriechen und werdent der zweier künige man.
527. Den sullent ir sweren eide ; sich hebet arbeit yil,
die lant ir auch wol reine, also ich uch sagen wil,
wanne ir uwem herren werdent sihtig an
so dinget daz ir danne sult der eide ledig stan.'
528. Zu den künigen ritten do die uzerwelten tegen,
sie baten got von himel ires vatter pflegen ;
523,1. der herzöge B (zu hant), Beim nit enfimd. C. Uf wischete uf der
h. w, 2. vor] von A, 3. Ach war ist mir knmen der liebe herre min w.
4. In hat reht genumen die ruohe Else hiato, 524,1. h.B] nnverzeite tc.
wol uf fMt A, lieben fehU BC. 2. laide Ö, leid A. 8. Paz wir den f&rsten
here also han yerlom w, 4. War solich nach im keren? das. ich ie wart
gebom w, Nmi BC] Daz A» 525,1. Sie sprangen uf getrate tmd sprachen
vater nun w, 2. wegest C] beste AB; Durch got selbe rate, waz das beste
müge sin w. 3. of daz beste AB, Zu grosser wisheite so sint wir unver^
sint w. 4. Ich kan lach wol geraten, ir sint min lieben kint w, uch daz
wegest raten A. 526,1. rekt tmi A, reht fehU BC. Wir müssen versuchen
yerre w, 2. sii] ist A. 3. Nun woluf mine kiiide und grifend ein wile daz
unreht an A, 527,1. Den sweret eide gemeine w, S, BC wanne ir wer-
dent Wolfdieterich s. a. A. wui ir sehent Wolfdieteriche lieben stkne min to*
4. so dinget nur BC sult fMt aMen. der eide gen den. künigen (gen inen)
W, Daz ir gen den künigen riche der eide ledig sin «;. 5^,1. Daz swert
trug er ander dm kotzen den er het geleit an w. 2. Er sprach min lieben
kinde, laad mich oilob han w*
6
— 88 —
mit heist irdinenden Ogeai W9A in Yon daunen gach.
Do streicli in waüers wise Betrktimg siaam harren nach.
529. Er wallet durch diö wü8t6 ttüd kam aft Saut ^^^^^ tumi)
do kante er TöhiöH ftargen, den bat er ftb^iÄm,
das weite er gedienen fOrbaz iemer me.
Do fdrte er in mit truwen über den wilden se,
530. Do streich er ^it gewalt^ tron dem iner hindan
die stige nllinig^^alte bifia er m der alten Trojen kaan,
do er die rohen Elseii vor der porten fant.
do grüste sie der alte mit ztihten do zu hant,
531. Do sprach der herzog Bethtdng: Wele kOnigin,
ich bete nch also gerne» m^bt ^z mit hulden sin^
daz ir mir seitent märe, ob min herre wer her kumen ?
Owe Wolfdietöriche, wie bistu mir geütimeii !*
532. Do sprach die ruhe Else \ 'ich han ^in nit gesehen.
weg asih^tu mich, alter tore? dir mag leit yon mir geschehen.'
Er sprach : 'owe frowe, als ichs mich kan verstau,
ir band in Siben jar ge^rtfhet , daz itjh iü vor ^h vttrborg^^ ha».'
trk^ sn^H. 533. Mit zome nam si ein zober und wolt ez werfen an den man. / sj^-^/.
'Ich kume nit in die klober also ir band getan
mines jungen herren libe, wie ez im ist ergan.*
Yon dem ruh^ wibe sehkit efr balde do bin dia^
528,3* Mit weinen one mase gescbacli im manger sagen nachte. 4 In
wallers wise streich A, in w. w. fefüt BC, herzöge B. BC, Do was im
uf didr «trase tii hdrr^ au inichen gtktk w, 508,2, (^^mh l^en A^ er
im in tmwsn ^ankeli iefmer me w, 4. im tm tvMen über w> 530|i. Mit
soi^geii tHanigTalten strMieh er vt)n to. H. !^b er z« der alt^ tröge do
beki^ ^. 4. dir alte B] den alten e^ andern, tnit mvm v?* ^^l^h Er
spi^a^ i^ beti Uch geme e. k. w. 2. daz ir mir gehont mä^, möht ^ «a.
3. maei«^. fehUAC. ob ir hetst r^mammBC. WoHdieteviah iräenheiren,
d^ lialit ir «lär ^(Mrom^n w. 4 ji. Ick för^te tH mst «re, ir hab^i^ nur
miHM 4iett^ «^Momen Bö, der ist n% guj ta vm» ^% laiaer katekoaien w-
53^. I«ide doton geiK^höhea A. leide (von vm) ¥k ^ n. i im ^
düz d« ie 90 fert^ biiäit &»meb in min Imt,
d^«r Iteür^ keiner wart mir ie bekant.
Ir «a^ent nnreht zware, ir eänt im naeligegtuSL
te^sent wol «iben jäte dae ich in vw nch beba]!leB han,
Dann dne Meine wüe hMi ieh in <iuibeknot g^a«,
M kemet ir aiit ü^ tmd entHiriett uns den mm*
(Z^^wk W. 4n Y 5^,3 bis 647,4 Übergangm). 533,4. ba^de fyMt BÖ.
do hin fehlt A.
— 83 —
584. Do waJIet herzog Berhtojig durch die ^idei^chftft
mit groszem ungemüte, er hette eips held^n kr^i%,
über berg und über tal ; do er sines herren mt eII&,^t,
von leide was nach ersterbe» herzog Bcrhtung zu hant.
535. Er für wider über mer und streich gen Kunstenopel dan.
Do fand er sin sttn alle uf dem heße stan.
Sie enpfiengen in also 8ch(»»e, h^ren wir noch jehen ;
'sagent, lieber vatter, hand k unsem herren iergen gesehen?'
536. 'Nein ich, sprach der alte, er ist leider tot.
daz herze in minem libe lidet umb in not/
Hei got von himel, wie sol uns denn geschehen,
sullen wir unsem herren nimmer mer gesehen ?*"
537. Sie weineten nach der firoge, zu kameu die ktUiige gut,
der eine hies Böge, der ander Wabsmut»
Do enpfiengon sie Berhtungen, do m in sahen stan ;
'Sagent, lieber meister, wo hand ir uwem herren gelan?*
538. Des antwirt in mit zühten der alte grise: u *M^-..c>^^»'^^'/i.^i->^^//»^
'ich enwart sin nie mere so rehte unwise.
Ich han minen herren so wunderlich verlorn,
nun müsz ez got erbarme», dftz ich le wart gebor».'
539. Do sprach der künig Böge : *du solt dich sin erwe^n.
wiltu unser beider mit solchen truen pflegen,
also du "Wolfdieterich bisher hast getan,
lajut unde bürge maoheA wir dir andertaiu'
w"»*^^^^^— ^^r— ^^^**'
534,1« h. B] der forst gute w. 2. mit trorigem mute w» nach fefät W.
535,2. J9üne here an den zinnen stau w, 8. Sie Hefen im dagegen uhd baten
in Te];}eheQ w. 4. ob er de» Icünen degen iergent hette i^esehen w. 586^1.
ich feMt W, 2. Daz kl^e» wart manigyalte <yaltig al7e) umb irs herren
not w. 3. Wie haben wir verlorn trost und unser er w. 4. Sullen wir den
hochgeborn gesehen niemer mer m» 537,8. stan] an A, 4. Sint ir kumen
nach den jungen, war hant ir Wolfdietrich gelan w, 538,1. Den zwein
kunigen here antw. d. a. gr. t(7. 2. en 0. /cfel^ (fon anäxm. 4. daz iches
got klage dem gewere» daz w. 589,2. Ich sag dir ane logen {ad, frage
hc), wiltu unser zweier pflege» uu 8. Hit also guten truwen, also du sin
best getan w, 4. Es darf dich niht erruwen, was du gebietest daz ist ge-
tan w. laut u. b.] tusent mark goldes SO.
— 84 —
540. 'ich mus mich sin erwegen, wenn ich enweis wo er ist ;
daz aber ich den tegen iergent zu suchen wist,
ich striche tusent milen nach dem herren min ;
in enpfalch mir sin yater an dem ende sin.
541. Doch wil ich ieze sweren, also sprach Berhtung,
daz ich uch wil dienen mit minen sünen jung,
daz reht und daz unreht, wider alle die weit glich,
ez si denn daz noch lebe Wolf her Dieterich.
542. Komet er zu lande, lieben herren min,
so wellen wir ane schände der eide ledig sin.
Nahe und verre sint wir im aber aber mit,
an unserm lieben herren brechen wir unser truwe nit.*
543. 'Went ir nit anders dingen, so müsend ir gefangen sin.'
man hies vier beigen bringen, do schlos man sie in.
Mit truren one fröde musten sie genesen,
naht und tag uf der muren musten sie schiltwehter wesen.
544. Dennoch lief Wolfdieterich der userweite man
also unsinnig wol ein halb jar in dem tan,
bisz daz es got an sinem libe nit mer mohte vertragen ;
er sante einen engel zu dem ruhen wibe, also wir noch hören sagen.
545. Der engel sprach zu der frowen: Vaz hastu getan,
daz du wilt verderben also einen biderman ?
Kere balde wider, du ungetanes wip,
oder dir nimt in drijen tagen der tunre dinen lip.*
540,1. ich enweis Cb.] ich weis nit. 2. tegen] fürsten Ä. iergent] iene
b, ienan c. 541,1. ietz Ä, itzund BC. Sid ich in weis nu nienen 5c, weis
niergent finden a. niergent weis zu finden d. 2. /So swer ich uch zu dienen
w. 542,3. nachw. Und wellen unserm herren aber wonen (sin an truwen
Ay mit TT. 543,2. ftlnf hegen (ketten ad) hies man bringen, ie zwen und
zwen slos man darin w. 3. On freide mit grosem truren tr, musten sie
lange — wesen c fehlt h, must man si lassen genesen ad. 4. scharwachter
C, wahter, wehter Bw. Nach 343 hat w. eine Strophe:
Man pflag nit der furste gute als in was geslacbt,
Man sazt in heinlich hüte beide tag und nacht,
Ob sie in iren banden keinen wank hetten getan,
Do wolte man sie zu banden dann verderbet han.
544,1(J. seit uns daz buch fürwar w. 2a, Zu walde törliche BCw. wol ein
halbes jar w. 3. mer fehlt A. 4. noch fehlt A, 545,3. Du solt es wider
keren w. 4. der turen A, tuner C, tot B, ein dunreslag 6c, der tunder d,
der dunderschlag a.
546. Do die ruhe Elsa die stimmedo vemaiti,
daz sie kam yon gotte, do hub sie sich von dan
wider zu dem walde und suchte den jungen inan,
do fand sie Wolfdieterich dennoch in dem tan.
547. Er gieng dort also ein touber, sie' kam zu im gegan,
und nam balde den zouber do von dem ju&gen man.
do gewan er sine sinne yon dem wibe herwider gar,
wan daz er an sinem libe was swarz und ungefar.
548. 'Wiltu mich noch minnen^ Wolf her Dieterich?*
Des antwirt ir vil balde der edel flirste rieh :
Verend ir nun getöfet, daz geleubent mir yil eben,
so weit ich mit uch wagen lib unde leben/
549. 'Ich wirde wol getöfet, edeles flirsten kint,
wenn dine sinne genzlich gegen mir sint ;
du findest an mir die fröde, die dir wöl behaget,
wie dir min lip so ruher zu hasse ist betaget.
550. Von einer stiefmuter ich verfluchet bin,
daz wissest, tegen guter, bisz daz die sinne sin
an mich wendet der beste, der in der weit hat daz leben ;
daz bistu, lieber herre; wiltu mir din hulde geben?'
551. 'Mir stunden mine siime wol uf einen andern wan,
danne nach wibes miiine, umb min lieben dienstman,
die ich so wunderliche in dem walde han verlorn ;
daz kan ich nummer verklagen,* sprach der hochgebom.
546,2. von dan] hindan BC. 4. Do sie Wolfdieterich hatte gelassen
in dem tan w» 547«1« ain Cc, fehlt den cmdem. 8. er tob dem wibe sin
kraffc her w, 4. wan Bw,^ denne Ä, 548,2. vil balde Ä\ mit sinnen BGw.
3. wer uch nach cristenlicher ee der tof gegeben\B(7. Ich habe michs'noch
unberaten, uch wer den der tof geben w, 4. Ob ich mit uch welle ver-
sliesen &, (verlieren abd} hie min leben w. 549,2., wenne so din a, 4.
ruhe w. so hassende 4-, haissen B, ist] sy ad, getaget Ca, behaget B,
550. Die Strophe fehlt w, steht T.,1. Von einer famden frawen T, 2. guter
fehlt A. 551,2. wibes] frowen JBC. lieben] eilf BG, 3. War die sigent
kumen, do ir mich in dem tan w. 4. Mit zouber hant -genumen, umb die
mu8 ich trurig stan. Bei 551 haben BG zwei Verse mehr:
5. Darumbe truret min herze und ouch min mut.
6. Der kan ich nit vergezsen, sprach der helt gut.
- 88 -
552 /Sie sind bi dinen brüdetBt) tind hftnA den geswom.
Die band si dttf isu gefaiigön, in was nnrnftzen notiij
daz sie dicb nz irem herzen nie wolten gelan ;
des müssen die beide yetmessen do gefangen gan.'
553. Do sprach Wölfdieieriohe : 'Nnn sagent mir fürwar,
ob ich uch gerne minte, v?ie kern ich durch daz bar?'
Sie sprach : Verder forste, ir ttirfend kein sorge han,
berre der aller türste, wie wol ich ez gefügen k^n.
554. Wiltu mit mir leben, so wirt dir alzuhant
din gut ros wider geben, din sweit und sturmgewant,
daz ich dir in dem wälde nam mit den listen min.'
'Woluf binnen balde, ez sol vil übte filso sin/
555. Si nam in bi der bende und fort in in eine barken dan^
do farte si in mit fröden nber des meres trän
bin zu der alten Troyen, umb sich sach er ein wites lant-
Sie sprach : wilt du mit fröden sin, daz dienet dir an dine bant.
556. 'Mit freiden wer ich gern, wer senfter uwer schin ;
sus mus ich fröden enbern, so uch die ogen min
sebent so ungetane, daz trübet mir den sin.
Do sprach die ruhe Else s 'wie schiere ich anders worden bin.
557. Sie farte in getrate über bof bindan
in eine kemeüate, do het sie einen junkbrunnen stan,
der was einhalb kalt und anderthalp warm,
dar in sprang die frowe, und bat sich got bewam.
558. Vor in dem buche was sie die ruhe Else genant,
nun biez sie Sigewinne, die schönste über aUe laut.
552,1. Sie sind zii dlnen btudem gangen Äw, 2. Die] Und Ä. Und
sind {ad, band si be), dennoch gefangen w. 3. Do si din nie wolten ver-
gessen noch nt hetKen gel&n «I?. 4« tennessen in den ringen gan w. B u.
C haben die Verse 548,3 bi$ 550,4 m falscher Stelle, erst hier. 553,1. Sint
ir ein kuniginne, so sagent etc. to. 2. ob ich uch wolte minnen U).
554.1. al] wider Ä, dir ein ganz lant B€w. 4. hinnen] zu huse Bcw. vil c.
fehlt Ä» 555,1. einen b. A. ein b. 5, zu einem nacheu a. ein schiff cd.
2. Den forsten eilende fürt si über . . w. 4. woUent ir mich erfrowen w.
556,4. Sie sprach daz sult ir lan {Beim * ungetan) w. 557,4. sprang sie bald BC.
558.2. Vor hiez sie die ruhe Else, do wart si genant v). 2. In dem tofe
frou Sigeminne w. Nun was sie getöffet und hies frow S. A. Nun ward sie
in dem toufe fraw Sigewinne genant BC. Sigewinne (Sigwein B) W. Sige-
minne wZ. Sigeminde c, Sigmunda Y.
— Sf -^
Sie bete in dem wöge die ruhe hat gelan;
ez gesaQh nie /cigfi ikwpr :«fip^ WÄg:^^
559. Sie was klein an dem libe^ wolgescliaffen tberal^
getrat als ein kerze über diig htLflin hiti, tn tat, .
sie was an dem wepgel. ßls mi^Qb i^nd blut getan.
Do ward Wolfdieterixjben so tufe^Qben stan.
560. 'Wiltu micb nocb minnen, Wolf her Dieterich?'
- • • • .
Des antwirt if mit sinnen Stet edel fötste ti<fbt
'Ja were ich also schOne also ich hie vor Was,
so weite ich bi uch schlafen, aller frowen ein g^iegelglas.*
561. Do sprach frow Sigewinne: 'wiltu auch also schöne wesen,
so spring in den binmnen, s^ btöttt fttuch gen^Mii
an allem dinem Mbe, abso vor etnttn hallM& jaf t
also schön und minnegliche^ da« sage ich 6ax fbrwar«-
562. Do sprang er in den brmmen der uszerwelte man.
do er daruB schied, aab er ein bttte v<Hr i4A>lra«,'
daran leite er sich BÖblafan W^lfher S^^i*iAl
zu im frow Sigewinne, sie wttfdfÄ frö.de» W^
563. Do het er bochgezite, der fürste lobesam,
daz er oi^ v^gas siner 9L|f diengtmWt
An einem külen morgen ]fam ipa M* 4w ^^t }
wie daz er weite f^im mit (H»i4e 4öm JwiW.y^»
564. 'Ist daz ich in bezwinge, * sin geselle WÜ ich sin.
Er hat so vil der kref(;e^ 6,^ ^r aiir ^9 erbe nun
hilfet wider löse» imd mn dißn9tmai>,
die mir zu Kriecbeui «u» brttdw j^efange^ hm*
559,2. hüfe w. 3. wengel aus ^ libe TT. als milch und Uut BC]
schön und wol Ä. Ir farwe was getempert also milch und bHegetan (b, also
minnegliche blute an a)w. 4 l¥olÖi«fd j1. S60,i d.e.f.r.] Weifti«pdii-
terich A, 561,1. Welt ir min lisi Retinen (aße, lies erbmnen) tmd also
— w, 3. Ako ir warent sicherliche Tor etlichem jar w. 562,2; de säch
QiÄ\ er fand, vor im] do, dort. 863,1. er die hocbzit viesriehen ti^e der f.
TT. hochgezit mit der frowen w. 2. Vierzehen tage vergas er nie w. 8.
wie er sie möbt erlösen, do kam im — «>./ 564,1. Br gedaht M Ä. Ist
daz ich im angesige w. 2. Er ist wol so kttne, daz er mir die brüder min w.
3. wol hilfet bezwingen, daz sie mir iädne man 4. ledig mflsent lassent
und die erbe die ich han to.
- as —
Ayentinre wie Wolfdieiericli mit keiser Olniden streit.
565. Er sprach : 'frow Sigewinne, edele ktinigin,
helfend mir mines willen, also liep ich ach mnge gesin,
wie daz ich gestrite mit Otnit dem keiser lobsam.
Welt got von himel, het ich im jetzt gesiget an.'
566. ^Mngent ir sin nit enbem? waz hat er uch getan,
daz ir in so gern mit strit wellent bestan?'
Er sprach : 'vil schöne frowe, daz wil ich uch wissen lan :
do ich was ein kleiner knabe, do wolt er uns geeignet han.
567. Zwölf richer] grafen er zu minem vater sant,
daz wir im selten zinsen unser bürge und laut.
do enbot ich hinwider, wenn ich vol wtird ein man,
so weite ich in zu Garten umbe sin eigen lant bestan.
568. Nun dunke ich mich so biderbe, ich si nun wol ein man.
Nun wil ich in zu Garten in sinem lant bestan.
Ist daz ich in bezwinge, sin geselle wil ich sin ;
er ist wol so küne, er hilft mir lösen daz erbe min.'
569. Wellent ir denn nit erwinden, ich hilf uch zu der not,
daz ir von Otniden nummer geligend tot.'
Sie hiesz im bereiten ein schif so wunnesam,
mit grifengefider, des lag vil daran.
570. Sie hiesz im an daz schiff zu hilfe tragen me
Sant Jergen hembde daz gute wisz also der sne.
Sant Pangracien heiltum darin versigelt waä,
daz half im in dem strit e daz er harte wol genas.
üeherackrift und AbschniU nur A. 565,2. Vertigent mich von hinnen w,
566,3. er spr. frowe reine (4. knabe kleine) w, 4. geeignet Ä, far eigen BC,
betwungen w. 467,3. hinwider] in lamparten w. 568,1 u. 2 fehlen B,
2 ncu^ C.,in umh sin erbe zu garten (vor siner vesten w.) Aw. 4. nach
BC. darzn sullent ir mir helfen (mich sturen w.) edele kunigin Aw. 569,1.
Wellent ir denn ich sture sicherlichen zu der not A. Went ir sin nit ver-
miden ich fertige uch zu — w. 570,2. gut] siden w. 3. brangracien A,
patricien BC, heiHgtum A, 4. daz er nach im W. Do von er in dem strite
dicke dest bas genas w.
— 89 -^
571. Einen guten mamer sie im gewan,
im was kont daz wasser, do kerte er yon dan.
er brahte den edeln ftirsten zu Sippen an die kabe,
do solte der beide kttne balde treten abe.
572. Sinen mamer wise liesz er an dem schiffe stan,
win unde spise liesz er im gnug daran,
daz er sicher was ein jar. Do streich er von dan,
do fand er vor Garten eine grüne linde stan.
573. ümb die selben linden was ez so getan,*
daz niemen darunder gedorste kurzwilen gan,
er wer denn durch strites willen kumen in daz laut ;
daz was ouch Wolfdieterich ein held zu siner haut.
574. Uf der selben linden sungen die fögelin,
wie künde des ritters fröde besser gewesen sin,
do er die stimmen horte und den süszen ^chal ?
dar uf sungen schone trostel und nahtigal.
575. Ein jeglicher vogel sang sin wise gen des meien blut.
do ward Wolfdieteriche so rehte wolgemut,
bisz daz von dem schalle entschlief der küne man.
Otnit der keiser riebe gieng an die zinnen stan.
576. Do stund an der zinnen der edel keiser gut,
bi im frowe Sidrat, die gab im hohen mut.
Sie sprach gezogenlichen : 'nun warta küner degen,
wie getar sich ein einiger man under uwem bom gelegen ?'
577. Er sprach : Vil schöne frowe, ez get im an den lip
von minen einigen henden, daz wissent, schönes wip.
Er fert mit solchem schalle also daz lant sin eigen si. '
Ez wonet ein grozer Übermut sinem herzen nahe bi.'
571,2. üfbnnden sie die segele, ein nachwint da kam w. 2. Daz er in
kurzen tagen was kumen an die habe w» 4. Daz er zu lamparten solte
abe w, 5723. gen ^em jar BC^ zwei jar w. 573,2.daz niemen durch
korzwile gedorst darunter stan BC, getorst darunder zu k. g. (kurzwile hau
ad.) w, 4. ouch fehlt Ä. 574,4. schone BC^ wol nach prise od, fehU
Abc, die tr. und die n. Ä, 575,3* daz fehlt Ä. 576,2. Sidrat] Libgarte
Y. 3. warta c] warte. 577,2. Hüte von BC, Schier von w, einigen A,
fehlt d, a. 4. nahe nur h.
— 90 -=
578. Do sprach die keiserinne : lieböt herifö min,
er mag wol wes^h ttiüde ttnd ferro geetriehen ein.
land in ein wilö mweii, er ist ^in küner Aegen :
wie getörste sich ein zage mider nwem bom gelegen ?*
579. Er sprach : 'vü sohöne frowe, ich geleab ir sint im holt,
Nun kan in nit gehnifen sin vil rotes golt,
daz luhtet ab shien ringen und ab sinem helme lieht.
Ich gib uch des min truwe, er belibet unbeötanden nieht.
580/Nein, lieber herre, sprach die keiserin,
wie solt ich im holt Wesen, in gesahen nie die ogen min.
Ja sullent ir den herren so ritterlich bestan ;
daz zimt wol uwem ereti, keiser lobesam.'
581. Ja uf mine truwe, ich wone im strites bi*
er fert mit solchem schalle, also diss lant sin eigen si,
daz ich han behalten vor manigem werden man»
er mus mir mine riche weis got ligen lan.'
582. Do sprachen alle gliche sine dienstman;
'^herre, sullen wir mit uch für die porten gan ?'
^Nein, sprach der keiser, der ftirste lobsam,
ich wil in alters eine durch ganzen pris bestan.'
588. Sinen guten hamasch hiesz er im dar tragen,
do verwafent in die frowe, also wir noch hören sagen.
Einen Schaft grosze nam er in die hant,
do gieng er under die linden, do er Wolfdieteriohen fant.
584. Er stiesz in uf die brüst Otnit der keiser gut.
Des ward Wolfdieterioh zornig gemut.
'ir möhtent mich, werder fllrate, wol senffeer geweoket han,
ir heischent mich ungefuoge ; wend ir mich strites nit erlan f
57S,1. ndin lieber w. 4. zage] sneder man w, bom] Imde ad. gelegen
ab] legen. 579,3. heim (e lieht) ad» 4. er mus mit mir striten do nide-
nen in demmelmod. 580,1. Sie sprach zum uaerlesentö. (dafür userwel-
ten c). 8. herren] tegen G. wolt ir sin nit erwinden, so solt ir in erlioh
bestan B. 4. k. 1.] irent ir sm nit erlan w. 581,1. Ja ich C, Nein ich
ah, Nein cd 3. behalten] behebet A, gehebet c. 4. weis] wil es 0. wol
ligen B.] ledig w, 583,3. schaffc] achilt ad, 684,3. Er sprach w. f. ir
möht — A, 4. heisset mir A. nit vor strites a.
-^ 91 —
585/Ja Tif min tnxw« icb wane nek sirites bi ;
ir farent mit soidMm scliaUe, also mm kat nwer eigen ri,
daz ich han behalten vor manigem werden man,
ir müszent mir min riebe weis got ligen lan.
586. ^So strickent mir dl riemom^ sint ir ein biderman ;
ich weiz ach wol so küne, ir torrent mich wol bestui,
ich han von uwer manheit so rehte vil venmmen»
ich bin durch strites willen in uwer lant lant bekumen.
587/Daz wil ich tun ril gerne,' sprach der keiser gut,
er band im uf mit triiwen siaen stahelhut,
er stricket im die riemen faste zu dem libe sin..
Do kam durch den hag gestrichen frow Sidrat die keiserin.
588. Do wolte sie besehen, wer dem andern gesiget an.
Zu strite sich do rihte Wolfdieterich und ir man,
daz sie nie wurden innen der frowen wolgetan,
die schilte namen sie zu banden und giengen für einander stau.
589. Also stunden sie vor einander, jeglicher den andern besaob.
Nun mügent ir gerne h5ren, wie der keiser sprach :
Nun dar, ritter edel, sagent mir uwem namen,
daz ich uch dabi erkenne, des durfent ir uch nit schämen.
590. Do sprach Wolfdieteriche : 'ez wer mir harte leit
daz ich von minem geschlehte so schiere bete geseit,
wer min vater were oder wannen ich wer gebom,
waz band ir mich des zu fragen, daz ist mir an uch zorn.
591. 'Mich dunket an uwer geberde, die si so ritterlich;
sind ir von wilden Kriechen Wolf her Dieterioh?
585,1. Jo ich C 8. behebet Ä, 4. wol ligen C,
In w. Ir werdet sin uf min trawe von mir nit erlon,
ümb uwer heimsuchen, daz ir mir hant g^tan,
Daz ir uch so gewaltekliche under mine linde hant geleit
Des wil ich nit erwinden, der ein knm sin in arbeit. . .
586,2. So kan uns gescheiden niemen (niemen gescheiden BC) SCho, sit ir
michs nit weit erlan BC, sit ir mich went bestan w, aber Z nach Ä, (Zb
364) : ich weiss euch wol so chüenen das ir mich wol türt bestan. 588,1.
gesenhen Ä, Si luget dugentliche welre w. 2. Do ging zu strite JBC. rihte
sich Ä, bereit sich w, und ir man B, und Otnit ir man Ä, 4. banden] den
armen Ä, 589,2. wie Otnit der A, 590,1. daz wer ein zaghdt BOw.
591,1. (an) BC. (die sie) BO. b6 rehte SC. 8. wilden nur Au. B.
— 92 —
Ich han vil von uch gehöret, daz ich nch gern gesehen han.*
*So werent uch rehte, her Otnit ; nch wil der wolf bestan.
592. Do Sprüngen sie zusamen die zwene küne man,
do ward von in beiden grosz wunder do getan,
jeglicher schlug den andern dristunt uf daz laut,
zu dem vierden male fiel Wolfdieterich zu haut.
593. Wie balde Wolfdieterich wider uf gesprang,
daz im sin hamasch lute an dem libe erklang :
Nun weret uch rehte, her Otnit ; e sich volendet der tag,
noch wirt von mir vergolten der ungefftge schlag.
594. Daz swert nam er zu beiden henden der ftlrste lobsam,
also vermessenlichen lief er den keiser an ;
er gab im über daz houbet einen ungefügen schlag,
daz der riche keiser vor im gestrecket lag,
595. Und der edel ftlrste weder horte noch ensach,
und zu den selben ziten kein wort nit ensprach,
und im daz blut zu dem munde und zu den oren uz trang.
Wie balde die keiserinne über iren herren do sprang.
596. Sie sprach : Vil lieber herre, waz han ich uch getan,
daz ir mir wend ermorden minen biderman?
bringend mir des brunnen, daz ich gelabe den herren min,
Mir ist nit kunt umb uwer wasser, wo mag ez so nahe sin.
597. Tretend von der linden zu tal in den hag,
ob uwer herze ie keiner tugent gepflag,
und bringend mir des wassers, daz ich gelabe den herren min,
also liep uch weltlich ere und alle frowen mugen gesin.
598. Do trat er von dem boume der uzerwelte man ;
den heim band er von dem houbet, do er daz wasser in nam.
er was schier kumen wider, do er sie beide fant.
Do labete sie mit zühten den keiser do zu haut.
4. her Otnit feMt A. wil reht he, 592,2. gross wunder von in beiden
Aw, 593,2. lute fMt A. 594,2. Sin zom wolt er volenden er lief — w.
595,3. daz rote blut düe (ausser Z). den oren] nase BC, 4. keiserinne schone
W. keiserin gut {Beim blut) w. 697,4. mugen gesin] sind W. 598,1.
zu dem bronnen Y, der tugenthafte man A. 4. labenten A.
- 93 --
599. Do er kam zu kreften und wider ufgesach,
nun sullent ir hören gerne, wie der keiser sprach :
'Sagent, lieber herre, ist daz die frbwe min ?
mag sie mit keinem liebe sit uwer worden sin?'
600. 'Nein sie uf min truwe, sprach Wolfdieterich.
dem gebart die schone frowe doch werlich ungelich.
Ir werent frii des libes, enwer die frowe min.
Sie ist uoh vil getruwe, sie mag wol uwer sin.'
601. Do sprach gezogenliche der keiser Otnit ;
'Sint irs Wolfdieteriche, so lant ez ane nit,
waz wir einander beide zu leide hand getan.
Geruchend irs uf der heide, ich wil uch zu geisellen han.*
602. *Daz wil ich vil gerne, sprach Wolf her Dieterieh,
ich gere auch uwer sune, edeler keiser rieh.
ich bin auch darumb kumen her in uwer lant,
daz ich uch minen kummer welle tun bekant.
603. Waz mir min vater der lande zu erbe hat gelan,
daz haut mir min brüder genomen und mine diner geyan ;
weit ir die helfen lösen und ouch die erbe min,
waz ir mir danne gebietent, daz mus ouch umer sin.'
604. *Daz wil ich tun vil gerne,' also sprach Otnit,
do swuren sie gesellschaft einander in der zit,
daz die under in zwene schiede keine not,
ez dete denne alleine der grimmegliche tot.
599,4. keinem AG] keiner, liebe] wile a. worden AB] gewesen. - 600,1.
Do sprach von wilden kriechen W. h. d.u;. 2. Nein si nf min titiwe, dem
gebart si ungelich w. doch feMt SC, werlich fehlt A. 3. des Ubes (lebens
W) fri (one c.) enwer] wer aXle; aber Y Ich het uch tot geschlagen, het
si uch nit emert. — frowe min] keiserin c. 601,1. der keiser] kunig C.
3. beide fehlt A. zu leide fehlt BC, beide einander w, 4. so wil ich uch äUe
(msserc, 602,1. gerne tun (:sun) J.io. 602,1 u. 2 gerne verdorben, 1 nach B
wo der lande fehlt, und geben statt gelan. Waz ich han der lande sprach
der degen lobesan C Darumb ich her bin kumen, waz ich der lande han
Aw* 2. nach B, wo gefangen. — und gefangen eilf man (min eilf dienst-
man ixf,) AGw, 4. sol uch unversaget sin 0, 604,1. VTlfMi Ai /also
fehlt A. do ich uf mine truwe also sprach keiser Otnit Aw. 2. der selben
zit W, sy on ruwen — [einander] w.
— u —
605 /So wol uf drut geselle, wir wellen zu huse gan/
do sprach Wolfdieteriche, 'des soltu Hiich erlan ;
mich dunket du habest sorge vor mir der kaiserin ;
ich f5rhte daz wir darombe one zom nit möhten sin/
606. Er sprach : *neiu trut geselle, die rede mir nit verfaht,
sie hette «wer an der zinnen so rehte wol bedaht^
do ir lagend under der linden, daz ich ir darmnb fient was.
Nun hat gar ein ende unser beider nit und has/
607. Sie giengen mit einander uf die bürg hindan,
sie wurden wol enpfangen von manigem werden man.
Herumbe kerte sich balde die edele keiserin,
sie hies die zwene gesellen got wilkomen sin.
608. Also was er zu Garten sehs wochen gar,
one sin schöne frowen, daz ist endlichen war,
die er jenhalp dem mere hinder im hette gelan ;
daz verdros frö Sigewinne^ daz nit kam ir man.
609. In begunde die keiserinne mit ougen blicken an.
daz merket tougenliche Otnit ir lieber man.
er forhte daz er minte iren stolzen lip,
er verlos nit gerne sinen gesellen und daz schöne wip.
610. Eines tages sprach mit zühten der edele keiser rieh :
Venne wiltu zu lande, geselle Wolfdieterich,
lösen dine diener, und die erbe din?
oder hastu ir vergessen? bistu also holt der keiserin?*
611. Do sprach Wolfdieteriche : 'so dete ich also ein swacher man.
Ja wene ich sicherliche, da heim ein schöner han,
60S,4. BO. <da«) wir one nyd darumbe nit Ä, [darnmbe] or. one not h,
one rede wAy oa notred c 606,1. Er sprach fMt dum, 2, vor so wol
BGw, L {adt n&A B] AC, tmaer strit und unser has w. 607,1. Bi hea-
den «ie «loh fiengen und giengen nf BOw, 608,1* zwelf wochen nngeTar
IT. 2. jenhalp «neres w. 4. daz so lange was ir man BCm. 6094- l^o
b. d. k. WolMieteri^en bL a. A, mit ougen] li^Hoh (»c, dicke ad. 2. tonnen-
liehe] tngentMofae Ji. heimticheod. DazsachnngerneJBO. [lieber]». 3. da«]
tegliok B(X vr gedakt er wurde miimen to. [etolzen] w. 4. tdi verlür un*
gerne mfai «re und min stolzes (schönes) wip w. 610,1. mit zühten (oder
etio4»8 ähnlkkea) fehU* tages sie geaassen do sprach der k. r. w. 2. went
ir luna m lande (geseMe] w, 8. diener] man A. 4. dn bist A. vergessen
mit dtt k^serin BC, 611,2. ooeft hc. Ich wene s. daz ich e. s. daheim
han A,
— «6 —
«
die ich j^ialp Öem mwet MfA^ mir hto g^o*
du hast micli rda^e eamum^, acii got wia ha» ich ir getan!
612. Gib mir urlap, trut geselle, so wil ich hinnen farn.*
Do sprach der riche teiser : ^ got müsze dich bewam.
Wenn du mir enbutest, fK) wil i^ gorne Icaineai.
helfen lösen din^ dionwr und waz 4k ist gennmeMa,*
613. 'Nun Ion dir Erist der riöhe, sit ich solchen trost von dir habe,
sprach Wolfdieteriöhe, iöh wil vor zu dem heiligen grabe,
also balde ich heim kum^ va ^ler &owqil miä^
daz mir got zu min^ dinge« w^U» gnedjg sin»'
614. Vrlap nam er zu dem keiser und zu der frowen wolgetan,
do zoch er an die habe, do er sinen mamer het gelah.
Do fand er frow Sigewinz^ .w d^m ataden statt,
die was gekiunen übar mmp Dind wolt in g^wiob^t hWi»
615. Er enpfieng sie also schöne und sie in darnach,
hinwider zu dem schifi^ was in beiden gach.
Do far Wolfdietemibe Uib^r 4es n^eares $trw>
in dem grifenschif^Qi 4as ^ sm deon «ftad^n bet^e g^)0.n.
616. Er zoch selber die riemen, der üszerweltö man,
bisz daz er zu der alten Troyä wider zu lande kam,
er wart wol enjpfangen von manigem werden man
also tugentUohen und die fcowa wolgetan«
617. Do was er zu der ahen Troya aht tag tmd »it me,
do reit WoMieterioiie an einen ^wilden se,
do wolte er beizen mit den hunden sin,
mit im frow Bigewinne und ir megetin.
-•-►*•
611,4. nach B u, C. Die sante mich her in diss laut, waz (ach wie w,)
han ich ir getan Äw. 61d3* Atoo «i^hica:. ioh .herwidor iwsk^ ^ d^n ich
dirs kunt, w, 4. Sie schieden von einander va derselben stnnt w. . 614,4.
was nach im Ä, [über mer] A. 615,1. fUK^ St7. [also] Ä. schone also
det si im hinwider A. also tet si im euch w. 2. schiffe ilten sie sider A
3. — rieh wider A. stran AC] stram JB. Er fort in dem barken die £rowe
so gemeit w. 4 ßohitfe er asd sin ftowe midigefaan iSQ. dtox nst .ä&mgi^en
gefldere so wol was bereit w, 61€. Die Stv(^he fOXb C. 611^3. xait
BGl wdt Avk 8. berbeizen A. Siten und bäsea 4«. NcBth 617 habmJBC
einm Ahschrndtt imd C üe Uebendirift: Wa Wolfdieterich sin frawe ge*
Stolen ward.
— 96 —
618. Ez was in einem meien, sie erbeiszeten in einen walt.
under einem gezelte sidin, ir fröd was manigfalt,
do er mit der frowen kurzwile wolte han.
Do kam ein tier wilde geloffen in den tan.
•
619. Ez was ein hirsz schöne, fttrwar ich sagen sei,
dem was sin gehüme mit golde bewunden wol,
also in ein alter rise het gefüret in den tan
durch die schöne frowe, der hies Tresian.
620. Do Wolfdieteriche den hirz anesach,
also tugentliche er zu der frowen sprach :
'land uch nit verdriessen und uwer megetin,
ich wil nach dem hirze jagen mit den hunden min.
621. Do jagete Wolfdieterich und ander sine man
nach dem hirze schöne, also wir vernumen han.
do kam ein alter rise binden in den tan,
und stal im die frowe, der hiez Tresian.
622. Er flirte sie also snelle über des meres stran
in eine bürg schöne und darzu wunnesam.
er hette sie uf der bürge wol ein halp jar,
daz Wolfdietrich nie vemam von ir also umb ein har.
623. Dennoch jagte Woldieterich und ander sine man
und falten den hirz schöne also wir vernumen han,
und flirten in hinwider durch den grünen walt,
zu kurzwile den frowen. do was der jamer manigfalt.
624. Do sprach von wilden Kriechen Wolf her Dieterich
zu den schönen frowen : 'wie gebarent ir so truriglich ?
daz sullent ir mir sagen ; war ist die kunigin kumen ?'
Sie sprachen : 'lieber herre, ein rise hat sie uns genumen.
625. Sie und daz gezelte hat er getragen hin ;
er lief also balde mit der kunigin,
619,4. Trisian, Drisigon w, Trusian Y, 620,2. frowen] BC, kuniginne
A, Er kost die kuniginne, nu höret wie er sprach w, 621,3. der alte A.
4. trusian 7. 622,2. und darzu] die was so BC, mit turnen w, 4. — rieh
von ir nie gebort als tür als ulnb ein har w. 623,1. ander BC, feUt A]
die w. 3. grünen BC, fehlt A,
- 97 -
in mohte nieman erriten, im was zn walde gaoh,
wir mohten ir nit gehelfen, wenn daz wir ir sahen nach/
626. 'Daz müsze got erbarmen, sprach Wolfdieterich
daz ich also snelle die küniginne rieh
han hie verloren ; ich wil numer frölich stan,
ez ge im denne an sin leben, der ez hat getan.'
627. Wider zur alten Troye waren sie schiere kumen,
do was im sine freide mit traren gar benumen.
einen ruhen kotzen leit er an sinen lip :
'den wil ich umer tragen ich finde dann daz schöne wip.'
628. Er enpfalch den lantherren bürge unde lant,
daz swert was sin palme, urlap nam er zu haut.
Do far Wolfdieteriche über des meres stran
in dem grifen schiffe, daz im sin frowe hete gelan.
629. Do wallete Wolfdieterich umb des meres sant
wol ein halp jar daz er nie befant,
wo sin schöne frowe were hin kumen,
oder wer der rise were, der sie im hete genumen.
630. Do het er er strichen manig lant wit,
er gedaht ich wil gesehen minen gesellen Otnit.
er streich uf gen Garten in Lampai-ter lant,
do was nieman uf der bürge dem er wer bekant.
631. Wie dicke man den ritter wetliche hette gesehen,
und waz im uf der bürge liebes was geschehen.
627,1. nach w. Er für wider zu der alten troye, also wir ez han ver-
numen Ä. Also sie nun wider waren zu der alten troye kumen BC, 3. ncich
w. Daz swert verwirket (worchte) er in ein palnien (ainen stab) ein kotzen
leit — W. 4. dann fehlt A. 628,1. Daz swert verworht er in ein bahnen
(daz swert was sin palme a), sin b. und sin 1. w, 2. Daz enpfalch er sinen
herren, von dannen macht er sich zu hant w, daz swert was sin palme qms
a. 1. sie swuren ime zu behüten W, 4. dem] einem A. [sin] frow sige-
winne A, Vers 628,2 bis 629,1 fMm ad, 629,1—8 w.
Er erfur umb daz mer vil manig wildes lant
Alles in wallers wise, daz er nie gefant
Keiner slahte mere, war die frowe were kumen.
2 zu lesen gegen einem halben jare? 630,1. manig wilde lant: Otniden
zu hant A. 631,1. ritter edel W, weltlich AB, werlichO. waz im ufder
bürge eren was geschehen w. 2. oder wie dicke man den forsten wertlich
h, werlich ad, weltlich c) hatte gesehen w. :•
7
do erkante uifrmAn den elleiiden maii;
er ba^ den rieben kaker, das «r iu die no^t wött bi im lan.
632. Do sprach der riobe keteer : 'd^ mag iok dir nit versagei^
wannen ferst du, weller ? daz iQns mieh wunder kaben,
hastu iergen gewalkt uf dureb &iemde lant,
vememe du von einem berren, i^^ Wi)lCdieteriGh genant 9
633. Ob er von dem heiligen grabe noeh niht si kamen,
oder wie er sidi gekabe, daz- het ieh gern yemumen,
ob der fürste edel si frisch und gesunt,
daz wist ich also gerne, der mir ez te%e knnt.'
634. 'Nein, sprach Wolfdieteriche, ich han sin nit gesehen,
und kan uch der mere von im nit verjehen,
und han doch erfaren manig fremd lant.
der do heiszet Wolfdieterich, der ist mir tmbekant.*
635. Gegen die keiserinne er zu tische sas,
also hoflichen der werde fürste as,
daz sie in vil dicke mit ogen blicket an,
sie lachete tougenliche, si erkante wol den edeln man.
636. Do die tische wurden erhß.beu^ schlafen giepjg der keiser gut,
mit im frowe Sidr9,t, si^ gab im hohen mut.
do der keiser was entschlafeii, sie ^tal sich voii im dan,
do sie Wolfdieterichen uf dem sale hete gelan.
637. 'Sint got wilkom^, berr%, nu« kenne ich ^ch wol/
do wurden in die ogen beiden wassers vol.
'Sint ir "Wolfdieteriche, waz wellent ir in dem kotzen gro?
da? sullQijlit ir mich bescheiden,* sprg^ch die keiserinne do.
682,1. T- cka bist miir ^vükuman w, 2. t- daz het idi gern ver-
numw m. 8. Weore du ii su der alten Tic je, so tu mir bekant w» 4. Wiie
mag des handes herre, ist -^ w. 4. du ieiig^n W. einem jiiuag€ai furaj^n A*
633,1. niht c] iht h, feUt W\ 3^ ob er noch si gesuat und die ^owe sin
w, 4. Daz tu mir kunt, eilender pilgedn w, 634,2. vmqI ^^urhßit BCw.
3. erfaren] erstricheA w. 4 den «r heuet wolfdieterichen w, ^31^,3. tau-
gern 12, tugentlich^ A(^, heimJddK ad, uand kante wol den man .ä^ dar oh
den wwde» man BO, 686^8. was entechlafen wl entschlief TT. sich wider
A, 637,3; — ime sint in denne hakumen. 4. Bo fremdeeUoke mit d^9
kotzen daz het ich gern yemumen w.
— 101 —
650. Do sprach mit zühten Wolf her Dieterich:
'so dust du werliche, einem Mnde geHch.
du solt hie heime beliben, sprach der werde man,
bi dinem lande und wibe soltu hie bestan.*
651. Do sprach zömliche der edele keiser rieh :
'ich wil mit dir von hinnen, Wolf her Dieterich.
ich wil dir helfen suchen die frowen wolgetan,
oder mich siht zu Garten numer kein man.'
652. Do kerten die zwen forsten zu fasze hin dan,
ros und riche kleider möhten sie wol gewunnen han.
Sie strichen durch gewilde wol gen drien tagen,
imgessen und ungetrunken, also wir noch hören sagen,
658. Biz an den vierden morgen, da ez tagen began,
do komen sie gegangen, die zwen küne man,
zu eines weidners huse in einem finstern tan.
Der enpfieng sie also schone die ffirsten lobesan.
654. Er sprach : 'vil lieben herren, wend ir hut bi mir sin?
Ich wil mit uch teilen min brot xmd minen win,
hüner und wiltbrete und waz ich gutes han.
Ir band mir in disem walde nie kein leit getan/
655. Do sprach Otnit der keiser : 'des versagen wir dir nit,
ich geleub daz ich essens nie so kume erbit. „ ^ i^JdtßuX )(.U]i^,
ez ist ein ubergulde, sit es uns hie dut not.'
eine ganze Wirtschaft in der weidner bot.
650,1. m. z.] geswindecHche. 2. Du dust A, So detest du w* — einem
kinde werlich Bw. wol gelich w. 3. sprach er zu dem werden man A,
4. Bi dem lande und diner frowen A Bi lande und dinem wibe lo. 651,1.
z.] yermessenclichen C Nein ich uf mine truwe so sprach der k. r. w. 2.
wil als mit A, von hinnen feJütl vam w. 4. gesiht A, 652,1. zu den
füssen von dan^l. 2. gewunnen] gehabt BC 3. gewelde C] den waldJJB.
sie suchten die frowe wol drier tage lang w, 4. daz ir keiner weder as
noch entrang w. 653,1 nach w. Daz si musten fasten (A, also g^engen
sie zu fusse BC) die fürsten lobsam W. 2. nach w. An dem v. m. = 1 TT.
8. Do kamen sie in eins weidners hus in ein — W, iceldners] wallers w.
waldners d, daz stunt verre in dem tan w. 4. Der] er W> also] harte w,
fragen er si began w, 654,1. Went ir ein wile ruwen, lieben herren min
w. 8. wiltbret A, wiltprete a. 655,2. essens] ietzent w. erbeit ac. 4.
der waldener in do bot. w.
— 100 —
644. Do sprach Wolfdietericbe : 'ich hanz durch gut getan,
ich weite dich nit betrüben, keiser lobsam. v
wie möhte ich minen kummer so balde han geklaget,
der mir in dem eilende so vil ist betaget.'
645. Do sprach aber mit zühten Wolf her Dieterich :
'ich klage dir minen kmnmer, edeler keiser rieh,
ich bette daz schönste wip daz herre ie gewan,
die het mir gennmen ich enweis wer, ach waz ich leides han.'
646. 'Wie lange hastu sie gesuchet ? daz sage mir, küener degen.'
'Daz hab ich schier ein halp jar : sol ich kein wile leben
in also groszem leide, mir wer weger vil der tot.'
'Wol uf, sprach der keiser, ich hilf dir nszer not.'
647. Do weiten die zwen ftlrsten keren von dan.
Do begunde sere weinen die keiserin lobsam.
Owe Wolfdietericbe, daz ich ie solte sehen,
daz mir an diesen ziten so leide sol geschehen.'
648. Do sprach mit zühten Wolf her Dieterich :
'ich wil einig suchen die küniginne rieh,
gebent mir urlap, frowe, land mich mit hulden fam.
Otnit, drut geselle, got müsze dich bewam.'
649. Do sprach mit zühten der edele keiser rieh :
'ich wil mit dir von hinnen, Wolf her Dieterich :
sit ich dich drut geselle noch einest han gesehen,
liep unde leide müsze mir mit dir geschehen.'
' 644,1. Ich han es durch guot, drut geselle gelan w, 2. Daz ir iht
wurdet ungemuot, so sprach der werde man w. 3. — ich so behende min
kumber w, 4. der] des c. vgl. 1888,4. 645,1. sprach der unverzeite W. w,
2. min leide w, 646,lß* au« Z, daz solte mich bescheiden eben Ww.
4. Wol uf] Wohhin W] So wol uf w, 647,1. do keren A, von] hin C.
3 ich uch BC,
1. Do weiten die reinen mit einander dan
2. Mich ruwet daz ich die sinne gegen uch ie gewan,
3. Daz ich von uch ie gesaget Otnit mime man
4. Ich forhte daz ich lange, one in müse stan w,
348,1. Swigent frowe reine sprach W. — 2. — suchen eine — 3. Gent
mir uwem segen — 4. (Jot müse uwer pflegen und m. — w. 649,1,
zühten] sinnen w. 2. wil als mit A. von hinnen fMt W] geselle ui, herC
Wolf[her]dieterich oöe. 649,3 6« 651,2 fMm B.
— 101 —
650. Do sprach mit zühten Wolf her Dieterich:
'so dust du werliche, einem Mnde geUch.
du solt hie heime bdiben, sprach der werde man,
bi dinem lande nnd wibe solta hie bestan/
651. Do sprach zömliche der edele keiserrich:
'ich wil mit dir von hinnen, Wolf her Dieterich.
ich wil dir helfen suchen die frowen wolgetan,
oder mich siht zu Garten numer kein man.'
652. Do kerten die zwen forsten zu fasze hin dan.
ros und riebe kleider m5hten sie wol gewunnen han.
Sie strichen durch gewilde wol gen drien tagen,
ungessen und ungetrunken, also wir noch hören sagen, .
653. Biz an den vierden morgen, da ez tagen began,
do komen sie gegangen, die zwen küne man,
zu eines weidners huse in einem finstem tan.
Der enpfieng sie also schone die forsten lobesan.
654. Er sprach : Vil lieben herren, wend ir hut bi mir sin?
Ich wil mit uch teilen min brot und minen win,
hüner und wiltbrete und waz ich gutes han.
Ir band mir in disem walde nie kein leit getan.'
655. Do sprach Otnit der keiser : *des versagen wir dir nit,
ich geleub daz ich essens nie so käme erbit. ,; ^ ^JIibJr^Ku%^,
ez ist ein ubergulde, sit es uns hie dut not.'
eine ganze Wirtschaft; in der weidner bot.
650,1< m. z.] geswindecHche. 2. Du dost il. So detest du w, -— einem
kinde werlich Bw. wol gelich w, 3. sprach er zu dem werden man Ä,
4. Bi dem lande und diner frowen Ä. Bi lande und dinem wibe w, 661,1*
z.] vermessenclichen C. Nein ich uf mine tmwe so sprach der k. r. w. 2.
wil als mit Ä, von hinnen fehlt] vam w, 4. gesiht Ä. 652,1* zu den
füssen Yon dan^l. 2. gewunnen] gehabt £C. 3. gewelde C] den waldA^.
sie suchten die frowe wol drier tage lang w, 4. daz ir keiner weder as
noch entrang w. 653,1 nach w. Daz si musten fasten (Ä, also giengen
sie zu fusse BC) die f&rsten lobsam W. 2. nach w. An dem v. m. = 1 TT.
3. Do kamen sie in eins weidners hus in ein — W, u^eldners] wallers w,
waldners d. daz stunt verre in dem tan w. 4. Der] er W» also] harte w.
fragen er si began w, 654,1. Went ir ein wile ruwen, lieben herren min
w* 3. wiltbret A, wiltprete a. 655,2. essens] ietzent w. erbeit ae. 4.
der waldener in do bot. w.
— 102 —
656. Do sie betten gessen, der tisch wart hingetan.
Otnit den keiser scblafem do began.
Do spracb der weldnere : 'lieber berre min,
ligend und scblafend, ir mügend wol müde sin.
657. Do neigte sieb der Wser nider ttf die bank,
er was balde entscblafen, die wil was nit lank.
Do stal sieb Wolfdieterich von im bindan,
er liesz sinen gesellen tind sttnit zu dem weidner stan.
658. Daz höbet er dem waltmann uf die ftisze bot:
'Wise Otnit nit nach mir, daz dut mir grosze not ;
du ez durch diu tugent, sprich zu dem werden man,
er sulle bi sinem lande und bi sinem wibe bestan.'
•
659. Do bot er dem waltman sinen werden grus :
'merke wirt edel, waz ich dich bitten mus,
bastu in dem walde kein aveutur gesehen ?
du ez durch dine tugent, daz soltu mir verjehen.'
660. Do sprach der w^ldnere : 'ich enhabe nit gesehen,
dovon kan ich der mere nit verjehen,
denn ein kristeufrowen fort ein rise durch den walt,'
Des frowet sich Wolfdietericb der werde ftlrste halt.
661. 'Er hat sie gefliret uf eine bürg gut,
do ist die schöne frowe wol uf behut.
er nam sie jenhalp meres einem kunig lobsam,
ich wene uf min truwe, er welle sie im selten widerlan.
662. Do sprach Wolfdieteriche : 'sag nur an diser frist,
wie ist die bürg geheiszen, do die frowe uf ist ?'
'Wistent ir ez gerne, so tun ich uchz bekant,
die bürg heiszet Altenfelse, der wirt ist Tresian genant.
656,1. die tisehe wurden W. 3. weidner, waldener, aber siehe 660,2.
lieben herren w. 4 legend uch ein wenig (wile ti;.) schlafen BOw. 657,1.
die] einen A. Do neigt sich uf ein gesidele Otnit der keiser gut w, 2. Do
wart Wolfdieterich 9o rehte wolgeraut w, 3. Bitz daz er entslief , do hub
er sich von danw. 4. Do lies er sinen gesellen einig do bestani^;. 660,1.
nein ich A, 661,1. meres] dem mere A. 662,4. altfels B, alten
felsen w.
— 108 —
663/Owe, gedahlse WoUdietvribh^ so iieA die fto^e mifl.
Neina, wirt edel, da es dar(sh die kigeftt diti^
wise nbich zu der büige^ do die &oire idt hebtüi^
so wirt dit undertei^ mi& lip^tilnd oueh mlü gttt/
664. ^Wie gerne ich das dete, titter kodigebora ;
erkttr ich uch za frOmäef üb heilte ieh gat yerl^ni.
Würde ez der riM inneli^ ein küner wigaiity
er neme mir das toben» mmte icb im Hit sin la^ti'
665. Do sprach Wolfdietetiehe, der ttöserw^tte mati :
'neina wirt edel, 1« die tede stau.
förhtestu also dere den atlten Tresian,
so knm zu der alten Troye^ . ein bürg ma<äi ich dir Mdertiii.'
666. 'Daz si, ^ste edele } eagent mir üwem namen ; f
daz ich üch erkenne, dee dtttfent ir ueh üit gehdaneti/
'Wistest du ez gerne, iek tun dire bekant,
ich heize WolfdieteHoli, und bin wit«l gmsü^»
667. Do was der weldnere ti«aerittÄö«i ftör
der groszen eren dankte er dens iürsteft 6ot
'So wil ich eine wlle tiwer geferte öki^
und wil uch za der bürge Wisen naeh der kftnigin.'
,668. Do reit det weldnere mit im duTeli den tdii»
und wiste in uf die straazOi den nazerw^lteit mto ;
'Si daz uch gelinge an denk alten Treeian»
so knmet wider zu huse^ tugentbafter mätä!
669. Urlap Wolfdieterich zu dem weidner nam (
er begreif einen uürehten pfad, der trog in in den tan ;
holz und beide streich er vierzehen tage
imgessen und ungetrünken, denn siao ich neb sage,
663,1- so] daz w. 3. mich uf die borg Ä, uf ist JB] ist uf C 4. ouch G,
fehlt AG; min vor gut fMt oMen, 664,2. erküre Ä\ Nem B, Behielt, behüb w.
gar Bl iu 0, tresian A] in gfclg€ttf fm dP, s&l h^d ä. imm iefi«et hi ^\Ah
ich Yon im iemer zernc. 3. er ifft eift A er ist eiü kUll#f ittati JIO. 4 Wb
und gut müst Ich terloru hau BC. 6#S^. buTg] läfi« A. ^66 f4im W ^ t.
4. wites genante, ^te erkant ac^ 667,3. Mit älsö ftai^ eren ea^^mg
er den fürsten do^49. 4. wil uch mt,f G. uf die bu]%dll^* 968,1. dtttch]
in A, 069,2. er kam uf ein uureht stTttSse^ der stifeicb er n&(^ in deii
tan w, 3. Durch h. 0, Walt und Ußge&rte [etreidher] to. 4* — Ar WAr
ich uch daz sage w.
— 104 —
670. Wan des grünen lonbes, daz er in dem walde fiant,
und darzn der swamme, des nerte sich der wigant,
bisz daz der ritter edel müden do began,
er kam zu einer steines wende, do ruwete der werde man.
671. üz demselben steine ein schöner brunne ran,
daz was ein marmel schöne nnd darzu wunsam,
under des brunnen Ursprung stunt guter würzen vil ;
Wolfdieterich lag uf den stein , der gesmak was sines herzen spil.
672. Der marmel was schöne michel und breit.
Do hette sich frow Sigewinne an ein zinnen geleit ;
daz det sie alle morgen und schawete in den tan;
do sach sie uf dem steine den eilenden man.
673. Do hette frowe Sigewinne die gewunheit,
daz sie alle morgen, also uns disz buch seit,
hies ein junkfrowen über den brunnen gan,
nach einer edeln wurzeln, also sie die wolt han.
674. Sie bat die schöne Fromut über den brunnen gan,
do fant sie uf dem steine den eilenden man ;
do sie in anblicket, do erschrak daz megetin,
do erwachet uz dem schlafe der eilende bilgerin.
675. Do sprach von wilden Kriechen der eilende bilgerin,
Vaz suchestu bi dem brunnen, schönes megetin ?'
'Daz dun ich edele würze, tugenthaffcer man,
also sie min frowe Sigewinne za allen ziten wil han.
676. Do sprach von wilden Kriechen der eilende bilgerin:
'wie mugent ir geheiszen, schönes megetin i
Sie sprach : 'vil lieber herre, daz wil ich uch wissen lan,
do heisz ich Fromut, tugenthaffcer man.'
670,1* loubes) knites w, 2. der swamme] des loubes w. des Ä\ damit.
3. biz dem forsten riebe noch sin kraft verswant w. 4. er kam in ein
walt under eines steines want w. 671,2. schöne] reine w, 3. würzen]
Wurzel TT. 4. lag] leite sich Aw, 678,4. Nach vil guter würze 0. daz
sie ir brahte der würzen w, die sie do wüste (wüste do) stan BGw, 675.
Die Strophe fehlt bc, 1. fehlt Ä. der helt ungemut ad. 2. schöne maget
gut ad. 3. edeler Ä. nach edeler B. wurzelen ad 4. als sy min frowe
Sigraunt (Sigeminne a) bi ir wil (mus a) han ad.
— 105 —
677. ^Daz ist ein seliger name, s|)radi der pilgeriii,
heiszent ir Fromut, mit fröden müszent ir sin.
fröde und wünne mttszend ir tuner han,'
Des antwirt im balde die jnngfrowe lobsam.
678. 'ich bin nit frödbere, wie ich Fromut bin genannt ;
fröde unde wxmne ist mir nnbekant.
wir haben hie zu hnse teglichen leit,
daz min frowe Sigwinne an irem herzen treit.
679. Sie weinet tegeliche die künigin lobsam,
daz die schöne frowen nieman gestillen kan.
sie schiebt sich zu den brüsten und brichet uz ir har,
daz hat sie ietzt getriben wol ein halb jar.
680. Sie gelobet dem alten Tresian, daz sie det den willen sin,
daz er sie mite ein halb jar, daz gelobet er der kunigin ;
daz zil hat hüte ein ende und wert nun disen tag ;
so wil er die hochzit haben ob ers vollenden mag.'
681. Do sprach von wilden Kriechen der eilende bilgerin :
Ven klaget die frowe, schönes megetin?
ist der kuniginne von irunden ieman dot?
oder klaget sie lebende lute mit also groszer not ?*
682. Sie klaget einen herren der ist vil wol bekant,
geborn von wilden Kriechen, Wolfdieterich genant,
den klaget sie klegelichen die frowe wolgetan
und weinet also sere nach dem forsten lobsam.'
683. Do zoch er ab der hende ein guldm fingerlin :
daz trag durch minen ^millen, schönes megetin,
und sage diner frowen, junkfrowe lobsam,
ob ein eilender pilgerin ein naht mtlge bi ir bestan.'
684. 'Wie gerne ich von uch nemo daz goldin vingerlin,
daz ich mich versehe, daz ez mit eren möhte gesin.
c/,)^,^.>,^.
677,3. fröde TT] seldö w. 678,1. Ich bin fröden bare w, 679,2.
die künigin riche w* getrösten Öw. 3. ix reides har Ä, 4. wol] sohiere BC»
680,2. sie mite] beite w, 681,2. die schöne frowe, edeles m. C. WiMmmbe
klaget sich so sere die edele kunigin w, 682,1. herren fehlt jl. 2. ist
Wolfd — . 3. sie mit truwen w. 4 Mit also grossen rawen den vil werten
man to, 684,1. guldin /dtf ^ A,
— 106 —
ob aber ich min ere geb nmb daz kleine göH,
war dete ich mine sinne ? ich wurde mir selber nummer holt,*
685. Do sprach von wiMen Kriechen der eilende pilgerin :
ich gere nit diner eren, schönes megetin.
wissest, maget edel, sprach der tmverzeit,
daz ouch min herze groszen kummer treit.'
686. Mich wundert, sprach die maget, waz uwer kummer si.
Got von himelriche müze uch wesen bi,
Maria, gotes muter, sol uwer nit enlan.'
Des danket ir gezogenlich der uzerwelte man.
687. Urlap die magt schöne do zu dem herren nam<
Nun geleite uch got von himel,' sprach der werde man.
Do brachte sie die würze frowe Sigewinne der kunigin :
do sach sie ir an der hende daz güldin vingerlin.
688. Do die küniginne daz vingerlin ersach
der megde an der hende, sie fraget sie und sprach :
sag an, schöne Fromut, wer hat dir daz golt geben ?
söltu durch sinen willen in keinen fröden leben ?*
689. *Er hies mich haben fröde, der mir gab daz vingerliü,
aber nit durch sinen willen, edele ktinigin.
üch hat herin enboten der eilende man,
ob ein armer bilgerin ein naht müge bi uch bestan.
690. Do gedaht sie in irem mute : Ver daz der herre min,
Wolfdieterich der gute, so müst ich in fröden sin.
Ja uf mine truwe, sag dem armen man,
welle er essen oder trinken, des sül er gnug von mir han.
' •
684,4. nummer mer A. Daz wer nit gute lere, ich — «?. 685,4. otlch
fehlt A, steht in BÖ. vor grossen. S u* 4. Also zprach Wolfdieteriöh der
forste unverzeit. Wissent, daz min herze vil gr — . 686,3. Und treste uch
in uwer sorgen, vll tngenthaffcer man w. 4. Des danket er unrefborgeii
der maget lobesam. w, 687,1. schöne fehlt, die schone maget Y. Sl sprach
vil lieber herre, ich mus ein urlob han w. 2. den gab er ir vil gerne, er lies
si zu huse gan w, 688,3. sag [an] W. 4. Söltu A] wiltu. 689,3. her in fehlt
W. ein eilender A. 4. ein naht fehlt A] hinaht w. möhte A. In T tautet die
Strophe: Nein fraw er hies mich bringen uch dises fingerlin
daz sol durch sinen willen zart fraw eur eigen sin.
Auch hat euch lassen pitten der arme pilgerin,
daz ir in heint behaltet, durch got in last herin.
690,1. mute] herzen A. 2. Wolfd.] Her got B. 8. Ja ich CX 4. oder A] und.
— 107 —
691. Do kam in die kemuaten der alte Tresian.
sie sprach : Ml lieber herre, wellent ir min holde han^
so bringent mir jenen wäller, der tif dem steine lit ;
so wil ich bi nch sehlafen*' do sjnrach er : 'ez ist nnn wol zit.'
692. Do gieng für die porten der alte Tresian,
er fant den wallere, er hiez in nf stan :
Veltestu mit liebe in der herberge wesen,
ich liese dich gutes gemaches noch hinaht bi mir genesen.
693. 'Owe, sprach Wolfdieterich, daz det mir also not,
ich weltez nmb in verdienen, der mir gebe win und brot,
ez ist wol so lange daz ich nie wirt gewan,'
^So wol uf mit mir von hinnen,' sprach der alte Tresian.
694. Er fiirf in in die feste, den eilenden man.
er sazte in zu einem fure^ daz also BohOne bran.
do sas Wolfdieteriohe und hette gnt gemach :
wie faste der ritter edel in der bürge mnb sich sach.
695. Er schowet von gewunheit der uzerwelte man ;
do sach er daz gezelte schön imd wunsam,
daz im in dem walde mit der frowen was genumen :
Ich bin zu allem heile her in dise bürg bekumen/
696. Wie baldd Wolfdieterioh von dem fttre sprang,
do begund er schowen den selben umbhang.
Do sprach der alte Tresian: 'waz spehestu, müder mant
wüste ich an dir keinen fiilsch, du mttst wider hinus gan.*
697. Do sprach Wolfdieteriche : Hch han ez on geferde getan.
ich schowe manig ding durch wunder, daz ich ez auch gesagen kan ;
so vil der frembden mere, die ich han vernummen,
die in kurzen ziten sind in den landen uz kummen.
691,2. Frow Sigeminne sprach gedrate, 4. do sprach er aus ^, fehlt
Ww. ez dimket üch (Übt) zH BO. 692,8. fiiH getnaehe 49. 4. guter
Wirtschaft w, 693,2. Ich dankte es im sicherliche to. 3. nie kein, ie kein]
nie Z. 4. uf] dan Ä, und mir von h.] in die bürg W. 694,3. Wolfd.
aus Z] er eine Ä, er bi dem fure BC, Uf einem sessel riche w. — in ducht
die wüe lang BC. 4. daz man mit der spise zu dem tische trang BC.
695,2. daz gezelte] den umbhang w, und auch Ä, 4. Er gedahte (in sinem
sinne Ä) W. er sprach w. heile ob got wil her bekumen w. kumen W.
696,4. Du möktest des fttrs sin fro, do bi ich dich sitzen lan w. 697,1.
W. sprach hesunder Uf, durch ein w. A, 2. ez fehM BC. sagen A, 4. dem
lande A, fshU BC, die in fremden )anden rin kürzlich us bekmneb i».
— 108 —
698. Do sprach der alte Tresian: 'waz mttgent die mere wesen?
truestu vor untruwe nit bi mir zu genesen ?
'ich weisz nit, sprach Wolfdieterich, wer jezt genesen kan
vor dem herren Otniden, der zwinget so manigen man/
699. Do er im der mere also vil geseit,
do sas wider zu dem füre mit groszer grimkeit
Wolfdieterich der werde, in duhte die wil zu lang,
daz man nit mit der spise gen dem tische trang.
700. Ein hom wart erschellet, do man essen solte gan ;
do kam zu hofe gegangen manig weniger man ;
do rihten die tische manig wildes gezwerg,
sie buweten sicherliche die bürg und ouch den berg.
701. Mitten under den gezwergen gieng die kunigin,
sie enpfieng den wallere und hies in wilkumen sin.
do neigt ir mit dem houbet der hochgelopte man.
[Sie sprach] : 'den pilgerin sol man hüte vor mir essen lan.
702. Do sazte man zu dem tische den hochgelopten man,
do blikte in die kunigin dicke mit ogen an.
Sage, wallere, hastu erstrichen manig lant ?
Vememe du ie von einem, ist Wolfdieterich genant?'
703. 'Nein ich schöne frowe, ich han sin nit gesehen,
dovon kan ich der warheit von im nit verjehen.
doch hette zu der alten Troyen ein flirste lobsam
hochzit vor einem jare mit einer frowen wolgetan.
704. Do seit man, die frowe si im sit genumen,
noch bin ich der mere zu einem ende nit kumen,
ob si im si wider worden oder wie ez umb sie si ergan,
wenne ich mit minem eilende so vil zu schaffen han.'
698,1 w. 2 versetzt bc. 699,1. der mere] die umbemer A. 2. er in
siner swere w. 700,1. ward (T. fehlt Ä). man erschalte BCw, 2. zu hofe
gegangen adZ. (zu hofe bc.) uf die bürg W. 8. manig wildes BC. die
wilden Ä. 701,2. gotwilkumen Ä, wilkom JB. 3. neig Cäb. 4. bilger JB,
wallere w. hüte fehlt w,] heint JB. 702,4 ie] iergen Ä, einem ^.] einem
Qungen Ä) forsten. 703,1. [schone] frowe gemeit w. 4. hochgezit TT.
— 109 —
705. Do wurden ir die oug^n do von wasser rot,
sie überliefen ir dicke, daz dei ir grosze not.
'Sage, sprach der rise, waz hast du getan?
du hast betrübet die frowen, ez mus dir an daz leben gan.*
706. Do sprach die kaniginne; 'lieber herre min,
dund ez durch minen willen, land uwem zorn sin.
ich wil an uwer gnade minen lip ergeben,
und wil bi uch schlafen, daz ir den waller lazent leben.'
707. Do sprach der alte Tresian: 'mag ez stete wesen,
so wil ich den wallere noch hinaht lan genesen.'
die tische wurden erhaben ; 'wir sullen schlafen gan,'
also sprach mit fröden der alte Tresian.
708. Die gezwerg zonten uf die lichter, er nam die frowen bi der haut.
wie balde Wolfdieterich den kotzen ufgewant.
daz swert brach er uz dem palmen, so sprach der werde man :
'wirt, sie ist lange bi dir gewesen, sie mus ouch ein naht bi mir
bestan.*
709. Do sprach der alte Tresian: 'wiltu dich ir annemen?
bestünde ich dich lesterlich daz möhte mir nit gezemen.
Nun wafen dich in ringe und welcher den pris bejage,
dem werde die schöne frowe und allez daz ich habe.*
710. Des was Wolfdieteriche uzeirmaszen fro.
dri liehte brünige brahte man dem herren do,
705,1- Si sach uf in vil der blicke, ir ogen wurdent ir rot w. 2. — ir
trüwe ir daz gebot JBO. Ncuih 2 haben BC zwei Verse eingeschoben.
von grund irs herzen ir trew die was gros,
daz ir das lieht wasser zu den äugen aus schos.
4. betrübt wZ\ gemachet weinen W. In BC. statt 4:
du hast betrübt die frowen wolgetan,
das sie vor mir weinet die edel kunigein,
das wisse sicherlichen es mus dein ende sein.
706,3- minen lip an uwer gnade Ä. (BC abweichend), ich wil dir one swere
min lip für eigen geben tff. 707,2. noch /6^A 8. dodie^(3kl. 708,1.
Die twerg dienten in schone w. 4. — gewesen, ich wil si och han w.
709,3. bejage C\ behabe AB. ringe, waller an der zit bc. einre nymet dem
andern den lip a. 4. Weller dem andern daz leben nimt , dem wirt das
schone wip 6c. Dem wurt yil schiere daz mynnenclich wip a. 710,1. Des
wart W. der küne w.
— 110 —
die trug man in beiden uf den witen &al :
'Nun nim welche du wellest, ich la^ dir die wal.'
711. Ein brünige was alt und fester ringe gar,
die ander waren guldin und keiserlich gefar.
Wie balde WoKdietßrich zu der alten brühige sprank.
* Warte zu, sprach Tresian, wer gab dir den gedank?
712. Ich wände du bettest genumen die eine von golde rot.
zwar din inkumen bringet einen in not,
ez hat die frowe sch&ne durch kein gut bedaht,
daz ich dich ab dem stei^e her zu huse han gebraht.'
713. Do verwafet sich vil balde der alte Tresian,
also det frow Sigewiilne Wolfdieterichen irem man.
sie stricket im die riemen mit iren henden minneglich,
daz sach also gerne Wolf her Dieterich,
714. Bo sprangen sie zusamen, die zwene kttnen man,
do ward grosz wunder von in beiden do getan
ir ieglicher schlug den andern dristunt uf daz lant ;
zu dem vierten male viel Wolfdieterich zu hant.
715. Do was der wilden gezwerge so vil uf die bürg kumen,
sie betten Wolfdieterichen den lip gerne genumen,
Sie würfen und Schüssen uf den ligenden man,
sie wolten den fllrsteji edel gerne verderbet han.
716. Do sprach die kuniginne : *herre got wiltu mich Is.n'f
do riefte Wolfdieterich unser frowen an :
'Ach richer got von himel, du solt mich nit enlan,
und berat zu den wilden Kriechen min eilf dienstman/
717. Wie balde Wolfdieterieh wider uf gesprang,
er lief an den risen, die wile was nit lang.
710,S. Die brohte^t die kleinen -^ w. 4. Der rise sprach nu nim
eine — w, 711, J. I>ie ein — die was Ä. 2. von golde A. und fehlt A,
4. fem a Wart hin JB. warta hie (hei) ab. den fehlt A. 712,1. wände]
gedahte w, hattest (hest T) soltest han aMe. 3. schöne] reine w, 4. ah
(von) dem steine fehlt A. 713,1. vil balde] mit sinnen w. 714. Hier
hat nur C eine Üd>er8chrift: Aventure wie das wolfdieterieh mit tressian
stryte. 716,2. unsern herren w. 717. Hier hat B Abschnitt und Am-
fangsbuchstaibe.
— 111 ~
^Nun werend uoh, her Tresian, e sich volendet der tag,
uch wird von mur vergolten der ungefüge schlag.'
718. Daz sweH nam er zu beiden henden, der uzerwelte man,
do lief er den risen vermessenlichen an,
er spielt in von der ahseln biez uf den vessel dan,
daz er dot viel zu der erden der alte Tresian.
719. Do der rise grosze was gelegen dot,
die gezwerg hüben sich von dannen, daz det in grosze not.
Sie fluhen uf daz hinderhus vor dem werden man.
Do wolt Wolfdieteriche keren mit der frowen dan.
720. Do sprach WoKdieteriche : 'edele kunigin,
ir sullent uch bereiten und uwer megetin,
und suchent uwer kleinet, die do hören zu dem libe din.'
'Owe sie band verborgen die kleinen zwerglin,
721. Sie hant mir in dem huse so vil zu leide getan.'
* Des mtiszen sie engelten, sprach der werde man,
er gieng zu einem füre und nam ez in die h<ant,
die gezwerg in dem hindern huse wurden alle verbrant.
722. Er hies frou Sigewinne in die vorburg gan.
Do sprach die kunigione : Hugenthafter man,
der rise hat ein swester, ein freisliches wip,
wirt sie unser innen, sie nimet uns den lip.
723. Sie ist in dem walde, siht sie die brunst,
sie kumt geloffen balde, band ir manheit oder kunst,
der wirt uch beider gen dem wibe not ;
ich forhte leider, wir müszen geligen tot.
724. Er sprach: 'ir sullent hinae, frowe, one sorgen stan: f
so wil ich, kuniginne, ftlr die porte gan,
ob ich irgend sehe komen die übel Valentin ;
ir wirt der lip benomen, e sie iemer kome zu uch herin.
718,2. Unaey iM)t mus sich enden, ex lief den riaen an v>. 3. vessel]
vellep Ä, 4 Zu der erdw fehlt uL 721. 1 vor 2 Ä, 722. vorburg]
bürg A. gan] stan hc, 724 fehlt Wund J. 3. irgend] iene 6. 4. iemer
fehlt hc.
— 112 —
725. Do gieng er xmder ein linden fflr die bürg stan,
do sach er wo die frowe gen im geloffen kam.
sie trug zwo grosze brüste, giengen ir bisz nf die knie,
wann sie zu laufen gelüste, an die arm sies do gefie.
726. Die wat was ir ture ; daz ir rehte schäme was,
daz lies sie blecken gar, forwar wissent das.
Do sie die bürg sach brinnen, sie bevorht ires bruders tot.
do hub sich vor der linden angst und grosze not.
»
727. Sie trug ein sper in den henden von liehtem stahel scharf,
an aUe missewende sie ez umbe warf,
da2 zu beiden siten gar kreffciglichen sneit.
Domit bracht sie den Kriechen in grosze arbeit.
728. Sie schosz ez nideglichen dem herren uf den schilt,
daz ez den forsten edel vil sere do beult,
und daz er muste strachen über ein ronen zu haut,
also sneUiglichen den fdrsten sie gebaut
729. Mit zwen riemen nuwe, daz tugentlose wip.
Sie sprach : 'mich mus ruwen mines bruder lip,
ich binde dich also faste, sprach sie zu dem werden man,
zu eines bomes aste, so wil ich dich henken an.'
730. 'Daz müse got erbarmen, sprach Hugdieterichs bam,
wil es got von himel, so mag ez baz gefam
umb mich armen ritter, dan ir mir habent beschert.
Wil ez got von himel, so wird ich wol emert.'
731. In den selben ziten daz swert sie im nam,
dem helde von der siten, sie trug ez von dan.
725,1. er snelligliche A. die burg BC\ den walt A. under ein linden
vor stan ABG. Er gieng spehen flissegliche, er kam zu einer linden in den
tan M7. 726,3. sie bevorht 0] sie versach sich. 4. grosse 0, fdüt AB,
727,1. Ein staDg sing si w, (sper Y.). 2. ez] die stang w. 3. wen si damit
berurte, daz must sin ende wesen w. 4. Do kam Wolfdieterich A» kein
ritter was so küne, der dovor meht genesen w, (Y deutet aufBC). 728,1.
ez] die stange w. 2. Mit so grossen kreften, der edel tegen milt w» 3.
strichen A (!). ronen] rain Ow. Begonde sere struchen w. rein w, 4. Sie
vieng in under die arme, al vier sie im znsamen bant w. 729,3. daz du
in liht hest vehowen, des wirt die hie kein fride, 4. Man mus dich balde
schowen vor mir an einer wide. w. 730. w. abweichend. 731,1. Do
lief die unreine von dem künen man w. 2. Sie Hess in ligen eine uf dem
grünen plan w.
~ 113 -
ane alle missewende, die übel valendin,
zu einer steineäwende, do verbarg sie ez in.
732. Wie er ledig wurde, daz wirt ucb aueh geseit;
der riebe got von bimel kein unrebt lang vertreit.
er sante im sine gnade ; ein starker regen kam,
do losten sieb die riemen, dovon er fröde gewan.
733. Do klagete er so sere daz gute-wafen sin,
do erborte sine klage ein kleines zwerglin.
ez sacb sie mit dem swerte gan zu der steineswant,
do gieng ez allgeribte, da ez den Krieeben fant.
734. Eine nebelkappen leite ez im an,
ez nam in bi der bende und fürte in von dan
zu der Steines wende, da daz swert inne was.
ez bot ez im zu der bende ; ez wart nie berren bas.
735. Berille die ungebure kam zu der linden breit,
mit einer wide grüne, als uns daz bucb seit.
Sie wände in noch da finden, do was er gefCLret dan.
Hei was witer Sprünge sie von der linden man.
736. Sie gabete kreftiglicbe gen der steines want ;
do ersacb sie der Krieebe ; er lacbet do zu bant.
er lies do von im vallen die nebelkappen sin.
do begunde in erblicken die übel valendin.
737. Sie lief in under ougen sturmeglicben an.
daz ist ane lougen, ir ward ein scblag getan
zu der linken brüste, mit kreften daz gescbacb,
daz ir starkes eilen muste werden swacb.
738. Sie bog sieb zu der erden, die brüst sie genam,
den edeln flirsten werde werfen sie began,
daz er muste strucben, uf sinen stabelbut.
Do fiel sie tot zu der erden, daz was dem ritter gut.
731,3. Sin swert trug sie von dannen d. u. v. w. 732,3. sinen boten
Cw, 4. Uf stricketen sich w. 733,2. gezwerglin A. 785,1. Parilla F.
2. gelaufen nach grüne A, vor mit BC. 736,2. ersacb] erblickete .4jB.
3. die] den A. 737,2. an locken A, ungelogen C. 4. eilend A, elend B,
leben C, ilenw. 738,1. erden] grüenen a. 2. werde] küene w. 8. Mit
vil grimer begirde, gar freischlich was ir mut w,
8
- U4 -
789. Hie mit daz wip wilde 4o ix ^niß k€i9«
do kerte uz dem gei^ie d«F Itug^d^ eidl^so«:
'Bicher got von himel, du wilt mich nit enlan,
80 berat auch zn den Kriechen min einlif dienstman.^
740. Er kam in die l^ivrf gßigmg^ Wi4 daz gQ9^werg})n ;
sie wurden wo} Qt^pfa^g^^ v^ ^r l^gai.
sie fragte in, wie ez im were mit dem wibe ergan ;
do seit er ir die mere, wie iäi daz gezwerg zu helfe kam.
741. Do sprach fyq, gig^wiiiine ; ^di* ^eineis^ ge^w^k»
mit herzen un4 mit ^»m di^ii^ geti^en werk
sol dir min herre danken« dise bürg und disz laut
daz sol ane wanken stan in diner haut.*
742. Do sprach der flii^fi^ n;^e ^ '^^ }f^ sol qs telbes hm,
daz ander eii^ w^4l^% d^l^ h^ m^inl getw
truwe unde liebe und ^osz ere schin :
er wisete mich nach dem dtebe, der mir stal die kunigin.
743. Dem soltw ^«i:^», 4^z, ^ im w^JBcjst tm
mit tniwen und, mt ea^n* da% 9ww da«, 9W)«rglni|.
ez sprach : Ml lieber herre, waz ir went daz si getan,*
urlap Wolfdieteriche zu im do genam.
744. Mit den zwen fro^^non 9ßbiqd ^ \k)« ds^ii,,
do wisete in uf die ^flim^m d#r vö kleiö» D»a».
er gieng in drien tagen der flirste lobsam,
waz er in vierzehen * vor het^e getan.
745. Do in der wäl4iv^#. ^r^ a»Ä«aafc,
er enpfieng den fllrstw Wir%. ^v^ Wvwt wi^ ei? «pjrftöh^:
'uch ist wol gelungen an dem alten Tresian,
ir warent nach einer firowen, so bringend ir werder man
739,2. gewi^Ä Qh^ toWä. 4f. 3. Bjt sprw* 4- i den, wü^^n. kr, W-
3 u. 4. Nu helje got zu kriechen min lieben eilf dienstman,
die ich in grossen sorgen habe hinder mir gelan w.
741,ggi ^ Ußgi^t v^^^e kunigii^ ii^ 3. wi»^«%? «r«* Ww^w m^ Wi« e^ 4w
herr^ ^. 74^^. dise vpr hvag^ f^ W. 742,2, wien ^ü4^ 743,1.
Nun itu9^ jf^M s^^oQ W' 2. getri^Y^ i^^ sxß A ä^n «^ im d^ 4.
744,^ <Udl eii^an^ 4. 4. w*^J dtus, 4«JW vWv- ißi^ w^lchi^ A. da* fjr doi
von c^ wald^n«R wf i^ «ifeen het^^ g^^taii. w. 745|3. fehU W.r woßv
nach 748,1 eingeschoben: Des ai^|«wurt im ^ä^. dßr fiUst lolM^aUr
— U6 —
746. Zwo für die einen; wie Btag. Tvesia»!?
'Do lit dot der tu^eiBev apradi der itevte kflo^fti»,
und BeriB^ aia sw^stor toxi got& utä üanfiap ktat«
Dir und einem gezw^rgfliü b»b ioh gealadM dws laiti^
747. Daz det mir smtii til ba^de äki4 heHer dcftin.
wenn du in disem -wvä^ ilii UM» welleift niit^
so far gen Altenfelse^, d^ MlUi h^tt^ sitn,
zu dem gezwerge A*tfel»Efy d«^ Wuf *r yosr" dctt' krtiigöi
748. Daz ez dir getruw^e^ wesö ," ttr iüi Wider üh^m,
so mügent ir genesen beide atiö' soham.*
'Nun dank uch gol; ton hiötel:, froWe uüdt liöft*d min.*
Do ward itt Voö dem wul&ier groöJitf ete öbtik.
749. Essen unde trinten was do genug bereif.
Man trug ez mit eren für ctie f&rstien genteit
und ftir die knniginney wütbret unct win.
Es ward wol erboten Worfdieterich unJ der kunigin.
750. Do sprach Wolfdieteriche : du sölt uns urlap gebe^,
got von bimelriche la dich mit iröden leben.
Ich mus von hinnen faren mit der frowen min,
du solt zu Altenfelse umer ein herre sin.
•
751. Und wise mieh^ wo Otnit yob dir si gegan«'
^ 'Daz wil ich tun vil gerne', sprach der waltman^
Do fürt er uf zwen mulern die &owen bed^ samt.
Sie komen vil schiere, do er Otniten fant.
752. Do in der riche keiser . 909^ gnesdic]»,»
er enpfieng in also schone, nu horent wie er sprach :
'Sint gotwilkumen geselle, sit ich uch han gesehen,
so kan mir in der ^rdte Keflkdrff itit gesehelien/
7403. und ftMt W. 747y4 Cztrelsd 3b. ttf»wflÜB& a^y oiftcOf e, oii*
weise #. (itr Name mdsk «n Y,). IMS^l. wü vfemi Aw. tßMOA] das sCSb'
Ä. 2. ir beide genesen BCä. beide] mü triiweA «X one fttstei' Hsd G
schäm] schände Ä. 749^8. wiHbüet A, [iHltj. brot BC. Wie eü tich künde
versinnen, wie ez f&rsston solte behagen w: 4 Do wart vir die kittiigiime)
ein wunder dö getragen «% 4^14^4 A. 71*0. «. ahwekhend. IH.
w. abweichend, 75%3^ n<^ nodi^einart^ lun W.
— 116 —
753. 'Nun Ion dir got von himel, waz hastn getan,
daz du so swarz bist worden, keiser lobsam?
daz du dich suchens nit erliest, do du mich nit mohtest sehen,
nun wissest, drut geselle, mir ist leit daran geschehen/
754. Do sprach aber mit zühten Otnit der keiser rieh :
*Nun wissest daz für war, geselle Wolfdieterich,
e ich breche die eide, die ich dir han geswom,
hette ich tusend Übe, sie müsten e sin verlorn.
755. Ich fand vor einem berge einen risen fireisan,
er mohte wol anhören den alten Tresian.
Mit siner stahelstangen lief mich der selbe an,
doch half mir got von himel, daz ich den sig gewan.
756. Daz geschah vor einem, berge, der was innen hol,
der was von gezwergen und böswihten fol.
Die zunten an vil balde swebel bech und harz,
sprach Otnit der keiser, dovon so wart ich also swarz.
757. Sie bezwungen mich mit dem dampfe, daz ich von in must gan ;
mit strite und mit kämpfe kunt ich sie nit bestan,
sie betten mich erstecket, wer ich lenger dinne gewesen.
Vor aller diser weite mugent sie wol genesen.*
758. Ir jeglicher seit dem andern, waz er die wil erlite.
Der waldner fürt die frowen uf zwein mulren mite,
war die herren wolten oder in stund der mut.
Daz hette wol verschuldet der del forste gut.
759. Do zugen die herren gen Garten dan.
Sie fänden die keiserin an der ziimen stan.
753 feUt BC. 3. gesenhen Ä, Daz ich uch suchte und uch nit künde
gespehen ad. Daz ir suchent und ich uch nit künde gesehen hc. vgl. Zh.
462. 754,2. daz für war] sicherliche w. 755,3 — gab er mir mangen
slag, 4. Got half mir daz der lange tot vor mir gelag w. 756,2. [von]
gezwerge und böser wihte B€. 3. bech w, fehlt W, 4. wart] bin Ä, also C.
fefUtd. o. 757,1. von in BC] uz dem berg Ä] herus w. 3. erstecket
wY] verderbet TT. 758,1. die wü BCw, fehlt Ä. erlite] erleit Bw. (ar-
beit 0); het erliten Ä, 2. Wäller A. fürt in J.. uf zwein muh-en w. fehU
TT.] also A. mitten A. frowen mit den herren gemeit BC. — mubren also
man uns seit w. 759. Mit frowe Sigminne (: keiserinne) furent si gen — w,
(Do kerten si gen Garten, die zwene küne man Zb, 466.).
— 117 -
Sie hette ir gewartet wol drier tage lang,
also frölichen sie von der zinnen sprang.
760. Sie lief über hof da sie Wolfdieterichen fant.
do enpfieng sie also schone den fttrsten hochgenant :
^Sind gotwilkmnen, herre, nnd gend mir zu yerstan,
wo hand ir Otniten den edeln keiser lan?^
761. 'Kennent ir nit, frowe, den edeln fdrstei;! £rom,
so nement do den swarzen, bisz daz der keiser kom ;
er ist min geselle, edele keiserin.'
Do sprach die schöne frowe: ^wie mag er also swarz gesin?'
762. Sie Seiten ir vil schiere, wie im wer geschehen.
Do sprach die keiserinne : *so mus ich ez übersehen,
sit er nun ist kamen wider in daz lant/
Sie nam die herren beide bi der wisen hant.
763. Sie forte in gezogenliche nf den pallast dan.
Sie wurden wol enpflEmgen von manigem werden man.
Herumbe kert sich balde die edel keiserin«
sie enpfieng die zwo frowen und hies sie gotwilkomen sin.
764. Also ruwet er zu Garten aht tage gar.
^Erloubent mir, geselle, daz ich von hinnen far
wider heim zu lande, sprach der kune degen.
Ach wie ist minen luten sit daheime geschehen ?*
765. Do sprach mit zühten Otnit der keiser rieh:
'du solt hie beliben, Wolf her Dieterioh;
sölte ich dich zu Garten also schier verlorn han,
daz uberwunde ich numer/ sprach der kune man,.
759,3- drier tage] mange stunde w. 760,1. Si iltent snellecliche über
hof zu hant w. 2. Si ging gen Wolfdietdche , im hem si nit ^kant w.
3. Si enpfing in also schone, si fraget den werden man w. 4. Otnit den
keiser uwem gesellen Ä. Wo er Otnit sin gesellen het gelan tc. 761,3.
Si sprach wie mag er den so swarz tc. 4. schöne frowe BC] keiserin Ä,
Daz ist uwer geselle, edele keiserin w, 762,1. schiere] getrate ir. im Ä]
in 2. frow Siderate w. 3. Daz ir uz dem eU^de so schier sint bekumen
w. 4. Mit ietweder heute wart einer do genumen w, 763,1. sie gar g. Ä.
764,2. geselle Otnit ^] sprach Wolfdieterich JBOir. 4. minen armen luten .IB.
Wie miner armen lute sige sider pflegen C. Ach wie ist miner lute do
heime gepflegen w. 765 feMt hc.
— 118 —
766. Do sprach mit zühte» W^tf Mr Dieterieh :
'la mich himien fareui ^Q]ßv k0iB97 irieb«
ez stet übel in dinem lande imd bist nit lange gewesen.
Ach wie sint denne min urme lute genesen f
767. 'Nun mag ich dich nit bejbftben über den wiUan din.
wenne kumestu hetwider, äx^i» geselle min?
So wil ich dir leisten waz ich dir gelobet h^n,
helfen lösen din erbe und din dienstman.'
768 /Nun Ion dir Krißt von himel, daz ich den trost von dir habe,
spyfteii Wolfdieteriche, ieh wil zu dem heiligen grabe,
also bald ich heim bringe die edeln kunigin^
daz mir got zu minen dingen gnedig welle si]».'
769. Jeglicher swur zu rechen do dos andern not,
ob von ieman ir keiner vor dem andern gelege dot,
so wolt der ander ^echpn d*35 leit mit siner haut.
Des Seite man die mere wit ip dem lapt.
770. Ürlap Wolfdieteriche zu sinem gesellen nam,
und zu der keiserinne und schied do von dan.
Otnit der keiser schuf im gut gemach,
wenn er sinen gesellen allewegen ger4e sach.
771. Er zoch uf sin segel der uzerwelte man,
er zoch selber die riemen biz er zu lande kam.
Do ward er wol enpfängen von manigem werden man ;
sie enpfiengen auch alle gliche die kuniginne lobsam.
772. Also was er dannoch wpl ein halbes jar,
do zu der alten Trojen, daz ist endlichen war,
76ß,l. Ich mag eg nit ^e sparen, edel^r keiaq: richw. 2. hinfteji] v4t
huld^D IßC, ich mus hipnen ffiyeQ, ßp^ach Wplfclieterioh d. fMt ohQ* 3. nit
also k^e A, nsgewe^eu J^Cw, 4. d^ft pn schwide (schade» hc.) BCW'
768,1. den] solche^ 4- %- Ich wU clen himelsche^i kmug e suchen »u w^m
grabe tp- 4- velle de^er gnediger sin 0. 769,8. vox dem andern A] die
wile Bw. 3. So wolt ieglicher rechen des ander» not und aere w. 4, D^s
seit man in den landen noch die starke mere «<;. 771,1, Ein harte s»el
geverte>W. gewan w. 2. er fürte selber daz sohif A* 772,1. wol aus Z]
bi d^r frowen w, Also ruwet er zwelf wochen do heim nach der not w.
2. In den selben ziten got über die frowen gebot w.
biz got nber die fröW^ g»W) wte;]IMiioii^ ikb WtüMHikt
Do was die reine Mle g^ «Oii xmi^t fr^ymt lUip.
773. Do fro Sigewinne zu der alten Troyen wae dot,
mnb sie leit die schöne Fromut jamer nnde not«
sie klagt so kleglichen dfe kti^iigb lobsatt,
daz ez must erbanften mabigftd We^toi ttMkn.
774. Do sprach Wolfdieteriche : 'da sölt dich wolgehaa«
ich wil dich ergötzen des dienstes, den dn mir hast getan«*
Er gab der schönen (tomm eiiteä fftrstMi lobaatti,
und darzu dal ganee lant miiht €t ir ündertaü.
Aventurd wie der k^iser Oinit wiTeit xmi die t^vrti ^ott «ridüakm.
775. Do nun frowe Sigewinne zu der alten Troye w^b ^t,
do hub sich bi dem keiser jamer und moU
Im het sin sweher gesendet zwen wtlnne &eisW|
und ein wip grosze und einen uBgefttgen maai*
776. Sie zoch der ungehure, in dem walde er sie verbark ;
do sie gewuhsen, sie wurden kreftig und stark.
sie liefen in dem lande und daten 8Gb%4eii grpiz.
ez lebet in der weit niergent der wftrme geno$z.
777. Do begunde man dem keiser diaeu mere sagePi
wie im die wurme deten grösliehen sohaden
an manigem werden litter an frowen tmd an man.
daz mohte nit me vertragen der kel^t lobdam.
772,3. nur Zb. All tmcl V^f$ 2 v>. Biz der ktmigili der dot dtal daz
leben reht also ein diep W. Dat ir der tot daz leben dtdl alä ein diep w.
773 II. 774 feMen 19. «. Z, gkmdm aber Y (72^ II. 924). 4. taMat] t^egonde
Ä, 774,3. einen bidefinftn BO. 4. Da« Iaht M der tittttü 'Ttofeä BC,
775. Die Ueberschrift n>iir Ä. B AbidiniH, 0 idtM. fttitclk T W einm
AlmhniU), 1. mm 0, fMi ä, a. 2. dem fM oMen; keiser Otefit aüe.
3. Im het gesendet £dn sweher in dftz lant Ä. Bn sante 6. a in d. 1. tp.
4. grogses wip W, ungefages wip — gieiisen man w. 970,1.
Ez wae der ride velle ein ungefüger ttitfi
und sin wip Btttfee, ir Zorn was freisam,
sie hatten die Wüme getragen bi gttten in einen walt,
si yerbnrgent si in einem holen berg do yei^erbeUnt sie mattigen heH btttt. tc.
2. daz lant Ä, dem lant C, £e lant B. 777,1. dlsem Ä tfOf d!$^!) die
BC. Tiere und lute Warwt mit in überladen no. 2. Do kliigte tüan dem
keiser disen grossen i^M^deü «. S. Daz im ^e wtmtte frtmitmit an magen
und an man tc.
— 110 —
die trag man in beiden uf den witen &al :
'Nun nim welche du wellest, ich la^ dir die wal.'
711. Ein brünige was alt und fester ringe gar,
die ander waren guldin und keiserlich gefar.
Wie balde WoKdietwich z^ der alten brühige sprank.
'Warte zu, sprach TresiaQ, wer gab dir den gedank ?
712. Ich wände du bettest genumen die eine von golde rot.
zwar din inkumen bringet einen in not,
ez hat die frowe schöne durch kein gut bedaht,
daz ich dich ab dem stei^e her zu huse han gebraht.'
713. Do verwafet sich vil balde der alte Tresian,
also det frow Sigewiüne Wolfdieterichen irem man.
sie stricket im die riemen mit iren henden minneglich,
daz sach also gerne Wolf her Dieterich,
714. Bo Sprüngen sie zusamen, die zwene künen man,
do ward grosz wunder von in beiden do getan
ir ieglicher schlug den andern dristunt uf daz laut ;
zu dem vierten male viel Wolfdieterich zu haut.
715. Do was der wilden gezwerge so vil uf die bürg kumen,
sie betten Wolfdieterichen den lip gerne genumen,
Sie würfen und Schüssen uf den ligenden man,
sie weiten den fttrsteji edel gerne verderbet han.
716. Do sprach die kuniginne : *herre got wiltu mich lan?^
do riefte WoKdieterich unser frowen an :
'Ach richer got von himel, du solt mich nit enlan,
und berat zu den wilden Kriechen min eilf dienstman.'
717. Wie balde Wolfdieterich wider uf gesprang,
er lief an den risen, die wile was nit lang.
710,S. Die brohtent die kleinen — w. 4. Der xise sprach nu nim
eine — w, 711,J. I>ie ein — die ww Ä, 2. von golde A. und fMt A,
4. fMt 0. Wart hin JB. warta hie (hei) ab, deo feUt A, 712,1. wände]
gedahte w, hattest (hest Y) soltest han aUe, S. schöne] reine w. 4. ab
(von) dem steine (Mb A. 713,1. vil balde] mit sinnen w. 714. Hier
hat nur C eine Ueberschrift: Aventure wie das wolfdieterich mit treasian
strjte. 716,2. unsem herren w. 717. Hier hat B Almhnitt und An-
fangsbuchstabe*
— XIX ~
^Nun werend iich, her Trefiian, e sich volendet der tikg,
uch wird von mir fiergolten der ungefüge schlag/
718. Daz sweH nam er zu beiden henden, der uzerwelte man,
do lief er den risen vermessenlichen an,
er spielt in von der ahseln biez of den vessel dan,
daz er dot viel zu der erden der alte Tresian.
719. Do der rise grosze was gelegen dot,
die gezwerg hüben sich von dannen, daz det in grosze not.
Sie fluhen uf daz hinderhos vor dem werden man.
Do wolt Wolfdieteriche keren mit der frowen dan.
720. Do sprach WoKdieteriche : 'edele kunigin,
ir STillent uch bereiten und uwer megetiu,
und suchent uwer kleinet, die do hören zu dem libe 4in.'
'Owe sie band verborgen die kleinen zwerglin,
721. Sie haut mir in dem huse so vil zu leide getan.'
'Des müszen sie engelten/ sprach der werde man,
er gieng zu einem fdre und nam ez in die hant,
die gezwerg in dem hindern huse wurden alle verbrant.
722. Er hies frou Sigewinne in die verbürg gan.
Do sprach die kwiguuie ; Hugenthafter man,
der rise hat ein sw^ster, ein freisliches wip,
wirt sie unser innm, sie nimet uns den Up.
723. Sie ist in dem walde, siht sie die brunst,
sie kumt geloffen balde, hand ir manheit oder knnst,
der wirt uch beider gen dem wibe not ;
ich förhte leider, wir müszen geligen tot.'
724. Er sprach : 'ir sullent hin^e, frowe, one sorgen stan : f
so wil ich, kuniginne, für die porte gan,
ob ich irgend sehe komen die übel Valentin ;
ir wirt der lip benomen, e sie iemer kome zu uöh herin.*
718,2. Unser oot mus sioh end^ er lief den risen an tt>. B. vessel]
vellep A. 4. Zu der erdoA fe^t A, 721. 1 vor 2 Ä, 722. vorhurg]
bürg A, gan] sta;ii bc 724 fehlt Wund J. 3. irgend] iene b. 4. iemer
fehlt hc.
— 112 —
725. Do gieng er nnder ein linden fCür die bürg stan,
do sach er wo die frowe gen im geloffen kam.
sie trug zwo grosze brüste, giengen ir bisz nf die knie,
wann sie zu laufen gelaste, an die arm sies do gefie.
726. Die wat was ir ture ; daz ir rehte schäme was,
daz lies sie blecken gar, furwar wissent das.
Do sie die bürg sach brinnen, sie bevorht ires bruders tot.
do hub sich vor der linden angst und grosze not.
727. Sie trug ein sper in den henden von lichtem stahel scharf,
an alle missewende sie ez umbe warf,
da2 zu beiden siten ^ar kreftiglichen sneit.
Domit bracht sie den Kriechen in grosze arbeit.
728. Sie schosz ez nideglichen dem herren uf den schilt,
daz ez den ftirsten edel vil sere do befilt,
und daz er muste strachen über ein ronen zu haut,
also snelliglichen den ftirsten sie gebaut
729. Mit zwen riemen nuwe, daz tugentlose wip.
Sie sprach : 'mich mus ruwen mines bruder lip,
ich binde dich also faste, sprach sie zu dem werden man,
zu eines bomes aste, so wil ich dich henken an.'
730. 'Daz müse got erbarmen, sprach Hugdieterichs bam,
wü es got von himel, so mag ez baz gefam
umb mich armen ritter, dan ir mir habent beschert.
Wil ez got von himel, so wird ich wol emert.'
731. In den selben ziten daz swert sie im nam,
dem helde von der siten, sie trug ez von dan.
725,1- er snelligUche A, die bürg BG\ den walt A. nnder ein linden
'oor stan ABG. Er gieng spehen flissegliche, er kam zu einer linden in den
tan w, 726,3. sie bevorht G] sie versach sich. 4. grosse 0, feMt AB.
727,1. Ein stang slug si w. (sper Y.). 2. ez] die stang w, 3. wen si damit
berurte, daz must sin ende wesen w. 4. Do kam Wolfdieterich A. kein
ritter was so küne, der dovor meht genesen w, (T deutet aufBG). 728,1.
ez] die stange w. 2. Mit so grossen kreften, der edel tegen milt w. 3.
strichen ^(I). ronen] rain Gw. Begonde sere struchen w. rein w, 4. Sie
vieng in under die arme, al vier sie im zusamen bant w. 729,3. daz du
in liht best vehowen, des wirt die hie kein fride, 4. Man mus dich balde
schowen vor mir an einer wide. w. 730. w, abweichend, 731,1. Do
lief die unreine von dem künen man w. 2. Sie liess in ligen eine uf dem
grünen plan w.
- 113 --
ane alle missewende, die übel yalendin,
zu einer steineäwende, do yerbarg sie 'ez in.
732. Wie er ledig wurde, daz ynxt nph auch geseit;
der riche got von himel kein unreht lang vertreit.
er sante im sine gnade ; ein starker regen kam,
do losten sich die riemen, dovon er ft6ie gewan.
733. Do klagete er so sere daz gate«wafen sin.
do erhörte sine klage ein kleines zwerglin.
ez sach sie mit dem swerte gan zu der steineswant,
do gieng ez allgerihte, da ez den Kriechen fant.
734. Eine nebelkappen leite ez im ao» . ,
ez nam in bi der hende und fürte in von dan
zu der steines wende, da daz swert inne was.
ez bot ez im zu der hende; ez wart nie herren bas.
735. Berille die ungehure kam zu der linden breit,
mit einer wide grüne, als uns daz buch seit.
Sie wände in noch da finden, do was er gefÜret dan.
Hei was witer Sprünge sie Yon der linden man.
736. Sie gahete kreffcigliche gen der steines want ;
do ersach sie der Krieche ; er lachet do zu haut,
er lies do von im vallen die nebelkappen sin.
do begunde in erblicken die übel valendin.
737. Sie lief in under ougen sturmegUcben an.
daz ist ane lougen, ir ward ein schlag getan
zu der linken brüste, mit kreften daz geschach,
daz ir starkes eilen muste werden swach.
738. Sie bog sich zu der erden, die brost sie ge^am,
den edeln fürsten werde werfen sie began,
daz er muste struchen, uf sineh stahelhut.
Bo fiel sie tot zu der erden, daz was dem ritter gut.
781,8. Sin swert trag sie Ton damien d. u. t. w. 782,8. shien boten
Gw, 4. Uf stricketen sich w, 783,2. gezwörglin Ä. 785,1. Parilift T.
2. gelaufen nach grüne ^, vor mit BC, 786,2. ersach] erhlickete jlB.
3. die] den A. 787,2. an locken Ä, imgelo|ren C. 4. eUend A, elend B,
leben C, ilenw. 738,1. erden] grftenen a. 2. werde] ktlene ir. 8. Mit
yil grimer begirde, gar freischMdi was ir miit w.
8
- XU -
739. Hie mit daz wip wilde clo ix ßniß kmt
do kerte uz dem geiifil^^ d<Hr imgW^ eidi^^oft :
'Bicher got von himel, du wilt mich nit enlan,
so berat auch zn den Eüriechen min einlif dienstmftn,^
740. Er kam in die Iwg g^^SWg^ w4 daz ge«wer^to ;
sie wurden wol Q^pfa^g^^ vw d«r ^^gin,
sie fragte in, wie ez im were mit dem wibe ergan ;
do seit er ir die mere^ wie iäi daz gezwerg zu helfe kam.
741. Do sprach ftq^ gig^wii^ne ; 'di* Weium ge^wwk,
mit herzen uncl mt ai^mß ^imr getuuen we?k
sol dir min herre danken, dise bturg imd disz lant
daz sol ane wanken stan in diner hant.^
742. Do sprach der fü^M^ jx^^ '^ 'dj9>« Ifuit sol #s halbes isüky
daz ander e^ w,«;i4i^% d^X h^ m^ir^il getw
truwe unde liebe und ^osz ere schin :
er wisete mich nach dem cßebe, der mir stal die kunigin.
743. Dem solti;^ S!fW^i:^»i 4s^z, d« im w^ttost lia
mit truwen und wt 9X^n* da?, «ww da% ^WT^gli»^
ez sprach : Vil lieber herre, waz ir went daz si getan.'
urlap Wolfdieteriche zu im do genam.
744. Mit den zwen froTfon 9Qbi€)cl ^ ifQii dm$.
do wisete in uf die fft^f^m^ d^r vil kleii^ »W«.
er gieng in drien tagen der fürste lobsam,
waz er in vierzehen ' vor het^e getan.
745. Do in der wftl4^§8:^. ^^ a,nßBmbh
er enpfieng den fftrstw imr^r ^^ WvQ^t wi#. ev sipffUÄK:
'uch ist wol gelungen an dem alten Tresian,
ir warent nach einer frowen, so bringend ir werder man
739,2. gewi^Ä Cfe, wWä. 4.. 3- Eff spr^^b 4- 4- 4e», wiH^n. fcr, W-
3 u. 4. Nu helfe got zn kriechen min Heben eilf dienstman,
die ich in grossen sorgen habe hinder mir gelan w,
741,^^ ^ bf^et Bj^iii^e kunjgii^ t«^ 3. ^ßmall߀f8t,f»ni^ wilw» Wift e^^ d«9i
herr^ ^. 74Jjft. dise wr l^iarg^ ftfiU W, 742,21. »nder ^4- 748,1.
Nnn ii^ns^ jf^ B^f^fim^ w- 2. getroiw^e i^^ ejcß A, äßn swv im 4lM( 4.
"744,^ 4i^l eu^j^i^ 4- 4. w#^J d», 4«^ ^ffm i^^k wJUchwr 4. da?i #r do.
von (^ wald^n/js w^ «Ji «ifcßn hett^ g^9taii, w. 7.45tS|t jffeW* jßß,. wc)^
nac% 748,1 eingeschoben: Den, ai^jltwwt i^^ hi4A€! dßr fiM^t lotoajip
— IJß —
746. Zwo für die einen; wie mag: TBesias?^
^Do lit dot der m^rmady sprädbi dQr fitnte lol9sa»if,
und Bcdlk Bin flwMtor TOit gota rtiiä nm^t h$ait.
Dir und eiAeto gezwer^in bftb ich g^locM ^m laat^
747. Daz det mir an^b iril bftldd ^Im helfe se^n.-
wenn du in disem w»l<le liit dm irellefifl sis,
so far gen Altenfeke^, da^ s^lttn bdiifl:^ gm,
zu dem gezwerge Ajtfel«€^y da» m^VLt cfir toir* de* IrtfnigM
748. Daz ez dir getruTV^' wesö ;* ttt ftri wider ÄtsÄiii,
so mügent ir genesen böide atiö schäm.'
'Nun dank uch got Von hiüiel, froWe uAdt höli*e' min.*
Do ward tä Vöö (fem waldher grodzcT ete öiehfo.
749. Essen unde trin&en was do genug bereit.
Man trug ez mit eren ftlr die f&rsten genteit
und fOr die kaniginne, wiltbret und win.
Es ward wol erboten Worfdieterich unJ der kunigin.
750. Do sprach Wolfdieteriche : *^du sölt uns urlap geben,
got von himelriche la dich mit fröden leben.
Ich mus von hinnen faren mit der frowen min,
du solt zu Altenfelse umer ein herre sin.
751. Und wise mieh,. wo Otnit von dir si gegan«^
^ 'Daz wil ich tun yil gerne', spraeh der waltman^
Do fürt er uf zwen mulern die &owen bede samt.
Sie komen vil schiere, do er Otniten fant.
752. Do in der riebe keiser ^«4 anegdclis^
er enpfieng in also schone, nu horent wie er sprach :
'Sint gotwilkumen geselle, sit ich uch han gesehen,
so kan mir in der treSte Ue^rs" nit gesehehen/
ii««.ti
7463. und fkkit W. 747,4 OikYtÜBd Bb. erNvUae c^^ ontdf o, oii'
weise d, (dir Name nüM in T.), 748^1. wü K^easn Aw. aflüfiOA] das s^
J.. 2. ir beide genesen BCa, beide] mit tvüweA a]. one Ittötef mtd C*
schäm] schände A. 7^,S. wiltbl^t X 1^% '^^ ^0. Wie tau laak, kunde
Versionen, wie ez farsten selte behagen ir.* 4 Do wart vir die kimigkme'
ein wander dö getragen «^ 4 at^ 748^4 A. 75fil lo. akweidhend. 74^.
w, abweichend, 75%3r «ek nedi eineat Ina J9^.
— 116 —
753. 'Nun Ion dir got von himel, waz hastn getan,
daz du so swarz bist worden, keiser lobsam?
daz du dich suchens nit erliest, do du mich nit mohtest sehen,
nun wissest, drut geselle, mir ist leit daran geschehen.'
754. Do sprach aber mit zühten Otidt der keiser rieh :
'Nun wissest daz für war, geselle Wolfdieterich,
e ich breche die eide, die ich dir han gesworn,
hette ich tusend libe, sie müsten e sin verlorn.
755. Ich fand vor einem berge einen risen freisan,
er mohte wol anhören den alten Tresian.
Mit siner stahelstangen lief mich der selbe an,
doch half mir got von himel, daz ich den sig gewan.
756. Daz geschah vor einem berge, der was innen hol,
der was von gezwergen und böswihten fol.
Die zunten an vil balde swebel bech und harz,
sprach Otnit der keiser, dovon so wart ich also swarz.
757. Sie bezwungen mich mit dem dampfe, daz ich von in must gan ;
mit strite und mit kämpfe kunt ich sie nit bestan,
sie hetten mich erstecket, wer ich lenger dinne gewesen.
Vor aller diser weite mugent sie wol genesen.'
758. Ir jeglicher seit dem andern, waz er die wil erlite.
Der waldner fart die frowen uf zwein mulren mite,
war die herren weiten oder in stund der mut.
Daz hette wol verschuldet der del forste gut.
759. Do zugen die herren gen Garten dan.
Sie fanden die keiserin an der zinnen stan.
753 fehlt BC, 3. gesenhen A, Daz ich uch suchte und uch nit künde
gespehen ad. Daz ir suchent und ich uch nit künde gesehen hc. vgl Zh.
462. 754,2. daz für war] sicherliche w, 755,3 — gab er mir mangen
slag, 4. Got half mir daz der lange tot vor mir gelag w, 756,2. [von]
gezwerge und böser wihte BC. 3. bech w, fehlt W. 4. wart] bin A, also 0.
feMtä. o. 757,1. von in BC] uz dem berg A] herus w, 3. erstecket
wY] verderbet TT. 758,1. die wil BCw, fehlt A. erlite] erleit Bw. (ar-
beit 0); het erliten A. 2. Wäller A. fürt in ^4. uf zwein mulren w. fehlt
TT.] also A. mitten A. &owen mit den herren gemeit BC. — mulren also
man uns seit w. 759. Mit frowe Sigminne (: keiserinne) furent si gen — w*
(Do kerten si gen Garten, die zwene küne man Zb, 466.).
— 117 —
Sie hette ir gewartet wol drier tage lang,
also fröliohen sie von der zinnen sprang.
760. Sie lief über hof da sie Wolfdieterichen fant.
do enpfieng sie also schone den forsten hocbgenant :
^Sind gotwilkomen, herre, und gend mir zn verstan,
wo band ir Otniten den edeln keiser lan?^
76l/Kennent ir nit, frowe, den edeln fllrstei^t from,
so nement do den swarzen, bisz daz der keiser kom ;
er ist min geselle, edele keiserin.'
Do spracb die scb5ne &owe: 'wie mag er also swarz gesin?'
762. Sie Seiten ir vil scbiere, wie im wer geschehen.
Do spracb die keiserinne : *so mus ich ez übersehen,
sit er nun ist kumen wider in daz laut/
Sie nam die berren beide bi der wisen hant.
768. Sie fürte in gezogenlicbe uf den pallast dan.
Sie wurden wol enpfangen Yon manigem werden man.
Herumbe kert sich balde die edel keiserin^
sie enpfieng die zwo frowen und bies sie gotwilkomen sin.
764. Also ruwet er zu Garten aht tage gar.
'Erloubent mir, geselle, daz ich von hinnen far
wider beim zu lande, sprach der kune degen.
Ach wie ist minen luten sit dabeime geschehen ?
765. Do spracb mit zübten Otnit der keiser rieb :
'du solt hie beliben, Wolf her Diöteriob ;
sölte ich dich zu Garten also schier verlorn han,
daz uberwunde ich numer,* sprach der kune maA. ^
759,3* drier tage] mange standen?. 760,1. Si iltent snellecUche aber
hof zu hant w, 2. Si ging gen Wolfdietriche, im kern si nit ^rkant w.
3. Si enpfing in also schone, si fraget den werden man w, 4. Otnit den
keiser uwem gesellen A. Wo er Otnit sin gesellen het gelan w. 761,3.
Si sprach wie mag er den so swarz w, 4. schöne frowe BG^ keiserin A,
Daz ist nwer geselle, edele keiserin w, 762,1. schiere] getrate w, im A\
in 2. frow Siderate w, 3. Daz ir uz dein ell^de so schier sint bekumen
w. 4. Mit ietweder hente wart einer do gennmen w, 763,1. sie gar g. A,
764,2. geselle Otnit Al\ sprach Wolfdieterich BCw, 4. minen armen luten AB.
Wie miner armen Inte sige sider pflegen C Ach wie ist miner lute do
heime gepflegen w. 765 fMt ftc.
— 118 —
766. Do sprach mit zühte^ Wotf li0r Dleteriöh :
^la mich himien farea, ^e]ßv ^01897 f ich«
ez stet iibel in dinem lande und bist nit lange gewesen.
Ach wie sint denne min urme Inte genesen f
767. '^Nun mag ich dicl^ nit beji^ben über 4en willen din.
wenne kumestu hetwider, dr^t geselle mia?
So wil ich dir leisten waz ich dir gelobet h^n,
helfen lösen din erbe und din dienstman.'
768. 'Nun Ion dir Krißt von himel, daz ich den trost von dir habe,
spTfl^oii Wolfdieteriche, ieh wil zu dem heiligen grabe,
also bald ich heiQi bringe die edeln kunigin^
daz mir got zu minen dingen gnedig weUe sin.'
769. Jeglicher swur zu rechen do des andern not,
ob von ieman ir keiner vor dem andern gelege dot,
so wolt der ander r^chßn da;^ leit mit silier haut.
Des Seite man die mere wit in dem lant.
770. Ürlap Wolfdieteriche zu sinem gesellen nam,
und zu der keiserinne und schied do von dan.
Otnit der keiser schuf im gut gemach,
wenn er sinen gesellen aU^wegen gerne sach.
771. Er zoch uf sin segel der uzerwelte man,
er zoch selber die riemen biz er zu lande kam.
Do ward er wol enpfai^n von manigem werden man ;
sie enpfiengen auch alle gliche die kuniginne lobsam.
772. Also was er dannoch wpl ein halbes jar,
do zu der alten Trojen, daz ist endlichen war,
76ß,l. Ich mag e§ uit m^ sparen, edel^y keieejr rieh«?. 2. hinuen] flfut
huld^n 5G ich mus hinnen fw;en, ßp^ach Wolf^ieterich d. feUt abc. 3. nit
also lange A, usgeweipen JßCkp. 4. den 9» schände (schaden ho.) BCw.
768,1. den] s(ücUen 4- 3. Icli wU ^en himelscl^en knnig e suchen «u sinem
grabe w. 4. velle de^ter gnedige? sin 0. 769,2. vot dem andern 4] die
wile Bw, 3. So wolt ieglicher rechen des ander» not und sere w. 4 Des
seit man in den landen noch die starke niere tp, 771,1. Ein harte snel
gevertelW. gewan w, 2. er fürte selber daz sohif 4. 772,1. wol aus Z]
bi der frowen vf, ijso ruwet er zwelf wochen do heini nach der not w»
2. In den selben ziten got über die frowen gebot w*
— 119 ~
biz got aber di« bMmk gO^] wiäMiiond MWMKMt^t
Do was die reine Mie g^ mti vab^t frcmn li^fp.
773. Do fro Sigewinne zu der alten Trojen waiS dot^
umb sie leit die schöne Fromut jamer unde not«
sie klagt so kleglichen ^fe kitaigib lobsatt,
daz ez must erbamen Maiilg«n werdeiä tMm^
774. Do sprach Wolfdieteriche : 'da s51t dich wolgehaa«
ich wil dich ergetzen des dienstes, den da mir hast getan«'
Er gab der schönen äfowsn 4kosbik ftlrstdn lobfttttti,
und darzu da2 ganee l&nt inikht tH ir undeiHiiEm.
Aventurd wie der k^iser Otoit «Iteit xmA die ituiti MoU mntilMkmL
775. Do nun frowe Sigewinne m der alten Troye w«b lK)tt
do hub sich bi dem keiser j wer und m>U
Im het sin sweher gesendet zwen wtlnne &eiswi
und ein wip grosze und einen ungefQgeti man»
776. Sie zoch der ungehure, in dem walde er sie yerbark ;
do sie gewuhsen, ^ie wurden kreftig und et^^rk.
sie liefm in dem lande und daten sobsKUn grpiz.
ez lebet in der weit niergent der wftrttie genosz.
777. Do begunde man dem keiser diaeu mere sagen,
wie im die wurme deten gröslichen sohnden
an manigem werden rittet an frowen tknd an man.
daz mohte nit me vertragen der kel^t löbdam.
772,8. nur Zb, All %mä VtfB 3 v^. Biz der ktmigiii dei* dot dtal daz
leben reht also ein diep TT. Dm ir der tot däz leben didl ab ein diep w.
773 u. 114c feMen «9. «. Z, gkmdeH dber T (T0B tl. 124). 4 toMst) begunde
Ä, 774,3. emen bidennftn Sa 4. Dat Mt M der tütUSt lYoyen BC
IIb. Die Ueberachrift nur A. B JMdhniH, 0 Mfd. fHttofk T hm einen
JJmhniU), 1. nnn C, fM$ d. a. 2. dem fM oMeti; kdser Öttfit dOe.
3. Im het gesendet sin sweher In diz lanl Ä. I0i sante i^. a ili d. 1. ip.
4. groises wip W. migefieiges wip — greisen man w. 116X
Ez was der rise velle ein nngfefSger nnud
und sin wip Butze, ir totn was freisam,
sie hatten die wurme getngto bf garteH in einen widt,
si verburgent si in einem holen berg de yerierbetent sie lüai^en heli halt ik^*
2. daz laut Ä, dem knft C, die laut B. 777,1* dfsem A (f&f d!^.*) die
BC, Tiere und lute Warcmt mit in überladen w. IL Dö Idkgte Ulan dem
keiser disen grossen scAM^den «. 8. Daz Im die wimiie fiftmitettt an magen
und an man w.
— 120 —
778. Er gieng also balde für die keiBerin stan:
'Nun dar, edele frowe, land mich urlap han,
riten hin zu walde, und lösen die erbe min.
sulent mir laut und lute also gär verderbet sin?'
«
779. Do sprach weinende die edel keiserin :
'du solt hie heim beliben, lieber herre min.
Ich kenne wol der würme strit, . der ist so freisan,
so förhte ich wirs daz grosze wip und den ungefügen man/
780. Das antwirt der keiser der edeln kunigin:
wie lange sol min laut und lute verderbet sin ?
ich bestünde uf gottes erbermde einig hundert man.
wie lange sol ich die wtirme die weit verderben lan ?*
781. 'So wend ir nit erwinden, also ich uch höre jehen,
ir wellent die wilden würme zu felde gesehen ;
wie nöte ich ez tue, ich muz uch urlap geben,
der rieh got von himel behüte dir din leben.*
778,3. lösen mine erben] 4. zwen grüssenlich würwe wellent mir min
lant verderben G. 4. snllent mir und also gar fMm in A. Wie lang sol
min 1. u. 1. v. s. B, (ti. w. mit Meinen Ähweicktmgen). 779,3. ich kenne
(erkenne) BC. fehlt Ä, ich höre wol w. der] die C. ir strit 0, der JB, fehlt
d. andern, 4. grosse fehlt A, nngef&gen w] grossen W. 780,1. Do sprach
der riche keiser: minnenkleiches wip, 2. wie lange sol ich lan verderben
maniges ritters Up w, 4. Sol ich danne die BC, Nach 780 hat w zwei
Strophen, die weder Z noch Y kennt:
5. Sie sprach: gedenke herre, wie ez zu garten stat,
und wie min arger vater die wilden wurme hat
gesendet her zu lande uf dinen schaden gross.
Mit beiden iren banden sie in Ueplich umbsloss.
9. Du solt mich lassen riten mit gutem wiilen din,
und solt mir urlop geben vil edele keiserin,
Ich wil sin nit geraten, ich mus zu walde varn.
Do sprach die keiserinne: so müse dich got bewam.
781,1. also A] Sit BC, Sit du nit vil erwinden, vil userweiter tegen w,
2. do zu walde sehen BC, Du wellest do zu walde der herben stürme
pflegen w, 3 nach w, Do sprach die keiserinne, so wil ich uch (ein) urlap
geben W, 4. himel müs uwer (mit seiden d) pflegen ad. Nach 781 hat
nur C (und Y) folgende Strophe, vgl, Otnit 540.
5. Es ist in dem vierden jare das du mir wurdest kund,
Min herze ist one schulden und one waff'en wund.
Des solte ich mich genieten lieber herre min.
Ich (sihe) wol laider es mag nit anders gesin.
^ 121 _
782. Sinen guten hameseh liiiBs er un dar tt^gen,
darin wafent.in die frowe, also wir hören sagen.
'Nim küsse mich zn einem male, edeler fürste her,
mir seit daz herze in minem libe, iöh gesehe dich nummer iner.'
788. Sin ros gesatelt schone hies er im ziehen dar, •
xmd sinen schüt grüne, des nam er genote war;
ein hom rot von golde brahte.man dem künen man,
einen schönen leithnnt er an d«n arm genam.
784. Do der riche keiser uf sin ros gesaz,
zu der keiserinne sprach er vil lieblich daz:
'Si daz ich den lip Verliese, daz mir der wnrm gesige an,
vil liebe keiserinne, so nement einen biderman,
785. Der die wilden wurme nach mir turre bestan/
Do begunde sere weinen die keiserin lobsam.
'ich weiss keinen so kreftig, sprach der keiser rieh,
ez sie denn von Kriechen Wolf her Dieterich.
786. Der treit zu allen ziten eines wilden lewen mut ;
kumet er her zu lande, keiserinne gut,
du solt in wol enpfahen und loben zu einem man.
er getar die wilden würme wol nach mir bestan.'
787. Er kuste die keiserinne und schied do von dan,
er kam uf einen wilden pfad, der trug in in den tan.
er kam unter ein linden und erbeiset in daz gras,
do des risen warte zu allen ziten was.
Nach 782 hat w. eine Strophe, die Z tmd T nicht kennen:
5. Do sprach der riche keiser: wie möhte daz ergan
ich gesach nie man so kUnen, ich getörste in wol bestan,
vind ich die wilden würme ich wil in tragen hass.
Do weinte die keiserin daz ir die ongen wurden nass.
783,1. Sin ros hies er dar ziehen der kfine t^^n klar w. gesatelt ibku9 Y,
fehlt Ww, 4. den arm] die hant w. Nach 783 w.
Sin swert gort er umbe sich mit ellentbafter hant,
daz war geheissen rose, den heim er uf gebant.
er strecket daz fiirbüge und gort daz ros bas.
Otnit der riche keiser balde darof gesas.
785,4. si] dete BCw, von wilden kriechen aiüe. min geselle W. Cctd. 787.
Hier haben ad. eine üeberschrift (Dise. a) aventure (saget a) wie keiser
Otnit wart von dem wurm verslunden. 787,1. Urlob nam er zu dem ge-
sinde und zu der frowon wolgetanic;. 2. smalen stig ii;. 3. Under ein linde
grüne erbeisset er in*— w. 4. des risen varte b, der rise c des risen Warten «k
— 132 —
788. Ein hom rot von golde daz blies der keiser gut.
Daz horte der riae Velle, er wart zornig gemut.
er nam ein stahelstange und hnb sich doreh den tMi,
do ükJkA er den riehen keiser ander der linden stui.
789. Po sprach der rise Velle : ^dn kleines wihtlin,
wie hastn mich erwecket, ez mns din ende sin.
dn schlüge mir Bmmfarten, den liehen 5hin min
in der heidenschafte ; ez mns din ende sin.'
790. Des antwirt im Otnit der werde held bald:
'Ja du groszer valant, waz trog dich in minen wald?
Ich getmwe min riche wol vor dir zu behaben.
ich wil dir menlichen noch hüte widersagen.'
791. Do sprach der riche keiser: 'wie mahtu sin genant?
er sprach : 'ich heisze Velle nnd brahte in disz lant
zwen wilde wurme uf den schaden din,
und ist daz du erstirbest, so wil ich keiser sin.'
792. Do sprach Otnit der keiser: 'du were mir unbekant,
sit du die wilden wurme brehte her in dis lant ;
die band mir getan manig groszes leit.
du ungefüger zage, nun si dir'widerseit.'
793. Daz was dem risen Velle usermazen zom.
do bette der riche keiser nach den lip verlorn.
Die Stange er gefieng der ungefüge man.
er schlug der linden este ein halp uf den plan.
794. Wie balde der riche keiser hinder sich gesprang,
daz im sin lieht gesohmide do vil lut erklang.
788,8. efai] sin BO. 4. riehen fehU BC. 789,2. Zwar din herkomen
(hom küne hc,) mus — io. . 8. Bmmvarten B] brenwarten a, brunwarten
bcd, bnmwart T 739. baomgarten Zb. 498. Jn C. 8 t«. 4:
Dia got and die sinen kindent dich nit gewogen,
du must hie zu zalle lassen din leben.
790,2. Ja Ä] Sage BC. 3. behalten AB] haben C. Ich getmwe wol zu
fristen vor dir die erbe min w. 4. noch BC, fehlt Ä. Dir sei menüche von
mir widersaget sin w* 791 u. 792 nur in ^ (auch nicht in Y u, Z),
aber siehe 800,9—16. 792,1. were] wert Ä. 798,2. do] des C. 3. stange
fehU A, gefieng] erburtew. 794,1. hinder sich] fOr die linde tc. 2. üeht
gesohmide] hamasoh (Uehte) BC, gvt wafen w.
123 —
Bösen er erburte, die staaige er inr ab seiunei,
also ez wer ein weifihes bli, ir berteluilf sie niet.
795. Wie balde der rise Velle, hinder sich ^^esprang,
er zukte von der siten ein swert zwölf eilen lang.
do lief er an den keiser und scUug m der erden den werden man,
do wände er den f&rsten zn tode erschlagen han.
796. Wie lute der ri«e Velle riefen do began I
daz erhörte sin wip Bttnze, do sie lief in dem tian.
sie nam ir stahelstange, nnd hnb sieh zu im dan.
do kamen zu samen daz grosze wip nnd der man.
797. Sie begnnde lute riefen: Vaz ist dir beschehen?
kanstu mir der warheit hie nit verjehen?^
'ich han des landes herre zn tode hie erschlagen,
ich wil nun konig werden und mnstu die kröne tragen/
797. Do er ob im ersach den man und ouch daz wip, f
er gedahte ; 'rege ich mich ietzend, so Terlure ich minen lip.
besser ich lige ein wil stille, so gedaht der werde man,
kerne eins von dem andern, ez möhte mir noch baz ergan.'
798. Sin brack in dem waJde gelfen do began,
daz erborte Bunze. sie hub sich von dan.
Sie wände ez wer ein jeger und weit in verderbet han.
do kerte sie gerihte do sie die stimme 'vemam.
799. Wie balde der riebe keiser wider ufgesprang,
daz im sin swert schone an der hende erklang,
er trat zu der linden, der keiser lobsam,
er lief den risen Velle zu dem andern male an.
800. Do rief der rise Velle : 'du kleines wihtlin,
nun wände ich doch ez solte din ende gewesen sin-
794,3. er erbete A\ er berte BGJ er erberte ä, erbirte c stangen —
abgeschriet Ä. 795,2. zwölf WYZ] eilf w. 8. an] uf he. Do sing er zu
der erden den knnen man B. 4. gesehlagen Ä, 796,2. Btmz Z, Bantsch
Y, Basse W, Ranze, Baze w, 3. kamen] kam oße. 797,1. geschenhen A.
2. hie fehlt A, nit füM BC, Des soltu mir die warheit Ton diner not ver-
jehen w, 797,5 oms w, eine Strophe, die in Wu, Y fehit, aber in Z (o 507)
steht. 798,1. Sin] Ein BC gelfen] geizen a, ganzen B, 2. daz] den
schal w, 4. gerihte B(J\ faste A, Do kert sie nach dem bradcen do si in
vemam tr.
— 124 —
Din got und alle die muen die knmient daz nit gewregeiL,
dn mturt von miner liende Verliesen din lebau*
801. Mit einem m^harpfen 9werte, daz der rise trug,
hei wie grimmeelichen er nach dem keiser schlug,
er feite Otnides, der nngefnge mim.
or «chlog der linden este daz ander teil nf den plan.
802. Wie balde der riche keiser von der linden sprang,
daz im das swert schone an der hende erklang.
or gab im durch den bruchseckel einen so krefbiglichen schlag,
daz im die bruch und der bruchgürtel under den füszen gelag.
808. Vil hoch der rise Velle springen do began,
do wolt or den keiser vil gerne ertreten han.
lloson or orburte, ein bein er im abgeschriet
also ez wer ein weicher swam : siu grösze half ez niet.
804. Do hinket or zu der linden, der imgefuge man.
do greif er mit der hende oben an des baumes stam.
800,8. Din got noch din swert kundent din (dhan (für kan) dich B) nit
gowogon BC. 4. verlieren Ä. S u, 4 w. Dich kan nun niht vervahen din
nmiihoit und din nwert ; du must von minen henden des todes sin gewert.
Nmh 800 h(it lo. 4 Strophen, die in T und Z fehlen.
5. Do sprach der riche keiser daz wil ich understan,
dir danken dines dionstes, den du mir hast getan,
wil dich min swert finden (schinden a) du must geligen tod.
Ich hab von dinen untruwen (unfugen) geliteu grosse not.
0. Sago mir, trut geselle, wie mahtu sin genant?
loh bin gehoissen velle und braht har in diz lant
iwene wilden wurme uf den schaden din,
und ist dai du erstirbest^ so wil ich keiser sin.
18, Do sprach Otnit der keiser du wer mir unbekant,
sit du die wilden wurme brehte in dii lant
du must den schaden gelten« der mir ist beschehen,
an mannen und an mageu, der warheit wil ich jehen.
17. Do aprungent sie lusamen us ungefügem leit,
mAet dich sprach der keiser, dai ich dir han geseit,
so wer« dicb fh)mecUchen und drit her naher bai.
der rise was enuniet, er trug dem keiser hai.
0^--16). siehe 791 n« 792. 801.L Do gahete der rise vaste mit dem swerte
dai or trug «r. 802.8. bruchgOrtel ic. im uf den rücken BC (Z), 4. im
der bruohgUrtel und die bruch ir . 803,3. erberte BC, erborte w] g^eng
im .4. 4. weicher] grosse A. et A] in CB, im 6. 804,1. hank C (I).
— 126 —
do sprach der riebe keisei* : ^ist dir ein ander bein bereit,
so mwet mich vil sere, daz Böse nit eni9neit.
805. Daz wil ich baz versuchen/ daz ander bein er im abschriet,
do viel der rise Yelle. daz ahte der keiser niet.
do lies er also hite einen groszen gal,
daz davon erschalte berg und tal.
806. Daz erhörte Bnnze, do sie lief in dem tan.
sie vergas der stahelstangen, einen jnngen bamn sie nam.
den brach sie uz der erden, also wir noch hören sagen,
sin möht ein einiger wagen genug gehebet han zu tragen.
807. Este und dolden lies sie hangen daran,
sie swang in über die absein und hub sich von dan.
Do kerte sie gerihte do sie die Btimme het vemumen.
sie was dem riehen keiser nach zu leide bekumen.
808. Do sprach zomigliche der kunig Otnit :
Waz gab dir die sterke, du ungetanes wip ?
Milter got von himel, ich sten in groszer not,
wenn din heilig gute, ich wer nun lange dot.'
809. Sie schlug nach im mit kreften, do er stund ob irem man.
do wolte.sie den keiser zu tode erschlagen han.
do feite sie Otnides und traf ir selbes man :
daz daz ertriche umb in zittern began.
810. Do sie reht ersach, daz sie traf iren man,
do erschrack sie also sere, daz sie viel hinder sich zu tal.
Otnit der keiser dem wibe neher trat,
daz swert fart er geswinde an derselben stat.
804,4. nit baz sneit w. 805,3. Dö lies der rise Yelle einen luten
schrei 4 daz erschal als oh der himel wer entzwg,3?Cw 4. Daz walt und
gewilde ineinander erhal w. 806,17 frowe Kusse^ü. Den schal erhörte R
w. 4. sin] in A wagen /e^^ A In moht ein einig wictgen nit wol han
getragen w. 807,1. Aste] Wurzeln w, hangen feMt BC. 8. gerihte], halde
A, Si gahet nach der stimme die sie do het vemumen «o. 4. heknmen b]
kamen. 808. Diese Strophe hat nur A (und Y) an dieser ßtdle* BC nach
811; w und Z nach 809. 2. sterke die an dinem Übe lit w. 809,4 Do
erschrei (er) daz die erde BC, (T Er schrai daz man es borte bin über
berg und tan). 810,0. reht ersach] enpfant BC, het ersehen v>. % zu
tal A} hindan BCu>. 8. u. 4. Beim trat : stat YZ wie A. —•' über sie ge-
sprang — daz baubt er ir abswang (mit Abweichungen) BOw, . . .
— 126 —
811. Er schlug ir ab daz höbet und nam ir daz leb^,
do begunde sie mit daa bein^n fast tunb sieh streben,
^lebestu noch, sprach der keiser, so wer min sorge grosz.
Man fUnde in al der weite niergent dinen genosz.'
812. Er nam daz houbet bi dem bare und trug ez zu dem satel dan. f
er wolt ez durch ein wunder gen Garten gefttret hau.
do duchte ez in zu swere, er warf ez uf daz laut)
sinen schilt grünen nam er für die hant.
813. Er gieng zu sinem rosse, daruf saz der werde man^
do kam er uf einen pfad, der trug in in den tan.
do reit er eine wile wol einer milen wit,
do horte der ftlrste edel an derselben adt
814. Vor im in dem walde einen krefUgliehen stürm,
den faht ein helfant wilde und ein ungefUger wurm.
Otnit forte an dem schilde einen helfant von golde rot.
durch daz selbe gemeide sin hilfe er im bot.
815. Daz swert nam er zu der hende der ftirste lobsaan.
er reit den wurm wilde vermessenglichen an.
er schlug im in einer wile tiefer wunden drL
der wurm floch von dannoui im gestund nieman bi.
816. Er sprach: 'sag, helfant wilde, wiltu zu walde gan,
oder wiltu gesellegliehen hie bi mxr bestand
Ich fftye dich uf Gkvten, sprach der keiser her,
daz dir der wurm wilde gesehftden mag smner meir.'
811,4. aUd dinief Ä}. alkr BG, in djs.eii landeit t#» mexg€Oit fMt A,
812. Dksa Strophe murio (in e pMm %—^)i, (0,w^ YZ kennen 4ie Strophe
nicht). 813. statt 2 hat la. 3 Fdfse:
0B hette siA beide getötet das woltent si» in vit eidUn.
Do reit der lampaiier Ton in in dea tftn.
er' kam uf einen gmalen stig den reit der k&ne man.
2. mit onv^eizadltem (unverdacMein €) mute reit er von. dan BC. 3. Do
reit er in dem gewüde eine halben milen wit w, 814^2. ein ungefüger;
Äw] der rokgefAg^ B€. 8154* zu der hende A] zu bei^ banden BGw,
2. Do reit er TiT) & lief w. irüde lo. fidUi W. (Y undZ lassen iden hdden
ahsitipm)^ 4. gestünde] stand, (der helfant stunt im U Z.). 816,4. nu-
mer] nit il.
— 187 —
817. Do neigt er mit 4jen» hembte gen de^^ wercban muLi
'ich sich wol, helfajit wüA^ d^ Mfitt bi mx beabw.'
zu im nam er den braokenf d^ helfimt streich mit im daa^
do reit der ^j^triobe &ixhfh%, i», WkGVi ünatem tan.
818. Er kam ui^d^ ^in lind^^ di«r w«8 Yersobert wal^
des wurden der 9Qh9n«D Si^r^t it og/m waaiers vol.
die linde was verltlpj^t von dricw a|ytgil)tta«i da.
darunter kam keia. «ddfaifiii, tx milste ensdüa&tt aau
819. Do erbeissete von .d«m vosae der heiser kibsam.
Also balde ^x die exä/^n mri»^ scäilafern im hegan.
er sprach: 'owe schl£\,it dn. witt mür odmeft dfin Upf
lant ujnd« IwTgQ «md, min 8ch(teea wip/
820. Er begunde sigen wdeDT di^tt achilto dM»
do was scdüer ^flobl^fen dier Imtm lobB^m.
zu im leite sich 4w br^h^^ d^r b^ant loiiu»» siiob bogan,
do kam der wurm wUte geaividnBtt dnreh dei» tau.
821. Do der helfasit wilid« di9n wonn kome» 9wbk
&x hQp 8i(d^ ea d^u wurm ; boi w«s aohn^tett ^ »b im bvaeh
der strit wart so herte voj» den ti«reA rae wmJe.
wie baMiOr d^r bioacke aehöiM n£ si«.«» henreii sprank»
817,1. neig h 9l wild^ ^9^ A B. niamch BG] gfeng ui. Bei he^hnt
und der bflaobß die Tolgetradi in von dan. 4 dm elüaaädche «&| «r W»
finstem /e7»2e t<;. Bei ßl$ M^eH i^ «^n«» 4Z»5ciMt^; UAkd G ha^ dU> Ui^-
Schrift: Do den keiser Ott«nit cUä wunaQ m den her^ trugen. 818^1^ ver-
zobert] bezobert C} gelippet w. 2. ogen dick W, engen sit d, 3. von] mit
C apgötten (7, abtgot £. -^ ^va» maMiKMßit mit zobcB lüst atea«tft äit»tL # :
sä $^7i^ do; so. 4. saj d|> C^. ^ 70^
Die lind mit zaubers listen was da vergiftet gar, ^
wer dar kam der mnst schlaffen, macht<m 4fJ gttfni ^fer.
Dagegen Za 528:
dy was mit zaubert gm^^H^ 44» ipl ich e]|c)k «llg«»k
wer entscU^t djMWii;«, äpr sfthlief fcodseift tiffci^
819,1. Es wüste nit der ](me», 4p «b^milb d«t ^HA^ wn «^ %> Sib er
kam zu der linden 9^^ sl^ ^ \. m 9^ 9m^ «t^af WmH. . 81)^1.. 4m wAüt
JBC Mit demselben worte €t i|)|g#« do b(l^(Wi ia< 2. fi^ (eirt^slicif ^ also
sere daz er sich nit ve^Ban (b^ian) B€i^ &. zn imH m^ hi^ Bßi 4 Zu
im an die linde, do kam der wmsL diwob de« i^ ki» — ge9tvieb(en dwrch]
wider IQ JPC. ^jtit JMe «läaM«'» 4^9r<!|[^^ ßmi m (X in Unovdmnu 9*-
rathm* 1. So. i^i, de? MUänt wilde 8«ah. koQM»' h^r viit ma<ikt MC, 2. 19
dem AJ^C, mp\ ^ Ya#t #1: v^ti^C Po sprang er a^ vü bold^i iMWk hvb,
gros Ungemach to. 3. Der helfant mit dem wurme gar kreftekliqb^il üfM^C V*
— 128 —
822. Er kratzet im nf der brüste, gelpfen er began.
do wolte er den keiser gerne erwecket han«
der schlaf het in begriffen, also er were dot,
des wurden sit dicke frowe Sidrat ogen wassers rot.
823. Daz ros an dem zome scharren nnd schnhen began.
do wolt ez den keiser vil gerne erwecket han.
der schlaf het in begriffen also er were dot.
des kam der edel fdrste in jamer nnd in not.
824. Sie kanten nit erwecken den keiser lobsam.
Do hub sich der helfant wilde von dem wnrme dan,
hin under die linden do er Otniden fant,
er sties in kreftiglichen, daz er sich tristnnt umbewant.
825. Do enkunde er nit erwecken den edeln keiser gut,
er hub sich wider an den warm mit grimmigem mut.
der strit wart erst herte von den tieren zwein,
daz daz wilde fare in dem walde erschein.
826. Der wurm ward erzürnet und stiesz den helfant zu tal,
daz im daz herze brach in dem libe, do lies er einen luten gal,
daz berg und tal doszen do began.
wie lute der bracke erschrei ob dem tugenthaften man.
827. Do der wurm wilde den sig an dem helfant gewan,
er hub sich under die linden und schlant den künen man.
mit sohilte und mit helme fast in sinen kragen,
er begunde in den jungen zu einem luder tragen,
828. Daz sin nie ward innen der keiser lobsam.
Do er kam uz der linden, do erwachet der küne man.
824,3. sich BCw] in A.
825. Er sties in aber mere mit dem hobt uf die bmst,
er gerte siner helfe darumb tet er alsns.
Do er nit kunte erwecken den forsten hochgebom,
do lief der helfant wilde wider an den wurm.
Sich hub ein zom herte zwischen den tieren zwein
daz daz wilde fore in dem walde erschein
von den herten stössen der vil von in geschach,
daz daz blut so rote von in beiden brach, w,
4. füre a] ftir, fir. 826,1* hin zu tal JBC. Der wurm sties den helfant
hinder sich zu tal to. 3. diessen, erdiessen w, 827,1. Also der wurm
dem hilfant hette gesiget an to, 4. Bisz under die ahseln er begmid —
[den jungen] Ä,
— 129 —
Sin hende leit er zasaiaen : 'owe, herre got, dirre not I
sol ich von dem wurme one wer hie ligen dot?'
829. Er greif dem wurm in den munt und wolt da3 swert gebogen han,
do sach in den arm regen der wurm Schadesam ;
er lief zu einem bome und sties im daz hopt daran,
daz im brach daz herze in dem libe dem keiser lobsam.
830. Er trug in mit gewalte über berg und tal,
daz er sin nit enfalte ; grosz was sin schal,
bisz er in brahte mit im in den berk.
er leite in den jungen fttr, sie sugen in durch daz werk.
831. Owe des groszen jamers, des an dem keiser do geschachl
daz ros den zom mit kreffcen von dem bome brach.
Daz ros und der i)racke, kerten gen Garten dan.
do verstunt sich wol der mere die keiserin lobsam.
832. Sie wiste dennoch nit rehte, wie ez ergangen was.
Sie begunde heisze weinen, ir ogen wurden nas. *
^Owe ros unde bracke sint zu huse kumen,
ich förhte minem herren si der lip genumen.
833. Und het der riche keiser also den lip verlorn, f
so habe ich sere engolten mins argen vatters zom,
der die wilden wurme het gefrumet in daz lant,
dovon mir armen wibe arbeit wirb bekant,'
834. Man erfur zu haut die mere, daz er was dot.
do hub sich von der frowen jamer und not.
Sie klagte klegelichen den fllrsten lobsam,
do kunte nieman getrösten die keiserin wolgetan.
^ 828,4. one wer von dem wiirme (hie) geligen W, 829,2. der arm
und der wurm in A versetzt. 4. Daz herz brach inBöw. dem keiserlichen
man C. 880,2. sin] im hc. falte die stige wnrdent (wart) im smal w,
8. gar verre in einem gewilde in einem holen berg w. 4. in für die jungen
BCw. 881,1. Der wurm hiez schadsam von dem der schade geschadi w.
2. mit kreften fehlt W] von kreften hc, 3. Daz ros] Es Ä, kerten BC] kamen
Ä. Do lief ez mit dem bracken gen Garten durch den tan w, 882,1. rehte
BC. fehlt A. Owe des herzenleides sprach die keiserin w. 2. Zm irme gesinde,
wo mag der herre sin w. 8. Sie sprach owe W, 883 nur w. (auch nicht TZ),
884. Doch wart sie wol innen wie ez ergangen was,
do weinte die keiserinne, daz ir die ougen wurdent nass
und die wangen daz det ir sicher not,
sie klagte in ganzen truwen irs lieben herren tot. w,
9
— 130 —
885. Daz wafiser von den og&n. ir ^sa a.ll^ett zitea flog,
sie und ir megetin betten ja»L«r gros,
sie klagte in wol mit truwen bisz in daz vierde jar.
daz dut nun keine frowe, seit uns disz buch fttr war,
836. Durch siner seien willen »o gap sie michel gut f
münchen umde p&iffen, also mia noch bülichen tut;
wo man die armen lute in den husem fant,
in aUem irem lande, den mähte sie lidig ir pfant.
887. Einen schönen schilt nuwe frümte die firowe w<^getan. f
daran lies sie malen Otnit irea üben %ian
mit roter lasure, daz sage ich farwar,
ein krön uf sinem houbte von rotem golde klar.
888. Ander halp dagegen ein wunderschönes wip> f
lieblich anGSUsehein wais ir beider lip.
er hette sie umbvangen und kuste sie an den munt.
des wart der keiserinne dicke jamer kunt.
889. Do der riche keiser vörlorOÄ h^ dien lip,
do klaget zu der altöft Troyen Wolfdieterich Bin irip.
daz krutz nam er nach werde ftfer sich an sin wat :
^Ich wil fam zu dem heiligen grabe, daz unser beider sele werde rat.'
Ayentore do Wolfdkteai^h die ewölf schech^ etsMxig.
840. Do reit er von der feöte der unverzagte Inan
wol ein tagreste fttr einen gtttnen tan.
die gar verruchet ivuren, Ibitweten denselben walt,
do durch refit Wolfdieterich A&t küne degen batt.
841. Do er in daz gewilde 'r^rol in mitten katn,
im 'begegenten an den ziten zw5lf ungetöfter man.
i635,l. Sie weinte utid klftgte den Inserwelten man, 3. Niem^ getrosten
künde die frowen wolgetan w. 836 bis 888 nur tu. (atMh Yu. Z. nicht).
4. allem lande a, allen im (sinen) landen heä. 887,2. malen] machen l>c.
838,4. dic3te] gros ad. 839. Hier hc^m BC den Abschnitt und G die
üebersehrtft AVentnre wie Wölfdietrich zwölf schachman erschlug. 4. sele]
dort c. 840. Üeb9r8chr^ in a. Bisse aventure saget wie "Wolfdieterich
zum heiligen grarbe "rert tmd die zwelf schachman ersiecht in dem walde.
(Auch T hat hier den Abschnitt), 8. yermchent A. verrochen B. die gar
verrucheten waltlite 6. 841,1. mittel C.
— 131 —
do sie in ane sahen,, ßie hielten stilj^ do
und wurden alle glicba de» hßrjren künfte fro.
842. Einer sach den andern vil lieplichen an.
Sie sprachen : uns wil beraten Machomet und Terfijan,
und darzu Appelle Medelbolt und Juppiter.
wir werdep. hi^ ber9,ten na.ch nnsers herze» beger.'
843. Eumelher der starke, der ir meister was,
der sprach : 'sin schilt der schinet also ein Spiegelglas,
den mus er mir hie laszen/ so rette der küne man.
dennoch wiste ir keiner, wie ez im sölte ergan.
844. Der ander schachere, der hies Wji^ergrin.
er sprach : dnit geselle, der schilt sol wesen din.
daz ros daz er nun ritet, daz mus min wesen.
er kan zu disen ziten darumbe vor uns nit genesen.'
845. Der dritte schi^here was Bettewia genant :
'Widergrin, lieber bruder, daz ros si din pfant.
so wil ich von dem hopte im zerren den heim,
daz wissest sicherlichen, dem kreffcelosen schelm.'
846. Bitterolf der vierde acheoher geheisen was.
der sprach : 'ich han in balde gesetzet uf daz gras.
Siner isinhosen mus er mir laszen ein,
oder mit der helmbarte schlahe ich im ab ein bein/
847. Isenher der fünfte scteqher was gezalt.
er sprach : 'ich wil striten mit im mit gewalt.
Also ir nun geteilent, des sullent ir sicher sin,
so mus sin liehtes wafen weisz got wesen min.
842,2. derfiau BC. Tr^ri^y^n ,c^ Yjaa 4' {t^x&mi ßm Beim auf hant T).
3. medolbort B, medelbelt a, mia^j^oU l?<fd. (fehlt Y-)' 4. begir A, 843,1.
Romelher Ä, Eummeler ,^. An^ßlh^r^ T, Ätarker] alte C. 4. ir keiner] er
kleine bc. 844,1. schecher. — wide^igrin C. Boldßgrin T. 3. ros] marg w.
min mm hie wesen Ä, 4. 4anmib 4^ fehlt C. vor uns fMt AB» vor mif w.
845,1. schecher. betwein BC. ibottenwin a, Baldewin T. 2. ros] mairg w.
X im fehlt A,. 4. schelmen A, Der lucht recht als der mone durch nebel un4
durch (melm) 7. 846,1. Gritolfa, (Jotterols6, Ortolfc, Eritolfd, Pitrolf F.
847,1. Ifanher A, Qfenher B, Isenhart (Senhart, Bernhart) VJ» Isenher CT.
2. mit im striten A, 4. so] Nun A.
— 132 —
848. Ortwin der sehsie hies also man uns seit.
er sprach nz senden mute : 'mir mns wesen leit,
sol mir des gesmides von dem jungen man
Tolgen nit von hinnan : die blatten mns ich han.'
849« Hehnschart der sibende schecher geheiszen was,
er sprach : 'trat geselle, ir tragent mir groszen haz.
Also ir nun geteilent, waz wellent ir mir beschem ?
des rosses wafendecke mag mir nieman erwenu'
850. Nun hielt bi im nahen ein starker schachman.
er sprach : 'also ir geteilent, waz wellent ir mir lan ?
daz Spalier gut von sidin daz mus ich von im haben,
daz der degen ziere ftlrt umb sinen kragen.'
851. Der nünde stund dem ahten do vil nahe bij
der selbe waltgebure was geheissen Betlij
der rette so freveliche, er sprach: 'ir beide gut,
so sullent ir mir doch lazen des beides stahelhut.'
852. Wolfram der zehende hies, also man uns seit,
er sprach: waz sol mir werden, ir beide vil gemeit?*
er sprach : so wil ich haben des beides stahelschos.
Anders ich mache in schiere vor mir des lebens blos.'
858. Der elfte schachere was geheiszen Billung.
'ir went gar ungeliche, sprach der degen jung/(
848,1. Ortwig Y, als uns daz buch noseit w, 849,1> Helschart TT,
Helmschrot w^ Helffart Y. 3. mir nun A. 850,3. salier B^ bolier, heilere
&o, haben B(J\ tragen A, daz mos er mir geben w, 4. mit beiden minen
henden nim ich im darumbe sin leben w, mit beiden minen banden wil
loh in dorumb bestan BC. In Y wid der ungenannte achte den halsberg.
Nach 850 haben BCw, eine Strophe:
5. der ahte (abtent, abste) was geheissen Kotolf also man seit.
er sprach, so ir geteilent sin gutes wafenkleid,
daz gute kollier daz muz ich von im tragen
daz der degen dere f&rt umb sinen kragen.
(5 bortolf, Bertrof6c. Rotalt F. 7. colierd, kolir c, koller dB, gollerCT.—
In Y steht diese Strophe, aber Botalt wird als der neunte geeählt, so dass
Billung der gwölfte und letzte ist, itnd Mortgran nicht erscheint), 851,1.
ahtenden A, ahtesten, ahsten w, 2. botley B, beldely C, yolder a, blede-
lin 6, bendelin c, artelay Y, In d fehlt 850,8 bis 867,8. 852,1. Wolfhart
a, Wolrand 5c Olbrain Y, 8. So sullent ir mir lassen C, Er mus mir geben
schiere m>, (sin steheline schos Y). sin starkes isenslos «o. 4 schiere] balde
A» TOT a] Ton A, 353,1. schecher.
— 133 —
teilen daz gescliinide.' Dem tmgetöfken man
wart zom von waren sohnldeh. der zwöffce hies Mortgran.
854. Er sprach : 'nun hörent ir gesellen, Billnng tut der rede not.
Nun müsen wir doch alle vergiesen daz blut so rot,
wanne man uns anritet und ims gerne wil vahen ;
davon suUen wir alle glichen teil enpfahen.'
855. Nun was Wolfdieteriche in also nahe kumen,
daz er der rede und worte het ein teil vemumen,
wie sie daz geschmide teilten an dem libe sin.
dem edeln ritter küne wart do sorge schin.
856. Do volgeten dem zwölften die eilf schachman,
Wolfdieterich der werde ward do geriten an.
Eumelher der starke rante in an sicherlich.
in stach dot zu der erde der Krieche tugentlich.
857. Also die eilfe sahen, daz der zwölfte dot was,
gen im begunden sie gaben mit vil groszem hasz.
Sie sprangten alle gliche und stachen mit ungehabe
uf in so kreffcigliche, daz ir fllnfe vielen abe.
858. Zu haut sie ufgesprungen mit zome die schachman.
Wolfdieterich den jungen liefen sie alle an.
Sie deten im so heis mit starken schlegen gros,
daz im der rote sweis durch die ringe flos.
859. Wolfdieterich der mere frumpte in ouch ungemach
uf die schachere er hew unde stach.
durch sie begunde er tringen der stolze degen klug,
mit siner scharpfen klingen er zwen zu tode schlug.
860. Erst wart der strit herte von den schechem gemein,
uf den Kriechen sie berten, ir schlege waren nit klein.
Sie begunden in bluwen all umbe sinen köpf
und auch sere nuwen, daz er gieng umb als ein topf.
853,4. morgan w. (In Y wiU Billung die gcHdnen Sporn), 854,1. der
W] die w. 855 fehlt w, (steht Y 801). 2. die red und wort A\ ret unt
wort B\ der wort G. 856,3. rante a, reit W, kam c. 4. dot feMt A,
857,3. sprengten A. [mid stachen] mit grosser u. 6c. 858,4. im] in A,
859,1. mere ab, junge BGy küne A feMt c 4. sinem — swerte A. 860,1.
Der strit begunde herten w.
— 184 —
861. Der Krieche in zome wütend an die schecher lief,
er schlug in mit heldes mnte vil der wunden tief,
die helme begund er spalten mit eUenthafter hant,
der schecher er drie falte dot nider uf daz laut.
862. Erst ward den sChechem zorn umb ir gesellschaft,
den Kriechen hochgeborn liefen sie an mit kraft,
die wafen sie erburten die schecher unwerde,
uf Wolfdieterich sie hurten daz er viel zu der erde.
863. Uf sprang geswindigliche der Krieche vil gemeit,
er lief an ritterliche die schecher unverzeit.
waz er ir mohte erlangen, den lag ez nit gar eben,
ez was \imb sie ergangen, er nam in allen daz leben.
864. Der strit ungefüge hiemit ein ende nam.
Wolfdieterich det küne den obem sig gewan.
er spotte ir mit schalle, also wir ez han vemumen.
er sprach : ^nun sind ir alle zu glichem teile kumen.'
865. Do trabet er von dem walde harte tegenlich,
snelliglich und balde der edel fttrste rieh,
bisz er Grijmure die bürg wunsam
der helt vil gehure mit ogen wart sihtig an.
866. Daruf was gesessen ein wirt so lobsam,
Ernst was er geheiszen der tugenthaffce man.
dar kert er vil balde und bat sich laszen in.
daz wart getan vil schiere, im wart do tugent schin.
867. Sin ros ward im enpfangen, dem edeln tegen rieh ;
der wirt kam schier gegangen und grüst in tugentlich.
^gotwilkomen herre,' sprach der burggrafe do.
er ward von rehter milte sines lieben gastes fro.
868. Sin lichtes wicgeserwe ward im abgezogen,
sin swert wart im enpfangen daz ist ungelogen.
861,3. die helme er erschalte w. 862,3. schecher allesant w, 4. viel
nider uf daz lant w, 865. BG (auch Y) machen hier einen Abschnitt^
und G hat die üeberschrift : Aventure wie Wolfdieterich gen grünen kam.
3. grymere B, grymmure G, grimure a, grüme h, griene c. strassenmure Y,
866,4. im] in Ä. 867 fMt BG. 3. burgher hc, 4. lieben ad, fehlt W.
(von rehtOT liebe sines milden gastes 5c.). Hter beginnt wieder d. 868,1.
wigeserwe a, wisgerwe b, wisa harnsch c, ringe swer d; sin vil lieht ge-
achmide TT.
— 185 —
der wirt von dem bnse fort iti äzi gut gem&e]ii,
wenn er den fttrsten junge gar sere gerne bi im sack.
869. Der held hette ein tohter, ein tiaerweltea kint;
die schöne jimifrowe was geheiazen TrntliBi,
nach ir vil lieben mnter ; die userwelte magei,
die enpfieng do tugentlioh^ den ritter unYersaiget.
870. Sie sprach: *vil lieber berr^, ir Bult wilkomen «in.*
Do fieng in bi der hende daz fine megetin
und fmrt in geswinde nf einen pallast dan.
sie blicketen tugentlichen beide einander an.
871. Zu im sprach die reine hochgelopte maget;
'wir sint beide alleine, ritter wyewaget :
Nun sagent tugentliche mir m dixr^ zit,
von welcher hande riche ir b^r bekumen sit.'
872. 'Do bin ich von Kriechen ein eUeijder man.
ich bin geheiszen Wolfdieterioh, jungfrowe lob»9,m :
min vatter hies Hugdieterich, Hilteburg die piuter min,
ich sage dirs, maget edel, ir beider kint ich bii^.'
873. 'So han ich gehöret von uwem tugenden vil,
sprach die kusche reine, wol ich daz sprechen wil,
daz mir uf der erden nit liebers künde geschehen,
dann daz ich uch, ritter edel, mit ogen han gesehen.
874. Die tugentliche frie schied do von dem man,
des Wunsches amie kam in ein gaden gan,
do die kusche reine ir megde inne fant,
sie sprach : 'ir junkfrowen durch got nun sint gemant.
875. Und helfent mir enpfahen mit flisze einen tegen ;
darzu sullent ir uch gesten, laszent nit underwegen,
868,4. gar sere am .0. 369,1. kint] megetin bod, (in h aus Mni ver-
bessert; aber a hat Mnt). 2. trutling a, tritelin b, dratlin c, Trnwelia d,
Trewtlind Y. 870,1. vil fehlt A, sullent gotwilkomen A. wilkom B, got-
wilkum a. {In B. fehlt 870,4—880,8). 871,3. saget (mir) durch nwer gute
(tugent) an AG. 873,1. So hon ich von uwon tugenden vil gehörent sa-
gen 0. 2. sprach die maget edele, s j fort in in dn gaden C. Su. 4 fehlen
in G. 4. ritter edel] forste werde t<r. 874,2. [kam] in ein kemnote kam
w. 1 u. 2 fehlen G. 4. sie sprach wol uf gemeine ir megede allesant w,
875 fehlte. 1. mir zudem besten enpfUien e. t. u^. 2t sullent wb^ uns gesten
lassen A.
— 136 —
kosperlichü kleider sullent ir legen an,
und trahtend daz daz beste von nch werde getan.'
876. Do der junfcfrowen mnter den helt do vemam,
mit maniger megde gate gieng sie fär in stan.
mit einem senften gmsze die reine in do enpfie,
mit manigem mnnde susze. die wirtin nit enlie,
877. Sie fraget in tugentlichen den tegen lobsam,
also ir schöne tochter vor hette getan.
Daz ward der schönen frowen lenger nit verdaget,
wannen er kiünen were, daz wart ir schier gesaget.
878. Do hies schiere springen die edel wirtin
nnd hies ir dar bringen den lichten klaren win.
die köpfe waren wehe, die herftlr worden getragen,
ergraben von golde spehe, also wir hören sagen,
879. Ernst der bürge herre mit beiden wnnnesam
kam nf den pallast schöne zu dem Kriechen gegan.
die tisch von helfenbeine wurden do bereit,
manig tuch von sidin kleine ward daruf geleit.
880. Dem edeln ritterktine Wolf her Dieterich
wart zu gemasse geben die junkfro minneglich.
Sie blicket in mit ogen tugentlichen an,
von ir ward vil togen daz beste do getan.
881. Ernst der bürg herre ouoh des nit enlies,
sinen gast edel er faste essen hies.
er sprach : 'tohter gute, du solt ez im bieten wol.'
do sprach die wolgemute : Vatter ich daz tun sol.'
877,3. — - frowen vil schiere do geseit 5c. 4. wennan der firste were so
er alleine reit 6. 4. fehlt c. — 3 Des ward der fressen here usser mossen
not, a(d), 4. Sii gedochte in irme sinne im täte essen not a(d). 878,1.
schiere w\ do balde AG. 2. Uehten 05] edehi Aad, 879,2. Der (Er C)
kam AG, gegangen A. zu dem werden man 0. Trat uf den p. s. der tegen
dar kam (der tegen lobesan<IJ w. 4. kleine a5] fehlt. 880,1. Do sie ge-
nament wasser dem held W. w. 2. Wart geben zu gemasse w. 3. tug.J
lieblichen G. Sie blicket aber mit ogen den edeln herren an w. 4. w. Do
ward daz beste [do gar G] tugentlich getan ABG. 881,1. herre] grave
BG. 4. vater es geschehen sol w.
— 137 —
882. Ez ward im willigliohen von dem wirte erboten,
man trug im dar spise gebraten nnd gesoten ;
allez daz die erde zn Wirtschaft solte haben,
ez wart im von dem wirte mit eren herfiir tragen.
883. Do die tische reine wurden erhaben dan,
sie giengen do gemeine für den fürsten stan.
dem wirte ward grosz ere von dem gaste geseit»
der guten handelunge, die er an in hette geleit.
884. Der tugentliche Krieche wolte do sin geriten,
der edel wirtinne wart mit hübschen siten
gedanket und ir tohter, der uszerwelten maget,
von dem ritter junge ward in grosze ere gesaget.
885. Do bat in dabeliben die maget minneglich,
des antwurt ir mit zühten Wolf her Dieterich.
Er sprach : 'maget reine, ich mus von hinnen farn.
der riche Krist von himel mus uch wol bewarn.'
886. Zu wirte und wirtinne er do urlap genam.
Sin lichtes wicgeserwe ward im geleget an.
Zu der schönen maget er. urlap do enpfieng,
der edel ritter ziere do zn sinem rosse gieng.
Aventure wie Wolfdieterich den grossen risen erschlug der im sin
mamer briet. "
887. Es sas daruf mit gute; wibunde man
mit luterm gemüte er sogen began.
er segente besunder Trutlint die reine maget.
do schied er von der veste der ritter unverzaget.
882,1. willig.] wol mit spisen w. 2. dar B] der C, darnach Ä. — trug
nach prise gebraten — w, 3. solte haben C] haben sol ÄBw. 4. C. wirte
erboten harte wol AB. Dem edeln fursten werde was mit der Wirtschaft
wol w, 883,1. Do nur C. so reine alle ausser G, 884,4. grosse ere]
ere vil w. 885,3. [von] Ä. 886,1. Zu dem alle, nnd AGy und der B»
und zu der w. 2. wis geserwe a, wis gerwe &, wise serwat d, gewant c,
geschmide W. 887. Nur W hat den Abschnitt, B ohne Ueherschrift C
Aventure wie das wolfdieterich über mer für und ime sin marnere ward
gefangen und gebraten und wie das er den selben ze tod schlug. 3. trut
liep A, trautlint B, drutlin C. u, s» w.
- 138 -
888. Durch ungerische riebe kerte der fürste dan
uf durch Oesteriobe bisz er gen Bayern kam.
Swaben die gegen lies er zu der rehten bant.
do kert der ritter edel in Lamparten lant.
889. Do durch reit er geswinde dabin gen Tusobgan.
do ilte er getrat e bisz er gen Falle kam.
do lit ein stat veste ist Messefride genant,
do schiffet Wolfdietericb über daz mer zu bant.
890. Sin kil gieng im eben uf dem wilden sq,
nich sinen dienstluten ward im also we,
- vil dicke wand er sin hende der tegen lobsam,
do enpfalcb er got von himel sin eilf dienstman,
891. Uf dem wilden sewe for er also man seit,
er kom in ein gewilde der tegen vil gemeit.
ez kamen starke winde gegen dem kiele gan.
er muste keren geswinde an daz lant hindan,
892. Wolfdieterich der ktine us dem kiele getrat,
do begreif er uf der grüne einen engen pfat.
Sinen mamere er in dem schiffe lie,
der Kriechen in daz gewilde zu maszen ferre gie,
893. Bisz der werde Kriechen verirren do began.
ein ungetöfter valant gieng gegen dem kiele dan.
der mamer was entschlafen, daz sag ich uch fürwar,
der rise ungebure begreif in bi dem bar.
894. Er swang in also balde über den rucken sin,
und trug in mit gewalte zu dem gebirge hin.
Nun hörent von dem groszen, wie er was getan,
des tufels eidgenose, ich wil ez uch wissen lan.
3§S,2. österriche Oa, estericheft. 3. gegendc 889,1. reit] keit ÄJBd.
— tiiBchkan. 2. er (also) geswinde W, 3. weffrindn a, mefridum 6, me-
frid c, wöffondun d. müssenburg T. 891,1. sewe wilde &c. 2. gefilde Ä.
3. hin gQgm BC, — gegan BCw, 4. daz] einander bc. 892,2. er uf 4er
grüne 0, in in der grüne w, der tegen küne AB, gar ein enges (enger) w,
4. gefilde (gewilde) BCw. — zu majBsen] unmassen Bw] ein wenig zu 0.
893. Sier haben ad* eine üeberschrift. (Disse aventore saget a.) wie der
rise den mamer brotet. 1 fehlt hc, 3. daz ist endlicbw w^r BO»
— 189 —
895. Sin antlit was dem langen wol einer ein breit,
gel waren im die ogen, also uns djgz buch noch seit.
Sin nase was geschaffen krump also ein widers hörn,
von dem waltaffen ward manig held verlorn.
896. Daz har uf sinem houbet was im also ein swam,
swarz was im sin antliz, dem nngetöften man.
Sin mul in solcher wite also wir lesen hie,
kein man bi sinen ziten sach kein witer mnl noch nie.
897. Die zene in dem munde waren im also wis,
wan er übel dun begunde, des wände er haben pris.
Nun sagen wir von den oren wie die waren getan,
sie glichen esels oren : er trug engstliche kleider an.
898. Nun wolt der edel ritter do faren von dan,
sin klag was so bitter umb sin eilf dienstman.
do er kam zu dem kiele, ein kleines knebelin
sprach : *vil lieber herre, der mamer ist getragen hin.
899. Dem hochgelopten Kriechen was not zu der widervart.
ein hütte sach er riechen, der werde tegen zart,
darin was gestrichen der ungetöffce man.
der edel held vermessen kam aldar gegan.
900. Er trat zu dem füre, do er den valant
sinen mamer braten bi dem füre fant.
der valant ungehure leit den braten hindan,
er hete von beren hüten engestliche kleider an.
901. Er trug ein kolben grosze an siner rehten haut,
dovon manigem helde schade wart bekant ;
den flirsten hochgebom den lief er do an :
'du bist der verlorn, ich mus dich zu einer spise han.
902. Er wolte den tegen junge mit so vil groszem haz
^schlahen zu der erden, der Krieche was nit laz.
895,1. dem langen w] die lenge W, 3. widers] wisent w. 896,1.
was wis also ein swan w. (Y). 4. sach vor bi alle. 897,2. was er ubels
getun künde C. — wände] ward A, wolt BG. 4. glichenten^, glaichenB,
glichen c. 898,1. ritter edel TT. 4. der mamer] min meisterte. 900.
In d. fehlt 900 bis 916,4. 901,1—3 fehlen Ä, rehten] snellen w. 2. ma-
nigem schade davor was bekant w, 902,1. junge] werden w. 2. — ir
sult wissen daz w.
— 140 —
hinder sich getrate Wolfdieterich gesprank,
zu vehtender swere stund im sin gedank.
903. An Krist von himelriche gedahte do der helt,
er lief an ritterlichen den risen uszerwelt.
der grosze lies do fallen, also wir noch hören sagen,
den ungefttgen kolben, den er do hette getragen.
904. Er wolt in mit den armen zu im gezwungen han.
ab schlug im beide hende der Krieche lobsam.
der ungetöfte valant viel nider uf den kle.
im taten beide stumpfe usermassen we.
905. Er sties sie aUe beide in sinen witen munt,
des lachet Wolfdieterich zu der selben stunt,
daz lachen mute sere den risen gremlich,
er sprang uf von der erden, dem ritter loblich
906. Sties er mit den stumpfen einen engestlichen stos,
daz im daz blot so rote zu mund und nase uz schos.
Erst wart von schulden zornig der Kriechen tugentlich,
an den selben stunden Wolf her Dieterich.
907. Der vil werde Kriechen gab dem ungetöften man,
einen schlag zu den brüsten daz er dot viel uf den plan,
er gieng hin wider balde zu dem kiele do zu haut,
do er den kleinen knaben einig inne fant.
908. Er sprach : 'durch din gute, nun gib mir dinen rat,
wenn ez umb uns beide gar kümmerliche stat.
der kleine sprach zu dem groszen: *min rat der ist getan,
ich sage dir, lieber herre, daz ich dir nit enkan
902,4. vehten der C fehten zu B, vehtende der a, ferhten der h. föh-
ten der c. 904,1. betwungen 5c. 4. stumpf JB, stumpfen 0] strumpfe J.«i;.
905,2. BG. lachet uf derjieide Wolfd. stunt ^w. 906,1. dem strumpfe^]
eim strumpfe w. 2. und zu nasen A. nasen C. zu dem mund [und nase] B.
die ougen gar begos w. 3. zornig der] zorn dem Wh. zom von a, erzürnet
der c. 907,1. dem vil A, Er gab [dem grossen risen C] dem ungefügen
(ungehuren B) man BG, Der herre von den kriechen gab dem grossen
man w, 3. balde w, fehlt W. 908. (Hier hat Y einen Abschnitt), 2.
umb nur G, uns beiden dUe,
— 141 —
909. Mit alleu minen simuBn gehelfen von dem staden/
Sie wurden alle beide mit sorgen überladen ;
mit vil Sender swere was do vil sicherlich
daz tugentliche herze des beides Wolfdieterich
910. Befangen also starke. Er wolte von dannen sin
gefarn über die sewe, im wart gros jamer schin.
er sprach: 'drut geselle, hastu gesehen ie,
wie man die kiele rihte, des bescheide mich mm hie,'
911. Er sprach: ^vil lieber herre, wellent ir mir gefölgig wesen,
so mugen wir nf dem wage harte wol genesen.
du bist»ein helt vermessen, ritter löblich.
e ich dich wolt hie laszen, daz wissest sicherlich,
912. Ich wil e mit dir sterben, helt so wol getan,
e ich dich sus verderben, herre, wölte lan,
helt waz ich dir gebüte, des soltu folgen mir,
uf dem wilden sewe, als ich nun sage dir.
•
913. Wiltu dich wider sperren, Wolfdieterich herre min,
so müsze wir beide samt hie des todes sin.'
^Waz du mir gebütest, daz wil ich folgen dir,
wie du selber wollest, nach dines herzen begir.'
914. 'Do lasz du, werder Krieche, daz seil nit uz der hant,
wenn ich dich heisze ziehen, des söltu sin gemant
uf dem wilden wage, flirste lobsam,
ez sol dich nit betragen, waz ich dir gebieten kan,
915. Nun folge miner lere, edeler tegen rieh.'
'Daz dun ich uf min ere,' sprach Wolf her Dieterich,
Nun füren sie von lande, also man uns seit,
gar ane alle schände in michel arbeit.
916. Da sie uf daz mer kamen also ich uch sagen wil,
gegen in in einem kiele ilten wilder beiden vil.
909,2. wurden Äa] waren. 4. dem helde w. 911,1. lieber] truter b,
2. harte wol] deste bas BCw. 912,1. so fehlt Ä. 3. dich lere 0 (: 4 mere
statt sewe). 913,3. ich gern f. A, ich gerne [folgen] dir w. 4. wilt A.
Volgen willekliche w. 914,4. ez sol] las C. betragen a] betriegen TT.
(dir nit sin trage bc.)- 915,2. ere] truwe Cw, 4. micheler C. 916. Hier
machen Bö einen Abschnitt undC, hat die Ueberschrift : Wie das Wolfdie-
terich uf dem mere stritte. 2. ilten Böa\ kamen AI iteler &c.
— 142 —
die waren roabere, also wir hören jehen^
Sie begonden alle gliche den Exiechen anesehen.
917. Nun ilten vil halde die ungetöften dar,
da sie in dem kiele wurden des beides gewar.
bi den selben ziten hub sich knmber und ser
und angestliches stritien uf dem wilden zner.
918. Sie waren unverdrossen, daz ist ungelogen,
zu im ward geschossen mit starken hombogen.
Sie Schüssen alle zu male die ungetöften do
ane aller schlachte twale. Der kleine was unfro,
919. Der bi dem fürsten riche in dem schiffe was ;
daz wissent sicherlichen, sin ogen wurden nas,
er rief den degen here mit grossem leide an.
die beiden schusseu sere gen in beiden dan.
920. Do tröste sinen gesellen Wolf her Dieterich.
er was in grossen sorgen der edel flirste rieh,
er wart erm^nt sere von des kindes klage,
er sbrach : 'ir aller ere und pris wil ich bejagen.
921. Wie ich armer Krieche han hinder mir gelan
min eilf ritter here, doch wil ich sie bestan.'
der wilden Sarraszine waren sibenzig^ so joaan seit,
sie frumpten an den stunden dem werden ritter leit.
922« Mit dem wilden füre Schüssen sie gegen den man.
der kleine hinder den groszen vil kume do entran,
dem tugentlichen Kriechen wart michel jamer schin,
do er YQTjmm den kleinen hi&der dem rtloben sin.
923. Der edel ritter küne bot im von der hende dar
ane alle missewende ein fingerlin so klar,
erst wart dem «adeln Kriechen not vU betont,
der schilt fieng an m nechan und brum^n yqx der hant.
\
917,1. Sie Mm [vil] W. 2. des beides wnidea BCw. 718,1. S. w.
n. wl Daz wissent «leherMch^ W. 2. armbogen 5] bogen c, hantbogen d.
4. alle A. quäle Wad.] twale b] wal c. 919,3. rüfft 0. d. d. h. w] Wolf-
dieterich TT. 4. vil sere Ä] schiere €. 920,4. bejagen] verjagen Ä,
1. trost in d^ gute w. 2. was doch in nnmate w. 921,2. here d] herre
Wa, 3. fünMgdc. 9^1. Do bot im von der hende der edel ritter dar w.
— 143 ~
924. Do enpfand der brüA^te der yil werd« man,
mit manheit und mit klinste springen ^ began
gegen den ungetöften wol nun klaftern lang,
nf dem wage wilde zu in er in den kiel gesprai^g.
925. Den kleinen er alleine in dem andern lie,
an ein vil lutes schrien der knabe do gefie ;
wem wiltu mich lassen, vil lieber herre min ?
mus ich uf disem wage hie also verlorn sin ?'
926. Do tröste in Wolfdieterich der türliehe degen,
er sprach : ^ich lan, geselle, dich nit underwegen.'
Die beiden sach man risen vor dem ktinen» man.
daz schuf daz edel isin, daz dem herren lobsam
927. Sin meister hette geben, do er von Kriechen schiet,
daz hochgelopte wafen manigen do verschriet.
Sich hub an den stunden ein vil hertes spil.
man sach von dem beide groszes strites vil.
928. Waz er ir mohte erlangen, der edel f0.rste gut,
die wurden schiere gefeUet ndder in daz bkrt.
ein rumunge also snelle ward seidere do getan,
daz der kleine sin geselle sich frowen do began.
929. Do er den fürsten reine sigehaft do sach,
zergangen was dem kleinen swere und ungemaeh.
der vil starke Krieche det den beiden we,
er warf ir wol vierzig über bort in den se.
980. Von sinen starken henden geschach in ungemach,
daz ez sin geselle gar yrijleclichen sach.
924,2. künsten^O. 925,2. Äa\h?'\, [an] do VB&eG, begieß, do Jhd.
Der knab eins luten schiigendeB angie c. 8. Er sprach wem W. 4. hie
fehlt C, also fehlt Ä, beides fMt B] allein w, 926,1. ein tixriicher ah.
2. ab. dich geselle nit A. 4. daz im der herre lobsam w. 927,1. geben]
verlassen w. 2. verriet AB, Terschriet Cw, 3 «. 4 versetzt w. 4. dem
heldie Bw\ den beiden J.. dem beiden <7. 928,1. erreichen C^. 2. schiere]
do w. in ir eigen blnt w. 4. Sin vil trut geseUe rief in mit zühten an w.
929,1. w. Do er gesigen sinen herren sach W. 2. BCw, [dem kleinen] sin
s. und sin u. A. 930,1. sinen henden snelle w. 2. Nim liöveni wie der
yil kleine do sprach 0.
— 144 —
Der kleine sprach mit zühten : Wn jamer ist dohin,
ich sich die heiden risen vor dem herren min.
931. Daz ich sie sich ertrinken, zergangen ist min leit,
die ungetöften heiden, die uns daten leit.'
Die Sarrassine hetten schiere ir ende genumen
von dem werden Kriechen, also wir ez hand vemumen.
932. Dannoch was ir einer, der was Ger genant,
von dem wart sit dem Kriechen fröden vil bekant.
Do sprach gezogenliche der flirste lobsam :
'wiltu Cristen werden, heidenscher man,
933. So ml ich dich töfen, so wirstu min genos ;
ich sage dir, werder heiden du wirst an tugenden gros.'
^Owe, sprach der heiden, wie ich daz grife an,
daz tete ich also gerne, daz ich wurde also ir ein man,
934. Also sprach der heiden, darnach stünde min gir.'
Do sprach Wolfdieteriche : 'daz wil ich helfen dir.'
Also kreftiglichen er in fassen do began
under sine arme den heidenschen man.
935. Er sties in in gotes namen in des meres stran,
do wart der wilde heiden ein guter Cristenman.
Wemher wart er genennet der heiden freischlich,
und wart sit erkennet für einen ritter löblich.
980. 8 t«. 4 felüen BC. 4. ich sähe die herren risen A, Die heiden
sint und flühten vor d. h. m. w. 981,1. sich sie A. vergangen B. daz ist
mir nit leit C. in dem wage breit w.
2. Die wilden Sarrasine ' als man uns noch seit 0.
Und euch zu gründe sinken daz ist mir nit gar leit w.
8. Die wilden s. [die A] hetten AB.
Hetten ir ende von dem* kriechen genomen 0.
Vil schier die ungeteiften zu tode warent komen w.
4. Er machte in vü manigen siechen als wir — 0.
Darauf hat C noch zwei Zeüen :
der edel fürste werde en derselben stunt
er machte da die heiden alle ungesunt.
982,1. Ünz an einen w» — Ger fehlt a, Gemot c, Werner d. gere T. 938,1.
wirdest du C. 2. din manheit wirt (gar 0.) gros BÖ. 984,1. Also] Do
A. heiden Gere Ah. begir BC. daz wer mins herzen gir w. 2. Wolfd.] der
krieche here w. (der tugentliche here C, der tegen B.). 4. sine] die A.
S u. 4 w. Des ritter gut und riche den heidenschen man
harte creftegliche vassen (kripfen b.) do began.
985,1. tT&nw. Er trucket in tugentliche in die unden (das wasser&c.) danw.
— 146 —
936. Dem vil edeln Eriechen liebet erst die &rt,
do der wilde beiden von im cristen wart,
er kerte von dannen der fllrste tmyerzeit
also frölicben mit sinem gesellen gemeit.
937. Sinen mamere er do wider nam,
do forte in der edel Eriecbe mit im von dan*
sie foren ane sorgen und ane berzeleit.
an dem dritten morgen kamen sie, also man uns seit,
938. Zu Ackers für die veste kam der wigant,
zu dem tutscben buse kamen sie an daz laut«
'Wember, trut geselle und ritter bocbgemut,
wiltu mit mir zu dem beiligen grabe ? Ja icb spracb der tegen gut.
939. Der edel ftirste riebe sprecben do began
also tugentlicbe zu dem knaben wunsam :
Vie stet din gemüte, kleines knebelin f
*Do wer icb bi ucb gerne, vil lieber berre min.'
940. Er spracb : ^kint so kleine, so sol ez sin getan.*
der edel ftirste reine, also wir yemomen hau,
sinen mamere den vil kleinen knaben
forte er zu dem beiligen grabe, boren wir nocb sagen«
941. Do spracb der knabe kleine : 'vil lieber berre min,
nement binwider uwer guldin fingerlin,
936,4. frölicb A, das was sinem gesellen nit leit G. das waren sein ge-
sellen vil gemeit JB.
3 i(;. 4 1(7. Von dan weit er scbeiden der f&rste bocbgebom,
Von im hettent die beiden al den lip verlorn.
937. B.kr haben au.d die Ueberschrift : (Disse aventmre saget) wie Wolfdie-
terich zum tusschen buse kummet (kam d,) mit Wember (sinem dienstman
d). 1. Do foren sie von dannen die beide lobsam to, 2. der werde ritter
edele sinen knaben zu in nam w. 938,1. — an die Vesten der mere wi-
ganttc;. 2. tuzen A] dentscbenB. 2. Wolfdietrieb der gewere kam an daz
lant w. 3. Er spracb Wember to. 4. mit mir von binnan, jo spracb w,
939,1* sprecben] fragen to* 2. Sinen mamere kint so lobsam w. Zu sinem
jungen mamer das kint so w. BÖ* (Wohl Der edel f&rste bere (oder mere)
fragen do began sinen mamere, daz kint so wimsam). 4. vil geme A.
940,2. Der f&rste wandeis eine fi;. 8. den wenigen knaben io. 4. BC* als
wir börent sagen d, also wir vemnmen baben Aa, (fMtf also ScMusa mü
grabe hc, 941,2. wider träte w.
10
— 146 —
daz ir mir uf dem wage luhent, werder man.
des danke ich gote xmi auch, uoh, daz ich das leben han/
942 /Nun lone dir got von himel, du vil kleines kint,
du dust also sie alle die wol geblümet sint
mit maniger hande tugent und mit truwe dabi ;
. soltu leben zware, kint, du wirst wandeis fri/
943. Hie mit die rede gi;te do ein ende nam;
der fürste hochgemute reit do von dan.
Zu Ackers für die veste kam der fürste rieh,
zu dem tutschen huse erbeiset Wolfdieterich.
944. Des huses houptherre im do engegen reit,
er enpfieng in also schone den fürsten unverzeit.
^Sint mir gotwilkomen, lieber herre min.'
des danket im WolFdieterich und die gesellen sin.
Aventure wie Wolfdietericl; mit den heiden streit vor dem tutschen hus.
945. Nun hette an der zite die grosze heidenschaft
genummen mit strite do die tiberkraft.
die herren von der vesten hetten do verlorn
eilf hundert der besten brüder uzerkorn.
941,3. luhent Aw. luhet 0, butent B. vil werder Cd. 4. Ich dank es
uweren tilgenden (Äuhtenafeü £(Ccl, iofe danke ez uch nnd gote c. nch zuch-
teclich diewilti. 942,1. got getruwes &, vil liebes a, ainiges (/tirwenigez?)
0. 2. sie alle tOj f^Jdt W, 3., haade] leie Cw, Nach 942 hat w eine Strophe,
die auch Y nicht Icenßty und die vielleicht nach 941 öm^ Flatee ist:
5. Do sprach abegc der kleine : herre sint gewaltig min,
ir sullent mix gebieten; waz ir went daz sol sin.
Helt iu. vilhere, biz aa mins endes zil
ich von^ dir nimer mere mich geschei4ea wil.
943, Hier hat G (un^ Y) einen Abschnitt, und C d^e üeiberschrift : Aven-'
ture do Wolfdietrich zu Ackers käme, uf dem mere das der tutschen herren
was. 948,U do fehlt W, 2. Die helde hochgemute schieden do von dan
w. 4. tuschen A, duschen c, 944,1. herre daz ist war als man seit w»
2. enpfieng mit grossen eren denw. 3. Er sprach sint gotwilkum «<;. — vil
lieber C. 4, der geselle w. 945. Nur A hat hier Abschnitt und üeberr^
schtift 3. dp 0, feHt AB. Die bete mit starkem strite gewunnen über-
kraft w, 3. veste AG, do fehit W, 4. bruder der beate -ä.
— 147 —
946. In einen palast riebe flirtd ihön in' do dan.
do Ißite im für die mete des iuses honptman.
erst wart der edel Krieche sere do ermant,
alle ir beswerde ward im do bekant«
947. Do sie des forsten reine wnrden gewar,
die brüder alle gemeine hnben sieb do dar.
sie klageten im ir swere und iren kummer gros,
wie daz sie beten verlorn ir lieben sturmgenos.
948. Sie sprachen zu dem beide : 'sie kument itiöi*nö her
und suchent uns vor der porten mit grimmögliehör ger*.
Gar vil der ungetöften leider wider uns sint.'
Des antwirt in mit zubten Hugdieteriches kint.
949.'Gend mir vierzig brüder uz den uwem schäm;
die ander beliben heime und daz cloater bewam,
ich fröme in dem strite also groszen schaden,
daz man manigen beiden sibt in dem blute baden.
950. Und wer der ungetöften unz an daz lebenüer,
mit vierzig brüdem küne bin ich in ein her.
sie müszen uns entwichen von der veste rieh
und balde dennen strichen,' sprach Wolf her Dieterich«
951. Die brüder alle gemeine waren also fro,
des buses bouptherre der bies si€i springen do,
bringen also balde den vil klaren win.
do wart dem edeln Kriechen grosze ere schin«
952. Sie hüben sich alle gliche für den herren dan,
mit vil groszen zühten man sin war nam.
946,1. riebe] wite 0. Man fort den krieehen heire in eün palast dan w.
(1. u. 2. Der homeister us prussen fort in ntit siner hast, er det deM
werden kriechen die mar heimlieh bekant !F9» ^* beswerde] swere JÖOw.
947,3. klageten dem hochgebom im fc. w, 4i iten Äabe] ir, ire BCd: —
stulgenos w. 948,3. leider hc, fehlt W, han* uns widerseit ad* 4. fyxfWe
Hilteburge kint w, 949,2. belib^nt Ä. heime J.] Me heime cf| hiniife, hie
inne, do trine BGabc. — und sulleat lO* [imd] B€. zu bewam (7. 4; MaM'
möht mit den toten ein kiel (einen kiele» C) nach mk laden BÖ, — ein
wagen laden ad. (Daz man mit doden hsdden meicht ein go](jen laden !E[).
Man mobte wol hundert wegen mit' den toten* lad^ hc. 960,1. cleber
mer Bw. (liner mer a, wilde mer d). lebermer Y. 961,8. den edeln fcip-
perwin w* 952,1. — dar. 2. namen sie sin war Bö.
V
— 148 —
daz ez sich begunde ziehen bisz uf die naht.
sie hetten alle gliche den held in guter aht. ^
953. Sie wolten alle gemeine do essen gan
mit dem edeln fürsten reine, also wir vemumen han.
do hies man nemen wasser den ritter hochgemut,
oben an des tisches ende sazte man den fürsten gut.
954. Zwene do sin pflagen junger münche fri,
die im mit handelunge solten wesen bi,
wenn sie waren beide darzu gesazt, ^HI'v^O ' Xt/x^ Y. -J^«^, *^
daz sie in lieszen enpfolhen sin den vil werden gast. «^ 2 , ?y .
955. Für in dicke kerte des huses houptman
und die schäf&iere ; den fürsten tugentsam
baten sie essen die spise ane sorge gar :
*lant uch nit verdriesen, edeler vürste klar.'
956. Die tische helfenbeinen wurden hingetan,
sie giengen algemeine für den herren stan.
In ward von dem gaste gross genade geseit
der guten handelunge die sie an in heten geleit.
957. Dise naht mit rede wol vollendet wart,
do wisete man schlafen den edeln fürsten zart
in ein kemenaten, do er solte ruwe han.
Wemher sin geselle der gieng mit im dan.
953,2. mit fehli A. 1 w. 2 w. Darumb in kurzen stunden die brüder wol-
getan Woltent- mit dem herren do zu tische gan. 954,1. do] die A.
Nach 954 hat w eine Strophe, die nicht in T.
5. Sin wart mit grossen eren vil wol war genumen,
wilt und zam wart do für den frumen
getragen ritterliche für den helt gut.
Sie trugen [im] alle geliche do vil holden (hohen) mut.
956,1. von helfenbeine A, hingetragen A. 2. Sie gemeine far den herren
daz wil ich uch sagen A. 3. gaste] herren A Statt dieser Str. hatw ztoei:
Do die herren biderbe daz mas hettent getan,
die tische harte wehe man do von in nam.
Nach der spise reine far den forsten lobsam
kament die brüder alle gemeiniclichen dan.
Sie grusten in mit werten und mit süsser rede rieh,
sie taten im handelunge mit geberde und rede sicherlich.
Tugentlich gemeine wart er do angesehen
von den brudem reine; hie must er firuntschaft spehen (must ein fr. ge-
schehen hc).
— 149 —
958. Sinen mamere er do nit.enlie,
mit dem beide werde der kleine knabe gie
in ein kemenaten, do solte er rawe pflegen :
im wart nachgesprochen vil maniger guter sogen.
959. Trinkfas und schalen waren von golde rot,,
darinne man den herren ein schlaftrinken bot.
domitte die brüder schieden alle do von dan,
und Hessen do die herren die naht ruwe han.
960. Sie betten ruwe gute die naht bisz an den tag.
des morgens der beiden soldan fdr ackers lag
mit hundert tusend beiden, bet er brabt in daz laut.
Do det man Wolfdieterich die mere do bekant.
961. Do verwafent sieh vil balde der edel forste rieh
von den wilden Kriechen Wolf her Dieitericb.
Wernber sin geselle wolt nit abelan,
er wolte im bisz an sin ende mit strite bi bestan.
962. Do was der ungetöften kumen also vil
der wilden Sarrasine, also ich uch sagen wil.
Nun was Wolfdietericbe ein rehter küner belt
in allen feltstriten zu den nöten uzerwelt.
963. Do ward der edel forste schiere do bereit
mit vierzig brüdem werde, also uns disz buch noch seit.
Silberwise ringe betten sie angeleit;
sie zugen gegen den beiden uf daz feld so breit.
964. In der beidenschafte wart ein bom erscbalt ;
sie betten sich mit kreften do zu wer gestalt.
958,2. werde] gewere w. 4. do fort man sie getrate, man tot in man-
gen segen w, 959. abweichend w. 960,1« Do pflagent sie der ruwe
nnz an den liebten tag w, 2. für ackers] vor dem closter B, für das closter
C. lag] drat G. Der wilden beiden soldan morgens vor ackers lag w. 3. bet
er brabt] brahte er BC] was er kmnen to, 4. Die mere tet man balde W.
bekant w. 961,1. Do gerwet sich in ringe w, 4. Er wolte mit dem libe
nf dodes zil bestan w. 962,1. kumen in daz lant so vil A 3. rehter
fehlt A, küner fehlt hc. Nun was von wilden kriechen W. der belt ir. 4.
in] zu Ä. zu den nöten] ein tegen to. 9ßSfi. In silberwise — BÖ. In
liebte halsberge der fürste lobesan w, 4. zagen uz gegen Ä, [so] A. Den
beiden so wilde er begegenen began w.
— 160 ~
sie waren gezogen uf einen witen plan,
ein ungefüges striten ward sich do getan.
965. Nun was der edel Krieche do zu felde kumen,
also wir ez an dem buche haben vernumen.
do nam der edel ftirste die baner an die haut,
die wilden Sarraszine die wurden angerant.
966. Hei waz herter schlege wurden von im geschlagen!
welchen er mohte erlangen, dem mas ers durch den kragen,
daz ros und man dernider dot vor im gelag.
do finimpte er manigen beiden des tages in sin grab.
967. Von sines swertes klingen manigem we geschach,
daz man so manigen toten vor im ligen sach,
engestliche freise wuhs den beiden do,
von siner gotz reise ward maniger beiden unfro.
4
968. Man sach die ungetöften fiirwar so wissent das
Valien zu der erden als vor der segense daz gras.
Daz tet der ritter küne, daz wissent sicherlich,
von den wilden Kriechen Wolf her Dieterich.
969. Man sach do nider risen an der selben stunt
manig werk von isen ; daz ist vil wol kunt
Wolfram dem werden meister von Eschelbach,
waz von dem werden Kriechen des tages do geschach.
964,3. Die wilden beiden alle gerwetent sich an der zit w. 4. unge-
füger- strit (stürm BG) W. ward (do) gehebet an BÖ. Sich hub do mit
schalle ein ungefüger strit w, 965,2. — es — die warheit haben v. w.
3. Der edel held starke nam das baner B.C. (die baner ab, das baner c(iY).
966.3. dernider fehlt A. tot vor im fehlt BC. Daz er tot uf der erden under
sim schilte gelag w. 4. manigem sinen jüngsten tag BÖ. Es frumet der
tegen werde manchem den jmigesten tag w. Nach 966 hat w eine Strophe:
Er begunde bowen durch die brünigen ganz,
daz man sie mohte scbowen mit manigem witen schranz.
Die helme begunde er spalten der stolze tegen gut.
Manig beiden er valte nider in sin blut,
967.4. der selben reisen w» 968,1. die] der alle, 2. als von der gens B]
also wer geseget bc, und sigen in a, vil manigen in Ädy als der rise uf C
969,2. fehlt a. isen, do wart maniger wunt (ungesunt B) BC. Mir Wolfram
Ä, Daz sag ich W. der werde m. v. E. BCw. (escbebacb bc). Die Strophe in
Y. (9X1): Da schuf vil grosse wunder der helt in kurzer stunt,
sin stritten und sin fechten hat uns gemachet kunt
der hochgelobte maister Wolfram von eschenbach
der sagt uns von im wunder waz von dem held geschach.
- 151 -
970. Sus wart verhowen manig heidensch wat
und gar zertrennet manig statelnat,
der von hemmern swere wol genietet wart,
von den tutschen brüdern wurden ringe nit gespart.
971. Ir mage sie sere rächen mit mancherlei kraft,
sie hewen unde stachen durch die heidenschaffc ;
die helme begunden sie scheUen die brüdor lobsam,
sie falten manigen beiden nider uf den plan.
972. Die swert horte man klingen den brüdern in der haut,
vil der liebten ringe ward von in etitrant.
Mit stieben und mit streichen teten sie den beiden we,
waz sie ir mohten erreichen, die falten sie in den kle.
973. Der beiden ahzeben tusent die verdürben gar
von dem edeln Kriechen und von der brüder schar.
Die andern wurden ertrenket in dem wilden mer,
sus ward gar zertrennet der beiden michel her.
974. Do der edel Krieche und sin ritterschaft
den strit betten erfobten mit menlicher kraft,
wider gen der feste kerte do der tegen.
mit guter handelunge wart sin schone gepflegen.
975. Die brüder aUe gemeine die selten im gnade do,
vil maniger tegen reine wart des tages unfro.
Urlap nam der Krieche und wolte scheiden dan.
vil kume man in gewerte, den tugenthaften man.
976. Im wart do dank und ere mit zühten do gesaget
von manigem brudor here dem ritter unverzaget.
Hiemit schied vil balde von Ackers do der tegen.
do wart iüi nachgesprochen vil maniger guter segen.
970,1. verhowen dicke w. 2. do wart ouch väate entrennet iv. 3. Der
Wc] die abd. bamerslegen BC. vernietet BCcd. wart] was BG. 4. tuschen
A. ringe w?] die beiden Ä. Die von den tu. br. warent ouch nit las BC.
971. Die Strophe fehlt BC, (steht aber AwT), 972,3. iü] Mit siegen und
mit Stichen W. 973,1. ahzigtusent wnrdent verdetbet gar BC. 4. michel]
breites w. 975,2. unreine A. 4. vil kume in des gewerte des huses
houptman BC. 976,4. Do wart im nachgetan BG. : Im wart nachgespro-
chen 5c. Im wart von den rittern edeln getan ^. Von manigem ritter edelfe
wart im gesprochen manig segen ad.
— 162 —
Aventure wie Wolfdietericli gefangen wart.
977. Wol siben tagweide reit der werde man,
daz im uf der heide nit abenture bekam,
bisz er Jhemsalem mit ogen anesach.
erst kam der ritter edel in gros nngemach.
978. Nun was bi den ziten Jhemsalem daz feit
belegen zu beiden siten mit manigem herlichem gezelt.
do der edel Kriechen daz wunder anesach,
der edel ritter küne zu den sinen sprach :
979. Er sprach: 'drut geselle, uns nahet grosze not,
got ez denn wenden welle, den grimlichen dot
mtisen wir hie kiesen von den wilden Sarraszin ;
der riche got von himel der welle uns denn gnedig sin.'
980. Bisz Wolfdieteriche daz wort vollen sprach,
eine rote baner uszer dem here brach,
darunder tusend beiden ; daz was ein frie schar,
also vermessenglichen kerten sie do dar.
981. Der edel held vermessen belibens sich erwäg,
des ward do nit vergessen: er sprach: ^sol ich den tag
hie mines endes kiesen, daz mus also geschehen,
daz man uf der beiden mus manigen toten sehen.
982. Also Wolfdieteriche daz wort vollen sprach,
gar ein übel beiden uf in do gestach,
daz der ritter edel, Hugdieteriches bam,
vil nach zu der erden uz dem sattel was gefam.
977. Hier haben einen Abschnitt ÄBGadT, Ueherschrift C. Do Wolf-
dieterich gen Jerusalem kam. ad (Disse) aventure (saget) wie Wolfdieterich
für jherusalem kam und streit mit dem beiden (heidenschen kunig d)
Mertzian. 978,2. herlichem feihU ad, maniger leie gezelt bc, 3. krieche
a2Ze ausser A, 979,3. kiesen] liden Gw. 4ß, tu uns sin helfe schin
w, 980,1. Do sich der forste ziere erste umbesach to. 2. Do sacher
daz ein W, ein rotes C Er sach daz im engegen ein rote baniere brach «7.
4. Man jsach die vanen fliegen, sie ilten balde gegen im dar w, 981,1.
verwag alle ausser A, 982,1. -- vollen sprach daz wort 0. gerette dise
wort «?. 2. Ein beiden also riche (freche to.) stach uf sines (in uf des w,)
schiltes ort Gw, 3. der r. e. C] Wolfd. AB, [daz] W. der werde w. 4.
was V. n. zu der erde von d. s. gefam w.
— 163 —
983/Waz suchend ir hie, herre^ so rette Delflan,
Veder sint ir ein heiden oder ein kristeiiman ?'
des antwirt er im schiere : *^dn böszer Sarraszin,
du sihest doch kristen kleider an dem libe min.
984/Eitter, dn möhtest wellen hie an diser stunt,
daz dir heidenscher orden werlichen were kont,
wenn ir uch an dirre zit nement Kristus an,
Machometes knehten müsent ir hie zu buse stan.
985. *Daz müze got erbarmen, sprach der forste rieh,
von den wilden Kriechen Wolf her Dieterich.
daz ich den ungetöften zu banden kumen bin
und geborn zu der weite ; des mus ich trurig sin.
986. Jedoch hau ich getruwen zu dem der mich hat
an dem kruze eramet ; wil der so wird min rat.
der hat gewalt der toten und der lebenden glich ;
der kume hie zu helfe mir armen,' sprach Wolfdieterich.
987. Do hub sich uf der beide daz starke vehten an.
vil der ubeln heiden under einem sturmfan
begunden uf in ilen mit frevelicher haut,
erst wart dem edlen Kriechen note vil bekant.
988. Von heidenscher zungen dem Kriechen we geschach.
vil maniger ritter junge uf in hew und stach.
von manigem Sarraszine geschach dem beide not ;
do muste manig heiden reren daz heisze blut so rot.
989. Man horte daz swert erdiessen in des beides haut,
und daz blut nider giessen ; sins zoms ward er ermant.
erst musten ringe risen von liebten brünigen wis ;
darzu det der Krieche allen sinen flis.'
990. So faste und so sere werte diser strit.
sich hub michel wunder an der selben zit.
983,1. hie feUt AC. so rette JBOw.] sprach A. telfian l, der Telfrian o,
delferaan Y. 4. kristenzeichen an den kleidem min w, 984,8. wenn ir
ach hie nement kristen gloubens an w. 4. büsen A» 985,3. hie zu A.
986,1. gedingen Ow, 3. toten feUtA, 4. hie C. kmne zu helfe mir armen,
spr. Wolfherd, w, 988,1. beschach 0. 989,1. horte] sach AB. 2. der-
nider C, do nider w, 3. ringer A» von den A»
— 164 —
*
manigen nngeschlaliten mftn niderfellen sach,
bisz er an den stunden daz her dristunt dnroh^brack
991. Sinen marnere lies er, als man seit,
under einem schönen bome an alles horzeleit
halten uf der ferte von dem strite dan.
daz wart dem knaben zarte durch einen friden getan.
992. Ein beiden also balde ilte uz dem strit
über daz breit gefilde gen dem knaben an der zit.
daz swert bisz an die hende er durch den jungen stach,
daz ez der held Wolfdieterich mit sinen ogen ane sach.
993. Dierolt was er genennet, der daz kind erschlug,
der Krieche kam gerennet und was zornig genug,
im tiberliefen die ogen dem beide uz Kriechenlant,
daz swert schlug er dem beiden, daz ez uf den zenen widerwant.
994. Erst ward erzürnet der edel helt gut,
Wolfdieterich der herre ward zornig gemut.
von im wart gefeilet manig beiden in den dot,
vil manig heim erschellet ward umb des jungen not,
995. Daz sie begunden nigen von siner snellen hant.
maniger muste sigen nider uf daz laut.
vil der liebten brünigen, die e waren ganz,
die wurden do entrennet, sie gewunnen manigen schranz.
996. Der beiden den er döfte, der begieng mordes vil.
er teilte vil der beiden helme an dem zil.
Wemher der werde hielt uf festen strit,
uf der beiden grüne schriet er die tiefen wunden wit.
997. Bisz uf den tunkein abent werte des strites not,
do beleip uf der beide manig wilder beiden dot.
die des vanen pflagen wurden, als man seit,
geschlagen uf den anger, wol uf tusent tot geleit.
990,3. man er ad. 991,1- also man uns Ä, 992,1. also fehlt A, —
«
balde] wilde w, 2. gewilde A. 4. W.] eilende w. sinen fehlt A. 993,1.
Tirolt Bb, Tyrolt 0, Vierolt a, Dierolt cd. Gerbolt Y. 4. dem beiden] on
logen w. 994,4. ward fMt AB. — er räch des jungen not iJö. 995,1.
sigen A, 2. muste G\ begunde. nigen A. 996,1. mordes] wunders G.
3. werde] starke w. (zu lesen küne: grüne?). 4. grünen vor beiden A.
997,3. also man uns A. 4. den anger AB, den angen a, dem anger Ghcd.
wol [uf] BGw.
— 156 —
998. Dennoch was tmbeswtmgen der ritter nl gemeit
und Wemher, sin geselle ; zorgasbgen was ir leifc.
die heidenschen reeken lagen nf der beide wit,
die under der basier rote hvkea do den strit,
999. Do der held kttne von dem wal gereit,
do er vor der feste fand daz her so breit,
mit unverzagetem mate kerte d^ held von dan.
ein wenig von der strasze fttr einen grOnen tan.
1000. Der man schein gar Inter, zergangen was der tag.
sin halsberg sere Inhte ; der tegen witze pflag.
bisz nf den andern morgen beleih der ritter klar,
daz sin in dem walde nieman ward gewar.
1001. Vil schiere kamen mere dem konig Merzian,
wie im grosze swere ein kristen hete getan,
die beiden klagten alle den werden ritter fmm,
Delfian den jungen, des kuniges swestersun,
1002. Sie klagten alle gliche den ritter Delfian.
uz zom begunde limmen der beiden freisam.
er schrei uz luter stimme : 'wol uf alle min man,
und suchend in mit grinmie, der ez do bat getan.
1003. Zwei tusend wigande bereiten sich von dan
wol eine halbe raste under einem sturmfan,
darzu manig baniere brun rot weitfar.
sie wurden alzu schiere des Kriechen do gewar.
1004. Treferis der beiden hoptberre genennet was,
und sin bamasch luhte also ein Spiegelglas.
er sprach: Ws wil beraten Machomet und Juppiter
und der hohe Medelbolt nach unsars herzen beger.'
998,3. beiden recken küne w, 4. rote] grüne. 999,1. [Do] (7. von der
walstat Bj von der wal &c, durch den wald Äd. 2. vor] von Ä, Uf die
beide grüne den sig er do erstreit 0. — also bereit Ä. 3. der tegen dan w.
1000,3. beleih do A] bleib do w. 4. sin] ir h, er c. 1001,4 Delphian Y.
1002,2. freisam] Merzian Cw» 1003,2. ander einen grünen tan ctd] under
einem roten van h, (der Vers fehlt a.), 3. weitfar nur A] weis far BO, —
euch schon also gevar w, 1004,1. Trofens Ä. Terferis h, Derfis c Ge-
nefferis F. hopbterre C, fehlt den andern, Tr. genennet der beiden zuvor-
derst was a4, 2. J5. Und zu not erkennet sin — AChv, [spiegel] Gw, (beab-*
sichtigt erkennet : genennet). 4, meldelbolt C, medepolt B, medebolt h,
medebolt c, meldebolt Y,
— 156 —
1005. Ach got waz frevelicher ros do gesprenget wart!
die heiden ilten träte nach des herren fart.
do rief mit luter stimme Wolf her Dieterich :
min hilf uns gnedigliche Krist von himelrich/
1006. Nun tröste sich in den ziten der fürstp lobelich,
do sprach nz friem mute Wolf her Dieterich :
sol ich uf der heide den lip verlorn han,
ez mus ein satelrumen weiszgot e von mir ergan.
1007. Treferis der heiden kam uf in gerant,
er fart in seiner hende ein swert, hies Peyerlant,
domit er heiden und kristen bi allen sinen tagen
und werder ritter edel vil zu tode hette erschlagen.
1008. Do kam an den Kriechen der heiden Treferis,
von zome sach man riechen sinen halsberg wis.
du giltest mir den toten,' reite der starke man,
den du uns hast verschroten, den jungen Delfian.
1009. Got weis wol, sprach der gute, er wolts mich nit erlan,
mit vil grimmem mute reit mich der tegen an
und verweis mir minen glauben, daz wolt ich nit vertragen,
darumb han ich dem tufel ein dienstman erschlagen.
1010. Wafen umer mere, so rette der freisan,
er heisset Delfiane des tufels dienstman.'
mit' sim swerte Beyerlant gab er im einen schlag,
daz der edel Krieche eines starken struches pflag.
1011. Wemher der werde hup sich balde dar,
do er an dem Kriechen des struches wart gewar.
Treferis dem jungen ward ein schlag getan,
daz höbet von dem libe swang er im uf den plan.
1005,1. Manig fraidig ros C ersprenget Ca, wie freveliche [ros] w.
1006,1. Do tröste got der gute den — w. lobsam A, 4. weizgot nur G.
— so berate got zu kriechen min eilf dienstman 5c. 1007,1. Trefirs A,
2. hende] scheiden Gw. baierland BG, pegerlant 5, beigerland c, Perdemant
dl, der Name nicht in T. 3. er vil der kristen alle sine tage w. 4. vil B
fehlt AGw, 1009,2. vü &] fehlt 3. wolt] moht Gw, 1010,1- so fehlt A.
2. Telfiane a] die andern ohne e. 4. daz er one (alle) schände Gw. (Beim :
lande), starkes A. 1011,3. jungen] haiden C.
— 167 —
• 1012. Wemher sin geselle hub daz fehten an,
bisz Wolfdieteriche zu im selber kam.
er lief an die ungetöffcen mit zom und mit nit,
vil manigen beiden wilde feit er an der zit.
1013. Von manigem Sarrassine wart do gefohten vil,
Tif des Waldes ecke bnb sieb ein bertes spil,
do wart gefobten sere uf liebter belme dacb,
daz ez der belt von Eriecben mit ogen anesacb.
1014. Wafen umer mere,' scbrei lute an der stnnd
Wolf dietericb der berre über manigen blntigen bund :
wie uwer berze limmet nacb vil groszer not I
nacb leide ir alle ringent, ucb nabet scbiere der tod.'
1015. 'Ez ist mir vil lieber, gedabte der werde man,
und dunket micb daz beste, daz icb erdenk^i kan,
daz icb micb damacb ribte, des strites ist so vil,
also der eilende, der gerne genesen wil.'
1016. Do begunde er sprengen für den grünen tan
^ J/C »X^^^uf eim rosse genge, der Eriecbe lobsam.
'^**^ ' er ward umbbaben faste uf der beiden gar
zu allen vier siten von der beidenscben scbar.
1017. Sie weiten je den berren bau brabt in grosz bezwang,
an der selben stunde, die wile was nit lang,
Wember sin geselle, der ritter löblicb
balf mit groszem eilen Wolf ber Dietericb.
1018. Der tag mit groszem strite do ein ende nam,
die nabt zu den ziten den obem sig gewan.'
1012,3. lief] reit G. an mit zom die imgetaiiften tmd — JB. Er lief nf
dem gevilde si an mit grossem nit to. 1013,1. — sarrasine] zu lesen bei-
den recken? vil] wol w, 2. ecke als icb ucb sagen sol w. 3. gefobten
scheint ein falsches Wort. 1014,3. berz mm AC, lymet A, lyme B,
Ijmmet a, vil a(2] uwer hc\ also W. 4. ir alle d] sie A] sie mm B(J\ si
nuwent a] si do c. — neb ä\ in oMe. 1015,3. des strites ist bie vil w.
3. 4. daz icb micb dar in seeze recbtsam icb woU genesen.
Wer icb micb nit mit kreffcen es mus min ende wesen. F.
1016,1* — sprengen von den andern dan AB. 2. eim] dem 0. rosse]
marke a, maflrg &. nf eine matte grüne d, gsngd] bongen c. ehoa mid sinem
rosse beugen? 3. umbalteti Cw, 4. vier C] beiden. 1017,1. gebrabt — -
grosseiT A. grossen twang hc. 4. eilend W\ seballe w* *— dietericben X
— 158 —
Wolfdieterich der weirde, ein tegen lobsam,
der edel fürste küne. weich wider in den tan,
lt)19. Und Wemher sin geselle, der edel tegen bald,
sie kerten beide snelle in den witen wald.
do waren sie ane sorge die künen beide gnt
bisz uf den liebten morgen vor scbaden wol behut.
1020. An des morgens scbine der herre nit erbeit,
wider uz zu felde der werde ritter reit.
Wemher sin geselle folget im alles mit.
daz was in harten stürmen guter gesellen sit.
1021. Do fanden sie noch beide daz her uf dem wal,
erst hub sich uf der beide ein angestlicher schal,
von Wolfdieteriche und Wemher do geschach,
daz man uf der beide manigen vallen sach,
1022. Sich hub uf dem anger michel ungemach.
Wolfdieterich der küne beide schlug und stach,
von im ward getrangen, also wir hören sagen,
Wemher der ritter edel, ward im zu tode erschlagen.
1023. Do der ritter edel den sinen do verlos
uf der witen beide, sin leit ward also gros,
do er die rehte mere allererst do vemam,
hei waz starker beiden von im zu dem tode kam !
1024. Diser strit werde bisz uf die vesperzeit,
sich hub micher jamer and engestlicher nit.
von dem werden ritter lagen fünfhundert man,
im entrunnen zware fünfhundert uf der ferte dan.
1025. Wolfdieterich von Kriechen der fürste unverzeit,
also uns die aventure und euch daz buch noch seit,
Ute nach vil balde, bisz daz der werde man
gen der beiden menige zu den gezelten kam.
10(l9,Bi k^en] edeln A. 1090,1. nit erbeit B, mt arbeit Ä; mit ar-
beit Cw. 2. alles ^] mifc irvmm B€y vil gerne«. 1021,1. dem] der
BCbc, 2. imgftstüeher Jx 3. von dem herren Wolfdieterich oKe. beschach a.
1022,1. dem anger] der grüne 0. 3. wir noch BCad* 4. der r.~ e.] sin ge-
selle (ho, 1023. den gesellen sin verlos w. 1024,3^ von] vot Gbe, 4.
zware am^ fanfzdien hundert TT. uf] an JBC. uf der ferte fehUw. 1025,1.
von den A 2. diss buoh und die afentor Ä, 3. daz fMt A,
— S8e —
1026. Mit hoher mannes krefbe derritteif lobfiam
faht mit festem mute bis» er ftlv den' künig kam,
Merzian der riche blies uf sin herhom,
er mante alle die sinen nber den Büriechen hochgeborn.
1027. Hundert tasend beiden bnben sieh dodan,
gel und plawer farw« saob- man manigen jbn.
der hochgelopte Krieche ward do geritten an
mit maniger banier edel mit golde wolgetan.
1028. Nun werte sieb in dem stiite der tugenthafbe mani
der beiden an der zite yil ir ende nam.
Schudig des kimiges bruder uf dem, witen feit
treib den ritter edele gegen manigem gezelt.
1029. Bisz er in die snüre so Ibreftiglichen kam»
sin ros daz vil ziere TaUen do began.
in den starken seilen,, daz det. dem rosse not^
dovon der recke kttue was nach gelegen doL
1030. Über in fiel schiere do die heidenscbaffc,
den jungen ritter ziere fiengen sie mit kraffe.
der fürste ward gebunden.,, dW was. schiere lOrdahtw
Merzian dem ktoige ward im ritter braht.
1031. Ir mugent gerne hören wie der künig sprach,
do er den held gehure vor im gebunden sach :
wer gab dir ie die kreft© Ton menlicher daty
die din falsche» eilen an ujis begangen hat^?>
1032. Des mustu faste engelten, sßrach der kunig do,
dich beschowet selten kein kristenliche fro#
1026,1. krefte] witze C: 2i fester Mtze €: B. — rüdhe* mante aü^ sine
man w. 4. irs starken eide» nibd]? de»' kristcn tnge&^m (lärieehen lobe-
sam ad.) w. 1027^1. im\ ddr.^. 2'f^4^ mt manigem Ixftj edeki wicMwarz
grien weitvar w, 3. = 2. w. Von gel w, plawe A, man do w. — [da] geritten
A, 4.=^S,Wi Mit grimmem nmte von manig^eniluadeB/fraiBsanjau 1€38.
Hier hat Ö einen AJbschmtt mit Uebersdwift^ Wie« Wölfdietemch geüuigen
wart. B. Schuldig jB. Studil ad, SoMding be. (äer Name mcbtHni-T.),* 4i.
Der treib — für manig. schön geitlt, lOSdf,!« [do] die starke- (Sfif. ^
ziere] küne A. Brie jung« rittev sdeve difr ft^ngenin m. kri lo; S^was}
wart Cw, eraht B. 4. ritter] eristen 0, krieche w. 10813* i» fi^ ^A]L
kraft TT. 4. eilend. 1032^21 kristenliche^ fxvmB^ kriatem riche ümr AOw^.
(Y 972: dich sieht auch nymmer mete kein criiteiiliohttB w^
— 160 —
es mag nit lenger wesen bie zwuschen kein fride,
ich wil dich heissen henken hoch an ein wide/
1033/Daz müsze got erbarmen, sprach der edele helt,
daz ir an mir armen die helle verdienen weit ;
des mus in trurigem mute min fries herze stan ;
wil ez got der gute, ez mag mir baz ergan/
1034. Disz zoch sich uf den abend. Der beiden Merzian
wolte mit sinen beiden do zu tische gan
und grifen zu der nebte, sin truren was zergan.
WoKdieterich wart eine in dem gezelte gelan.
1035. Ein ritter gut und edel von heidenscher art,
er sprach : 'ez ist ein wunder, sol diser tegen zart
alsus sin ende kiesen, daz wer ein michel mort.'
er drat zu WoKdieterich, gütliche er sprach daz wort.
1036. Wannen er landes were, fraget er in do.
Des antwirt im mit zühten Wolfdietericb also :
'Do bin ich von Kriechen, helt so lobsam,
und bin geheiszen Dieterich ein armer kristenmann.
1037. Nun bin ich ein beiden, sage mir werder man,
ob ich dich uf den anger von dem gezelte farte dan,
mit ros und mit wafen, kündestu dich ernern ?'
'Ja, sprach Wolfdieterich, ich weite mich ir aller wol erwern.'
1038. Der beiden ilte drate do er daz ros fant,
ez was geworden spate, er begreif ez mit der baut,
er band im uf vil balde schöpf und sattel sin,
er forte ez in daz gezelte für den gefangen hin.
1039. Im wurden schiere entschlossen alle sine baut,
daz det ein beiden ziere, dut uns disz buch bekant.
do gurte sich snelligliche der tugenthafte gast,
daz dem ritter edele eines ringes nie gebrast.
1032,3. Ich mag nit bedenken h. zw. keinen fr. Cw. 4. hoch] mome ad.
Man mus dich mome henken vor mir an einer wide hc. 1033,1. edele
fehlt W. 2, wellent Ä, 1034,3. naht aUe, 4. w. der wart w. ünder dem
gezelt ward Wolfdieterich allein gelan W. 1035,2. wunder] jamer 0.
4. — dieterichen, gütlichen A gütlich sprach er JBCt(;. 1037,3. dich wol C
1038,1. drate w] balde W. 3. den schöpf und den s. s. bc, 1039,3. snelle
BC, Do wafent sich vü balde b, Sdbient do gurte sich vaste a. 4. eines
ringes] keins riemes im d. nie] nit BC,
— 161 —
1040. Uns seit die afentnre yoq dem künen man,
Wolfdieterich der gehure reit für den künig dan.
Dennoch die massenie ob dem tische sas.
do ward die liehte heide von dem blute nas*
1041. Bi den selben ziten ein gut getöfter man
was hohe an eine zinnen durch sc^owen gegan.
der kristen wart im schiere bi der wat erkant,
er trat hin in die festen, do er tusent kristen fant.
1042. Er sprach: ^ir helde küne, ich sich dort einen man
fehten of der grüne xmd nf dem witen plan.
Neina^ dmt gesellen, hetten wir hundert man,
die beiden müsten zware uns die festen lan.'
1043. Durch den gotzwillen gurte sich ir mer,
do wafenten sich stille fünfhundert brüder her.
zu der porten si ustrungen in lichten ringen do.
do ward der edel Krieche inneglichen fro.
1044. Die beiden sich bereiten alle zu dem strit,
iren hamesch sie anleiten an der selben zit.
Do hies Merzian der beiden ufblasen sin herhom,
daz man ez horte vil ferro, gen den kristen was im zom.
1045. Die sper sie underschlugen, do sprengten sie die ros,
zusamen s;e sie trugen, sie schuhten graben noch mos.
uf einander sie do stachen mit vil grosser kraft,
daz die settel brachen und darzu manig Schaft.
1046. Die swert sie do zukten mit yil groszer krafb,
die helme sie balde yerrukten, die edel rittersohaft,:
die schilte sie zerkluben und die ishjL gewant,
daz yil der ringe stuben umb die nasebant.
1040,4. heide] spise hc. 1041,2. ehien A» eine zinne (h» — gan A,
began B, 1042,3. Neina] Beinen w. 1044,3. beiden] xiche C7. herre
(:yerre) w, 4. Do ward im sicherüchen gen den kristen zom C. 1045,1.
ersprangten C, sprengetent dl, sprantent a, gurten hc, 2. weder graben
ABhc. durch gras und durch mos C 4. die] yil der w, 1046,1. Damach
sie alle zuhten die swert die tegen mer w, 2. die helme sie al yerrahten
mit starken siegen swer w. 8. zerklubenten A*
11
1047. Die helme sach nmi ^ie^stJdh, ir ^dißhleg^ ^äveä iät Mein,
ob Iren hetttten ifesto 4a;t Ke^kt^ für ^^ohidin.
do wart von strit "sö ItfiliB i«fli(Üig«^ we^d^ teäh,
daz im der bittet: 'sW€ii idtürcdi die inAgd httt.
1048. Der strit wart so ker4e Yotüodmigein schiegen ^gtos,
sie scHngen uf ^mattdeiy daz daz blnt dnreh die li^e floB,
do wart manig i^et also itore wnht,
daz er dook n«mmet mere mobt werden geisuiit.
1049. Die swert bort man klingen die sie ul ^desi bendea tnigeiiy
uf bebne und uf ringe sie kreftigHcbe scbbigen.
die bebne wurden erscbellet, daz sie musten ir ^s^inenlan,
do ward manigerrgefellet dot nider uf denplaa.
1050. Wolfdieterieb der werde vil sere do fabt,
do valte'er zu der erden manigen beiden mit mabt;
zu beiden sinen siten er scblug und stacb,
biz er an den ziten daz ber dristunt durcbbacb.
1051. Die brüder waren küne, sie begunden sieb faste regen
uf der beiden grüne mit stieben und mit scblegen.
die bebne begunden sie scliroten mit eHentbaiPter bant,
do falten sie ioianigen toten niäer uf daz lant.
1052. Wolfdieterieb der frecbe ward der beiden bagel,
do falte ^r tis t^cbdn üküngen '^tai'ke'n nägel.
er det in Ml "^u löiäe, It^trit ward gen im doup,
er falte aWö Vü der bMden, also der wint düt daz löüp.
1053. Vil manigen beiden wilde falten die brüder gut
uf dem breitefei Mde i^ ir i^^^n blut;
waz sie Ir imobtto ^la;bgf^, ^e Ibii^abteto Ȋie hi ^ot,
ez was umb sie 49)(gCMig^, > «ie ^uste^ ülgeb nlot.
1047,4. bitter] rote «?. 1048,1. Der strit begunde harten w. '2. ^ie
uf emander berten, daz blut do nider flos w. 3. ritter bere (:mere) w.
1049,1. 'togen] "hüben Ic. 3. daz ez vil lüte erhaltr. 4.1)o'wart m. ritter
edelg.'|dot^i.Mah1g ritter wärt gevellettc. l650,2. valte «?] schlug B^.
mit iaabt] ungeschläciit C, 4. 6c. d)9r beiden her [dristunt] ad. 'Er schlug
yil mänig^ wünt biz er daz her durchbrach W. 1052,1. ward] was w,
2. US den bledhern h, stärken] lietten (X stehelln ad, 4. er yalte manigen
toten uf die beide als der — 6. 100312. felde] gevilde Cw. 3. brabten]
falten A, 4. geligen C, liden d^äi^'^töt 1&c.
1054. Sie macbten eine wite, die brüder lobsam ;
^r«a^n 4^r Jcflpijg 9Qtt>Qr 4p wilismaB saimn -,,
mit fünfzehen Sarrassineai gm Martifel in daz lant.
Wolfdieterich und die sinen riten wider umb zu hant.
1055. Doch hetten sie in dam >Hbüe oweihimdeEt aüali /verkwn.
sie suchten uf demfelde diie br£bie(r Jioeiigebani^
Wember.aiediO äindan tmd miu^geaL braderibcr,
die wurden an den stunden bestattet nach groszer er.
1056. Der tugentliche Eiieohe befaleh die ^e fiin
dem grabe, de got der ri©hB ward selber ge!»get dn.
Me dasne tusest vemen , ^t der tegen lofbdam,
do befaleh er ^ot yon I^mel w ejlf, diei^tiPiEi^.
1057. Sin Opfer daz was reine, daz der tegen det,
er weit nit erwinden duröh niematines bet.
daz er beÜben wölte, im ward geflöhet do, '
er sprach: V '13^^^^ r^^j »ia.fdii^iKU^^rpilaQ,
1058. Also ir beide wenent, sprß'Oh "yToJfj^er Dietejp.Qh^
ich nuis von hiwen keren,' sp i^p]:ach der tegon rieh.
Des morgens do ez tagete, ein messe er do vemam.
do weit der ri^^ «dcd 'seheidMt do von don.
1059. Yil kume ward dem jialde ndapidto gegeben
wenn er zu der :W»jbat&rt0 aeie ^baguote »ätrehen.
ürlap er mit zühten zu dem gottes grabe näm,
darnach von manigem beide, also schied er von dan.
1054,1. eine wite TF] einen nun iCB, dän nunimge Ü. 12. der bmig
feldt Ä\ M. der kune selber entran B. M der kunig knne do entran C, M.
von denai etrite d^ikimig kesn« entran Vf» 'S. Matzifdl T. 4.*W. mit den
sinen reit in die stat sh bant w. 10>§5;1. tiat -er 4. '%, nf d^r wÜe ao.
1056;3. denne a. tusent] hundert 0. 10S7}2. Nemans '(Me (iemass ä).
Er «iF«l dsoich mmands erw^idea «einer lyet JB. 8. wölte] weretr. 4. here]
mere w, 1058|2. so feM^ W. spraoh] rette iäJM>. der <tegen lobeMch A.
der tagende ikh «. S. [con] A. 4. 8cMde»],kerOT A. 105^2. seie]
Taste C. 3 nach C. zübten] andaeht 0. tJrlap nam er i^abe itdu»t \Bw.
4. helde] broder C. — alsoO] do. Ten^an CQ ditteh^azlant.
— 164 —
Aventare wie Wolfdieterich sa dem beiden Belian kam imd die messer
mit im warf.
1060. Von Jberosalem karte der tegen lobsam.
do reit Wolfdieteriche mnb daz mer hindan
bisz er zn den wüden Bussen in die gegen kam
an dem fierzehenden morgen für Buden nf den plan.
1061. Vil süszer engen weide fant er uf dem plan, f
und ein bnrg so schöne ward er sihtig an,
die was gemeistert garwe von edelm marmelstein,
von maniger hande yarwe sie gegen dem tegen schein.
1062. Do der helt Wolfdieterich der feste neher kam,
wol hundert schöner düme waren gewirket dran,
und fünf hundert zinnen, die waren löblich.
do sach der edel Krieche ein wunder gremlich.
1063. So wunderliches wunder wart selten ie gesehen. •
der helt ie darunder begunde an die zinnen spehen,
do er die aventure mit sinen ogen sach,
die was gar ungehure, wider sich selben er do sprach.
1064/Wafen umer mere, waz sol disz wunder sin.
von himel Erist der riche du mir din helfe schin,
durch din gotliche ere gib mir dinen rat,
sprach der tegen here, ich bin din hantgetat/
1065. Waz Wunders disz nun were, daz dun ich uch bekant.
bi des burgherren ziten was komen in daz laut
manig edel kristen, die weiten do bestan.
also dure pfander musten sie da lan.
1060. Ueberachrift Do W. kam zn dem künig B. C. p^isse] ayentnre
[saget] wie W. — Bellian nf die Bnrg knnt (kam) ad, — B, Abschnitt.
(Aach T hat hier einen Abschnitt,), 2, alnmb to. 3. zn dem B, znm o.
risen c. 4. fehlt W, wofür 61,2. büdin a, büden d, binden bc, Vergl Za
546 an dem zwelftep morgen kam er gen Püdens anf den plan. (Kein Name
in Y), 1061. Die Strophe fehlt W. (und Y), 2, aus 60,4 W, nnd fMt
W, 80 fMt BG» dafür w. Und nf der selben beide ein schöne bnrge stan.
1063,4. selber, zn ime selber k;. . 1064,1. sol] mag Ct 2. .riche] here Cw.
3. ere] gute BCto, 4. Din gnade mich behüte w. In w 4 vor 3. 1065,3.
die woltent do beschowet han a, die weit do beschowen an d, 4. pfander ab,
pfuit A, pfante C, — mnster den do b, miest er do c.
- 165 -
1066. WoYon disz nan were, daz wil ich noh sagen.
daz manigem helde kttoe daz höbet ward abgesoUagen,
daz kam von zoberlisten* nie kein kristenman
kante sich gefristen, daz höbet most er verlorn han.
1067. Belian der riche hette ein töhterlin,
daz was minnegliche. Daz selbe megetin
hette mit zoberlisten manigem geftlget das,
daz im sins herzen fröde do bennmen was.
1068. Wenn ein kristen recke nf die feste kam,
Marpalij die schöne nam sich sin denn an.
Also es gieng an den abent, so mnst er mit der maget
essen nnd schlafen ; ez ist war, also nns daz ist gesaget.
1069. Also er mit der frowen hin zu bette kam,
nnd sie solte beschlafen, also wip noch dnnt die man,
so ward er getrenket mit tw^me so zn hant,
ein sorgsames schlafen ward dem helde do erkant.
1070. Belian der riche hette ein gewnnheit,
daz er alle morgen zn der kemnaten schreit.
waz ritters was gelegen bi dem megetin,
sie namen in yon dem bette, ez mnste sin ende sin.
1071. Man warf in zn der erden, sin martel die was gros.
^ mit einem dilen sneUe daz höbet man im abeschos
und stecket es an die zinnen, TU manigem we geschach.
daz was die aventnre, die Wolfdieterich do sach.
1072. Der eine turn, den sach man über die andern gan,
do hette der übel beiden die höpter gestecket an.
Also waren die zinnen mit höptem wol bestaht.
Er wände ir werent tusent, also het er es in siner aht.
1066,2. küne] gewereöw. 4. — er must daz hobt do lanta. 1068,2.
Marplay a, Marplia d, Marpilien h, MarpiHon c, Marpsley Y. 4. und dar-
nach Cw. als man aus saget Cw. 1069,1. er denn to. 2. solte bi im
schlaffen A, solten bi einander s. B, — noch iH>r. wip fo. den wiben c. die]
den K als wip dunt und man BO, also die wip noch dunt den man A,
3. twabuel dolen AB. tolen C, doln a, walmen be (fMt d,), 1071,4. ersach
C. — riche do beschach a. 1072,1. turre was hoch aüe. mach sachf in W.
den sach er w, über] für J.. 3. waren] het er w. besteckt A, bestackt^B,
bestat a bedacht a, bestalt hcKfMt C), Er] Wolfdieterich W,
- m ^
1073. Der graben wttreÄ ntli^j iFdr wai? so wiösent dag.
unddnP»t2et fiat mtermelisttietf imd mvfc ms»i^r Bttäder gleto'^ / ^. ^* '*'^
/ /. wiA iuf ^h9. W8.8 die brocke ttd dw graben ttbei^ogerc. -»»^^y^
ez mob4e< nii däriü weni^ za eim döir, er ksm* Aii darttber in ge-
flogen*
1074. Do Wolfdieteriche die bürg anesach,
der tegen löbliche wider sieh sieh selber c^raohi
'ich gesach mit minen ägen nier bürg so wnasaii^
wölte got von himel, sölte sie zu Knnstenopel stan.
1075. Do sprach mit trurigemr moie der forste lob«aia;:
'daz sie zu Erieehen hetten min eilf dienstman^
eine bürg so schöne, so weit ich gerne leben,
und in dem eilende mit groszen sorgen streben.
1076. Nun band sie leider keine, die naht get xiicb an.
ich sölt riten gen der bürge^ so ist daa zeichen so freissuif.
ez stecket an den zinnen xoanig hopt so wunneglidiu
dovon wag ich ez ungeme, sprach Wolfdieterich.
1077. Noch mus der eilende wagen sinen lip,
nuwent nach der spise, ez si man oder wip.
ich wil riten gen der bürge, ob der wirt it milte si. vfi^yJ,'H^\
wer weis umb sinen orden, im wunet lihte tugent bi.'
1078. Do reit Wolfdieteriche gegen der bürge dan. f
daz sach ab eime venster der beiden Belian.
er hies sich bereiten die keiden freisan,
daz sie mit im giengen gegen dem Eristenman.
1078. 'Du solt euch, sprach der heiden, schöne dobter min^ f
den gast wol enpfahen, also liep ich dir müge sin«
ich sihe noch an der bürge eine zinne 1er stan,
do mus uf min truwe sin werdes houbet an.
1080. Wie balde Wolfdieteriche gen der bürge reit,
also vermess^iehe der fürste imyerzeit.
1073,4. nit] nüt* C, Äitoait oA. [wen zu eim dor] C. 1074,1. btttg]
brucke äh. 107S,1. AlJo öprach mit JÄmer G. Da« wolt ich an discr statte
(an diöen stmiideh hc) gpaJr erwüHöchdt han w, 1077,1. Koöh Ä'\ Dicke
3. it] icht a. 1078 «. 1079 n^r t>* iio. (auch nicht T). 1080,1. Dar-
nach in }Lxatten sthndeü als uns die warhöit «eit, 1 kam tu dem tor ge-
ritten der w.
do erbeiste von dem rp^^, der. URe^j^^lte ^f^f^
die porte, bißz ai;^ d^^ii a^gej. wjjt,^ ^^4 ?tf«9.1w^
1081. Do der fürste gute ij)^ ^ t^rgj k^-m»
mit vil hohem mvte, Ititip gw ii^geg^^,
Belian der riefen mit i^^g^ni^^ii^ v^jfClen n^jf^^
von pfelloT und, yoft si^in tn^jQA ^ie ri,9^LH W^d^ W-
1082. Gramabet (Je^ yp?:tj^ej i^ ßiflt, ros gWW^
Belian der richi^ ^9^01 ^ i^i^ g^S^)?^
Er enpfieng in mit fyöden. i^d nj.it Tup^tw^w dajlpi^
Do enpfieng in mi% öJ^Pl^Q ^fff^^ teidefl, fri,
1083. Ein heidenscjjeif rittÄi^ von des l^l^igee^ st<5h9,r^
der kam zu im gegang^ ^4 'vjiqH W w%fei;i( kjl^
gerne han genmne^. do ^X^}^ zoir^QgUcJi,
von den wilden KrietpU^ Wolf l;i,er 5)jij^t^;r^9U ^
1084. 'Ich bin i;i? ^i^er geg^n bttrtig, spr^cfe ^r tege»>
do spirfg^nt al^ei gea^e 4as aitt^n zu pöag^A,
daz sie bi in bkeha,ltent ir «teheUi^ ^%t>
nach der s^elb^JH ge,^^hc^^^;t m^h d^ leb^ft «t%i''
1085. Ein heiden£K)hev ritter von des kUniges sohar
sprach mit rede bitter zu dem Erieohen dar s
'Waz hofzühte kniment ir pflegend
ir dunt also ein armer, der sich des libe» hat erwegen.^
1086. 'Nein ich, uf mia truwe, «prach Wolf liier Dieterioh
ich getruwe wol ^u genieseai des künigs ztthte rieh.
1081,2. gegan] gan A. sach er gegen im gan w. (3 — den riehen). 4.
richtig, fehlt w. 1082,1. Gramabet ». 1116,1.} Gramelanto, Giamolti»ftc
Gramaliet d] Yen liebe W, 2—4 fehU ad, 2. siohe] lia^ A. In den selben
stunden kam euch der kunig gegan iß* 3. Sie enpfiengien in BÜt falsche
AB. Er enpfieng in niit ft?eiden und untmw- waa darbj G. Er eapfi^gin wol
mit worden und mit — &c. 1082,1. fMt od 8. zn [im] A. weit im AB. Der
wolte haben enpfa^igen von im sin — €. Daz awert von den henden wolt
er dem f&raten klar w, 3.. Des antwurt im balde der edel forste rioh (X
Mit yalsche han empfangen. Do sprach Wolfdietorich to. zomlich A. 4. üa
dem beiden vermessen ich sage (versage eahe,) 110h sicherlich^ 1084,1.
bin geborn usser A. [hurtig] A. der küne tegen A. 2. t-t p<4iher zühte
pflegen w. 3. behaltent Ow,] haben AM. 1085,8. waa] weJiQhj», welker,
weller Cw. ir dan (denna) Cko, 4. dwit reht also A, verwegen Omt.
— 168 —
In diser guten feste ich ane sorge stan.
MiTi swert, sprach der eilende, wil icTi doch in handen han.
1087. Do der übel heiden sin rede do vemam,
do sprach zomiclichen der heiden Belian :
'Sag an, ritter edel, waz ist daz gewerbe din?
Allez daz ir gebietent, damit sol ach gedienet sin.
1088. Gnade, heidenscher herre, do such ich einen man,
dem weit ich gerne dienen, so ich beste kan.
wo man mit dem swerte zn strite s5lte gan,
da weit ich allzit gerne bi den fordersten stan.
1089. Do sprach der übel heiden: 'wiltu bi mir bestan,
min schöne tohter soltn zn wibe han.
I ir sint wol hundert ritter gelegen nahe bi,
sie ist noch ein megetin und aller manne fri.
1090. So einer ein naht bi ir gelag und sie nit zu wibe gewan,
an dem andern morgen must er daz hopt verlorn han.
Also mus euch dir geschehen, wiltu sie bestan.
'Gnade, heidenscher herre, land mich ein urlap han.
1091. 'Gerne, sprach der heiden; zeuch im sin ros dar.*
dar uf was schier gesessen der edel ftlrte klar;
also zomlichen reit er für die porten dan.
Do het sie mit zoberlisten einen sew für die bürg gelan.
1092. Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man;-
'welcher übel tufel hat den se fOr die bürg gelan?
do ich herin reit, do stunden blumen und kle.
sol die so gar verderben der ungefüge se?^
Nach 1086 hat w eine Strophe:
5. Die heiden gedahten alle dich hilfet doch nit der list.
Denn biz uf den morgen lenger hastu kein frist,
80 gewinnen wir dir slaffend doch daz leben an.
daz swert ward dem eilenden doch in der band gelan.
1087,2. zomlichen Ä] gar snellecliche w. 1088,4. allzit] alwegen Ow.
1089,1. mir hie bestan Ä, wiltn (hie) bi mir gm Cw, 2. So gib ich dir zu
wibe die schöne tochter min Cw. 1090,8. beschehen Cw. sie] bi ir B,
1091,1. zeuch B] man zoch C, er zoch Ä, sin ros zoch man im dar w,
8. Do reit er gegen der porten die wart im uf getan w, 4. betten sie (7.
[listen] 0. bürg] porten Äi Do was mit zoberlisten ein se — w. 1092,2.
den se] uns hie Ä* 4. sol ich so — in dem ung. se. c.
- 1691 -
1098. Do sprengte er in das wasser der nserwelie man.
do triben in die wellen hmder sich liindan.
do schlagen in die onden den forsten lobsam,
daz er mnst entwichen wider in die bürg hindan.
1094. Do sprach Wolfdieteriche : 'herre, dnroh diner namen dri,
hilf und rate, waz mir daz wegste si.
Ich bestände uf goz erbermde einig hundert man.
verzagte ich an der maget, ez ist nnmenlich getan.
1095. Herre sant Jerge^ da solt mir bigestan,
and la mich geniesen, daz ](di diu hemde an han.
Spreng ich in daz wasser, so tribent mich die onden dan ;
geminne ich denn die jonkfrowe, goz hold mas ioh verlorn han.
1096. Daz so manig ritter verlorn hat hie den lip
und sie heiset ein jonkfrowe and wart noch nie ein wip.
e daz ich hinnen rite, sprach der werde man,
so mas ich e versuchen wie ez umb ir minne si getan.
1097. Do reit Wolfdieteriche. in die barg wider,
do erbeiste er tegenliche von dem rosse nider:
'beiden, la sehen din tohter, ist sie ipch des wert,
ob min Mes herze ir edel minne begert ?*
1098. Man braht die junkfrowen mit sehzig megden dar,
sie Iaht us in allen als ein rose us andern blumen gar.
sie was also ein bilde, daz schOne entworfen si,
doch wonte ir groszen schöne lützel valsches bi.
1099. Do sprach der übel beiden: *wie gefeilet dir die dohter min?'
do sprach Wolfdieteriche: 'wie mOhte sie schöner gesin?
1093,1. sprengte Ä] sprangte. 2. Do begondent die onden vaste g^en
im uf g&nw. 3. sie slngent so kreftigliche nf ros und uf man«?. 1094,1.
herre got C dine a. 2. Bäte mir zu disen ziten C. Bäte mir durch din
gnade w, — wegst Ba] beste. 3. nf din gnade hundert man nzerkom Cw
4. Minne ich die heideninne, so han ich din bald yerlom Cw. 1095,2. an
minem Übe han W. 4. Verzage ich an einer (der to) jnngfrowen das ist
unmenlich (wunderlich bc) getan Ow, 1096,1. Daz bi ir s. — |ldc] w,
2 C. Und dennoch heisset ein j. AB. und ist ein wip Ä. und nit war ist
und heiszt ein weip B. Und sie noch heisset ein inaget und och nie wart
ein wip w. 3. ioch ad] wol b, doch G, fehlt AB. 1097,4. ob] das Ow.
edlen minnen B. 1098,2. für sie alle G, vor in [allen] a. [az a. bL g.]
dar G, figelfar c. 4. ir liebten farwe w. valches]' valsch Ä\ truwen he.
1099,2. sie fMt A.
^ j7a —
daz ir nun aJkiH»! d»f d^we^gege^Oii,
so weit ich mit t^ wagei»^. mMOt W^ unii mi» Ise-ben.
1100. Do sprach. i»x ubeLh^idw ; Vwder KriatQiwm«!,,
dinen guten hamesch mus ich Ton dir han ;
de» wil ioh (Kr behalten, bisz ez morn beginnet tagen.*'
*Wer geh mir in danne "wider, so ich hinnen weite jagen?
1 101. Do sprach 4i<^ hi^iidAQWM, (Ji^ froiw-e wolgQt^Q :
daz las zu minen tugenden, du wer der Kristenman,
ich antwirt in uch wider an uwem stolzen Kp.*
Ich lan mich an uwer true, heidenischez wip.
1102k Do- «Qstivdkeft im die riemen die firowe wolgetan,
mit also guten i^tUütjQi;^ ^XK heMberg sie. da najopi.,
Sie trug i» in ein kamor» clot er wo], behaltßÄ kg^
Hei waz liebe die frowe, gßge^ dew heixe» ptog^
1103. Uf den sal in fürte der beiden Belian.
do kam die junkfrewe gen im. gegan.
sie enpfieng in also schone den fürsten wandels hi,
one ires vatters wissen was sie im mit truwen bi.
1104. Sie sas zu im nahe die herliche magetjj
sie begunde in umbefahen mit armen als man saget^
daz ez dem ritter edel wol muste behagen,
sie begunde im heimlichen iren willen sagen.
110&. 8iQ «p?»ch: 'fdrrte edel, yorsmehQ ?iit minen gru9.
^^.f&il^^^ die Qg^i, als eim falken^ farwar ieh daz jehen mus,
ich gesach mit minen ogen ' nie so schönen man.
daz so maniger ist hie verderbet, niht uch d?iz gesQhaden kap.'
10?§,4, ao weit ich gerne »liesge» (fliesen) mit vi »in werde» leben w.
11003. befcaJteB} verder kristenman t9, 4. wider, oh ich mome rite von
dan w, U01,l. die alt heidinne (heidenin) Cw, 2. tagenden] truwen Cw.
1102,1. Mit i? schnewissen henden C. Daz swert und den schilt hehpa hals-
herg g^ geaam w. 3. kamer 0] kemnate. wol inne A, 4. junkfrowe ätte.
dem h^Tfm aä] WoKdieterichen. 1103,1. In forte uf den sal W, Mit dem
kunige ri^h gie do dei edel man w, 2. Vi em paUswt schöne, sin dohter
lohsam ^ % wandeU JPO] soha^des Ä. den werden fursten fri lo. 4- wil-
len Cw. 1104,2. also man uns A 3. muste wol Cw] wol jpooht 5,
— «J —
1106. 'leb ban mick an nn^ imiw%, jnnkfronM^ golanw
ir sint von ganzer scktee* so leht wol getenv
daz uwer liehte^£ffln«wr Irein falaoli bi « doL
waz ir miir 7«rbitttetid» geime ioh daz: msAean. sqL!
1107. Einjinde^was gegc^(8§||« qf dei» palasi^ iiGJb^
oben in den scbosseiK sau maosog i?9gel wns^eigUotL
die waren ergrabcin woba laiii^anig^m. e4elB g^t^in,
daz werk waa alsa «p^ne mii eäeln, b^irlin» klftin.
1108. Durch den stam veste manig ror ^on silber gie
Tiz bis an die este, daz ie ein vogel gefie.
daz was also getibtet,. zwen blasbeige warent ^t
mit meisterschefte geribtet niit wigem silber Uax..
1109. Also man die beige rürte bi der linden rieb,
den wint sie balde fürten in die roren minniglicb*
der begnnde danne dringen durcb die rorei;i bol^
und die vögel zwingen» daz si alle sungen wol.
1110. Under der linden scböne sacb man ein tafel stan,
die man sol bitlicb brönen ; die was so wol getan,
von wisem belfenbeine. ein gesidel geribtet was
von rotem marmelsteine, dar uf wol tusent ritter sas.
1111. Und also zu bocbgeziten Belian zu tiscbe gie
in dem palast wite^ der beiden nit wsM%
er bies zwen ritter fridolfte die belg^e zieben zu bant»
do dienten im ztt tisObe di^ vogel aldant«
1112. Mit diser bupser gezierde lan wir die rede gestan.
Do kam vil scbiere gegangen der beiden BcjUaUf
do der beld von KriecbeBk bi sioer tobter saa,
sie trugen alle gUcbe dem werden ritter bas.
1106,1, Er spracb schöne jungfrowe, icb bsin micb an ucb verlan w.
3. kein falsch] it falsches &c. u -4.] ir 4. mir gerattet — folgen B. 1107,1.
Do was in dem sal g. ein linde von golde breit w» 2. obenan in Ä, obenan
sas in dem schösse a. vogel gemeit w, 8. wehe C] swere ÄS] spehe te.
darin manig edel gestein w. 4. Was gesmelzet wehe, geviert mit berlin
klein w. 1108,1. nz] uf B. 2. daz] biz A, ie] ie die rör a] jedes ror d.
jede rot 0. S. geribtet alle, 4. gedihtet O, gewirket &c. mit w. ».] biz
uf (in) die raren (vogel) w. 1109,1. Und also AB, dri beige hinter rikrte
A. 1110,2. sol «0 A, 8. [helfrai] A, — dammb ein gesidel was w. 4.
hundert C, 1111,8. frische] freche A,
— 173 —
1113. In der selben stnnde der beiden nnd sine man
wolten do zu tische mit einander gan.
Manig tiscblacben webe ward damf getragen,
von golde manig werk spehe, also wir bören sagen.
1114. Der beiden sine beide zu tiscbe sitzen bies ;
den werden gast edel der wirt nit enlies,
mit siner tobter scböne er in do essen bat.
Er spracb : 'gnade berre, des land micb baben rat.
1115. Do spracb der beiden wilde: 'ir werdent nit erlan.
'So sol ez, künig berre, gerne wesen getan.
An des tiscbes ende zu oberst, also man saget,
ward dem fttrsten eilende zu gemasse geben die maget.
1116. Grramabet der portner bub sieb balde dar,
do er ob dem tiscbe des beides ward gewar,
er winkte im mit den ogen, daz er es liesze sin,
daz essen daz do were brot und aucb den win.
1117. Der wirt bies zieben swinde die blasbelg in dem sal. ^^
do sungen uf der linden die vogel uberal.
jeglicber sin wise sang an derselben stund,
daz der beld der spise vergas in dem mund.
1118. Die maget sacb mit ogen den werden Kriecben an.
sie spracb : 'nun essent faste, ritter lobsam.
drank und aucb die spise die sind beide gut,
laut ucb nit verdriesen, ritter bocbgemut.*
1119. 'Nun lone dir got von bimel, edeles mägetin,
barte guter wille ist mir bie worden scbin,
daz icb ez nummer mere vollen prisen kan,
der guten bandelunge, die ir mir band getan.'
1113,3. wart schiere dar getragen Cw. 4. Manig werk von golde w.
1114,2. der] den Ä, der wirt] er do bc. 3. er in (do) Cw] der künig in AB,
1115,1. des werdent ir a, wir went dich es b. 1116. Die Strophe nicht
in w, (aber in T,), 1. portener 0] beiden AB. 1117,4. der held w.]
Wolfdieterich TF". 1118,3. Cod. [die] sind AB. beide] auch harte -4] herre
B. daz ist alles gut hc, 4. Dovon lieber herre suUent ir haben hohen mut
w. 1119,1. edele A. 3. vol J., volle a.
— 178 —
1120. Dis mas mit fröden ' ward do benmnen.
do sasen ob dem tisdie dia starken beiden fromm,
die der riebe künig bet uszerwelt.
sie bliekten dieke mit ogen an den werden belt.
1121. Ir einer spracb zn dem andern gütlicben dan:
'dirre scböne recke mus den lip verlom ban/
etlicbem Sarrassine was sine swere leit,
docb was ir micbel mere, . die im frompten arbeit.
1122. Mit vil werden zubten der konig lobsam
blicket ob dem tiscbe sin scböne tobter an.
er lacbete und scbimpffce gen der werden maget.
waromb er daz dete, daz wirt ucb scbier gesaget.
112B. Sie spracb: Vatter bere, waz lacbend ir miob an?*
des antwirt ir balde der beiden Belian :
Heb mag ez nit me behi, liebes töbterlin,
dicb sol baben zu träte diser edel ritter fin/
1124. Also sie .ez ungern dete, dem gebarte sie geliob.
Nun meinte der übel beiden, ez solte gauf für sieb
umb die junk&owen und umb den werden man.
Der keiserlicbe Kriecbe antwirten do began
1125. Harte listeglicben dem beidenscben man,
also ez dem degen küne mit eren wol gezam.
er spracb : 'kunig riebe uf die truwe min,
icb bin gar zu swacb der scbönen tobter din,
1126. Daz sie mir würde zu wibe, künig tugentsam.
du brecbest dinen orden, daz wer nit gut getan.
Mom bi des tages zite mus icb binnen fam.
künig die tobter dine soltu baz bewam.
1120,1. Daz mas wart von in allen mitfrdden do genomen«^. 2. frune
b. 3. kunig] beiden Cw. 1121,1. gütlicben] tngentlicb Ow. 4. fnu&ten]
prufeten a, trugent b, dugen c, scbuffent d, — arbeit B] swere A (olme
Beim), lait G, berzeleit to. 1122,1. der beiden Belian ö. 3. scbimpfte]
smierte w, werden] stolzen Ou;. 1123,1. berre Ca, und berred. 2. Belial
A, 4. trute] gemabel hc, 1124,1. gebarte öw,] det AB, 2. gan alle m
V. 3 vor umb. 3. Gan mnb den ritter edele den tu künen man w. 4. [do]
A, 1125,4. icb bin nf min truwe zti swacb der tobter dina6. 1126,27
feMm w, stehen^ aber Y, 8. Ton binnen B(X
— 173 —
1113. In der selben stunde der beiden nnd sine man
weiten do zu tiscbe mit einander gan.
Manig tiscblacben webe ward daruf getragen,
von golde manig werk spehe, also wir boren sagen.
1114. Der beiden sine beide zu tiscbe sitzen bies ;
den werden gast edel der wirt nit enlies,
mit siner tobter scböne er in do essen bat.
Er spracb : 'gnade berre, des land micb baben rat.
1115. Do spracb der beiden wilde: 'ir werdent nit erlan.*
'So sol ez, künig berre, gerne wesen getan.
An des tiscbes ende zu oberst, also man saget,
ward dem fttrsten eilende zu gemasse geben die maget.
1116. Gramabet der portner bub sieb balde dar,
do er ob dem tiscbe des beides ward gewar,
er winkte im mit den ogen, daz er es liesze sin,
daz essen daz do were brot und aucb den win.
1117. Der wirt bies zieben swinde die blasbelg in dem sal. ^^
do sungen uf der linden die vogel uberal.
jeglicber sin wise sang an derselben stund,
daz der beld der spise vergas in dem mund.
1118. Die maget sacb mit ogen den werden Kriecben an.
sie spracb : 'nun essent ftiste, ritter lobsam.
drank und aucb die spise die sind beide gut,
laut ucb nit verdriesen, ritter bocbgemut.*
1119. 'Nun lone dir got von bimel, edeles mägetin,
barte guter wille ist mir bie worden scbin,
daz icb ez nummer mere vollen prisen kan,
der guten bandelunge, die ir mir band getan.'
1113,3. wart scbiere dar getragen Gw. 4. Manig werk von golde w.
1114,2. der] den Ä, der wirt] er do 5c. 3. er in (do) Cw] der künig in AB.
11 15,1' des werdent ir a, wir went dicb es &. 1116. Die Strophe nicht
in w. (aber in T.), 1. portener 0] beiden AB. 1117,4. der beld w,]
Wolfdietericb TT. 1118,3. Cad, [die] sind^JB. beide] aucb barte -4] berre
B. daz ist alles gut hc. 4. Devon lieber berre sullent ir baben beben mut
w, 1119,1. edele A, 3. vol J., volle a.
— 173 —
1120. Dis mas mit fröden ward do benumen.
do sasen ob dem tische die starken beiden frumen,
die der riebe künig bet uszerwelt.
sie blickten dicke mit ogen an den werden belt.
1121. Ir einer spracb zu dem andern gütlicben dan:
'dirre scböne recke mus den lip verlorn ban.'
etlicbem Sarrassine was sine swere leit,
docb was ir micbel mere, die im frompten arbeit.
1122. Mit vil werden zubten der kunig lobsam
blicket ob dem tiscbe sin scböne tobter an.
er lacbete und scbimpfte gen der werden maget.
warumb er daz dete, daz wirt uob scbier gesaget.
1123. Sie spracb: Vatter bere, waz lachend ir micb an?*
des antwirt ir balde der beiden Belian :
'ich mag ez nit me behi, liebes töbterlin,
dicb sol baben zu trute diser edel ritter fin/
1124« Also sie .ez ungern dete, dem gebarte sie gelicb.
Nun meinte der übe! beiden, ez solte ganf für sieb
umb die junkfrowen und umb den werden man.
Der keiserücbe Kriecbe antwirten do began
1125. Harte listeglicben dem beidenschen man,
also ez dem degen küne mit eren wol gezam.
er spracb : 'kunig riebe uf die truwe min,
ich bin gar zu swacb der schönen tobter din,
1126. Daz sie mir würde zu wibe, künig tugentsam.
du brechest dinen orden, daz wer nit gut getan.
Morn bi des tages zite mus ich hinnen farn.
künig die tobter dine soltu baz bewam.
1120,1. Daz mas wart von in allen mitfroden do genomeni&. 2. frmne
b. 3. knnig] beiden Cw. 1121,1. gütlichen] tugentlich Cw, 4. &nmten]
prufeten a, trugent 6, dugen c, schuffent d, — arbeit B] swere Ä (ohne
Beim), lait C, herzeleit w. 1122,1. der beiden Belian C. 3. schimpfte]
smierte w. werden] stolzen Ow. 1123,1. herre Ca, und hened, 2. Belial
A. 4. trute] gemahel 5c. 1124,1. gebarte Cw.] det AB. 2. gan aUk in
V, 3 vor umb. 3. Gan umb den ritter edele den tu künen man w. 4. [do]
A. 1125,4. ich bin uf min truwe zu swach der tobter din oh, 1126,27
fM&a Wf stehen^ aber T, 8. Ton hinnen B(X
//
— iW —
1127. Mit keiner heidinne jBBAg didli halben /e ;
daromb . m {iniiiem siaflae >det «s onir danmer we,
daz sie min kebs were, .^n»ek Wolf Iher Dieievicii. "
ez duhte rnMi ein aaiohel^swfiiB/ aao >reäie >der Üagonldidi.
1128. Der künig uz istftrkem gcmme irftien do rbegan.
sin zom begunde iliirwairim cgen liem üvterdoi änaou
Viel schiere der ellaftde 'des ^beiLdens hasiaBsach,
mit togeniflidhfin mtzan «r sa deoi dottni^ iqparadi.
1129. 'ich wände, sprach mit j^ühimoL der uaearvpeite imaa,
daz ich künig riohe nst Übels >heifcte geian,
daz ich dir für ileite dentgebc^tenJUBn,
tind dir daa beste iseiki^ JaeMeiL, smib die tohter dinl.'
1 1 80 . Mit falsche s|xraoh dar .hawien:: 'ist »daz dxi ez nit iduiitiy
so wil ich dich bezwingen, daz du es ton nrast.
Wie ir ez angefahenity ez mag andeics 'nit ^ergan,
Marpali die schöne, juthaantir jsa wibe^han.'
1131 /Künig, eins mmames mitflgen (8Ql>er «gerne tan.
ich nim ez id^miniacxiwB, ez ist 'ein ifristom,^'. 'H%^^iMJmM
waz der man omis liden, «laz gmf er ifrölieh an,
so kan im dester ^^ner ^an (den werben mruyifi^gftn/
1132. Hie gelobet} er zu.vdhe >die iheräddhe loagat,
des frowet sich <on izfwiM manig iheiden, also man ea^L
do stunt dobi nahen ifiromsdiefc der tpßiHmerf
er klagte heimliohen des mteiden Iwldes Bwer«
1133 Sie bot im dick -den i»B^bfii:, darmiffi dem «klaron mn::
'ir snllent essen und trinken, libind (i»Bih gelcHBitefa ms^
'Mit essen und. mit tcoidDBn ^olfiich überkideen ^einman,
der mit firowen undmotiddeirBpil >^rg;0iHle WBUe^hai^'
1127,1. [keiner] kein e ABO, Mit kainer haideninne mag ich gehalten
ee if il064. >iJ[S84* 'Bo )spi»diter \m^ rdsm h^lde (g^meit kI) ob ida es nit
gerhatatw. 2. Y«n zonn (bognnder ^. ^So bab ich dir ^oijg^eit daz du
sie «emen jnxmt «0. 1180,1. iakcke] siome 0. nit endost 0. Mit yakehe
aber BBBÜemn do. der^kmiig bjsgftn^. 2. Bre($hest du olt dinen glonbeoi,
Criiien l(heideii8oher oki]) man^ iw. 3. -ez kan nit .anders A. 4. wibej
trast B. >iU31|3. ^fcSliehen ul. -4. cton <weriße w, So kan es im .an den
weiiken dester iminder jüdssegan C 1132)3* nach 4abi ^, nahen (m^e) bi
BCv^hxL.y nahe %\m> 4. heimliohe, im v was leit des h. .10. lliSSiJL 'fast
essen .ä. — dez land A. 4. wil j^to./KÜ f u joh^en w^Ue (7.
^ ez dcuifret 4iucäi Itut iMugctt ll$^ wit MiOlteA i9ic$hM6ii ^nf
sie naia in bi «kir ^MUlte «asd fM; in ^dyet %oif ^inAaUL,
ÜL com k]0m»ialto&^ %a& von qd&writaKl ^vronsanÄ.
1135. Manigie karz6grM26 wsHbd ir giBi>t»ftg€n& ttdfc
von den hnsgenomem mMli 4eB be^ «it
^^ zu leide dem ritter, «adidfiffle detti^ttiegetift.
'disziiaiit tmtituäittdeh lät^/ gedofate »mii^Baiffttsdhu
1136, I>9ß iiäidäta «Ufe ffltefae weiten iä die hamtöt pm.
Belian der riebe bieg 49ie^bie Vdr be^tOft.
Der künig ^e tobter^ bi 4d!r hende^geöe':
'la dir sin «upfolben «dim -gagik > du .^istjwo^^pn^.*
1 1 3 7. Do spracb Maxpaji dio Bohöxie : 'lieb^ ^wte): "initi,
ni5M iee, kcmig riabe, an ttweiaia willen gedn,
micb und - minen ^sellM »iüt msat ^«titren lab.!
er spracb: ^idobterjrsiBe, idttz sc^l'^ftki gdta»^.'
1138. Der k^g:gi€ai^;¥^i4aduii^ umL «dLdttrnaitnbinam.
man lies den ^eki KiiedMn bi der jimkfircrweni latanDn«
Sie gi^Dfgen «a ir mwe Me do von dio,
yil stolze aveiofkite bnb elob do an.
1139. In der kamer simidL ei>& betto von b^^onbeise gar,
darob lag ein goUer Yon üebter sidin «klar»
do sas an das bette die jmOc&owe k^bsanu
do 'Stadt in msnigcin gedankt derxizdrwelt&attan»
1184,1. nf die Ü. "8. but iM^esJ^wdl'ÖM?. 'S. tiber ^ea Ä. 'Bte ?ölrt?n
also gettate w, 1135^4. flüne naht iA/B] Bis gesnaeh Cb«. idxdeit; tOL Jncb]
dir Cw. noch zn Ä, 1136,1. kamer C] kemenaten. Die beiden tnmgen
gliche (zm^en alle it(l.)^im der kemMtdn ^ttn w. -8. ke?or Ä] Me^Ms J&,
für bas G] 'hoher «tan «o. 8. g(€e] nsOa. io. '4. bevdlb^'^. de&'^^ä^ler
lobesatn ^. 1187,1. (die sdb^ne] >B. M. "d. s. sprach «y. % k. il.] ^Miter
und kutig fe, kimig •hefte <l. 'MGht es mit nwem 'hidden, riolier'4n^g-^^
ad. (mit ^wem ^rlbtem mnd 'taaehten nsinl'de.^. 3. "mwe lassen %an*Ofib
1138,1- ^•'^* Von dännen kerte -und aUe sfne ttan "W. (and maiüg ^esM-
man od.). 2. lobsam] stanOw. 8. 'Sie iftendo 2a ruwen ^otid galeeteb^on
d&n w. 4. ^fK)tee] 'clnge 0. b(E)b^ sich nun aa<C. der imlMt-']Ri'*Vil'^^ut'lte.
Die Zeüe fehU ad, und wird in a dwrch Wiederhdtmg vön -87,4 emiHH,
1189. Hier hat ö eine Ud>er8chrift: Wie Wclfdietridi die nesser ifarf mit
dem beiden Belian. Femer aä. tDisse aTcntare-imget'^) Ivie^ er bieder juig^
frowen in der kemenaten "was (und wie ^ ihm "^etgtng d). Die andern M-
nen Machnitt (auch T nkh*)* 1. ktanerCTI ik«to«&ÄteiiSa Yar initoMto.
— 176 —
1140. Sie sprach: 'yU lieber herre, wie lange wend ir stan?
gedurrend ir nit zu einer stolzen megde an ein bette gan ?'
er sprach : 'die grosze sorge zwinget daz herze min,
daz so manig ritter ist verderbet, des sei ich gewamet sin.'
1141. Sie sprach: Vil lieber herre, davor warne ich ach den lip.
man bringet uns schlafkrinken, sprach daz schöne wip.
drinkend ir daz uz, ir schlafend, küner man,
drie tag lang, waz kurzwile möhtend ir dan mit frowen han ?'
1142. Do sie daz wort vollen sprach, der käjnerer brahte den win.
den enpfieng do selber die junge künigin.
'Gang und lege dich schlafen, kamerer, küner tegen.
ich wil mines gastes noch hinaht selber pflegen.'
1143. Do schos sie mit zühten den rigel für daz gaden.
sie vergos daz schlaftrinken, ez kund im nit geschaden.
Sie sas wider an daz bette, die junkfrowe lobsam.
do stund dannoch in sorgen der userweite man. .
1144. Sie sprach: 'vil lieber herre, wie lang wellent ir noch stan?
gedurrent ir nit zu einer stolzen megde an ein bette gan T
Er sprach : 'die grosze sorge zwinget daz herze min.
ich bin ein werder kristen, so sint ir ein heidenin.
1145. Wer daz ich uch minte, junkfrowe hochgeborn,
\. min lip und min sele wer ewiglich yerlpjpj, //f^^.
Ir liessent uch den töfen, junkfrowe wolgetan.
Do sprach die heideninne, 'wie möht ein töf so balde ergan?'
1146. An daz höbet schrieb ich uch ein kruz nach kristenlichem louf,
H^ "^ und besprenge uch mit dem wasser, so habent ir den touf,
1140,1. ir also Cw. 2. stolzen fehlt w. 3, bezwinget C, Do sorge ich,
junkfrowe, umb daz höbet min w, 4. Daz mangem ist genomen, dovor sol
w, 1141,2. uns] euch B, ain Cw. 4. drie Bw] drier AC. [lang] ad. mit
den Ä. gehan Ä, wenne möhten ir (denne) kurzwil (mit den fr.) h. w.
1142,1. Do] Biz w, vollen sprach Cw] gesprach A. kamerer fehlt Ä^
1143,1. den rigel mit zühten A. 4. in grossen s. TT. 1144,1. noch] also
Cw, 2. stolzen fehlt Cw* 1145,2. mim sele und min lip ABw. müste sin
verlorn w, ewiglichen A. Min got ist so zornig den ich zu herren han C.
Zwischen 2 und 3 hat C:
Er lies mich eine wile nit genesen,
Ich und min sele müsten verderbet wesen.
4. Sie sprach wie m — balde hie ergan Cw. 1146 nach 2 hat C zwei •
Zeüen: Swerdent ir yemer selig junkfrowe wolgetan,
ob ir mir folgent der ir uch toffen lan.
— 177 —
so wil ich denne mihnen uwern stolzen lip/
'Zwar daz getun ich nummer , sprach daz heidensche wip.
114 7 /An minem got Machemet wil ich bestan.
waz bessers gotes möhte ich ioch gehan ?
er git mir pfellor sidin, purper und saben,
er lat mich leben fünf himdertjar ; waz möht ich bessers gehaben ?
1148. Minen magtum han ich behalten jetzt wol fünfzig jar
einem werden fttrsten, daz sage ich dir fiir war,
der heiszet Wolfdieterich uz Kriechenland gebom,
den hab ich f(ir sie alle zu einem herren uzerkom.'
1149. Er sprach : 'vil schöne junkfrowe, wo ist uch kunt sin nam?
daz land mich wissen, daz ist uch ane schäm.
ist er noch gebom, daz sullent ir mir sagen.'
do begunde die heideninne ein buch herfür tragen. l^
1150. Daz blat las sie schiere, do sie den namen fant.
'Ja er ist geborn der küne wigant.
er ist trissig jar alt der fdrste lobsam,
zwen tage und zwelf wochen, also find ich ez geschriben stan.
1151. Disz buch hat behalten min geschlehte manig jar
von der alten Sybilla, daz sage ich uch fdr war.
Von der wissaginne schreib ein wiser man«
er ist nun lange geborn der fürste lobsam.
1152. Ich han daz buch behalten wol fünfzig jar.
ez seit mir von dem fürsten, daz sag ich uch für war,
er sol in siner jugent sin ein arbeitselig man,
und sol an dem alter die krön ob allen fürsten han.*
1147,1. se wil Cod. 2. gotte a. ioch 'oot m5hte A, fehlt B] denne w.
4. Waz wir an in geruchen, daz wir des foUen haben w. Nach 1147 hat
w eine Strophe, die attch T nicht kennt.
5. Ich wil in nit nfgeben, daz wisset wol für war.
wil ich, er*lat mich leben darzii f&nf hundert jar.
woltestu mich des berouben, das wer ein michel spot.
ich wil nit gekuben an keinen dinen got.
1148,1. jetzt vor behalten A, 1149,1. wo] wie C. uch daz kunt getan 6c.
2. ane] nit Bw. 1151,1. manig hundert jar Cw. 8. w. In (AB, Es C)
schreib ein aptgotinne Ton einem wisen (künftigen AB) man W. (Das buch
schraib ain gotinne Y), 4. Er stat hie schon gebom Cto. 1152,1. jetzt
behalten A. wol B] fehlt A] selber Cw, vierzig w.
12
— 178 —
1 1 58. Er sprach : 'yil sohöna junk&owe, weitend ir «kbetr lieh töfen lan,
ob ir Wolldieteriehien sehent vor nok stan ^
'Nein icb, uf min truwe, sprach die jnnkfrowe wolgetan.
'Zwar so wirt uch ntiminer knnt kein Kristemnan.
1154. Sie sprach : 'vil lieber herre min« domit land uch gedienet sin.
ich vergos durch uwera willen mines vatter klaren wia. /^3,x.
// yersuchent mich ein halp jar durch den willen min.
gefeÜBt mir xiwet iniline, so wil ich allewegen bi uch sin.*
1155.'Minte ich uch ein halp jax, junkfrowe wolgetan^
min got ist so zornig, den ich zu herren han,
er liesze mich ein wile lenger nit genesen,
ich und mine sete müsten verderbet wesen.' ihr,i^
1156. 'loch gleube an minen got Machemet, merke midi yil eben.
j^j ein ganz himehriohe mus er uns zusa^oieii geben,
'^ darin schinet die sunne und weyet der wint.
sol ieman geweitig werden, ako tund och unserü kint.*
1157. Do sprach Wolfdieteriche der fllrste unverzeit :
'waz ich erbe mit uch gewinne, daz wer mir harte teit.
ich wil an den geleuben, der mich geschaffen hat.
ich getrutre sinon gnaden, da;z miner sele wefde ^at.*
1158. 'Sint ir dan minbere, so zwing ich uch den lip/
do loste ein sidin hembde daz hoffertige wip
von dem überaaüder alumbe und uberal.
sie liez die siten blecken den lip hin zu tal.
1159. Er sach zwu smale ^iten, zwei hohe hüfelin,
zwen hole fdsze, zwei schiebte bein, waz mohte bessers gesin ?
sie was an dem libe also milch und blut getan.
Do ward Wolfdieteriche so rehte tüfeliche stan.
1154,1. domit so A, 3. ein halbe naht B, 4. mir dan Cw, 1155,2.
zornig] heilig 0. 4. Cm^ Min sele und min lip AB, (mich ^oM ich hc)
1156,1. Joch Ä\ So. merkent A. — der lengert dir din leben w. 2. ein]
sein B. 3. Daroz Cw, und] nit^. 4. ieman nf erden g. A. werden opfern
also tut unser kint B. unser. 1157,2. erbes C, erben fud, erbeii! hc. 3.
geschaffen] eramet hc. 4. getruwe noch A. siner A, daz B fMb ACw.
1158»1. Cdan] A. uch doch A. 2. loste sie TT. 4. den lip bl. — die siten
hin — Gw. 11594. Do sacher A. 2. mit zwen schiebten A. 3. Er sach
an irme Mbe -mi brunes fleokeiin an (ein hübschen flecke brnn hc) w, 4.
rehte fehlt A, Daz sach W. mit sinen ogen an J5C.
- ll^p -
1160. Ein ufgQwelM^s mt^B4^1^ ?wM spUiuto Og^ )f}»Ki
ir wenglixL «xtd ir Ivd;^ warßn roseof»^
Sie was an dem übe man möbte nit scböners gesehen. Jy^jUäi, >v<Mr,
Sie spradi : 'er ist ein seHg man, dem liep von mir sol gescbeben/
1 161. Do sprach die beidienjjine : 'siot ir ^ bi4«anM,
so grifent weckj^rHcb« 9^ 4a wAn uob dfrinui99 gim.
dund ez dnrcb uwer tngent und nwer werdekeit,
land neb minen stolzen lip bie nit wesen leit.'
1162. Sie begnnde ringen mit d^n^ £&rst(w Ufkr,
sie warf in an daz bette, ftgit msjdisK jweh Ittrwi^r ;
mit schalle nnd mit s^impfe, so ward disz getan,
er enpfieng ez mit glimpfe, der tngentbafte miüi.
1168. Do mkte sie mit kreften an den wexi^W nwi.
'zwar dn must mich minnen, pb ixsb ^ ^^Ettgen kau«*
^Nun gesacb icb bi minen ziten nie jnnkfrowe so ungezogen,
ach wie bat miob nwer soböne ndn «o gar betrogen.'
1164. Daz bein bnb sie bobe nn^ swaoitg e^ üb^ d^n m&iL
'zwar du mnst miob minnen, 9b ich ^z ^(tfit^ßn kan,'
die fast begund er zwingen nnd gab ir einen schlag,
daz 4ie jm^kfrowe «f ^em bettstoHen gelag.
1165. Do laf m |grojis«a sgrgßifL d^r wi^rwcAb» m>3^
do jrüfb ^ iins^ bfmw flißv^chou W-x
'Trösterin aller Sünder, mute mnter, reinü meit,
la dir minen kommer noch iitlte wesen leit.
1166. Disz erbarmte im»er firowan, Me saixie ^in Wßl^ d«r»
/^ do ward Wolfdiet^ricbe v^m gtoü^s .Vw:«
1160»l. Er sach ein oOf. mn jy)t«i m. 4Pf ZmisOm i u. 9»A«Mi MQji
er sacb an iram übe ein b|Lbscb«U .Recken bnm
do wart welldieterich so ifcnMfli «iivn.
sie bet zwei bfirte hrftstiiUL wis ^im der sm
Do geschach dam «debi li^tfr nzmuiMn .ire.
3. Er kont an inne libe keinen wandal gttqpeb^ü ^; 1X61,2. diMini 4«
3. nnd doreb A. 1162,1. Sie ombslos den hercen väi iiapr axm^ klar ifi.
3. so fehlt A. 1168,8 bis «4,2 /iftte 3> hc. (v<m 68,2 W 64,2 viTMTt^
4. nun 0] A^ ^] bie «0. 116M. bett stille B. üjblUe an dem liet^H
1165,1. lalg] was f«. 2. fliiolicbea^. 8. nagtt«8f. 4. nocb^/^AjÜiAi«.
hüte bie a, bute biemit &. wesen ilC] sin. leit J.] gekUget.
i I
...J
— 180 —
er lag in den gebeiden, also^ ein^tow het^ übergw : ^(^
'Deckent üwem steken lip, der gelost hat mich yerian.*
1167. Do sprang sie von dem bette, eines zobers sie began'
daz die kemenate von rotem fore enbran.
wie balde Wolfdieterich daz kruz dar gegen schreib, n^^. }th.
daz fnr daz stand stille, von im ez ferre bleib.
1168. Do sprach Wolfdieteriche der uzerwelte man :
'wie nun, jnnkfrowe, din got wil dich lan.'
'Han ich im vil gedienet und wil er mich denn lan,
so wil ich umer talen necket vor uch stan.'
1169. Sie stund vor im bisz tage, sie kunt im nit geschaden.
do kam der übel beiden gegangen für daz gaden :
'wie nun, schöne tohter, war kam min klarer win ?
hat dich der gdst geminnet? daz sage mir, schöne tohter min.'
llTO.^Neina, lieber vatter min, rieh mirez an dem zagen,
allen werden frowen wil ich sin laster klagen,
er ist wol minbere und mag sin ane sin.
durch sinen schönen lip schütt ich hin den minen win.'
1171. 'Her gast, so si dir widerseit, ir müsent mit mir zu strite gan.'
Do sprach Wolfdieteriche, 'daz sol sin getan,
so heiszent mir minen hamesch uf den hof her tragen,
strit gegen gHchem strite wil ich nummer man versagen.'
1172. Do Wolfdieteriche des heidens rede vemam,
die naht het ein ende, der tag den sig gewan,
wol ahte schuch sprang er von dem bette hindan :
:; 'ob ich aber also hette ein naht, ich bestünde e zwei hundert man.
1166,3. in emem sweisse w. also em küler do hette aber in gegangen A,
4. Jnnkfrowe deckentai^e. [stolzen] ^Oio. 1167,4. fükr [daz] J.. 1168,2.
junkfr. A] heideninne. din götte went A, 8. im mm vil A» 4. talent G,
tole ad, telint h, dolent c, fehlt B, 1169,2. gegangen f&r] nzen an BC&c.
kam nehten min A. Do sprach der riebe beiden (Er sprach wie nu B)
schöne tohter min BC, Er bat sieh balde inlassen, sage mir dohter min«o.
4. — geminnet, war kam dan neht min klarer win BOw. 1170,1. min G,
fehU d, a. 2. klagen] sagen Cc, 8. mag des wol anB, wil sy doch oneC.
mag es och onea, mag doch wol dl, mag wol&. 1171,4. nommer (niemer)
man- J.Oa] nieman Bb. 1172,8. Zwanzig £(7] Ahtzigto. 4. zwei Ä\ fehlt
aUen andern, tusent tc.
1173. Do nam in der übel beiden do bi siner bant, '
er filrte in über den hof, do er ein bilde fant :
^scbowe, ritter edel, daz bilde beiset der tot
ez bringet dicb, degen küne, nocb bute in grose not/
1174. Do Wolfdietericbe die rede do vemam,
er backte sieb zu der erden der fürste lobsam,
und nam ez bi einem beine, also wir ez vemumen ban,
und scblug ez zu der erden, daz ez brecben began,
1175. und sieb zu stücken macbte. do Wolfdietericb daz sacb,
bei wie lute er lacbte, nun hörent wie er sprach :
frewe dich heidenscher herre und scbow ez gar eben,
ich hau din dot zerbrocheiii du must nun ewigliche leben/
1176. Do sprach der übel beiden, 'ez get dir an den lip,
doYor kan dich gefristen weder man nocb wip
daz du mir minen got hie hast erschlagen,
den ich so erlichen han gehebet bi minen tagen.'
11 77. 'Was weitest du mich denn zihen? sprach Wolfdieterich,
so detestu einem Übeln beiden weis got yil gelich.
ich han doch nie verdienet dinen hass noch nit,
ich getruwe got von himel, er helfe mir zu aller zit/
1178* Do sprach der übel beiden: 'du bist der künste man,
den ich bi minen ziten ie gesehen han.'
er nam in bi der hende und fürte in über den hof hindan,
in einen palast wite under alle sine man.
1179. Do in ein übel beiden her füren saoh,
er gieng zu den andern, nun hörent wie er sprach :
1173,2. über hof Oc. 3. schowe] Seraa. 4. Nu wisse (weistu B) degen
kune es bring^et dich (noch hüte G) in not Bö. 1174,2. sich snellegliche
vor dem beiden freisan w, 3. Der edel forste werde daz bild bi einem
beine nam. 4. erde w, 1175,1. und sich JB] und es sich. 2. hei wie]
ahei wie a, Merkent wie C, ach wie h, Wie B] Der herre Ä, herlachte Ä.
4. han fehlt A, dir dinen aJZ«. ewenglich G] nmer, iemer. 1176,1. den
lib] das leben w. 2. Diner hochTerte wirt schiere ein ende geben to. 8.
hie] so törlich BÖ, so spötlich w, zerslagen w, 4. Dem ich dicke han ge-
dienet bi allen minen ti^en BCi Dem ich mit eren ane wank (spota) han
gedienet aUe tage w, 1177,2. weisgot yil A] werlich wol. 3. Daz du
mir one schaden treist also grossen nitfo. 1176,8. über hof Oio. 1170,1.
nbel beiden] sarrassine w.
— 173 —
1113. In der selben stnnde der beiden nnd sine man
wolten do zu tiscbe mit einander gan.
Manig tiscblacben webe ward darof getragen,
von golde manig werk spebe, also wir bOren si^en.
1114. Der beiden sine beide zu tiscbe sitzen bies ;
den werden gast edel der wirt nit enlies,
mit siner tobter scböne er in do essen bat.
Er spracb : 'gnade berre, des land micb baben rat.
1115. Do spracb der beiden wilde: 'ir werdent nit erlan.
'So sol ez, künig berre, gerne wesen getan.
An des tiscbes ende zu oberst, also man saget,
ward dem forsten eilende zn gemasse geben die maget.
1116. Grramabet der portner bub sieb balde dar,
do er ob dem tiscbe des beides ward gewar,
er winkte im mit den ogen, daz er es liesze sin,
daz essen daz do were brot und aucb den win.
1117. Der wirt bies zieben swinde die blasbelg in dem sal. ^^
do sungen uf der linden die vogel uberal.
jeglicber sin wise sang an derselben stund,
daz der beld der spise vergas in dem mund.
1118. Die maget sacb mit ogen den werden Kriecben an.
sie spracb : 'nun essent flEtöte, ritter lobsam.
drank und aucb die spise die sind beide gut,
laut ucb nit verdriesen, ritter bocbgemut.*
1119. 'Nun lone dir got von bimel, edeles mägetin,
barte guter wille ist mir bie worden scbin,
daz icb ez nummer mere vollen prisen kan,
der guten bandelunge, die ir mir band getan.'
1113,3* wart scbiere dar getragen Cw, 4. Manig werk von golde w.
1114,2. der] den Ä, der wirt] er do bc. 3. er in (do) Cto] der künig in AB.
1115,1. des werdent ir a, wir went dicb ee h. 1116. Die Strophe nicht
in w. (aber in T,), 1. portener G] beiden AB, 1117,4. der beld w,]
Wolfdietericb W, 1118,3. Cad, [die] sind AB, beide] auch barte A] berre
B, daz ist alles gut de. 4. Dovon lieber berre sullent ir baben hoben mut
w. 1119,1. edele A. 3. vol J., volle a.
— 173 —
1120. Dis mas mit fröden ward do benumen.
do sasen ob dem tiscbe die starken beiden friunen,
die der riebe künig bet nszerwelt.
sie bliekten dicke mit ogen an den werden belt*
1121. Ir einer spracb zu dem andern gütlicben dan :
'dirre scböne recke mus den lip yerlom ban/
etlicbem Sarrassine was sine swere leit,
docb was ir micbel mere, die im frompten arbeit«
1122. Mit vil werden zubten der konig lobsam
blicket ob dem tiscbe sin scböne tobter an.
er lacbete und scbimpfbe gen der werden maget.
warumb er daz dete, daz wirt ucb scbier gesaget.
112B. Sie spracb: Vatter bere, waz lacbend ir miob an?*
des antwirt ir balde der beiden Belian :
^icb mag ez nit me beln, liebes töbterlin,
dicb sol baben zu träte diser edel ritter fin.'
1124. Also sie .ez ungern dete, dem gebarte sie gelicb.
Nun meinte der über beiden, ez solte ganf für sieb
umb die junkfrowen undumb den werden man.
Der keiserlicbe Kriecbe antwirten do began
1125. Harte listeglicben dem beidenscben man,
also ez dem degen küne mit eren wol gezam.
er spracb : ^kunig riebe uf die truwe min,
leb bin gar zu swacb der scbönen tobter din,
1126. Daz sie mir würde zu wibe, künig tugentsam.
du brecbest dinen orden, daz wer nit gut getan.
Mom bi des tages zite mus icb binnen fam.
künig die tobter dine soltu baz bewam.
11204* Daz mas wart Ton in allen mit fr5den do genomenio. 2. firame
h. 8. kunig] beiden öw, 1121,1. gütlichen] tagentUcb Ow. 4, fnu&ten]
prufeten a, trugent b, dugen c, scbuffent d. — arbeit JB] swere A (chne
Heim), lait G, berzeleit w, 1122,1. der beiden Belian 0. 8. schimpfte]
smierte w. werden] stolzen Oto. 1123,1. herre Ck^, und herred. 2. Belial
Ä, 4. trute] gemahel hc. 1124,1. gebarte Öw,] det AB. 2. gan äRe m
V, 3 vor mnb. 3. Gan mnb den ritter edele den tu künen man w. 4. [do]
A, 1125,4. ich bin nf min truwe zu swach der tobter dina6. 1126,27
fMen w, Stehern aber Y, 8. Ton hinnen B(X
■j
^y'
- 184 —
1191. Die stüle hies er rihten uf den palast dan ;
^du must mir dri würfe in dem hemde gestan,
und rürest dn die erde, merk was ich dir sage,
also gros als umb ein har, dir mos daz hopt herabe.
1192. Er zoch von dem libe do sin gewant,
er leit ez zu dem stole nider nf daz lant:
^Mos ich nu bi den beiden den lip verlorn han,
so berate got zu den Kriechen min eilf dienstman.'
1193. Do sprach Wolfdieteriche wider den heidenschen man:
Viltn mich mit messerwerfen selber hie bestan,
so leg von dime libe die kleider pfellorin.'
Do lachete vil Inte der wilde Sarraszin.
1194. Nun waren bi den ziten die reht also getan,
waz der man gelopte, des dorft er nit abegan.
er mnst von sime libe sine kleider legen, ycJL at
do stunden in zwen hemden die zwene küne tegen.
1195. Hörstu, sprach der beiden, wider den kristenman,
wie getane rehte ich in minem lande han.
welch man kumt zu mir in min hus, daz sage ich dir ftlrwar,
der mus mich zu dem ersten gen im werfen laszen dar.
1196. Sih^tu dort in den zinnen wol fünfhundert höpter stan,
die ich mit miner hende alle verderbet han?
noch stet ein zinne lere, uf die truwe min,
da mus uf min truwe diu werdes hopt hin.*
1191,3. gesagt habe W. («. 1185). Wenkeste von dem stnle gegen einem
har hindan w. 4. dir mos] ich scblahe dir 0, man siegt dir B, [her]ab
BC So mns dir geschehen als ich dir gesäget han to. 1192,1. W. zoch
ab sim libe alles s.*g. «7. 3. Er sprach mus TT. nu fetM TT. bi A\ von.
den] disem B. 4. got /"eW* A. den wilden kr. W, Daz mwet mich nit so
sere als min — w, 1193,1. wider den A\ zu dem. 2. selber wn^^ mich
A, [meeser] to. hie fMt AB. selber hie 0. 3. so sich ab dim to. 1194,3.
von] ab mo, euch sine JBa] euch die Cbc. 4. Do stunt in sinem hemde W.
der tegen BGvo, (Y zu A). hembdem A. 1195 nich^ in w. (aber in Y),
1. wider den Ä'\ zu dem BG, 2. lande] hofeO. 3. Welcher BO- zu minem
huse AB, 4. mich lassen werfen die dri ersten würfe dar (wergen gen im
dar B) BC, 1196,1. Do sprach der übel beiden sihstu die heibter stan
w. wol fünfhundert] die BC, 2. dort an jenen zinnen, die ich alle — to.
4. hin C] in BA, Do mus diu werdes hobt an zu einem pfände sin to.
— 185 —
1197/Sit denne sol min lip so gar verderbet siii)
so las mich vor anrofen Jhesofi den got min/
^Mahtn den it erbiten, daz wirt dir alles not.
dn must, of mine trawe, hie geligen dot.*
1198* Do fiel für daz gestüle der tngenthaffce man,
nnd rief got von himel fliszeclichen an:
'Erist von himelriche, du solt mich nit enlan,
und berate zn den Kriechen min eilf dienstman/
1199. Der beiden sprach mit zome: Ven kifersta hie an?
dir get daz mul also einem eichhome, ich sich dines gotz nit bi
dir stan.
heb dich zn dem stnle, wellestn genesen,
und schirme wislichen, ez mus din ende wesen/
1200/Wes wiltu mich denn zihen, sprach Wolfdieterich,
du dust einem Übeln beiden an mir wol gelich,
ich getar minen tod wol manlich sehen an.
waz ich hie lide, unverdienet ich daz han.'
1201. Do sprach Wolfdieteriche zu dem heidenschen man:
wie ob dir kumet einer, der dir gesiget an,
und dir lihte leget din groszen ubermut?
vor dem soltu dich hüten, daz dunket mich vil gut.'
•
120^. Ich enweis, sprach der beiden, kein so künen man,
der mir mit messerwerfen müg gesigen an.
wanne ez wehset in Kriechen ein fürste unverzaget,
von dem sol ich ersterben, ist mir gewissaget.
1197,1. a. min lip sol b. Sit min lip mus so AB, sit min lip damie
80 gar mus Ö. 2. vor fehlt W. 3. den] denn A. wirt] dat J?C, geschiht w.
alles] sicher BGc. 4. hie] vor mir w, 1198,1. fiel er aOe. 2. BC. Do
riefter got and unser frowen fl. Al. Do riefer krist yon himel und maria
sin muter an lo. 3. Ir sult mir in disen nöten beide bigestan to. 4. den
wilden W, Und berate got zun kr. w. 1199,1. kiferstu ABhc. kyserstu
G, rufestu a, kifels tu d 2. eichhumen a. 3. tu lenger g. A, 4. BC, Und
schirm dich fleisslichen wellestu lenger genesen A. Ez mus uf min truwe
din ende vor mir wesen w. 1200,1. feKU w, (steht Y) wöltestu AG. 2.
an mir fehU AB. 1201,3. B. (in A ist A wr 3;. Und dir geleget dinen
Übermut sprach der ritter gut C Yor dem soltu dich hüten sprach der
tegen gut w. 4. fMt G, Daz du niht engeltest dines ubirmut Aw.
1102,1. w. Ich weis keinen so künen, sprach der heid^ascher man w. 4. Der
sol mir an (an mir Q) gesigen BC. — wis gesaget BC.
- 186 -
1203. Unb bistu ez der selbe, daz söltu mich wissen lan,
ich wil durch diaen willen mich gerne tiefen lan/
^Nein ich, sprach Wolfdieterich, der forste unTeraeii,
ich bin sus ein werder ritter, daz sie dir geseit/
1204. Do Sprüngen sie zun stillen, die uzerwelten degen.
do hette sich Wolfdieterich des libes gar erwegen :
^herre got der riche, gnediger Krist,
nnn hilf mir von hinnen, sit nieman besser ist.*
1205. ^Bist aber dn bereit, nserwelter tegen?'
'Ja, spraeh Wolfdieteriche, du mäht wol würfe pflegen,
waz unser eime von dem andern sol geschehen,
daz wirt in kurzen ziten nun alhie gesehen.'
1206. Hut dines linken faszes, sprach der heidensche man,
da mus daz scharpfe messer enmitten durch gan ;
daz wil ich dir nahe werfen zu den ftlszen din.
Nun hüte dich anders niergen, des soltu sicher sin/
1207. Er warf daz erste messer vermessenliche dan.
Wolfdieterich einer klaftern hoch von dem stul uf sprang,
und satzte die füsze wider, als het es ein fogel getan.
daz messer viel durch den stul, in dem estrioh ez stecken began.
1208. Do' nun hette verfeiet der heidensche man,
er sprach: 'lieber. got Machemet, wiltu mich nun lau?
du solt mir gnedicliche noch hüte bigestan,
und hilf mir miner eren, also du dicke hast getan.
1203,1. — daz tu mir bekant w. 2. mich nach wil TT. So gibe ich
dir zu eigen bürge und lant w. 3. ich fehlt AC. 4. sus] fürst A, dir vor
geseit A* 1104,1. w. Do sprang uf den stul der — te d. W. 2. ans
jungen libs [gar] A. verwegen Böw, 3. Er sprach h. ade. [der riche] W,
4. Sit A] wan. bessers Bh. 1105. [aber Ä\ BC. Bistu nu w. 1206,1.
So hüt des w, 2. [en] mitten A, do mitten B, 8. Den wil ich dir zwicken
uf den stul min w. 1207,1. unverm. 0. Der beiden daz erste messer im
dar geswang w. 2. w, Do sprang er einer clafter hoch von dem stule dan
A. Do sprang einer clafter hoch über sich (uf dem stul) der usserwelte
man BC, 3. — wider geswindt als obs ein gefogeleit het geton B. Dar-
nach geschwinder dan ein vegel satzeter sin fiisse wider uf den stul hindan
C. (In A ist 4 vor B,), Er satzte die fasse widere so snel der werde man w.
4. (ist A S) welcher dafür Er sazte die f&sse bdde ez künt ein vogel nit
han getan., — Es möht ein vogel besser niemer han getan w. 1208,1.
Eins het er gefeit B, Eines wurfes hette 0%o, gefeiet C 2. nun C, fehU
AB. wem (wiei^ wiltu. mich \mlvs, d. nochJSC, fehlt Av?> 4. exm^fMtA,
1209. Wer-lerte dich die spTttnge, die sint so grüselioh?^
^ Wes hasta des zn friigem) sprach Wolf her Dieierieb,
wer micli es krte/ sprach der kOne man.
'Des nnui ioh not n&d äugest vor dir hie han.
1210. Da gemanst mich mit dem sptmige eines ftlrsten lobsam,
ez ist wol ahzig jore, daz ich Yon im nam
die kmist, er heiszet Berhtmig, gebom von Meran.
hat dich der geleret, daz s<a mich wissen lao.
1211. Oder bistu von wilden Kriechen Wolf her Dieterich?
ein helt zu sinen banden, dem gebarestu gelichi
so han ich yil von dir gehöret, daz ich dich gerne gesehen han.
ich wil mich gerne durch dinen willen töfen lan.'
1212. Do gebarte Wolfdieterich also im die rede were zom:
Ver wer der cristenman der von wolfen wer gebom?
ich bin ein werder ritter, daz wil ich hut bejagen,
verwurfestu noch zwei messer, minen namen weit ich dir sagen.
1213. So hut dins linken ogen, werder cristenman.*
er hub die haut zn hohe, er versumte sich daran,
daz er im des hares zwen locke von der scheiteln genam
in allen den geberden also ez wer geschom dan.
1214. Do greif er uf daz höbet der fttrste hochgebom :
owe got von himel wie so schiere ist mir ein blat geschom.
Noch mag ich doch leider nit wol pÜEiffe wesen.
Herre mit diner helfe so bin ich noch genesen.'
1209,1* [die] sint Ä. 8. ez] sie B. sie habe geleret 0. 4. Ich mus
doch leider angst (net) und not (arbeit) vor dir han B(X Jßb^mo «er «md
leider nach arbeit. 1210,1. mit dem spr, AY\ äat Sprünge Böte. e. f. 1.
Y\ sprach der heidenBche(r Ä) man Ww* 2. Ich ein konst A , idi konst
BCbc, ich die konst ad. 8. die bmst nuf Y (Ww in 2). herzog Berhttmg
alle, die kirnst er ist ein herzog heisrt perchtimg von Meran T* 1211,1.
wolf[her] ^. 2. vil glich B, wol glich Ow. 8. Do ist mir von dir gesaget
w. 4w gerne nach willen BÖw, 1212,8. noch hut Oad, 4. wil ich damie
sagen B. 1218,1. angen B, dge A, oges O. le^rach der heidensche man
BC. Er warf im daz ander messer vermessenliche dar w. 2. do versumpt
er sich an BG. — sich gar w. 8. [des hares] w* 4. Als es mit einem
scharsas were schone geschoren dan lo. 12H2. Wie ist mir got von
himel so bald ein b. g. w» 8. Noch A] Nu. (2» F 8 n. 4 8ol ich uf dissr
fest ain kapelan hie sin, Wann ich dir fesper singe daz kost das leben lün).
— 188 —
1215. Zweier würfe hett er gefeiet, do schrei er an der stet:
^ich wene du welleat mich lasen, vil lieber got Machemet.
Daz geschach mir. nie mere, sprach der heidensche man,
waz ich noch geworfen han, zweier würf ich nie gefeiet han.
1216. Do sprach der übel beiden, 'ich wene dich troffen han.*
'Nein, sprach Wolfdieteriche, du hast mir nit getan,
daz mir mttge geschaden also gros als nmb einen üaden.
yerwnrfestu noch ein messer, die zwei kmment mir nit geschaden.
1217. 'Nun hüte dines herzen, sprach der heidensche man,
da mos disz scharfe meseer mitten dnrch gan,
daz ist geschliffen uf dri ecke und heiszet der dot.
ez berürte nie keinen man, er müste liden not.
1218. Schirmens und bereitens det dir nie so not.
dir nahet sicherliche der grimmecliche dot.
schirm dich wislichen, wellestu genesen,
waz ich noch han geworfen, daz ist min schimpf gewesen.
1219. 'So heb ein wile stille, du solt mir friden geben,
daz ich mich besorge, daz ich behalt min leben.
Daz hemde vor der brüste mäht er wol hundertfalt.
Do half im Sant Pangracien und der gottes gewalt.
1220. Er warf daz dritte messer zornegliche dan.
do swang ez durch den buckler, also ez wer ein swam.
ez fiel im vor den brüsten für die füsze in einen stein,
daz ez darin gestacke also ez wer ein weicher leim.
1215,1. er] do A. er] lute A, 4. noch Ä\ ie. 1216. Die Strophe in
w nach 1214. 1. dich noch nit W, (aber T ich waisz — dass ich dich
troffen han.). 3. Noch niergent verritzet to, 4. zwei fehlt A. daz kan mir
w. 1217,8. dry] ein Aabc. (aber d dry) der grimme dot w, 4. berüret,
müze to, 1218,1. not] gut w, 2. grimme A, Du must uf min tniwe
yergiesen hie din blut w. 3. welleste lenger g. A, 4. noch] vor C
1219,1. Mden d. einen friden Aabc] frist BC, 2. besorge] bestelle BC,
bereite a, daz ich] wie ich C, ob ich bc. 3. Das (sin A) balmat sidin
hemde W. Er macht daz sidin hemde w. mäht er vor den brüsten W. 4.
Pangrazien heiligtum (heiltum C) W. 1220,1. warf im AC. Der beiden
daz dritte messer in die band genam o. 2. Er swang ez to, ein weicher
swam A, 3. Ez erwant im uf dem hemde und yil vor im in ein stein w.
4. gesteckete to.
— 189 —
1221/Herre der wirt, ir snllent mir anoh dri wttrjfe gestan,
ich wil ach ob got wO neher werfen, wenn ir mir hand getan/
^du bist mit minen listen, sprach der beiden, uberladeni
mine messer sint yerlupfet nnd kannent mir nit geschaden.*
1222. Do sprang er nf dem stole mit groszen sorgen gar.
Do blickte Wolfdieterich mit spilenden ogen dar.
hüte dins linken ogen, heidenscher man,
und diner ftlsze beider, der drier wil ich eins han.'
1228. ^Owe, sprach der beiden, so mns ich liden not,
hüt ich mich danne unten, so bin ich obenan tot.
Milter got Maohemet, du solt mich nit lan,
so wil ich uf min truwe ümer stete an dir bestand
1224. Er warf im daz erste messer vermessenliche dan,
er hub im gegen den ogen, dem beiden freissiam,
und lies daz messer sigen und bi der hende nidergän,
die fdsze er im alle beide uf den stul zwick^i began.
1225. Nun bin ich, sprach Wolfdieterich, ein ungelerter man;
ich wen dich, heidenscher man, eben getroffen han.
wiltu mir entrinnen, daz kan ich bewam ;
ich gib dir des min truwe, der stul mus mit dir üxn*
1226. Er warf im daz ander messer durch die site dan
daz ez in der steines wende stecken began!
daz blut yerwete den estrich: Wolfdieterich sprach geriht:
'din lüppe sint verirret, din messer wellent din schonen niht.*
1227. ^Owe, sprach der beiden, din guden ist gar gros,
ez lebet in der weite niergent din genos.
du ferst mit solchem schalle, waz herren mahtu gesin?*
^Do heiz ich Wölfdieterich und bin der flnt din.*
1221,1. Er sprach herre W. [der] irirt BG. If sullent, herre (der) wirt
w. 4. verluppet, verlippet. 1222,1. Do wolt der Übel beiden sicher wesen
gar tr. 4.| wil Ä] mus. 1228,1. Der heidoi sprach an den stimden w.
2. unten] oben an A» obenan] undenan Ä. 1224,1. unverm. h. 2. Die
hant die hub er hohe der tugentfaafte man v>, 4. Ein fds er im ^ dem
stole zwicken do began w, 1225,1. Dö spr. W. nun bin ich ein W. 2.
Nun wen ich dich A. heid. m.] sicherliche Böw. 4. Mich dunket (Mir ist)
in minem sinne Ow. 1226,8. w. do sprach der küne man W, 4. lüppe]
messer Ad. yerirret] yerlupfet Aä. die messer BO.] sie Aw, din kein scluh
nen han W. 1227,4. yigent, Tigant ab.
— wo —
1228. 'Du solt mßh lau genesen, sprach der lieadensehe man,
ich wü dnxch dinen willen mich gerne töfen lan.
ich han yU Ton dir gehöret, da siet ein küner rnftn,
tu so hescheidenliche, du eolt mich leben lan.*
1229. Do sprach Wolfdieteriche, dar fürete lobsam,
*^dich wolte nie erbarmen kein cristenman.
du begienge mit in dinen gewalt und sUlge in die h^pter ab,
und stecktest sie an die zinnen, die wil ich lösen herab.'
1230. 'Owe, sprach der beiden, war kam nehten min win?
heis herfUrtragen alle die götte min,
ob ich vor dem cristen noch müge genesen.
ich förhte uf mine truwe, ez mus min esxd» wesen/
1231. Man trug die bild uf den hof, sie waren £röden bar.
ifh Er schreib ^z cruze darg^en,, die tufel zerstuben aUe gar.
Sie sprach : 'Vatter er ist ein zoberer, unser götte sint gegevi im dot,
ich förhte uf min truwe, ir müszent liden not»'
1232. Er begunde aber rufen : 'Macbemet, got min,
hilf mir gnediglich hinnen, mag ez mit holden gesin.
ich wil uf min truwe umer stete an dir bestan,
min schöne tohter Marpalij söltu zu wibe han.'
1233. Do sprach yon wüden Kriechen Wolf her Dieteri^h:
'beiden, din got Machemet, ist dem minen ungelich*
gert diu got wibe ? daz ist ein selzen leben,
sinen gewalt wü ich vertriben und wil im ein ende gel»m*
1234. Nun hüte dines herzen, heidenscher man,
do mus disz scharfe messer mitten durch gan*
*' 1 1 1 1»« » I
1228,1. Bistu W. so sprach — w. 2. so tue hesch^eidiche — («= 4.)
w. 3. man] tegen w. 4. Dn solt mich miner riche lenger pflegen lan BC,
Ich wü mich ndnes globens dnroh dich gern erwegen w, (in a fehlt 1828,2
bis 1229,1.). 1229,1. Do] Nein w. Du weitest dich nie e. über k. er. w.
3. begiengde — sehlügt A, beginst, singst B, beginge, sliege c. 1230,1,
min klarer win (aiisser Y), 1231,1. nf den hof die bUde A. 2. JBr]
Wolfdieterich dUe. [dargegen] do zuging der den^fel gar J?. 3. sind aUe J..
4. ir Y] wir. 1232,1. lieber got AB. Do rief der beiden rich^, Mwjhemet
herre min ad, (Machemet, wilta mich lan bc, 2. [hinnen] w. (also Beim
riche : liehe), sit ich mich an dich han Verlan bc. 8. Ich wü iemer mere w.
4. MarpaU here w. 1233,2. beiden BCf] fehlt Aw» 3. wibes 0. 4. Nu
hüt dich ich wü ein end geben J?. im ein fehlt TT.
— 101 —
werde ein teil grösser, marke waz ich «ir sage,
also tür als «mb ein iaXf so aohlah mir daz hopt abe/
1235. Er warf im daz dritte messer yermessenlicben dan
mitten durch sin herze dem beiden freisan.
er spielt im in dem Übe daz berze glich enzwei,
reht also ein biderman ein wolgebraten eL
1208. Do des huses herre was gelegen dot,
erst kam Wolfdieteriche in jamer und in not.
fünfhundert beiden Uefen 4n do an,
do sprang er bald an einen sckilt^ em swert et in d$e bant nam.
1237. Erst begunde striten WoJf her Dieterich
zu beiden sinen siten einem beide vil glich,
er falte in beides mute manigen beiden tot.
Sant Jergen hemde daz gute "ward von blute tot.
] 238. Man sach in faste horwende uadet in nmbe ^g^n.
dq lies die heideninne einen nebel für in g an, ^Uq.
daz im vor den ogen yerswand der Uebte (tag,
daz er zu den ziten keiner geaihte pflag,
1239. Do greif er zu der erden, daz dritte messer er genam,
daz brach er also balde "az dem beiden 'freisan.
er warf ez öxtt^h die beidenün der helt mit siner kraffc,
do yersehwänd det nebel, der helt deriV'ard sigehaft.
1234,3. teil it he* grosser dann daz ander JBC. merk waz ich dir sage
By also (wan) ich dir gesaget habe Aw. das merke gar eben 0. 4. harj
hahn Bö, vinger w» so nim mir daz leb^ (7. 1236w Mier haben ad Mh
schnitt und Ueberschrift : (J>me aTentnre saget a) wie der beiden bßUian
ist tot gelegen. 2. erst w} do TT. 8. An den fristen reine liefen fünf-
hundert man w, 4. ein c] und. ui mi hant e] im. (w* an ftLnen« schilt und
swcrt er im nam.) 1237,4. [d^ gnte] B, ^ 1238,1. Von zom begund er
brinnen er valte tu mangen man w.. 2. für in ^] Ton ir (7] uz einer btOi-
sen Äw. 4. Der ritter one lodern keiner gesihte pflsg w, 1239,1. zu der
erden BC] dem beiden ^ daz herze A. £!r gieog zu dem beiden balde w.
2. Er brach ez mit gewalte uz . dem herzen dan w, 3. kraft] hant AB,
4. C do falte er manigen heid^en nider uf daz laut A* Do dat er tu der
stule ir wart ein teil sighaft (!JS:hant). Daz sie tot yiel hin zn der erde,
des ward er sigehaft w. Die Strophe ist verdofien} m feMt 7| heim
Hülfe Z.
— 192 —
1240. Zu hant schein die snnne nnd der liehte tag.
Hei waz Wolfdieterich fröden in einem herzen pflag:
'Bicher got von himel, du wilt mich nit lan,
80 berate anch zu Kriechen min eilf dienstman.
1241. Herre sant Jerge, du sölt mir bi gestan.
la mich geniesen, daz ich din hemde an han.
du hübest mich uz der tofe, lieber göttin min,
hilf mir gnediclichen, mag ez din wille gesin.*
1242. Do wände der ritter edel, es solt ein ende han.
dm hundert beiden liefen in aber an.
er schlug sin swert mit kreffcen, daz ez zu drin stücken kam.
do geschach nie so leide dem fürsten lobsam.
1243. IJf in trang manig beiden an der selben stat,
Gramabet der pörtner f^ in do getrat,
bisz dem edeln Kriechen ein ander swert wart,
do wart sere gestriten uf des todes fart.
1244. Von dem edeln Kriechen hub sich grosze not,
er schlug und stach yil faste ; die tiefen wunden rot
wurden do geschroten durch liehte helmfas,
daz manig beiden dot viel nider in das gras.
1245. Die beiden sich faste werten mit ellenthafter hant,
dift rtiftl^^p g^flameu hielten die sswene wigant,
Gramabet und Wolfdieterich, bisz sie wo! dristunt
der beiden her durchbrachen, do wart maniger wunt.
1240,1. und och Bw, 2 B. H. w. frören W. do pflag Ä. Waz firöden
und (waz) wunne W. d. pfl. Cw, (fMt a), 3. got] crlst B. enlan a. 4. zu
(den) wilden kriechen Wad, 1241,2. an minem übe han Wad, an han
hf [an] han c. 8. göttin A, got J3, götte^ C, pfetterin ab, pfettgr cd, fsUn'>Mjt
1242,1. es] sin arbeit Ä, Wol ^ET hundert beiden tungen uf den werden
man «o. 2. Do wolten sie den fursten gern yerderbet han w, 4. Do stund
on alle were der f&rste lobsam 0. Nach 1242 w,
5. Gramabet der portenere wafen sich began,
do wolt er zu helfe kumen dem werden cristenman,
./. 4^ 7/v*)»v-t^^ die wile er nackent were so wolt er do zu hant
f!r^^»J]^\ljr d®™ beide so gewere sin helfe tun bekant.
\ ^J {g. so gewere c, do gewere 5, umb gewere a, ungeyerti^. 1243,1. w. Die
beiden liefen in an (mit zome A) TT. 1244,2. yil faste h, fMt Wa, 8.
liehter helme C^ 4. Die schöne jungfrowe sach yil imgeme das ir. 1245,2.
rücken sie oMe, hielten A] kerten BOw, die tegen beide sant w, 8. Sie
hiewen und stachen w, 4. Die beiden [her] A. Daz her 0.
H^fj9i.
— 193 —
1246. Gramabet der pörtner do vil sere streit,
vil manigem beiden zware fmmte er grosse leit ;
mit siner scharpfen ecke er tiefb wunden schriet,
des begunde tot ligen vil manige heidensche diet.
«
1247. Wolfdieterich der milte groszer kreffce wielt,
rujjh-i i, ^ ör Mopte vil der schilte, manigen heim er do spielt, - -v^^ ¥^^ /^ *
M49^. mit höwen und mit stechen det er den heiden we,
waz er ir moht erreichen die falt er in den kle.
1248. Wol tusent Sarrassine wurden dot geleit
von dem edeln Kriechen, den sig er do erstreit.
Gramabet der heiden was im in truwen mit,
er half im ritterlichen striten nach fründes sit,
1249. Bisz ez dem mitten morgen nahete an dem tag«
zergangen was sin swere und auch sin grosze klag.
Ane allein die kuniginne und auch die maget klar,
sus ward daz gesinde von im verseret gar.
1250. Wie möhte Wolfdieterich ie senfter sin gewesen.
•^ die sich an in ergaben, die lies er alle genesen.
Dm hundert heiden fielen zu fusze dem werden man.
'wir wellen durch -uwem willen uns gerne töfen lan.*
1251 . Do sprach Wolfdieteriche : 'daz mag nit ergan.
si got genem uwer sele, ein zeichen sol er sehen lan.
wenn ir uz dem herten steine ein brunnen sehent gan,
so sullent ir alle gemeine darih uch töfen lan.'
1246,2. zware] mere w, leit] arbeit Cw, 3. sinem Ä, Der edel portener
werde vil manige wunde schriet w. 4. Des leit er zu der erden vil der heiden
diet to. 1247,2. klopfte Bw, er erschalt die schilte C. 8. Stichen Ä. IGt Sti-
chen und mit streichen w. vergl 972,8. 1248,1. Wol Ä, fdiU a, a. tusent
BC, siben hundert Ä, fünf b. w. "2. sig.] pris w, 3. im mit untruwen
nit Ä, 1249,1. Biz uf den J...Biz dem B. do nahete ez dem mitten tag
Ä, nahete der i&g B, Biz das zu band weite nahen 4er mitten t«g 0. Es
begund dem mitten morgen nahen an dem tage to. 8. Von im wart das
gesinde alles verseret (verschroten) gar BCw. 4. An allein die kunigin und
die maget (och ir megede) klar w. 1250,8. Von zwei to, zu fosze dem]
für den BC, 4. uns tMch wellent A. 1251,1. sprach der beld gezeme i/o.
2. ur sele geneme BCw. er uob Ä, 3. herten Ä, fMt a. a. 4. ucb wuk
VC A,
13
— 194 —
1252. Sie sprachen aUe gemeine : ^do sind ¥rir ungelöbig an,
daz nz dem herten steine müge wasser gan,
noch von sinen kreffcen kume wasser noch win.'
'Von dem ungelouben müssent ir des tüfels sin.'
1 253. 'Die kristen wellent werden die vallen uberal f
die yenie uf der erde als ich in kruzes stal
und bitten got umb gnade, so wirt uch gnade erkant.'
daz gelobten sie yil gerne zu tnnde alle sant.
1254. Do fiel er an sin yenie nider in kruzes stal,
also deten die beiden nach im überal.
ytMJL/ do sie namen die nünde veine^ ein zeichen was ergan,
daz uz dem herten steine ein schöner brunne ran.
1255. Do sprach yon wilden Kriechen Wolf her Dieterich :
'nun sehent an ir beiden alle sant gelich,
waz Erist der starke krefbe mag gehan.
der zeichen hat üwer got selten keines getan.'
1256. Sie sprachen alle gliche : 'des müssen wir uch jehen.
wir han yon Mahomet selten keins also gesehen.
er mag wol haben kreffce der ez do hat getan.
wer ist der in der weite ? wir wellen uns durch in töfen lan.
9
1257. Sie sprachen: 'waz ist getöfet? daz sult ir uns wissen lan,'
Do sprach Wolfdieteriche : 'daz sol sin getan.'
er kripfet ein bi dem hare und sties in darin,
'daz heisen wir getöfet und sol in gotes namen sin.'
1258. Do sie daz ersahen, in was zu dem töfe not.
je einer do dem andern sin höbet dar bot,
do der töf nam ein ende, ein zeichen was ergan,
so retten alle kriechiseh mit dem fllrsten lobsam.
1252,8. met krefte BCko. kmn kein A kein wasser noch kein wein w.
1258 fehU W. 1254,1. Er was so gar bescheiden er yiel yor in in cmze
stal (stalt Ä) Aiv. 8. Do sj die nnnde yenge (yeine) namen hed, nimde
fehlt aW* itukQ genamen AB. getaten C (also der Beim veine : steine überaü
versUiH), 1255,4. üwer got Machemet W, [üwer got] Machemet w. selten
w] nie W. 1256,2. sehen] nie Bö. [also] BCw. 4, der A] er 0. wer er
ist Bw. 1257,8. kripfet A, ergreif BG, zuckte ad. erwischet e. (in C
fehlt 2 t«. 8.). 1258,2. [dar] W. 4. kriesch alle.
- 195 -
1259. Do hies er die höbet von den zinnen tragen
und sie schone bestatten, also wir hören sagen.
er sprach zu der junkfrowen : 'wellent ir uch töfen lan ?'
Nein ich, uf min tmwe, sprach die heideninne lobsam.
1260. 'So sullent ir uch bereiten, ir müssent mit mir fam.'
do sprach die heideninne : daz kan ich nit bewarn,
alles daz ir gebietend, daz geschiht an diser zit.
darwider mag ich leider haben keinen strit.'
1261. Gramabet der pörtner gieng für den herren stan.
er sprach : 'ritter edel, gedenk auch daran,
daz ich dir daz beste hie erzöget han, /, iim,
lasz dise grosse feste mir wesen undertän.'
1262 /Daz soltu kleine muten, ritter tugentlich,
dise bürg so gute, sprach Wolf her Dieterich,
sol dir iemer mere wesen undertan.*
'so wil ich, sprach der beiden, alles tmren lan.'
1263. Sinen guten harnesch hies er im wider tragen,
do verwafent er sich balde, also wir hören sagen,
do sprach Wolfdieteriche der userweite man ;
'ich bestünde nun wol zwölfe, der ich vor einen nit torst sehen an.'
1264. Also Wolfdieteriche sinen harnasch angeleit,
des frowet sich von herzen der fürste unverzeit,
do sprach gezogenliche der küne wigant :
'wie ist der so gar ein tor, der sin swert git uz der hant.'
1265. Sin ros schöne hies er im ziehen dar,
daruf was schier gesessen der edel forste klar.
1259,1. höpter Cw. 2. und hies sie W. Er hies sie [schöne] w. 4.
truwe, ir habent mir leides genug getan C, die jonk&owe iTolgetAn tc.
1260,3. Alles daz w] waz TT. 1268,4. vor nit getorst-han gesehen einen
an Ä (vor einen nit hette getorst (nit torst) sehen an BC, statt 3 «*. 4 hat
w 1264,3 w. 4.
1264. Do W. sin harnesch hette angeleit
do sprach uz friem mute der f&rste unverseit.
ich wolte gar one sorge wol hundert man bestan, .
der ich vor nit einen wol getotste sehen an. w,
1265. Sin ros hies im der werde mit znhten ziehen dar.
und satzte f&r sich balde die schöne maget Mar.
ürlop nam er zum gednde, fl&r die porte er do reit,
do hette sie mit zober ein brücke gemaehet über den se so breit i».
(2. sat c, bot im h).
— 196
/
do reit er mit der jnnkfrowen für die porten dan.
do het sie ein brücken gemachet aber den se nf dem plan.
1266. Do er kam nf daz wasser, die brück ward im zn smal,
do moht Wolfdieteriche niergen knmen nberal.
er sprach: ^schöne jnnkfrowe, wer hat nns die brücke genimfieii ?
mit allen unsem sinnen knnnen wir nit über knmen.
1267. 'Snlent ir denn ertrinken, daz ist wol der wille min,
sit min vater nnd muter von nch verderbet sin.
lant nnd borge ich alles verlorn han.'
^mns ich denn zn gründe^ so müsent ir bi mir bestan.'
1268. 'So sind ir mit minen listen, spra'&h sie, überladen.
leg ich ein jar an dem gmnde, ez knnt mir nit geschaden.'
'Sit ich von uwem listen mich nit kan bewam,
so wil ich zu den kristen wider in die bürg fam.'
1269. Daz ros begreif er bi dem zome und wolt ez umbgewant haben,
do was die breit brücke hinder im gebrochen abe.
die hende leit er zusamen, do sprach der küne' man :
'owe got von himel, wie sol es mir ergan ?
1270. Ratend, jnnkfrowe, wo sulen wir knmen hin?'
'Ich kan sin nit geraten,' sprach die heidenin.
Sie wolt im sin entronnen, do er daz empfand,
mit beiden sinen henden, er sie zu im zwang.
1271. 'Weitend ir mir entrinnen hie in diser not,
ir müssent sicherliche e bi mir ligen tot.' ^Jt*rfzb$,z\[
do begunde sere weinen die maget minneglich,
daz erbarmet also sere Wolf her Dieterich.
1272. 'An got wil ich mich lassen, sprach der werde man.
do sprengte er in daz wasser durch die unden öwempte er dan.
1267,2. sind A. 8. ich alles w\ mus ich TT. 1268,1. Ich zu allen
standen mit zoher überladen w, 3. mich vor vor TT. 1269,1. gewant]
geworfen BC* Daz ros warf er herombe der degen imverzeit w, 2. do was
hinder im abgehrochen die brücke so breit w. 4. wie sol ich ez grifen an
BC. 1270,4. Der halt so versunnen drucket si an sich zu hant w, 1271,1.
hie C] und lassen AB, Wolt ir mir hie entwichen in so grosser not w.
1272,2. sprangte Ca. und swam (B, schwamte G, swemte) durch die unden
dan HO,
— 197 —
er was schier zu lande, der se" was bergan, '
do sach er aber die blumen, also sie e waren gestan.
1273. Er sprach: 'schöne junkfrowe, wer hat uns den se genmnen?
die rosen und die blumen sind alle herwider kamen.
fröwe dich, herz in minem Übe, dubist noch nit dot,' tj.Tf^^^^fit
so lidet aber daz mine, sprach sie, grosze not.
1274. Nun han ich wol gesehen, uwer got wil uch nit lan.
helfend mir zu der erden, tugenthafter man.' -»»»vÄ-y ^^ ^» V.
'Ir weit mir lihte entrinnen, junkfrowe lobsam.'
vM^ '. 'brunze ich uch denn in die schos, daz ist uch lesterUch getan.*
1275. Des schemte sich sere Wolf her Dieterich,
daz die junkfrowe rette so frevenlich ;
er gedaht in sinem sinne der uzerwelte man,
'ez wer weger ein schade denn so lesterlich getan.'
1276. Er hub sie zu der erden uf den anger breit.
Nun sach der tegen werde, daz sie zoch ab ir kleit
vil gar von irem libe und leit ez neben sich,
do sach der edel Krieche ein wunder grdszlich.
1277. Die hende leit sie zusamen, den fürsten lachet sie an.
Der held von Kriechen wunder schpwen do began.
daz ungetruwe künne ward verwandelt da,
von groszem zoberliste ward sieju einer kra.
1278. 'Wafen umer mere, disem wunder ist nit glich,
also rette der fttrste here, Wolf her Dieterich.
'Nun far zu dem leiden tüfel, der mlisze pflegen din,
umer me an ende, du ubelü valendin.
1279. Sie flog gen einem bome ; do er daz ersach,
er nam ir genote gome, hörent wie er sprach.
1272,3. schier komen [zu lande B\ BC, Got sant im sin genade daz
der 86 — w, 4. Wider kamen rosen and blumen JB: 1274,3. So weitend
ir mir W, entrinnen lihte Ä, viHeiht entrinnen JB, [lihte] C, weit] woltent
w. 4. prünzel ad. 8o netz ich B, [denn] BCw. 1276,3. von] ab Cw,
4. Daz wandert one zwifel (Daz begonde wimdem* C) den helt Wolfdiete-
rich BCw, 1277,1. leit] schlag Cw, 2. do fM^A. 4. von wunderlichen
dingen w, einem kreyen A. 1278,2. here] herre A, Wolf[her]d. Al. 3.
zu fehlt AB, dahin dem a. leiden 8tM Bbc, 1279,2. gome Bw, wäre,
gware CA.
— 198 —
'der dich neht hette g^HHümet, und an smem arm geban, />^/f/
der hette den tüfel besofalafen, den wil loh auch dicke lan.'
1280« Bisz er daz wort vollen sprach, der hochgelopte man,
dp lies die heideninne ein nebel von ir gan. ^^ ^3ft
der stank aLio st^ebel und bech vor dem künen bam :
'Herre got von himel, sol ich in die helle fam?
Arentore do Wolfdieterich mit den tufeln streit.
1281. Er wolt von dannen riten der ritter lobsam,
im begegent an den ziten ein also swarzer man.
einen kolben ungehure trug er sicherlich,
einem ubeln hellhunde was er vil gelich.
1282. Er lief gar freisliohe den werden Erriechen an.
do sprach gar tugentliche der fdrste lohsam,
'sagent waz ich zu leide uch, herre, hau getan,
daz ir mich uf der beide nit strites wend erlan?'
1283. Alle aventure ward do nit gespart,
wie balde der ungehure schlug uf den tegen zart,
daz der hochgemute under dem schilte gelag
und der fttrste gute wiste weder naht noch tag.
1284. 'Nun sol ich auch ersterben herre, in dem namen din.'
Im was michel jamer und kummer worden schin,
doch sprach der fttrste riebe, 'ich wilz baz wagend sin,
e ich so lesterliche kies daz ende min.'
1285. Uf sprang geswindegUche der unverzagte man,
der edel ritter milde lief den swarzen an.
er schriet im ein wunden mit dem swerte sin,
Do wand er überwunden haben alle sine pin.
1279,8. siaen AO. gehm] gelan Ca. 4. dem wil ich dich »uch lan Cko.
1280,1. Er hette got in dem sinne und weite riten dan w. 4. Er sprach
herre W, Er gedahte got w. 1281. JbschniU W* Ud^erschrift A. «. C
do] wie 0. (T ofcn« ^b^c^t^). 3. ong.] gross A, 1282,3> t(7, ich uoh zu
leide ie hab 0. ich ach hie sa leide h. J9. wae ich uch herre leides A»
1284,8. fürste (t^eu) riche 0\o, werde AB, wagend Gbc, wagen AG, (der
Vera fekU ad,). 1285,1. sprang nnder dem Schilde w. 4. w (han) Er
wände er hette — AB, Do wand er haben 0.
— 199 —
1286. Der edel ritter küne wände sin Ungemach
het genumen ein ende, vil schiere er kumen sach
zwen hellhunde, die waren gute fri,
die waren im an den stunden mit groszen kolben bi.
1287. Der ein schlug in schiere uf sinen festen heim,
• daz der tegen ziere viel nider in den melm.
erst was im entwichen sin rehte manheit,
sin farwe was verblichen, also uns dis buch noch seit.
1288. Got mit sinem gewalte was im stete bi,
die zwen er balde falte, do ward er sorgen fri.
uz den zwen wurden viere an der selben zit,
die hüben an dem Kriechen aber do den strit.
1289. In vil grosze hitze der helt von Kriechen kam,
mit hohes beides witze gesiget er in do an.
do der fürst geslahte die viere hette geleit,
an liefen in do ahte, den ritter unverzeit.
1290. Sie schlugen mit den kolben uf den hochgelopten man.
nider zu der erden der tegen aber kam.
Sin lip der leit swere und darzu grosze pin,
darzu leid er kummer an dem herzen sin,
1291. Er sprach : Von himel herro, du lite durch uns den tot,
daz du der kristenheite hülfest uszer not.
du bist der uns eramet mit sinem liden hat.
hilf mir, daz mir schiere des libes werde rat.'
1292. Uf sprang do mit mähte Wolfdieterich der helt,
an lief er do die ahte der ritter userweit.
er schriet in vil der wunden den tufeln freissan,
er falt sie an den stunden alle uf den plan.
1293. Erst muste der held küne liden ungemach,
vil schiere der eilenthafte vor im sten sach
1286,3. gutes a 1287,4. [noch] BGbc. 1288,4. aber fehlt Ä, hüben
do vil schiere an dem helde den strit w. 1289,1. Der tugentliche krieche
in grosse hitze kam TF. 3. w. Do die vier wnrdent tot geleit W. 4. BÖ
(echte) ehtwe ab. ritter] fursten Ä, uf dem anger breit w. 1290,1.
schlugen] morten B, murtent a, mirtent h, mnrdent d. 1292,1. mäht
alle. Wolfherdieterich [d. h.] W. 2. w. (ehtwe, ehtewe). Er lief an uf der
beide die tufel alle glich W,
— 200 —
sehzehen ungehnre mit kolben stebelin,
do ward dem edeln E[riechen groszer kummer schin.
1294. Er gedaht in sinem mnte der fCtrste lobsam,
'ach herre got der gute, wie sol ez mir ergan.
disz ist des tüfels erbe, also ich mich kan versten,
also ich ir einen verderbe, so werdent ir dann zwen.
1295. An lief er nf der grtlne die tüfel allesant,
Wolfdieterich dem kttnen ward erst not bekant.
Sin heim begunde riechen von starken schlegen gros,
doYon der edel Krieche ward aller fröden blos.
1296. Des strites in beulte, er forht des todes fal.
do von er nf dem schilte viel nider in kmzes stal.
'herre got von himel, hilf mir nszer not.
sit du willegliche durch uns Ute den tot.'
1297. Sie .singen alle mit zome uf den künen tegen.
der Krieche hochgebome het sich des libes eiivegen.
sie begunden in bluwen alumbe sin hobt,
und also sere nuwen, daz er ward betobt.
1298. Disz begunde erbarmen unsem herren Krist,
er kam zu helfe dem armen an der selben frist.
er sande im zu tröste sin gnade hemider,
von den tufeln er in loste und brahte in zu sinne wider.
r
1298. Die bösen geiste gemeine musten scheiden hin,
die falendin unreine namen sie mit in.
sie must werden ir geselle, sie fürten sie an der stunt
mit in zu der tiefen helle und würfen sin an den grünt.
1300. Des frowete sich vil sere Wolfdieterich ane spot,
der edel fürste here seit ez gnade got.
er sprach : Von himel herre, wer sich an dich lat,
dem kan niht geworren, din helfe mich erlöset hat.
• 1494,3. der tüfel bc, 1295. grüne] heide A. 1296,2. uf den schilt
A. in die crutze gestalt A, 3. Er sprach aUe, — krist der riche w. uz A^
1297,2. sich fehU A. libes gar AB, verwegen C. 1298,3. sin gnade zu
tröste W. im hernider sin genade zu trost w, 4. Und braht im sin sinne
wider, von den tufeln er in erlost w. 1299,3. Sie wart do «;. 4. mit in]
mitten B. 1300,4. gewerden AB.
— 201 —
1301. Er kerte zu sim rosse, daruf sas der werde man,
er reit zu dem bome, do er die falendin het gelan.
hette er sie do funden, er hette sie erschlagen.
do was sie in der helle, also wir e horten sagen.
1302. Do kerte Wolfdieterich geswinde do von dan,
zwischen ungerische riche und des mores stran,
durch holz und durch heide reit der küne T^am,
an dem vier den morgen kam er an sant Jergen arm.
1303. Do blicket der tegen umbe, do sach er manigen man,
fünfhundert beiden jagten nach im dan.
Owe, sprach Wolfdieterich, wend mich die bestan,
so bin ich strites müde, es mus mir an min leben gan.'
1304. Bisz Wolfdieteriche daz wort vollen sprach,
gar ein übel beiden uf in do gestach,
das der ftirste werde Hugdieteriches bam,
bi nahe zu der erden uz dem sattel was gefarn.
1305. Daz ros nam er bi dem zome und warf ez gen im dan.
er schlug im ab das höbet der fürste lobsam,
daz er viel von dem rosse nider uf daz gras,
wistest du nit des todes, daz dir der so nahe was V'
1306. Do die beiden sahen den iren hoptman tot,
sie begunden uf in gaben, daz det in grosse not.
Do bestund in uf der heide fünfhundert man,
do must er alters eine mit sinen finden umbegan.
1301,4. [e] hören W. 1302. Abschnitt C mit Ueberschrift : Wie das
Wolfdieterich ward von fünfhundert beiden getrungen in das mer und imc
ein Zwerglein zu hilf bekäme. Auch in cid Abschnitt und Ueberschrift (Dise)
aventure (saget) wie Wolfdieterich zu sante Gerien am kunt (kam d). 2.
stran AB] trän. 4. fünften bc. fünfzehenden ad. 1303,2. beiden frume ad.
3. die alle ad. 4. stürm müde Cw. 1304,3. Er wolt in mit gewalte uz
dem sattel geworfen han w. 4. bi [nahe] A. Nahen B. vil nahe C. Doch
genas der helt halte als wir vernumen han w. 1305,1. Daz swert nam
er zu beiden banden und reit den beiden an w. 2. — als wirs vernoraen
han 1(7. 3. Daz ez im von dem buche vil nider in daz gras w. 4. Du
wistest nit [rehte c] daz dir der dot so — AC. Du wist nit deines tods
daz dir der B. 1306,1. Do sie sahent daz ir hoptman was gelegen dot
w. Do die h. s. daz ir herre was gelegen dot w, (Do nun die h. s. Y). 3.
in A] er BC. Sie umbhubent in gemeine den userweiten man w.
— 202 —
1307. Sie bestunden in uf der ferte mit swerten uf den dot,
der strit ward so herte, daz gefilde ward so rot,
von der beiden blute und von des beides bant.
wol zwei bündelet beiden falte er uf daz lant.
1308. Daz treib er den tag allen, bisz im die nabt benam
und die klare sunne zu sedel wolte gan.
do mobte sieb nit gefristen der ellentricbe bam,
do bub er sieb zu flöbte in sant Jergen am.
1309. Do sprengte er in daz wasser der tugentbaffce man.
sin ros begunde sigen und fast zu gründe gan.
'acb rieber got von bimel, sol icb bie bestan,
so berate zu den Kriecben min eilf dienstman.
1310. Lut rief ein zwerg wilde jenbalp an dem staden:
'Du solt dicb, Werder fttrste, an daz gebirge baben.
begrifent dicb die unden, du must geligen tot.'
do balf im der kleine uz jamer und uz not
1311. Mit einem scbiffe kleine, daz was do bereit,
domit kam ez zu belfe dem forsten imverzeit.
ez balf im in daz scbiff dem userweiten man,
daz ros bi dem zome iurt er durcb die unden dan.
1312. Also brabt ez zu lande den fttrsten unverzeit,
ez fürt in mit truwen über daz wasser breit,
do erbeiste Wolfdietericb bi einer steines want,
bi siner brüder bürge, daz was im unerkant.
1313. Er truckente sin gescbmeide, sin brunige was im nas,
uf sin ros der werde mit zübten do gesas.
1307,1. Sie brahten in uf der ferte in also grosse not w, 2. so] von
blute Ä, 3. BCko. Daz schuf Wolfd. mit ellenthafter haut Ä. 4. Zwei
bundert beiden gnte k;. 1308,1. Daz tribent sie also lange biz der tag
ein ende nam w. 2. klare] vil scbone C. sedel] rube B, gnaden Cad, nf ir
gesidel ad» 3. bam] man Ä. 1309,1. sprangte Che. 2. sinken Bw. 4.
den wilden kr. Wad. 1310,1. gezwerg Ä, jenbalp dem wilden mer Ä.
Ein getwerg uf dem mere daz rief in do an w. 2. Wolfdietericb, werden
furste, du solt dich an — BO. Hab dich an daz gebkge Wolfd. werder
forste her A. W. forste here heb dich gegen daz gebirge danw7. 4. kleine]
unkunde 6c. 1311,1. do] schier B. 3. im drin vil knme w. 1312,4.
Do was er bi — - C. Daz er bi sinen brüdem were ÄBw. 1313,1. truckte
(aUe ohne n, nur Y drucknet).
— 203 —
er sprach zu dem gezwerge : 'Kanstu mir it geben zu verstau,
waz herren uf diser bürge hie nahe gehuset hau ?
1314. Do sprach der gezwerge: 'ich kan dirs wol gesagen,
ez sint din brüder beide, die dir vorbehaben
Kunstenopel und daz laut, daz dir din vatter geben hat,
laut und din erbe und die guten stat.
1315. Do band sie dir gefangen dine dienstman,
ie zwen zusamen geschmidet, die müszen nahtes gan
uf der mure umbe, schiltwähter wesen,
ergriffen sie dich selber, sie liesen dich nit genesen.
1316. Daz sol in got verbieten, sprach der werde man,
Nun sech ich also gerne min eilf dienstman.'
er sprach zu dem gezwerge : Vis mich an den graben,
ich wiste also gerne wie sie sich gehaben.'
1317. Do sprach Wolfdieteriche, der werde ftirste do:
ach richer Krist von himel, sol ich umer werden fro,
daz ich erlöse min eilf dienstman,
wie gelebete ich daz so gerne,' sprach der fürste lobsan.
1318. Er reit mit dem gezwerge hin an den graben
do horte er sich Berhtungen so jemerlichen klagen.
Owe, Wolfdieterich, du bist leider tot,
anders du hülfest mir und minen kinden uszer not.
1319. Maria, gotes muter, wisten wir doch die iner,
ob der fürste gute noch bi dem leben wer.
so hett ein ende zware min grosz ungemach.
ez ist jetzt in dem eilften jar, daz ich in nie gesach.
1313,3. it A, fehlt d. a, ' 4. hie nahe fehlt W. (doch hie J5;. 1314,1.
der gezwerge Ä, der zwerg B, das zwerglin C.
Ich han es wol vernumen, es sint diu brüder beide sant
die dir hant genumen din erbe and euch din lant
daz dir Hugdieterich din vater geben hat,
kriechesch rieh und kunstenopel die vil gute stat, w.
1315,4. genesen] leben A. 1318,1. Er wisete den fürsten jungen an den
burggrafen w, 2. jemerLJ cleglichen B. klagen] gehaben w. 4. usser] ua
diser A, 1319,1. Er sprach Maria W. doch Cw, loch A, nu B. 2. guter
tv- (4. Y sechs jare).
— 204 —
1820. Do Wolfdieteriche sins meisters klage yemam,
do erbeiste er von dem rosse der uszerwelte man,
im was hinahe geswonden, er leit sich in daz gras,
'herre, wie ir uch vermeldet, uch wird nach geritten bas.
1821. Die brüder band zu hnte sehzig ritter gar
gesetzet dinen dienern, werdent sie din gewar,
sie lant dich mit dem leben nummer kumen dan,
so henkent sie an die zinnen din lieben dienstman.'
1822. Do Wolfdieteriche die rede do vemam,
do kerte er zu dem rosse, daruf sas der werde man,
do dankte dem gezwerge der küne wigant,
von der bürge kerte der ritter do znhant.
1328. Dennoch reit der mere, e ez voi würde sag,
daz die dienere horten den hufschlag,
sin hende bot er ufFe : 'herr, ich bin noch nit dot,
hilf mir und minen dienern etwan us diser groszen not.
1824. Do sprach Hache der junge: 'hörstu daz, Herbrant?
ez ist der übel tüfel für die bürg gerant.
got durch sine gute, sprach der küne tegen,
habe unsers herren sele hiut in siner pflege.
1825. Ich horte eine stimme, die was enlich,
also ez wer von Kriechen Wolf her Dieterich.
Nach 1819 hat w eine Strophe:
5. Daz kranket mir min leben solen wir die arbeit
liden vergeben und dis grosse leit,
die man uns tegelichen durch den f&rsten tut,
des wurde ich sicherliche niemer wol gemut.
1820,3. nahe fehlt A, 4. herre] Daz gezwerg sprach TT. vermeret B.
1821,1. Mit zwen hundert rittern sint uwer brüder gar. 2. Alle zit behut
und werdent — w, 3. Ir kument niemer hinnen, es mus umb uch ergan w.
1322,1. Do disen jamer grosen W. v. w». 2. dem c] sinem A. Er gurte uf
sime rosse w. 4. Von der bürge und von dem berge kerte er do zu haut
Bw. 1328,1. Dannan Cw. der mere w] er mere A'\ der helt 0. e C, e daz
Wy ob AB, 2. den w] sinen A, 3. uff ^. Er leit die hende zusamen w.
herre got A 4. etwan fMtB, us diser grossen fehlt A] usserw. 1324,1.
junge] küne BC, 8. — der geh uns sinen sogen w, 4. Und habe unsem
herren u?. heint B] hut. 1325,1. enlich C] glich A'\ menlich^. Diestim
ist im enlich, die wir do haut vemomen w. 2. Es ist W. ob got wil zu
lande komen w.
— 205 —
er klagte mit groszer swere, er wer noch nit dot,
daz got im und sinen dienern etwan hülfe uszer not.
1326. Ist es unser herre gewesen, so nimt ein ende unser leit,
do inne wir sint gewesen, und die grosse arbeit
nimet vil lihte ein ende, sie lacheten aber do
und wurden in irme gebende aber ein wenig fro.
1327. Er must des nahtes riten, er getorst des tages schin
in Kriechen nit erbiten, der edel ritter fin.
Daz land solt sin sin eigen, ez was ein michel not,
von seinen brüdem feigen forht er den grimlichen tot.
1328. Er kam an des meres flut, do wolte ein kiel gap,
dar inne der fttrste gut bald über kam.
do reit Wolfdieteriche uf bi des meres sant.
do kam der tegen edel in Oeciligen lant.
1329. Eine festen schöne mit turnen wünneglioh,
die sach uf einem felse Wolf her Dielerich,
sie was von marmelsteine, gros wunder in des nam,
do sie der helt reine erblicken do began.
1330. Felse und feste waren beide gut.
kempfe der aller beste gewan gar senden mut.
Vaz ist dir hie daz wegest, sprach der fürste klar,
wist ich des wirtes wille, so ritt ich zu im dar.'
1325,3. Er antwurt mit gewerte (gewerden) w, 4. usser w] uz A.
1326,1. [es] — do gewesen A, so ergetzet er uns der arbeit w. 2. und
unser grosses leit w. 3. Das neme schier ein ende, sie trösten einander
do w, Do froweten sie sich alle die eilenden do (7. 1327,1. [des] A.
2. des suUent ir sicher sin Aw. 3. sin] gewesen C michel B] grosse. 4.
grimlichen J., griinen Cw, hittern B, 1328,3 u. 4 umgekehrt w. uf feMt
A, 4. kam er an die habe w, Gecilien, zecilger Y, 1329. Hier machen
BC den Abschnitt und C hat die Udterachrift : Aventnre wie W. kam zu
dem konig Marsilian und den grossen risen Baldamar erschlag. 1330,2.
Aller kempfen der beste w. 3. hie fehlt W, daz du wegest J.. daz beste ?r.
die barg ich also klar w. 4. so hub ich mich dar to.
— 206 —
Aventure do Wolfdieterich den risen Baldemar erschlug und gen
Marsilian kam.
1331 /Doch mus ich ez versuchen, sprach der küne man,
wil sin got geruchen, ob er tugende pflegen kan.
villihte ist sin gemüte an tagenden so getan,
daz er fremde geste vil wol empfahen kan.'
1332. Von dannen er do kerte einen vil engen pfat,
also in sin manheit lerte und sin tugent bat.
der tag do sicherliehe einen nrlap genam,
do von der tegen riche in grosse arbeit kam.
1333. In dem selljen walde vor der bürge plan
do erblickte der held balde den aller grösten man,
der sinen ogen ie was worden kunt^
nmb sinen lip er sorgte an der selben stnnt.
1334. über alle bome gieng sin lenge gar.
er nam sin gnote gome, der rise hiez Baldemar.
ein brunige fest von hörne het er geleit an sich,
darinne der userkorne stunt eime beide vilgelich.
1335. Er trug eine stangen wol aht klaftern lank,
einen schilt vor sinen henden, was nit zu krank,
yjxJ 2 m einer gebelwende was er vil gelich.
'^ ' 'der tüfel dich hie sehende,* sprach Wolf her Dieterich.
1336. 'Do bist des tüfels bruder, du ungefüger zage,
du feiges waltluder, fürwar ich daz sage,
ez ward nie wibes künne so lank noch so gros,
die dich zu der weit gewünne, sie wer des todes genos.
1331. Abschnitt und üeberschrift nur Ä. 1. man] tegen Bd. Doch sol
mich nit betragen, kan er tugende pflegen w. 2. kan (künde) pflegen BC,
So mus ich ez hie wagen, sprach der ziere tegen w. 4. fremde] arme w.
1332,1. Do kerte do der milte gar ein engen pfat w. 2. wanne in des nit
befllte, sin manheit in des bat w, 3. Der tag begund entwichen, die naht
den sig gewan w. 1333,3. Der im in s. C, Der im vor s, w, 1334,3.
fest BC, fehlt Ä, Zwo brunigen rieh w. 4. darinne so stunt AB. stunt zu
wer — [vil] w. 1335,1. wol aht A, wol einer J5, zwaier (7, zwelf w.
2. Zur hant und zu den armen ein schilt was nit zu krank w. 3. gabelwend B,
gewelwonde b. 1336,1. ungefüge a. zage w] man TT. 2. sage w] sagen
kan TT]* 3. künne] kint A. 4. gewünne Bw] gebere AC, todes] tufels bc.
— 207 —
1337/Waz sprichestu, kint daz dumbe, sprach der grosze man,
du hast ein strasze krumbe genumen in den tan.
ein geteiltes wil ich dir geben hie an diser stnnt,
nim welches du wellest, du wirst sin ungesunt.
1338. Gib mir hie zu zolle einen fus oder ein hand.
daz künde ich dir den vollen, daz muss sin min pfant.
din gut noch din sinne kunnent dir nit gewegen.
du must ie des einen hie zu zolle pflegen .
1389. ^Du redest dumpliche, dir wont nit witze bi,
Krist von himelriche machet mich wol sorgen fri.
het sin der minsten knehte gottes einer gesworen,
ir mtistend reden rehte, wie hoch ir sint geborn .
1340. Wie wiltu, kint daz kleine, din leben denn ernern?'
Des antwurt im der reine : 'do wil ich mich fast wem,
min lip min gut min ere mit mines swertes ort
e daz ich lasze stiften an mir so grossen mort.'
1341 . Munt wider munde wart do widerseit.
an denselben stunden der fürste unverzeit
lief do zornegliche den groszen risen an.
do wart do daz beste von in beiden getan.
1342. Do wart der wald erschellet von ir beider zorn,
glich gen glich gesellet, der fürste hochgebom
1337,1. daz] so Che] ril ad. 2. genumen] geriten w. 3. Zwei spil
werdent dir geteilt tc. hie fehlt Adbc. (steht d), 4. Und kies dir daz beste
w. wirdest C. 1338,1. hie fehlt W. 2. deli feilen ^. die volle w. 3. din
sinne] die sinen Ä, dir w] dich W. 4. — daz eine — geben 0. 1339,2.
krist] Got w. 3. sin] es w. — Und het sin der allenrinste kneht einer
gottes Ä. Und het des (sin) der alles rainste (minderste) gottes kneht
(knecht gottes) (einer) geswom BC. 4. die rede rechen BC. hoch] gross
BC (3 u. 4 in Y 1236 :
Hulf mir durch in der minste der irgent bi inn ist,
du must mich lan genesen dich hilf nit al din list.)
1341,3. Mit unverzagtem mute lief er den risen an, 4. Den anger zie zer-
traten die kempfen lobsam w. Nach 1341 in w»
5. Mit grossem übermute gesohach ir bdder kämpf.
ir einer den andern mute, gros nobel unde tampf
gie von in beiden, gar kräftig wart k strit.
jamer und kumber hub sieb zur selben zit.
1342,1. von] daz schuf w, 2. die fürsten uzerkom w.
— 208 —
er trug gen dem risen nit und dazu has,
Wolfdieterich der klare, ez gefaht nie herre bas.
1343. Der rise mit der stangen faste uf in schlug.
Wolfdieterich der werde im daz nit vertrug.
den schilt fest von home er im vor den henden spielt,
der edel fttrste küne groszer krefte wielt.
1344. Der rise mit der stange lief in dicke an.
do sumte sich nit lange der fttrste lobsan.
sin Übermut do schiere den risen triegen began.
der edel fttrste ziere im zu nahe kam.
1345. Er schriet im die stange schiere von der haut,
daz sie in zwen stücken viel nidcr uf daz laut.
do zoch er von der siten ein swert unmaszen breit,
daz zu sinen ecken gar freislichen sneit.
1346. Do lief er zorniglichen den werden Kriechen an.
Wolfdieterich der küne im also nahe kam.
underthalp den kniwen begund er des risen pflegen
mit also herten streichen der uzerwelte tegen,
1347. Daz er in gelazte, für war so wissent das,
den risen er gesazte nider in daz gras.
1342,3. [gen] Ä. trugent ein ander zware nit und dazu has w. 4. klare
Bw, frie C, küne Ä. 1343,2. Er sumet sich nit lange der fürst im nit
vertrug CB, 3. fest von CB] mit A, 4 Der fürst in grossem zorne vil
starker kr. BC. Dafür Tiat w zwei Strophen:
Ein stange in grosser swere die der rise trug
mit nide und mit gevere er uf den herren slug.
manigen slag so herten dem tunre (turne) vil gelich
frumt 6r uf der verte uf Wolfdieterich.
5. Jedoch der seldenbere des grossen nit vergas,
die geswinden siege swere er im zu dem libe mas.
den schilt breit von home ir im vil gar zerspielt,
mit kraft in grossem zorne der fürste grosser krefte wielt.
1344,1. Nu werst du dich gar lange und ist doch nit daran w, 2. Mit
siner stehelin stangen ward aber ein slag getan w, 3. do C, fehlt d. a.
den risen schiere A, in schiere [den r.] triegen do b. w. 4. Ich wen der
f. w, 1345. w, Innenreime. 1347,1. geletzte AB. In G. statt 1 w. 2. Daz
er in gesetzete nider in daz gras. 2. Daz der rise muste [vor im Ä\ sitzen
[nider B'\ in daz gras AB, In w 1 u, 2. Einen slag der werde dem starken
risen mas, Daz er hin zu der erden fiel nider in daz gras.
- 209 -
er schriet im eine wunden, daz im do zu hant
daz kröse an den stunden brach uz des libes want.
1348. Leber und lunge sach man vor im ligen,
von dem fürsten junge wart do nit geschwigen :
Hegen so vermessen, wo bistu oder wie ?
hestu it imgesundes gössen? des soltu mich bescheiden hie.
1349. Arzät von hoher kunste mustu einen han,
wiltu mit vemunste gesund von hinnen gan.'
Wolfdieterich der mere zu dem risen sprach
mit schimpflichen werten : ^mir ist leit din ungemach.'
1350. Do rief der rise grosze: *Appolle und Derfiant,
lant uch minen kummer hüte wesen bekant.
daz ich vor dem mus sterben, daz ist mins herzen pin.
owe werz mir geschehen von einem genossen min/
1351. Do mit begunde er sigen uf die erde dan.
der ritter an den stunden gieng zu dem risen stan,
er schlug im ab daz höbet, do was er dot gelegen»
do kerte schiere dannen der userweite tegen.
1352. Er gieng gegen dem bome, do er sin ros hette gelan,
er nam es bi dem zome, der userweite man.
daruf was schiere gesessen der edel tegen rieh,
do kert^ er do ftirbas also sneUeglich.
1348,3. — warte an dirre stunt w. 3. Er sprach tegen ACw. so BC,
fehlt Aw. 4. — daz tu mir hie kimt w. 1349,2. gesont felüt A. Die
Handschriften vernumpfte, Vernunft. 3. — do mit schimpfe sprach w, 4.
Mit schimpf der ist so swere mein streit dein migemach B» Mein schimpf
ist dir swere min strit din gemach C Do ist mir leit din swere mit strit
din Ungemach w. 1350,1. Machemet und Appelle , vil werder terfiant w,
3. dem J?] dem deinen A, dem cristen 0. Daz ich bin verschroten von
einem solichem man w. 4. von eim dem g. B, Daz ir mich so lant scho-
wen, do tunt ir übel an w. Nach 1360 w»
5. Der rise mit freisen zomekliche sprach:
Dise jamers reise ist mir ein ungemach.
Daz du mich hast verschroten daz ist mins herzen pin.
Owe wer ich verhowen von eim dem (der) genossen min.
1351,1. er sigen begunde AB, 2. w. An den selben stunden Wolfd. der
küne man A, 1352,2. bi dem zome C] sin gnote gome ABw» 3. 0. Do
kam er (Er gieng) also balde do ers lie AB, Daz stunt schone gebunden
als er ez vor lie w, 4. 0. — Hei wie snellegliche erz bi dem zome fie AB.
Der unverzagete krieche do zu dem rosse gie w.
U
— 21Ö —
1353. An dem ersten schlafe an die zinnen gie
ein alter lleiden terre ; der selbe nit ehlie,
er nam der stemen wuüder für die ogen sin.
waz do geschach zu walde, daz was im worden schin.
1354. Er sprach : Vol uf schiere, künig Marsilian.
^6 ist (Bin ritter ziere kumeii in den tan.
Baldemar der grosze ist gelegen tot.
der ritter ist ein krieche, der uns hat braht uszer not.
1355. Sit Baldemar der grosise zütode ist erchlagen,
daz sol man in der marke den ambattlüten sagen,
daz sie die koflüte wisent in das laut.
in heischet nieman zu zolle weder fus noch hant.^
1356. ^Wol uf, ir herren äÜe, sprach der kunig Marsilian,
die mir in beides mute wesent undertan,
und helfent mir enpfahen den uzerwelten tegen,
daz wir nach siner arbeit sin alle schone pflegen.'
1357. Ich weis nit wie sie taten, in was ein teil zu gach,
hundert oder mere die jagten im do nach,
in den liebten ringen dem beide uz Kriecbenlant.
dem werden jüngelinge ward michel zom do bekant.
1858. Er gedahte iti sinem mute, sie weren kumen dar,
daz sie uf der hüte nenien strites war.
also ritterlichen reit er sie do an,
do wöjd gros wunder von dem Kriechen do getan.
1359. Mit vil groszem nide er üf sie bew und stach,
er jsertrante vil der ringe, manigen heim er och zerbrach,
er schlug vil der wunden, der mere wigant,
die nit geheilen künden, er schriet die isin gewant.
1353,1. schlafe ein alter hetden an die zinnen gie W. — alter herre
[a. d. z.] gie w. 89^- Sunder alles strafen aXle, 4. Daz (Waz) zu walde was
geschehen W- 1354,4. hat braht ab] geholfen hat A. 1355,1. grosse]
starke w^ 2. ambaht hc, ampt 4(*- (der aptissin d.^, kofluten (7. 3. Was
sie kofschatz fieren C. 1356,1. Nu woluf ir beide gute, al min dienstman
w. 3. Bereitet uch vil garwe ir stolzen beide gut w. 4. sin nach wir W,
helfent nach lobe empfahen den ritter wolgemut w, 1357,1. sie im A.
2. Wol vierzig besunder w. 4. michel fehlt W, do fehlt w. 1359,3. auch
vil A. mere] wäre W, 4. schriet auch die A,
— 211 —
1360. Mit stechen und mit howen gie der Krieche gut,
daz feld sach man in strowen mit dem roten blnt.
die heim l}egand er schroten mit yil groszem has ;
de falt er manigen toten nider nf daz gras.
1361. Mit siner scharpfen klingen er uf die brünigen schriet,
er zertrante yil der ringe und loste der nagel niet,
die helme begund er spalten der ftirste lobsam,
der recken or tot falte wol- zweinzig uf den plan.
1362. Zu hant mit richer wete Marsilian zu reit
mit manigem fdrsten stete, sie fürten riche kleit.
Nun mügend ir gerne hören, wie der ktinig sprach,
do er den jungen ftirsten mit ogen ane sach.
1363. 'Sint gotwilkomen zu lande, ein junger swerttegen,
got müse ane schände uwer ferte pflegen«
ir sint mir von gotte zu tröste hergesant.
wellent irs geruchen, uch wirt hie zuht bekant.'
1364. ^Rates und lere bedarf ich leider wol.
doch förhte ich mich so sere, daz ich kummer döl,
ob ich mich an uch lasze, sprach Wolf her Dietrich,
wit ist mir die strasze gebuwet gar tugentlich.
1365. Ich halte hie uf der ferte, wer des minen begert,
sprach der tegen zarte, daz endet mir min swert,
daz ich uz fremdem riche her gefüret han.
wil mir daz hut entwichen, so mus ich tmrig stan.
1366. ^Nein, sprach gezogenliche, der wirt was genant
von nieman sicherliche wirt uch hie strit bekant,
wissent uf min ere, daz sin nieman engert,'
Do sprach der künig here : 'nement uf min swert.'
1360,1. Stichen oSe. gie a, gieng AB, fitcht C, tet c. 2. sach man i
hc] hegonddr. 18614. sines schwertee ecke C. nlBCw, feKHÄ. 136^2.
zu fdUt Ä, 1368,1. ^int willekum har zn lande a. 2. uwer ferte ane
schände J.. 1864,1. leider] heider bc, 2. mich hie so A} des ad. ich hie
Bad, 4. Gor wit BGw. ist] sind C. gehuwen w» gar nmr A siGherlich C^.
1365,1. halte] hab J.. ferte] warte ad. wer hie Bw. 2. Do sprach A, Also
sprach ad. 4. hat] hie w. 1866,1. dar äsr ASw. 2. hie fehU Ab. strit
hie C. 8. nf al min ere Bikd*
— 212 —
1367. Der künig bot im selber daz swert von der hant.
Mit yil guten zühten die wirtin hochgenant
die kam yil schiere geriten mit mauigem edeln wip,
mit yil richer wate was wol gezieret ir lip.
1368. Die knnigin hoch yon arte in grüszen do began
mit klaren worten zarte den eilenden man.
sie erbeiste zu der erden mit zühten sie gen im drat
und umfieng den werden, also- sie ir tugend bat.
1369. 'Aller manne ein wunne, sprach die künigin,
min sippe und min kunne, du sölt wilkomen sin.
wissest ane logen mir kund liebers nit geschehen,
denn daz ich dich mit ogen einest hie han gesehen.*
1370. Mit iren snewisen henden sie in gütlich umbfie.
an ires herzen wende truckte sie den muten hie.
Alrerst erkante yön Kriechen der userweite man,
daz im die handelunge mit truwen was getan.
1371. Die edel küniginne zu dem ritter sprach:
*ir sullent mit uns keren, uwer groszes ungemach
sol haben ein ende.' er ward gefüret hin,
zu huse ane missewende fürt in die werde künigin.
1872. Fruntschaft und mute ward im erboten do,
. wenn sie des nit befilte, sie wurden beidü fro.
man sach do smieren manigen munt so rot.
daz sie dem gaste dienten, die künigin daz gebot. .
1373. Sus brahte sie zu huse den snellen swerttegen
zu der festen klusen, do weder wint noch regen
1867,3. [vil schiere C] BÄ\ dort her w, 1368,1. von hoher art TT.
8. gen im] do to. 4. tugende A. znht do w. 1869,3. an läge A. Wist mir
ist ane laug B. Wissent mir ist langes G, Mir mid got dem werden daz
ich dich han gesehen w» 4. einest mit ogen AB, einest fehlt C. Ich weiss
das mir nf erden nie liebers yü geschehen w. 1870,2. — erkante der
junge (der) fürste^ lobsam w» 1871,1. Mit unverzagetem mute BGwt aber
der milt sprach B, der edel fürste sprach Ö, er dankens ir veijach w,
2. Do erbeyt der gute stmit(I) B. Nu lone nch got gute C Mit senften
Worten gute w» sin gross migemach BOto. 8. hette balde (schiere) ein ende
BCw. 1872,2. wttrdent A} waren. 8. sach in zühten lachen w.
— 213 —
und keiner sohlahte swere mohte im do gesohaden«
do sach der tegen mere ein schönes werkgaden«
1374. In einem palast wite manig schöne maget
sach er bi den ziten, daz im so sere behaget,
^ klein hündelin im schose nnd manig hermelin. ^
die Vögel in keügen snngen, waz mohte bessers gesin?
1375. Also ward hingefüret der ritter nnverzaget,
mit armen omberüret » ward er also man saget
von maniger schönen frowen; die minnigliohen wip
weiten alle schowen des jungen forsten lip.
1376. Alte und junge ilten balde do
^3^3 , mit gemeinem spränge, sie waren in zühten fro.
sie strepten widereinander wie sie in gesehen an,
der in dem wilden walde daz wunder hett getan.
1377. In forte getrate der kttnig Marsilian
in ein kemenate, durch ruwe was es getan,
er befalch in sime wibe und den frowen gut
zu tröste sime Übe, dem ritter hochgemut.
1378. Der wirt schiet von dannen, den gast er eine lie,
küne ob allen mannen bi der künigin hie,
mit guter rede schimpfe wwrd ^o geschallet yil, ^^yA^ jiiZfi.
er enpfieng ez mit g^[imgfe, ez was sines herzen spil.
1379. Die frowe zu dem herren schimpflichen sprach :
^hand ez ritter edel fCbr kein ungemach,
fi. S^i,nf]. dirre megde eine mtLszent ir zu wibe han.
do sprach der tegen reine : 'des sullent ir mich erlan.
1380. Durch wip noch durch minne bin ich nit kumen her,
sprach er zu der küniginne, min schilt und min sper,
1873,3. and G\m A\m B, fehU w. do] daz iL 4. schönes] wnnne-
kliches w. werk] weckC. werlt C, fehUCw. 1874,8. [und] manig blankes
h. w. 1375,3. die«?, und minneglichem W. 1876,2. gemeinen Sprüngen
Aa, 1377,2. ez fehlt Ä. ward das CX 4. Er getroste yolkomendiehen den
r. C. Durch klare handelange den helt so h. u>, 1878,1* w. der gast nit
enlie W (aw^ Y), 2. w, hie] belieben lies A, hies J9, er lies C (sinnlos),
3. Mit rede and schimpfe A. Mit gater rede [schimpf] J9C. llBt hübscher
rede schimpfe w. 1879,1. herren] recken w.
— 214 —
daz ist. min beste rnione, der ich gewalten kan ;
mume und. knniginne, des sullent ir mich erlan.'
1381/Kint du solt nit fahen die rede gen mir in zom
und solt dich nit vergaben, tegen bochgebom,
durch aller frowen ere.' Lachen er began ;
'ktiniginne here, die rede han ich in schimpf getan.
1382. Ich bin doch, küniginne, frowen und megden holt.
ich sage dir mine sinne, daz ist min höhster bort,
yy- daz ich durch megetin fihte, der sie ez nit wil erlan.
daz ist die beste minne, die ich zu der weite han.'
7(1 >. '3^^,3. 13S^* Sie hies do balde springen die megde in ein gaden,
dem jungen ftlrsten bringen, also wir hören sagen,
linwat und hemde, gar ritterlich gewant. .
im ward do tniren fremde, im ward do zuht erkant.
1384. Kursit und gesmide wolt sie im han abgezogen
sin spaler gut von siden, daz ist war und nit gelogen.
/ er sprach : 'frowe reine, daz wer ein grosz unzuht,
V daz mich hie solte uzziehen ein minneglichü fruht.
1385. Gregen üwer einer frowen duht ez mich zu vil,
daz man mich solte schowen bi ir sunder zU,
daz sie mich solte engerwen und bringen uz der wat.
Rostig ist min geserwe, des wolte ich haben rat.
1386. Ir minniglichen frowen, ich wil uch sere biten,
wellent ir an mir geschowen die klßider wol geschniten,
so laut mich alleine, daz ich nit schäme spehe,
so daz mich uwer keine hie also blos sehe.
1380,8. gewarten C, gewelen JB. 4. Frowe die keiserinne ir sulen (du
solt a) mich minne erlan w. 1381,1. kint frölich 0, Helt w. fahen hinUr
mir -d- 4. ßr sprach k. dJSie. ich han die rede Ow. 1382,2. Ich dir min
sinne A. ich sag uch niit sinne 0. hört] solt BG, Daz ist minnen solt vo.
3. sie ez] mich es Qvo\ sy mich es B. 1383,1. springen also wir noch
hörent sagen to. 2. Ir megede har bringen als ein fürste solte tr^en w.
4. frwnde, fröde ward im bekant BO; sie fieng in bi der hant w, 1384,4.
ein so keiserüche fraht w, 1385 fMt a, (steht aber d). 3. der] miner
W. solte gerwe bringen w, 1386,3. nit schäme w. nit schämen d] uch
schone Ä, schon BC, (daz ich nit schamec stehe?).
— Z[& —
1387. Des wart do dei: reine gewert on al|eu has.
sie lieszen in alleine, ez ward nie manne bas.
sin vil stolz gesmide zocb ab Wolfdietericb,
ein hemde rieh von siden swang er do umb sich.
1388. Einen undergürtel riche er bi dem hemde fajit, ^» nWej^. !
daz dem ritter ellentriche nie besser wart bekant.
' ein niderkleit so klare fand er dem gtirtel bi,
der tegen offenbare ^art groszer sorgen fei.
1389. Die rinken gut von golde waren fingers gros.
'^, zi2(, wie schier der frontholde daz kleit an sich schlos.
balde und auch schiere, als uns daz buch seit,
was der fürste ziere geschloffen in daz ^leit.
1390. Der mir der mere gemeine in zühten hie wil losen^ ^^^fdt^ ^**^^^
schier kam ein maget reine und braht im schuoh und ^^sen,?*it^ j^ ^
die schuhe voa kurdwane, die hosen pfeUopn. {tL^ZT^
der ritter wandeis ane sohuchte sich darin.
1391. Erst kam die wirtinne sin edel mume gut,
sie braht in irem sinne dem ritter hochgemut
ein kleit von Driande, daz was ein semit rieh,
rock und mantel brahte im die minneglich^
1392. Vil manig edel gesteine was darin geleit,
gros imde kleine, ein borte der was breit
beschlos im den mantel da zu den brüsten sin. -^ " ^
manig fines berlin was wol gefftget darin.
1393. Saflir von Oriente und manig edel gestein
von hoher presente wider einander schein,
turkois und jachande sach man glesten darin,
wer edel gesteine erkande, vil liehte rubin
1387,1. [do] Ä. [do] Ä, er balde an sich w. 1388,1. imder ist nider
AB, fehlt Cw. 2. dem edel r. [el.] (7. 3. nide^ (k^, under AJff)<!. 13S8,1.
rinken w, ringe W. gut] rot A. 2. füyste hold© tp. ' l3di,l. in züiten
w. fehlt W, 2. schuh und] zwo A. 3. 4ie schuh^ w. fehlf W. Vogi gpte^
kurdwan W. von fMt w. 4. ane] eine W, 139 J,3. .triante ^, trfanten
h, triaten c, tirante d, (der Vers fehlt (7.J tryante "t. ein fMt J., von jß.
4. und darzu w, 1392,1. stein Ä. % porte die W. 4. g^iirirket c.
1393,1. w. Saffar und kriente (tyyeij|Je) Tf. 3. dijfckel TT, Jwpkg^ a^
türkel l, tirkel c, düfelichen! d- darin] gar w. 4. rubin klar w. '
— 216 —
1394. was in daz golt gewieret. die koste was gar rieh,
alsus wart gezieret Wolf her Dieterioh,
ein borte gut von siden, die rinken von golde rot,
der senkel ein karfonkel, also ez die scböne gebot.
1395. Do stund vor den brüsten ein edeliches golt,
gewirket zu Alexandrien ; im was mit zübten holt
die edel wirtinne, gebot daz man aldar
ein riebe kröne brehte, was durohluhtet gar.
1396. Maniger bände gimme durchluhtig und klug,
was darin mit sinne geleit und mit gefug.
daz stunt der küniginne zu geben irem gaste wol.
ez stunt gar lieplichen, dabi man zühte kiesen sol.
1397. Alsus wart der gute gar kaiserlich bereit,
ein kröne dem wolgemuten ward uf sin hopt geleit.
sie nam in bi der hende und fürt in uf daz wal,
do er fünfhundert frowen sach in einem sal.
1398. Bi in so manigen ritter, ie der frowen man,
sie betten sich mit armen lieplich umbefau.
Alte mit den jungen, do sie in sahen gan,
gemeine sie ufsprungen *ane aller schlahte wan.
1399. Gütlich sie in empfiengen den hochgelopten man
und euch mit groszem schalle die künigin lobsam.
f^t3fh die reine hies do springen, bringen den klaren win,
irem lieben gaste tet sie truwen schin.
1400.rMit guter handelunge in fröden daz ergie.
do baten in die jungen, daz er in mere hie
Seite von fremden Sachen, der ritter wünneglich,
er det in kunt sin reise, ez duhte sie engestlich.
1394. gefieret ABa, gevierfc 6, gesieget c, gefuget d, gezieret (7. 8.
Man brahte im einen gürtel die — w, 4. der s.] daz gesmelze ad. 1895,1«
edels Bf riliches w. 4. brehte durhluhtig und klar w. 1896,2. darin
geleit mit sinnen der gefug A. und mit] der BG, Daran was mit sinnen
geleit vil gros gefug w, 8, der] einer w, zu geben w] gen W, 1898,1.
ie so A, ein man BC, 3. sahent dort her gan A. 4. gemeine] freilichen 0,
gemeinlich ab, gemelich c. 1899,8. den met und klaren win Y. 1400,4.
sie fMt A,
— 217 —
1401. In det er kirnt sin snelle, wie er het verlorn
eilf getruwe geseUen und ritter uzerkom.
der ftirste sunder logen truren do began,
im überliefen die ogen, daz nam war manig man.
1402. Sie trösten in gemeine, manig zühtig man,
darzu die frowen reine, grosz wunder sie do nam,
daz ein also junger herre in also kurzer zit
nahe und ferne erleit so manigen horten strit.
1403. Vil schiere kam gegangen der künig Marsilian.
schon ward er empfangen von allen sinen man.
er bat sie daz sie alle in lieszent enpfolhen sin
den edeln ritter küne ; im wart do tugent schin.
1404. Sie waren ane swere mit ganzen fröden fro,
der wirt so seldenbere hies uftragen do
truhsessen und schenken beide brot und win.
man sach do lützel wenken, gut wille ward im do schin.
1405. Mit gutem helfenbeine manig tisch wol durchschlagen,
daz werk was also reine, als wir hören sagen,
rieh von Zypressen holze und lignum aloe,
daruf lagen listen wisz also der sne.
1406. Die lichte koste türe die was gar wünneglich. ^' ^^^^ - ^^^ ?*
ez saz der wirt gehüre zu tische lobelich.
man sach in richer wate vil manigen spilman.
daz was gar stete bi dem künige lobsam.
1407. Von in wart kurzwile harte vil getan.
ir liebten Seiten klungen do frölich sunder wan.
nahtegal und galander simgen wider strit
vil faste wider einander zu der selben zit.
1401,1. [sin] Cw, In det erkant der snelle w, 2. getruwer BGw, {a ge-
truwe). 1402,2. sie do fMt A, [gross] w, sie alle w, 4. leid solchen
(also grossen C) strit TT. erleit (erliten hat cj so (manigen c.) harten strit o&c.
1403,3. alle 'oor daz W, [enpfolhen] BC. al mit flisse, daz sie ez liessent
sin w. 4. dem — [im] A, Den gast wol empfolhen, den helt befal er in
fein B. Den gast vil werden wol enpfolhen sin (7. Gar an itewise, den
befalch er in h, 1404,3. beide brot ent w] tmgent uf den W. 1405,1.
tisch] liste aUe. 2. also A^ alles. 3. Zypressen vor rieh aJle, Und fMt A.
lignumaloe ist in aMen entstellt abe, ame etc. mir d alloe. 4. liste A,
1406,1. die] daz AB. feMt C, gar to. fehtt W. 4. daz leben was to.
— ai8 —
1408. Er geduhte mich zware der witze gar ein kint
stille und offenbare, und wer an witzen blint,
der solche handelunge nit neme wol für gut
mit solcher wirde, der wer an eren unfrut.
1409. Den wirt der sinem gaste so holdes herze treit,
ich wil in prisen faste, und ouch den gast gemeit,
der ez verdient mit zühten umbe sinen wirt,
daz er im zu allen ziten groszer fröden birt.
1410. Dise wirde reine, ob ich ez gesprechen mag,
werte under in gemeine bisz uf den zwölften tag.
an dem drizehenden morgen urlap er do nam.
der helt wolt ane sorgen ge scheiden sin von dan.
1411. 'Woltestu mir entwichen, in solt hie lenger wesen,
ez were unbilliche, ich möht nit genesen.
ich bitte dich flirste riche und edel tegen klar,
daz du tugentliche belibest ein halp jar.'
1412.^Gleub mir der mere, sprach die frie do,
ez wer min grosze swere, ich wurde nummer fro.
Durch aller frowen ere,' sprach die minniglich
*^oder man schawet jamer an mir sicherlich.'
1413. Ir liebten ogen schöne wurden von trehen nas,
der junge sunder logen bekante ir herze bas.
mit friem mute sprach der tegen klar.
e daz du lidest smerzen, ich belib e ein jar.'
1414. Des wart die minnegliche in ganzen fröden fro.
do ir der tugentliche hette gelobet also.
mit fröden sie in kuste den flirsten löblich,
sie truckte in zu ir brüsten, den edeln tegen rieh.
140S,3. Wer söliche wirde nit nirat — w, 4. unfrut w} ungemut W-
Mi|; ganzer begirde der ist an — w. 1409,2. in C\ auch Äj in auch w.
fast p^risen W. und ouch] den werden aUe (werden fehlt C). 3. er mit
zühten schone verdient umb — w. 4. grosse -BO, ganze freide«;. 1410,4.
sin] do BCw. 1411 bis 1416 nicht in w, aber in Y. 2. Sprach die küni-
ginne, so möht ich nit — C. (In Y spricht ztierst der König , dann des
Königs Tochter). 1412,1. der frie-4-B, die frawJB. 3. man mag (rnuaC)
jamer [an mir G] schowen, das wissest sicherlich BC. 1413,4. e noch ein
halbes jar B. 1414,1. in] von C. von ganzen herzen B, 2. tugentriche Bt
tegen riche C. gelobt hett BC. 4. den tegen küne und rieh C.
— 919 -^
1415. Also beleib der klare, eins edeln fürsten froht,
gen einem halben jare. man det im manig zuht.
waz man eren und wirdikeit koni erdenken,
daz det man dem edeln flirsten alles one wenken.
1416. Aller täglichen was do kurzwilß vil,
gar willegliche manigerlei spil.
daz jar duht in snelle mit fröden gar do hin,
der tngent ein geselle . drat für die kunigin.
1417. Mit tugentlichem mute er für sin mumen trat,
also in sin manheit lerte und sin tugent bat. ^
er sprach : 'frowe und mume, ez mag nit anders gesin.
ist ez gottes wille, ich wil sehen die dienstlute min,
1418. Die ich in groszen nöten hinder mir han gelan.'
der milte tegen küne wolt scheiden von dan.
nit lenger er beliben wolte zu der fiart,
urlap nam zu der frowen der edel ritter zart.
1419. Nit lenger wolt er miden sine reise do,
manig schöne frowe ward des tages unfro.
urlap er do gerte, er wolte scheiden dan.
vil kume in des gewerte der künig M^rsilian.
1420. Lenger wart der forte von im nit entweit,
mit zühten dannen kerte der uzerwelte helt.
Hin gen Lamparten so stand im der mut,
er lies in ungemüte manig schöne frowen gut.
14154* klare für war ein edele fr. G, 3. waz man knnt erdenken ere
u. w. BG, 4. Daz mus man achten (Daz was alles geachtet G) dem forsten
unserzeit BG: 1416,1. Alle ABO. tagel] zit -4.] do] der BO. 2. lei]
hande BG, 3. mit] in BG, 1417,1. er] der junge TT. 2. und joch sin
znht in bat w. 3. Er spr.: vil werde frowe es — w. 4. Ich wü binamen
schowen BGw, 1418. Abachnitt 'in BGad. 1418,1. in grosser swere
han h. m. w, 2. hüne] here Wj wolte scheiden dan w. 3. der selben
fart W. zuj nf w, 4 nam er aUe, zu den wiben w, 1419. Abstknüt
BGad, üebersch/rift G Aventore wie das wolfd. zu dem grossen mb kam
die da haisset Borna, c^d (Disse] aventore (saget fekU) wie W. Ton dem
kunige Mersilian ritet (reit d), 2. Manig frowenbilde to, 1420,1. enwelt
Ä. 2. m. z. er do d. W, er dannen k. w, 3. Hin und so fehlt — Also
(Do) kerte er gen dem walde gen L. 4. in [grossem G] uiimu^e Gbc, in
angemachte a.
— 220 —
1421.Darzti den ktinig mute lies er in sorgen stan,
den tagende nit befilte, sus schied er von dan,
hin zu einem finstem walde gen einem gebirge hoch,
do gen kert er balde, daz sich gen Lamparten zoch.
Aventur do Wolfdieterich zu den wilden wiben kam.
1422. Ein vil wild gerüte erblicket der volktegen,
des selten zame lüte betten vor gepflegen.
der edel ritter küne kam uf einen plan,
daz was ein anger grüne, daruf sach er stan
1423. ein wib von wilder arte, über alle bpm_sie'gie,*
den fürsten also zarte nam des wunder ie.
er gedahte in sinem mute, do er ir innen wart,
'ach herre got der gute mus ich aber an die vart. -i^
1424. Zwo grosze brüste sie an irem übe trug,
'wen din zu wibe glüste, sprach der tegen klug,
der het den tüfel freisan, wol ich daz sprechen sol.
ir lip was geschaffen swarz reht also ein kol.
1425. Ir nas gen dem kinne gieng ir fölliglich,
ir ogen sach er brinnen einem strus gelich
ir munt an beiden oren ein wite gar beschlos.
derselben kurzwile Wolfdieterichen gar verdros.
1426. Ir har het esels farwe und was unmasen lang,
daz ez ir über den gurtel hin zu der erden swang.
wer sie uf dem gerute solte geschuhet han,
zwo grosze rindes hüte must er zu schuhen han.
1427. Ir zene in dem munde enblecken sie began.
an den selben stunden lachet sie den fürsten an.
Erst wände der tegen milde, dem wibe were zom,
er hette zu den ziten kampfes wol geswom.
iVffeV
1422,1. üeberschrift nur Ä. Abschnitt auch T. Ein kleine wil gemwete
der Yolkomen tegen C7. der fante degen B, der werde t. a. 1424,1. zwo
vil ab, 2. din] dich Ca, 3. der] er Ä, freisan ABa, veressen &, fressen cd.
(der hat des tnfels muter Y). 2425,2. stmssen C, eins strusses ogen
glich oft. 3. Ir mnnt ir beide oren gar weit besloss B. Ir m. und ir oren
an wite gar b. C, I. m. ir beide oren in wite gar b. w, 1426,3. geruhte
A. 4. rinders A, rindes Bw, rinder G,
— 221 —
1428. Sie sprach : 'knappe werde, ir sulent ane angest wesen.
ir mugent uf der beide vor mir wol genesen,
fruntschaffc sulent ir schowen und ouoh an mir han.'
er sprach : 'gnade, frowe, mag ich mich an uch gelan ?'
1429. 'ich wil mit nieman kriegen, daz wissent sunder wan,
wie ich in böser farwe hie vor uch stan,
doch han ich, helt, selten untugent ie getan,
ir sullent, ritter edel, alles truren lan.
1430. Wellent ir truwe suchen, der werdent ir gewert,
ir türfent min nit ruchen, lant stecken uwer swert.
Wtirmen, risen, tieren han ich gesiget an,
wie ich, ritter ziere, vor uwem ogen stan.
1431. Ich dunke uch ungehure, daz weis ich selber wol,
doch gib ich uch die sture, also ich von rehte sol.
mir ist in minem mute, ir forhtend uch vor mir.
got weis wol, ritter gute, strites ich wol enbir.
1432. Uwer vatter und muter sind mir wol bekant,
daz wissent, ritter gute ; alles Kriechenlant
han ich bi minen ziten dick und oft durchfam.
darumb wil ich uwer ere dester gerner bewam.
1433. Ir sint, kint, vil tumber, denn ir soltend sin;
lident ir iht kumber, daz land mir werden schin.
ich gib uch offenbare win und darzu brot,
gegen einem ganzen jare ich hilf uch user not.
1434. 'Nun lone uch got der gute und gib uch sinen fride,
und hab uch in hüte, all min gelide
sint mir nach erstorben an dirre selben stunt,
ich was vil nach verdorben, so bin ich wolgesunt.
1428,3. ir an mir Ä, Went ir fnmtschaft schowen, die solt ir an mir
han w. 1429,1. Ich triege niemen garwe w, 2. hie vor fehlt A, hie]
ungeschaffen t(;. 3. vil selten w, ie] m^ABbCt hieC, fehlt ad, 4. hie lanC
1430,2. min] mich B. min [nit] gerachen €Ld\ uch nit forhten hc. (mich nit
furchten Y), 1432,1. die waren mir w* 2. und alles TT. 3. die han AB,
bi minen ziten C] werllche w, fMt AB. 1438,1. ain Idnt C] herre w,
2. iht] uz A, 1434,2. geUder A. 8. [selben Bw] AO. 4. wol fdhit A.
— 222 —
1435. Borne die mute sich sin tmderwant,
wenn sie nit befilte des beides nz Ejnechenland.
sie braht in beim zu buse, do fand er siben wip
in einer festen kluse, gescbaffen also ir lip.
1436. Sie enpfiengen in ane sume do/die werden wip.
dez danket in vil kume des jungen berren lip.
sie erkanteu an siner geberde, daz er forbte sieb,
sie rieften alle glicbe, 'gnade Wolf ber Dietericb.'
1437. Sie erkreften im sin gemüte die wip von wilder art;
'got durcb sine gute bab ucb beld so zart.'
do spracb der tegen küne : 'uwer tugent ist so vil,
daz icb ucb umer mere mit werten krönen wil
1438. für die scbönsten frowen, die icb ie ban geseben.'
sie begunden in do scbowen und lieplicb anseben.
Rome die wise bies dar tragen den win,
darzu die gute spise, im wart do tugent scbin.
1439. Zam und wildbrete fleiscb und manigen fiscb
mit gutem willen stete brabt man uf den tiscb.
Goltfas und scbalen, der betten sie genug,
die wirtin sunder twale im beides berze trug,
1440. Do beleib er ane sorge bisz uf den vierten tag,
der berro an einem morgen guter sinne pflag :
'möbte ez, frowe zarte, mit uwem bulden sin,
so weit icb gen Lamparten edelu kunigin.'
Aventure do Wolfdietericb für Terfis kumet.
1441. 'So sullen wir ane scbande keren dabin.'
sin not sie wol erkante die edele künigin.
sie üeng in an ir arme die bocbgelopte maget,
küne ob allen barn trug sie also man saget.
1436,1 fcMt B, sume w\ sorge AG. 4. alle glicbe] one geferde w.
gnadet A] «u «;. wolf[her]d. TT. 1487,1. Und trostent sin w, 1438,1.
ie feMt w, 4. gute] senfte w, 1489,4. simder balbe A, besonder wan B,
on scballe C, sunder quälen b, blos sunder c; fMiad. 1428,1. drittens?.
3. Er apfacb «ß«. frowe zarte fMt AB, frowe G, mohte ez i>(yr mit äüe,
uwehi fMt Gw. 1441. Hier haben den Abschnitt ABG und Y, Ueber-
echrift A und 0, für] gen 0. kome 0. 1. wir spracb sie A» sprach sie vor
keren Bto. dahin O] hin. 4. den kttnen C
— 22S —
1442. Die mute hochgeborne zuckt in uf sich,
einem eichhorne vil wol gelich.
bi einer tagwile trug sie ros und man,
wol zwo und zweinzig milen über daz gebirge fran.
1443. Do sie in brahte zu den eben wegen,
daz danket ir fliszlichen der uzerwelte tegen.
Urlap nam er zu dem wibe und schied do von dan,
an dem fünften morgen kam er für Terfis uf den plan.
1444. Do fand er vor Terfise uszer Meilan
und uszer Lamparten so manigen werden man.
durch des türsten burgers tohter, den daz lant moht hau,
waren aht hundert beide kumen uf den plan.
1445. Der selbe burger was Wernher genant,
im dienten sicherliche bürge und lant,
Wernheres marke was im undertan,
er het sehszehen bürge und ein tohter wunsam.
1446. Sie het an einem Schafte gehenket ein vingerlin,
welcher darin steche der solt davon geturet sin
und vor andern rittem dester werder wesen,
und in Lamparten dester basz genesen.
1447. Die stolze was gesetzet uf einen stul enbor,
aht hundert beide hüben mit mäht davor.
Der beste zu beiden siten was von Tuscan,
ein edeler grafe riebe, und hies Herman.
1448. Ein vingerlin von golde klug und wolgetan
an einer snur sidin vor den rittem uf dem plan
was gehenket schone für die frowe hin.
darzu sie justirten durch daz megetin.
1442. Eier hat a Abschnitt und üeberschrvft: Bisse aventnre saget wie
Wolfdieterich für Tervis kumet. 2. do yü ä, det ii C, göbarte si w. 4.
fran] hindan B, schäm a, 1443,1. brahte über daz gebirge w, dem eben-
weg Abc, den — wegen Cad, 2. fliszlich'e] schölie BG. 1444,1. nsder]
und von A. 3. Durch des TT; er fant des c, t>Qa dd. mohte gehan A. 4.
Durch die waren ad. 1445,1. biirger riche w. 2. dient A, 1446,4. und
möhte C. Die Strophe nicht in w, aber änktätt ABC auch ih T, 1447,2.
fünf hundert küner beide die hielten do diaxvor w. 3. der Vas ein Titzgfl^i
bc. 4. riche, was geheisisen — . 1448,2. Was an Ä» Hieng an C. ^d
hieng vor AB, uf dem plan] dan Ä, 8. Und ^as TT. 4. vor dein ßxtffa
megetin w.
— 224 —
1449. Wer in den selben stunden durchstach das golt so rot,
die edel junkfrowe im do ein küösen bot.
ez hieng an einer snuren daz golt so wunsam.
do kunt ez nit geruren keiner schlahte man.
1450. Hie mit von Kriechen der werde helt gemeit
uf dem anger grüne gegen in verwafent reit,
in begunde an schowen manig hochgelopter man,
darzu die edeln frowen sahen in gemeinlichen an.
1451. Do in die schöne Amie uf der beide halten sach,
die edel und die frie, nun höret wie sie sprach :
Ver ist der so vermessenlich dort haltet uf dem plan ?
mich dunket in minem sinne, er si des libes auch ein man.'
1452. Do si des gastes eilende do ward gewar.
sie winket mit ir hende irem vatter zu ir dar,
du solt min böte wesen zu dem eilenden man.
sag im, im schade nieman ; er went, man welle in bestan.'
1453. Do reit der bürgere gen im uf den plan.
Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man:
'Ez ist der besten einer uz der schar geriten dan ;
wil er pris an mir erwerben, ez mag im an daz leben gan.'
1454. Do sprenget Wolfdieterich gegen im hindan.
er wolt in mit gewalte uz dem sattel geworfen han.
do entweich er im uz der juste über den witen plan,
daz ros nam er bi dem zome und warf ez gen im dan.
1449,1. Bw, (in der stund B). — Welcher ritter durch -— C. Wer do
stach in daz vingerlin von golde rota. 1450,1. Hye mitte der krieche 0.
Do mitten in den B, Enmitten von den acd. E mitten von den b, 1451,1.
halten fehlt A. 2. Die klare wandeis frie w, 3. also A, vermessenlichen
AC, helt B, 4. er getüre sin glich wol bestan CB. 1452,2. winket irem
vatter, dem edeln burger dar BC. 3. Erfar mir an dem gaste was sie das
er beger w. 4. im, im C] im ez B, ez A. wenet (vil V) lihte AC. ir in all
bestan B, sy wollen in alle b. C; Suchet er aventure, so heis in kernen
her w. 1453,1. Do stapfete w. gegen im hindan w. 2. Er gurte baz dem
rosse, do gedaht der werde man w. 4. — er mus mir sin zu basse stan w.
1454,1. sprangte, sprankte Bw* 3. juste uf die beide breit «(7. 4. Daz sper
er uf gewarf, im was die just leit w.
— 226 —
1455. 'Owe, sprach Wolfdieterioh, waz wolt ich han getan?
So we dir, feiges eilende, daz dir nieman getruwen kan.
Bistu ez der türsten einer?* sprach er zu dem bnrger dan,
Vaz enbutet mir die massenie? wellent sie mich alle bestan?'
1456. 'Nein, sprach der bürgere, uch dut nieman hie kein leit.*
Vaz haltend denn die ritter mere uf der beide breit ?*
'Durch des türsten burgers tohter, den dis laut mag gehan,
so sint dise beide kumen uf den plan.
1457. Sie hat an einem schaffce gehenket ein yingerlin;
wer darin stiebet, den küsset das schöne megetin,
er sol vor andern rittem dester basz genesen,
und in Lamparten ummer dester türer wesen.
1458. Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man :
'mag ich auch denselben Ion von der megde han?'
'Ja, sprach der bürgere, ist daz ir den pris bejagent,
drü küssen sullent ir von der megde haben«'
1459. Do reit Wolfdieteriche mit dem burger dan,
do ward er wol enpfangen yon manigem werden man«
'Sint gotwilkomen, herre ; wellent ir kurzWile bestan,
so ritend zu allerforderst, die ere wil daz ellent han.'
1460. 'Nein, sprach Wolfdieteriche, rittend ir vor dar,
daz mir got hat bescheret, daz wirt mir allez gar/
sie sprengten alle gliche die userweiten man,
sie verfelten alle gliche und kamen wider uf den plan«
1455,1. Waz wolt ich han getan, gedaht der helt klar w, 2. — kan]
tar w. 3. Hat man nch, sprach der frie, zu mir gesant uf den plan? «o.
4. enbietend A. masenunge A; menig B. 1456,1. endnt 0, 2. [mere] 0,
3. tohter feMt A] willen C. 4. smt aht hundert ritter (beide w) her Iramen
nf — Cw. 1457,2. d. s. m. ad, (fine 4), die junkfirowe fin C, sie drenmal
und sol geduret sm B; sie (di<9 schöne), des sol er getüret BmAw. 3. Er]
Und W, [sol] AB, 1458,2. auch] aber — och von C, ich aber des lam-
parters Ion B, 3. bejagent w] began W, 4. dryer lamparter Ion BC. Ir
Bolent drie küsse haben von der schönen maget w. 1459,3. ir nit k. han
B, ir durch k. hie bestan w. 4. do eren wir das ellent an Bw. 1460,2.
Ist mir icht C, Hat mir got iht w, bescheret ACd\ beschaffen Bdbc. es
wirt mir dannoch gar Ow. 8. sprankten.
15
1461. Do Ulk der wevcte |pla& m Woff hör Kelerich,
er bftt in atoe «ere ^n teigea lob^oiote
'N«iiA, werdler rifitm;, <tar^ lüler firowe? er»
xumi^t zndkeni geld^ anek emen ken
1462. Do 9praoh WolfcUeteriohe ; 'daz mus ich uch verss^en.
min ros i9t müde, ez mag mich fdt getragen.
ioh han ez geritten vo. vier^eh^n tagen
nngessen und ungetrun]cen^ waz kraft möht ez gehaben?^
1463. Do sprach der bürgere : 'ich lihe uch daz mine, ktiner man.
daz ist dB% be^ tb«t di« istn^ \m& ttber ^lefn witün plaiii.^
daz ros gttt ward M ddäore do bereit
nnd ein richer ^iEüttel w^rA ftekrtif geleit.
1464. Daz ros schöne ward bald dargezogen,
do greif im W(^cK(tofMi «1 den satteiboge«.
er trokt -eis ȟ toeftett^ ^drwar 6o wSissent daz^
daz de)z 796 g«it# 'vOf im tffder-^as.
1465. 'Owe, sprach Wolfdieterich, ez mag mich nit getragen ;
ich mus minexft JfQBO^ ^ wenig fdte^ haben/
Do sporadi im bmigeret 'da9( e^l sin getw>
dürfeid » teteig nitfrtdity it «nUenife m von mv bwu*
1461,4. nemeot] Dini ji. «ia«i ker {Mere ^ Ifu M «r»
er bit 4a gaatUcbe de» ectoln ritter her«
daz er gen dem fingerlin neiae einen ker.
1462 fehU be. 8. [«il vier^ehen tage sprach der werde man Ä. BC ebenso
ohne yierzehk ^e XaherTtit&V Wo¥ vie^tehen te^ xmi ntfelüQ. B^ ff^ophe
in od.: Do spr. W. ein userwelter man,
des sullent ir mich erlassen, wan ich so lange geriten han
nher berge ond ober gewiHe mt grosser «i^ehabei
min res diMsi ist mfide, im get an kreften abe.
IA^,% ivHen fektt Aß* ^bcor den] nf dem 4.
1 ti. 8. Dia sf räch ii» baiger riebe so ^h ich daz min
JHft Ifat tU fr^eser stoke kaia yessers wag Me sin Z.
3. Baz TOS mi dem jqste ward do schier bereit to. 4 richer] herlidi to.
1464,1. eoböve BOl gut A^. bald A'SmBC. Yon des bnrgers geböte wart
do dar ^zegen «en % Pas herliche mark, daz Ist war und nit gelogen w.
3. «u br.i tor^eelMen B(X Sr greif im eise ecbiere uf die hilfce dan «7.
4. ror im] uf die evdctt (7] bey ^ £* & dmcket ez of die erde tot ma-
nigem werde» mm Mh 146M* ^ «aus das mine ^teni^ das irilicb wsh
sagen w, 4. ir ein achtel B. Was ir 'MJMmi das s» ir C.
t- .
— 287 —
1466. 'ich wil mios mei&terfl tniwe bas y^rstichen daran,
er zoch daz ros mit wnrzen; mir seit d^ werde maii^
ich ritte ez yierzehen tage her und dan,
so solt ez aaoi dem fUnfzeheiideii in ganzen krelten stan.'
1467. Er gurte sinem rosse der userwelte man,
daz ez in den ringen 2!ittem de began.
one stegereif m in 4en gattel sprang,
daz ros nam fünfzehn fl{)rttnge, ieglieh«r twet klafiem lang.
1468. In dem sehzehenden spränge, den daz ros do nam,
wol aht klaftern wite sprang ez von den andern dan.
in dem selben juste er daz vingerlin genam,
er forte ez von der megde über den witen plan.
1469. Sie warf daz sper nz der hende und ilte im balde nach:
leitend, lieber herre, wo istuch hin so gach?
Ir band min golt genumen, eiprach daz mcfgetin,
von des selben wegen müszent ir min gefangen sin/
1470. Er spreich : 'vil schöne junkfrowd, vn^n wil ich uch Terizragen, *
viengen aber mich «ehzig ritter, in würden wtmde«i geoehlagen.*
In die haut nam sie dAz kimie und bot im ir mfttad^lin,
sie kuste in zu dri malen : ^also sullent ir gefangen sin.'
1471' Zu haut sprach der grafe gebom von Tuscan:
'herre, wend ir stechen umT) tusend mark, ir kunnent so hohen pris
began.^
'K-ein, sprach Wolf dieteriche^» wenn ich ein mark nit geleistea kan,
wellent ir stechen U2fib ros und umb hamesohi also wil ich uch
bestan/
1466,1. truwe] künsten 0. 2. mit witzen a, mit weissen d, fehU B,
4. Und solt an ^ Ich solt an 0. Do solt es B, fonfzehenden desten A. t
morgen B, 14674* Er gurte baz dem rosse danif sas der werde man
BG. einer] kume einer AB. 4. zweier ad, fanfzehen hc. 1468,1. fOnfiE.
A. 2. aht] zwelf to. 4. Toa AB} vor. 1469,4. Ir mügent sin nit hin
kumen, ir mussent m. — to. 1470,1. das yahen 0. loh wil mich jimk-
frowe gerne (udi hie a4^ vahen lan to. 2. ahzig B, drissig 0, hoho^ad.
in wurde schade Ton mir getan w, 4. Nun k&sset mich dri stunde BC,
Sie k. in dristunt mit minnen <o. 1471,1. der} ein Bö. 2, hundert d
ir kont wol pr. B. ob ir kündent br. 0. 8. Wein ich spr. der herre ip.
— 228 —
1472. Do sprach der werde grafe: 'sint ir denne ein armer man, f
so soltent ir landes herren wol mit eren lan.
daz ich solches prises mime libe erban.
ir stächet kmne mit ere mit eim minem dienstman.'
1473. 'Wet mit im, lieber vater, umb tusent mark hindan.'
^Daz gieng mich, schöne tohter, reht des tüfels an,
daz ich yerlüre den grafen durch einen eilenden man,
des ich bi minen ziten konde nie gewan/
1474. 'Nu tu, vil lieber vatter, also dir ein kiel versunken si
imd darinne diner horde zwene oder dri,
dusent mark goldes oder dannoch me,
tu also ez si versunken in dem wilden se.'
1475. Do sprach der bürgere: 'schöne tohtermin,
er mag in sinem lande wol ein herre sin.
du solt sin bürge werden gen dem grafen Herman,
umb tusent mark goldes, ob er in turre bestan.'
1476. Sie sprach: 'vil werder grafe, wend ir mich zu bürgen nemen ?
ob min kempfe verluset, ich mag uch wol gezemen.
Min vatter hat nit me kinde, wenn einig min ;
löset er mich nit, so wil ich uwer eigen sin/
1477. Do sprach der werde grafe : 'ich wolt uch sus gewunnen han.'
'Nein, sprach WoLfdieterichCy ez mag nit also ergan.
Gan mir got gesundes, sprach der küne tegen,
ich lasz uch solcher eren uf disem hofe nit pflegen.'
1478. Do sprach die junkfrowe : 'ein vorgäbe mus ich von uchhan,
erlobent minem kempfer, tugenthafber man.
1472 felüt W, u. Y. 4. Daz ir mime libe solchen pris verban ad, Daz
ir mit uwerm libe soltent solchen pris hie han bc. 1473,1. h. Do sprach
die schöne Amye vatter wette yme umb marg hindan Ä^ ebenso C [vatter]
mit ime vanb hunder m. — . Ebenso in B ohne amye zmd yme — umb ein
tauset m. — . In ad gkieh b ohne mit %md umb . . Sie sprach wette lie-
ber — c. 2. Do sprach der bürgere : wes gienge (get B,) mich des not
(teuf^ls B) an BC. 3. den grafen verlure oMe. 4. kein künde nie a.
1474,1. Sie sprach, lieber vater du also — TT. 1475,1. schöne] vil gerne w.
1476,4. Und 1. — nit selber w. (Und ob er mich nit löset Y)- 1477,1.
gewunnen w, genumen TT. 3. w, Lat mich got gesunt W, 4. solches ge-
waites A, hofe] ringe Bö, 1478,1. {D. spr. d. j.] JB. 2. t. m.] grafe
Herman w.
-^ 229 ~
yierzehen tage zu rawe, sprskoh die wolgetan,
ros und man ist müde, waz prises möht er dan began?^
1479. Do was er bi der maget bisz uf den zwelffcen tag,
daz man des ritters edele mit groszen eren pfiag.
an einem schönen morgen der burger rieh
wolt gen zu der kirchen, mit im gieng Wolfdieterich.
1480. Sie kamen zu der kirchen, der herre und sin man,
der gast von höhet arte muste vor im stan.
daz ambaht ward volendet. der burger rieh
gieng wider heim zu huse, vor im WoKdieterich.
1481. Die spise waren bereite, der wirt hies uftragen,
die tische waren wehe, also wir noch hören sagen,
mit guter handelunge die maget für in trat,
US yil rotem munde sie in faste essen bat.
1482. Sie schankt im tugentlichen selber den klaren win
mit iren snewiszen henden, das stolze inegetin.
man zalt sie für die schönsten, so man sie in Lamparten fant ;
dester baz was ir dienest an im do bewant.
1483. Der edel bürgere ime under die ougen sach, f
mit zühticlichem mute er friuntliche sprach :
'mine liebe tohter, heize den ritter diu
leben one sorge und one angest sin.
1484. An einer mittwochen daz zil ein ende nam,
do kam der grafe geritten mit fttnfhundert man
1478,3. ruwen, müde ist ros und man w. 4. waz prises möht er damie
hie an iu began w, dan fehlt A, Nach 1478 w.
Er sprach vil schöne junkfrowe daz urlob soltn han.
Man fort an gut gemach daz ros und onch den man.
Man pflag ir wol nach werde mize die zit ein ende nam.
Ez wart im wol erboten dem f&rsten lobesam.
1479,1. Er gewert sie vil schiere do — J- zwölften Äto. vierzehenden 0.
biz nf den] yierzehen tage B, 2. r. e.] forsten Ä, 4. [der] Ä. 1480,1.
kirchen] münster w, herre] bürgere C. die herren'überalad, die herrenund
ir man c. 3. ampt Ä, 4. vor Ä] mit. 1484,1. waren Ä] wart, was.
bereit, bereitet. 4. Mit roserotem w. Den werden ritter edel sie faste Ä.
1482,1. schenket Ä. seh. in den bechern do den BC. 2. stolze] fine 6c
3. Man seit sie wer w. in dem lande fant BOw. 1488 fOU W (und Y).
— 28» —
also vermessenliGli^ füit die^bterg nf den pfauif:
'Wa ist Tnrer feeiapfe? jtn4frt)iw> den wil ich besla»/
1485. Do sprach gezogeoBclie dk jcmkfrcyvre wolgetan:
'min kempfe ist worden sieoh, er mag irvrer mit bcfstaü.
'Wol mir, sprach der grftfo, so wil ich jxth mn gerwitnnen ten.
Ir müssenty junkfrew«^ nvnr weaen nB^ertan/
1486. ^So wend ir nit «rwindem, ir weUe^ in heslan?
ein ander vorgäbe mtiz ieh von mch lian*
daz ir mir swerent eide, ob nch nda kempfl9 gesige im,
daz im it tond leide tlwer frande nf dem pks.*
1487. 'Yil schöne jimkfirewe^ des mUent ir sm geweri.'
do swur eor ir mit tntwea^ wes« ir herse gert,
einen schönen eid,^ dien brachen eis &imd daran,
do bereite sie iren kemp^ uf den witen pla».
1488. Do gieng also ba)^ die jttnkfrowe wolgetan
also gezogenUehmi fStr dlNi herren atan.
'STun dar, ritter edel, band ir ea it vemUBLeo:?
ir suUent uch bleiben, uwet widersaehe ist fcmndii.
1489. Hand ir it gebresten, sprach di& schone maget, .• ■ .•
den wil ich nch btlszen, ritter rniverzagetJ
'Einer guten halsberge wer nur sicherlich
harte nottürftig,* sprach Wolf her Dieterich.
1490. Do hies sie balde springen« b^ren wir noch sagen,
ein gute halsberge fiir den harren tiagen.
des alten Otnides sie vor gewesen was.
Sie was von stahel herte und half im daz er genas.
14843. [far d. b.] nf dien witen pL B€. 4. Jnnliir. i»f wa. B€. Icempfer
W. Er sprach schSsie jmikfrojn ieh wil nwern kempllßr bestaoi Jl. (in w
dafür zwei StTophm. 148S^ kenipfer W. 4l mir vw yisMt.A, So müst
ir mir BGw, we^en ynkh'^G* 1486^ einem» eid» A kenpte A€sr 4. zu
leide Cwv 1^7,4. kempfor TFl. 1489;d. ein^ — holsbwg AMy. ein»s -^
haisbeiges Öw, 1S00,2. ein guten hakb^g ABG^ }smigea, xuodr ÜBr ÄCX
3. sSb} er ABO. äbet 4 si» atlß^ In vl
:Bie jimkfirowe Ue» an den wilen ein biünje dar tragen
Nai^ der begande man iieo» afiso wir nedi hören sagen.
. Bff w^ 6Nk a£bes geamsde, fünpwr so wüssent das,
DsBii alten: Ot^dio sy vor gewiBketi m».-
>lgotaA
in die halsbMrg6 gute de» ose^nmltexi mua.
do stricket sie im die riemen dem edeln ritter fin,
do gab im ein zimier scböne daz edel megetin.
1492. Do si iren keiapf&h bereitet brtte gar,
do zoch sie zu felde itdi 6bM l^iseificlian scStar.
do sprach der werde giafa : 'nserwelter maiit
went ir knrzwile die frowen lan sahen an^
1493. So land mich ein titön hie tif üch tfm
vor den schienen frowen, sö bejagent ir groszen rtim ;
mügent ir mir gesitzeoy da« ich «flh Bit lii^he noider^
so wil ich ane switaen ei« a&dersi bebeü widar.'
1494. Do sprach Wolfdieteriche : des sollent ir sin gewert,
sit sin uwer herze mit tagend an mich hegert ;
so wil ich unser frowen zu dem «rstm esen» daraii^
und darnach alle mogde, togeiitkafbev matt/
1495. Do hies im der grafe einen schafb dar trafen
zwene siner diener, hören wir noch sagen,
den schütte «r mit krsfüen vor manig^tt WMfdeA loas.
er het aht manne stevke und dorste mc gfidi wol bcKitan.
1496. Do stunden sie zu ringe, firowen und man^
die die kurzwile weiten sehen an.
der bürger sich besante und gewan ahthtmctert man
mit verdeckten rossen uf dem witen plan.
1497. Er gedahte, ob der grafe dorn ritter gösiget an,
und er sie mit gewalte weit genumen han.
1491,1. do selber BC] in mit irefl hendM A. 2, Ua hMmg ABO.
den sie im hatte geluhen an A. d. edelcn fekUA 4. si» i» BC ein zim-
mer (schone C) BC] hochgemute A. DafOr w tmi Btfophm. t» 4: im
hette wol gezierei den keha das tefaidne megetia. 149%!. kem;^er W.
bereit AB. 4. k. iTüen A] aveoture w. 1499/4. ich udk Ok^. du «nd«f
w, haben Oio. 1494^. sin] es G. mit ttgend BG^ so ttfintlich Aiio, 4to*
m ¥i vor uwev harze. 8. ich rnine jvokünrntfH €tiK (T gottes Motor).
1495,9. Den brahtett hn zwe&e -^ W. horten [«oeb} A 14M,1. ituld^
sie] httbeA do w. frowen und io] die «erwelt«B W* 4. G^wafrari aUü Mütd
kamen sie uf deH pln w* 1487,2. 9k B} im am {iin^ A) tobtet JOk^
— 282 —
so weit er gen im tringen mit manigem werdaa man*
er müst im sine tobtet nnd sinen kempfen lan.
1498. Do sprach die jtmkfrowe : 'tugenthafter man,
getruwent ir dem grafen gesigen an?*
' Ja, und werent ir zwölfe bi im nf dem plan,
mit gottes bilfe getmte icb in gesigen an/
1499. Sie sprach: Ml lieber herre, nwer eilen daz ist gut.
ich gib uch eine gäbe, üwer ros wirt hochgemut/
Do hies sie darbringen, hören wir noch sagen,
einen damgürtel edel mit golde wol beschlagen.
1500. Do der damgürtel zu felde kumen was,
do erbeiszet Wolfdieterich nider in das gras.
er gurte sinem rosse der werde ritter gut,
und sprang daruf mit fröden und ward hochgemut.
1501. Einen schilt festen hub er fttr sich,
kempfe der allerbeste sas so ritterlich,
daz ez muste wol gefallen frowen und man.
vor den luten allen der grafe geritten kam.
1502. Er sprengte vor den frowen über den witen plan,
er wolte in mit gewalte uz dem sattel geworfen han,
er stach uf in manliche mit groszer ungehabe,
daz von sin selbes stiche er fiel von dem rosse herabe.
1503. Do WoKdieteriche des stiches do gesas,
do erbeiszete er von dem rosse nider in daz gras.
1497,3. ers nnderbringen to, 4. kempfer Ä, kempfer mit eren lan C,
tohter mit kämpf und eren lan B, im sinen kempfen und och sin tohter
lan w. 1498,2. Es fehU ein Wort, etwa hie vor gesigen. 3. nnd C fehlt
AB, 4. Den getruwete ich sicherlichen (zn C) gesigen an BC, Die Strophe
fehlt ad, in hc ganz abweichend:
Die schön maget herre al zu dem beide sprach
ritter hofebere wer es uch nit nngemach
ich froget uch harte gerne ob ir in getorftient bestan
Jo werrent sin loch zwelfe er wirde sin nit erlan.
1501,2. kempfe Ä. Der (Ein bc) kempfer (kempfe äbc) aller b. Cabe. aller
beste hc. Aller kempfen der beste d. 3. [ez] G. 1502,1. sprengte Ä]
sprangte 0. 3. manlich mit] mit kreften und BÖ. so manliche on alle
ungehabe w. 4. er] der grafe alle, viel selber ab BC, viel abe w, 1503,1.
rieh des herten st. Ä. Des stiches do gesessen (gesehet B) der edel krieche
was BO, Und da der helt dem grafen des stiches vor gesas Y.
^ 298 --
nf sprang der grafe ; 'tngentliafker man,
nement uwer golt so rot, des stiches snlt ir mich erlan.'
1504/Nein, sprach Wolfdieteriche, es mag nit ergan,
ich mus min spil lan sehen, waz ich voUenbringen kan.
er hies im darbringen, hören wir noch sagen,
ein tannen wol geschneitet, waz zwene möhten getragen«
1505. Es sties sie in die erde ein halb klaftern hin zu tal.
do hub sich nf dem hove luden und shal.
one stegerhaft er in den sattel sprank.
des seit im die schöne Amie do yU guten dank.
1506. Do was auch uf gesessen der grafe Herman,
dem tegen so vermessen torste er nit abegan
waz er im gehiesze vor frowenund vor man.
vor angest im der sweiz durch die ringe ran.
1507. Do sprengte WoKdieterich über den witen plan,
oberhalp dem Sattelbogen er den grafen nam«
er fort in von dem rosse aht klaftern über den plan,
er warf in uf die erden, der userweite man.
1508. Also nun die schöne Amie daz zu reht ersach,
sie begunde lachen, hörent wie sie sprach :
'wie nun, werder grafe, mag ich noch ledig stan?
mich dunket in minem sinne, ir mtlszent verloren han.
1509. Do sprach der edel grafe: 'junkfrowe wolgetan,
wer verltlret der mus alwegen spot zu dem schaden han.
also ist auch mir geschehen, junkfrowe lobsam.
ich sprich ez uf min ere, er bestund noch hundert man.
1503,3. grafe und sprach TT. (w abweichend), 4. BC. ir stülent mich
des Stiches Qustes w) erlan Aw. 1504,1. vol br. JBw. 4. taimeh] sumer
latte(n) w, wol geschneitet A, .(gesclmaytet awch T 1S97). wol genitet B,
wol beschnitten G, fehlt w, 1505,1. sie] die stangen Ä\ in BC. 3. ste-
gerhaft A'\ stegereif. 1506,2. getorste A, 3. gehiesse BG\ het geheissen
Aw, 1507 jl. sprengte A'\ sprangte, spranket etc. 2. sattelb.] guftel 0.
1508,3. bestan 0. grafe ; mag min kempfer noch gewmmen han A. 4. sinne
er hab nch gesieget wl A> In w diie Strophe:
Do die schöne Amie den grafen ligen saeh,
zu zim stapfet die £rie, yil gütlich sie do sprach:
Mit nngehabe ir liget vor dorn kempfen min,
Mich dmiket er habe gesiget, ich mag wol lidig sin.
1509. 2u,SfMenö. 2. alwegen feMt AB, steht ab. denspoifw. 3. juakfir.
fehlt A,
1610. Do die andern sahott^ dM dar gtaft wM fEtegf^R,
sich Mb niiHlol jatti^, i^e wuileu #ltitoil ^fl^^ti
umb iren liebea henreni der in gelegen wae.r
do m^ten rie xeohen den tmgefClgen hae»
1611. Ir swert sie do gefiengen imct ritten in do si^
den taiYersi^ten Kriechen wol dm fannderi ztuai,
Wolfdieledoh aar kftne das wfear do gefie,
bi allen sinen ziten geiei er gröszer cB^ge lue«
1612. Er was kttne nnd milte an manheit nnbefrogen,
er leit den schaft zwerges für den Sattelbogen,
do reit er engegen irol flttifhiliidert matt,
er streifte ir Wdl sehzlg nider nf den phA.
1518. Do kam der bürgere mit ahthnndert man
und understund die swere, daz nit me do geschach.
doch viel ir etlicher axtn nnd beln enzwei.
des ahte der fttrste nit alcro nmb ein ei.
1514. Hie mit die aveninre do ein ende naxa«
den fUrsten vU gehure fort man do von dan
in einen palast riehen zu manigem megetin.
do ward dem edeln Kriechen grosze ere schin.
1515. Do gieng die schöne Amie ftir iren vat4ar stan:
'ach vatter, lieber herre, gib mir den werden man.
Er sprach: vil schöne tohter, er ist uns unbekant^
sA gib ich dir wol einen, der da hat bürge und laut.
1516. Do tfptnoh. dܫ ttagei kluge: 'so bin ich disem holt,
nun han wir doch genüge silber und golt.
so ist mis disse tngent so rehte wol bekai^
gib uns in einander bttrge und kmt.
mO^i Ba äU 9kndern\ sid X d. gr.} ir taerreit. %. Do huib steh £(7.
sie] di» gtafeH iietei ii a in} nidfi a 4. D» weiten sie do reohen ittii
ungeftigem has BO. 1512,2. De lat er A. 4^ riersdiea G, swen und
sehiig to. 1518,2. Ä. nit ne sdiäden (sefaades G) wavt getan BC. nit
schaden dovon (diantf d) kam aäi nü (kein c) sithade ward getan hc.
1514,2. Do fturt die maget gehme ism kempfen ea^sehain«. 8. iüiemitC.
lu m.] mit iren Am. 151M* da fM^ AB. 15164. 2. kliig,. genug.
fdod^ 7 getioge). 2. md i^ttie goH 7. 8. dis ^^ dise B, sm Q dne od^
des (c tag.] manheit lo.
— 2» —
1517. Er sprach: *vil soiÖiie iokieff ich wi*4 dia bot« dar
zu dem eilenden vitterf daai sag ioh dir fClTWar.
Wil er dich, durch st» tagend so wil ich dich im g^bin^
ja weistu nit ob scMiszen er weB* mit dir sin werfc» toben.'
1518. Do gieng der bürgere für den herren do,
zu dem flirsten mere sprach er mit zühten also,
'uch enbntet minatohter^ ob ir bi ir weUent bestan^
lant unde bürge wil ich uch machen mndertan.^
1519/Owe, sprach Wolfdieterich, zu dem bürger do,
des solte ein eilender ritter billich wesen fro,
der do der weite were so gar unbekant,
und man im wolte geben bürge und wite lant,
1520. Do sprach der bürgere : Hugenthafter man,
so werdent sti^ in ein ilmd beHbent hie besian^
ich sag uch uf min truwe, min tohteir ist mch holt,
ich gib ueh zu einander »über tmä golt/
1521. 'Nein, sprach WoHdieteriche, ich mag ttit hief böötafitt,
ich mus vor zu Otniden dem keiser lobsam,;
der ist min geselle« ez ist jetzt ma^nig tag',
daz ich da zu Garten nit knrzewile mit im pflag.
1522. 'Owe, sprach der burger, ir manent mich an einen man^
der uch, ritter edele, nit me getrösten kan.
got durch sine g^üte, dem wil ich ez klagen^
in band die wilden wünne in einen berg getrageüv
1523. 'Owe, sprach Wolfdieterich, wenn lag der keiser tot t
daz sagent durch uwer tügent, da* fragen tut mir not.
Ich bin durch sinen willen in die lant bekomen.
wie hab ich disz mere so reht ungeme vemommen.
1517,4. Ä, wo aber er fdUt Sa ist im leicht jäi mtiie m6i ^ M bI.
sein leben JB. Wer waisset vü intere 6h er mit sl. wii$;M)en(X Wa&wwstu
ob er wil sl. mit dir sin (edels) leben w, 1518,3. min schone t. BG,
Went ir mit miner tohter süssen üwer werdes leben to. 4. — uch zusa*
man geben w, 1519,2. ritter] man w. 3. gar fehlt Ä, 4. wite nu/r h.
1520;3 «. 4 fifdm Ba 4. und toisMf goVt ¥. 1531,81 Mn flii«g)Bseltd^ T.
ez [ist] Ä. 4. d« fe/Üt dälen ausset ef. In 0 ewei Zeüm mehf^
5. Ton dem habe üch allen tr^st imd ete,
d. Von den schied kh und ha über mere.
1523,2L das faiBset mich wissen BG. 4aa salbet mii* endeliche ir; 3; ^ ii^
das BG, dis w. 4. reht Gw, fim AM
— 286 —
1524/Ez ist in detn vierden jarö daz ^i tlz reit
nnd mit einem risen starke also sere streit
und mit sinem wibe ; den gesiget er an,
. dovon der keiser riebe sit sin ende genam.
1526. Die betten erzogen die würme die manigen brabten in not,
do er gefabt zwen stürme, do det im ruwe not.
Do kam er nnder ein zoberlinde, die benam im den sin,
in einem starken scblafe trug in der wurm bin.
1526. Do spracb Wolfdietericbe : 'ist die keiserin one man,
so wil icb die würme durcb iren willen bestan.
ist daz icb sie erscblabe, daz mir got des siges gan,
so wirt mir knize und kröne, erst müst icb in fröden stan.
1527. Do spracb der bürgere: 'daz sage icb der tobter min,'
er gieng also balde fOr die junkfrowen bin :
Nun dar, scböne tobter, du stest desbalp one man,
der gast wil die würme durcb die keiserin bestan.*
1528. 'Nun geb im got gelücke, spracb die scböne maget;
sit sin berz an fröden ist so unverzaget.'
sie gieng mit iren mägden über den bof getrate
also frölicbe in eine kemenate. *^
1529. Einen veben mantel sie in. der kamem genam,
die yil scböne one wandel gieng one scbam
also gezogenlicben fttr den berren stan.
Sie spracb : 'ritter edele, wem wend ir micb lan ?*
1530. Do spracb Wolfdietericbe: 'daz wil icb ucb sagen,
ist daz icb den pris an den wurmen bejagen,
daz icb sie erscblabe, ob mir got des beiles gan,
so sullent ir, scböne maget, gut gedinge ban.
1524,2. starke C, fehU AB. (no abweichend). 1526,8. siges] beiles w.
4. müst icb fröden ban 4«?. , 1427,4 fehlt A. 1428,1. gelücke w] die
kraft TT. 3. bof detrat Ä. bof hindan BC. (sie gieng also getrate über
den bof hindan w. 4. In einekOTierÄteJLlß Jonkfrpw lobesan (^e was so
wmmesam w) BCw. ISS^Tw^äüceidiend. 2. bejage Ä, bejagen BC.
8. ob — - gan] und in gesigen an BÖ. 4. gute 0.
— 2m —
1531. Ich han in einem lande eilf dienstman ;
der gib ich uch einem, dem besten den ich han,
daz sint siben grafen und vier herzogen lobsam ;
den mügent ir gerne truten nnd loben zu einem man/
1532. So send hin den vehen mantel, lieber herre min,
daz uch got von himel gnedig mtlze sin.
Gend mir nach uwerm willen etwo einen biderman,
lont mir der wile, herre, ir tunt wol daran/
1533. Do sprach der bürgere: 'hat lich geeret die tohter min,
einen guten halsberg sullent ir von mir haben sin,
so mügent ir den pris dester bas bejagen.'
Hundert halsberge hies er im dar tragen.
1534. Do nam er zwölf an den arm uf den witen sal,
und warf sie ein klafter hin nider zu tal,
daz die ringe zersprungen, do sprach der küne man :
'wirt, die sint kein nütze, sie sullent hie bestan.*
1535. Do sprach der bürgere : 'ich gesach nie sterkem man.'
er hies den halsberg bringen, der im waß geluhen an.
darin wafenten in balde vier ritter wunneglich,
do sprach mit zühten Wolf her Dieterich :
1536. 'Der mich nun gen Gerten wisete, sprach der werde man,
wanne ich bi der naht die wege nit enkan/
Do sprach der bürgere : 'daz sol sin getan,'
er gewan sehzig ritter und reit mit im dan.
1581,1. einem] mime w. 2. einem] an schände to, einem aae s(3hande
Ä] Sprach Wolfdieterich der userwelte man BG. 3. sehs JBG. Ez sint her-
zogen riebe küne und lobesant(7. 1582,1* send, Beut Awt sehet JB, nem^t
0. 2. von h. AB.] zur ferte Gw, 8 u. 4 fehlen Q. 4 fMt B. Gent mich nach
uwerm rate — einem b — w, 4. ir tmit fehlt Aad. 1533 fehlt BG. Da-
für G zwei Verse: Do hies im der burger zwo brünig^n dar tragen,
mit vil liebten ringen und mit golde beschlagen,
1. went ir wirken söUiche werk to. 2. So gib ich ach forste mere ein guten
halsberc w. 8. pris, an den wurmen dester Ä. ir an den wurmen desto bas
den sig by w. 1584,1 — 3 fehlen B. 1. Die nam 'V^olfdieterich an den
arm zu hant G. 2. — sir krefteclichen nider uf daz lant C/Die warfHug-
dieteriches bam nider hin zu tal k;. 4. nt^tze] frtune a. (frawe B). 1435,2.
hies im Äa. 4. Des dankete dem bürgere Wolfherd. t(?. 1586,1. gen G]
hinnan w. 2. ich in disem lande der stige nit to.
Ayentnre wie Wolfdleterich gen Oarten an den graben reit nnd den
fadetigeh dtein an die bnrgumren warf.
1537. Do sie kamen gen Garten do began her sigen die naht,
do sprach Wolfdieteriche zu dem burger geschlaht :
^Nnn gebent niir ttwem rat, nzerwelter man,
weder sol ich in diö bnrg ritMi oder Me vor bestan?
1538. Do sprach der bürgere: Vetnd ir, werder man,
erfaren aventnre, so blibet hie bestan.
so ixtmei die keisefrinnfe an die zinnen gan,
so werdönt ir wol hmen, wie sie Uaget iren bid^rman.*
1539. Der bnrger reit gen Terfis, Wolfdietericb an den graben»
do hört er den wehter rufen, also wir noch hören sagen :
Vaz ritet der btlrge so "ßahe, sprach er zn dem werden man,
dem lasze ich einen groszün stein xs£ sin hobBt gan.'
1540. Also Wolfdieteriche die rede do vemam,
do erbeiszet er von dem rosse, der nserwelte man.
er nam 'ez bi der hende tmd forte es j^ihalp an den graben,
daz sin der weiiter nie ward innen, do b^dgond er stHle haben.
1541. Do sprach der wehtere : ^Otnit, lieber heirre min,
die wil daz du lebtest, da trank ich klaren win,
tmd trog ttucfh gttte kleider, der mtis idi ane stan,
Otnit, lieber herre, d»z lA QiA alsos Terloren hsin.'
1542. Er begunde lute rufen : 'ach got, himelscher trost,
wenn sol ich und min frowe von sorgen werden erlost ^
Ez ist die zit so lange, als ich mich kan verstau,
da^ tms die wttrme namen den keiser lobsam.*
ipUHMM *h iHill
1537. JJbsehnitt W und T. Ueberschrift nur A und C. X. w. W. g. G.
kam nnd liorte die kaysennne klagen. 1. pDo] Sie Ä, begnnde BC, hersi-
gen Ä, her sigen 0, hersinken JB. ez was verre in die naht w, 3. Ktm
ratent mir daz beste BO. Bat mir an disen ziten w. 4. in fehlt A. 1538,2.
BO. blfbet B] sullent ir Cwl hie vor Cw] an dem bnrggraben B. avent.]
fremde mere w. So sullent ir ein wile an dem burggraben stan J^ 3. her-
zogurne C. 1539. BTter haben ad, Abschnitt und Ueberschrft: (Disse)
aventure (saget) wie wolfd. gen Garten an burggraben kunt (kam cQ. 2.
aLsio wir vemumen haben Bw. 4. stein fehlt A. 1540,3. bi dem zoume
B. forte] zoch j6Cic, genhalp A, dohalb BC. an dem B] und dem a, uf
den hc, umb den d, 1542,1. lute} aber BO. 2. tvon s.] BO.
1543. Ez bofte sbofebdie froti^ des welvterd sa»ge,
wenn sie entschlief vü sel^n v^ meinen und vor klage»
do sie des wehters klage so kleglich het vemomen,
do was ir etst ir swere in dad lierze komen.
1544. 'Otnjft lieber heput, got gnad der «ele din.
Nun klagte ich dich gerne, qq l^nd juieh did £r<öwelki
mines herzen swere nach minem wiUen nit gehan.
Des müs ich zu dem wehter an die ziniien gan.
1545. Die socken leit sie aa die fftsee» ^0 schillie 4ie m des. biuien sties.
Nun hS^ni wwn^aotb die frewe die schuhe ¥Q]^ dgn lUsKea lies,
darumb daz man sie nit hörte, so sie gieng über den sal,
sie kam zu dem w^ier, ftäz geiänd scMet Üt>€^a3,
1 5 46. Do sprach der wdätere : ^edehi kttmgiki,
tunt et dwoh got von bknel, kuid «wer kk^^ aW
'Swiga wehtere, tugenthaffcer man,
la mich klagen mere mineh biderman,
1547. Den mir die wiMen wtosie Ikand in den bei^ g^9gMi|
den mus kh Y<m sebtdden. weinen vmd lijkige^..'
Im überliefen die ogen Wolfdieterich an dem graben,
do er sich hört die keiserin so jemerltclien gelia1>en.
1548. Sie aporfioh; 'Otnib, Ueb^ keiser, got gnad der «ele dai»«
Die wile daz du Wbeiedii iA0bt ioh ixiit &M/m ain«
do kamen her zu huse grafen frien dienstman,
der sihe icli leider keinen, sit ich ^ch tetlor^n l[itti.
1549. Mir dienten Beiern, Swabea, f r(^^ PHrä^r Iftn^
Worms, Spirte» K^im iTft» mr aijee wol betonti»
1543. ad gkidh W; aber bc:
Do der wahtere die ük^dF do terlie,
Wie badde die keiBeriane von Am bette, fte.
Do sie daz bette ansach, ir tnuren hnb sich an,
Und daran nit sach ligen Otnit Iren liben man.
1544,1. Sie Israeli a älk. 1L gmm an dem bette Wh^, enlaad w. U4&,3-
so] da Ä, .1546«V kidQerin XJ!». 9. PC^ M «^ .8 «ver weinea aUm 4m>
4. Swiga w. la inioh U. m. b., Jlip. . 1547A Dieterkhea A, 4. kort vw
gehaben JB. r^ §0 v^ Do Q7 di» ^^aiserione hoxio so sere Uftgien A-
1548,2v daz ftm -Ja so mh% J. mkt feh» A. 1^49,1. Dtariii«e»r lant Q».^
2. Cöln Ä. Der rinstrom was min eigen yf>^ j^asjd ge« fr^Eiat ^
— 240 —
Mir diente Sant Cristinen se, do moht ich fische haben,
lant nnde lute daz get mir rehte alles abe.
1550. Die vor waren min schenken, die sint die herren min,
die mir zu essen trugen die went min gewaltig sin.
sie stoszent mich von dem erbe min, so bin ich frOnde los.
so han ich in der weite zu niemen keinen trost.'
1551. Ein schilt schöne und nuwe hieng vor der keiserin,
daran stund gemalet zwei kluge bilde vin,
daz eine was Otnide, daz ander ir gelich.
wenn sie daz an blicket, so weint die keiserinne rieh.
1552. Die fast begunde sie zwingen, sie schlug ir gemeld in den munt;
'so we dir, leider lip, daz dir je sölte werden kunt
ein so biderman, dir stet nahe geschriben sin lip.
ach wer sol dich nun trösten,* sprach das schöne wip.
1553. Den schilt nam si bi den riemen und lies in in der hende xmib gan«
'Min vater was ein beiden, sprach die maget wolgetan ;
daz hat er wol bezöget an dem herren min,
den hat er mir verderbet, des mus ich trurig sin.
1554* Ich was euch ein heidenin, nun bin ich kristenwip«
Nun hat er mir verderbet min ere und sinen lip.
Des muz ich dick ersufzen, sprach die frowe wolgetan,
Otnit, lieber herre, sit ich dich verlorn han.^
1555. Do sprach der wehtere: 'ir sullent uch wol gehaben.
Nun kunnent ir doch wol spinnen siden und sahen,
daz ir wol verdienent brot und win,
sit ir von kruze und kröne müsent verstoszen sin.'
1556. 'Nun trure aber herze und auch vil armer lip ;
sol ich daz leben gewinnen mit spinnen, daz dut doch kein wip,
der aller liepste frunt ist mir gelegen tot,
der mir sinen holden dienst dicke wirdeglichen bot.*
1549,4. daz und rehte fehlt W. 1550,1* [die] herren A. 8. min Aj
fMt dm andern. 1551,2. standen C 8. Otnit; 4. belicket J.. 1558,1.
d. riemen] der hende Ä. 8. erzöget d, bejaget c. BuA fehlen C, 1551.
In. 2 fehU C. 1. ich] ich einJB, ich worden a, ich geworden A ich worden
em cd. 1555,2. beide vor siden w, 4, und von A» 1556,2. daz leben]
die kröne alle, daz endet nu kein h.
— 241 —
1557. Do mohte Wolfdietenoh die klage nit me vertragen,
er hub nf einen faderigen stein an dem bnrggraben«
er warf in an die mnre, daz ez alles sant erhal
und sich die bürg erschutte : die frowe fiel hinder sich zu tal
1558. Dem wehter für die fdsze. in unkreftien sie do lag,
daz die werde stlsze keiner sinne pflag«
die hende leit er zusammen ; owe herre got, diser not,
ist nnn min herre verdorben so lit min frowe tot/
1559. IJf hub er die frowe und leit sie in die schos.
sin klag und sin jamer was usermaseh gros«
'ez lebet nieman der den stein müg heran geworfen han,
ez si den min her Otnit und habe den wuff getan«*
1560. Do sie wider kam zu krefben und umbe sich gesachy
nun mügent ir hören gerne wie die keiserinne sprach :
'Sag, wehter, wurde du iemans innen an dem graben,
der disen groszen stein muge heran geworfen haben ?*
1561. 'Mich duht ich horte einen hint hie für traben,
ich enweis ob er si beliben an dem burggraben,
ez ist die zit so lange, daz wir unsem herren klagen«
wil ez got nit erbarmen, ez mag der tufel nit vertragen.'
1562.'Swiga, wehtere, tug^ithafter man,
ez sol der Übel tüfel nit mit uns zu schaffen han.
Otnit der tegen was ein kreffcig man ;
was zwölf nit mohten erwogen, daz warf er zwo schefb hindan.
1557,1. d. kl] der rede BÖ, der klage nit me enthaben w. 3. ez vil
lut erschal BC. Nach 1558, tn w zwei Strophen:
5. Do sprach der wahter herre, durch diner namen dri,
behüt uns vor dem tüfel, ob es din wiUe si,
das er mit uns iht mere rihte sinen spot,
des bitte ich dich yü sere, akncfHtiger got
9. Der wahter siner frowen mit ganzen tmwen pflag,
wie er von dem wnrfe so ungefüge erschrack,
der stein an der mure lies einen luten gal,
doch stunt der wahtere, daz er nit viel zu tal.
1559,3. Es enlebet h. 59,3—60,2 fMt «k 1560,1. umb sich iQ uf HT. Do ..
sie kam zu simien und wider uf gesadi be. 2. Die edele keiserinne yü
gütlichen sprach to* 8. [sag] wiurde 'da wahtelr iemans to. 1561,1. Mic]ti :
duht w] Do sprach der wehter W. 2. Ich weis A* * 1562,4 zwo] dri JBOio.
16
— 242 —
1563. Do kam auch zu im geriten uz der Kriechen lant
ein junger ritter edel, was Wolfdieterich genant,
do der was ahzehen jar alt, do gesiget er Dtniden an.
er ist ob got wü gewahsen und löset uns von dan.
1564. Ist der ritter edel kumen in dis lant,
schiebt er die würme, ich gib im an die haut
Garten und Beme und allez daz ich hau,
ane min selbes lip,' sprach die ürowe wolgetan.
1565. Sie begundelute riefen: ^ist iemant an dem graben,
der disen groszen stein müge heran geworfen haben ?'
^Ja, sprach Wolfdieterich, hie stat ein eilender man,
der sich ane gottes hilfe einen tag nit mag began.'
1566. Sie sprach : ^vil lieber herre, waz band wir uch getan,
daz ir mich in der bürge weitend erworfen han ?'
^Do hjort ich uch klagen^ frowe, einen biderman ;
do wolt ich uch lassen schowen, ob ich eins mannes kraft möhte han.'
1567. 'Kumpt der wurf yon kreffcen, den ir do haut getan,
und nit von zoberlisten, so sind ir ein starker man,
wo ir hin kerent, uwer lob wird gros,
ez lebet in der weite niergen uwer genos/
1568. ^Zober wer mir unmere, sprach der küne man.
der wurf kam von kreften, den ich do han getan,
wend irs nit gleuben, ich wirfe uch noch einen dar.'
'Nein, sprach die keiseritme, so weUent ir mich verderben gar.
1569. Nun sagent, ritter edele, wer hat nach uch gesant,
oder durch waz aventure sint ir kumen in daz lant ?'
^Geruchend ir sin, frowe, ich wil die würme bestan.'
'So ritend hin zu walde und stritend, küner man.'
1570. Waz sol ich, schöne frowe, darumb zu miete han,
ob ich erschlach die würme, ob mir got des heiles gan?'
'Garten und Beme und allö tiusohe lant,
daz wil ich geben gerne in uwer frien haut.'
1563,4. gewahsen] kumen hc, 1567,1. Und k. w, 4. in al der, in
aller w. 1568,2. do fehlt Ä. 1569,2. waz fehlt A, ir sint A, 1570
nachw, 1. Er sprach schö. fr. waz sol ich (aber 4) C zu miete BC) han TT.
2. [zu miete A] ob. 3. und alles daz ich han W, 4. One min selbes lip
sprach die frowe wdgetan W. 71-^74 fdUt C.
— 248 —
1571. 'Wem sol denne, frowe gemeit, uwer stolzer lip ?'
'Der ist allen mannen verseit/ sprach daz sebö^iB wip.
'So gent mir urlop, frowe; ich wil die Wilrme nit bestan/
'Nun beitent noch ein wile, tngentbafiber man.
1572. Ob ich üch nnn gerne lobete zu einem man,
nnd ir mir von gebnrte nit werent genodsam,
daz versmahet Otnides frnnde, des sind min sorge gros.'
'frowe, daz lant zu minen truwen, ich bin wol uwer genos/
1573. 'Nun hand wir frowen langes har und darzu kurzen mut,
waz wir hinaht versprechen, Ivie gerne wir ez inome tun.
höre ich nach werde loben einen biderinan,
mit guter frunde rate las ich mich Übetgän.'
1574. 'Waz sol ich, schöne frowe, aber zu miete hau,
ob ich erschlahe die würme und mir got des heiles gan ?
'Garten und Beme und allez daz ich han
und minen stolzen lip mach ich uch undertan.*
1575. 'Des gelobent mir Sicherheit oder ich wil ir nit bestan,
ein gutes Wortzeichen wil ick von noh hau«
ez ritet in dem walde manig seltzen man,
er spreche lihte balde, er hette ez aUez getan/
1576. Sie sprach : 'vil lieber herre, wend ir nit herin,
bisz ir ein wenig gessent? uch wirt zuht hie schin,
bisz ich uch beschowe und ir mich habt besehen.'
Er sprach : 'vil schöne frowei, daz mag nit beschehen.
1577. Man noch frowen kunnent mich nit erbiten,
daz ich mich lasze schowen, ich habe denn vor gestriten
mit den wilden wurmen ; ist daz ich in gesige an,
so sullent ir mich dicke sehen, hat uns gpt die selde getan.'
1578. 'So tretend her in den graben und enpfahend daz vingeiün,
daz laz ich von den zinnen, sprach die keiserin,
ir hand von dem steine zwier manne sterke dester me.
uch getut gesmack noch wildes fiü: von dem wuiine nummer we.'
1575,1. ir BCi die wtaue ^ 2. wos zeichen A. 1576,3. habt fehU
aUm. besehent W. ir mich b^schawent und ich nch gesehen a. 1578,8.
w. Do lit ein stein inne ir hand zweier — TT.
1579. Do sprang er in den graben und enpfieng dass yingerlin,
daz lies sie von der zinnen an einem faden sidin.
Sie sprach: ^yil lieber herre, daran stet die trawe min ;
erschlahend ir die würme, üwer truwe sol min eigen sin.'
1580. 'So gend mir urlop, frowe, und land mich hinnen farn.*
Do sprach die keiserinne: 'got müsze nch wol bewarn,
und hütend uch vor den wurmen, daz sie uch in den barg iht tragen,
oder ich mus uwem stolzen lip umer weinen unde klagen.'
1581. Er sprach : vil schöne frowe, daz mus gewaget sin ;
ist daz ich sie finde, edelu keiserin,
ich riebe den keiser riebe, daz wil ich uch sagen,
oder er mus mich sicherliche nach im in den berg tragen.'
1582. 'DoYor sol uch got behüten der reinen maget bam.
und sol daz gebieten, daz ez also müsze fam,
daz man hie zu Garten die mere höre sagen :
daz ist der ellentriche, der die wÜrme hat erschlagen.'
1583. Er gieng zu sinem rosse, sie bat in stille stan:
'sagent lieber herre, wie ist üwer nam getan ?
durch aller frowen willen nennent uch, küner man,
wenn ich got umb uwer ere dester baz geflohen kan.'
1584. Er sprach : 'vil schöne frowe, daz mag nit wesen,
ich mus vor zu walde sterben oder genesen.'
Er ging zu sinem rosse, des habe er umer dank,
gewafent ane stegerhaft er in den sattel sprank.
1585. Do begunde sere weinen die keiserinne zart:
'Otnit, vil lieber here, der sprunk gelichet diner fart.
du wilt mich lihte versuchen, sprach daz schöne wip,
der riebe got von himel friste dir dinen lip.'
1580,1. Er sprach vil schöne frowe nun lant mich urlop han. 2. Eltent
in gotten namen , userweiter man w. 4 fehlt Ö. weinen und J5. fehlt Aw.
iemer me klagen w, 1581,4 fehlt B. er mus] sie müssent G, sicherliche
Cw, fehlt A, 1588,lo;. Urlobes er do gerte w, 2a. Nu sagent ritter werde
w, Sa. Durch aller ritter tilgönt v)» 1584,1a. Des antwurte er ir balde
w. 2. vor 0, fehU- -4B] e w. 4. stegerhaft A] stegereif BCw, 1585^1«
sere fehit A, 2. diner art eu^.
— 246 —
1586. Ein sprank mit dem rosse nam er von dem graben,
er sprach : 'vil schöne frowe, lant mich urlap haben.'
Nun ritend hin zu walde nnd stritend, küner man/
ürlap nam der ellentriche und kerte do von dan.
Aventur, do Wolfdieterich den toten man nnd die frowen in dem walde fand.
1587. Do er daz vingerlin empfieng, im was von dannen gach,
im det die keiserinne manigen segen nach.
do kerte Wolfdieterich in den finstem tan.
do fand er uf der strasze ligen einen toten man.
1588. Der was dem wurme enpfiällen an der selben stunt.
er erbeiszet zn der erden, im wart grosz jamer knnt :
'owe küner recke, din kummer ist mir leit ;
du mäht wol edel wesen, sidin sint din kleit.
»
1589. Du mäht wol sicherlich e von flirsten kumen sin.
Do sach er im an der hende manig guldin vingerlin.
von gewande manig stücke lag umb in einem kreis, ■
blutig was die strasze, in begos ein notig sweis.
1590. 'Owe küner recke, wer hat dir leit getan?'
Er moht im nit geantwurten, der dot het in bestan.
Die sele was im scheiden hie mit für den mnnt.
Do horte Wolf her Dieterich an der selben stunt
1591. Ein frowen in dem walde Maria rufen an.
Sie het ir arme beschlossen nmb eines banmes stam
sie was ob dem gürtel nacket unde blos,
ir jamer nnd ir arbeit was uzermäzen gros.
1586,4. kerte fehlt C] schied JB, reit ad, streich be, 1587. Hier mch
chen BC einen Abschnitt, und C hat die Überschrift: Wie wolfdieterich
zu walde ritte nach den wurmen. AtLch T hat hier (1478) einen Abschnitt.
A hat die üeberschrifl sehr unpassend erst vor 1591; ich hohe sie hieher
gestellt. 1588,3. kumber Cw] jamer A. 1589,1. Von sidin g. 0. von
edelm g. B. lag vor manig A, fehlt B, umb in in ainem 0. in ein ABw.
(nur d einem). Vielleicht von edelem gewande lag nmb in ein kreis. 4. was}
ward A. 1590,1. leit fehltdUen. 8. was im] was von im C, wolte w.
gescheiden W^ -
— 246 —
1592. Der do dot was gelegen, der was gewesen ir man.
Sie hett sieh von im yerloffen in den finstern tan*
do kerte Wolfdietericli de er die stimme het yemumen,
er gedaht ob ir it were nnd wolt ir za hilfe kamen.
1593. Do reit Wolfdieteriche durch den finstern tan,
. . do £ani er die frowen in groszen nötea stan.
in iren arbeiten graste sie den werden man,
sich segente Wolfdieterich der ftirste lobsam.
1594. Er sprach : ^schöne frowe, wennen sind ir her kamen?
sagent mir durch awer tugent, wer hat uoh die wat genamen?'
'ich stan reht als ein frowe die eins kindes sol genesen,
wie möhte min arbeit umer gröszer gewesen ?'
1595. Er sprach : 'vil schöne frowe, awer kammer ist mir leit,
möht ich den gewenden, ich het sin arbeit.
wist ich wa ich den fände der ach die kleider hat gennmen,
er ntüste an diser stände mit mir za strite kamen.'
1596. Sie sprach : 'lieber herre, daz wer gar zu vil,
ich sag ez of min trawe, ez ist nit ein kin46S spil.
ich weite e bis an min ende ane kleider wesen,
ich weis doch wol leider, daz ich nit mag genesen.
1597. 'Do sent hin den mantel, liebe frowe min.
'daz ach got von himel müsze genedig sin.'
'ich kan ach mit keiner gäbe anders nit bi gestan.'
do sie den mantel nmb gesweift, do was si wolgetan.
1598. Sie sprach: 'lieber herre, ich was eins grafen wip,
and ist daz min erstes kint, daz treit min armer lip.
Mich wolt min lieber herre za miner mater gefüret han,
do bekam ans in dem walde der warm Schadesam«
1592,1. was gelegen BC] lag Ä] was gelegen dot w, 2. finstern fehU
B, sich verloffen von im in den tan Cw, 1593,1- Er lies im wol zowen
ßd. gezogen ac) mit riten dureh den tan. 8. In iren Äto, In allen ir arbeit
B, In allen iren nöten C. 4. seget A, segente a, saget d, schämet BO.
Sie saoh 5c. — do er sie saoh also stan ad. 1594,2. wat w] kleider W.
S.lto. Sie sprach ich?w^. stan also ich sol eins kindlins genesen A, stan in
den geberden als ein BÖ, 4 miner arbeit d. 1596,1. vil lieber Cw,
3. iemer ane Cw. 1597,1. Do sehent hin libe frowe den vehen mantel
min B, Do zoch er ab den mantel; sent hin fr. m. w, 4 nmb sich g^esweifto
w. umb sich schwang BC, 1598,8. Ic^w. — lieben herren J^ 4 bduim
w] kam W.
— 247 —
1599. Der verderbet mir eilf ritter und minen lieben man.
er schland sie bis an die (disen der wurm freiaam.
in minem herzensere begreif ich den bqm. mit der liant.
an dem flirkere zerret er hin min gewant,
1600. Der wurm ward erzürnet und sties mich von im d^kn.
min gewant was riche von sidin wunaanu
Merkent wie mir were, tugenthaffcer man,
in dem groszen schrecken beleih ich also stan.
1601. üwer kummer ist mir fremde und kunt nit gröszer sin«
zerrent mir ein geren uz dein hemd und verbindent mir die ogen min
und land mich uwer ammen an disen ziten wesen,
ich hilf uch bi namen, ob ir mügent genesen«
1602. Zu solchen dingen wer uoh lifate not«
Ich hilf uch sicherliche, mich wende denn der tot.
zu nöten sol sich niemen schämen, frowe wolgetan.
Erent die heiligen dri namen und wichent von mir dan.
1603. Er sprach : 'schöne frowe, daz mag nit ergan ;
ich han den touf enpfangen, ich wil uch bi gestan,
1599,1. Er verdarpte (verdarbete, verderbte) Cw, 2. absein Gobd, scha-
desam Aw, 3. Merkent wie mir were do ich in sach an BC* 4. Do begreif
ich disen boum und brach mich von in dan BG, 1600,8. In allen minen
nöten begreif ich den boum mit der haut BC. 4. In den vorkere (In dem
fiirgange C) do zert er von mir min gewant BG. (vgl. 1599,3.4). In w lau-
tet 1599,3 bis 1600,4:
Die not muste mich erbarmen an mime lieben man.
dorumb greif ich in mit den armen und brach in im von dem munde dan.
Der murm freisliche stieis mich do von dan (1600,1.)
Min gewant daz was riebe schöne und wunnesam (1600,2).
In mime herzen sere = 1599.3
An dem vurkere = 1599,4.
Ich bin von im entwichen min herre der Ht dot,
des mus ich sicherlichen iemer haben not.
Nein er, schöne frow^j ich bin ob im gewesoi.
ist es gottes wille, er mag noch wol genesen.
1601,1. Er sprach schöne frowe uver kamer kunt — A, B. aimme 0Ue.
B und G haben vorher eine Strophe: - .
Er sprach schöne frowe uwer kummer. ist mir leit,
moht ich den gewenden, ich heti sin arbeit (1595).
kunt ich uch an disen ziten mit dienst bigestan,
daz ich uch kerne zu hilfe sprach der werde man.
Dann folgt 1601,l--4. 1602,1. vü Übte 0; llkte ad. (wer guter hülfe not 7)..
— 24» —
und wil an disen ziten uwer amme wesen.
ich hilf XLCh bi namen, ob ir mugent genesen.'
1604/Wend ir nit erwinden, ir enhelfend mir ns not,
so bringend mir eins bmnnen, e ich gelige tot.
daz ich gelabe min herze, es ist hut der dritte tag,
daz der grosze smerze an mir nie gelag.
1605. Do trat er von dem bonme der nzerwelte man,
den heim band er von dem höbet, do er daz wasser in nam.
er was schier kamen wider, der schade was ergan,
do was die frowe genesen eins kindelins wolgetan.
1606. Sie hette ez getrucket uf ir brüste, sie waren beide tot.
Do kam Wolfdieteriche in jamer und in not :
Er sprach : 'schöne frowe, hettestn dir helfen lan,
du möhtest sicherliche noch din leben han.
1607. Ach richer got von himel, hettestu je kein übel getan,
so wer nf min truwe eines hie ergan,
daz dn nit liesze leben daz kleine kindelin.
nnd hette ich ez getofet, ez wer kamen zu dem riche din.
1608. Nun strafe ich dich, herre, und bin wirser denn ander dri.
wo ward ie lebende kint gebom, im wonet ein sele bi?
drisig hundert ritter mahtens nit leben gar.
richer got von himel, nim ir aller sele war/
1609. In sinen mantel wand er die frowen und daz kindelin,
den im hette gegeben zu Terfis daz megetin.
er farte sie snelligliche der fftrste so zu haut
in ein gewihetes gotteshus, daz er vor dem walde fant.
1610. Die kappel was Öde, der herre gieng darin,
er leit uf den alter mutter und kindelin.
dem edeln ritter küne was gros ungehabe,
mit sinem guten swerte mäht er in ein grabe.
1603,3. Ob ich an d. z. üt gefaelfen kan BC. 4. Daz tu ich sicherliche
ob ich ez gefugen kan (B, fehlt C), - 1604,1. Sie sprach wend Ä. So wend
ir Bw. an fefüt aüen, ir wellent mir helfen nser not A. 1605,1* BG, Do
er ir wol gelobet Aa» Der herre ir wol gelobete nnd bnb sich do von dan
Aw, 3. Er was zu lange gewesen w, 1606,3. Ach frowe mlnnecliche w.
1607,3. Hesse ab] liessest TT. 1608,3. lebendig C. lebende w, 1609,4.
gewihetez w] ödes TT. 1610,1. die was Gw, 4. in] im J.] in do w.
— 249 —
1611. Do er in daz grab bereite, do rant er do hin
und holte ouoh den man uf dem rosse sin.
er begrab daz kindelin, die frowe und den man,
er enpfalch sie got von himel, domit schied er von dan.
1612. Er gieng zu sinem rosse, darof sas der werde man.
er kam uf einen smalen pfad, der trug in in den tan.
er kam schiere für den berg, also wir hören sagen,
do die würme Otniden betten in getragen.
1613. Do erbeiszet er von dem rosse der userweite man,
den schilt nam er zu dem arme, er gieng für daz hol stan,
er begunde lute riefen also einem helde wol gezam :
'sind ir nit dinne, her wurm Scadesam ?
1614. Ir schlafent gar zu lange, sprach der werde man,
ir söltend alle morgen nach der spise gan.
uch suchet ein ellent ritter, sprach der fllrste lobsam,
durch aller frowen ere weit er uch gerne bestan.
1615. Der wurm was nit da heime, er was in den tan
gestrichen nach der spise. Wolfdieterich der werde man
der kam uf ein schla, die der wurm was gegan ;
do kert der ritter edel nach im durch den tan.
1616. Er gedaht an die mere der tegen unverzeit,
davon im der bürgere vor hette geseit.
wo er sach ein linde der küne tegen halt,
do kerte er von geswinde anderthalp in den walt.
1617. Also reit Wolfdieterich in dem finstern tan,
er suchte endlichen den wurm freissan.
do reit er eine wile wol einer milen wit,
do hört der tegen edel an der selben zit
1611,1. BG. — der userweite tegen Ä, Im vielent über die ougen die
liebten zeher rot w. 2. BC, er begunde sie an den stunden darin legend.
Er klagte klegelich do ir beider tot w. 1612,3. kam schiere w] was
schier kumen W, 1613,2. daz hol w, das loch (7, die hol B, den berg il.
4. dinne w, dln A, da heime Bö, 1614,3. elender r. B, ritter here Gw.
4. gerne fehlt Ä. 1615,1.2. in daz lant: W der küne wigant in Y scheint
richtig. 3. Do kam er A. wurm hette getan BCw. 1616,1. mere w] linde
TT. 2. dovon Bö, do A. — vor BO] von A. 4 von] vil C,
— 280 —
1618. Vor im in dem walde einen krefklichen stnrm,
den faht ein lewe wüdö nnd der tmgefttge wurm.
er forte an sinem soliilte einen lewen Ton golde rot,
durch daz selb gemeide sin helf er im do bot.
1619. Do henkt er sinem rosse der userweite man,
do kert er also balde do er den stürm yemam.
daz ros was übermütig, ez trog in dar mit mäht,
do der lewe wilde mit dem wurme faht.
Aventnr do Wolfdieterich mit dem wurm stritet und in der wurm in
den berg treit.
1620. Do erbeiset er von dem rosse der tugenthaffce mau,
er band ez kreftiglichen an eines bomes stam.
er forte an dem Schilde ein lewen von golde rot,
do sach er den wilden stau in groszer not.
1621. Wie wild der lewe were, die sorge mähte in zam,
des edeln fürsten mere er genote war nam,
er neigte mit dem hopte gen dem werden man,
und winket mit den ogen uf den wurm hindan.
1622. Tier du begerst miner hilfe, die wil ich dir nit versagen,
oder ich wil dinen gesellen nummer zu strite getragen,
hörstu ez, lewe wilde, hilf ich dir nit uz not,
ich gefür dich nummer mere an minem schilte rot.
1623. Daz swert nam er zu den henden der färste lobsan,
do lief er den wurm vermessenlichen an.
er schlug uf in mit krefben, der userweite man,
daz der schilt von dem sweise rinnen do began.
1618,2. der ungefüger A, ein ungefüger 6c. 1619,1. hangt 0. ge-
halste ^, 2. stnrm] strit A\ wnnu ad, 3. dar fMi A, 1620. Ab-
schwtt und Ueberschrift ntir A, 8. Er faste' sinen schilt darin ein lewe
rot w* 1622,1. gerat BC. 3. wilde fdUt A, usser A, 1623,1. Der
userwdte »«n W Das swert der forste here zu beiden henden nam,
2. Und Hef vermeasenliche den starke wurm an, «o. 3. der userweite
man wm 4 TF] das der sweiz von im ran aMe, 4. ad. Er mohte sin nit
yerschniden der userweite man W, man möhte in im uf den schultern mit
mit goufen geschepfet han hc.
- 261 -
1624. Do daz tier so wilde des herren helfe ersaoh, f
ahi waz starker schupfen ez von dem wnrme brach,
mit sinen klowen räsze dat er dem wurme vil
mit smerzen gar unmäszOi yil herte wart daz spil.
1625. Der ritter tugentliche daz swert in die hant geyie, f
harte vermessenliche er an den wnrm gie.
er slug mit sinen henden nf den ungehuren wurm,
der lewe und sin geselle hüben do den stürm.
1626. Er slug dem wurme wilde veste uf sinen gebel f
daz im uz dem houbte gie ein fdrin nebel,
unt im sin swert erglaste, daz sage ich uch ftlrwar.
er kunt sin nit gewinnen also tur als umb ein bar.
1627. Sin houbet im von home euch vil herte was, t
do mitte spannen dicke, luter als ein ein glas,
zwuschen schultern und hufen was er zwölf klaftern lang,
uf vier und zwenzig fliszen freislich was euch sin gang.
1628. Yil manigen slag geswinde frumte im der küne man, f
er was ein wurm wilde, daz für von im enbran.
do streit der ellentriche unz uf den abent dan,
er kunt sin nit verschniden, der uzerwelte man.
1629. Der wurm ward erzürnet, er tet uf in manigen stos,
do must er im entwichen hinter die böme gros.
die hende leit er zusamen» do sprach der küne man :
'Ach richer Krist von himel, wie sol ez mir ergan !
1630. Owe, lewe wilde, waz band wir getan,
oder weihen Übeln tüfel müszen wir hie bestan.
Daz swert wil sin nit schniden, merk ez gar eben.
Ich fÖrht wir von dem wurme verlieren unser leben.
1624 — 1628,4 nur in w , fehU W und T. 2. schiepen h , schuppen e,
3. yil] wjl &. 1628,2. wilder warm alle. 4 aus 1623,4 W. Der sweis im
gewalteclich durch die ringe ran w.
5. Daz swert wart von der hitze noch weicher denne ein bli,
er kirnt sin nit yerritzen der edle fürste tri,
er ging aber mit nide uf den wurm hindan,
do begnnde wüten der wurm schadesam. w.
1629,4. Ach fefOt AB. 1630,1. wir] ir mir ^. 2 fehU B. oder weihen G.
oder wetden-4.. Wet den w, (Welt dena). — müasent wir (7, haben wir ^io.
3. schniden, waz idi im ichleg hangeben BCL 4. daz wir BCL wir müsventod.
— 262 —
1681. Owe, lewe wilde, kttndestn min not yerstan,
90 mtUte ich sicherUcha ganze fröde han,
daz du für mich tretest, bisz erfculent die ringe min,
00 weit ich mit ttriten aber din geselle ein.'
1682. Er sprang tür den herren, also er wer ein man ;
er faht kreftigliche, daz der swei& von im ran.
der wurm ward erzürnet, er sties in hinder sich hindan.
do hub er sich zu fluhte hinder den werden man.
1688. 'Owe tier wilde, din hilfe ist mir gelegen,
der riche got von himel müsze des siges mit mir pflegen,
hörstu ez, geselle löwe, den ich an dem schilde habe?
hilfestu nit dinem gesellen, ich heis dich schaben abe.'
1684. Do ward erst erzürnet der fürste lobsam.
do lief er den wurm vermessenlichen an.
er schlug uf in mit kreften, daz daz für ob im enbran,
also ein schob wer enzündet ob dem wurme freisan.
1685. Der grat was im herte und usermasen smal;
er sprang im uf den rücken und schlug bedenthalp zu tal ;
daz swert an dem gehilze brechen do begau.
do geschah nie so leide dem tugenthaften man.
1686. Wie balde Wolfdieterich ab dem wurm gesprang,
den knöpf er gezuhte, die wile was nit lang.
er warf dem wurm uf daz höbet, mit kreften daz geschach,
dai im yergiengen die ogen, daz er des herren nit ensach.
1687. Wie balde Wolfdioterich hinter einen bom gesprank.
nach im tet der wurm mit den ogen manigen wank,
die hende bot er susamen, do sprach der küne man :
Sicher got von himel, wie sol es mir ergan?
168B. Garten und Beme, noch bistu vor mir £ri.
owo schöne Sidrat» wer sol dir gestan nun bi ?
nun mus ich von dem wurme den lip verloren han,
so berat dich got, Sidrat, und min eilf dienstman.*
1631,8« hütest ein wile A». 16843 1«. 4 fMen BC. 4. schoiip w. ob
df'iii weiden mim ir. 1685. Nath 2 haben BC:
£r hieb uf den wurm mit kreften dai ist war,
er knnt sin nit verritten ab vil als nmb ein har.
a dai dai Abt. 1686»5L nckte BC> «rborie he. 1637,2. mit dm ogen
fiM^A. aSInkldterfC^ 1688»2. sol dir nnn ii«. 4 Sidrat /«W^
— 258 —
1639. Er kerte zu sinem rosse, er wolte damf gesessen hau,
nider sties in der wnrm, undem zagel er in nam.
mit also groszen kreften er den milten do beschlos,
do ward Wolfdieteriche sin sorge nie so gros.
1640. Do der lewe sähe, daz der herre gefangen was,
er begnnde zerren, daz daz blut viel in daz gras.
Der wurm ward erznmet, er sties den lewen hin zu tal,
daz im daz herz brach in dem übe, do lies er einen luten gal,
1641. Daz berg und tal tiesen do began,
do lag tot der lewe und half nieman dem werden man.
er nam den ftlrsten under den zagel, den lewen in den munt,
er begunde sie beide zu luder tragen den jungen an der stunt«
1642. Er trug sie mit gewalte über berg und über tal,
daz er sie nit enfalte, er mähte einen groszen schaL
sin angestlicher atem im vil sere stank.
er het vier und zwenzig füsze, vil freislich was sin gank.
1643. Die jungen gullen nach spise, daz det in grosze not,
bisz in der alte wurm den lewen dar bot.
1639,4- — dieterich ÄBa, — riches Cc, sorge] not be, 1640,1. sach,
.^ gesach Cw, 3. den wurm hinter sich zu Ä. 1641,3. nam] het BC. den
f.] Wolfdieterichen TT. in den zagel Ä, in dem z. BÖ. — in dem m. BC,
Den fursten.het er under dem zagel den löwen nam er in den munt w.
4. beide nur A, zu luder fehlt Ä, 1642,1. und tal C. Hin trug er sie
beide der wurm gremlich, 2. Über velt und über beide, den lewen und
Wolfdieterich w.
3. u, 4. Er trug sie beide in den berg, als wir yemomen han,
Den vil wilden lewen und den werden man. BC,
Got mit ganzem herzen rief der ritter an,
Er enpfalch im gnedicliche sin eilf dienstman. w,
(In Y die Strophe 152Q : Er trug sie mit gewalte hin über berg und tal
Ain klegeliche stymme da Yon dem held erschaL
Nun kum mir got zu hilfe, ez naht dem ende min,
In kriechen min eilf diener las dir befolen sin.)
In w folgt eine Strophe, die W u. T fehlt:
5. Sin fart was ungehure, vil snel was sin gang,
sin angestlicher atem im tu sere stank.
Hin braht er sie .beide für die jungen sin.
Den wurmen ungehure wart michel wunne schin.
1643,1. Sie gullen w. nach der BCh/o, 2. den lewen BCad\ die spise A^
den zagel hc. dar gebot io.
— 254 —
do teilimi sie den lewen do mit dem smibel,
do begnnde der alte wurm Btrecken sinen zagel.
1644. Der harre ward erlöset, er rückt uf hoher bas.
Die eltesten imder den jungen trugen im groszen has.
er sprang in über daa höbet und fiel hinder sich hindan.
do barg er höbet und arme hinder manigen toten man.
1645. Do die jungen den lewen hetten verzert,
sie wurden uf die spise gereiszet und gehört,
sie begunden gnote suchen den forsten lobsam,
do er sich bette yerborgen under mannen toten man.
1646. Sie begunden in faste sugen, seit uns disz buch ^war ;
sie künden sin nit gewinnen, also tür als umb ein har.
daz hemde leit sich in die ringe, daz sie wurden yol.
do sie sin nit mohten gewinnen, sie jagten den alten in daz hol.
1647. Sie begunden in faiste bisen, er was mit in überladen,
und blutig von dem lewen, daz tet im den schaden,
er forhte von sinen kinden den grimmelichen tot,
do hub er sich uz dem berge, daz tet im grosze not.
1648. Do er Wolfdieteriches ros fant an einem bome stan.
er zarte ez zu zwen stücken, der wurm Schadesam.
er nam ein teil in den zagel, daz ander in den munt,
do begunde ers tragen den jungen an der stunt.
1649. Do fulte sich der alte und euch die jungen wol.
sie begunden mit einander spilen in dem hol.
also der alte wurm ersach, daz in zu schimfe was gach,
do schleich er sinen kinden tougenlichen nach.
1650. Er gieng in dem loche uf und zu tal,
wo er den swersten fände, • daz er in wurde zu einem bal.
1649,8. Do sie gassent den löwen die wurme freisam w. 4. Do strackete
der alte wurm den zagel von im dan w, 1644,2. eltesten wanne Acl.
eltest wurmin Bh, alte wurminne 0. ixMgBChd, 3. in] ir BCh, 1645,1.
die wurme junge, die jungen wurme w, 2. und gebert he. 1646,1. su-
chen A, 2. tür als fMt Ä. 4. sin &, in Bö, den herren Ä. alten BCw]
herren J.. in derndTj imc. 1648,2. ez im Ä, wurm freissan^O. 3. ander
teü Aad. 4. zu den C. 1649,1. die alten Bö. (die alte?) och fehlt W.
4. tugentlichen Ca, 1650,1. loche BO, berge -4. Do begunde er wela
under den toten uberal w. 2. in wurde u?] in in geb TT.
— 256 —
er hub einen toten nach dem andemi hörent 'vras er liste pfiag.
er kam do Wolfdieterich der werde fttrste lag.
1651. Er warf in für die jungen, hören wir noch sagen ;
do ward ein ungefüges spil mit im angehaben.
Sie warfen in wider und für, bisz in die naht benam,
daz im von den stöszen daz blut zu munde imd nase uz ran.
1652. Do die jungen und die alten hetten gespilt wol,
sie begunden bi einander entschlafen in dem hol.
russen also ein ohse der alt wurm began ;
dannoch lag Wolfdieterich also ein imversinter man,
1653. Also in unwitzen wol gen mittemacht.
Daz in der wurm hett in den berg getragen, also het ers in siner aht,
und sin geselle der lewe het verlorn den lip,
do truret er umb sich selber und umb das schöne wip.
1654. 'Min vater hies Hugdieterich, sprach der werde man«
ein buch hies er für sich tragen, der fiirste lobsam,
wann er ez überlas, daz er daran geschrib^m &nt,
daz mir solte sin undertenig bürge und laut.
1655. Zu Salnecke ward ich geboren, getöfet ane schäm*,,
ich was geheiszen Dieterich, Wolf was min ander nam.
Du weist wol, got von himel, daz ich drier künigrich nit enhan,
denn da zu wilden Kriechen min eilf dienstman.
1656. Die lebend in groszen sorgen naht und tag.
nun müs es got erbarmen, daz ich ie strites mit in gepflag.
Ich stau in groszen nöten, sprach der werde man,
daz klag ich got von himel, daz ich in noch mir nitgeheHen kan.
1650,4. Biz er kam an die etat do der getmwe lag Böw. 1651,1.2.
den userweiten man : mit im gehebet an w. 3. BG, Daz triben sie den tag
allen A, Einer gab in dem andern w. 4 und zu ACa, nasen Ba. das blut
nach im ad. 1652,4. Dannoch] Do Ä, unversunnen hd, unfersoner c.
1653,1. Er lag in >M?. 2. Daz (Also B) in die (der B) wurme in den berg
trugen (trug B) OB. Das in der wurm hette in dem berge als in siner
aht ad. 1654,2 feUt ad. An einem buch er dicke las, [sprach] der user-
weite man &c. 3. Wanners für sich geleite uo, 4. undert] erteilet w, und
wite lant hc, Daz mir solt billieh dinen zippem und krichenlant F. 1655,2.
was] wart Bw. 3. drieir] drie a, der tcd» nit han w, 4. da fMi ÄC.
— 256 —
1657. Do gieng er in dem berge um der aserwelte man,
do fant er ein swert, daz was so wolgetan,
wann ez zu beiden siten gar krefteglichen sneit,
daz ein rise in den berg bete gefäret, bies Eckeleit.
1658. Er sties ez in den stein, daz ez zu drien stücken kam.
Du stost noeb ane were, spracb der werde man.
Got nerte Noe, der in der arken lag
vor der sintflute, ez ist jetzt manig tag.
1659. Do nert er Danielen, der vor den lewen lag,
zware der waren siben, groszer sorge er do pflag.
Er sante im sinen friden, wan ez im not was,
daz der wissage edele und scböne wol genas.
1660. Do nerte er ouob Jonasen, der in dem mere lag,
in eines fiscbes wambe bis an den dritten tag.
er sante im sine bilfe, des genas der tegen rieb.
büK er mir uz dem berge, so bies icb aber Wolfdietericb.
1661. Do gieng er in dem berge aber bin zu tal.
do nam er über den keiser einen groszen fal.
Sin swertesknopf was ein karfunkel und scbein den berren an,
davon Wolfdietericbe ein grosze fr öde gewan.
1662. Zu beiden sinen siten ez kreffciglicben sneit,
ez was unten bi den orten wol einer spannen breit,
die scbeide was von golde, daz der fessel solte sin,
daz was ein porte sidin und gab so liebten schin.
1657,1. Do leite er die toten bar und dan w. 4. daz bies Ba, der bies
06. (kein Name in Y). 1658,1. stein so sere w. 1659,1. Danielen a]
Daniel — der] do er Gab. 3. im sine raste Gab, sin trost c. 4. (und)
scbone und wol B. Daz er one schaden vor in wol — w. 1660,1. Jonas
Whc\ anasen a, annsen d.
1661. Er gieng an der wende einbalp bin zu tal.
Der ritter eilende nam einen grossen fal
Über den keiser riebe, den berren lobesan.
Dovon Wo — in gr. fr. kam w,
8 t*. 4. Bi im so fand er ligen rose sin wafen gut
Sin knöpf was ein karfunkel lucbt als ain fures glut Y.
1662,2. bi dem orte 5. 1 w. 2. Do fant er das schwert was wol einer spannen
breit, Daz zu beiden siten kreftenücben schneit G. Die Strophe lautet w:
Er fand bi im nahe ein waffen wolgetan,
sin knöpf was ein karfunkel der scbein den berren an.
wanne es zu beiden siten so krefteklicben sneit,
ez was unten bi dem orte wol einer spannen breit.
— 257 —
1663. Er sties daz swert in den stein, daz ez lute erklank,
do tet daz swert reine nie kein abewank ;
er nam ez zu dem andern orte und schlug es in den stein,
daz daz für so wilde in dem berg erschein.
1664. Do sach er wo der alte bi den jungen lag.
er lies ez got walten und gab im einen schlag«
der wirt wart erzürnet, der gast hub den strit,
daz swert sneit den wurm an der selben zit.
1665. Sich hub in dem berge ein ungefüger stürm,
do faht Wolfdieteriche und der starke wurm,
daz triben sie den tag allen bisz uf die nonzit,
do schlug er dem wurme manig tiefen wunden wit.
1666. Waz er sin mohte erlangen, daz schlug er im von da!n,
do sach er ab im hangen manig stück freisan ;
die wunden begunden smerzen den wurm freislich,
do begund er umb triben Wolf her Dieterich,
1667. Der wurm ungefüge lang und gros,
der nam uf den fürsten manigen horten stos.
under eines steines ecke enthielt sich der werde man,
bisz der ritter edel ein nuwe kraft gewan«
1668. Der wurm begunde wüten ^ach dem werden man,
er stürmte in dem berge her und dan.
er schlug daz für uz den steinen, daz ez in dem loche enbran.
do kerte wider in den berg der tugenthafbe man,
1669. ^Kere wurm herumbe, ich wil dich me bestan.'
Do er die stimme erhörte, er kerte gen dem man.
1663,1. Er nam daz swert nnd stiez es in Ä. Er sties es in to. 8.
orte] ecke Ä. zu zandem orte a. 1664,4. dem wurme die tiefen wimden
wit &c. Nach 64 hat w eine Strophe:
5. Der wirt do unsüsse uz sinem schlaf erschrak,
der helt von hoher arte (geborte ad) mit siegen er sin pflak.
vil derherten schuppen (siege 0(2) fürte (frumtec?) im daz waffendan,
daz swert nach sinem willen den obem sig gewan.
1665,2. der ungehure w, 8. sie die naht unz uf die imbiz zit io* 4. eine
tieffen — w. 1666,1. daz schriet er yon dan w* 3. freissan C 4. Erst
begund er w. Do stürmte es in dem berge her und dan C. 1667 fMt 0.
1668,1 u. 2 feihlt C. siehe 1666,4. 1669,1. wil] mos BC.
17
- m -
er ginetld ^ gea idib tmd liifs emeh Men gled .
Er sties im das sWeftt iii den ifftcbeü, diEiz 'et fiel Under sich zu tal.
1670. Von dem selben stiche er wider nf geaprang,
wie balde Wolfdieterich daz swert über in geswang.
er nam ez zu dem akidem orte nüd giab im eiflem sel^g,
daz der yalaut trilde tot im dot gelag.
1671. Er schriet im ab daz hobet^ daz ez dort hinsprank,
nach im det der wurm mit dem zagel einen swank,
er schlug daz för uz dem steine, daz ez in dem loche enbra^,
do kert uz dem berge der tugenthafbe man.
1672. Die alte wutminue zogte im faste nach.
Do warä Wolfdieterichen vor dem berge zu strite gach.
Sie hette vier starke zene also ein ebefrswin
gewahsen spannen lainge uz dem giele hin.
1673. Der halö was ir krumbe also eins widers hom:
'du mäht von dem tüfel hart wol sin gebom.'
der zagel was ir lange also wir vemumen haa,
do was von home gewahsen binden «in UQpfel daiKMi.
1674. Der g)^t was ir hertä imd uzermazen sinäl,
er schneit also dtn baite über den rücken hin zu tal.
die füsze saÄt Idawen soha^foi also tms ist geseit.
do kam Wolfdieteriche in grosze arbeilt.
16!r5. ^ b^güiidiB sere Springen uf den werden man,
sie schlug in uf Aen rücken, da& er struchen began.
wie balde Wolfdieterich daz swert iXher sie geswang,
er schriet ir ab den klüpfeli, daz er dort hin Sprang.
1676. Also die wurminne den klüpfel het verlorn,
do ward ir mit dem füare uf den herren zorn,
1669,3. Er ginet uf gar wite aus T (15S8). er leynete (lies c) sich uf
W, er lente sich uf vil höhe w, 4. Er S] Wolfdietetich. 1670,3. orte]
ecke Jl 1W2,1, Die a. w. und die jungen C. Die ölteste wurmin under
deii tufigöto 3Bi(7. iMe eltesten (Der eilste c) wnrm under den jungen Ac.
zogten AC, zocht B, ioch w. Im ylet us dem hole di alte wurndn nach T.
2. striten A. 8. Iietten AC. Sie trug w, starke ad\ lange A] scarfe c,
feHU BC. 4. giele Ud\ munde, hin] sin A!Bw. Gewahsen uz dem mundo
ainer öpanlien lange hin 0. 1678,1. öins !BCa\ ehi AC. 1674,2. er ofl
Sie Whc. 8. mit klaWön «?] wacrdii ir TT. 4« Dorcfn Ic. 1676,2. Erst ward —
mit also groszen kreften tu schiere dOrZ g«8Q]iach^
daz sie im den schilt Teste Ton dar honde briboh.
1677. Do sie im den schilt Teste Ton der hende genam,
daz swert nam er zu beiden henden und lief den warm an ;
er schriet ir abe daz höbet, daz ez dort hin sprao^;,
er kerte wider in den b^g, die wile was nit lang.
1678. Er schlug d«r wurme eilfo nach ritterlichem sit.
im entran ein alte, ein junges volget ir mit.
Die alte gieng uf sechzehen fUszen, daz ist endlichen war^
den jungen erschlug der Ton Beme hernach wol über ah^ig jar,
1679. Do Wolfdieteriohe den sig da gewan,
er sneit in uz die zungen, er weit sie zu worteeicheBi han,
er gedaht in sinem mute ; 'ez gibt liht ein ander man,
er habe die wurme erschlagen durch die keiserin lobsam«'
1680. Do gieng er in dem berge umb, der uiaerwelte man«
do kam er wider ^ die Btat, da er Otniden het igetaaL«
do fand er die scheiden zu dem swerte wunneglich,
die sach also gerne Wolf her Dieterioh.
1681. Sie was gezieret mit golde edel und klar,
der Tessel Ton Alexandri ein porte, daz ist war,
me denn Tingers dicke und spannen breit
was er wol mit ^isise obenan am die scheidm galett»
1682. Er sties es in die scheiden und lelt ez uf den man.
Do sprach Wolfdieteriche, der ftlrste lobsam :
'Got gnade diner sele, edeler keiser her ;
unser beider Tint ist tot und geirret uns nummer me«
1688. Otnit, din gesmide las mir erlobet sin,
ez nimt liht ein ander man, las ez wesen min.
Näm ich ez an din urlap, den reroup griff ich an.
berobete ich einen toten, ich mShte der kröne nit gehaiu
1676,3. Tü fMt Ä. Sie sprang uf in mit kreften io. 1677,L Von
zome begunde wüten der yü küne man £(/. 4. Do keit er B(ho. 10^8,1.
der wurme JBC] ir in dem bei;g Am. ^welfo w, nach ritters A. «itten oRi
2. die alte A, ein alter jß. 4. darnach fehitA, wol fekUBC, beides fehUw.
über me dexm ahzig w. 1679,1. da 0} an den wurmen ut fehUB, 2. die
wolt er Bw. zu einem w. X 1681,2. AllexaAder Jl. Der port to& grüitir
aide daz ist endelichen war io. 8. spangen Aß. Aixifir ;h«ade ip,
— 260 —
1684. Otnit, trat geselle und fttrste lobsam,
la mich zepter nnd kröne hüte von dir han,
lant und bürge nnd och daz riche din.
Ach wie han ich so snre eramet die edele keiserin.'
1685. Ez erbarmet nnsem herren, er sante im sinen engel dan.
er rette uz Otniden, also ez wer ein man.
'Wolfdieterich, daz gesmide sol dir erlobet sin,
gedenke Otnides sele durch die tugent din.'
1686, üz des doten mannes belme der engel zu dem herren sprach:
'du hast an disen ziten erliten ungemach«
zagheit was dir ture, also wol an dir erschein,
de dich der wurm wilde trug in den holen stein.
1687. Dich hette der alte den jungen zu einem luder geben.
Du must noch me striten umb din werdes leben,
kröne über Lamparten, wie wol ich dir der gan ;
du hast 80 sur eramet die keiserin lobsam.*
1688. Von im schied der engel, er rette mit im nit me.
daz tet Wolfdieterichen uzermasen we.
er schütte daz gebein uz der brunige und wafent sich darin :
'Otnit, trut geselle, got gnad der sele din.'
1689. Von im spreit er sin brünige der userweite man,
darin wand er Otnides gebein und trug ez von dan,
er yerbarg ez einhalp in ein winkelin,
daz er darnach erkante waz Otnites möhte gesin.
1683,1. Otnit trat geselle las din (das) gesmide mir — aUe. 3. reroup
a, rerrop A] ronp B(jbcd. 1684,2. zepter] craze w. 3. och fehU A. 1685,2.
Der rette uz Otnits helme to. 3. Er sprach W. oMe, 1686,1. des herren a,
des keisers d. helme] hopt (7. 4. holen] wilden A. 1687,1. znm Inder
für geben 5. 2. Nun mustu aber striten BOw, In T lautet 2 — i:
dn mnst auch noch me striten wil dn fristen din leben
Lamparten und die kröne nnd auch die kaiserin
Dann lant nnd auch lute sol ganz din aigen am.
3. kröne] kere aMe, simihs, der] das Aw. es BC. 1688,3. Er schatte in
US den ringen. 4. Er sprach Otnit W. 1689,1. die StropJie fehlt G.
2. es in den berg hindan w. 4. JB. welchs Otnits bein moht sein B, Ob
er sin bedörfte das er wiste wo Otnites gebein möhte sin A. Das er möhte
(kone) wissen, was (welhes a) «o.
- 261 -
1690. Do gieng er uz dem berge der uzerwelte man,
er suchte die wurminne, die us dem loche entran.
daz gesmide was im swere, er moht nit ferre gan.
do kam er under eiu buche, do ruwet der werde man,
Ayenture wie der herzog knmet in den walt und die wnrm suchet.
1691. Do kam der herzöge Gerwart zu Garten in gerant
mit ahzig siner manne, ez waren beide zu der hant.
'Gend mir urlap hin zu walde, frowe wolgetan,
mir ist kumen in min gemüte, ich wil die würme bestan.'
1692.'BeIibent, werder herzöge, da ist hin ein biderman,
der wil die würme schroten und durch mich bestan.*
'Schöne &owe, darumbe bin ich uch gehas.
ich wil die würme howen und gan es niemen bas.'
1693. XJrlap nam er zu der menige und zu der keiserin lobsain,
do reit er zu dem walde mit ahzig siner man.
er was schier kumen für den berg, hören wir noch sagen,
do Wolfdieterich dem wurm hette daz hopt abgeschlagen.
1694. Er zuht ez uf balde an der selben stunt :
'Wol dir, lichter morgenstem, ich sten noch wolgesunt,
fröwe dich herz in minem libe, die finstem tage sint gelegen,
hat mir got den sunnenblick für den morgenstem geben.
1695. Nun wil ich minnen die edeln keiserin.
die wolte mich han Verstössen von dem erbe min.
der wil ich sicherliche nit lenger frist geben,
wenn bisz ich kum zu lande, so wil ich mit ir leben.'
1691. Abschnitt machen hier Cad und Y; aber A erst 1693. Wie das
herzöge Gerwart mit Wolfdietrich stritte C Aventure wie herzog Gerwart
gen Garten inreit mit achzig siner mannen und nrlop nam zu walde weite
er die wurme bestan d. 1692,3. Er sprach schöne fr. oMe. darumbe] umb
die rede A, 4. es BCad, sy &c] ir A. 1693. Hier hat A die üebersdmft,
siehe 1691. 1. zu d. m. und fehU BC] daf&r balde w, 2. zn dem w. BC]
in den walt A, hin zu walde tc;. 4. Do dem einen wurme daz honbet was
abgeschlagen 117. 1694,1. ez] daz hoptJBC/. Er wolte falsches pflegen, und
erbeissete an der stant w. 2. Wol uns, ir künen gesellen (tegen) wir sind
noch (alle) gesont BCw, 3. Und freuet euch alle ir userweiten tegen BC,
Die wurme die sint tot und haut wir noch daz leben w. 4. Uns hat got
den BCw. — Sonnenschein BC* — morgenstemen w. 1695,1. Ich wil mit
fröden groze nu minnen (nemen) die keiserin w. 3. lenger geben zil w.
4. mit ir denn slizen min leben A. zu Garten bi ir ich schlafen wil w*
1696. Do sprach der ln^nsöge G^erwart: 'ntm dar, min dienstman,
wir sulloB! ädt einander fUr den barg gan.
so kannentir die warheit gesagen der keiserin,
daz idh han erschlagen die würme mit den henden min.'
1697. Do sprachen sie alle gliche sine dienstmann:
'Herre wir wollen gerne mit nch in den borg gan.
So knnnen wir die warheit deste bas gesagen.
Freget sie uns nf den eit, wir went den lug vertagen.'
1698. Sie giengen gegen dem berge und liesen die res stan,
ob kein wurm dennoch lepte, daz sie die flühte möhten han.
Do sahen sie wü der alte lag in dem loche tot,
sie kerten zu den rossen, in was zu fliehen not.
1699. Do stunt nummen alters eine der herzöge Gerwart,
er gewan eins lewen gemute uf der selben fart,
er trat ein w^nig neher, er sach daz er was tot^
daz swert nam er zu beiden henden, im was uf den wurm not.
1700. Do schlug er uf den wurm manigen schlag gros,
daz daz gebirge in einander dos.
daz treib er bisz er meinte, er het in erschlagen.
er begonde Inte rufen : 'kerent wider ir bösen zagen.'
1701. Do sie sinen ruf hetten vemumen,
do waren sie balde herwider umb kumen.
1696,3. warheit] mere w. gesagen vor warheit Ä, hmter keiserin ad,
4. so globet si daz ich den wurm mit minen henden hab erslagen ad, —
daz ieh hab ersl. die würme mit den henden min hc, 1697,1. Went ir
sin ntt enberen, sprachen sine man w. 2—98,1 ist in W, (u. 7) amge*
fäHrn, Dach 2 noch BC, in den berg fehet B, So went wir mit nch gerne
in doi — w, 1698,1. aus w. 3. alte wurm — loche und was tot A,
Do sie kamen zu dem licht do sahen sie den alten wem tot B (fehU 0),
alte in dem loch lag und was tot«^. (a^er und was nicht ind.), 1699,1.
numme Ä^ nnwent a. Do gestunt nüt den alleine C, Do stunt allein B.
2. gemute Oia, mut AB, 8. hinneher A, do sach er daz der wurm W.
4. Sar beguide uf in gaben im was zu strite not w. 1700,1. wurm siege
one zal w* 2. Do begunde erdiessen berg und tal w, 3. in wol Cw. die
worm alle B. 1701,1. Do die andern (alle B) ires herren raffen hetten
Temumen BC, Do der schal was gelegen und sie den rof yemamen w,
2. Sie waren zu den ziten (schiere C) (hin B) wider k. BC. Die tu künen
tegen bald herwider kamen w»
- I« —
Nun waren zwen, grafen oucb feM^e« hk d&n. im^
die sahen allen den falscJb« den w d<> bi^tt bega«.
1702. 'Owe got von himel, wie^ feste ich hai» ge^rite«,
und waz ich groszer nöte tob im h^n eTÜtea ;
lugent, daz ist der alte, dey <Jo hi^ S<Äadesam,
der uns Otnideu» unsem herren nam^'
1703. Do sprach d^r herzöge Gerwart: 'nxux dar mine ix^m%
wir suUen in dem walde umbriten und gan,
werden wir iemans innen, der do spreche, er habe sie QrgQblagen,
mügen wir ez gefttgen, er mus den lijp verloren habeq,
1704. Daz sullent ir mir helfen, alle mine man,
so mag ich Lamparten desto baz gehan,
so lobet mich zu herren die schöne keiserin,
so wirt mir krütze und kröne, so müszent ir och herrei^ sin.
1705. Ir sullent mir helfen sweren, die würme habe ich erslagen,
so mag ich zu Lamparten die kröne on soxge haben
und oueh die keiserinne, daz kan niemen underBtan.'
Do waren die zwene grafen Hartman und Hermaa.
1706. Sie sprachen: lieber herre, des sullent ir uns erlan,
wir mügen uch der eide mit reht nit bigestf^
1701,3. oueh fehU A, Do warent im bliben so nahen zwen grafen in
dem tan w. 4. allen] wol C, do B, — do to] mit den wurmen A, fMt 0,
die Vershälfte feh^ B. Daz sie den falseh wol sahen -^ «o, 1702,1. Die
erste Vershälfte fMt B. Do sprach der herzöge — wie C, Hortent ir nit
den stnrm, den ich sit h. g. tp, 8. ich von dem wnnne net hask SChtK .
4. Otnit A, xma mit gewalte den edeln keiser (Otnit) nam« 1703,3. er
hette (habe) es getan Bw. 1704,1. Daz helfent mir V9l bringeQ fa. 2.
ich zu L. die kröne daz baz han B, ich L. mid di^ krön desto bas getra-
gen C. In A u, C ist 2 ==i 1705,2 (tragen) han A), Ir sint mir zu disen
dingen mit truwen bigestanto. (ad hat beide Verse w u, B), Bu.4fehU
AC, 4. Wirt B. krütze] zepter B. so mnst ich mit frenden sein B. 1705,1
fehlt AC, daz ich die w. h. Jßw. ^ mag] wü JB. hal^n] tv|gei| \JP. ^$ kin
mir niemen erweren, ich weUe die kröne trag^ w. (4ie Icepieirin hab^ oOi
3 fMt aüen ausser c. Und wil on<^ mider krönen gsgß 4a8 k^ vß^^fß* ?•
4 ist 3 Ww. Daz was 9wen grafen ?orn H. n. Q. ^. P^(Mff^ ^ 4<
Die hetten sehzig verloren in sinem dieoste biz im drissig m^ A* ^f^hmg
biz an dreissig verlorn ir dienstman B, Die bettln verloni di|SQ}i in w^
bi drissig man C. Die h. s. durch in verl(»rn wurdent ^m^ fm jbrisjsiig flifm
ab (in h nur statt wurdent). die hatten LX durch in veidom (wnei mhM^
c. Der ^unpassende Vers fMt ganz in d, und in T ^eiii^ ßp^r 4ai9^.
1706,2. nit wqI 4-
I
— 264 —
do ist Uhte ein eUender ritter schiddig daran.
Swüren wir denn meineide, daz wer nit gut getan.
1707/Stricliend mir uz den ogen^ ir sind böse zagen,
wann ich zu Lamparten die kröne ufbragen
und mich lobet zu herren die edele keiserin,
nahe und ferre müszent ir in miner ahte sin.'
1708. 'Es gange wie got welle, sprachen die grafen do,
teten wir bösliche, unser geschlecht wurde nummer fro,
daz wir hie swüren daz nie wart getan,
wir Wellen e beide ein gütlich urlap han.'
1709. Uf hub der herzog Ger wart daz hopt und reit von dan,
in zornigem sinne, mit im sin dienstman.
sie fanden Wolfdieterich under einem bome stan.
er hette sich geleinet über sin swert so wolgetan.
1710. Do in der herzöge Gerwart erste ane sach,
er gruste in also schone, nun hörent wie er sprach :
ist uch iht aventüre in dem walde widerfarn ?'
Des antwurt im mit zühten der ellentriche bam.
1711. Nein mir ist in dem walde kein aventur geschehen/
er wolt im also balde von den wurmen nit verjehen.
ich schlief unter disem bome, sprach der hochgeborn,
alerst bin ich erwachet, min ros han ich verlorn.'
1712. Do sprach der herzöge Gerwart : 'darumb suUent ir nit verzagen;
ros und riebe kleider sulent ir von mir haben.'
Nein, sprach Wolf dieteri che, ich diene einem man,
der mich mines dienstes wol ergötzen kan.*
1706,4. wir sölioh aide BC. Brechen wir dann unser truwe w. nit recht
getan JBO. 1707,2. trage Bhc. 4. nahe und ferre BCto^ so müssent ir
hie in walde Ä, ehte 6. 1708,1. Es ergang uns wie C. Daz stände an
uwem gnaden w, 2. teten] Würbent w, unser g. Ä] wir würden Ä. 3. wir
swüren eide Bto, 4. ein gütlich^] von uch. 1709,1. Do reit der herzog
Gerwart fürbas in den tan BC, Uf hubent sie daz höbet und furtend ez
von dan Ä. 2. BC, do fanden sie uf der Strassen (underwegen to) den
eilenden man Äw, 4. über daz swert daz was so Ä. über sin schilt der
was so 10. so wonesam BC. 1710,1. iht aventüre nach walde ABto,
1711,2. dem wurm A. 1712,4. mines schaden sicherlich wol w.
— 285 —
1 713. 'Wellent ir mir helfen sweren, daz ich die würme erschlagen han ?'
Vaz würme weren daz, daz ich nit liege daran?*
'herre, ist ez uch unkunt, so wil ich uch ez sagen,
do hat er wol hundert ritter und den keiser in den berg getragen/
1714/Waz ist, daz ir da fElrent ?* sprach Wolf her Dieterich.
^Ez ist des wnrmes höbet.' 'Also dunket onch mich ;
ich höre wol, werder herzog, ir sind schxddig daran.
wie waz nch zu mute, do uch der wnim in den zagel nam ?
1715. Und einen toten lewen nam er in den munt.
ich weis wol, werder herzöge, nch was gros jamer kunt.
ir wurdent in dem berge omb geholt nnd getragen.
wie genasent ir vor den jungen? daz sullent ir mir sagen.'
1716. 'Höra, sprach der herzöge, wie sol ich daz vertragen,
er meinet er si der der die würme hab erschlagen.
Wol an, alle die minen, helfend schlahen den selben man,
so mag ich zu Lamparten die kröne one sorge han.'
1717. An liefen in mit s werten ahzig küner man.
der erschlug er für und zweinzig, also wir yemummen han.
Also einer ward wunt, so floch er in den tan.
An lief in herzog Gerwart, ein wol geruweter man,
1718. Mit sinem starken swerte, er hett eins holden kraffc.
er het in sinem herzen zu strite mcisterschaffc.
er gab Wolfdieterichen einen also groszen schlag,
daz er under sinem schilte vor ime gestrecket lag.
1719. Über in sprangen zwen grafen, Hartman nnd Herman.
sie buten über in wafen und schilt, bisz er wider uf kam.
Do schlug er dem herzöge Gerwart tiefer wunden dri.
er bot sich im zu füszen, er sprach 'ich wil üwer diener sin.'
1713,1. Wellent aber ir^. 2. daz sprach Wolfdieterich, dazto. 3. Ich
höre wol ez ist uch — BOw. 4. Er hat uns wol BCkv. 1714,2. Also]
Daz Bbc, euch fehlt Gc. 4. in dem mute BCa. in dem herzen zu mute hc,
1715,3. nmb geholt und] hin und her A, 1716,1. Höra Ca, hera c. Höre
A, 2. Er wil der sin der Cw, 3. Wol auf B, Nu dar Gw, 4. kröne deste
bas getan Gw, 1717,1. m. sw.] uf der beide BG, mit strite w. 3. ir
einer w, wunt wart BGw, in d. t] von dau BG. 1718,1. st.] scharpfen BG.
2. het] trug BG. Und och in herzen w. [zu] strit und m. A, 4. ime a, im
A. vor im fetltt BG. 1719,1. die zwene Gw, 2. buten] spraitten C. schilt
und wafen AGw. [wider] Babc. 3 u. 4 freisan : man to.
1720/NeiB, sprach Wolfdieteriche, ich enpfaeh kein tntloBen man^
fürent hin wider daz höbet, da ir ez gennimn^n hant.
bringend ir ez fOrbas ein einigen fos^
üwers werden hoptes tnn ich ueh sieher bns,
1721. Und gebent mir daz beste ros, so irs mugend han,
min geschxnide ist mir zu swere, ich mag nit darinne gan/
^Geme^ sprach der herzöge, daz mine sullend ir han.'
er hub im selber die stegerhaft, biz er darof kam.
1722. 'Wellent ir essen und trinken, sprach der herzog bald,
daz gib ich ueh geme^ man fürt mirz in den wald.'
'Ja, sprach Wolfdieteriche, ez getet mir nie so not,
ich weit ez umb in verdienen, der mir geb win und ouch brot.'
1723. Do erbeiste er von dem rosse an der selben fart.
do trug im selber zu essen der herzog Gerwart.
Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man,
'wird ich zu einem herren, die spis ich wol vergelten kan.
1724. Woltent ir daz riche mit liegen gewunnen han,
owe, Werder herzöge, daz stund ueh übel an.
Schawend dem wurme in den munt, sprach der werde man,
ob er die zungen noch müge darinne han.'
1725. Er loste im uf daz höbet ; do er im in den munt sach,
gerne mugend ir hören, wie der herzöge sprach :
ich wände nit, sprach der userweite degen,
daz ie kein tier ane zungen möhte leben.'
1726. Do lachete Wolfdieterich, die zungen er herfiir genam»
er sazte sie dem wurm in den munt, also sie im vor was gestan:
'Schowend, werder herzöge, ir und üwer man,
an disem Wortzeichen mag ich die kröne gewunnen han.
1727. Sie sprachen alle gliche, 'ez mag wol also sin.
ir band gar sur eramet die edeln keiserin.'
'Her herzöge flirent daz höbet, do irz genumen band.'
Daz ward an den ziten viel schiere do getan.
1721,2. geschm.] hamesch w. 4. den stegereif BCw, 1722,2. in dem
Ä, 4. [ouch] Cw. 1725,3. Ich wände biz uf dise zit, des wil ich ueh
min truwe geben w, 1727,3. [Her] Ä.
— 2W —
Atenture, wie der keiserm geseit ward, wie die wurm werea erschlagen.
1728. Ez kam ein alter ritter zu Gurten in gerant)
do tet er die mere der keiserin bekant :
'Nun dar, edelu keiserin, gend mir daz botenbrot,
ez ligend die wilden würme von einem jungen ritter tot.'
1729. ^Sage an, werder ritter, waz fürt er in dem schilte sin?^
'Daz kan ich nii gesagen, edelu keiserin.
er erschlug minem herren ftinf und zweinzig man,
do schilcht er mich an mit ogen, do floch ich den tan.
1730. Owe ich alter tore, waz gab mirz in den sin,
daz ich Seite yon sehilhen vor der keiserin.
wirt sin der herre innen, ich mus geligen tot.
frowe wellent ir mir it geben, so helfend mir uz not.
1731. Sie gab im ein mark goldes: 'sera, künerman.'
do er die gäbe enpfleng, do htib er sich yon dan.
des erlachete von herzen die edel keiserin:
*du mäht in dinen tagen ein hupser ritter gewesen sin.^
1732. Do kamen die zwene grafen zu Garten ingerant
und selten die mere der keiserin zu hant.
'Nun dar, schöne frowe, gend uns daz botenbrot.
ez ligend die wilden würme yon einem jungen ritter tot.
1733. Sie sprach: 'ir werden grafen, kunnend ir mit it verjehen,
ob dem herzöge Gerwart zu leide it si geschehen,
von dem ritter edel, der die würm hat erschlagen?*
'Ja zwar, schöne frowe, wir kunnenz uoh wol gesagen.
1 734. Do wir kamen an die stat , do dem wurm daz hopt was abge*
schlagen,
er zuckt ez uf yil balde und wolt uch mit Hegen gewannen haben,
do schlug im der selbe ritter tiefer wunden dri.
er bot sich im zu fdszen, er wolt sin diener sin.'
1728. Msc^niU Wad, atteh F. Udfenehriß, A. do man der k. sagete,
das d. w. n. e. (7. (Disse) aventure (saget), wie man d. k. seit das d. w.
erslagen sint ad, 4. jungen] fromen BOw, 1729,4. mit Bad, mit eim Ä,
mit den Cd, mit einen c. 1781,1. sie sprach vor sera Ä, sera Äab. 4. Sie
sprach da Ä. 1732,4. jungen Ä} fromen. 1733,2. [zu leide] Ä. 4. Jo
sprachen sie werde £r. C. Jo wir seh.a. 1734,1. was geschlagen abe^w.
3. 4. leben ; ergehen w.
— 268 —
1735. 'Nun wiste ich also gerne, ob er wer zam oder wild,
daz ir alle zn hofe koment ane er, daz ist ein unbild,
daz ich so manigen ritter ttlrzlich han gesehen,
sol mir omer kein liep von dem biderman geschehen.
1736. Der nun min böte würde zu dem eilenden man,
der solte hie zu Garten ein burglehen han.'
Do sprach der grafe Hartmann : 'die botschaft wil ich bestan.'
'Nein, lieber bruder, sprach der grafe Herman.
1737. Du solt hie heime beliben, lieber bruder min,
warumbe woltestu wagen hie daz leben din ?
Ich sprich ez uf min truwe, er ist ein kreftig man.
bestet er dich mit zome, du must den lip verloren han.
1738. Siner kreffce zu Terfis ich wol gewug,
do ich im ein Hten umb daz ander hub ;
do fürt er mich an dem spere aht klaftern dan,
er warf mich vor den frowen von dem rosse uf den plan.
1739. Do sprach der grafe Hartman: 'wir dienten eime zagen, f
bruder min, aht jar, daz wil ich dir sagen ;
der gab uns nehten urlop umb die warheit in dem tan.
nu dienent wir unser frowen die ez uns wol gelonen kan.'
1740. Sie sprach : 'vil werder grafe, ich frie uch wol den lip, f
ir sullent ein vogel füren, so sprach das schöne wip.
wenne er den ersieht, so verstet er sich wol,
daz er in zome nit gegen uch riten sol.
1741. Neina, werder grafe, du solt min böte sin.'
ein falken satzte im uf die haut die edel keiserin.
Urlop nam der grafe und reit do von dan.
do fant er in dem walde den userweiten man.
4
1785,1. wild oder zam B. wilde ac. 2. [ir] w. an in BC, ane sin ab,
unbllde cibc. 1736,1. zn dem biderman BÖ. 2. von mir han Ä. 4. Nein]
Owe min w. 1787,1. heimen AC (B?) feMt w, 2. hie fehlt Ä, 4. mit]
in 0. Berürt er dich in sinem zom w, 1738,1. Zu Terfis ich siner krefte
einöst wol entsnop w. 2. Do er mir ein w. 1789 fehlt W (und Y),
1740 fehlt W {und T), 8. enstot a. 4. er sinen zorn — richten sol (id.
1741,1. Er sprach vil schöne frowe es mns gewaget sin w. 3. BÖ, Do reit
der werde grafe in den dan Ä,
— 269 —
1742. Do blickte er durch die bome der forste lobesan:
'daz ist reht der besten einer und wil mich bestan.
In het die fluht beruwen, des yerstan ich mich vil eben,
nun mus er von minor hende verlieren sin leben/
1743. Do rante Wolfdieterich durch die bome dan,
er wolte in mit gewalte uz dem sattel geworfen hau.
Do er nu des falken do ward gewar,
daz sper warf er umbe der edel fUrste klar.
1744/Owe, sprach Wolfdieterich, waz wölt ich han getan?
Hei du feiges eilende, daz dir niemen getruwen kan.
Bistu der werde giüafe, der mir nehten sinen dienst bot ?
Ez wer nit wol getan, het ich dich braht in not.'
1745. Also sprach Wolfdieterich, der mere helt bald :
'sag an, werder grafe, was woltestu her in disen wald?'
Er sprach : 'vil lieber herre, daz tun ich uch bekant,
do hat mich fro Sidrat zu uch her gesant.
1 746. Sie nimt des michel wunder, ob ir siend wild oder zam,
daz alle kumend zu hofe ane ir, daz mus sie wunder han.'
Er sprach : 'der würme zwene die gant noch unerschlagen,
ich kume nit gen Garten, man mus ander mere von mir sagen.'
1747. Er sprach: 'vil lieber herre daz geleupt mir nit die frowe min.
ich mus ander Wortzeichen han an die keiserin.'
Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man :
'Vil gute Wortzeichen soltu von mir han.
1742,1. der ritter L B, der userweite man Ä. Wolfdieterich durch die
bome ersach den werden mant(;. 2. der besten ^Cl des herzogen manAto.
mich] dich BC. 3. verstund ich [mich] Ä. verstände mich a. entston ich
mich h, versach ich mich d, geston ich im c. 4. Verliesen a. hie sin ab.
1743,3. [nn B] Ä, Do ward der ritter edel des falken do gewar 0. Do er
im kam so nahe, des vogels ward er gewar w. 1744,2. Hey A] We 0,
Wie B, So we w. 4. So wer ez BOw, 1745,1. mere helt w, werde (edel
C) forste TT. 2. [her il]. 4. Mich hat die keiserinne [za boten w] nach
uch [her BC] gesant BCw. 1746,1. Ä. sam oder wilde BCw, 2. das
dunket sie ain imbildC7, daz ist ein unbüdJB, daz nimt sie gros nnbildeic?.
3 w, E. spr. die alt wnrminne ist noch W. (so loa CMch 7). 4 Ich kume
nit ich bringe denn mere, man mus sie singen und sagen. 1747,1. Er
spr. daz gelobet si mir nit, vil lieber herre min. 2. ander] ain A. worzei*
chen A. Gent mir ein w. an d. k. w. 8 u. 4 fehkn JB. 4. Cto. Wir wel-
lend gut worzeichen an die keiserin han A.
— 2TO —
1748. Owe, werder grafe, m5hi ich des sicher sin^
daz du ^1 mir wdtest behalten die truwe din,
ich gebe dir ein woortaeichMi an die keiserin,
du müstest mner mere dester tib?er sin/
1749. Er sprach: ^vil lieber herre^ nenent min «iaherfaeit,
wellend ir, ich schwere ndi ietzt einen eit,
daz ich do die botschafb mit tmwen wil bestan,
und ich wil sie weisen, so ich beste kaa.'
1750. Er sprach: ^vil werder grafe, din Sicherheit wü ich nemen.
ist daz du ez behaltest, ez mag dir wol gezemen.
wird ich umer zu einem herren, ich wil dich ez genieszen lan.'
Do swur im mit truwen der graÜB Hartman.
1751. Do sprach Wolfdieteriche zu dem grafen do:
'du must der botschefte umer wesen £ro.
nun sa^e diner frowen der edeln keiserin,
es welle ein eilender ritter umer in irem dienste sin.'
1752. Er spradi: Verder grafe, enpfahe daz fingerlin, t
daz liez mir von der zinnen die edele keiserin,
und behalt an mir die truwe, sprach Wolfdieterich,
und an diner frowen, der keiserinne rieh.'
1758. Do er die botsohaffc zu dem herren genam,
er neig im mit ztlhten und hub sich gen Garten dan.
do enpfieng in sin bmder, also wir h^ren sagen,
also er wer komen yon dem /heiügen grabe.
1754. 'Bis got wilkumen bruder, wie genesetu vor dem man ?*
'Daz gesag ich dir talen, sprach der grafe Hartman,
1748,2. weitest an mir Ä. 3. an die] al zu der«?. 4. Daz du mir biz
an din (min B) ende must dester holder sin BC. ebenso w ohne daz: Du
must mir — . 1749,2. ir lieber herre — [jetzt] w, 3. [do Ä], 4. [und]
A. 1750,1. loh wil din Sicherheit vil werder grafe nemen w. 3. [mner
AI 1751 feMt W. 2. must] macht C. umer A] billich BC, 4. welle]
wü A. umer fMt A. 1752. Die Strophe fehlt A (und Y). 1752,3 dis
1762,3 fMt in 0* 1. So trit mir ein wenig naher und empfach daz Yinger<>
ün «0. 3 u. 4. Dp Mt ein stein inne, du hast zweier mamie sterke me, Und
tut dir gesmag noch wildes für (von wurmen b) niemer we w, 17534-
Also der graf die botschaft do vemam B. Do der werde grafe daz fingerlin
do geaain ic. 2. Er hnb sich also balde do gen Garten dan w. 1754»1.
dem werden man A. 2. talen A} dolig B] niemer w.
e vor mifter fronreÄ, so wä ich ^irs sagen.
er mag ivnol gansse trawe iti sinem lierzen tragen/
1755. Die hende sie gefi^tgen und giengen nf die burg dfun.
sie worden wol enpFangen von ^r keisetin lebsam.
'Saga, Werder grafe, du solt ^it verjelien,
ob du den rvtter iadel ierrgen bast gesehen.'
1756. ^Ja iek, schöne frowe, ich was bi denn werden man.'
'Hei, du wilt liegen, du darst die botsekaffc nit bestan.'
N«n bezüg ieb mit dem golde, daz ich an der hende hau«
daz liesaend ir im von der zinnen, frowe wolgetan.'
1757. Do die keiserinne daz fingerlin ersach,
sie begtmde heisze weinen, nu hörent wie sie sprach :
'Daz lies ich von der zinnen mit min selbes haut;
wigt er ez so geringe, daz er es zu mir hat gesant?
1758. Ich gelobet im, ob er mich reche an den wurmen freisan,
so würd im zepter und kröne und min lip undertan«
Nun wil er lihte min Sipotten, der degen lULVerzSeii.
Nun klag ich got von himel min grosz herzeleit.'
1759. Sie schlug sich zu den brüsten und viel in umnäht,
daz weder horte noch sach die werde und die gescHlaht.
Do sie kam zu kreften, do sprach daz schöne wip :
'kan er so hohen pris bejagen, so versmaht er vil lihte minen lip.
1760. Sage, werde grafe, waz enbütet mir der küne man?'
'Er spricht, der würme zwene gant noch in dem tan.
er wil nit gen Garten, er habe sie denn erschlagen,
und bringe die mere, man müsze davon singen und sagen.'
1761. Do sprach weinende die edel keiserin:
'Nun gend in dem walde bem und eberswin.
1754,3. E Ä] Dan, Denne Bw. 1756,2. darf der b. B. iretuwtest dn
nit w. 3. Ich zihe (zühe a) es doch an daz fingerlin w. 1757,2. OheiBse]
Ä. [nn] Ä, 1768,1. dem worm B. 2. zepter] kruz w. 1760,2. die alt
wunninne gang noch Äd, die alten wurme die gont noch a, der wurme
gont noch zwen c. 3. er enwil nit zu huse kimien aä. 4. Und bringe
danne mere Ba, daz man von im singe imd sage B. daz man von im mua
singen und sagen ad, daz man sie müsse singen und sagen he.
— 272 —
wil er den walt rumen, so mus ich lang ane in stan.
sol mir numer liep geschehen von dem biderman?
1762. Do kam der herzöge Gerwart zu Garten ingerant :
'Frowe, verbindent mir die wunden mit uwer wisen hant,
die sint mir durch uwem willen do zu walde geschlagen.'
'strich mir uz den ogen, du hast glich getan einem zagen.
1763. Woltestu mich und daz riche mit liegen gewunnen han,
daz wer doch einem herzogen lesterlich getan.
Het er minen mut gewist der dir die wunden het geschlagen,
er hette dir daz höbet von dem libe gescheiden abe.'
Aventure wie Wolfdieterich daz hantier erschleht.
1764. Do reit der herzöge Gerwart in sin laut hindan.
Do verbunden im die wunden sine dienstman.
Do reit Wolfdieteriche an dem Gartense dan,
do fant er einen löwen in groszen nöten stan.
1765. Den hk,t ein tier bestanden, kume also ein fisselin,
daz het im in gebrochen zu den brüsten sin.
wenn ez blut begunde sugen von dem herzen hin zu tal,
so lies der lewe wilde einen luten gal.
1766. Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man,
owe lewe wilde, wer hat dir leit getan,
nun hülf ich dir gerne, sprach der werde man,
so sich ich leider nieman mit dir zu strite gan.'
1761,3. ich sm (lange B) one stan Bw, 1762,3. do zu w. vor durch
u. w. Bw, 4. uz] von BCw. 1763,4. abe] daz la mich dir sagen aMe,
1764. Abschnitt AB u. Y (1651); aber nicht G, ad hohen Abschnitt und
üeberschrift 65. (Dissfe) aventure (saget) wie Wolfdieterich das Sarbant er-
siecht (erslag d) und ime der lewe hilfet (half d). 3. gen garten se dann
A se] so Cad. fehlt B. (so hin a) [so] hin d. gen dem garten se dan h'
gegent Garten see hindan c. (Auch Y gen Garten für das schlos). 1765,1.
tierlin Cad, — fösselin A, fuchslin BC, süszelin a, fisselin bcd. 2. im zu
den brüsten ingebrochen A, im ingebrochen] im in gezerret bd, im ia ge-
zieret a, in gezerret c, im gezerret BC, sin C] in d, des sullend ir sicher
sin ABabc. 1766,2. leit fehlt aXlen (ausser 1). 3. Mich wundert also
sere was dir sehnende sl w. 4. Nun sihe ich dir doch nieman mit. strite
wonen bi w.
— 273 —
1767. Do daz tier wilde des herren rede vernam,
ez liez sicli uz dem lewen, den herren lief ez an.
Ez blies daz für mit kreffcen uf den werden man,
daz im zu allen malen der schilt vor der hende enbran.
1768. Wie balde Wolfdieterioh hinder sich gesprang,
daz swert er zuckte die wüe was nit lang.
er schlug uf daz tier, seit uns diz buch fürwar,
er kunt sin nit gewinnen also gros also umb ein har.
1769, 'Nun schlug ich doch in dem berge die würme freisan,
daz ich dich mit dem swerte nit gewinnen kan.'
er nam ez zu dem andern orte, nach dem tier ers geswang.
ez leinete sich uf vil hohe, über den herren ez gesprang.
1770. Do sprach Wolfdieteriche : *daz du des tüfels müszest wesen,
daz du ie die würme so lange lieszest genesen,
die der weite so groszen schaden haut getan,
und du in mit gewalte wol bettest gesiget an,
1771. Nu müsze ez got erbarmen, so sprach der edele helt, f
' sol ich dem grimmen tode von dir sin gezelt,
daz mich do nit verslant der wurm freissan
mit sinem witen munde, so wer mir baz ergan.'
1772. Do trat er gen dem tiere der userweite man.
ez nam wite Sprünge uf den fürsten lobsam.
ez blies daz für mit kreffcen uf den werden man,
daz im der schilt enbran, do sprangter in den se hindan.
1773. Er swempte in dem wasser der forste lobsam,
do begunde sich faste leschen der userweite man,
1768,4. nit verritzen C, gros] ture Cw, 1769,2. daz] wie Cw, 4. lei-
nete] Hess G, richte ad, hoher Ä. ez do g. Ä. 1770,1. So dich got ver-
waze, sprach der kiine man w. 2. Wie hestu uf der straze so manigen
wurm gelan w. 3. Buwen daz gefilde und daz gebirge schran ad, fran hc.
4. [wol] Ä. 1771 fehlt W. (u. T). 4. munde] mute d. 1772,4. [en]
bran BC. Die Strophe in w:
Daz tier begunde in triben vaste sunder sinen dank,
Wann ez uf in mit kreften harte dicke sprank,
Ez yerbrant im vor der hande den goltvarwen schilt,
Do sprankte er in daz wasser, des strites in beyilt.
1773,1. Er begunde sich faste lassen nider in die flut w, (2 edel fürste gut).
18
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und sin geselle lewe, der tet oucli alsam.
Daz tier blies daz für, daz der wag nach in enbran.
1774. Herumbe kerte der lewe nnd begunde daz tier fahen,
'owe, sprach Wolfdieterich, möhte ich dich noch erschlahen.'
daz tier was worden naz, enzwei schriet ez der man,
der lewe warf sin teil hinder sich nf den wag hindan.
1775. Daz hopt blies dennoch fOr, daz der wag enbran,
do kerte er uz dem wasser, der lewe tet alsam.
^Nun lesche dich in dem wage, also han ich ouch getan,
und brünnestu drisig jare, ich kunt dir nit zu statten gestan.'
1776. Went ir gerne hören, me ist daz tier genant,
ez heiszet in welschem zünde, in tützem sarabant,
in Ceciligenlande ist ez ein fippemater genant,
ez het den lewen wilde und den herren nach verbrant.
1777. Wellent ir gerne hören, wie daz tier ist geslaht,
sin sint allewegen zwei und werdent doch nit alt ;
wenn sie die muter treit und sie die kint gebirt,
für sie leit sich der man, so gisset sie den wirt.
1778. Also danne die jungen zu kreften kumen sint,
so bisend sie die muter, so essend sie die kint.
also lebent denn die jungen, bis in gelschiht alsam.
Nun laszen wir daz tier und sagen von dem werden man.
1779. Er truckente sin geschmide, sin brünige was im nas,
uf sin ros der werde mit zühten do gesas.
Er sprach : 'lewe wilde wiltu wider zu walde gan,
oder wiltu gesellecUchen hie bi mir bestan?'
1773,3. geselle der lewe Cto, 4. Ez blies daz fOr nach in (beiden b)
das der wogentranu?. yfeg Äad. 1774,2. [noch] J.. 1775,1. dennoch to]
daz W, dennoch daz a. wag nach in beiden enbran Ä, 2. sin geselle der
A. 3. in dem wage Y] wag aUe. 4. [Und] Ä. brantestutr. 1776,2. ein
ZTlnge a, ein zünden &. (fehlt c) in welscher zungen nnd in tütscher ztmge
ein sarbant d, (T 1662; ez ist in tutscher zunge genennet ein serpant).
3. In kriechenlant d. 2 u, S fehlen c. ein sipper genant B, 1777,1. gerne]
fürbaz BC. wie ez umb daz tier w. gestalt Böw. 2. Sin] Ir ^^ Es 0.
Allezit sint ir zwei w. doch nit] nimmer w. 4. den] der AB, 1778,2.
beisset B, Sie bissent sich a. die] von der Äa, 3. auch also A* 4. tier
beliben A. 1779,1. tmckete A,
- m —
I ■ \
1 780. Do neig er mit|,(iem bppte gqu dem werden man.
*Ich sich wol, lewe ;vrilde, du wilt bi mir bestan,
und heilt dir nit die wunde die edel keiserin,
so wil ich umer mere mit dir zu walde sin.'
1781, Zu im nam er den lewen undrßit gen Garten dan,
do bekam im die wurminne, die uz dem loch entr^.
Do Wolfdieteriche die wurmin ane sacji,
nun mügend ir gerne hören, wie er zu dqm lewen sprach :
1782.*Neina, geselle lewe, du solt beUben liie.
geschech mirs not, so gedenke, wie ich dich nit enlie.
ich half dir uszer nöten, daz soltu mich genieszen lan ;
ich wil uf mine truwe die wurminne hie besta,n.
1783. Hei du faland wilde, sit ich dich fanden han,
wir müszen einander uf den tot bestan.'
Do glissen ir die ogen, also ein Spiegelglas,
sie trang hin uf den herren, ir mut so zornig was.
1784. Wie balde Wolfdieterich hinder sich gesprang,
daz swert er zukte, die mle was nit lang.
Er schlug uf die wurminne, sin manheit in des bezwang,
daz der wald und daz gebirge in einander klang.
1785. Davon die wurminne also sere erschrak,
do Wolfdieteriche strites mit ir pflak ;
sie lief uf den herren und sties zu der erden den werden man.
Wie balde im sin geselle der lewe do zu helfe kam.
1786. Er begunde zerren und biszen also wunt er was,
daz blut begunde flieszen nider uf daz gras,
uf sprang Wolfdieteriche und lief den wurm wider an«
Do bot er sich zu flühte in den fin^tem tan«
1780,8. Heilt mir nit min frowe die tiefen wunden din w. A. mere]
wilde J50m;. .1781,2. Wie kume imA. [die] A 1782,1. Nema odTf .Nein.
2. mirs JB, mir G, mir denn helfe Ä. mir diner helfe w, nit en fMtaUen.
3. nz grossen nöten Ä. hie A\ fehlt BGw, 1783,1. Hei du] Höra a, Jara
&c, kera d, dich hie gefunden M. 2. einander beide BCw. tot hie Ä.
1784,1. — w. daz swert in die hant genamw, 2. Er lief zomekliche den
werden wurm an w, 3. [des] a. 4. Daz ez in dem walde biz an daz birg
erlang BC, Daz von sinen siegen der wald aller erklang w, 1785,4.
[der] A. [do w] W. 1786,8. [wider Ä\. 4, bot AB] hub Ow.
— 276 —
1787. Zu im nam er den lewen und reit gen Garten dan.
do rief der wehtere also wir vemumen han :
'waz ritet der bürge so nahen, sprach er zu dem werden man,
dem lasz ich einen grgszen stein uf sin hopt gan/
1788 /ich bins der ritter edel, der die würme hat erschlagen,
ich han einen lewen braht, daz wil ich dir sagen,
der ist mir wont und stet hie nahe bi dem graben,
heilt mir den min frowe, so wil ich ganze fröde mit ir haben.'
1789. Er sprach : 'vil lieber herre, wend ir nit herin?'
'Nein, sprach Wolfdieteriche, daz mag nit gesin.
Do ist ein wurminne noch unerschlagen.
Ich kum nit gen Garten, man mus ander mere von mir sagen.'
1790. Er sprach: 'vil lieber herre, waz ir wellend daz ist getan,
ritend war ir wellend, hochgelopter man.'
Urlop nam der ellentriche und kerte in den tan.
Do lies er sinen gesellen an dem graben stan.
1791. Do gieng der wähtere von der muren dan,
er klopfte an ein fenster, die frowe daz vemam.
schiere kam geschlichen die edel keiserin :
waz klopfet an dem fenster ? waz mag der rede gesin ?*
1792/lch bins der wehtere und wil uch gut mere sagen
von dem ritter edel, der die wlirme hat erschlagen,
der hat einen wunden lewen braht heran an den graben ;
heileüd ir dem die wunde, so wil er ganze fröde mit uch haben.
1793. Sie gab im ein mark goldes: '^sera küner man,
ich musz lihte hint mit dem dinge selber umbegan,
wie daz ich den lewen mit listen bringe herin.'
Do leite sich' nit me schlafen die edol keiserin.
1787,1. Zu im] Vür sich w. 2. riefft Ä, rufft (7. 1788,2. Und bring
ein wilden lewen w. 3. mir worden wunt hie n. — AB. Den wil ich lazen
bliben an dem burggraben w. 4. Behalt mir Ä, min] die Ä. [ganze A].
1789,2. — sage der keiserin w. 3. Do ist die alte w. AB. Die a. w. ist
noch nit e. C. (ain wurme Y), Ich welle der wurminne tollint (toi a, tole d)
nach jagen w, 4. [von mir] BC. Und wil nit bi ir slafen, ich habe sie
denne erschlagen. 1792,4. [ganze Ä\. 1793,1. sera Ä] syha 0, bq B,
goldes daz soltu zu miete han w. 2. ich muss hinaht selber mit disem(en}
ding6(en) ombgan BC» ich muss mit disen dingen s. u. w.
— 277 —
1794. Sie besante einen priester die edel keiserin :
^lieber berre, icb sehe gern, möbt ez gesin,
daz ir mir messe sprechend vor diser mitternabt.
Nein, vil scböne frowe, daz wer user abt.
1795. Vor mitternabt nieman kein messe baben sol.
Von diser rede ward die bürg scbaUes vol.
Do der burggrafe den scbal do vemam,
er kam ingetrungen mit dribundert man.
1796. Do sprach der burggrafe : *edele keiserin,
mich wundert wie ir hinabt so munter mügend gesin.
Mich mute ein trom so starke, do ich an dem bette lag,
er irrete mich an dem schlafe, ich wand ez were tag,
1797. Von dem ritter edel, der die wÜrme hat erschlagen,
mir tromte wie er einen lewen brebt an den burggraben ;
gend mit mir durch ein wunder, müg ez war gesin.
Do giengen jung und alt mit der keiserin.
f
1798. Do fanden sie den lewen, die userweiten man.
^so die tier den bürgen nahent, so wil uns ein here bestan,
und wil ouch wüste werden, daz ban wir vil gesehen.
'Nein, sprach die keiserinne, uns sol ob got wil baz geschehen.
1799. Do besauten sie die bracken der burkgrafe und sin man,
do wolten sie die hunde uf den lewen gebetzet ban.
Do sprach die keiserinne : 'wer mir jaget daz tier min,
des frünt wird ich nummer bisz an daz ende sin.
1800. Do hies die keiserinne ein kolter herftir tragen,
die brahten zwölf junkfrowen, hören wir noch sagen,
1794,2. Er sprach 1. TT. Bescheident mich der mere lieber herre min w,
3. mir feJüt A. diser fehlt allen (ausser Y), Getürrent ir nit ein messe ban
vorm. w. 4. Nein] Er sprach aZZe. nein dB.zw. 1795,2. Dirre rede (mere)
der ward die bürg vol w. 3. Daz die keiserin wer uf gestan w, 4. Do
kam der burggrave mit sinen rittern gegan. 1796,2. wundert also sere
W. das ir so munder sin G. 1797,1. sol herschlagon haben Ädb. 2. ge-
trampte Ä, was C. Mich duhte w. [an d. b.] Ä, bette braht an den graben
0. 1798,2. die bürge Ä. wil uns ein here B, wil ez einen berren Ä,
wellent sie Cw, ain her Gw. (ein herren, den berren). 3. werden] beliben Ä.
4. uns] mir Ä. 1799,2. hunde] bracken Ä. Do wolten sie daz tier von
der bürge gehetzet han w. 1800,1. golter BGab. 2. die] den Ga.
— 278 —
damf leit sich der lewe, sie tragen in in die bnrg hindan.
die edel keiserinne greif selber daran.
1801. Do sie in in die bnrg brahte, sie Tmsch im die wunde mit win,
zn essen und zu trinken bies im geben die keiserin.
Sie leite in in ein kemenaten, die stund der iren bi,
do lag er vor den luten und was aller sorgen öri.
1802. Einen feben mantel die keiserin genam,
sie gieng zu dem webter an die zinnen stan.
Sera, webtere, uzerwelter man,
la micb bi dir telet unvermeldet stan.
1808. Sie stund zu dem webter bis an die mitte nabt,
do kam an die bürg der fürste so gescblabt.
*Owe geselle lewe, du bist zu walde gan.
ez versmabet die keiserin, icb wil umer wilde bi dir bestan.
1804. Sie begunde lute rüffen : 'lieber berre min,
ucb bat berus enboten die edel keiserin,
sie balf in nebten spate in die bürg tragen.'
*Sint ir nit min frowe, wem sol icb minen kummer klagen.
1805. Sie spracb: 4ch wolt micb, berre, vor ucb verborgen hau,
wer kan üwer not bas dan ich verstau.
waz ratent ir mir aber, edelü keiserin?
^Gerucbend ir sin, berre, so las icb ucb berin.
1806. Er sprach: Vi schöne ifrowe, daz mag nit ergan,
wenn ich eigen noch erbe in dem lande nit enhan.
1800,3. Sie spreittent in schone for den leben dan,
Do gieng die keiserinne zu dem tier stan.
Sie zeigte im uf den pfellor, do sprach die keiserin:
tu es durch din waltgesellen der dir half us pin
xmd leg dich uf das golter, der lewe von müde daö tet w,
4. Sie trugent in in die bürg an der selben stet w. 1801,1. mit win] sfn
jBO. Sie wuschent im die wunden harte schon mit win w. 2. Do hies ün
geben zessen die edel k. w. 4. vor] von B. [und was] w, klain was die
sorge sin C 1802,2. s. g. zum wahtere die frowe wolgetanw. 3. Sea^l,
See hin C, Sehe B, Sera a, Se daz &. 4. Las mich unvermeldet dalent
(dolig jß)^i di stan BC; ebenso w mit noch hinaht statt dalent. unver-
meret a. 1808,1. mittemaht Cw. 2. an den burggraben hc, 4. Ver-
smabet dich sie 0. stan B. Ich versmahe die w. so wil ich wilde bi dir in
dem walt bestan (7. ich wil wilde bi dir stan a. 1804,3. sie] ich Ä. 4.
ich dann Ow* kummer denn kl. Ä» 1605,4. so lat man ucb BGw,
-r 2Tfr -=
SO yersmabet uch lihte min armut, sprach der werde man/
r
von des selben wegen wil ich hie vor bestan«
1807. 'Nein, lieber herr, daz wissent ane logen,
sich frowet min herze, wenn uch sehent min ogen,
ir sint mir lieber, dei^n keiner schlahte gut,
kument zu mir herin, ritter hochgemut/
180 8 /Ja trag ich, schöne frowe, Otnides geschmide an,
es zihent mich lihte mordes uwer dienstman«
werdent ir des innen, wend ir mir warnen den lip f
Ja ich uf min truwe,' sprach daz schöne wip.
1809/So gent mir urlap frowe, ich mus vor zu walde farn.*
Do sprach die keiserinne, 'daz sol ich baz bewam.
wissent ir nit waz mir gehies uwer rotes mündelin,
do ir ritend nach den wurmen ? ir weitend min eigen sin.
1810. 'So sprechend ir mir an min trtiwe, frowe wolgetan,
slieszent uf die porten und heiszeut mich in lan,
Springa, wehtere, userweiter man.
Ich han ein miete enpfangen, ich solte ein ander han,
1811. Do schlos er uf die porte dem userweiten man,
also heimliche ward er in gelan.
Do enpfieng er im daz ros do von siner haut,
wie balde im die keiserin den heim ab baut.
1812. 'Ir band mir an dem lewen einen dienst getan,
werent der würme noch zwelfe, ich wolt sie durch uch bestan.
'Gefeilet uch der dienest, den ich uch han getan,
höra, werder ritter, was ich noch guter dienste kan.
1806,3. 8. V. ir mich harre (ad, mich zu harren hc) daz sint die sorgen
min w. 4. hie ussa sin w. 1807,1. vil 1. Cw. 2. fröte Ä. Joch (Jo ad.)
frowet sich w, 3. lieber sin hc, lieber, harre ad. 4. Ir süllent zu mir herin
komen C. Nu wagent az zu mir herin w. 1808,1. w. Er sprach yil seh.
fr. wand ir mich wissen Ion W. 2. Ich trag Otnites geschmide und züiend
mich uwer dianar mordes daran W. 3. Wellant ir mir frowe davor war-
nen d. 1. BC. Want ir mir davor behüten frowe den minen Up w. 1809,2.
baz Ä, yfol w, fehlt BC. 3. Ir wissent wol w. 4. nach den würman w]
zu walde TT. do sprachend ir ir w. Äd. 1810,3. — las in den werden
man w. 4. [Er sprach G] frowe schöne ich mus aber ein miete han BG.
Frowe dar txm ich gerne mag aber ein miete han w. 1812,1. Er sprach
[schöne frowe W] ir Ww- dienst an dem lewen g. (aUe ausser C). 3. u,ck
denn der BCw. 4. Hai waz ich danne noch besser d. k. w.
— 280 —
1818. Sie fürte in getrate, den tegen tmverzeit
in eine kemena^ie, essen was do bereit.
Sie bot im dicke den becher, darinne den klaren win,
nacb ieglichem tmnke küste in die keiserin.
1814. Er sprach: Ml schöne frowe, wir sullen mwen gan.
Sie sprach : lieber herre, daz sol sin getan.
Sie leit in uf ein bette heimlich zu tal
nnder einen golter sidin, gar kleine was ir schal.
1815. Einen arm leite sie under in wis also ein hermelin,
den andern swang sie über in die edel keiserin.
sie truckte ir wange uf sinez, sie bot im ir mtindelin.
also stunt vor dem bette die edel keiserin.
1816. Er sprach : 'schöne frowe, wellent ir nit heran?'
Nein lieber herre, 'des sullent ir mich erlan,
würde ich eins kindes swanger, sprach die wolgetan,
man spreche ez wer ein kebskint, ez möhtö der kröne nit gehan.
1817. 'Sit irz denn tunt durch truwe, sprach der küne man,
so legent ir uch schlafen von mir dort hindan.'
Do leite sich nit ferro die edel keiserin,
sie reichte mit der hande an die sin, wann sie sie streckten dahin.
1818. In trang der burggrafe mit drihundert man.
er klopfet an daz fenster, die frowe daz vemam.
schiere kam geschlichen die edel keiserin,
wer klopfet an dem fenster, waz mag der rede gesin?'
1813,1.2. In ir kemenatc fürt in die keiserin, sie diente im selber zu
tische mit iren megetin w. 1814,1. Also er hette gessen frowe lont uns
slafen gan w. 2. Gerne lieber herre, sie fort in mit ir dan w. 1815,3. ir
wamm uf sin Ä. ir wangen uf daz sin B. ir wangen uf die sin C ir wangen
an die sin w. im dicke Ä. ir rotez m. Wad. munt d. 1816,3. bi uch
swanger Ä. 1817,3. C. Schier (Von im w) leit sich schlafen ÄBhc. Sie
reichte mit den henden an die sin ad. Sie greif mit ir henden an die wan-
gen sin B, 4. Sie lankte mit iren henden an sin wamm sie sich bot dohin
Ä. Das sie doch reichte mit iren henden an die wangen sin G. Und kust
in an sin rotes mündelin B. Sie reichte mit iren henden an die sin (an sin
bette c) wen sie sie bot do hin &c. Wanne sie do streichte do hin an die
wangen sin a. Wanne sie in do kuste an d. w. s. d. 1818. Hier haben
ad Abschnitt und üeberschrift. (Disse) aventm-e (saget) wie der lewe und
Wolfdieterich zu garten in der bürge bestanden wurden.
— 281 —
1819/lch bins der burkgrafe, ir band uwer truwe zerbrochen gar,
ir band einen man berin gelaszen, des sint wir worden gewar.
der bat Otnides gescbmide, den wollen wir bestan.
er bat in darumb ermordet und betolben in den tan.
1820. Do scbos sie mit zome dri rigel ftlrdaz gaden.
sie weinte und wand ir bende und forbt des beides scbaden.
Do erwacbet uz dem schlafe der uzerwelte man,
drier klaftern wite sprang er von dem bette hindan.
1821. Wie weinend ir so sere, keiserliches wip?'
Sie sprach: 'ez ist ergangen umb uwem stolzen lip.
also ir mit mir rettend an dem burkgraben,
Otnides diener wend uch tot haben.
1822. Wölte got von bimel, daz ich wer ein man,
ich wölte uch tegenliche noch hüte bi gestan.
'wo ist min geselle der lewe? den land herfttr gan.'
Do sprach die keiserinne : 'daz sol sin getan.'
1823. Sie tet uf ein türlin und lies in herfttr gan.
er spilte und smierte gen dem werden man.
Owe, geselle lewe, die find band uns bestan.
wiltu mir nit helfen ?' Do sprang er an die tür hindan.
1 824. 'Frowe, wo ist min hamesch, daz sullend ir mir sagen.'
Ich bab in, lieber berre, uch zu den hopten getragen.
Do verwafent sich vil balde der vil küne man ;
daz swert nam er zu den henden, und gieng für die tür stan.
Aventnre do Wolfdieterichen sin lewe erschlagen ward.
1825. Die tür ward ufgehowen, gestoszen und geschlagen,
die geren fingen gen dem lewen, hören wir noch sagen.
Do sprang der lewe wilde zu in uf den sal,
me dann hundert ritter truckte er hin zu tal.
1819,1. Do hant ir keiserinne, üwer — w. 3. hat] treit w. 4. betolben
a] begraben (unbetrogen d). 1820,1. sloss J?, sties C. 1821,3. r. nmb
uwers libcs not w. 4. die wend uch haben tot {wohl uch zu tot erslahen).
1822,3. Frowe wo Ä, 1823,3. Er sprach alle. 4. hindan] also ob er wer
ein man A. 1824,2. Sie sprach lieber herre ich hab in uch — alle. 4.
Schilt und swert (sper ad.) nam er w. 1825. Nur Ä h<it Abschnitt und
Ueherschr ift. (hesser heiX^W). 2. die hem slugen c. d. lewen] in beiden U7.
— 282 —
1826. Wie balde Wolfdieterioli zu dem lewen gesprang,
do tet er mit dem awerte manigen herten swang.
schier ward undertrungen der fürste lobaam,
zwischen in nnd den lewen kamen wol hundert man.
1827. Do der lewe saoh daz der herre von im getrungen was,
er begimde laste biszen daz daz blut ran in daz gras,
er zerrete stahel und isen ab manigem werden man,
me denn sehzig ritter truckt er gen der wende hindan.
1828. Do kam des burkgrafen swestersun gar ein küner man,
er trug einen tierspies, der was so freissan,
den schos er dem lewen zu der alten wunden in,
daz er muste sterben, daz weinte die keiserin.
1829. Do sprach Wolfdieteriche : *owe diser not.
Hei geselle lewe bistu gelegen tot?
daz musz er ietzt erarnen, der es hat getan.'
Er zoch den spies uz dem lewen und warf in wider durch den man.
1830. Der lewe und der herre lagen beide tot,
do kam Wolfdieteriche in jamer und in not.
in bestunden uf dem huse wol dru hundert man,
do must er entwichen uf den hof hindan.
1831. Do kamen der burger kint geloffen uf die wer.
sie würfen in mit steinen und wurden im zu her.
Owe, sprach Wolfdieterich, almehtiger got,
«ol ich hie zu (Jarten wesen der kinde spot.'
1826,2. nach im manigen [herten] A. 4. wol driu h. A, zwei h. to.
1827,1. herre und lewe vertavischt AB, Do der lewe von dem herren g. w.
C. 2. abrerst begunde er zöugen sinen grosen has w. Er begunde zerren
und bissen, sines herren er nit vergas C. 3. w. Er begunde wite springen
der lewe freissan W. 4. sehzig w\ zwei hundert W. gen der steines want
A, 1828,1. [Do kam] w. 2. dierspies in den henden A, ein scharfen
g' Ton BC, Mit einem tierspiese (geren spitze a) er kam w, 4. Dovon (so)
must er BCw, 1829,1. W. in aller siner not BCw» 2. Owe BCw, lewe
^eseflde B. 3. eramen, sprach der werde man (forste lobesan w) Aw. 4.
zoch uz den sp. nz A. den geren BC, den tierspies &. Er nam die gleve d,
1830,1. lagent] warent A, 3. w. Er bestund — fwol] W, 4. w. Die treib
er mit gewalte in die borg hindan W. 1831,1. der] die Cw. kinder c.
uf die w] mit W. '2. zu] gar ein A, zu eim B, zum a, zemb, ir ward ain
grosses her C
1832. ünder des kam eitdr, der was ein helt gat,
der warf in mit einem steine nf sinen stahelhnt,
daz der we^de fürste nnder dem schilt gelag
und zu den selben ziten keiner krefte pflag.
1833. Über in sprungeii die zwen gi^afen Herman und Hartman;
sie buten über in die schilte bisz er nf kam.
wie balde Wolfdietörich daz swert zu haut genam,
er treib sie mit gewalte Yrfder in die bürg hindan.
1834* Do kam im die keiserin do engegen gän:
^hörent uf, lieber herre, weüd ir min hulde han.
ich lies uch herin durch truWe, lieber herre min.
slahent ir sie alle, wer sol denti unser dieöer sin f
1835. Er sprach: 'laut mich schlahen die ungetruwen man,
- so wir getruwe gewinnen, die sullen wir liep han.'
'ich lies uch herin durch truwe, lieber herre min,
min sele mus iemer für sie ein pfant sin.'
1836. Sie sprach : 'her burkgrafe, nun band ir wol gesehen,
daz von dem ritter edele uch leides kan geschehen.
Laut mich dise not mit minnen understan,
ja wirt man wol innen, wer den schaden hat getan.*
1837. Do sprach die keiserinne : Vend ir ez understan,
so folgend miner lere und sament uwer man,
und ritend mit dem ritter hinus in den walt ;
hat er die wtirme erschlagen, die mere erfert man bald.
1832,1. trber in kam do w. 2. in w] Wolfdieterich W, [mit eim steine]
BC. 3. der fiirste edel C. der fürst milte B. dem] sinem W. 4. keiner]
liitzel ab. 1833,1. [die] Ä. H. u. H. w] und trissig ir man W, 2. in
schilt und wafen BC, in die wafen w. er wider w. 3. zu beder haut Ä
(beden henden (7, zweien hende B), Also kreftigliche sing er her unt dar w.
4. Sie mustent im entwichen in ire bnrg gar w. 1834,1. D. k. die kei-
serinne gegen im gegan w. 2. Hörent uf w] Sie sprach W. 1835,1. Er
sprach mit zome BG. mich] uns Ä. Ich wil nur keiserinne slahen die val-
schen manw. 2. getruwe luie alle. 4. Slahend u* sie alle min TT. [iemer]
W. zu pfände w. 1836,2. von fehlt allen, uch leides kan] nit leides kan
uch A. kein leit sol BG, sol nit zu leide w, 8. Laut ir A. mit minnen]
nit A. WBrumb lont ir mich mit minnen die not nit understan w. 4. ^o
«?] so TT. werdet ir BGw, 1847,4. erfert] befinde* %o.
— 284 —
1838. Hat er aber ermordet den lieben herren min,
so tunt im wie ir wellent, sprach die edel keiserin.
hat aber er in gerochen an dem warme Schadesam,
so sol man in zu Garten billich fdr einen herren han.
1839. Do sprach der burkgrafe : 'daz sol sin getan/
mit sehzig siner. manne reit er in den tan.
do wolten sie suchen merken und spehen,
ob sie im in dem walde der warheit möhten jehen.
1840. Do bereit sich selber die edel keiserin,
mit iren junkfrowen reit sie mit in hin.
do wolte sie die wunder gerne sehen an,
wer in dem walde den schaden hette getan.
1 841. Do funden sie des wurmes hopt die userweiten man,
zu hant sprach ein grafe Helmnot von Tuscan :
sullen wir dem herren dienen umb daz würmelin?
er hat weder eigen noch erbe, wie möhte er unser herre sin?
»
1842. Do rief die keiserinne got faste an:
richer got von himele, las ein zeichen hie ergan,
si iergen kein wurm lebende, den las herfür gan,
daz man werde innen, wer den schaden habe getan.
1843. E die keiserinne däz wort vollen sprach,
manig ritter edel die wurmin komen sach ;
sie gahete von dem gebirge kreftiglichen dan,
sie lief under daz folk, do floch manig werder man.
1838,1(?. als ir sprechet, Otnit BGw. 2j3. daz laz ich ane nit BCto,
3 w, hat er mich aber gerochen an den wurmen freissan W, 4. [billich«?]
W, 1839,3. versuchen C. Die Strophe in w:
Sich besament der burggrafe mit drihundert man,
mit den reit Wolfdieterich in den finstern tan.
do wolten sie erfarn die rehte warheit,
Daz gesinde mit einander in den wald do reit.
1840,2. junkfrowen w] megden W,
3 u. 4. Do woltent si beschowen merken und spehen,
wem sie der warheit möhtent do verjehen.
1841,2. helmut a, helnot hcd] geborn W. 4. er denn unser [herre] A.
1842,1. riefft Ä, rufft C. 2. hie] hut A. 4. Weihern (welme b) wir der
warheit mügent hie veijehen w.
— 285 —
1844. Sie gaben alle die fluht, die ros lieszen sie stan.
welcher einen bom begreif und oben daruf kam,
der bette in umb hundert mark von sinem üb nit geben,
sie wanden von dem wurme alle verlieren daz leben.
1845. Do sprach Wolfdieteriche : 'heiszent uch heKen uwer man.'
Sie sprach : vil lieber herre, ich han mich an uch gelan.
weren ir trissig tusent, daz sage ich uch flirwar,
ich tröste mich ir helfe nit also tür als umb ein har.'
«
1846. Do Wolfdieteriche der frowen rede vernam,
daz swert nam er zu henden und lief die wurmin an.
er schriet ir durch die siten nider hin zu tal
eine wunden wite, do lies sie einen luten gal.
1847. Do die wurminne so sere verschroten was,
daz blut begunte flieszen nider in daz gras,
Sie schos daz für mit kreffcen uf den werden man,
daz er des fingerlins nit hette, des must er trurig stan.
1848. Sie treib in mit gewalte in den berg hindan,
do sach sie tot die jungen und den alten iren man,
do erbelte also ein ohse die wurmin freissan.
do stund in groszen sorgen der userweite man.
1849. Do begunde lute riefen die edel keiserin,
^Neina, ritter edel, folge der lere min,
such den schilt Otnides den er vor der hende trug,
do lit ein stein inne, der git dir hilfe genug.'
1850. Do gieng er in dem berg umb der userweite man,
do kam er an die stat, da er Otniden het gelan,
do fant er den schilt, den er trug vor der hant :
vor geschmacke und vor hitze sin sorge gar verswant.
1844,3. von s. 1.] von im w. goldes BG. 1845,2. uch] uwer helfe A.
4. [also tür als] TT. 1346,2. zubeiden henden TT. Hei wie ritterliche lief
er den wurm an k?. den wurm alle, 3. ir] sie Ä\ in BCw, 4. sie] er BCw,
1847,4. des fingerlins AG) daz fingerlin Bw, 1848,2. tot nach jungen
BCw, Do sach sie wo die jungen lagent dot und der alte ir man A,
1849,3. Such Otoites schilt aUe» den henden A. 1850,4. von — von A,
— ^86 —
1851. Er erschatte den schilt mit krefkei^, der luht also der tag,
do sach er wo die wurznin ob den jungen lag.
er sties ir daz &wect in den rächen, der wnianinne freisam,
er begnnde hohe springen, bisz er uz dem borg« kam.
1852. Der selben wurminne zom was also kark,
do bestund sie vor dem berge den werden fürsten stark.
Er lies sich alles triben hinder sich hindan
gen der schönen frowen, wie ir klage wer getan.
1853. Do begunde lute riefen die edel keiserin:
'neina, ritter edel, wer daz leben din ;
ez nrüste mich umer ruwen uwer stolzer lip,
gedenk an din mrdikeit und an mich eUendes mp.'
1854. Do Wolfdieteriche die rede do vemam,
daz swert nam er zu henden und lief die wurmin an,
er gab ir durch den rücken einen kreffcigen schlag,
daz sie in zwen stücken tot vor im lag.
1855. Die stücke Sprüngen wite von einander dan,
uz ir fielen vier junge, die grinen den herren an.
'Owe, sprach Wolfdieterich, woltend ir mir letzt widersagen,
würdent ir umer elter, ir möhtend mir has tragen.
1856. Daz wil ich versehen bi der zit ob ich kau.'
er schlug in ab die höpter der fürste lobsan.
wol mir, sprach die keiserin, daz ich daz gesehen han,
daz also ist gerochen Otnit min lieber man.^
1857. Do blies er in ein hom, daz also lute erschal,
daz horten sie uf den bomen und kamen uberal.
Sie sprachen : 'schöne frowe, ¥dr gesahen nie künem man,
wolte got von himel, sölten wir in zu einem herren h9>n.'
1851,2. die alte wurminne A, ob] bi 0. 1852,1. also fehlt A. 2. vor]
von A, der w. furste AB» 4. den schönen wiben. 1853,4. din wird. BG\
die grossen arbeit A. die schönen frowen w, eilendes a, eilende A, armez
BGbcd. 1854,2. zu beiden h. W. [und] den wurm lief er an A. Also
ritterliche lief er die wurmin an w. 1855,2. grinenten A. 3. W<dtend
ir nur jetzind, sprach. er, widersagen. 1856,1. ich wenden sprach der
werde man w, 3. wol mich a. 18573* nie so künen B. frowe ir ^hani
den türsten man (id. Heber herre, ir sin der türste man bc. 4. Wplt.got
daz wir in (uoh) lange zu herren aolten han w»
~ 287 ~
1858. Do Bwniren sie eide dem fürsteti lebesan.
^Gend in den barg balde, ^agent heruz die toten man.'
Sie sprachen: 'lieber bore, des snllent ir uns erlan/
Welcher nit get in ben berg, der mag miner hnlde ©it han.'
1859. Ein herzöge und der burkgrale giengen vometn an der schar,
do wurden sie des alten wurmes in dem loche gewar ;
sie traten mit gewalte hinder sich hindan,
und hüben sieh zu flühte in den £nstern tan.
1860. Wie balde Wolfdieterich uf die selben schlug;
förhtend ir die würme ? daz ist ein ungefug.
waz ir was in dem berge^ die sint aUe tot,
uch tut in der weite niemen kein not.
1861. Gend in den berg balde, tragend uz die toten man.
wovon weiten wir lan fiilen daz geschmide wunsam ?'
Do trugen sie uz dem berge wol sehzig toter man.
Wolfdieterich nam Otnides gebein und gieng für die frowen stan.
1862. 'Lugend, schöne frowe, noch wil ich uch wisen lan,
daz der wurm wilde den schaden hat getan.'
Sie kante Otnides höbet also wol als an den tagen,
do ez der wurm wilde in den berg het getragen.
1863. Do die keiserinne daz hopt ansach,
sie weint also sere und klagt ir ungemach.
daz har, glich der sidin, sie uz dem hopte brach,
ich wene ir bi Iren ziten leider nie geschach.
1864. Do sprach Wolfdieteriche der userweite man:
'edelu keiserinne, land uwer weinen stan,
und uwer klag beliben durch minen stolzen lip,
daz wil ich umb uch verdienen, keiserliches wip/
1858,1. Sie lebeten in zu herren, den tw, 2. Balde i^or'ge&t w, nach
gent TT. 1860,3. sint on einer tot w. 4. Jo tut uch w, 1861,1. De-
von gend Äw. balde fehlt Bw, nach gend ÄC. und tragend ui. herus Ä.
Sß, daz gebein wol sehzig man>. 4. [nam] [gebein] w. frowen* w.] keiserin
W. 1362,3. Do schawete sie Otnites gebem do kante sie ako — W.
höbet als an den selben tagen w. 1863,2. Sie begunde heisse weinen 0«;.
4. Wan ir Bw. Do si den edelen keiser also dot sach 0. 1864,2. 13'iror
har duz reite (a, reine bc) (Uwer gross i^t daz d.) soitar lassen stui^to.
— 288 —
1865. Sic sprach: Ml lieber herre, ich mag es nit haben rat,
wenn er ez umb mich dicke so wol verdienet hat.'
Er sprach : 'vil schöne frowe, nun klagend wider an,
würd ich uch liep ir klagtend mich also einen biderman.'
1866. Otnides gebein wand sie in ir stnchen die frowe wolgetan,
uf hüben sie die toten und fürten sie von dan.
Sie bestatten sie herliche uf einen kirchhof wunneglich ;
sie genussen alle samt Otnides des keisers rieh.
1867. Daz folk sich alles von dannen mit groszer klage hub,
frowen und manne, do man die toten begrub,
sie giengen mit der keiserin uf einen witen sal,
do hub sich uf dem hofe luden imd manic süszer schal.
1868. Sie ktiste Wolfdieterich an sinen roten munt,
erst ward dem ritter edel ganze fröde kunt.
ez gieng an den abend, die spise was bereit,
man hies die tische rihten mit stolzer klarheit.
1869. Kämerern und truhsessen gebot man allen dar,
zu dienen wol nach prise dem edeln flirsten klar.
Die naht mit fröden do ein ende nam.
Des morgens do ez taget, die frowe wolgetan
1870. Santo in Lamparten, darzu in Tuscan,
sie wolte ein hochzeit do zu Garten han.
Helm not dem beide ward befolhen die fart.
Er hette vor Otnide dem edeln keiser zart
1865,3. nun] so Cw. 4. mich och (7c, mich noch &. 1866,1. Daz
gebein w, 2. Aller toten gebeine fürt man gen Garten dan w, 3. herlich
A\ nach eren BC. Man bestattet sie also schone uf — w, 1867,4. 0, Do
was von fröden ein ungefüger schal A. Do hub sich allenthalben laut und
schal B, Die Strophe in w:
do man die toten begrub, frowen und man
sich do von dannen hub, die keiserin do nan
Wolfdieterich bi siner wissen haut.
und det dem fürsten rieh manig gütlich grüssen bekant.
1868,3. was BC] wart Äw, 4. stolzer a] ganzer Wbcd, 1869. Hier ho-
hen ad Abschnitt und Ueherschrift (Disse) aventure (saget) wie Wolfdie-
terich hochgezit hette mit der keiserin. 4. Mornlt b. 1870,3. Helmnet
BCy helnot Abcd, Helmut a. 4. vor fehlt A.
— 289 —
1871. dicke wol gedienet mit ganzer ritterschaffc.
In sante die kusche reine nach groszer herschaffc.
Helmnot tet vil gerne des in die frowe bat,
er reit hin von Garten manigen engen pfat.
1872. Er reit in dem lande, bisz daz der werde man
dri hohe künige zu der hochzit gewan,
daz eine was von Spangen der künig Jochfrit,
der brachte vil der wigante zu der hochgezit,
1873. Und manig schöne irowe braht er mit im dar.
Daz ander von Frankriche der künig Wandelbar ;
der dritte von Kriechen der künig Fridebolt,
der braht ouch vil der helde, und darzu silber und golt.
1874. Mit im für vil der recken in herlichen schäm,
die mit im zu der hochzit gerne wolten fam,
Helmnotes riten was vil wol angeleit,
er brahte der keiserinne manigen tegen unverzeit,
1875. herzogen, grafen, fürsten, frien und dienstman
kamen gen Lamparten für Garten uf den plan,
ez ward für die feste geschlagen uf daz feit
von den künigen riehen manig herlich gezelt.
1876. Helmnot brahte für Garten drissig tusent man,
die die keiserinne zu der hochzit wolte han.
daz geschach in dem meien, also und dis buch noch seit,
so jeglich fruht die blute gen dem sumer treit,
1877. Und die blumen tringen durch daz gras so wunsam.
Die edel hochgezite ward do gehebet an.
Zepter und kröne enpfieng der tegen rieh,
und ouch die keiserinne, ir lip so minneglich
1878. Ward im do befolhen und darzu manig laut,
daz dienet willeglichen mit eren siner haut.
1871,2 nach 3 W. 1872,3. jochfrid ÄC, gerfried B, jofreyt T] hart-
nit w. 1873,2. wandelsbar Ä, wandelbar BC, wendelnar a, wedelfar hc,
wendewar d. 3. kriechen] cecilien w. 4. [und ouch] AB» 1874,1/3. und
manic herlich schar AC, 2. [gerne] A, 1877,2. hochzit A, hochgezit Ca.
gehaben B,
19
— 290 —
wer ritterschafte gerte der wart ir do gewert,
do ward getumieret mit dem sper und mit dem sw^rt.
1879. Daz mohte man gerne schowen von manigem ritter klng,
stechen vor schönen frowen fand man do genug.
wer au den wirt edel versuchen wolt sin heil,
mit sper und mit Schilde manigen ritter geil
1880. Furt er mit gewalte uz dem sattel sin,
manigen er do falte vor der keiserin.
Dise hochzit werte gar a^e allen nit
do zu Lamparten, ez was ein frölich zit.
1881. Bisz an den nun den morgen fant man do fröden vil,
harpfen, gigen, rotten, manig«r hande spil.
imd hochgelopter spise gab man alleii rat,
die wile die hochzit werte bisz sie ein ende hat.
1882. Do wurden manche riche dievor waren arm,
die durch riche gäbe waren dar gefam.
waz hülf daz ich. nun seite von der hochzit mer ?
Nach dem nünden morgen ma^ig tegen her
1883. Und manig schöne frowe urlap do genam.
Do zerritten ouch die künige mit manigem herlichen fan.
Sie farten do von Garten manig kosperlich wat.
Die keiserinne riche die frie Sidrat
1884. BUßzet manigem recken sine grosze not.
sie gab mit iren hend-en daz liebte golt so rot.
Sus schieden sich von Garten manig fürst userweit.
Die edel keiserinne und Wolfdieterich der helt
1878,4. mit sper und mit swert C, mit riten und mit swert w, von
rittem mit dem swert AB. Nach 1878 haben BC eine Strophe:
5. Do gebärd der fürst edel, einem helde vil gelich,
von den wilden kriechen Wolfherdieterich.
er begunde snellegliche wider und für traben,
er was so bescheiden und schonet der jungen knaben.
1880,2. do] nider Äw. 3. werte zu derselben zit w. 4ß. vil gar on allen
nit tp. 1881,3. hochgelopte Ä. 1882,3. von disem buche mar w,
4 Bö» ß. die hochzit [so w] her Äw, 1883,1 BC, Manig rittet edel uad
fro uxlap nam Ä, M9.nig ritter und frowe. urlop von dannen nam w, 2^. mit
ireo) holden. (her^ogQiiv C) ^m BC, m. m. sturmvan w, 3. Man fürte Wp.
1884. [sich] C Sus schiet do van w.
— 291 —
1885. Besaszen do mit minuen daz lant so wünneglich.
Von herzen wart golaszen Otnit der keiser rieh.
Do lebete sie mit eren die keiserin lobesan,
bi dem edebi herren sie manigen lieben tag gewan.
1886. Do bette er sie sehs wochen, der forste lobsam,
daz er doch nie vergas siner eilf dienstman.
Der frowen an dem arme het er do herzeleit.
do klagete er sinen kummer der tegen unverzeit.
1887. Do sprach die keiserinne: 'lieber herre min,
sagend durch uwer tugend, waz mag der klage gesin?
Ir klagent so klcgliche, tugenthafter man,
lant mich uwer swere halbe mit ueh han/
1888. Er sprach: Vil schöne frowe, dicke mus ein biderman,
etwas verborgenes in sinem herzen han.
wie mühte ich minen kumber so balde han geklaget,
der mir in dem eilende so vil ist betaget.
•
1889. Sie sprach: 'nun horte ich sagen, ein man und ein wip,
do die wol lepten, daz wer ein lip
und zwo seien, tugenthafter man,
land mich uwer swere halbe mit uch han.'
1890. '8it ir ez tund durch truwe, so wil ich uch ez wissen lan.
ich hau in einem lande eilf dienstman,
die ich so lauge unberaten han gelan.
Ich bin rieh und sie sint arm, des mus ich fröde lan#
1891. 'So nement drissig tusent für die zehen man,
so suUent ir für den eilften mich in dem herzen han.'
'Ja wären uwer trissig so schön und wolgetan,
die genem ich nummer für min eilf dienstman.
1885,4. ünz er begunde denken an sin eilf dienstman. 18864* sie
ölme H.] die hochzit A. Dennoch hette hochzit der f. 1. BC. Do trurete er
s. w. w. 2. [dochj. 1887,2. Sagend mir A. 3. Daz ir uch gehabent so
AB. Daz ir uch klagont Ö. Ir haut gros ungeberde w, 1889,2. do d. mit
einander w. 1. A, [Wo B] die miteinander lebten BC. Die bi einander
werent on swere w, 4. beswerde ACw. halbes A, halber Ca, 1890,4c^.
C. und sie nit w. Ich bin gutes riebe und band sie nit AB, — ich trurig
stan BCw, 1891,2. mich nach ir-if^ ir mich f. d. 6.-ir uwem b. h. TT.
- 292 -
1892. Sie kerte im den nicken die keiserin wolgetan,
sie hies ir darbringen iren kappelan,
und hies ein brief schriben, daz da kernen drisig tusent man
uf die bürg gen Garten, schön und wnnnesan.
1893. Sie kamen in irem hamesch, die userweiten man,
sie enpfieng schone die frowe wolgetan.
fimfzehen hundert ritter fürte sie uf den sal,
da sas ob dem tische die menige uberal.
1894. Do sprach Wolfdieteriche : 'frowe, bescheident mich daz,
wem ir in dem lande tragend so groszen haz,
daz ir in die ringe hand so manigen helt bereit,
und ir mir von den dingen nit hant geseit.'
1895. Do sprach zomecliche die edel keiserin:
'han ich nit reht, daz ich uwer find bin?
daz klag ich ab uwerm herren, alle mine man,
er minnet einen diener für ein keiserin, er sol die kröne nit gehan/
1896. Uf Sprüngen die jungen herren und woltenz gerochen han,
do sprach ein alter ritter : 'ir herren daz land stan.
ez dienet dick sime herre so wol ein dienstman,
daz er sin bisz an sin ende nit vergessen kan.'
1897. Er sprach: Ml lieber herre, ir sullent uns wissen lan,
wie ez umb uwer diener noch si getan.
Do sprach Wolfdieteriche, ein fürste lobsan :
'ich wil ein urteil fragen des besten des ich kan.
1898. Hett uwer einer sehszehen süne, herzogen lobsam,
und vier tusent beide, wenn er nit me möht han.
1892,3. [ein] A, kament A, daz d. k.] und besante w. 4. die bürg] daz
hus w, [gen Garten c]. 1893,1. Vil manig ritter zarte bereiten sich be-
gan a (fehlt hcd). 2. Uf die bürg gen Garten kam manig werder man w,
3. [fürte sie] w. den] einen Aw. 4A. Do hub sich [allenthalben 5] lutem
(laut B) und schal Bw. Do hub sich in der feste manig lieplicher schal c.
1894,1-4. ß ir sullend mich bescheiden daz A, Do die keiserinne gie uf den
palast w. 2. Do sprach Wolfd. wem tragent ir haz w. 1895,1. zornlich
A. Han aber ich nit rehte, daz ich uch gehas bin w, 2. Daz uch ein
dienstman lieber ist dann ein keiserin iü. 3. ich uch ab mime h.w. 4. Er
nimt w, keiserin] frowe w. er mag der kr. Cw, 1897,1. Neina forste mere
w, 3. Daz sag ich one lougen, sprach der werde man w. 4. daz-daz A.
daz best so B, des besten so Cw. 1898,1. Hettent ir w. itel herzogen C.
2. ob ir — möhtent — w. %
— 293 —
und würden im die beide all zu tode erschlagen,
ob icb ucb ez erlobete, woltend ir nit die kint gesund baben ?
1899. Sie sprachen: 'lieber berre, des mtigen wir uns wol verstau,
uns sint kint so liep, wir forten sie gesunt von dan,
und hülfen in wo mir möbten von der groszen not,
oder wir müsten sicberlicben bi in geligen tot.
1900/Do bet icb einen meister, des truwe was so groz,
do er viertusent beide in minem dienste verlos,
und icb sine süne bies fliehen und jagen,
dennoch musten sie striten bisz ir sebse wurden erschlagen.
1901. Daz was der herzöge Berbtung, geborn von Meran,
er zoch mich so tugentlicb, der fürste lobsan,
do vertriben mich min brüder von dem erbe min,
und fiengen mir minen meister und die süne sin.
1902. Des erschrack von herzen die keiserin lobsan:
Owe got von bimel, waz han icb getan?
sint ir Wolfdieteriche von Kriecbenlant geborn?
daz icb dann uwer bulde han also gar verlorn !
1903. Daz sullent ir mir vergeben, fürste lobsam,
daz wil icb umb ucb verdienen die wil icb daz leben han.
icb gib mich grosze schuldig, ich han unrebt gefam,
gend mir uwer bulde, edels fürsten bam,
1904. Gedenkend an alle truwe imd merkend eben daz,
daz icb zu Garten nahe in rede kumen was,
daz icb ucb so gerne sach zu aller zit,
darzu gedabte geferde der kunig Otnit.'
1905. Er sprach: *^vil schöne frowe, daz was mir dozumal leit.
Do ich da zu walde durch uwem willen reit,
daz woltend ir mir danken, daz ist nu wol schin,
daz man mich wolte ermorden, edelu keiserin.'
1898,3. Wurdent ir durch mich beroubet der vier tusent man «?. 4.
gesunt baben BCw] leben behalten Ä. 1899,1. — daz möht ir euch wol
V. B. enstan ab. 2. Unser kint werdent uns so sure w. 3. Womit wir in
künden gehelfen usser not to. 4. Daz teten wir zu allen stunden, selten
wir geligen tot w, 1901,4. und zehen der süne sin w. 1902,4. Daz]
und Ä. [gar] Ä. 1903,3. ich gib mich schuldig Ä. Mine grosse schulde
BCto. 1904,2. mit ucb in rede k. W. [kumen] hc. 4. kunig Ä.] keiser.
1905,2. [da] zu Ä. 4. wolt han ermordet B.
— 294 —
1906. Sie sprach : lieber herre, do kant ich uwer nit.
So sint wir armen frowen so wunderlich gesit,
daz wir uns nf daz wegste selten kunnen verstan.
Durch aller frowen ere land mich uwer hulde han.
1907. 'Ir hand mich überzogen mit uwem beiden gar,
daz ich uch an disen ziten nit versagen tar ;
e ich mich aber liesze zwingen, wer uwer zwir also vil,
sich hübe in der bürge ein jemerlichez spil/
1908. Er gebart mit solchem grusze also er sie wolte geschlagen,
do fiel im zu fasze die frowe wolgetan :
ich ergib an uwor gnade minen stolzen lip.
also sprach mit zühten daz keiserliche wip.
1909. Ich mane uch an alle truwe und an den keiser lobsam,
do er reit zu walde, do verbot er mir alle man,
one uch alleine, fürste hochgebom,
durch des keisers willen vergebent mir disen zorn.
1910. 'Durch Otnit minen gesellen mag ich uch nit versagen,
ich gewan nie so lieben frunt bi allen minen tagen,
er mus mich umer ruwen der keiser lobsam ;
noch ist mir leide umb min eiK dienstman. .
1911. Daz ich frowen unzuht tete, des bin ich nit gewan.
er hies die frowen stete wider uf stan.
ich han in dem eilende erlitten manig se.r,
daz si uch vergeben, und tunt mirz nummer mer.
1912. Sie helste und küste in mit armen sie in umbschlos,
ir helsen und ir trüten was uszermaszen gros.
'ich möhte mich wol han verstanden, daz ir Wolfdieterich werent
gewesen,
ez lebet in allen landen kein fürste so userlesen,
1913. Do ir den wurm schlugend vor minen ogcn so ritterlich.
Allen iren dienern gebot sie für sich :
1907,1. mich mit uwem liten (lüten) überzogen gar w, 2. [uch] Ä.
getar. 3. e Bw] ob ÄC. zwirnt BC. noch w. 1908,1. geschlagen han
^^> [ßiö] gefohten Gw. 1909,3ß. ir möhtet mich wol bewarn w. 4ß. sul-
lent-'ir xnira lassen vam w, 1912,4. fürste] helt w. (schilt &). 1913,1.
vor mir so C. 2. Mannen und magen vj.
— 295 —
'Nun dar alle die minen, werdend im undertan,
er ist gebom von höchstem künne, ir sullent in gern zu herren han.'
1914. Do wolten trissig tusent mit im sin gefam.
'ich han genug an zwölftusent.' die weit er uz den scharn.
koken und galine wurden vil bereit,
waz sie bedorften daz ward daran geleit.
1915. Helm und schilte trug man vil daran,
der edel fürste milte die zwen grafen mit im nam,
die im in dem walde so getrulich hetten getan,
die folgeten an den ziten dem userweiten man.
1916. Der herzöge Gerwart auch sin hulde gewan,
daz erbat in die keiserin, und Helmnot von Tuscan,
die farte er mit im dannen der edel fürste gut
mit zwen tusent mannen, die hetten beides mut.
1917. Do gieng die keiserinne für Wolfdieterich stan,
sie sprach ; lieber herre, ein gab mus ich von uch han.
Die Kriechin die sint wise, minte eine uwem lip,
so müstend ir dort beliben, daz förhte ich' sprach daz schöne wip.
1918. 'Waz schadet uch, schöne frowe, minte ich ir zwo oder dri?
wil ich an daz reht gedenken, so mus ich uch wesen bi.
'Herre, daz sullent ir alles underwegen lan,
ein ander gäbe mus ich von uch han.
1919. Ob ir uwer brüder bezwingend, daz ir sie bisz her laszend leben,
daz sullend ir mir zu einer gäbe ietz hie geben.
Er sprach : 'vil schöne frowe, des sullent ir gewert sin,
do mit gesogen uch got, edele keiserin.'
1913,4- hohem A, zu einem h. A. 1914,3. w. leken uBd gelm a, loken
und zalen 5, hocken und gallenen c, bock und galley d. vil] schier hc. Do
wurdent die kiele zu der ferte bereit W, 1915,1. Helm] Harnesch w.
4. Den gab er zu eigen westerich, herman und hartman w. 1916,2. kei-
serin zart W. Das erbatent in die frowen w. 3. die] do W. Do furent
euch mit im dannen die zwen beide gut Gw. 1917,3. kriechin B, krie-
chen. 4. daz förhte ich feUt W, 1918. Hier hat A die Ueberschriß:
Aventur wie Wolfdieterich gen Constenopel kumet und sin diener lösen wil.
1. [ir] B. ich loch dry A. Er sprach, seh. fr. AÖ, Ich mag uch nit ent-
wenken und mint ich ir och dri w. 2. wesen] wonen Cw, 3. Daz wil ich
alles herre an uwer tugent lan w. 1919,2. Und sullent in ein friden unz
her gen Garten geben w, 4m. Got spar uch gesunde w.
— 296 —
1920. Hie mit für er dannen frölich mit sinem her,
mit vierzehen tusent mamien für er über mer.
do hin gen Konstenopel gaheten sie an die habe,
ein milen von der stat zugen sie bi dem gebirg abe.
1921. Do zugen die edeln herren do an daz lant,
sie leiten an mit eren all ir stnrmgewant,
darinne sie solten striten, sie en wisten wenn ez kam,
daz sie solten riten also beiden wolgezam.
1922. Sie wolten ir gezelte bi dem mer uf schlan;
daz dunket mich nit gut, sprach der grafe Hartman :
werdent ez uwer brtider innen, werder ftlrste geschlaht,
wir werden überfallen noch hint in der naht.
1923. Ich sich dort ein gebirge, davor einen tan,
da sullen wir hin ziehen, daz unser nieman wird innan,'
Do folgeten sie des rates, in den tan man zoch,
do bürgen sich die herren wider die böme hoch.
1924. In dem selben walde was ein anger wit,
daruf herbergten die herren an der selben zit,
under einem banner schöne, darinne lag ein adelar.
sie kamen in den walt grüne, daz ir niemant wart gewar.
1925. Do sprach an den ziten Wolf her Dieterich:
heiszent die ros erriten, beide lobelich,
daz sie mügent springen, die sich verstanden han,
so ez gange an ein tringen, so mag ez uns zu statten stan.
1926. Die ros hies man riten manigen tegen so gemeit.
in den selben ziten was do bereit
die aller beste spise, maras und win
gab man den herren wise, in ward gros ere schin.
1920,3. In zweinzig tagewilen koment sie an die habe w. 4. Von Con-
stantinopel ein wile do zugent sie do abe«?. 1921,1. do an] frölich inO.
3. sie enwisten w] sie wisten nit W, 1922,1. ufgeschlagen han aUe.
4. noch heinnach zu mitteraacht B. 1923,2. hin] in Ä, ward B. innan B]
innen ÄC. Do sullent wir uns inne verbergen, ir und alle unser man to.
1924,2. BC. d. erbeissenten sie an Ä. die Zeile fehlt a, dar uf hiltetent
(hiltent c) die h. hc. 3. banner ABi] vanen Cw. 1925,1. den selben z. A.
berytten (7. 3. habent verstanden AB. 1926,1. erriten w.
8 u. 4. Maras und win so was do übermaht;
Die wile het des tages schin vertriben gar die neht w.
— 297 —
1927. Do die herren gaszen, die tische wurden hingetragen,
uf stund Wolfdieterich, hören wir noch sagen,
sin hende leit er fllr sich, er gieng für die besten stan :
nun grtisz uch got von himel, ir ritter lobsam.
1928. Do sprach Wolfdieteriche, der userweite man:
ratend mir alle gliche, ir helde lobsam,
wie ich erlöse min eilf dienstman,
die ich in groszer swere lange hau gelan,
1929. Minen lieben meister, der mich erzogen hat,
wie ich den erlöse, daz gebeut mir uwem rat,
und sin zehen stlne, sprach der fürste lobsam,
die durch minen willen vil erlitten band.
1930. Der herre gieng zu rate, mit im sine man. ^. W, 257;^.
do sprach getrate der grafe Herman :
ich hau einen list fanden, fdrste lobsam,
der dunket mich der beste, also ich mich kan verstau.
1931. Nun welent uz uns allen zwölf uwer man,
die uch darzu gefallen, an die ir uch mügent gelan.
Sie sin jung oder grise, sprach der grafe Herman,
die sullen in wallers wise mit uch an die bürg gan.
1932. So ir denne koment an den burkgraben,
so sullent ir hinuf riefen, daz sie etwaz werfen herabe
durch der liepsten sele willen, so in der dot genumen habe,
ir sient zwölf bilgerin und farent von dem heiligen grabe.
1933. Ist dann uwer diener keiner gelegen tot,
so hörend ir sie klagen so gar in groszer not.
Si daz sie uwer gedenkent, Wolf her Dieterich,
so gend in uch zu erkennen, fürste loblich.
1927,8. für sich] zusamen BG. Er gieng do er die besten bi einander
fant w. 4. Die starten notfesten er flisseklich ermant w. 1928,3. die-
nere BG. 4. Die sint lange gefangen gewesen daz ist mir harte swere BG.
1929,4. Daz wil ich uch bitten, daz ir mir went beholfen sin w. 1931,2^.
und ganze truwe han BG. 1932,1. Wenn ir am graben gestand und hö-
rend ir leben w. 2. a. s. ir in denne heraf r. A. So bittet sie alle sande,
dass sie uch etewas geben w. 1933. BG. Ist ir keiner denn g. t. Ä. Ist
ir den bi den tagen keiner g. t. w. 2. so gar in C, in ir AB,
— 298 —
1934. Lat man uch von der mnren ane striten nit herdan,
so nement hin disz hom, daz sullent ir bi ücli han.
. daz blasent in üwem nöten, forste lobsam,
so kumen wir uch zu hilfe und ander tiwer man.*
1935. Sie sprachen alle gliche: 'ez ist der beste rat,
den uch sicherliche ieman gegeben hat.
ir suUent im also tun, edeler fürste rieh.'
Ich wil uch gerne folgen,* sprach Wolf her Dieterich.
1936. Nun Ion uch got von himel, sprach der fürste her,
uwers guten rates vergisz ich numer mer.
wer mir mit truwen hilfet lösen min dienstman,
mit dem wil ich teilen alles daz ich han.'
1937. Der tag het ein ende, die naht den sig gewan.
do weit der fürste edel zwölf siner man.
Er fürte sie an den graben, do in daz gezwerg wiset an,
do hört er sine diener oben an der zinnen stan.
1938. Do sprach Hache der küne: Vaz gat an dem graben?
wil ez sich nit nennen, alle die stein die wir haben,
die werfen wir im zu dem libe.' Sie traten neben sich,
anderthalb an den graben, do stunden sie heimeliöh.
1939. Do sie nieman horten, do klagten sie ir leit
aber do mit werten, ir grosze arbeit.
Sie begunden dicke rufen : 'ach got, himelscher trost,
wenn sullen wir armen diener von sorgen werden erlost ?
1940. Do sprach truregliche Herebrant der küne man:
wann ich des nahtes wache und uf der muren gan,
und die arbeit lide und mir nieman darumbe git,
daz ist die gröste swere, die an minem libe lit.
1941. Do sprach Schiltbrant der junge : 'wir haben alle ein leben krank
jetzen wol drüzehen jar, die zit die ist so lank,
daz uns die ruhe Else unsern heren nam,
daz wir armen diener sit erlitten han.
1934,1. So lant sie uch AB. So lat man w. 1936,4. Umb den wil
ichs gedienen die wil ich daz leben han w. 1938,4a. Und druckten sich
an ein ende w. 1939,4. wir diener arme w. 1940,1. Herbrant BGw]
Herman Ä. 1941,1. Schiltbrant AB, hiltbrant^ Ow. (helbrant a). [alleA],
2. zwölf ad, [die] ist [so] Ä,
— 299 —
1842. Des klage ich got von himel unser grosze not, f
Wolfdieterich, lieber herre, du bist eht leider tot ;
din helfe und din trost vörhte ich si uns gelegen,
wenne sullen wir werden erlöset ?' sprach der küne tegen.
1943. Do sprach Herbrant der küne, 'mir tromte hinaht ein trom,
des sullen wir armen diener haben guten gom, ^^^*J/^4>C
wie daz ein adlcr keme, under daz gefider er uns nam,
er hette den zwen künigen nach den tot getan.
1944. Do sprach Hache der junge : 'daz was ie die klage,
daz wir um unsern herren not betten unser tage ;
wir hetten so guten trost ie zu siner haut",
richer got von himel, wer löset uns die baut?'
1945. Do rief Wolfdieteriche an dem burkgraben,
do er sich sin diener horte so jemerlichen klagen :
Tund ez durch Krist den riehen, gend uns etwas herabe,
wir sint zwölf pilgerine und fam von dem heiligen grabe.
1946. Do si)rach Hache der küne : 'swig du böser zage,
ez ist gen einem jare fürwar ich dir daz sage,
daz uns betrugen ahzig des kunig Bogen man.
die erschlugen wir bisz an zwölfe, also mag ouch dir ergan.
1947. Do sprach Wolfdieteriche : 'do sint wir unschuldig an ;
gend uns durch der liepsten seien willen, so sie uch der tot gcnam,
dund ez durch Krist den riehen, gend uns etwas herabe.
wir haben uns verzeret und kumen von dem heiligen grabe.
1948. Do sprach der helt Hache ein userweiter man :
wir haben zwo seien in unserm gebet, die habent uns liebes, vil
getan.
1942 nur w, fehlt W u. Y. 4. wir nu ad. 1943,2. [armen diener] Ä.
Den tun ich uch bekant, wir sullent sin haben goura w. 1944,1. [der j.]
B, der küne C, der helt Hache w. ie] hinaht C, die] din aUe. 2. herren
fehlt A, not fehlt allen, haben unsern tag B. Die du umb dinem herren
hast gehebet al din tage w. 3. so gut gedinge to. 1945,1. Do überlie-
fent die ogen W. an dem graben w. 2. so übel gehaben w. 3a. Er sprach
ir werden diener BCw. 4. Ir hand nit min hulde ir wichent den ab dem
graben h. durch der liebsten seien willen so sie uch got genumen habe a.
1946 fehlt B. In h 1946 bis 1966. 1947 fehlt B. 2. genomen habe (hana;
ÄCa, got (der tot a) ie ^enamcd. 3. Uwer almusen noch hinaht herabe c.
1948,1. ein fehlt.
— 300 —
daz ein ist nnsers vaters sele, die laszen wir nz dem mnt,
durch die andern sele geben wir hamesch gut.
1949. Wenn wir in der weite anders nit enhan,
aller hande gelte sind wir gewesen an,
sit wir unserm herren nit wolten brechen abe.
wend ir den harnesch, den werfen wir uch hinab.
1950. Den mtigent ir versetzen umb brot und umb win.'
do sprach Wolfdieteriche : 'wer mag die ander sele gesin ?'
Daz ein ist unsers vater sele, die wellen wir farn lan,
durch die andern sele geben wir waz wir gutes han.
1951. Daz ist Wolfdieteriche der flirste lobsam,
durch des selben sele geben wir allez daz wir han.
wir waren im so rehte liep bi allen sinen tagen,
des alten vergessen wir etwan, in kunnen wir nit verklagen.
1952. Do sprach Wolfdieteriche : Venn lag uwer vater tot?
daz sagent durch uwer tugent, daz fragen tut mir not.
Ich was in einem lande, do ich Wolfdieterich sach,
gesendet mich got hin wider, ich klage im uwer imgemach.
1953. Es was in einen pfingsten, do wolten die künige hof han,
die fürsten riten hohe ros und trugen riebe kleider an,
do trugen wir grawe rocke und bimtschühe rinderin,
wie mohten herzogen stine iemer wirs gewesen sin?
1954. Do schlug sich zu den brüsten unser vater der werde man,
er sprach : 'owe Wolfdieterich, fürste lobsam,
werstu noch bi dem libe, userweiter tegen,
du lieszest mich imd mine kint diser armute nit hie pflegen.
1955. Von im schiet die sele, er rette mit uns nit me,
wissest wallere, ez tet uns usermasen we.
schone begruben in die künige, daz wil ich dir sagen.
do wurden wir alle fester in die isin geschlagen.
1949,2. geltes C. 1950,3 u. 4 fehlt G. 1951,2 nach 2 hat G:
Ach richer got von himel wüsten wir doch die mer,
oh der fürste gute bi dem leben wer.
3. Wir waren bi unsern tagen also liep A, 4(3. sin vergessen wir nit A.
1952,2. sagent mir ^. 3. — dieterichen A, 1953,1. w. do (das G) wir
zu hofe wolten (solten G) gan W. 2. der fürste reit — trug W. 4. [iemer
w] W. 1954,4. armute ad\ arbeit Wcd, 1955,4. alle fester A] also
sere G, alle sam B, die allersterkesten a, aber vesterc, armen diener wider
(2. eissin ring B.
— 301 —
Aventur wie die eilf dientman erlöset werden.
1956. Wolfdietericli begund die bitten, die mit im waren gan:
^ich mus minen meister klagen, das mag ich nit gelan/
Sie sprachen : lieber herre, land uch durch got gehaben.'
'Er hat nit miner hulde, der nit wichet von dem graben.'
1957. Do wichen sie do hoher, die mit im waren gegan,
do schlug sich zu den brüsten der userweite man ;
er klaget sinen meister also kleglich,
herzog Berhtungen den edeln fürsten rieh.
1958. Owe lieber meister, daz du also erstorben bist,
daz klag ich kleglichen dem himelschen Krist,
daz ich nit bin gewesen bi diner hinfart.'
von jamer und von leide rauft er uz sinen hart.
1959. Er begunde lute riefen: 'owe diser not,
daz mir min lieber meister ist gelegen tot.
het ich ez nit gelobet der edeln keiserin,
ez kemen nummer lebent hinnen die brüder min.
1960. Owe diser swere und diser grosen not.
Nun sten ich fröden lere.' Sin lichte farwe rot
ward verblichen sere von jemerlicher klage,
die der fürste here hette bi dem tage.
1961. Mit jamer sprach der milte: 'waz sol mir ritterschaft ?
der not in nit beulte, er sprach : 'menliche kraft
ist an mir verdorben, sit ich den han verlorn,
der mir zu ganzem tröste was gar uszerkom.
1962. Ja milter got der riche, la dir bevolhen sin f
die sele luterliche, und nim ir ire pin.
ach got von himelriche, du lite durch uns den tot,
nu hilf genedicliche der sele uszer not.'
1963. Im was nach geswunden fürwar wissend das,
von jemerlichem leide sas er uf daz gras.
1956. Abschnitt und üeberschrift nur in Ä. 1957,1. stunden w. 4.
berchtung. 1950,4^. hatt an dem burggrabend. 1961. Äw, fehlt BCY,
1. mir w] min Ä, 4. mir] mich ad, was gar] hatte ad, 1962 fehlt W,
1963,1. Ime aberliefent die ougen, sine wangen wurdent im nas w, 2. Wolf-
dieterich sonder lougen uf die erde sas w
- 292 -
1892. Sie kerte im den nicken die keiserin wolgetan,
sie hies ir darbringen iren kappelan,
und hies ein brief scbriben, daz da kernen drisig tnsent man
uf die bnrg gen Garten, schön nnd wnnnesan.
1893. Sie kamen in irem bamesch, die userweiten man,
sie enpfieng schone die frowe wolgetan.
funfzeben hundert ritter fürte sie uf den sal,
da sas ob dem tische die menige uberal.
1894. Do sprach Wolfdieteriche : 'frowe, bescheident mich daz,
wem ir in dem lande tragend so groszen haz,
daz ir in die ringe band so manigen helt bereit,
und ir mir von den dingen nit haut geseit.'
1895. Do sprach zomecliche die edel keiserin:
'han ich nit reht, daz ich uwer find bin?
daz klag ich ab uwerm herren, alle mine man,
er minnet einen diener für ein keiserin, er sol die kröne nit gehan/
1896. Ufsprungen die jungen herren und woltenz gerochen han,
do sprach ein alter ritter : 'ir herren daz land stan.
ez dienet dick sime herre so wol ein dienstman,
daz er sin bisz an sin ende nit vergessen kan.'
1897. Er sprach: 'vil lieber herre, ir sullent uns wissen lan,
wie ez umb uwer diener noch si getan.
Do sprach Wolfdieteriche, ein fürste lobsan :
'ich wil ein urteil fragen des besten des ich kan.
1898. Hett uwer einer sehszehen süne, herzogen lobsam,
und vier tusent beide, wenn er nit me möht han.
1892,3. [ein] A. kament A. daz d. k.] und besante w, 4. die bürg] daz
hus w. [gen Garten c]. 1893,1. Vil manig ritter zarte bereiten sich be-
gan a (fehlt hcd). 2. Uf die bürg gen Garten kam manig werder man w.
3. [furte sie] w. den] einen Aw. 4A. Do hub sich [allenthalben 5] lutem
(laut B) und schal Bw. Do hub sich in der feste manig lieplicher schal c.
1894,1-4. ß ir sollend mich bescheiden daz -4. Do die keiserinne gie uf den
palast w. 2. Do sprach Wolfd. wem tragent ir haz w. 1895,1« zornlich
A. Han aber ich nit rehte, daz ich uch gehas bin w. 2. Daz ach ein
dienstman lieber ist dann ein keiserin t(7. 3. ich uch ab mime h.w, 4. Er
nimt w, keiserin] frowe w. er mag der kr. Cw, 1897,1. Neina forste mere
w. 3. Daz sag ich one lougen, sprach der werde man w, 4. daz-daz A.
daz best so B, des besten so Cw. 1898,1. Hettent ir w, itel herzogen C
2. ob ir — möhtent — w, % v
— 293 —
und würden im die beide all zu tode erschlagen,
ob icb ucb ez erlobete, woltend ir nit die kint gesund baben ?
1899. Sie sprachen: ^lieber berre, des mtigen wir uns wol verstan,
uns sint kint so liep, wir forten sie gesunt von dan,
und hülfen in wo mir möbten von der groszen not,
oder wir müsten sicberlicben bi in geligen tot.
1900. 'Do bet ich einen meister, des truwe was so groz,
do er viertusent beide in minem dienste verlos,
und ich sine süne hies fliehen imd jagen,
dennoch musten sie striten bisz ir sebse wurden erschlagen.
1901. Daz was der herzöge Berbtung, geborn von Meran,
er zoch mich so tugentlich, der fürste lobsan,
do vertriben mich min brüder von dem erbe min,
und fiengen mir minen meister und die süne sin.
1902. Des erschrack von herzen die keiserin lobsan:
Owe got von bimel, waz han ich getan ?
sint ir Wolfdietericbe von Kriecbenlant geborn?
daz icb dann uwer hulde han also gar verlorn !
1903. Daz sullent ir mir vergeben, fürste lobsam,
daz wil icb umb ucb verdienen die wil icb daz leben han.
icb gib mich grosze schuldig, icb han unrebt gefam,
gend mir uwer hulde, edels fürsten bam.
1904. Gedenkend an alle truwe imd merkend eben daz,
daz icb zu Garten nahe in rede kumen was,
daz icb ucb so gerne sach zu aller zit,
darzu gedahte geferde der kunig Otnit.'
1905. Er sprach: *^vil schöne frowe, daz was mir dozumal leit.
Do icb da zu walde durch uwern willen reit,
daz woltend ir mir danken, daz ist nu wol schin,
daz man mich wolte ermorden, edelu keiserin.'
1898,3. Wurdent ir durch mich beroubet der vier tusent man w, 4.
gesunt haben BGw] leben behalten A. 1899,1. — daz möht ir euch wol
V. B. enstan ah. 2. Unser kint werdent uns so sure w. 3. Womit wir in
künden gehelfen usser not xo. 4. Daz taten wir zu allen stunden, solten
wir geligen tot %o, 1901,4. und zehen der süne sin w. 1902,4. Daz]
und A. [gar] A. 1903,3. ich gib mich schuldig A. Mine grosse schulde
BCto, 1904,2. mit uch in rede k. W, [kumen] &c. 4. kunig A,"] keiser.
1905,2. [da] zu A, 4. wolt han ermordet B.
— 304 —
1978. 'Sint die heiigen dann hie heimen, so retten sie ir gotzhus.
Sie hant uns so vil getan zu leide, sie müszend brinnen darus/
Do zündeten sie die stat zu beiden orten an,
do muste anderthalp manig bürger zu in gan.
1979. Do waren ir zwen und zweinzig ane Wolfdieterich,
sine dienere riefen frölich :
^hie Wolfdieteriche der ist zu lande komen,
unser grosze arbeit hat ein ende genomen/
1980. Hohe und wite wurden die porten ufgetan.
Do gieng ez an ein striten. die zwen und zweinzig man,
die wurden do bestanden von manigem tegen gut
mit zweinzig tusent mannen, die betten beides mut.
1981. Iren schaden rächen sie ture mit ungefügen siegen,
Wolfdieterich der gehure schlug durch die künen tegen.
er schlug die bürgere einhalp hindan.
do hielt uf einer ecke der userweite man.
1982 Er blies ein hörn helle, daz ez vil lute klang,
daz horten sin gesellen, die kamen alle zu hant
unter einem fanen grüne, darinne ein adelär.
fierzehen tusent helde sprengten ritterlichen dar.
1983. Sie stachen uf die Kriechen die userweiten man,
sie mähten manigen siechen mit wunden freissan.
do sich zusamen machten die künen tegen halt,
die sper do erkrachten, also niderbreche ein walt.
1984. Hartman und Herman und Helmnot von Tuscan
do in die sper zerbrachen, jeglicher do nam
daz swert zu beiden henden, und taten an der stunt
manigen do schlafen, daz er nummerme ufgestunt.
1978,3. zu drin orten w, 4. ander halben a. 1979,2. schruwen do
alle glich 0. 4. hat ob got wil ein A. 1980,3. von einer schar so breit
w, 4. [die] A, Zw. t. manne die waren wol bereit w, 1981,4. B. hielt
er uf ein ecke AC, In w abweichend, und die folgenden Strophen mit an-
dern Eeimen, 1982,1. erhal BC, 2. kamen uberal BC. 1988,2. sie
fallen m. s. nider uf den plan BC. 3. Do sie zusamen stachen BC 4. [do
er] kr. A. do zerbrachen BC. 1984,8. Zu beider hant siQ wafen BÖ. 4.
der niemer mer ward gesunt BC.
— 807 —
2000. Ez ist ein fürste edel komen in dis lant,
der ist von kinnen gebom und ist Wolfdieterich genant.
der hat gelediget die diener, ir forsten lobsam,
dem helfend sie nun gerne und wellend uch mit strite bestan*
2001.Wellent irs nit geleuben, forsten lobsam,
so sullent irs selber schowen, gend in die zinnen stan,
so werdent uch sicherlkhe die geste silier bekant.
sie haltend yor der veste und hand die stat yerbrant/
2002. Sie giengen an die zinnen, do Ymrden sie irs schaden
selber wol innen, do hub sich groszes klagen
von den künigen und irem gesinde, daz in der bürge was.
sie wafenten sich geswinde : sieh hub ein groszer has.
2003. Wolfdieterichen die sinen waren mit tmwen bL
ez dorfte sie nit ruwen, sie waren sorgen fri.
sie wüsten lant und lute in Ejriechen uberal,
sie raupten und brauten, vil gros ward do der schal.
Aventore do Wolfdieterich mit sinen brudem stritet und sie yahet.
2004. Die Kriechen alle gliche namen einen strit
gegen Wolfdieteriche an der selben zit.
darnach über ein woehen, also man beidenthalp bat,
. ward der strit yersprochen zu Eunstenopel yor der stat.
2005. Die Kriechen an den stunden santen nach manigem helt,
die wol fehten kanten nach manheit userweit.
do sach man zuriten manigen ritter lobsam,
do gewunnen sie zu strite wol yierzig tusent man.
2006. Mit grimmigem mute Wolfdieterich wafent sich zu haut
mit yierzehen tusend heldeui in die stat er do sant,
2002,2^. man horte do gross kraden w. 3. und yon dem Ingesinde A,
2003,1. warent im A. 3. Inte rad lant BG. 2004. AbschniU W, tmeh
Y. üeberscKvift A und CL [Aventnr] wie — [u. s. vahet] 0. 1. Die awene
kunige riebe w, 4. gesprochen Ga. zu gwnpestelle a. 2005,4. wol noefc
sie A. 2006,1. grimmen d Wolfdieterich der here het braht in das
lant «0. 2. Zwelf tusent rittere, in die stat er och geeant w.
— 906 —
1993. Min vater het neb geben mir zu diser gaten stat.
mit keiner schlabte bosheit ez sieb verwirket bat,
wemi daz mieb mit gewalte Tertriben die brttder min.
ergebent ir ueb nit balde^ ez mus nwer ende sin.'
1994. Den fanen wnrfen sie zn der erden, die dannoeb beten daz leben,
sie sprachen : 'lieber berre, wir wellen nns gerne ergeben,
bat neb got gesendet berwider in dis lant.'
Sie gaben sieb für eigen die bürger alle sant.
1995. Do spmngen sie mit fröden zn dem werden matt«
Sie hülfen im der eren dem fürsten lobsam.
Do sprach Hacke der küne : 'nn dar Wolfdieteriob,
daz ez ieman süne, e wir zwingen die künige rieh.'
1996. Do im die stat ineward, dinne lies er zn boptman
den herzöge Gerwart, do zngen sie von dan
für ein bürg gnte, do man nfe fant
die kttnige boebgenmte, was Atins genant.
1997. Sie kamen für die feste dennoch bi der naht,
do rieft der wahtere under sie mit mäht :
'Sagent wer ir sint, daz ir so z9mlicb knment,
sint ir fnmd oder find, daz bet ich gerne Temummen.'
1998. Do begunde hinuf riefen der küne Herbrant:
'ez ist Wolfdieteriche knmen in dis lant.
Sage dinen herren, nnd gib in zn verstan,
daz die diener sien ledig nnd sie wellen mit strite bestän.'
*
1999. Do lief der wähtere von der zinnen zu hant,
do er die künige bere in einer kemenaten fant :
Vafent uch balde, ir künige und uwer man.
ir sind mit gewalte vor der bürge bestan.
1993,1. Das lant gap uk min vatter »h dirre gutem stette w, 2. Mit
keiner slachte dinge ich uch Terloren bette w. 1994^3. [gerne] Bö. 3.
[wider] JL. 1995,4. e fehlt AC, steht Bw, 1996,1. Do in d. s. einwart B.
wart iiigeben 0. die stat wart dienen d. dinne a} darinnen IjBu. 2k fdiM C.
do natmt si» za — B. 4. atnisz Ä, a^tins Bbe, achtnos C, atins o, otins d.
1997,2. so frevelieb B, so kieftenclicbea C, weret ir zun klbiigen kamen w,
1999,4 fOr die bnrge gui C. 8 u. 4. wolal in knnige here mit mages nnd
mit man, Und rettent nwer ere, ach went die dieser bestan vf.
— 807 —
2000. Ez ist ein fürste edel komen in dis lant,
der ist von kinnen gebom uod ist Wolfdieterich genant.
der hat gelediget die diener, ir forsten lobsam,
dem helfend sie nun gerne und wellend uch mit strite bestan*
2001. Wellent irs nit geleuben, forsten lobsam,
so sullent irs selber schowen, gend in die zinnen stan,
so werdent uch sicherliche die geste schier bekant.
sie haltend yor der yeste und hand die stat yerbrant/
2002. Sie giengen an die zinnen, do Ymrden sie irs schaden
selber wol innen, do hub sich groszes klagen
yon den künigen und irem gesinde, daz in der bürge was.
sie wafenten sich ^eswinde : sieh hub ein groszer has.
2003. Wolfdieterichen die sinen waren mit tmwen bi*
ez dorfte sie nit ruwen, sie waren sorgen fri.
sie wüsten lant und lute in Kriechen uberal,
sie raupten und brantenj yil gros ward do der schal.
Aventore do Wolfdieterich mit sinen brddem stritet und sie yahet.
2004. Die Kriechen alle gliche namen einen strit
gegen Wolfdieteriche an der selben zit.
darnach über ein woehen, also man beidenthalp bat,
. ward der strit yersprochen zu Kunstenopel yor der stat.
2005. Die Kriechen an den stunden santen nach manigem helt,
die wol fehten knnten nach manheit userweit.
do sach man zuriten manigen ritter lobsam,
do gewunnen sie zu strite wol yierzig tusent man.
2006. Mit grimmigem mute Wolfdieterich wafent sich zu haut
mit yierzehen tusend heldenj in die stat er do sant,
2002,2^. man horte do gross kraden w. 3. und yon dem Ingesinde A,
2003,1. warent im A. S, Inte md lant BG, 2004. AbschniU W, auch
Y. Üd}er8c/irift A und CL [Ayentur] wie — [u. s. vahet] 0. 1. Die awene
kunige riche «?. 4. gesprochen Ca, zu gwnpestelle a, 2005,4. wol noefc
sie A. 2006,1* grimmen d Wolfdieterich der here het braht in das
lant 14^. 2. Zwelf tusent rittere, in die stat er och geeant w.
— 308 —
do luhen im die bürgere sehs tusent man,
domite der fürste mere die künige wolt bestan.
2007. Do die zil ein ende namen die geste sigen zn,
die sie zu felde brahten eins samstages frU|
nach yil groszen eren, zu Kunstenopel uf daz feit
schlugen die ftlrsten hcre manig kosperlich gezelt.
2008. Die Kriechen sich bereiten alle wol nach flis,
ir hamesch sie anleiten und ouch die brünigen wis.
zu den rossen sie do giengen mit vil groszem zorn,
uf hieszen blasen die künige ir herhom.
2009. Wolfdieterich der gute wafent sich geswinde
mit grimmigem mute und alles sin gesinde,
under allen sinen mannen er weit er Herbrant
zu sinem sturmfanen, er gab in im in die hant.
2010. Der Kriechen baner fürte ein herzöge unverzaget, .
sin ros er mit den sporn rurte, gen Herbrant er jaget.
Des entgalt er sere, wenn Herbrant der stark
stach den herzogen here, daz er viel von dem mark.
2011. Die beide begunden sprengen alle do die ros
und nach irem willen hengen ; sie schuhten weder graben noch mos.
Die schefte sie underschlugen, die ros sie also fast
uf einander trugen, daz manig sper zerbrast.
2012. Manig tegen an der stunde ward gefeilet nider
und manig ritter junge der nummer mer kam wider.
manig ros ward erstochen von der selben just
und manig schilt zerbrochen, darzu treib sie ir gelust.
2013. Darnach von deiusiten zuckten sie die swert.
do ward in kurzen ziten maniger des todes gewert
mit den scharfen klingen, der des gewis wolte wesen,
daz er in sinen ringen were wol genesen.
2007,2. Die her zu felde kamen w, sontags JB. an einem morgen fruto.
2008,1. bereiten sich W. 2010,3. starke : marke ab. 2011,2. hengen
durch graben und mos w. 3. schefte w] sper W, 2012,2. Manig ritter
wart 80 wunde, daz er nit uf mohte wider w, 4. des twang sie w. 2018,8.
Wesen] sin d. 4. vil wol were £ri d.
— 309 —
2014. Sie striten ane vorhte die recken tugenthaffc,
die swert sie dar schlugen mit menlicher kraft,
vil manig helt freche uf den andern schriet,
daz sich entschlos us blechen manig nagelniet.
2015. Die swert schlugen sie dicke daz sie lut erklungen,
und daz die füres blicke uz den helmen Sprüngen ;
durch stahel und durch isin schrieten die künen tegen,
daz man us wunden risen sach manigen blutes regen.
2016. An strite sie sich nit sumten, sie begunden sich faste regen,
manigen satel sie do rumten mit stichen und mit schlegen.
sie bluen die schilte und spielten die helmfas,
daz manig ritter milte fiel nider in daz gras.
2017. Wolfdieterich uf die Kriechen beide stach und schlug,
von im ward maniger sieche der e was küne genug,
mit sinem guten swerte tet er in grosze not ;
waz er moht erreichen, daz must geligen tot.
2018. Die ringe begund entrennen der küne wigant,
er schriet mit gewalte uf die isin gewant.
Mit schlegen mäht er switzen vil der ritterschaft,
do ward von groszer hitze manig herze zwifelhaffc.
2019. Mit schlegen und mit stichen begund er in zu geben,
welche im nit entwichen, den nam er daz leben.
2014,2 — 4. die swert sie do geworhten (a, geforhtent h, vassetent c, die
swert horte man clingen von d) mit menlicher kraft.
Sie begunden howen uf die branigen ganz
Daz mar sie mohte schowen mit manigem witen schranz,
Vil manig = 8
Do entschlussen sich die bleche und m. n. n.
Mit stichen mid mit howen wart einer des andern hagel,
Die ringe begmiden sie strowen, sie faltent manigen nagel. w.
2015,1. daz ez vil Int erklang BC. 2. daz daz fener plick B. — sprang BC.
4. w. manigen] des w. Do sach man von blute do ns wunden manigen
regen TT. 2016,2. Settel sie vil mraten w. 3. khifeent orf. klubten B,
kluben C, klubeten 5, blnen A, bluwetent c. 4. milte] edel Ä. 2017,2.
manig A. wurdent vil der siechen die e warent frisch genug w. 4. wen -^
den C. erlangen B.
3. 4. Er mähte ein gerinte, wem er gab ein slag,
ez was ros oder liute, ez fiel reht als ein hag. w.
2018,4. herze] her, herre, ritter. 2019,1. lifit stichen und mit streichen t9.
2. welcher — entweich, dem AJB, denen (7. Weihe er m5hte erreichen, den w,
\
— SlO —
k.ins' ? ^ ^^*^^^ ^^ dünkte sinen aoker, bis er das her brach durch,
mit manigem Kriechen wacker, den er leite in dieJfUTQh*
2020. Herbrant der küne mit sinen brüdem gar
begunde brechen mit kreften durch der Erriechen schar.
uf dem anger breite ward yon im grosz der fal,
vil manigen sie do leiten tot nider of daz waL
2021. Die Kriechen sich faste werten, daz daz feit erdos.
Herbrant uf sie kerte mit starken schlegen gros.
Die schilte begund er howen und euch die liebten heim,
do mohte man schowen manigen ritter in dem melnu
2022. Wolfdieterich der gewere tet in auch ungemach ;
sin lieben dienere er vor im fehten sach.
mit iren scharpfen ecken hewen sie wunden wit,
des begunden sie tot lecken vil manigen an der zit.
2023. Wolfdieterich der küne beide schlug und stach
uf der beiden grüne, manigen heim er euch zerbrach.
do machte er daz maniger do vil lute schre,
des hülfen im sin diener, daz sie fielen also der sne.
2024. Wolfdieterich den twallen in dem strite schankt,
zu haut muste fallen, wen er domite trankt.
2019,4 [er] Ä. den er dot leit in B. an die w, 2020,1. der junge w,
2. Er brach do an den stunden w. 4. leiten w] fallen W, 2021. Dafür w.
Do begunde sere striten Herbrant der kune man,
Do sing er wunden wite daz daz blut daros ran,
Die helme er erschalte mit ellenthafter hant
Manigen kriechen er do valte nider uf das laut w.
2022,3. ecken ui\ swerten W. hewen] slugen BCw, 4. Des begunde tot
ligen maniger W.
5—8 w, Wolfdieterichs beide gemeine kündekliche striten,
Ir siege waren nit kleine ir wafen sere sniten,
Vil manig krieche werde von in verhowen wart,
daz er fiel zu der erden und für des todes fart.
2023,3. [do] A.
5--8 fo. Wolfdieterich der gute tet den kriechen grossen schaden,
Sie musten in dem blute über iren willen baden,
er begunde sie begiessen, daz mangem ward so heis,
der do muste nider schiessen tot in den kalten schweiß.
2024,1. twalen AC, walen B. twalm a, talen &. schanket C, schanckt B,
schaute dj stankt J, fekM o. 2. muste er. trang A* getraute 6, geranck o.
-all-
er must euch ligen schlafen^ daz er was schiere tot«
Daz trank was sin wafen, der schlaf die grosze not«
2025. Von siner scharfen schniden den Kriechen we geschach,
sie mnsten kommer liden ; maniger schrei Inte ach.
was er ir mokte erlangen Wolfdieterich dar heit,
die mnsten schierd fallen nider nf daz feit«
2026. Hache der jnnge mit ellenthafter haut
falte manigen Kriechen nider nf daz lant ;
er begande sie Inpfen alnmbe nnd uberal
nnd nz den setteln schnpfen, daz maniger fiel zn tal.
2027. Er begunde bowen vor den stormfan,
do sach man vor im fallen manigen künen man.
Also der künig Wahsmnt die Überkraft ersach,
er bot dem fürsten die hende, nn hörend wie er sprach.
2028.'Bi8ta Wolfdieteriche, so söltu mich lasien leben,
ioh wU min swert an dine gnad ergeben,
an dinem eilende ich nie kein schuld gewan,
des solta an den ziten mich hie genieszen lan.
2029. Do sprach der kttnig Böge, also ein ungetmwer man :
Ven heiszestu Wolfdieterich? daz mus mich wunder han.
Es ist ein ungetruwer grafe gebom von Westefaln,
wie faste er sich nun weret, er enkan sich em^rn taln.
2030. Mit ufgefassetem schilte wolt er in laufen an,
do begegent im am erste H^ßhe ein werder man.
Er schlug den könig Böge daa er zu der erden kam ;
'Neina, helt Hache, du sölt in leben lan/
2024,4. Das A] Der BCw. die Bw. sin ÄC. Die Strophe fiM i» c, iet
in d id^ geändert 2025,1. bosehaeh hc. 4. TJmb die wm ez ergangen,
sie wurdent alle gefeit w, 2026 feihU w, 3. sie] die kriechen. 2027,1.
vor den] dorzu den B. gen dem C. Er was mit siegen kanen gein sinen
brüdam dan w. 2. So wart der lip gennmen manigem werden nun te.
4. dem f&rsten] im W, Daz swert bot er dem fursten gpit w. 2028,2.
So wil ich w, 4. d. s. mich an disen z. W, 2029,3. westefzl, westral
Wa. westfaln h, westveln d, weseplan c. 4. [en] kam cäUe. sidi nien (7, sich
nit c. taln Ab, dal BC, tal a, toll d, dalon c. 2030,1. n^ehabetem oA
2. von erst B, nf der ferte Cw. 4. hi] mich A.
— 312 —
2031 . Also sprach von wilden Kriechen Wolf her Dieterich,
'hab er dir it zu leit getan, daz rieh an im kreftiglich,
und bluwe in umb die zene, er ist ein ungetruwer man.
ich gelobete ez der keiserinne, ich mus in lebent han.
2032. Do Wahsmut ersach daz sin bruder was nider geschlagen,
er gieng für Wolfdieterich und wolt sich ergeben haben.
Hache schlug in mit dem swerte, daz er zu der erden kam.
'Ach du ungefiige, er ist ein biderman.*
2033. Do der zweier künige fehten was gelegen,
do rihte sich uf die fltlhte maniger küner tegen ;
wanne daz hopt geliget, so ist der strit ergan,
also bezwang die zwen kunige der userweite man.
2034. Er forte sie gefangen in die bürg hindan,
und leite sie besunder, der userweite man.
man gab in essen und trinken, also in gemesze was,
Wolfdieterich der werde kuute wol gefügen daz.
2035. Mit sinen fienden er wunders vil begieng,
die tursten in dem lande er alle do gefieng.
Sie musten im do sweren und sin erbe wider lan.
des getorsten sie sich nit weren, sie musten im werden undertan.
2036. Do suchte man die wunden die dennoch mohten genesen,
die wurden wol verbunden, also wir ez hören lesen,
die toten alle gliche man auch uf hub,
sie weren arm oder riebe, nach eren man sie begrub.
2037. Alerst Wolfdieteriche in ganzen fröden was,
alles sines leides der herre do vergas.
Nun han ich überwunden zu Kunstenopel alle mine not,
wer mir min lieber meister numme nit gelegen tot.'
2081. Die Strophe fehlt ad. 2. hat B. [zu leit Ü] AB, Bluwe in umb
die zene, tagen lobelich hc. 3. Slach in nit zu tode und rieh din zom dran
w. 4. leben lan ÄBhc. lebent han C. 2082,1. Der junge kunig Wasmut
sorget umb sin leben. 2. er lief an Wolfd. und wolte sich ergeben w, 3.
Do bevalch in Wolfd. Hachen dem künen man «?. 4. B, Hache dem tu
(du dem C) gefuge AG. Hache den bint gefuge ab; fehlt c. Hacke in do
in sine warsame nam d. 2038,1 w. Do die zwen künige do warent ge-
legen W. 2084,2. und] man w. die zwen kunen man w, 3. man] und. 4.
W. heimeliche gebot doch daz w. 2035,2. [alle] A, 4/5. gen dem usur-
welten man BC. 2037,4. newr nit B. Wan das m. 1. m. ist g. C.
— 318 —
2038. Do hies er einen pÜEtffen bringen, hören wir noch sagen,
der im messe solte singen, also ez begunde tagen, '
also tet man messe Tor manigem werden man
ob sant Johans alter, der was so wunsam.
2039. Do blickt er nber den alter, do sach er einen sark,
do sprach Wolfdieteriche der werde forste stark :
Ver lit also nahe dem lieben Tater min
Tor sant Johans alter? der mag wol ein lieber tote sin.
2040. 'Ez ist üwer meister, den ir verlorn hant,
den hieszen uns die künige also schon begraben. -
Do sprang Wolfdieteriche zu dem sarke dar,
do zerzerrete'er daz uberlit obenan daran vil gar.
2041. Do vant er einen meister dennoch ganz uberal, f
also er was gelegen nider hin zu tal.
er zuckte in an den arm zu der selben stimt :
Volte got, lieber meister, und werestu gesunt.'
2042. Do sprach Hache der küne: 'land ligen den zügbart;
nun was im hie uf erde lützel guts gespart.'
Er sprach : 'owe Hache, "^erestu nit der sun sin,
ez gienge dir an daz leben, daz du schiltest den meister min.
2048. Wölte got von himel, daz ich selber were tot,
e daz mins meisters sele solt liden kein not.
e daz ich hinnen rite, sprach der werde man,
so mus ich versuchen, ob ich im gehelfen kan.'
2044. Do fielen sie an ir fenige die userweiten man,
sie baten got von himel, wie ez umb sin sele er getan.
Schier kam eine stimme, also er es mit bete erwarb :
' herre, warumb verferend ir min sele, und ich so kurae erstarb ?
2039,1. den] einen W. 2040,1. den uch die kunige haben tr. 2. Also
herliche dareh sin truwe begraben w, 4. [er] A, 2041 fehU W (und Y).
2042,1. zockbart B. zngebert C, zigebart w. 2. Ja im was uf der erden C.
— beschert BC. 2048,2. sol A. fsolt] lyfcte C, 3. E wir hinnen varen
zu rnwen w. 4ß. wie es umb sin sele si getan Bw. 2044,1. Er fiel an
sin feine er und «ine man w, 2. Sie baten got wie ez were u. s. s. g. tr.
3. also] daz A. gebeto w. do erwarb A. 4. [Herre W] w. Waz verserent
ir w» yerfert ir B. verserend AC.
/
— 8U —
2045. 'Sag mir, lieber meister, wie ioh dir gehelfea kaiu
'Frampt mir sibeiuig messe mit reinem (^er fixm«
do mit werdent sibenzig seka uad minu kint erlo^t^
wir hatten zu uwem henden ie so grossen trost«'
2046. Do hies er hundert priester balde bringen dar,
die sungen hundert messe mit reinem op&r klar.
Also die messe wurden gesungen und die segen getan,
do gieng er über den sark, do er sinen meister bette gekuu
2047. Do fand er daz geheime wis nberal
also ers bette geleget ^st nider hin zu taJL
er zuckt daz bopt an den arm und kust es an den munt :
'der mich durch din sele it bltet, ich gewer im zu stomt.'
2048. Do besazte ex das lant mit mftnigem werden man.
sie hielten ez i)i eren. Do für et Ton dan
wider gen Garten mit dem gesinde her.
Den ir mage waren erschlagen, die betten grosze ser.
2040. Wie balde die keiserinne im engegen gieng.
Wolfdieterich iren herren sie tugentiich enpfieng.
Do enpfieng in also schone manig frowe wolgetan ;
den ir frunt wider kamen, den was ez zu fröden ergan.
2050. Do fragte die keiserinne nach den künigen lobsam,
die enpfieng von ersten die frowe wolgetan;
Do sprach Wolfdieteriche : 'ir band wider mich getan,
daz ir enpfahend min finde und min fründe lassent stau.
2051. '^Han ich dann, lieber herre, wider uch getan,
daz wil ich büszen, so ich aller beste kau.'
So enpfahent mir besunder min zehen dienstman,
so haut irs, schöne frowe, alles wider tan.'
2052. Wie balde die keiserinne in engegen gieng,
die diener sie besunder gütlich enpfieng.
2045,1. Nu sagent mir 1. m. wie ist ez umb uwer sele getan w, 2. 8o
frumt 10. messen ir. [reinem] 0. fron B] wolgetan AG] dan a, clor d, fMi c
3. wir A] Die, Sie. 2046,2. messen Gw, 3. warent w, der segen Cw.
4. er zu dem sarke w, 2047,1. wis schon uberal w, 2048,4. hetten]
litten BC, 2049,2. — riehen •— liehen A, 3. in vor manig A 4. [wi-
der 0] AB, 2051,1. Sie sprach L h. han ich dann w. u. g. TT«?. 2.
büszen AI wider dienen Otc, wider tan B,
— 316 —
Sie helste sie und kuste sie und fort sie mit ir in/
sie sazte sie uf ein gesidel und schankte in klAnen win.
2053. Do ruweten die wegmüden bisz uf den nünden tag,
daz man der herren wol mit flisze pflag.
Wolfdieterich nach den zwen kttnigen fragen do begaa :
Vo sind nun min brUderp sie rnUszen daz hopt yerlom baa*
2054. Den Ion den sie kand rerdieneti der mus in werden bMu*
Sie müssen amen daz sie haben geqwelt die lieben diener min,
und minen meistere, den ich verlorn habe,
des wil ich in die böpter heiszen schlahen abe.'
2055. Do sprachen alle gliche sine dienstman.
'Nein, lieber, herre, daz wer nit wol getan,
sie waren dann in dem strite erschlagen , das möhte mit gefuge
« sin.'
do besanten sie balde die edel keiserin.
2056. Do kam yil schiere gegangen die keiserin lobsam,
do sprachen alle gliche sine dienstman:
'unser herre wil verderben erst die brüder sin.
sehent ob irs mügent erwenden, edele keiserin/
2057. Do sprach die keiserinne : 'daz wil ich gerne tun,
ich getruwe wol zu erwerben frid und sun,
daz er in an dem libe tut kein leit,
und sie lat riten die tegen unverzeit.'
2058. Sie gieng mit groszem jamer ftlr den herren stan«
er fragte sie waz ir were, do sprach die wolgetan :
'mir mag wol truren zemen. die do selten wesen min,
den wend ir daz leben nemen, davon mus ich trurig sin.
2059. Ez sind uwer brüder beide die ir mir bettend geben,
ir getatend mir nie so leide, nemend ir in daz leben,
2053,1. tegen müde C, weigant B. 2. [wol C] AB, 3. An dem nunden
morgen sprach Wolfdieterich w. 4. [mussent] Ä» Wo s. min hr. beide, sie
amentz sicherlich w. 2054,1. Daz sie hant begang^ der Ion wirt in
schin w. 2. eramen C, engelten B, geqwel Ä] betrübet C. Daz sie mir
hant gefangen die dienstlute min w, 3. So gar on alle schulde; daz ich
verlorn habe. 4. Min meister des wil ich in heissen alahen die höbet abe w.
— 316 —
hie in minem lande, des müste ich laster han ;
wir han sin umer schände, ez wer denn in dem strite getan.
2060. Wend ir mich nnn eren, so müszent ir sie laszen leben,
nnd müszent den herren iru lant wider geben,
daz sie mügen leben also fOrsten wol anstat/
Do mnste er geweren, daz in die frowe bat.
2061.^Wenne daz sich nieman mit dem besten rechen sol,
so betten sie den dot an mir yerschnldet wol,
sie triben mich on schulde von dem erbe min,
und verderpten mir minen meister nnd fiengen die süne sin.
2062. Daz wil ich durch got und uch alles faren lan.'
do hies er die kunige do für sich gan.
er leich in lant und bürge und schicket sie von dan.
Sie gesatzten sich nummer mere wider den werden flitn.
Aventure, do Wolfdieterich zu einem keiser wird und zu Rome gekrönet.
2063. Er hies einen hof gebieten der fürste lobsam.
do kam uz den dieten manig werder man ;
wer von dem riebe je it zu leben gewan,
harte herlichen er zu Grarten geriten kam.
2064. Ein jeglich forste kam herlich und sine man,
sie fürten in gen Bom den fürsten lobsam,
do ward er gekrönet also man noch künigen tut,
daz lant ward geschönet von siner tugent gut.
2059,4. Und wer och uch ein schände, ez wer weger in d. — w.
2060,5— 8 «7. Er sprach vil schöne frowe des sint gewert von mir,
Sit so gros ist uwer truwe und umb ir leben so rehte begir,
sit ich uchs han gelobet so wil ichs nit abegan,
e das ir so lange tobet, ich wil sie genesen lan.
2061,1. beysten C. Sit daz sich mit dem wirsten nieman rechen sol w.
2062,1. — durch gots willen und durch uch fam lan w. 2063. Abschnitt
AC und Y. Ayenture wie das W. zu rome gekrönet ward nnd herzoges
berchtunges süne berait und er in wiber gab (7. 2. dieten ab] landen AB,
Lamparten d. kam zu hof geriten Cc, 3. wer Cw] der AB, [it w\ W,
5—8 w. Er enpfieng sie wol nach eren, waz ir gen Garten kom;
sie lobetent in zu herren, er duht sie also from,
daz sie gewillicliche sworen in sin gebot,
daz sie ez algeliche leistent unz au iren tot.
— 317 —
2065. Sie faren wideu gen Garten, do betten sie kurzwile vil,
do mohte man wol warten manig ritterspily
buhieren nnd stechen Yor dem forsten her.
man sach da zerbrechen manig starkez sper.
2066. Do Wolfdieteriche under der kröne sas,
zu der keiserinne sprach er frölich das :
wiste ich wer mir in der weite ie kein dienst hette getan,
dem weite ich ez letzt danken/ sprach der warde man.
2067. Do gedaht er gen Terfise der fürste lobsam,
waz im des burgers tohter zu liebe het getan,
daz seit er der keiserin alle? sammet gar.
Sie sprach : ^lieber herre, so sendent nach ir dar.
2068. Waz ir habent gelobet derheren, daz sullent ir war lan,
ez zimet wol uwern eren, fdrste lobsam.
sölte sie joch zu wibe uwer diener einer nemen,
an geburte an libe möhte sie im wol gezemen.*
2069. Do hies baldo springen der fürste lobsam,
und für sich bringen den grafen Hartman.
Do sprach Wolfdieteriche, der werde fürste her:
du*8olt min böte werden zu dem bürger Wernher.
2070. Da hin gen Terfise und sag siner tohter lobsam,
dich habe dar gesendet der eilende man,
dem sie do gebe den vehen mantel klar ;
waz er ir habe geheiszen, daz well er ir laszen war.'
2071, 'Daz tun ich vil gerne,' sprach der grafe Hartman,
mit zwölf siner ritter schikt er in von dan.
Er warb die botschaffc gerne, also in sin herre bat,
do ilt er also balde gen Terfis in die stat.
2072. Er erbeiste von dem rosse er und sine man,
er gieug gezogenlichen für die junkfrowen stan.
Vissent ir, junkfrowe, warumb wir her sint gesant ?
^nein ich, sprach die schöne, ir tund mir ez denn bekant.'
2065,1* do was k. BC. 2. [wol C] Ä, 3. Tomieren mid rennen w,
4. Wer ritterschaft kont erkennen der gert ir do nit mer to, 2068,1. den
herren TT. 2. Sie ist wol wert der ereil w. 8. sie] ich Ä. — einen A.
4. sie] ich A, 2070,8. also klar A, 2d71,2. kert er von dan JBC.
— 818 —
2073. 'So irü iofa dz wA sagen, junkfröwe wolgetan,
uns hat hergesendet der eilende man,
dem ir do gabent den yehen mantel klar,
waz er nch hat geheiszen, daz wil er neh laszen war.'
2074. 'Nun dank im got rem himel, sprach die sohOne Amie,
und müse in behüten den edelfi ritter frie,
daz er äiin armen meide nit rergessen hat
in sim üeb und in sinem leide.' Sie gieng in eine kemenat,
2075. Sie nam hundert mark des liebten goldes rot,
sie gab ez dem grafen: 'daz si uwer botenbrot/
und gab jedem ritter drier hende kleit :
'dankend üwerm herten d^ tugende die er an mich kat geleit.*
2076. 'Daz wil ich tun vil gerne, jnnkftowe lobsam,
sölt ich ez verbem, sprach der grafe Hartmann,
so tet ich einem feigen manne wol gelich ;
ich sol ez billich zeigen ror dem fürsten rieh.'
2077. Do hies die schöne Amie bereiten einen wagen,
mit siden wol bedecket, mit golde wol beschlagen,
obenan in den knOpfen lag manig edel stein,
der uz dem wegen golde gar herliche schein.
2078.'Neina, lieber vater, sprach die schöne Amie,
besende dine beide, waz der guten sie ;
bring mich erlichen dem edeln fürsten dar,
daz man unser mit eren müge nemen war.'
2079. Do sante der burger wite in sinen gewalt,
aht hundert beide gewan er do yil halt
mit verdeckten rossen uf den witen plan,
do fort er sine tohter herliche von dan.
2080. ürlap nam der grafe, voran er do reit,
daz er sinem herren die mere vor geseit.
2074,8- miner C, mir c, mich d. megde aUe, 2074,2. grafen starke.
2076,4. idl iril die gäbe aeigen w. 2077,1. ekien B] manigen Cw, .mäßi-
gen 8eh4n«i A. 2 0, Ifit golde «nd mit silber w. b. AB. 4. [wegen]
C, (golde) A. 2078,2. diner A. 2080,1. gr^e Gartmann AB. vonoi
hin AB. 1 vor €? bi der lit ABw.
— »lÖ —
do er kam gen Gai^n er ^rbeiiltel«^ zu ka^t,
er lief uf den palast, do er den f&rsten ftmt«
2081. Do in Wolfdieteriche erste ane saeh,
er enpfieng in schone, er dankte im und sprach :
'nun dar, lieber herre, ich han follenbraht uwer fart,
daz sehent an der gäbe, die mir von der megde wart.
2082. Hundert mark goldes hat sie mir zu botenbrot geben^
ich gesach nie keins burgers tohter so herliche leben,
alle mine ritter hat sie so schone bekleit,
und hies uch dianken der eren, die ir an sie hant g^leit/
2083. Do sprach Wolfdieteriche : 'hastu aber it vemumen,
wenn die junkfrowe zu hofe welle kumen ?
so sullen wir herliche gen die megd^ gaben,
mit hertem bnhieren sullen wir die schöne enpfahe».'
2084. Er sprach : \i\ lieber herre, sie koment nach mir her
mit aht hundert beiden, ja ist ir also ger,
wie sie herliche kume her zu hofe gefatA,
an Silber und an golde gesach ich nie minner spam/
2085. 'Woluf ir herren alle,' sprach Wolf her Dieterich.
do bereiten sich mit schalle die beide löblich,
mit fUnfhundert se&ilten er in engegen reit,
die ritterschefbe spilten Tör der schönen meit.
2086. Do sie kamen also nahen, daz sie einander sahen an,
do sach man zusamen gaben manigen werden man,
mit den starken scheften maniger uf den andern stach
mit ritterlicher krefte ; hei waz man sper zerbraeh !
2087. Do wplte auch buhieren Wolf her Dieterich,
do wolte sin nit geruchen kein ritter löblich.
sie sprachen : 'vil lieber herre, uwer gert hie nieman,
wir wissen wol wie ir tatent dem grafbn HetmaUr
2080,3. er erb. von dem rosse zu hant TT. do ging er zu hant w.
2081,2. und dankte Ä. 3. vollendet BCw. 2088,3. daz wir gen ir gaben
und ander mine man t», 4. daz wir sie also «npfahen das vir sin efe
han w. 2088,3. Qo io] IT. 2086,3. maniger] einer Bö. 4. man ji.) ma-
nig BC. 2087,4. w. ir dem grafen band getan W.
— 310 —
'^,(nr 7 ^* ^^^""^ % dünkte sinen aoker, bis er das her brach durch,
mit manigem Kriecheit wacker, den er leite in die Jgvt^«
2020. Herbrant der küne mit sinen bradem gar
begunde breöhen mit kreften durch der Kriechen schar,
nf dem anger breite ward yon im grosz der (al,
vil manigen sie do leiten tot nider of daz wal.
2021. Die Kriechen sich faste werten, daz daz feit erdos.
Herbrant uf sie kerte mit starken schlegen gros.
Die schilte begrmd er howen nnd ouch die liebten beim,
do mohte man schowen manigen ritter in dem melm.
2022. Wolfdieterich der gewere tet in auch ungemach;
sin lieben dienere er vor im fehten sach.
mit iren scharpfen ecken hewen sie wunden wit,
des begunden sie tot lecken yil manigen an der zit.
2023. Wolfdieterich der küne beide schlug und stach
uf der beiden grüne, manigen heim er ouch zerbrach.
do machte er daz maniger do vil lute schre,
des hülfen im sin diener, daz sie fielen also der sne.
2024. Wolfdieterich den twallen in dem strite schankt,
zu haut muste fallen, wen er domite trankt.
2019,4. [er] A, den er dot leit in J?. an die w, 2020,1- der junge w.
2. Er brach do an den standen ii'. 4. leiten«;] fallen W, 2021. Dafiirw,
Do begunde sere stritea Herbrant der kune man,
Do slug er wunden wite daz das blut daroa ran,
Die helme er erschalte mit ellenthafter hant
Manigen kriechen er do valte nider uf das lant w*
2022,3. ecken w] swerten W. hewen] slugen BCtc, 4. Des begunde tot
ligen maniger W,
5—8 w, Wolfdieterichs beide gemeine kündekliche striten,
Ir siege waren nit kleine ir wafen sere snit^i,
Yil manig krieche werde von in yerhowen wart,
daz er fiel zu der erden und für des todes fart.
2023,3. [do] Ä.
5—8 w, Wolfdieterich der gute tet den kriechen grossen schaden,
Sie musten in dem blute über iren willen baden,
er begunde sie begiessen, daz mangem ward so beis,
der do muste nider schiessen tot in den kalten schwele.
2024,1. twalen AC, walen B. twalm a, talen h. schanket C, sdianckt B,
schante d, stackt A, fMi o. 2. muste er. trang A* getrante h, geranck a.
-all-
er murt onch ligen soUafeni daz er wm schiere tot«
Daz trank was sin wafen, der schlaf die grosze not.
2025. Yon siner scharfen schniden den Kriechen we geschach,
sie mästen kommer liden ; maniger schrei lute ach.
waz «r VC mokte erlangen Wolfdieterich dar heit,
die mnsten schiere fallen nider uf daz feit«
2026. Hache der junge mit eUenthafter haut
falte manigen Kriechen nider uf daz laut ;
er begunde sie lupfen alumbe und uberal
und uz den setteln sohupfeni daz maniger fiel zu tal.
2027. Er begunde howen vor den sturmfan,
do sach man vor im fallen manigen künen man.
Also der künig Wahsmut die überkraffc ersach,
er bot dem fürsten die hende, nu hörend wie er sprach.
2028.^Bi8tu Wolfdieterichet so söltu mich lassen leben,
ich wil min swert aiji dine gnad ergeben,
an dinem eilende ich nie kein schuld gewan,
des soltu an den ziten mich hie genieszen lau.
2029. Do sprach der künig Böge, also ein ungetruwer man:
Ven heiszestu Wolfdieterich ? daz mus mich wunder han.
Es ist ein ungetruwer grafe gebom von Westefaln^
wie faste er sich nun weret, er enkan sich emern taln.
2030. Mit ufgefassetem schilte wolt er in laufen an,
do begegent im am erste HaQhe ein werder man.
Er schlug den könig Böge das er zu der erden kam ;
'Neina, helt Hache, du sölt in leben lau.'
2084,i. Das A] Der BCw. die Bw. sin ÄC, Die Strophe fMi in o, ist
in d idl^ geändert. 2025,1. beischaefa hc. 4. TJmb die wm es ergangen^
sie wordent alle gefeit w. 2026 fehlt w, 3. sie] die kriechen. 2027,1.
Yor den] doria den B, gen dem 0. Er was mit siegen kaaen gein sinen
brüd^m dan w, 2. So wart der lip genumen manigem werden man w.
4. dem f&rsten] im TT. Daz swert bot er dem fürsten gut w. 2028,2.
So wil ich w. 4. d. s. mich an dlsen z. W. 2029,3. wesieüal, westral
Wa, westfidn b, westvaln d, weseplan c. 4. [en] kaa ciUe. sidi nien C, sich
nit c. taln Ab, dal BC, tal a, toll d, dalon c. 2030,1. nfigehabetem ad.
2. von erst JB. uf der ferte Cw. 4. in] mich A.
^iv«/ ?Vw4w
— 322 —
2102. Die zwene Berhtwin, und der junge Alebrant,
den tat er truwe sohin ; Sahsen und Brabant
gab er in zu lone umb ir arbeit,
er lonete in also schone der forste unverzeit.
2103. Dennoch was ir fiere, die er do sant,
der edel ftlrste ziere do hin in Eriechenlant,
do waren sie gewaltig bisz an iren tot,
er lonete in drifaltig nach irer groszen not.
2104. Do nun Wolfdieteriche gegab und geleich
den herren die riebe und niement nit verzeich,
urlap sie do gerten heim in iru laut,
vil gerne er sie gewerte, die herren er gemant,
2105. Daz sie stete hielten alles sin gebot
und rehtes gerihtes wielten und armer lute not
zu allen ziten wanten und waz daz rieh gienge an,
daz swuren sie alle sante und füren do von dan,
2106. Jeglicher heim zu lande und hettenz in eren gar.
Wolfdieterich on schände dennoch wol zweinzig jar
lepte mit eren bi der keiserin,
bisz er bi der hqren gewan zwei kindelin.
2107. Die hies man tofen getrate, daz eine was ein maget,
die hies man Sidrat, also uns daz ist gesaget. -^ ^r^:-**^ ÄVin^
daz ander was Qin knabe also wunneglioh, ^
den hies er nach sinem vater Hugdieterich.
2108. Man zoch sie lieb und zarte^ die kint beide sant.
die wile hette zu Garten^ bi dem künen Herbrant
2102,1. Die zwen B] Diechtwin und 0, Liehtwin und Ä. Der fanffce (cd*
£&rste ad) der hies Berhtwin der sehste Alebrant w. 2. Bravant A. brabrant &.
2102,4. tusentfaltig to. [nach] w, 2104,2. Wer im het gedienet, dem er
nit verzei B, 4. genant A] mant BCw. 2105,2. reht gerihte be. 3. wan-
deln Ä, Wandel B. 4. [sante] Ä, il06X hielten es O. 2107,2. um
dis buch noch saget G.
1,2. Di his man taufen balde daz ain ain maget zart,
Di wart nach irer muter genennet libegart. Y.
3. kHebelin w. 4. dem vater sin w, 2108,1 w. Do zoch sie die Mnt sa
zart hören wir noch sagen W. 2. kttn^] jungen c. bi Herbrant getragen
W, der küne Herbrant äbd.
^ 323 —
frow Amie einen Bun gewonnen, der ward wite erkaut,
und ward so wol versunnen und hies Hildebrant.
2109. Dennoch gewan sie zwen süne, also wir vemumen haben,
der ein# hies Nere, der ander Eilsan,
und ein tohter schone, die hies Mergart.
von der kamen die Wülfinge und der küne Wolfhart.
2110. Die mere schuUen in dem lande. Wolf her Dieterich
sinen sun durch zuht sande Herbranten sicherlich,
daz er in züge nach eren den jungen tegen,
daz er in solte leren nach der forsten siten leben.
2111. Daz tet er sicherliche die fürsten beide sant,
den kunig Hugdieteriche und den jungen Hiltebrant,
in groszen zühten waren lerte er sie beide sant,
daz sie zu iren jungen jaren wurden helde zu der haut.
2112. Er lerte sie wite springen und schieszen den schaffe
und wie man solte ringen nach prise und ritterschaft.
Des wurden sie gewiset wol zu ir haut,
daz sie wurden gepriset ftir helde durch das laut.
Aventure do die keiserin starb und Wolfdieterich in ein kloster wolt farn.
2113. Do Hugdieteriche kom in daz zwölfte jar,
do verschiet die keiserinne, daz ist endlichen war.
2108,3. frow] die schöne c. Mit amie 6. Ime ad. [gewunnen] BC. daz
ist uns wol bekant w, 4. [wol] \il. man hies in w. 2109 fehlt w (siehe
oben 2098 und unten 2111). 4. Y 1989. Von ir die Wulfing kamen Wolf-
win und auch Wolfhart. 2110,1. erschuUen 0. Mit wizen in ad, Sit wit
den in den laut h, Sit wit in die land^c. Wolf[her]d. W, der herre W. 0.
3. d. j. t. 0] darumb ward er im gegeben ÄBw. 4. daz er] und C, siten
fehlt Ä. 2111,1. den f. beiden Ä, 3. [waren] BC. sie waren a. er lerte Aw.
4. Ünder iren zwölf jaren, daz sie mit ir hant w. 2112,1. Kundent sprin-
gen schirmen w.
5. Man zoch sie zageheit frije also wir hören sagen
Die wile het Amije bi Herbrande getragen
Zwen süne here, der eine hies Elsan,
der ander der hies Nere, also wirz yernumen han.
9. Die och helde waren instrite küne und halt,
die in iren jaren wurdent mit eren alt.
Die betten eine swester zart, also wir es hant vemumen.
Die hies Mergart, von der Wolfhart ist kumen. w.
2118. Abschnitt AB (wie T). üeberschrift mtr A. 2. keiserin rieh W, sin
muter w.
— 324 —
do bestattet man zu der erden die edel frowe gut,
Wolfdieterich nam zu im sin sun, und wart trurig gemut.
2114. Die herren in dem lande man zuriten sach,
sie klageten alle sande des fürsten ungemach.
des danket in also schone der userweite man,
und nam sinen sun und gieng für die herren stan :
2115/Wissent ir herren warumbe ich nach uch han gesant?
Ich wil des landes enberen und wil büszen daz min haut
hat min zit begangen, ich wil in ein kloster farn,
ich enweis zu leben wie lange, ich wil die sele bewarn.
2116. Sit mir ist erstorben die keiserinne nun,
so wer min fröde verdorben, wenn daz mir got den sun
zu eim erbe hat gelaszen, dem befilch ich min laut ;
er dunket'mich in der maszen, er werd ein helt zu siner haut.
2117. Er sol des landes kröne an miner stat nun tragen,
ich befilch in uch also schone, daz ir im helfent bejagen
flirbaz pris und ere, also ir mir haut getan.'
Do sprachen die tegen here : 'ist denn nit anders daran,
2018. So sullen wir ez tun vil gerne, sprach Hache und Herbrant,
sit ir nit wellent enbem, ir wellent üwer laut
geben uz der hende und alle römsche rieh,
so sullen wir billiche dienen dem künig Hugdieterich.'
2119. Er ward do gekrönet also man künige tut; ^
daz laut wart beschönet, menglich ward hochgemut,
denn sine dienere, der fröde die was arm,
wenn der fürste mere wolt in ein kloster farn.
2113,3. bestat BG. Vil schon man sie bestatte also man noch keiserin
tut w. 4. gemut] genug C Wolfd. sin helde ladete und was tr. g. w,
2114,2. [sande] A, sam B. gliche 0. 2115. Hier C Abschnitt und lieber-
Schrift: Wie W. in daz closter kam. 3. min zit ahd. min tage c, fehlt W,
dafür do er hat B. 4. enweis nur ac] weis, zu leben (lebende ab) wie
lange w, wie lange ich lebe A, Ich lebe wie wol ich wolle B. Und darinne
leben C. 2116,4. er werd ein w] ein BC, einem A. 2117,3. [fürbaz]
W. fürbaz des riches ere w, 4. herre TT, die edeln herren w, 2118,3.
alle fehlt A. 4. Sie swurent alle lande H. w. 2119,1. den kunigen A*
3. [die] W.
— 325 —
2120. Sie sprachen: 'owe horre und ftlrste hochgebom,
uns wirt nun fröde ferre, uns dunket wie wir uch verlorn
haben also garwe als ob ir werent tot/
Sie verkerten ir farwe und wurden bleich und rot.
2121. Do sprach Wolfdieteriche : 'land uwer klagen sin,
ich mus sicherliche besorgen die sele min
vor dem ewigen falle und vor der helle glut.
mine liepsten diener alle, ir sullent sin hochgemut.
2122. Ez ward nie nit so starke, ez müste ein ende hau.'
Do befalch er die marke allen sinen man«
Die wurden bereit zu dem selben mal,
manig fQrste reit mit im gen Titschal.
2123. Nun wil ich uch bescheiden, also mir ist geseit,
ez lit zu nehst an den beiden zu ende der Kristenheit,
daz was Sant Jörgen orden, do brudert erj^ichjn^
do kummer ist schin worden manigem Sarrasin.
2124. Der edel fürste gehure ward do enknapt /v>Jjt^ 7- ^3*
vor dem kumture und auch vor dem apt.
Sie lerten in den orden, den edeln flirsten her.
Daz er unser bruder ist worden, des fröwen wir uns ser,
2125. Der kunig von römschem riche, des sullen wir in fröden sweben.
Do sprach Wolfdieteriche : 'ich wil min swert ufgeben,
und daz ich mit minem libe nummer geöuge mine kraft,
man welle mich denn vertriben uz diser bruderschaft,
2126. So wil ich nit versprechen, ich übe aber min haut.'
Vor manigem flirsten freche opfert er sin sturmgewant
2120,3. gar W. 4. kartend Ä. 2121,4. [liepsten C], sint nit so un-
gemut Cw.
5—8. Sie sprachen: lieber herre, wir mügen sin nit gelan,
ez ist ein gros gewerre, sullen wir uwer ane stan
hie in disem lande, and ir noch wol ein man
sint zu uwem banden, sol daz sin getan, w.
2122,4. dischal -B, tischal 0, tiscal a, tischgal bc, eiscal d. duschan Y,
2123,3(3. dovon die Sarrasin w, 4. Vil kumers ist schin worden, dovon
bruderte er sich darin w. 2124,1. enknappet J., ein krappt^, getzappet im^t^io»Ktß4Jh
C (oder gegappet undeutlich), ein knappe w, 2. Do befalch man in dem /jfi^.
Comentur und sunderli^ dem apt w, 2125,3. geeyge BC, ge^ge Äj übe w.
2126,1. [ich] erhübe A.
— 326 —
uf sant Johans alter, daz was von golde rot.
Do waren sine diener nach vor leide tot.
2127. Sie wunden ir hende und weinten alle glich,
der klage mohte nit hören Hugdieterich,
er ftir mit sinem volke der fürstö in römsche lant,
der pflag er mit eren, also uns ist bekant.
2128. Uf in begunde horden groszer eren vil.
Wolfdieterich in dem orden, also ich uqh bescheiden wil,
nit wol begunde hagen, do man die spise rieh
begunde für tragen, und sie teilte so gar ungelich.
2129. Daz begunde in erbarmen: 'ist disz ein götlich leben?
sol man nit den armen also follenglichen geben
also mir und den besten ? suUen wir daz himelrich
verdienen an dem lesten? daz ist unmügelich.
2130. Ich esse die sele selber in minen schlunt,
daz sie lige und quele an der hellen grünt.
Ich trute bessern Ion umb got verdienet han,
do ich rihte under der kröne, ez mus anders ergan.
2131. Do die spise ward bereit, er schütte sie wider zusamen,
do sprach der unverzeit : 'wir sullent in gotz namen
teilen vil gliche, Waz wir gutes han.
daz ist brüderliche, so mügen wir bi" gotte bestan.'
2127,2. nit mer gehören BC. Statt dieser Strophe hat w:
1. In trehentent die ogen, sie weinten alle sant
Wolfdieterich tet sie frogen, er sprach zu in zu hant,
warumbe sie daz teten, sie selten der not getagen,
Sie sprachen: forste stete, wir mügen uch nit verklagen.
5. Und solten wir alle gliche hundert jar leben.
Sin sun Hugdieteriche bat im do urlap geben
mit sinen dieneren: do wart es schier getan,
zu dem fürsten mere menglich urlap nam.
9. Heim zu iren landen füren sie alle glich,
Do zoch Hiltebranden und Hugdieterich
Herbrant mit eren, die beiden lobesam,
die künde er wol geleren, also er beiden wol gezam.
2128,2. [in] äer orden &, den orden a. 3. behagen Gw. 4. für sie A. und
man sie Aw, 2129,2. die spise also W. also gliche koste geben w. 4.
an] viCw, also an J.. — dem leben (gebaren &cj wir ungelich w. 2130,1.
munt BOw. 2. lit und quellet AB, villichte fiele C?, Jih^e quel h, lichte
kerne a. 4. ergan BCa\ gan Wbc.
— 327 ^
2132. Die do betten herren namen, die wolten in erzürnet han,
do strickete er ie zwene bi den berten znsamen und tmg sie hindan
bin zu einer wende und bieng sie über ein stangen dan.
Sie butten uf ir hende und swuren dem werden man,
2133. Daz sie nummer mere wider in weiten gestreben.
do scbuf der fürste bere, daz man den armen muste geben
die spise also den berren. sie wurden ledig gelan,
sie gesazten sieb nummer mere wider den werden man.
Aventur wie der beiden Tarias dem kloster widerseit, do Wolfdietericb in was.
2134. In den selben ziten ein beidenscber künig sas,
der was genennet wite und bies Tarias,
der bette dem selben orden vil zu leide getan,
dar inne was bruder worden der fttrste lobsam.
2135. Do wolt sie ban bezwungen der beiden Soldan,
daz sie beidenscber, zungen weren undertan.
daz bette er mit in getriben etwie manig jar ;
daz sie sieb aUes erwerten, daz ist endlicben war.
2136. Er bies einen brief in daz kloster tragen
und bies dem kloster von im widersagen :
sie müsten im dienen, do were nit wider,
oder er weite daz kloster alles legen nider.
2137. Der böte snelle lief, der do us was gesant,
do brabt er den brief, do er die berren fant :
'Lesent die gescbrift also sie vor ucb stat,
wissent daz ez die stift nacb ane gat.'
2138. Der brief ward gelesen, do borten sie wol daz,
daz sie nit wolte lan genesen der beiden Tarias.
Sie besauten die berren und giengen also snell,
do sie Wolfdietericben fanden in siner zell.
2132,1. [in] gezumet BC. woltenz onterstan to, 2138,2. [den armen
w] TT. 3. [den] herre Ä. als berren C, Spise gut und here w. 2134.
Ähschnitt ÄCc, üeberachrift A. u, G, (wo nur do — was fehU), 1. sas
ABa] was. 3. [selben] W. orden ad.^ kloster WbCt kloster dicke Ö. 4.
bruder was A. 2135,3. etwie w,] vor mit in A. 4. Daz sie vor im bliben
w. 2136,4. in dem closter B. 2137,4. den stift B, 2138,2. sie wolte
vertriben 0. 3. beschickten C. 3. 4. Do giengen snelleklichen die herren
alle sant, do man Wolfdietericben in siner zellen fant. to*
— 328 —
2139. Sie Seiten im die mere, den brief man vor im las ;
do er vemam die swere von dem beiden Tarias,
do sprach mit zome Wolfdieterich :
'do snllen wir nns faste weren, daz rat ich sicberlicb.
2140. E ich mich von dem orden also vertriben lasz,
weren ir trissig tusent, ich hew durch sie ein strasz,
mir breche denn daz wafen vor der hende min,
wir wellen in disem kloster, ob got wil, mit freuden sin.
2141. Sie sullent sin nit geniesen, daz ich bruder bin geworden, t )^LV/ff/
es mus muter kint beriesen ; wir suUen unsem ordin
gar ritterlich behaben, daz wir wol genesen.
gar herte buchstaben wil ich in schriben und lesen.
2142. Davon heiszent den brief hin wider umb tragen,
und heisent dem beiden von mir wider sagen :
ob in gutes lebens verdriese, daz er si sin an ;
e ich im einen münch dienen liese, ich weit in e mit strite bestan.
2143. Der böte erschrack stark ab Wolfdieteriches wort,
er bette geben tusent mark, daz er vor der port
ferre gewesen were, do im wart der brief,
wie balde der böte mere wider umbe heim lief.
2144. Er Seite wunder gros dem beiden Tarias,
den brief warf er im in die schos : 'sie enbietent uch daz,
2139,1. im do A, brief si do vor im lasen A. 3. Do tröste er die her-
ren der edel forste rieh w, 2140,2. ir] der beiden A, hew] schlahe 0.
4. mit friden A. ♦
Sit ich bin bruder worden e ich mich vertriben lasse»
üch und disen orden, ich slahe noch e die Strasse
Durch die sarrasine, wer ir ein ganzes her
Von dem swerte mine enphahent sie wunden ser. w.
2141,1. ich bin münch worden w. 2. beriessen AB, erdriessen, verdriessen
Cw, 2142,1. Die fart die muss in leiden, heissent die briefe wider tra-
gen w. 2. Und Tarias dem beiden also von mir sagen w. 3. er sin sie
an w, er daz sein sehe an B, er sich sin nem an C. 4. mit striten A.
2143,1. von Wolfdietereich B. 2. vor der porten weit B. 3. were vor ge-
wesen A, Were gewesen vor J5, Mit gemache were gewesen Cw, 4. [wider]
A. [heim C\, Uon den fürsten mere von dannen er do lief w. 2144,1.
gros] mere C. 2. Von einem bruder der in dem closter was C.
— 329 —
ob uch gemaches verdriese, daz ir sin sient an,
e sie uch einen münch dienen liesen, sie weiten nch e mit strite
bestan.
2145. Solt ich uf uwerm hofe leben hundert jar,
ich kerne nit me in daz kloster, daz sag ich nch fnrwar,
also ich ab einem münche» so gar erschrocken bin,
der übel tnfel selber füre in in der kutten hin.
2146. Er mag bi sinen ziten sin gewesen ein schachman,
er wil sin Sünde büszen nnd hat sich in daz kloster getan.
Ab siner rede mir jgruset, er sprach vil dicke mit nit,
er gedörste unser tusent wol bestan mit strit.
2147. Die mönche sich alle fröwent, daz er ist bruder worden,
ab im sie faste truwent, er helfe in iren orden
ritterlich behaben, daz sie vor uns genesen,
gar übel buchstaben wil er uch vorlesen,
2148. Und mit sim Schwerte schriben, daz sint wunden ser.-
Lugent wie wir beliben, wir müszen ein gros her
bi einander haben ; wend wir für daz kloster fam,
so rat ich uf min truwe, daz wir uns uns wol bewam.
2149. Do sprach Tarias der beiden: 'hastu aber it vemomen,
würde du it bescheiden, ob er dar si komen
von keiner hohen gebürte? ward dir daz ifschin?
Des gab er im antwürte: ^Nein, ich sach wol, herre min,
2150. Daz sie in hielten also schone und gebarten dem glich,
also er trüge die kröne über alles ertrich.
Sie nanten in mit zwen namen, Wolf und Dieterich ;
alle die für in kamen^ die nigen im sicherlich.'
2144,3 fehlt B. Den brief warf er in die schos, uch enbietet der selbe
man C. 4. sie] er C,
2 — 4 — schos, vil balde er in gelas,
Die wort fand er geschriben, also man im enbot,
e der orden würde vertriben es müst e sin manges tot. to.
2146,4. gedörste, geturste J5Cw. 2147,4. DerubelnJ.. uch] uns A 2150,1.
hielten] hetten A, dem] im W, 4. nigen] neigten BC, sicherlich Ä] alle
gelich BC] tugentlich w.
— 3» —
2150.Manig fürste wacker bi der rede sas.
Bimrock von Palacker der Lymmers brader was
der gedahte an den ziten, wie Belamunt
Wolfdieteriches beide bette gefangen an der selben stnnt.
2152. Do bette im Wolfdietericb zwölf risen erscblagen,
und selber Belamnnden, also wir boren sagen,
nnd einen der bies Lümner, der Bomrokes bmder was,
Bumrock dise mere klagete dem beiden Tarias.
2158. Es ist der selbe Eriecbe kamen in daz lant.
so wol uf balde die minen allesant,
und lant uns reeben unser grosze not
daz uns unser frunde sint so vil gelegen tot.'
2154. Do spracb zu im der bot: 'lieben berren min,
ez dunket micb ein spot, die rede land sin.
icb secb in denn gebunden den ungefügen man,
icb geleub daz im an den stunden niemen müge gesigen an.
2155. Bumrock von Palacker spracb zu dem beiden Tarias:
Ich ban nocb beide wacker, zweinzig tusent oder bas,
die füre icb ein ganzes jar on den schaden din,
dem kloster zu var, oder icb gerieb die frtinde min
2156. An dem uz Kriechenlande.' Der beiden Tarias
und Bumrock sich besanden ; sie gewunnen beide baz
denn vierzig tusend beiden : die waren wol bereit.
Sie zugen für daz kloster, daz ward in sider leit.
2151,2. Bunreck JB, Burock 0, Böruck a, Bonnruckes h, Bomrack e,
Bonrick d (Y Baldech , nachher Baruch). — baldacker b (todierne Y). 2(3.
dem leide geschehen was w. 3. den selben ziten Ä. Von dem fursten lange,
do im Palmunt w. 4. Sine diener vor bette gefangen, als nch vor ist wor-
den kunt w. 2153,1. [selbe] aus Y ergänzt. 2. [balde] atis Y ergänzt.
4. [so vil] aus w. Die Strophe in w:
Ist ez von kriechenlande Wolfherdieterich
So arnet er die schände^ wolaf kunig rieh,
ist er uns so nahe er arnet uns die not,
sit mir so vil der mage ist von im gelegen tot.
2154,1. [zu im] aus Y ergänzt. 3. Er werde überwunden, es stirbt manig
man w. 4. Ich seh in denn gebunden, so han ich kein glauben dran w.
2155,3. [ganzes C], ein] zehen w. 4. fare C, füre ^, swere^, verderbende.
Dem kloster ich zu fare und (oder ich d) rieh ad. 2156,1 w. an den ziten
uz kr. TT. 3. [beiden CJ AB. 4. sider BC] sit A.
-- 331 —
2157. In dem fünften jare an einem ostertage fru,
do kamen sie zware dem kloster Ditschal zu,
fünf kunige riche, für war ich daz sprechen mag,
nie her so freisliche vor einem kloster gelag.
2158. Lymmer, der gefangen hatte sin dienstman
vor den ziten lange, des bruder freissan,
der wolte umb keren daz kloster und daz lant,
man gebe im denn on gnade den in die hant
2159. Der im siner mage so vil geleite tot.
Do hnb sich vor dem kloster jamer und not.
Daz werte follenglichen wol ein halb jar,
daz sich die ungetoften hetten verroubet gar.
2160. Wolfdieterich der here tet in groszes leit,
allen tag teglichen er under die beiden reit,
daz er selten schied wider von in dan,
er bette denn erschlagen wol uf hundert man.
2161. Eines tages giengen zu rate des klosters man,
sie berieten sich getrate des besten sunder wan,
daz er nach helfe sante dohin in römsche rieh,
nach künen wiganten, daz geschach euch sicherlich.
Aventur wie Wolfdieterichs sune und der jung Hiltebrant mit den beiden
striten und auch ritter wurden.
2162. Do hin in römsche riche er do enbot
sinem sun Hugdieteriche, daz er Ute not,
von fünf künigen here, die weren ein halb jar
gelegen vor dem kloster mit manigem fürsten klar.
2157,1. fünften] selben w, 2. kloster Saleck a, salnecke h (feJüt cd),
2158,4. [den] fehlt allen; doch w dafür 2188,1 Den der. 2159,1. geleite]
bette geleit alle, 4. verraubt .B, verübet AG. Daz die ungeteiften sich
verwebetent gar h (verübetent acd.), 2160 fehlt w. 3. [wider (J\ BA,
wider in C. 4. er hatte der beiden wol erschlagen uf — A, er hatte erscbl.
hundert der übel sarrasin C. 2161,1. Eins meygentags B. zu rate gin-
gent h. 4. snelleclicb w. 2162. Abschnitt W u. Y. üeherschrift A. und
C Aventur do sij vor dem closter stritten zu tiscbkal. 1. [do] A, 3. Von
w] Daz W. kunige W. here] riche io, [die werent w] W. 4. Werent vor
d. kl. gelegen W. ß fehlt A, mit der beiden schar C, vor d. kl.] sichcrliche w.
— 332 —
2163. Do würden die mere snelliglichen braht.
die grosze swere manig ritter wol bedaht.
Sie fanden zu Garten den boten sicherlich,
manig tegen zarte stund vor dem künig Hngdieterich.
2164. Der besten in dem land© vil dar komen was,
Berhtunges süne alle sande, do man die briefe las.
'nun wol uf gliche die mir holt sin,
sprach Hugdieteriche, ich vril den vater min
2165. Selber retten und striten mit der hant,
daz feit mit toten betten.' Do sprach Hiltebrant :
Dahin so wil ich riten mit dir, herre min,
den ersten strit striten mit den Sarrasin
2166. Wil ich an diner siten, wir sint gliche alt.'
Des lachete an den ziten manig ritter halt,
daz sich geselleten zusamen die zwen junge man,
in folgete bi namen manig ritter lobesan.
2167. Ahzig tusent helte schiere zusamen kumen was,
drissig tusent die besten man do uz in las.
do fürte sie von dannen der küne Herbrant,
der nam den fanen und wisete sie durch daz laut.
2168. Berhtwin und Berhtung und Alebrant der tegen,
die kimden in herten stürmen strites wol pflegen,
und ir bruder Hache, der was ein tegen zier,
da kamen von Kriechen Berhtunges süne vier.
2169. Zwölf tusent beide farten sie under irem fan,
der kunig von römschem lande zoch fröliche dan,
2163,2. Daz was in nit gar swere w, 3. Fundent si — die boten w,
Do kam gen Garten der bot sicherlich 0. 4. [stund] w. 2164,1. Die b.
— [vil] — waren A. 3. gliche] alle B. sind A. 4. Do spr. der kunig kl. A.
2165,1. erretten d\ retten W. 2. betten] decken w. Do sprach] Herbrandes
sun oZle. 3. Do hin] Der sprach w. mit dem herren min W. 4. mit den
sarrasin w.'\ an der siten sin W. 2165,1. Wir fügen wol zusamen W,
2. a. d. z] mit namen TF. 3. znsamen geselleten Whc, zusamen fehlt ad,
4. bi namen w] mit namen TT. lobesan G\ dan. 2167,4. Die leiten daz
her, her Berhther und Herbrant w. 2168,1. Berhter 0. Alberant A.
Bertung und Bertwin &c, Wernher und Bertwin ad. 4. von kriechen ache
JB. (ache! euch, Beim auf Hache I) w, kriechen und A. 2169,1. Zehen
tusent wigande hettent — w.
— 333 —
die fanen querhes flugen von liehtem golde gemal,
do die her zugen für daz kloster Ditsobal.
2170. Do ir Wolfdieterich ward gewar, engegen er in do reit,
mit einer brüder schar ; daz her ward geleit
bi dem kloster in ein gebirge in ein feste habe,
do in die Sarrassine nit mohten gebrechen abe.
2171. Er enpfieng mit fründes siten die tegen nnverzeit,
die durch in betten geliten grosze arbeit.
daz dankten gezogenliche Berhtnnges süne allesant.
Sinem sun Hugdieteriche tet er ein lieplich grüszen bekant,
2172. Also ein vater sol sinem kinde. Do sprach Wolfdieterich:
'her snne, ich wol befinde, daz ir über römsche rieh
sind wol ein herre ; des danke anch got den,
die nch nahe und ferro so getrülich bigesten.'
2173. 'Vater und herre, ez ist wol dankes wert.
Nahe und ferro bin ich in trüwen wol gewert ;
sie land mich uz ir pflege nit komen einen trit,
mit tusent iren tegen folgent sie mir mit.'
Aventur wie Wolfdieterich mit dem beiden Tarias streit.
2174. Das laszen wir beliben und lugen wie wir gerechen daz,
daz uns wil vertriben der beiden Tarias,
und Bumrock von Palacker, des bruder Lymmer ich fie ;
mit manigem holden wacker wil erz rechen hie ;
2175. Dem ich Belamunden und zwölf risen erschlug,'
Do sprach an den stunden der beide vil genug :
daz sol im kumen ture, wil ers rechen hie.'
Mit manigem beide gehure er zu rate gie.
2176. Kurz was der herren rat, sie betten bald geleit an:
Wol uf, also gedrat er enpfalch den sturmfan
Herbrande an der zit und ander sinen man,
daz sie den yorstrit mit den beiden sölten han«
2169,3. querhes -4, zwerchs C, entwer bc, ietweder <id, 2171,1. Er]
Der Ä. 3. im gez. TT. 4. lieben grus bekant w, 2173,3. ir] der A.
4. mir alwegen mit w. 2174. Abschnitt nur A (und Y), 2. karimas T,
3. bamch von palerne Y, ich wJ] uch W. 2176,1. bald] schier w, 2.
also] alle C.
— 334 —
2177/So sich die beiden an neb geribtend gar,
fünf bundert tempelberren nement min denn war,
domit wil icb die beiden denne binder riten
und mit ritterlicber wer gen ucb ber striten.
2178. Do sind die bösen bnnde zwiscben nnsern scbam,
sie kimnent sieb an den stunden nummer vor uns bewam ;
sie müszen tot geligen und in dem blute baden,
so mügen wir gesigen on allen scbaden.'
2179. Do spracben sie alle glicbe, maniger muter bam:
'wir sind uz römiscbem riebe darumbe bergefarn,
daz wir wellen erwerben pris und frümkeit.'
Daz ber do zocb uf einen anger breit.
2180. Die Kriecben sieb bescbarten und zugen uf daz feit.
Die beiden ir do gewarten und rumpten im gezelt,
sie wolten nit verzagen, man saeb do manigen fan
beidentbalp wagen, do die ber ritten einander an.
2181. Man saeb von iren stieben des wilten fures glast
uf fliegen gen den lüften ; manig sper do zerbrast
uf den festen scbilten und in der berren lip,
von einander sie sie spielten, daz beweinten sit die wip.
2182. Die swert an den banden begunden sie do manen,
man saeb Herbranden mit dem sturmfanen
faste do tringen durcb der beiden scbar,
daz für von scblegen springen beide ber und dar.
2183. Hiltebrant der junge und der künig Hugdietericb
der ros giengen zu Sprunge, sie betten sicberlicb
gesellet sieb zusamen in des Sturmes not.
e sie enpfiengen ritters namen, do lag maniger von in tot.
2177,2. t.] brüder mine w, 3. icb riten binder den beiden her w.
4. und wil gen ucb her striten mit manlicher wer w, 2178,1. unser schar
Ä, zwein schäm w. 2. [vor uns CJ. 3. S. m. hie ersterben und — w,
4. Und m. w. erwerben den sig on — w. 2181,1. daz wilde für uz glast
A, Von schilt und von heim gieng do manig glast w, 2. Uf stoub der
melm, do manig gleve brast w. 4. Mit w. sit] do Ä. 2182,4. von sohle*
gen] begunde 0. Man sach daz for spr. w, 2183. Die Strophe in to
nach 2179.
— 335 —
2184. Do hnb sich von in beiden jamer und not,
do muste manig beiden von in geligen tot.
die alten lieszen sie howen und hielten hinder sich,
daz sie weiten schowen, wie sie sich übten sicherlich.
2185. Hugdieteriche und der junge Hiltebrant
die stritten so ritterliche mit ellenthafter hant,
daz die goltspangen stuben von in dan,
waz sie mohten erlangen, umb die was ez ergan.
2186. Sie waren under die beiden zu verre von den fründen kumen, f
do wart von in beiden mangem der lip benumen,
uf sie kamen getrungen zwei tusent Sarrassin,
den zwen forsten junge wart do kumber schin.
2187. Uf in ward zerbrochen gleven und ger,
die ros under in erstochen : die jungen flirsten her
die komen zu den füszen nider uf daz laut ;
dise unmusse ersach der küne Herbrant.
2188. Daz ros begunde er manen und sprengte zu in dar
mit dem sturmfanen, nach im ein grosze schar.
die kristen dar getrungen und schlugen die beiden dan,
do hülfen sie den fürsten jungen uf zwen gute kastelan.
2189. Sie begunden sere striten daz manig ritter jach,
daz er bi sinen ziten nie fremder schlege gesach,
also sie do fürten der künig und Hildebrant.
In dem strite sie sich rurten, daz sie für beide wurden genant»
2290. Manig waffenkleit so riebe von semit und drijant,
daz man sicherliche bessers nit enfant,
domit wurden verdecket ros und klosterman,
Wolfdieterich der forste forte selber den sturmfan.
2184,1. Man sach mit beides banden do striten ritterlich, 2. Den
jungen Hiltebranden und Hugedieterich w. 3. hieltent sie h. J.. 2185,1.
Haugdieterich der junge und auch her hiltebrant Y, 4. sie der beiden m. TF.
1 — 4. Also ritterliche neben Hiltebrande streit
Hugedieteriche, der helme er vil zersneit,
daz die spangen Sprüngen von des beides haut;
daz velt begunde tungen er und Hiltebrant w,
2186 fehlt W (und Y), steht w, 2187,1. manig glefe w. 4. die groese
unmusse ad. 2187,3. dar w] koment W, 4. den fürsten jungen ade,
[gute w] W, 2189,1. jach] sprach A, 4. sich G\ sy A. erkant 0, daz ir
lob wart wit erkant w, 2X90,1. triant o^ trinant h, trinatt c, tirant a.
— 336 —
2191. Fünf hundert klosterherren er do mit im nam,
an dem andern orte der beiden fieng der herre an,
durch der heiden her er ein wite straszen schlug,
fOnf hundert herren hetten nach im wit genug,
2192. Die nach dem fürsten so ritterliche striten,
do wurden der heiden weisgot vil yersniten,
sie wurden alle engerwet, für war so wissent daz,
mit plut wart geferwet plumen und gras.
2193. Die grififel sie faste triben die edel brüder gut,
die dinte, domit sie schriben, daz was daz rote blut,
damit sie begussen daz feit und den plan.
der reise sie nit genussen, die sie für daz kloster hetten getan.
2194. Bumrock von Palacker, der Lymmers bruder was,
mit manigem beide wacker, für war so wissent daz,
reit von aller erste an den ftlrsten rein.
daz er daran gewünne, daz streich er an sinen stein.
2195. Der heiden rieh von arte sprengen do began,
den fürsten also zarte reit er do an.
zwischen den scharn riebe stach er den heiden tot.
von den ungetöften hub sich grosze not.
2196. Sie riefen alle gliche Machemet und Derfiant,
die kristen sicherlichen die wurden angerant.
Daz her zu beiden siten leit do grosze not.
sich hub do michel striten, do fiel manig heiden tot.
2197. Wolfdieterich der freche schlug uf die sarwat.
er zerhew vil der bleche und zertrante vil der nat,
die helme begund er schroten und die isin gewant.
do falt er manigen toten nider uf daz laut.
2198. Mit siner scharpfen klingen frumpt er in ungemach,
er zertrante vil der ringe, manigen heim er euch zerbrach,
die schilte begund er spalten der forste lobsan,
manigen heiden er do falte tot nider uf den plan.
3192,3(5. in geschach vil we w, 4ß. daz velt und ouch der kle w.
2193,2. [Die dinte] AB. sie nun Ä. daz rote] alles Ä. 4. nit] lutzel w.
2194,4. sinen] den a. daz was sicherlichen klein (7. 2195,3. riebe] beiden
w. 4. Do hub sich von den heiden gros jamer und not to. 2198,4. [do] A.
— 337 —
2199. Er schlug auch vil der wunden der edel fürste milt,
die nit geheilen künden, durch heim und durch schilt ;
vil manigem Sarrasinen nam er do sin leben,
daz stunt auch den sinen weisgot unvergeben.
2200. Waz er ir moht erlangen, den tet er sJlen we,
ez was umb sie ergangen, er falt sie tot nider in den kle,
er schriet heim und isen mit vil groszem has,
die beiden sach man risen als vor der sensen daz gras.
2201. Ein helt userlesen klagte dise geschiht : ••
Vir möhten wol genesen, wer eines mannes niht.
er schribet uns bustaben die sint uns zu swer,
er ist in disem strite ein übel prediger.
2202. Wer sinen segen enpfahet, der wirt sin ungesunt,
wol zweitusent beiden sint von im tot und wunt.
wer im komet zu nahe, dem wirt der lip genumen :
er ist ims zu unheile her in daz kloster kumen.'
2203. Den wilden Sarrassinen ward vil der lip genumen,
Wolfdieterich und die sinen waren erst zusamen kumen,
sie betten gar durchbrochen do der beiden her,
sie betten sich gerochen an in mit groszem ser.
2204. Sie betten in dem strite siner diefter sehs erschlagen,
Berbtunges süne, also wir hören sagen.
des muste maniger liden do des todes pin,
er begunde erste schniden heim und hopt hin.
2205. Vil der bekaes^u^n er do zerspielt, j^ «r^» iSf.ir. kUr^k^^ff^ ^
er begunde lupfen vil manigen, wan er wielt
krefte wunderliche ; vil der Sattelbogen
wurden do gerumet, daz ist war und nit gelogen.
2206. Do sach er an den ziten sinen sun Hugdieterich,
und Hiltebrant striten also ritterlich,
daz sich sin herze enzunte und alles leides vergas.
Do sach er an den stunden den beiden Tarias
2200,2. sie yielent als der sne C. 4w, Und falte der beiden yü nider
in daz gras W, 2202,3. zu] so Ä, der ist umb den lip komen C. 2203,3.
do] erst A, 4. grosser w, 2204,2/3. die kunt er nit yerklageniü. 3. des
grimmen todes w, 4. heim fMt A. durch die liebten ringe fin w. 2205,2.
er do wielt A, 2206,3. alles] sines w] alles sines A*
22
— 336 —
2191. Fünf hundert klosterherren er do mit im nam,
an dem andern orte der beiden fieng der herre an,
durch der beiden her er ein wite straszen schlug,
fünf hundert herren hetten nach im wit genug,
2192. Die nach dem fürsten so ritterliche striten,
do wurden der beiden weisgot vil versniten,
sie wurden alle engerwet, für war so wissent daz,
mit plut wart geferwet plumen und gras.
2193. Die grififel sie faste triben die edel brüder gut,
die dinte, domit sie schriben, daz was daz rote blut,
damit sie begussen daz feit und den plan.
der reise sie nit genussen, die sie für daz kloster hetten getan.
2194. Bumrock von Palacker, der Lymmers bruder was,
mit manigem beide wacker, für war so wissent daz,
reit von aller erste an den fÜrsten rein.
daz er daran gewünne, daz streich er an sinen stein.
2195. Der beiden rieh von arte sprengen do began,
den fürsten also zarte reit er do an.
zwischen den scharn riebe stach er den beiden tot.
von den ungetöften bub sich grosze not.
2196. Sie riefen alle gliche Macbemet und Derfiant,
die kristen sicberlichen die wurden angerant.
Daz her zu beiden siten leit do grosze not.
sich bub do micbel striten, do fiel manig beiden tot.
2197. Wolfdietericb der freche schlug uf die sarwat.
er zerhew vil der bleche und zertrante vil der nat,
die bebne begund er schroten und die isin gewant.
do falt er manigen toten nider uf daz laut.
2198. Mit siner scharpfen klingen frumpt er in ungemach,
er zertrante vil der ringe, manigen heim er ouch zerbrach,
die schilte begund er spalten der fürste lobsan,
manigen beiden er do falte tot nider uf den plan.
3192,3(5. in geschach vil we w. 4ß. daz velt und ouch der kle w.
2193,2. [Die dinte] AB. sie nun Ä. daz rote] alles Ä, 4. nit] lutzel w,
2194,4. sinen] den a. daz was sicberlichen klein (7. 2195,3. riebe] beiden
w. 4. Do hnb sich von den beiden gros jamer und not to. 2198,4. [do] Ä,
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2199. Er schlug auch vil der wunden der edel fürste milt,
die nit geheilen künden, durch heim und durch schilt ;
vil manigem Sarrasinen nam er do sin leben,
daz stunt auch den sinen weisgot unyergeben.
2200. Waz er ir moht erlangen, den tet er sJlen we,
ez was umb sie ergangen, er falt sie tot nider in den kle,
er schriet heim und isen mit vil groszem has,
die beiden sach man risen als vor der sensen daz gras.
2201. Ein helt userlesen klagte dise geschiht : ••
^wir möhten wol genesen, wer eines mannes niht.
er schribet uns bustaben die sint uns zu swer,
er ist in disem strite ein übel prediger.
2202. Wer sinen segen enpfahet, der wirt sin ungesunt,
wol zweitusent beiden sint von im tot und wunt.
wer im komet zu nahe, dem wirt der lip genumen :
er ist uns zu unheile her in daz kloster kumen.
2203. Den wilden Sarrassinen ward vil der lip genumen,
Wolfdieterich und die sinen waren erst zusamen kumen,
sie betten gar durchbrochen do der beiden her,
sie betten sich gerochen an in mit groszem ser.
2204. Sie betten in dem strite siner diefter sehs erschlagen,
Berbtunges süne, also wir hören sagen.
des muste maniger liden do des todes pin,
er begunde erste schniden heim und hopt hin.
2205. Vil der helmes^pfen er do zerspielt, ;f. «r^» W.ir kUi^k^tf^
er begunde lupfen yil manigen, wan er wielt
krefte wunderliche ; vil der Sattelbogen
wurden do gerumet, daz ist war und nit gelogen.
2206. Do sach er an den ziten sinen sun Hugdieterich,
und Hiltebrant striten also ritterlich,
daz sich sin herze enzunte und alles leides vergas.
Do sach er an den stunden den beiden Tarias
2200,2. sie yielent als der sne C, iw. Und falte der beiden yü nider
in daz gras TT. 2202,3. zu] so Ä, der ist umb den lip kernen C. 2203,3.
do] erst Ä, 4. grosser w, 2204,2/3. die kunt er nit verklagen to. 3. des
grimmen todes w, 4. beim fMt Ä, durch die liebten ringe fin w. 2205,2.
er do wielt Ä, 2206,3. alles] sines w] alles sines Ä.
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— 838 ~
2207. In dem here striten mit «insr groAsen Bcbar,
an den selben ziten hew er gen im dar
eine wite strasze bisz er sm im kam,
so nahe, in der masze sin swert er do genam,
2208. Und gab dem beiden riebe einen so bitterücben schlag,
daz do ros imd man uf einander lag,
do bot im die hende der 1iiei<ibnscbe kü^ig rieh :
'ich gib mich uch gefangett, Wolflier Dieterich.'
2209. Er befalch in sinen mannen : behütend in wol genug.'
der do fürte der beiden rtJaen, daz hopt er im abschlug ;
do sie iren fener verknren, ir schar ward zertrant,
hei waz ir den lip veriurea von Wolfdieteriches hant.
2210. Sie vergaszen ir ztihte die nbeln Sarrasein,
und hüben sieh zu flühte. WolMieterieh und die sin
begunden in nach jagen, bisz <laz in ir schar
drissig tusent wurden erschlagen, die andern fluhen gar.
2211. Des frowete sich vo»n heraen Wolf her Dieterich,
doch klagete er sin diener also klegelich,
er hies daz folk ahten, <la2 sin s>a99e dar
und sine diener brahten ; do hetten sie uz der schar
2212. Zwei ios^nt verloren tfnd s^se der diener sin.
Do was gelegen Beiitter und Böiiitwin und"^Schilt¥mi,
und Alebrant ein tegen, Sdiiltbrant und Berhtung,
die waren tot gelegen, die klagete alt und ju3ig
2218. Faste wider strit, sie waren jamers neb.
In den selben fisiten sprach Wolfdieterich :
2207,3. Strasse wite W, 4. in der masse C. in die Strasse Ä. in dise Strasse
B, uf die masse ä, unmasse h. 2208,1. riebe] starke w. bittem 0, ein
ungefügen w. 2. B, [do] B. Öaz do äicherfiche r. 'u. m. ttf. e. 1. 0. Däz er
sicherliche eines starken struches pflagf Ä. Dass er under Aem marke do
gestrecket lag w. 2209,1. die besorgten w^ die Muweten 0. 2. Also
fürte der beiden den fanen Ä. 3. fener w] fanen W. verkurent Ä, verlu-
rcn BOw, 2210,3. daz] sie A. .jagen die ungetöfte sdhar w. 4. fluhen]
entronnen t(7; erdrunkön«. 2212,2. tuid schiltwin 6> /eiU]^ utlB. 8. schiltbr]
Hiltbir. Ä, In w. »ur d Namen: Berther, Bertwin, Albrant, Börhtung: m
Y {2ßiS7) fünf Namen : Berhtung, Beuchtwin, AUebrant, Schilbrant, Be»*
chening.
— 389 —
^Ich kan nit verklüigeii disen sohaden und dise grosse not,
daz ich manigen hau geladen her in sinen jungen tot.'
2214. Do sprach Herbrant der userlesen: 'ez mag nit anders sin,
ir ist so vil gewesen, der ubeln Sarrassin,
daz ez on grossen sdiaden nit mohte ergan.
Nun sullen wir begraben die wir verloren han.'
2215. Nit gröszer ktode sin gewesen daz weinen und daz klagen.
Man hiez die uz lesen die do waren erschlagen.
Sie wurden an den stunden in daz kloster begraben,
do hies man die wunden binden und laben.
2216. Ez kund nieman gesagen, wie sine dienstman
Wolfdieterich begunde klagen, jeglichen er do nam
sin hopt an den arm und kust in an den munt.
Die begrebde nam ein ende an der selben stunt.
2217. Nach der selben swere fürt man in von dan,
uf ein reffentpre und manigen stritmüden man«
do was die koste bereit manigem künen tegen,
nach ir groszen 9,rbeit wart ir wol gepfleg^n.
2218. Do sie die tische hingeraten, ftirwar so wissent daz,
die herren giengen zu rate, wie sie dem beiden Tarias
gelonten der note, die er in faet getan.
'So sullen wir in töten,' daz riet do manig man.
2219. Do sprach Herbrant : *den rat wil ich nit geben,
waz hülf uns £^lle sande, i^z wir im nemen daz leben ?
domit werden wir nit ergötzet unser s groszen schaden,
e daz er werde geletzet, so sullent ir in für uch laden,
2220. Und heiszent in sweren und ouch sine man,
des klosters ere zu meren. Wil er des abegan
daz er dowider wil streben und ander sine man,
so sullent ir in nemen daz leben, wend sie sich nit tofen lan.'
2213,3/J. unz an minen tot w. 4. jungen BC, fehlt Ä, 4/5. zu diser
grossen not. 2215,1. Mit A. [sin] wesen w. 2216,3. in] es BC, Be-
sunder in die hende er kuste in also tot 6c. 4. — ende sie giengen mit
grosser not w. 2216,1. In ein refentor mit den forsten gut w, 2. ging
manig ritter zwor, den tioste man d«i mut w. renenteil A, reffentore J?,
refftet C, renentor a, refentor h, refendall c, reventer d. 2219,2. [sande
w] W, daz] sin A. 4. werden] sin w. wir nnergetzet w.
— 340 —
2221. Do ward von den besten do zu in gesant.
die nngetöften geste braht man do zu hant.
waz ir do was gefangen, der beiden und sine man,
die kamen gegangen für die fürsten lobsam.
2222. Do sprach Wolfdietericbe zu dem beiden Tarias :
^ir müssent sterben alle gliche, ir swerent mir denn daz,
ir und die üwern, die ir uf uns band geladen,
daz ir dem kloster wellent fürbaz leben one schaden,
2228. Und sin ere zu meren, die wil ez mag gestan,
und alle kristen werdent. wend ir des abe gan,
daz ir uch nit land töfen und Ihesus gelauben han,
so müszent ir alle sterben, so vil wir uwer gefangen han.'
2224. ^Mag ich mich domite gefristen, sprach der beiden do,
also wirde ich kristen, daz gelob ich also,
daz ich es gerne folge und alle die min.'
Do sande er zu lande nach manigem Sarrassin.
2225. Do sante der beiden boten über alles sin laut.
Do komen die besten alle do zu hant,
die in wolten neren. do hub sich gros klagen,
sie musten alle sweren, daz sie dem kloster ane schaden
2226. Ummer weiten leben, die wile ez möhte gestan.
Do wart der tof geben manigem heidenschen man.
Do füren sie heim zu lande und hielten kristen e,
wider die kristenheit gesazten sie sich nummer me.
2227. Do die beiden alle gliche geschieden do von dan,
do gieng der junge künig für sinen vater stan
mit Herbrande und mit den höhsten allensant,
sie gerten heim zu lande. Do gewert er sie zu hant.
2221,2. Nach ir kargen gasten w. 3. Den kunig do gefangen und
sehzig siner man w. 2222,3. Daz ir. 4. [fürbaz C], 2223,3. [land] A,
4. ir] sie A. so y. w. u] die wir A, 2224,2. Also] so A, 2225,3. neren
w] eren TT. klagen W] kraden to. 2227,1. beiden] herren 0. 2. d. j. k.]
Hagdieterich Cw. 3. und manigem tegen loblich w. 4. begerten A. nrla-
bes heim W, Do sprach Wolfdieterich w.
- 341 -
2228. 'Daz urlap gib ich nch gern, lieber sun min.
Ir sullent des nit verbem, wanne ez mtige gesin,
ir sullent mich in dem jare einest hie gesehen.'
Do gelopten die ftirsten zware, daz sie ez lieszen geschehen.
2229. Got geb daz wir nch lange gesunt noch finden hie*' f
Mit ungefügem trange manig ritter flir in gie
nnd namen urlap dannen zu Wolf her Dieterich ;
daz gab er sinen mannen nnd beyalch in römisch rieh,
2230. Und euch iren herren den kunig Hngdieterich, f
und daz sie hielten in eren den edeln künig rieh :
also sullent ir och herwidef, her sun, han uwer man.
Do fielen in die trehen nider, do sie schieden dan.
2231. Do gieng für Wolfdieterich der junge Hiltebrant :
herre gend mir einen schilt, daz ich durch die laut
mich nit dürfe schämen, dri wolfe von golde rot
die wil ich durch uwem namen füren bisz an minen tot,
2232. In einem felde grüne, darumb ein ring bla.
der edel fürste küne gab im daz wafen da«
in köstlichem dinge brahte man ez im zu hant.
Von den wolfen und von dem ringe wurden die Wülfinge genant.
2233. Alle die von dem geschlehte kamen die forten auch den schilt.
Do sie urlop genamen zu dem fürsten milt,
do füren die herren heim in römischu laut
und büsseten den ir not, die man in arbeit fant.
2234. Die selde begunde uf sie horden, die sie hetten erstrept.
Wolfdieterich in dem orden so götlichen lept.
Wo ers mohte verbringen, got er manigen dienst getet
an maniger hande dingen mit fasten und mit gebet.
2235. Ez duhte in alles zu ringe ; er truete die Sünden sin
nit zu büszen mit den dingen, er bat die brüder sin
2228,1. miner J.. herre und sun min w. 2. [des] Cw. enbem w. 3. in
dem] alle Gw. 4. fürsten klare : herre daz sol geschehen w. 2229 u. 30
feMen W. 2231.2. schilt und ein waffen W. 2232,3. zu der h. A
4. die] sie die A 2234,1. die hetten sie w. 3. vol bringend«?, gefügen C.
2235,1. die] der Ä. 2. [zu Cj.
Verzeicimiss der Namen.
A.
Ackers, Festung St Jean du Acre, 938.
Alebrant, einer der Söhne Berchtungs
1988, 2102, 2212; er erhalt Brabant?
2168.
Alexandri, Älexandrien in Egypten,
1395, 1681.
Alt Troye siehe Troye.
Altenfelse, die Burg Tresians, 662,
747, 750.
Amelhete siehe EumeJher.
Amie, die Tochter Wemhers, die Frau
Herebrands, Mutter Hütebrands,
1451, 2074.
Anzius, der Vater Hugdieterichs, 9.
AppoUe, 842, 1350.
Axtelai siehe Betli.
Artfels, ein Zwerg, 141 (Ortvels, Or-
tolf) 733.
Atins und Atnis, Athen, 273, 1996.
n vgl. p.
Babilonie, 271.
Baldemar, ein Eiese^ 1354.
Baldewin siehe Bettewin.
Belamunt (Palmut, Pelemant), ein
Heide auf def Burg Trojemunt, Bru-
der des Olfan, 396, 436, hat da» hemd
Ä Jergen, 448.
Belian, relian, der Sohn des Königs
Grippian von wilden Bussen 344, %m
Messerwerfen von Berchtung unter-
wiesen, hat eine Tochter Marpali
1067; seine Bura zu Buden 1060.
Berchther, einmal für Berhtung im
Bern 57.
Berhter, einer der Söhne Berchtungs,
1988; erhält das Land zu Meran
2101, fäUt 2212.
Berhtung, einmal Berchther, Herzog
von meran, bei Anzius 60 Jahre
lang erzogen, lebt dritthalb hundert
Jahr, 9, 10. Er wird zugbart ge-
nannt 369, 2042, hat grosse Beisen
gemacht 17 ; war in Saineke 27, 58,
er hat das Messerwerfen von König
Anzius gelernt und dieser gab ihm
eine edle Herzogin zum Weibe 12.
Wegen kleiner Dinge mit Anzius
zer/aUen kam er zu den Bussen zu
König Grippian, dessen Sohn Belian
er im Messerwerfen unterwies, vor
achtzig Jahren 1210, aber bdldkehrte
er zu Anzius zurück, der ihm ster-
bend seinen Sohn Wolfdieterich em-
pfahl. Er hat 16 Söhne; genanrU
werden 488 , 528 , 532 , 1466 , Here-
brant, Hache, Berhtung, Berhtwin,
Berhter, Schiltwin, Alebrant, Schilt-
brant, Lichtwin (? 2102 A). Herman ?
1940 A.
Berhtung, einer der Söhne Berchtungs,
2168, erhält Kärnten 2101, 2212.
Berhtwin, einer der Söhne Berchtungs,
1983, 2102, 2168, erhält Sachsen?
2212.
Berillei die Schwester Tresians 722, 735.
Beme, Verona, 1564, 1638, 1678, 2099.
BetU, ein Bättber, 851.
Bettewin, ein Bäuber, 845.
ßeyerlant, das Schwert des Heiden
Treferis, 1010.
Beyern, Bayern, Peyern, 2, 307,888, 1849.
Bi^ung od. Bibung, ein Zwerg, 441, 432.
Billung, ein Bäuber, 853.
Bimrock siehe Bumrock.
Bitterolf, Pitrolf, ein Bäuber, 846.
BUbort, ein Land 330. Varianten lyli-
bort, bibenporten; vielleicht lilien-
porten, wie in WSab. die Burg
ISerchtungs heisst.
Böge, ein Bruder Wolfdieterichs, 261,
537.
Brabant, 2102.
Brisach, Prisach, Breisach 2100.
Brumfart, ein Oheim des Biesen Velle,
789.
Buden, Bidens, Binden, eine Stadt bei
den Bussen, 1060.
Bumrock, 2151. Wahrscheinlich ist
Bomrock von Palackei entstanden f
aus Barac von Baldac bei Wo^ram.
C ygL R.
Ceciligenlant 1328, 1776, 1873 w.
Sant CriBtinen b6 1549; ich finde nir'
genda, dass der Gardaaee so genannt
9 vgl. I.
Daniel 1859. ■
DeUan, ein Seide, des Könige Schwe-
stersohn, 9S3, 1001.
Derflant, siehe Terfiac.
Dierolt, ein Heide, 993.
Dietrich ab Name Wolfdietrich», 1655.
Dieteiich von Bern e erschlägt 80 Jahr
später einen Drachen 1678, 2099.
DOriDger lant 1849.
EcVeleit, Name eines Riesen 1657.
Ecihart, Sahn des Hache, geboren in
Breisach, 21Ö0.
Eichstett 2. 4.
Eilsan, ein Sohn Herebranda, 2I0d.
Else, die raiAe, 509; wohnt in Alf-
troja 530, von einer Sti^mutter ver-
flucht, 550; sie badet im Jungbrun-
nen, 557, undheisst dann Sigewinne.
Ernst, Burggraf IM Graam:e, beviirthet
Wolfdieterick mit Frau und Tochter,
Eaohe'lbach, Wolfram von — 969.
F. T.
Teile, ein Riese, 789, 776,1 lo.
Franken, 1849.
Prankrich, 1873. Wandelbar Z'ötiijiton
Frankreich.
Fridebolt 1873, König von Kriechen,
oder nach vj von Ceciligen.
Fromnt, BegleiteTin der Sigewinne,
674, 774.
Qalitze, eine Markgräfin von Q. 220,
223, 260.
Garten, der WohnsiU Otnits, 302, 572,
1564, 1638, 2065, 2098.
Gartens^, itr Gardaaee 1764.
Ger, et» Heide, 932.
Gerwart. Herzog bei Otnit, 306 ; er vnU
die Kaiserin durch Trug gewinnen,
1691, 1762; gewinnt WoVdietrieks
HtM, 1916.
Gramabet, Pßrtner bei BeJia«, 1082,
1116.
Grimure, 865, die Burg Emsts; stras-
Bemnnre T.
Grippian, König der wilden Bussen, ii
-TS^BeUan% 343. *^
Hache, ein Sohn Berehtungs, 506, 525,
1334, 1938, 2100; erAäft Breisach;
sein Sohn EclAart. Sein Zorn 1987.
Hartman, Graf, Bruder Hermanns,
1705, 1719, 1736, 1922, 2069, 2097.
Helmnot, Graf von Tuscan, 1841, 1870,
hatte schon Otnit gedient 1876.
Helmschart, ein RäiSer, 849 (Helfart,
Helm achrot).
Herdegen, ein Bitter in Sahteck, 48.
Herebrant, ein Sohn Berdttun^ 505,
1334, 1940, 2092, 2098; seine Frau
Amie, seine Söhne Hiltebrant, Nere,
Eilsan, seine Tochter Mergart, 2108,
2182.
Herman, Graf von Tuscan, Bruder
Hartmanns, 1447, 1703,- 1931, 2097.
Herman, Graf bei Otnit, ein anderer?
314.
Hiltebrant, Sohn Herebrands, 2099,
2165, 2183, 2231.
Hiltebnrg, die Tochter Walgunds, 6e-
dietrichs, 62.
Engdieterich, Sohn des Amiua, Vater
Wf^dielritAs, 1 fia.
Engdieterich , Wwdieterichs Sdm,
2101 flg.
Isenher, ein Räiiber, 847.
Sant Jacobes lant, 307.
Jerusalem , gesehrieben Eiemsalem,
977 «3-
Sant Jörge, Jerge, ein Fürst, fteW
Wölfd. aus der Taufe, 220, 223;
Bote König Walgunds, 225, 226, 229,
232, 241; tviri von Wolfd. ange-
rufen ah Taufpate, 1241.
Sant Jörgen ann, die Meerenge von
Konstantinopel, 529, 1308.
Sant Jörgen hemde, 448, ist von dem
Heiden Belamnnt in einem Kloster
gefunden worden; Wo^d. eieht es
an und ist dadurch vor aUen Waffen
sicher, 570 (er ist weiss wie der
Schnee 1219). 1237, 1241, (1646).
Sant Jörgen inGneter. Z917.
Sant jargen orden 2123.
— 336 —
2191. Fünf hundert klosterherren er do mit im nam,
an dem andern orte der beiden fieng der herre an,
durch der heiden her er ein wite straszen schlug,
fOnf hundert herren hetten nach im wit genug,
2192. Die nach dem fürsten so ritterliche striten,
do wurden der heiden weisgot vil versniten,
sie wurden alle engerwet, für war so wissent daz,
mit plut wart geferwet plumen und gras.
2198« Die grififel sie faste triben die edel brüder gut,
die dinte, domit sie schriben, daz was daz rote blut,
damit sie begussen daz feit und den plan.
der reise sie nit genussen, die sie für daz kloster hetten getan.
2194. Bumrock von Palacker, der Lymmers bruder was,
mit manigem beide wacker, für war so wissent daz,
reit von aller erste an den fÜrsten rein.
daz er daran gewünne, daz streich er an sinen stein.
2195. Der heiden rieh von arte sprengen do began,
den fürsten also zarte reit er do an.
zwischen den scharn riebe stach er den heiden tot.
von den ungetöfken hub sich grosze not.
2196. Sie riefen alle gliche Machemet und Derfiant,
die kristen sicherlichen die wurden angerant.
Daz her zu beiden siten leit do grosze not.
sich hub do michel striten, do fiel manig heiden tot.
2197. Wolfdieterich der freche schlug uf die sarwat.
er zerhew vil der bleche und zertrante vil der nat,
die helme begund er schroten und die isin gewant.
do falt er manigen toten nider uf daz laut.
2198. Mit siner scharpfen klingen frumpt er in ungemach,
er zertrante vil der ringe, manigen heim er euch zerbrach,
die schilte begund er spalten der fürste lobsan,
manigen heiden er do falte tot nider uf den plan.
3192,3(5. in geschach vil we w, 4ß, daz velt und ouch der kle w.
2193,2. [Die dinte] AB. sie nun Ä. daz rote] alles Ä. 4. nit] lutzel w.
2194,4. sinen] den a. daz was sicherlichen klein (7. 2195,3. riebe] beiden
w. 4. Do hub sich von den heiden gros jamer und not w. 2198,4. [do] Ä,
— 337 —
2199. Er schlug auch vil der wunden der edel fürste milt,
die nit geheilen künden, durch heim und durch schilt ;
vil manigem Sarrasinen nam er do sin leben,
daz stunt auch den sinen weisgot unvergeben.
2200. Waz er ir moht erlangen, den tet er sJlen we,
ez was umb sie ergangen, er falt sie tot nider in den kle,
er schriet heim und isen mit vil groszem has,
die beiden sach man risen als vor der sensen daz gras.
2201. Ein helt userlesen klagte dise geschiht: ••
^wir möhten wol genesen, wer eines mannes niht.
er schribet uns bustaben die sint uns zu swer,
er ist in disem strite ein übel prediger.
2202. Wer sinen segen enpfahet, der wirt sin ungesunt,
wol zweitusent beiden sint von im tot und wunt.
wer im komet zu nahe, dem wirt der lip genumen :
er ist ims zu unheile her in daz kloster kumen/
2203. Den wilden Sarrassinen ward vil der lip genumen,
Wolfdieterich und die sinen waren erst zusamen kumen,
sie betten gar durchbrochen do der beiden her,
sie betten sich gerochen an in mit groszem ser.
2204. Sie betten in dem strite siner diefter sehs erschlagen,
Berbtunges süne, also wir hören sagen.
des muste maniger liden do des todes pin,
er begunde erste schniden heim und hopt hin.
2205. Vil der helmes^u^n er do zerspielt, ;f. «r^* i^T.ir kUt^^o^ff^ \
er begunde lupfen vil manigen, wan er wielt
krefte wunderliche ; vil der Sattelbogen
wurden do gerumet, daz ist war und nit gelogen.
2206. Do sach er an den ziten sinen sun Hugdietericb,
und Hiltebrant striten also ritterlich,
daz sich sin herze enzunte und alles leides vergas.
Do sach er an den stunden den beiden Tarias
2200,2. sie vielent als der sne C. 4w, und falte der beiden yü nider
in daz gras TT. 2202,3. zu] so Ä, der ist nmb den lip komen G. 2203,3.
do] erst A, 4. grosser w, 2204,2/3. die kont er nit verklagen to. 3. des
grimmen todes w. 4. heim fMt A, durch die liebten ringe fin w, 2205,2.
er do wielt A, 2206,3. alles] sines w] alles sines A.
22
— 888 —
2207. In dem here striten mit einer groszen Bchar,
an den selben ziten hew er gen im dar
eine wite strasze bisz er zu im kam,
so nahe, in der masze sin swert er do genam,
2208. Und gab dem keidea riebe einen so bitterlichen schlag,
daz do ros imd man uf einander lag,
do bot im die hende der heidensche kümg rieh :
'ich gib mich uch gefangen, Wotf her Dieterich.^
2209. Er befalch in sinen mannen : 'behütend in wol genug.'
der do fürte der beiden vanen, daz hopt er im abschlng ;
do sie iren fener verkuren, ir schar ward zertrant,
hei waz ir den lip verlaren von Wolfdieteriches hant.
2210. Sie vergaszen ir zühte die nbeln Sarrassin,
und hüben sich zu flühte. Wolfdieterich und die sin
begunden in nach jagen, bisz daz in ir schar
drissig tasent wnrden erschlagen, die andern flohen gar.
2211. Des frowete sich van herzen Wolf her Dieterich,
doch klagete er sin diener also klegelich,
er hies daz folk ahten, daz sin sane dar
imd sine diener brahten ; do betten sie uz der schar
2212. Zweitasemt verloren 4üi sehne der diener sin.
Do was gelegen Berhter und Böiiitwin und Schiltwin,
und Alebrant ein tegen, Bdiiltbrant und Berhtung,
die waren tot gelegm, die klagete alt und jung
2213. Faste wider strit, sie waren ^asners lielh.
In den selben ssiten sprach Wolfdieterich :
2207,3. Strasse wite W. 4. in der masse C. in die Strasse Ä, in dise Strasse
B, uf die masse ä, unmasse h. 2208,1» riche] starke w. bittern 0, ein
ungefügen w. 2. B, [do] B. ftaz do dcherHche r. 'u. m. trf. e. 1. C. Bäz er
sichcrliche eines starken struches pflag^ Ä. Dae er tmder dem mat^ce do
gestrecket lag w. 2209,1. die besorgten w, die Wuweten 0. 2. Also
fürte der beiden den fanen Ä. 3. fener w] fanen W. verkurent A, verlu-
rcn BÖw, 2210,3. daz] sie Ä, jagen die ongetdfte sdhar w, 4. fliihen]
entrannen w, erdrunkön c. 2212^. und schiltwin C, fehlt AB. 8. schiltbr]
Hiltbir. A. In w. nur d Namen: Borther, Bertwin, Albrant, Börhtung: in
Y {20S7) fünf Namen : Berhtung, Berchtwin, Allebrant, Schilbrant, Be^
cherang.
— 389 —
^Ich kan nit verklagen diflen sohaden und dise grosze not,
daz ich manigon ha<i geladen her in sinen jungen tot.'
2214. Do sprach Herbrant der userlesen: 'ez mag nit anders sin,
ir ist so vil gewesen, der ubeln Sarrassin,
daz ez on grossen schaden nit mohte ergan.
Nun suUen wir begraben die wir verloren han.*
2215. Nit gröszer künde sin gewesen daz weinen und daz klagen.
Man hiez die uz lesen die do waren erschlagen.
Sie wurden an den stunden in daz kloster begraben,
do hies man die wunden binden und laben«
2216. Ez kund nieman gesageU} wie sine dienstman
Wolfdieterich begunde kle^gen, jeglichen er do nam
sin hopt an den arm und kust in an den munt.
Die begrebde nam ein ende an der selben stunt.
2217. Nach der selben swere fort man in von dan,
uf ein refPentore und manigen stritmüden man«
do was die koste bereit manigem künen tegen,
nach ir groszen g-rbeit wart ir wol gepflogen.
2218. Do sie die tische hingetaten, fürwar so wissent daz,
die herren giengen zu rate, wie sie dem beiden Tarias
gelonten der note, die er in het getan.
'So sullen wir in töten,' daz riet do manig man.
2219. Do sprach Herbrant : 'den rat wil ich nit geben,
waz hülf uns alle sande, daz wir im nemen daz leben ?
domit werden wir nit ergötzet unser s groszen schaden,
e daz er werde geletzet, so sullent ir in für uch laden,
2220. Und heiszent in sweren und euch sine man,
des klosters ere zu meren. Wil er des abegan
daz er dowider wil streben und ander sine man,
so sullent ir in nemen daz leben, wend sie sich nit tofen lan.*
2213,3|?. unz an minen tot w. 4. jungen BC. fehlt A. 4ß. zu diser
grossen not. 8215,1. Mit Ä. [sin] wesen w. 2216,3. in] es BC, Be-
sunder in die hende er kuste in also tot &c. 4. — ende sie giengen mit
grosser not to. 2216^. In ein refentor mit den forsten gut w, 2. ging
manig ritter zwor, den tioste man den mut fo, renenteil Ä, reffentore B,
reffter C, renentor a, refentor &, refendall c, reventer d, 2219,2. [sande
w] W, daz] sin A. 4. werden] sin w. wir nnergetzet w.
— 340 —
2221. Do ward von den besten do zu in gesant.
die ungetöften geste braht man do zu hant.
waz ir do was gefangen, der beiden und sine man,
die kamen gegangen für die fürsten lobsam.
2222. Do sprach Wolfdietericbe zu dem beiden Tarias :
^ir müssent sterben alle gliche, ir swerent mir denn daz,
ir und die üwern, die ir uf uns band geladen,
daz ir dem kloster wellent fürbaz leben one schaden,
2223. Und sin ere zu meren, die wil ez mag gcstan,
und alle kristen werdent. wend ir des abe gan,
daz ir uch nit land töfen und Ihesus gelaubcn han,
so müszent ir alle sterben, so vil wir uwer gefangen han.'
2224. ^Mag ich mich domite gefristen, sprach der beiden do,
also wirde ich kristen, daz gelob ich also,
daz ich es gerne folge und alle die min.'
Do sande er zu lande nach manigcm Sarrassin.
2225. Do sante der beiden boten über alles sin laut.
Do komen die besten alle do zu hant,
die in weiten neren. do hub sich gros klagen,
sie musten alle sweren, daz sie dem kloster ane schaden
2226. ümmer weiten leben, die wile ez möhte gestan.
Do wart der tof geben manigem heidenschen man.
Do fiiren sie heim zu laude und hielten kristen e,
wider die kristenheit gesazten sie sich nummer me.
2227. Do die beiden alle gliche geschieden do von dan,
do gieng der junge künig für sinen vater stan
mit Herbrande und mit den höhsten allensant,
sie gerten heim zu lande. Do gewert er sie zu hant.
2221,2. Nach ir kargen gesten w. 3. Den krmig do gefangen und
sehzig siner man w. 2222,S. D»z ir. 4. [furbaz C]. 2223,3. [land] Ä,
4. ir] sie Ä, so v. w. u] die wir A, 2224,2. Also] so Ä, 2225,3. neren
w] eren TT. klagen W] kraden w. 2227,1. beiden] herren 0. 2. d. j. k.]
Hagdieterich Cto. 3. und manigem tegen loblich w. 4. begerten Ä, urla-
bes heim W. Do sprach Wolfdieterich w.
- 341 -
2228/Daz urlap gib ich uch gern, lieber sun min.
Ir sullent des nit verbem, wanne ez müge gesin,
ir sullent mich in dem jare einest hie gesehen.'
Do gelopten die fürsten zware, daz sie ez lieszen geschehen.
2229. Got geb daz wir uch lange gesunt noch finden hie.* f
Mit ungefügem trange manig ritter für in gie
und namen urlap dannen zu Wolf her Dieterich ;
daz gab er sinen mannen und bevalch in römisch rieh,
2230. Und euch iren herren den kunig Hugdieterich, f
und daz sie hielten in eren den edeln künig rieh :
also sullent ir och herwider, her sun, han uwer man.*
Do fielen in die trehen nider, do sie schieden dan.
2231. Do gieng für Wolfdieterioh der junge Hiltebrant :
herre gend mir einen schilt, daz ich durch die laut
mich nit dürfe schämen, dri wolfe von golde rot
die wil ich durch uwem namen füren bisz an minen tot,
2232. In einem felde grüne, darumb ein ring bla.*
der edel fürste küne gab im daz wafen da«
in köstlichem dinge brahte man ez im zu hant,
Von den Wolfen und von dem ringe ^wurden die Wtilfinge genant.
2233. Alle die von dem geschlehte kamen die farten auch den schilt.
Do sie urlop genamen zu dem fürsten milt,
do foren die herren heim in römischu laut
und büsseten den ir not, die man in arbeit fant«
2234. Die selde begunde uf sie horden, die sie hetten erstrept.
Wolfdieterich in dem orden so götlichen lept.
Wo ers mohte verbringen, got er manigen dienst getet
an maniger hande dingen mit fasten und mit gebet.
2235. Ez duhte in alles zu ringe ; er truete die Sünden sin
nit zu büszen mit den dingen, er bat die brüder sin
2228,1* miner Ä. herre und snn min w. 2. [des] Cw. enbem w. 3. in
dem] alle Cw. 4. fürsten klare : herre daz sei geschehen w, 2229 u, 80
fehlen W. 2231.2. schilt und ein waffen W. 2232,3. zu der h. A.
4. die] siedlet 2234,1. die hetten sie k7. 3. vol bringen J?k;, gefügenO.
2235,1. die] der ± 2. [zu C\.
— 34S —
mnb ein busze swere, daz er in einer nflfht
siner Sünden würde lere, daz ward sohiere gedabt.
2236. Die münche richten ein bare . in dem münster dau^
den edeln fürsten klare hieszen sie darzn gan,
daz er damf sesze alleine und die nalit lit.
ez wer gros oder kleine, er büste siiie sunde damit.
2237. Daz tet er willigliobe ; do der tag ein endel nam,
do sas er uf die bare, der fürste lobsam.
Mit allen den, die er vor ie zu tode erschlug,
mit den muste er die naht vehten, do het er leides genug.
2238. Wem er ie zu leid getan hette, der kam im fintlict genug,
ez hal also ein bette, so er ih sie schlng.
er kam von in allen die naht in grosze not,
wann die in hotten bestanden, die vorhten nit den tot.
2239. Daz treib Wolfdieteriche ein winterlange naht,
mit mänigem toteü er bitterlichen faht.
von müde und von hitze ward iln des nahts so we,
daz har uf dem hopte ward im wis also der sue.
2240. Do die mönche zu der mettin des morgens weiten gan,
die geiste alle hetten in do erst verlan.
im was geswunden, er lag da für tot.
die mönche an den stunden hetten ab im grosze not.
2235,8 in fehlt Ä. 4. erdaht BC. 2236,2. klare] ziere Ä. 3. das er
daruff ein naht litte c. zu ändern unz d. n. 1. Vgl. Herbort 8125. 2237,3.
[vor] Ä. Alle die er vor BÖ. Die er ie zu tode geslug, die komen gewafent
dar w. 4 fehlt S, Mit den her die naht arbeite genug C Mit den her er
arbeit genug und sas uf der har w.
5 — 8. Sie gaben im widerstrit stösse und mangen slag,
Waz er bi siner zit e herter stürme Jrflag,
Daz was ein wint gegen disem, er het in sinem wan,
daz er tusent risen lieber hette bestan. to.
2238,1. er hette getan zu leide C. Wem er ie schaden getete w. *— im
fehlt A. 2. becke G, 3. Sie hrahten in die naht in angst and in not BG.
4. die er hette A^ er die hette B. 2239,1. ein wejennacht lange nacht B.
3. Von grosser ser und hitae BG, 2240,1. do zu A, [des morgens] W,
2. [in] A. was sere C.
— 343 —
2241. Sie sprachen alle gliche: 'ach wie ist ez gefarn.'
den herren sie uf hüben, dennoch was er warm,
er kam wider zu kreften do er ward gelabet ;
des loben wir got von himel, daz ir uwer sünde gebüszet habet.
2242. Also was er dannoch in dem kloster sehzehen jar.
er diente got mit flisze, seit und dig buch furwar.
Die engel an sinem ende fürten die sele dan
zu got an missewende. also müs ez uns allen ergan.
Amen.
2241,1. ach fehlt A. 2242,2. er d. unserm herren [m. fl.] A,
1. 2. Von dem trost kam er zu kraft^ das ist allez war.
Er was in der bruderschaft dannoch sehzehen jar. w.
3. Daz die A, sele zu gote dan w. 4or. Hie (Do) mit nimet (hat) daz buch
ein ende TT. allen] ouch Cw,
Verzeichniss der Namen.
k.
Ackers, Festung St. Jean d^Äcre. 938.
Alebrant, einer der Söhne Berchtungs
1988, 2102, 2212; er erhält Brabant ?
2168.
Alezandri, Älexandrien in Egypten,
1395, 1681.
Alt Troye siehe Troye.
Altenfelse, die Burg TresionSj 662,
747, 750.
Amelhete siehe Bumelher.
Amie, die Tochter Wemhers, die Frau
Herebrands, Mutter Uütehrands,
1451, 2074.
Anzius, der Vater Hugdieterichs, 9.
Appolle, 842, 1350.
Artelai siehe Betli.
Artfels, ein Zwerg, 747 (Ortvels, Or-
tolf) 733.
Atins und Atnis, Athen, 273, 1996.
B vgl. P.
Babilonie, 271.
Baldemar, ein Biese, 1354.
Baldewin siehe Bettewin.
Belamont (Palmut, Pelemunt), ein
Heide auf der Burg Trojemunt, Bru-
der des Olfan, 396, 436, hat das hemd
S, Jergen, 448.
Belian, relian, der Sohn des Königs
Grippian von wilden Bussen 344, tm
Messerwerfen von Berchtung unter-
wiesen, hat eine Toöhter MarpcUi
1067; setne Bura zu Buden 1060.
Berchther, einmcu für Berhtung tm
Beim 57.
Berhter, einer der Söhne Berchtungs,
1988; erhält das Land zu Meran
2101, fäUt 2212.
Berhtimg, einmal Berchther, Herzog
von Meran, hei Anzius 60 Jähre
lang erzogen, lebt dritthalb hundert
Jähr, 9, 10. Er wird zugbart ge-
nannt 369, 2042, hat grosse Beisen
gemacht 17 ; war in Sälneke 27, 58,
er hat das Messerwerfen von König
Anzius gelernt und dieser gab ihm
eine edle Herzogin zum Weibe 12.
Wegen Meiner Dinge mit Anzius
zerfaUen kam er zu den Bussen zu
König Grippian, dessen Sohn Belian
er im Messerwerfen unterwies, vor
achtzig Jähren 1210, aber bald kehrte
er zu Anzius zurück, der ihm ster-
bend seinen Sohn Wolfdieterich em-
pfahl. Er hat 16 Söhne; genannt
werden 488, 528, 532, 1466, Here-
brant, Hache, Berhtung, Berhtwin,
Berhter, Schiltwin, Alebrant, Schilt-
brant, Lichtwin (? 2102 A). Herman ?
1940 A.
Berhtung, einer der Söhne Berchtungs,
2168, erhält Kärnten 2101, 2212.
Berhtwin, einer der Söhne Berchtungs,
1983, 2102, 2168, erhält Sachsen?
2212.
Berille, die Schwester Tresians 722, 735.
Beme, Verona, 1564, 1638, 1678, 2099.
Betli, ein Bäuber, 851.
Bettewin, ein Bäuber, 845.
Beyerlant, das Schwert des Heiden
Treferis 1010.
Beyern, Bayern, Peyern, 2, 307,888, 1849.
Bigung od. Bibung, ein Zwerg, 441, 432.
Billung, ein Bäuber, 853.
Bimrock siehe Bumrock.
Bitterolf, Pitrolf, ein Bäuher, 846.
Blibort, ein Land SSO. Varianten IjM-
bort, bibenporten; vielleicht lilien-
porten, wie in WSab. die Burg
Berchtunas heisst.
Böge, ein Bruder Wolfdieterichs, 261,
537.
Brabant, 2102.
Brisach, Prisach, Breisach 2100.
Brumfart, ein Oheim des Biesen Velle,
789.
Buden, Bidens, Binden, eine Stadt bei
den Bttssen, 1060.
Bumrock, 2151. Wahrscheinlich ist
e Tgl. I.
CecüiganlMit 1828, 1776. 1873 w.
Sant Cristiiieii sfi 1549; ich finde nir-
gends, äms der Qardasee so genannt
D Tgl. I.
Daniel 1659. -
Delflan, ein Seide, des Königs Schtne-
sttrsOin, 983, 1001.
Derfiant, siehe Terfian.
Pierolt, ein Heide, 993.
Dietiich als Name Wolfdietrichs, 1655.
Dieterioh von Beme erschlägt SO Jahr
später einen Drachen 1678, 2099.
DQiiDger lant 1849.
ReVeleit, Name eines Riesen 1657.
Eckhart, Sohn des Hache, geboren in
SreiswA, 2100.
Eichstett 2. 4.
Eilsaa, ein Sohn Herebrands, 2109.
Else, die rauhe, 509; wohnt in Alt-
troja 530, von einer Sti^mutter ver-
flucht, 550 ; sie badet im Jungbrun-
nen, 557, und heisst dann Sigewinne.
Ernst, Burggr^ 2U Gtiimuie, beteirthet
WoVdieteriäi mit Frau und Tochter,
866.
Eaclielbach, Wolfram Ton — 969.
r. T.
Teile, ein Riese, 789, 776,1 w.
Franken, 1849.
Frankrich, 1873. Wandelbar fföniy oon
Frankreich.
Fridebolt 1873, König von Kriechen,
oder nocA v> von Ceciligen.
Froiimt, Reiterin der Sigewinne,
674, 774.
Galitze, eine Markgräfin von Q. 220,
223, 260.
Garten, der Wohnsm Otnits, 302, 572,
1564, 1638, 2065. 2098.
Oartense, d«r Gardaaee 1764.
Ger, ein Heide, 932.
Gerwart, Herzog bei Otnit, 306 ; er wiU
die Kaiserin durch Trug gewinnen,
1691, 1762; gewinnt Wmiietriehs
Suld, 1916.
I Gramaliet, Pförtner bei SätoH, 1083,
1116.
Orimare, 865, die Burg Ernst»; stras-
Grippian, König der wüden Russen, -f- i'^>^'
~mefRelian% 843. "^ "^
Hache, ein S'oAn Berdttvngs, 506, 525,
1324, 1938, 2100; erhätt Rreisach;
sein Sohn EclAarl. Sem Zorn 1987.
Hartman, Graf, Bruder Sermanns,
1705, 1719, 1736, 1922, 2069, 2097.
Helmnot, Graf von Tvscan, 1841, 1870,
hatte schon Otnit gedient 1876.
Helmachart, ein Bäaber, 849 (Helfart,
Helm achrot).
Herdegen, ein Ritter in Salneck, 48.
Herebrant, ein Sohn Rerchtungs 505,
1324, 1940, 2092, 2098; seine *>o«
Amte, seine Söhne Hiltebrant, Nere,
Eilsan, seine Tochter Mergart, 2108,
2182.
Herman, Graf von Tttscan, Bruder
Sartmanns, 1447. 1703, 1931, 2097.
Herman, Graf hei Otnit, ein anderer ?
Hilteburg, die Tochter Walgunds, Qe-
mahlin Sugdietrichs, 22fig.
Hiltegunt, angenommener ^fame Sug-
dietrichs, 62.
Hngdieterich, Sohn des Ämius, Vater
Wölfdietrichs, Tßg.
Hngdieterich , Woq^dieterichs Sobn,
2lOTflg.
Jeriiialem ,
dllflg.
Sant Jörge,
Wo^d.
geschrieben Ihernsalem,
Jerge, ein Fürst, hebt
> der Taufe, 220. 223;
Bote König Walgunds, 225, 226. 229,
232, 241; wirä^ von Wolfd. ange-
rufen als Tat^paOu, 1241.
Sant Jörgen arm, die Meerenge von
KonstanUnopel, 529, 1308.
Sant JQrgen hemde, 448, ist von dem
Seiden Belamont in einem Kloster
gefunden morden; Wolfd. zieht es
an und ist dadurch vor allen Waffen
sicher, 570 (er ist vieiss wie der
Schnee 1219). 1237, 1241, (1646).
Sant Jörgen m&nater. ^917.
Sant Jörgen oiden 2123.
— 346 —
Joehfrit, Könin ton Bpangen, 1372.
Sant Jobans alter, 2038, 2126.
Jörn» 1660.
Juppiter 842, 1004.
K.
Kernten 2101.
Kölne 1849.
Kriechen 97». Di von wilden kriechen
591, 624 u. V. sowohl der krieche als
der kriechen, 892, 907. kriechenlant 2.
kriechenrich 9.
Kunstenopel 7 t*. v, Daßr 2004,4 a
Gumpestelle.
L.
Lamparten 1420 t^.t?.
Lampartenlant 888. Lampar ter lant 630.
Lateran 97, 307.
Liebegart, die Königin zu Salnecke,
21 flg.
Liebegart statt Sidrat in YZ.
Lnnher (Lvnher, Linner, Buner) ein
Eiese hei Belamunt 472.
H.
Machemet, Machomet 842, 1004, 1147.
Maria 686, 1165, 1319.
Marpali, die Tochter Belians, lOQSflg,
Marsilian, König in CecUigenlant,
ISUflg,
Martifel, ein Land der Heiden, 1054.
Medelbolt (Meldebolt), ein Gott der
Heiden, 842, 1004.
Meilan, Mailand 1444.
Meran 10, 2101.
Mergart, Tochter Herehrands, 2109.
Merzian, ein heidnischer König, 1001.
Messefride(Mefridiim, Müssenburg) eine
Hafenstadt in Italien. Manfredonia?
889.
Mortgran 853, ein Bäuber,
N.
Nere, Bruder Hüdebrands, 2109.
Noe 1658.
Olfan von Babilonie 271, 398.
Olfan, Pörtner bei Belamunt 460.
Qrtwin, ein Bäuber, 848.
Osteriche 838.
Otnit, Kaiser zu Garten, 302; hat
einem heidnischen König über dem
Meere seine Tochter Sidrat entführt
303, verlangt Zins von Htigdieterich,
56Bv 567, 570, 698, 751. Sein Sdime-
gervater hat ihm zvBci Drac^ien, einen
Riesen und Biesin geschickt, 775.
Otnit erlegt dm Biesen Velle 788 flg.
U7id die Biesin Bunze 811; hilft
einem Elefanten^ weü er eiinen Ele-
fanten im Wappen fuhrt SH; sM^
unter der Zauberlinde ein und wird
vom Drachen verschlungen SiS fig.
Seine Stärke 1562. Sein Schwert
1661, 1680 s/<?he Rose. Seine Brünne
1688, 1808. Sein Schilt 1849. Otnit
wird bestattet, 1866.
Otnit, des alten Otnides Halsberge 1490.
r.
Palacker .2151; wahrscheinlich entstellt
aus Wolframs Baldac; doch siehe
Palakers hei Klingesor, Hagen, M.
S. 2, 18.
Sant Pangrazien 570, 1219. Z712.
Pulle 97, 889. Süditalien. Äpulien.
E.
Rin, Bhein, 2100.
Rom 97, 307, 2064.
Römsche lant 2127.
Römsche rieh 2118, 2197.
Rome die milte 1435, die wise 1438.
Rose, Otnits Schwert, 794, 803, 804.
Z712.
Rotolf, ein Bäuber, 850.
Rumelher, ein Bätiber, 843, 856.
Rünze, eine Biesin, Weib des Velle,
796. (776,2 w).
Russen 343, 1060. Bussland.
Sahsen 2102.
Salnecke, Thessalonich, 21, 1655.
Schadesam, der Name des Brachen,
1598, 1613.
Scham, Name eines Gebirges ? 1442,4 1(?.
siehe Wörterbuch fram.
Schiltbrant, ein Sohn Berchtungs,
2212, 1941.
Schiltwin, ein Sohn Berchtungs, 2212.
Schudig, ein Heide, Merzians Bruder
1028.
Sibilla 1151,2, ein Buch Ton der alten
Sybilla.
Siirai, Otnits Gemahlin, 304, 576, wird y. Vj/Ia
^ Wolfd. Gemahlin. Sie heisst in YZ ^»/,3
Liebgart.
Sidrat. die Tochter 2107 (auch diese
heisst Liebp^art in T.)
Sigewinne (Sigeminne, Sigmunda) 608.
— 347 —
Sippen, ein Hafenort in Italien, das
(Ute Sipontum? zn sippon an die
habe, 323, 324, 571. Dagegen 357
reite;t man von Meran zu Sippen
(Open, Egpan) in daz tal. Man
"könnte dcä)ei an Eppan in Tirol
denken; da jedoch fortgefahren wird
af zagen sie die segel, so sieht man,
da,s8 auch an dieser Stelle Sippen
cm Hafenort ist; vermuthlich ist in
daz tal desBeims wegen am an die
habe gemacht.
Spangen, Spanien, 1872.
Spire, Speier, 1849.
Swaben 307, 888, 1849.
I.
Tagemunt, ein Kloster, 1.
Tarias, ein König der Heiden, 2134.
Terfian, Derfiant, ein Gott der Heiden,
842, 1350, 2196.
Terfis, die Stadt Treyiso, 1443.
Titschal, Ditschal, ein Kloster, 2122,
2157.
Tiusch, deutsch, tiusche lant 1570,
tusche brüder 970. tatsche hus 938,
tütz 1776.
Tuschgan, Tusgan, 97, 307, 889, 1447.
Treferis, ein Heide, 1004.
Tresian, Trisian, Trusian, ein Biese,
mflg,
Trojemunt (Trimnnt), die Burg des
Heiden Belamunt 396.
Troje, alt, 530, 555, 616, 627, 665.
Trutlint, Frau und Tochter des Burg-
grafen Ernst von Grimore 869, 887.
W.
Wahsmut, Wolfdietrichs Bruder, 261,
537 flg.
Walgunt, König in Salnecke, 21.
Sant Waltburg 4.
Wandelbar, König von Frankreich,
1873.
Welsch, 1776.
Wemher, ist der Heide Ger, Wolf'
dietrichs Freund, 935.
Wernher, ein reicher Bürger zu Terfis,
1445.
Wemheres marke 1445.
Westefaln 2029.
Westeriche 2097.
Widergrin (Boldegrin), ein Bäuber 844.
Wilher, ein Biese, 407.
Wolfdieterich; at*ch Wolf her Diete-
rich, 222, 454, 1656 flg. Wolf her
Dieterich wie ein Compositum be-
handelt- also her ohne Flexion.
Wolfhart,' 2109; der Sohn der Mer-
gart; der Vater ist nicht genannt.
Wolfram (Olbraim), ein Bäuber, 852.
Wolfram von Eschelbach 969.
Worms 1849.
Wulfin, ein Graf, 220, 227, 363.
Wülfinge 2109.
Y.
Ypper? 330 bi der Ypper dan. (bi der
Etsch hindan ? Ypperland daz lit in
Vngernland in der aiten Vorrede des
Heldenbuchs 73.
Verzeichniss merkenswerther Wörter.
Abkürzungen.
A, B, C, a, b, c, W, w, X, Y, Z, Za, Zb, Zc siehe Eifileittmg.
Ben. das mittelhochdeutsche Wörterbuch.
Ortn. Ortnit in Hagem Heldenbuch 1855; EttmüUers Ausgabe wird Ettm.
Mones mit Mone, die Handschriften, ausser der Wiener und WinähcLger,
wie beim Wölfdieterich angeführt,
WSab. WolfdieUrich in Hagens Heldenhuch 1855, I, S, 71—151.
A.
ä, öfters zur Verstärkung am Impe-
ra<w,valia 406,1. höra 1716,1. springa
1810,3. swiga 99,4. 201,3. warta 576,3.
— jara 1783,1 ftc. neina s. nein.
ab, Fräpos, 77,3, 579,3. 712,4. 1636,1.
1827,3. 2143,1 erschrak ab. 2145,3.
2146.3 ab siner rede mir graset.
2147,2 ab im sie truwent.
ab beren, abhauen^ 419,2 dich möhten
han abgebert.
ab schiezen 1071,2. ab schroten 794,3.
803,2 ab geschriet.
' ab ziehen, landen, 1920^4 sie zagen
abe, sie landeten,
abewank. 1663,2 daz swert tet nie kein
abewank, es brauch nicht,
abspräche, Unterredung mit einem Un-
sichtbaren, Ortn, 234. Ettmüller
hat asprache, Mone anspräche.
ache für ouch, nur einmal, im Reim.
2168.4 Bw.
äffen, zu Narren machen, Ortn, 441,4.
ahi, Interj. 1 624,2 w.
aht, proscriptio. 1707,4. aber 1794,4
daz wer user aht, das wäre uner-
laubt,
ahten, zahlen, 2211,3.
ahtende, ahteste, ahste, octavus. 850,5.
851,1. mndrl. achtende, achtenste,
nndrl, achtste; doch siehe auch
Weinhold, alemann, Gramm. S. 309.
alles, Adv, immerfort. 467,4. 1020,3.
1852,3. 2135,4. WSab, 150,3.
allgerihte, Adv, gerade aus. 733,4.
allewegen, Adv. immer, 1777,2. alwe-
gen 1509,2.
aloe, lignum aloe 1405,3, ^ allen
Handschriften entstellt.
ambaht, st, N. Amt, Gottesdienst, die
Messe, 1480,3.
ambahtlüte, Beamte, 1355,2.
amie. 874,2 des Wunsches amie, vergl,
Wigal, 7906, die Freundin des Wun-
sches, d. h. diejenige, die aXle er-
wünschten Eigenschaften besitet,
an, Grossvater, siehe enlin. alter an,
Urgrossvater, Ortn. 597,3.
an, Fräp, Adv. s, an grinen, an kifem,
an schilchen.
an gen, 1076,2 die naht get mich an,
die Nacht überfällt mich,
anhören mit Accus, 755,2 er mohte
anhören den alten Tresian, zu dem
alteti Tr, gehören,
an klagen, anfangen zu klagen, 1865,3.
an liegen, auf einen lügen, ihn fälsch-
lich beschuldigen, 200,3.
an sloufen, Ortn. 205 do slauft er an
die ringe,
ange, Thürangel. 103,2 die tür stet an
dem angen, sie steht weit offen^ ß.
Schmeller unter angel.
angel, dasselbe. 10SU,4 die porte bisz
an den angel wite ward ufgetan.
Ortfi. 206,1 daz tor unzanden ang^el
er auf mit zorne warf,
anger, Grasplatz. 1022,1. 1037,2 u. t?.
aber 997,4 geschlagen uf den anger
e/uw merkensioertlie Bedefmart,
aptgötte. 450,4. 818,3 statt abgöte.
äptisse, Aeptissin; die alte richtige
Form nur in A, die andern ep-
tissin.
arbeitselig, 1152,3.
arztleute, WSab. 556,3, bei Kaspar 212
ertzellent, wahrscheinlich erzliute,
Bergleute, Ben, 1038.
aventure, ein Abentlieuer 977,2. 1068,8
— 349 —
u. ö. stolze av. 1138,4- siehe klu^.
1283,1 alle aventure ward do nit
gespart. Das Btich, auf welches sich
der Dichter beruft 1025,2. 1040,1.
balmat. 63,4 von balmat und von sidin,
sif^ paknat. hei Ben., wo nur Be-
lege aus Wolfram.
ban. 352,3 die stelle ich dir zu ban,
als Aufgebot zum Krieg. Or^w. 327,4
mit disem besemreise wil ich ew
slahen den ban. Ettm. zeslahen den
ban. Mone S42 mit minem besemrise
entslahe ich uch den ban. C. mit minem
besten rise entschlah ich uch den ban.
Ganz anders AB. und minen scha-
den grossen den ich genumen han.
Vergl. Kaiserchr. der bäbes ent-
sluoc im den ban und andere Stel-
len bei Ben. unter entslahen. Vergl.
Ortn. 328,3 swem ich mit disem
reise {A mit minem zwige) slach
einen slag. siehe Grimm. M. A, 126.
133.
baneken. Ortn. 7 also der degen edele
gepanket het den leib.
baner, banier, Fem. Fahne. 980,2 eine
rote baner. 998,4 under der banier.
Ortn. 298 under einer panier — auch
Neutr. banner ^1924,3 einem banner.
barel, Tonne, Flasche. WSab. 442,2 an
dem satel hangend vol weines zway
parel.
barkenaere, Schi/fscapitän. Ortn. 250.
252. Die andern Handschriften ver-
meiden das Wort.
barn. 1) Masc. Held. 1308,3 der ellen-
triche barn. 1710,4. 1280,3 vor dem
künen barn. 1302,3 der küne barn.
1441,4' küne ob allen barn. 2) Neutr.
Sohn, Kind. Hugdieteriches barn.
730,1. 982,3. 1304,3. 1582,1. 1903,4.
harte, breites Beü. 1674,2 ez schneit
also ein harte.
hast, Superl. von baz. 67,4.
hast, Neutr. Binde. Ortn. 206 als daz
faule past {A ein fules hast.)
bataile^ Schlacht, m/ndrl. bataelje.
WSäb. 400,3 vor starker pataile (so
statt patane zu lesen) hub sich vil
ofte not.
befiln, mit Accus; zu viel dünken.
179,3. 728,2. 1296,1. 1372,2. 1421,2.
began, sich, sich ernähren, 1565,4.
beginen, zu verschlingen drohen, den
Machen gegen einen aufsperren,
WSab. 101,3 yegliches wolfes munt
das kindelein beginte.
begrebde, Fem., Begrabniss. 2216,4.
begrifen, 390,4 do begreif sie die
naht. 823,3 der schlaf het in be-
griffen.
behaben, erhalten, erretten. 2141,3.
den orden ritterlich behaben. 2147,3.
790,3. — zurückhalten 767,1.
beholfen sin, behülflich sein. 1949,4 1(7.
daz ir mir went beholfen sin. Ben.
1,682. Gramm. 4,70.
beige (boia) Fessel, 543,2. 1968,2.
beizen, jagen mit Hunden, 617,3 bei-
zen mit den hunden.
bekumen. 695,4. 807,4. 871,4. 977,1.
1523,3. 1598,4. 1781,2.
benemen. 430,1 biz in die naht benam.
1308,1 (wo im für in). 1651,3. ver^l
Nib. 2141,1; bis die Nascht sie hin-
derte. — 1120,1 Dis mas ward be-
numen, das Essen wurde verzehrt.
berenhut, Bärenhaut. 900,4 Kleider
von B. Das Wort fehlt Ben.
beriessen, beweinen. 2141,1.
beriszen, beschützen. 516,2 er wolte da-
mit (mit dem Schwerte) berissen sin
eilf dienstman. Nach B ist bereisen
anzusetzen zu ahd. reison, disponere,
regere ; ist berisen richtig, so gehört
es zu rls, Scepter. Aber w berissen
han deutet auf ein starkes Verbum
zu rize, reissen.
berün, Ferle. 1392,4. 1107,4.
bem, st. V. tragen, bringen. 1409,4
er birt.
bem schw. schlagen. 860,2 uf in sie
berten. abbern s. ab.
beruwen (beriuwen), verd/riessen , är-
gern. 1742,3 in het die fluht beru-
wen, die Flucht hat ihn geärgert,
er hat die Flucht bereut.
besachen, besorgen, 507,1. 517,1.
beschäm, sich. 2180,1.
beschehen, 797,1. 1576,4.
beschlagen, bedecken. 238,3 manig rit-
ter ward beschlagen mit golde. 62,2.
2077,2.
beschönen, 2119,2 daz lant ward be-
schönet.
bestan. WSab. 287 des bestät nu lützel
mich. Man könnte nach dem Zu-
sammenhang übersetzen: vom Reiche
ist mir wenig geblieben. Aber in
diesem Sinne müsste der Datin mir
stehen. Vielmehr: das geht mich we-
nig an, es liegt mir nicht viel daran.
Gramm. 4,238.
betagen. 549,4 wie dir min lip zu hasse
ist betaget, obgleich dir mein Leib
hässlich erscheint. 644,4 min kum-
mer, der mir so vü ist betaget,
— 340 —
2221. Do ward von den besten do zu in gesant.
die ungetöften geste braht man do zu hant.
waz ir do was gefangen, der beiden und sine man,
die kamen gegangen ftlr die fürsten lobsam.
2222. Do spracb Wolfdieteriche zu dem beiden Tarias :
ir müssent sterben alle glicbe, ir swerent mir denn daz,
ir und die üwern, die ir uf uns band geladen,
daz ir dem kloster wellent fürbaz leben one scbaden,
2223. Und sin ere zu meren, die wil ez mag gestan,
und alle kristen werdent. wend ir des abe gan,
daz ir ucb nit land töfen und Ibesus gelauben ban,
so müszent ir alle sterben, so vil wir uwer gefangen ban.'
2224. ^Mag icb micb domite gefristen, spracb der beiden do,
also wirde icb kristen, daz gelob icb also,
daz icb es gerne folge und alle die min.'
Do sande er zu lande nacb manigem Sarrassin.
2225. Do sante der beiden boten über alles sin laut.
Do komen die besten alle do zu baut,
die in wolten neren. do bub sieb gros klagen,
sie musten alle sweren, daz sie dem kloster ane scbaden
2226. Ummer weiten leben, die wile ez möbte gestan.
Do wart der tof geben manigem beidenscben man.
Do fiiren sie beim zu laude imd bielten kristen e,
wider die kristenbeit gesazten sie sieb nummer me.
2227. Do die beiden alle glicbe gescbieden do von dan,
do gieng der jimge künig für sinen vater stan
mit Herbrande und mit den böbsten allensant,
sie gerten beim zu lande. Do gewert er sie zu baut.
2221,2. Nacb ir kargen gasten w. 3. Den krmig do gefangen und
sehzig siner man w. 2222,3. D»z br. 4. [fiirbaz C], 2223,3. [land] A,
4. ir] sie Ä, so y. w. u] die wir A, 2224,2. Also] so A. 2225,3. neren
w] eren TT. klagen W] kraden w. 2227,1. beiden] herren C. 2. d. j. k.]
Hugdietericb Cw. 3. und manigem tegen loblicb w. 4. begerten A. urla-
bes beim W. Do spracb Wolfdietericb w.
- 341 -
2228. 'Daz urlap gib ich uch gern, lieber sun min.
Ir sullent des nit verbem, wanne ez müge gesin,
ir sullent micli in dem jare einest hie gesehen.'
Do gelopten die fürsten zware, daz sie ez lieszen geschehen.
2229. Got geb daz wir uch lange gesunt noch finden hie/ f
Mit ungefügem trange manig ritter für in gie
und namen urlap dannen zu Wolf her Dieterich ;
daz gab er sinen mannen und bevalch in römisch rieh,
2230. Und ouch iren herren den kunig Hugdieterich, f
und daz sie hielten in eren den edeln künig rieh :
'also sullent ir och herwider, her sun, han uwer man.*
Do fielen in die trehen nider, do sie schieden dan.
2231. Do gieng für Wolfdieterich der junge Hiltebrant :
herre gend mir einen schilt, daz ich durch die lant
mich nit dürfe schämen, dri wolfe von golde rot
die wil ich durch uwem namen füren bisz an minen tot,
2232. In einem felde grüne, darumb ein ring bla.
der edel fürste küne gab im daz wafen da«
in köstlichem dinge brahte man ez im zu haut,
Von den Wolfen und von dem ringe wurden die Wtilfinge genant.
2233. Alle die von dem geschlehte kamen die farten auch den schilt.
Do sie urlop genamen zu dem fürsten milt,
do faren die herren heim in römischu lant
und büsseten den ir not, die man in arbeit fant.
2234. Die selde begunde uf sie horden, die sie hetten erstrept.
Wolfdieterich in dem orden so götlichen lept.
Wo ers mohte verbringen, got er manigen dienst getet
an maniger hande dingen mit fasten und mit gebet.
2235. Ez duhte in alles zu ringe ; er truete die Sünden sin
nit zu btiszen mit den dingen, er bat die brüder sin
2228,1. miner A, herre und sun min vo, 2. [des] Ovo, enbern «o. 3. in
dem] alle Ovo, 4. fürsten klare : herre daz sol geschehen w. 2229 u. 30
feUen W, 2281.2. schilt und ein waffen TT. 2232,8. zu der h. A.
4. die] sie die A, 2284,1. die hetten sie w, 3. vol bringen Bw, gefiigen 0.
2235,1. die] der A. 2. [zu C\.
— 34^ —
umb ein bnsze swere, daz er in einer naht
siner Sünden würde lere, daz ward schiere gedabt*
2236. Die münche richten ein bare . in dem münster dan^
den edeln fürsten klare hieszen sie darzu gan,
daz er daruf sesze alleinö und die üatt 11t.
ez wer gros oder kleiüe, er büßte öine sunde damit.
2237. Daz tet ör willigliohe ; dö der tag dn endo nam,
do sas er nf die bare, der fürste lobsam.
Mit allen den, die er vor ie zu tode erschlug,
mit den muste er die naht vehten, do het er leides genug.
2238. Wem er ie zu leid getan hette, der kam im fintlict genug,
ez hal also ein bette, so er ih sie sohhi^.
er kam von in allen die naht iü gtosze not,
wann die in betten bestanden^ die vorhtei nit den tot.
2239. Daz treib Wolfdieteriche ein winterlange naht,
mit manigem toteü er bitterlichen faht.
von müde und von hitze ward itn des nahts so we,
daz har uf dem hopte ward im wis also der sne.
2240. Do die mönche zu der mettin des morgens wolten gan,
die geiste alle betten in do erst verlan.
im was geswunden, er lag da für tot.
die mönche an den stunden betten ab im grosze not.
2235,3 in fehlt Ä. 4. erdaht BC. 2236,2. klare] ziere Ä. 3. das er
daruff ein naht litte c. zu ändern unz d. n. 1. Vgl. Herbort 8125. 2237,3.
[vor] Ä. Alle die er vor BÖ. Die er ie zu tode geslug, die komen gewafent
dar w, 4 fehlt S. Mit den her die naht arbeite genug C Mit den her er
arbeit genug und sas uf der bar w.
5 — 8. Sie gaben im widerstrit stösse und mangen slag,
Waz er hi siner zit 6 herter stürme pfL&g,
Daz was ein wint gegen disem, er het in sinem wan,
daz er tusent risen lieber hette bestan. w.
2238,1. er hette getan zu leide C. Wem er ie schaden getete w. ^^ im
fehlt Ä, 2. hecke C. 3. Sie hrahten in die naht in angst und in not BC,
4. die er hette 4» ^^ die hette B. 2239,1. ein wejennacht lange nacht B,
3. Von grosser ser und hitze BC, 2240,1. do zu A. [des morgens] TF*.
2. [in] A. was sere 0.
— 353 —
feien, nicht treffen, mit Gen. 801,3 er
feite Otnites. 809,3. 1215,1.
felschen, der Falschheit beschuldigen.
364,2.
feltstrit. 962,4.
fener, Fahnenträger 2209,3.
venster. Or*n.317,2diirchhelmes venster.
verfahen. 606,1 die rede mir nit ver-
fallt, die Rede mächt mir keinen
Kummer. 800,3 w. dich kan din man-
heit nit verfahen, kann dir nicht
helfen.
verfeien. 1208,1.
verferen. 2044,4 warumb verferend ir
min sele, warum beunruhigt ihr
meine Seele.
vergahen, sich. 1381,2.
verkiesen, nicht mehr selten. 2209,3 do
sie iren fener verkuren.
verkrimmen, zu Tode kneipen. 156,3 do
wolte mich haif verkrummen (er-
krumen, erkrumet) ich enweiz waz.
verlüppen, verzaubern. 818,3 die linde
was verlüppet. 1221,4 mine messer
sint verlupfet.
vernunst. 1349,2 mit vernunstc: diese
richtige Form ist durch den Beim auf
"kimstG gegen dicHandschriften, welche
vernuntte schreiben, aesichert.
verrouben. 2159,4 sie netten sich ver-
roubet, sie hatten sich durch Plün-
dern der Umgegend verproviantiH?
Das sonst nicht nachgewiesene Wort
ist zweifelhaft, siehe die Lesarten.
verruchet. 840,3 die gar verruchet
waren; eigentlich vergessen, ruchlos,
verrucht. Da vibrigens die Hand-
schrift A verruchent hat, und B ver-
rochen, so kann man an rechan, goth.
j vrikan, ags. forvrecan, expellere, den-
; ken. ags. forvrecen, expulsus ist ge-
nau verrochen; also heimatlos, ver-
bannt.
verrücken. 1046,2 die helmc sie ver-
rukten.
verschulden. 2096,4 wer umb in il ver-
schulte; wer sich ein Verdienst um
ihn erworben liatte. 758,4.
versehen, verhüten 1856, 1 daz wil ich
versehen.
verslizen. 548,4 w daz leben. Das Leben
hinbringen; ebenso daz leben slizen
1517,4. 1695,4 X 1099,4 w;. 1518,3 lü.
vergl. Edda, helreidt 14 vit skolum
okkrom aldri slita saman.
verwegen. 981,1 der held belibens sich
verwag; er hatte den Muth zu blei-
ben: s. erwegen.
verzihen, verweigern, versagen 2095,4.
2104,2.
verzollen, 485,3.
vessel. 718,3 er spielt in von der absein
bisz uf den vessel. vessel scheint hier
statt Gürtel zu stehen ; übrigens liest
A vellen, das ich nidit verstehe.
vier. 23,1 von allen fieren; siehe vier
enden unter ende; von Grossvater
und Grossmutter, sowohl mütterlicher
als väterlicher Seite, — vierorten
Adv. 1977,1 an den vier Enden.
vierteil, Viertel als Maass. 1465,4.
fin. 870,2 daz fine megetin.
fippernater. 1776,'3.
fisselin. 1765,1 ist hier Diminutiv von
vese, Faser; ein Thier nicht grösser
als ein Fäserchen,
fneuden. WSab. 491,2 vor fneaden ward
ir mündel wol dreyer spannen breit,
zu phnase, phnaht. Ben. 2, 513.
volktegcn. 1422,1.
vorbehaben, vorenthalten, 1314,2,
verbürg, 722,1.
vorgäbe. 1478,2.
vram, fort. 1442,4 sie trug in über daz
gebirge fran. Die Lesart a scharn
deutet auf einen Namen, vgl. 1770,3 w.
frech. 1025,1. W der freche, der muthige.
frevelich. 1005,1 frevellche ros, muthige
Pferde. 987,3 hant.
frideschilt, Schutz. WSab. 98,4. Ortn.
409,3.
frien, frei machen. 1740,1 ich frie uch
den lip.
friedel, Gemahl. Zc 595,4.
frilich. 218,1 C jo fiilichen, ja freilich.
frödbere. 678,1. Freude habend; zur
Freude geneigt.
vrowenbilde. 1419,2 w. Die Aenderung
in w scheint aber einen Beim auf
miden herstellen zu wollen^ und dann
wäre vrowe blide zu lesen.
früntholde 1389,2. Wolfd. wird der
früntholde genannt, wofür w der
fürste holde. Man könnte trennen
der frünt holde; ober siehe diu friunt-
holde Lanz. 2126. s. Ben. unter holt.
frut siehe unfrut.
fuderig, eine Wagenlast schwer. 1557,2
einen fuderigen stein.
furch. 2019,4 den er leite in die furch.
t^irker. 1599,4 Aw. an dem fürkere
^zerret er hin min gewant. Das Wort
fehlt Ben. gehört aber zum Masc.
ker , 1 , 799 ; beim Umkehren oder
Fortgäben.
Cl.
gal, Schrei. 805,3 er lies einen gal.
826,2.
23
Verzeichniss der Namen.
A.
Ackers, Festung St. Jean d'Äcre. 938.
Alebrant, einer der Söhne Berchtungs
1988,2102,2212; er erhält Brabant?
2168.
Alezandri, Älexandrien in Egypten,
1395, 1681.
Alt Troye siehe Troye,
Altenfelse, die Burg Tresions, 662,
747, 750.
Amelhete siehe Bumelher.
Amie, die Tochter Wemhers, die Frau
Herebrands, Mutter Hütebrands,
1451, 2074.
Anzius, der Vater Hugdieterichs, 9.
AppoUe, 842, 1350.
Artelai siehe BetlL
Artfels, cm Zwerg, lAl (Ortvels, Or-
tolf) 733.
Atins wnd Atnis, Athen, 273, 1996.
B vgl. P.
Babilonie, 271.
Baldemar, ein Biese, 1354.
Baldewin siehe Bettewin.
Belamnnt (Palmut, Pelemunt), ein
Heide aufdei Burg Trojemunt, Bru-
der des Olfan, 396, 436, hat das hemd
S, Jeraen, 448.
Belian, Pelian, der Sohn des Könias
Grippian von wüden Bussen 344, im
Messerwerfen von Berchtung unter-
wiesen, hat eine Tochter Marpali
1067; seine Bura zu Buden 1060.
Berchther, einmcu für Berhtung im
Beim 57.
Berhter, einer der Söhne Berchtungs,
1988; erhält das Land zu Meran
2101, fäat 2212.
Berhtuiig, einmal Berchther, Herzog
von Meran, bei Anzius 60 Jahre
lang erzoaen, lebt dritthalb hundert
Jahr, 9, 10. Er wird zugbart ge-
nannt 369, 2042, hat grosse Beisen
gemacht 17 ; war in Salneke 27, 58,
er hat da^ Messerwerfen von König
Anzius gelernt und dieser gab ihm
eine edle Herzogin zum Weibe 12.
Weacn kleiner Dinge mit Anzius
zerfaUen kam er zu den Bussen zu
König Grippian, dessen Söhn Belian
er im Messerwerfen unterwies, vor
achtzig Jahren 1210, aber bald kehrte
er zu Anzius zurück, der ihm ster-
bend seinen Sohn Wolfdieterich em-
pfahl. Er hat 16 Söhne; genannt
werden 488 , 528 , 532 , 1466 , Here-
brant, Hache, Berhtung, Berhtwin,
Berhter, Schiltwin, Alebrant, Schilt-
brant, Lichtwin (? 2102 A). Herman ?
1940 A.
Berhtung, einer der Söhne Berchtungs,
2168, erhält Kärnten 2101, 2212.
Berhtwin, einer der Söhne Berchtungs,
1983, 2102, 2168, erhält Sachsen?
2212.
Berille, die Schwester Tresians 722, 735.
Beme, Verona, 1564, 1638, 1678, 2099.
Betli, ein Bävber, 851.
Bettewin, ein Bäuber, 845.
ßeyerlant, das Schwert des Heiden
Treferis, 1010.
Beyern, Bayern, Peyern, 2, 307,888, 1849.
Bigung od. Bibung, ein Zwerg, 441, 432.
Billung, ein Bäuber, 853.
Bimrock siehe Bumrock.
Bitterolf, Pitrolf, ein Bäuber, 846.
Blibort, ein Land 330. Varianten lyli-
bort, bibenporten; vielleicht lilien-
porten, wie in WSäb, die Burg
Berchtungs heisst.
Böge, ein £ruder Wolfdieterichs, 261,
537.
Brabant, 2102.
Brisach, Prisach, Breisach 2100.
Brumfart, ein Oheim des Biesen Velle,
789.
Buden, Bidens, Binden, eine Stadt bei
den Bussen, 1060.
Bumrock, 2151. Wahrscheinlich ist
C vgl. I.
Ceoiliffenl&Dt 1S28, IT76, 1873».
Saut Cristinen afl IH9; ich finde nir-
gends, dass der Qardasee so genannt
D vgl. I.
Diuiiel 1659. ■
DelfloD, ein Heide, des Königs Schvie-
slersohn, 983, 1001,
Derfiant, siehe Terflao.
Dietolt, ein Heide, 993.
Dietrich als Name Wolfdietrichs, 1655.
Dieterich von Berne erschiägt 80 Jahr
später einen Drachen 1678, 3099.
Düringer laut 1849.
RclBleit, Name eines Biesen 1657.
Echhart, Sohn des Hache, geboTen in
Breisach, 2100.
Eichstett 2. i.
Eilsan, ein Sohn Serebrands, 2109.
Elae, die rauhe, 509; icohnl in Alt-
Iroja 530, von einer Stiefmutter ver-
flucht, 550 i sie badet im Jungbrun-
nen, 551, undheisst dann Sigewinae.
Ernst, Burggraf zu Gniaaj6,beviirthet '
Wolfdielerich mit Frau und Tochter,
866.
EscKelbaoh, Wolfram von — 969.
r. \.
VeUe, ein Riese, 789, 776,1 w.
Franken, 1849.
Frankrich, 1873. Wandelbar Ä'öMijf wen
Friilebolt 1873, König von Kriechen,
oder nach w von Ceciligen.
Froinat, Becileiterin der Sigcwinne,
674, 774.
Galitze, eine Markgräfin von O, 220,
223, 260.
Garten, der Wohnsitz Otnits, 302, 572,
1564, 1638, 2065, 2098.
Qaitense, äx Oardaaee 1764.
Ger, ein Heide, 932.
Gerwart, Herzog bei Olnit, 306 ; er wül
die Kaieerin durch Trug gewinnen,
1691, 1762; gewinnt W<^dietrüAs
Muld, 1916.
I Gramabot, Pfärtner bei BeUan, 1082,
1116.
Qrimure, 865, die Burg Emsta; atraa-
Benmnie F.
Grippian, König der wüden Russen, i- i',^
-Tm^Belian^s, 343. ''>;,
Hache, ein Söhn Berchtungs, 506, 525,
1324, 193S, 2100; erhäU Breisaeh;
sein Sohn Eddiart. Sein Zorn 1987.
Hartman, Graf, Bruder Hermanns,
1705, 1719, 1736, 1922, 2069, 2097.
Helmnot, Graf von Tuscan, 1841, 1870,
hatte schon Otnit gedient 1876.
Helraschart, ein Bäuber, 849 (Helfart,
Helmachrot).
Herdegen, ein Sitter in Salneck, 48.
Herebiant, ein Sohn Berchtungs 505,
1324, 1940, 2092, 2098; seine Frau
Amie, seine SöÄne Hiltebrant, Nere,
Eilaan, seine Tochter Mergart, 2108,
2182.
Herman, Graf wn Tuscan, Bruder
Hartmanns, 1447, 1703, 1931,2097.
Herman, Graf bei Otnit, ein anderer ?
314.
mahlin Hugdietrichs, 22 /io.
Hiltegunt, angenommetter mime Hug-
dietricha, 62.
Hagdietericb, Sohn des Äniius, Vater
W(^dietrichs, Tßg.
Hngdieterich , Wolfdieterichs Sohn,
2m flg.
Isenher, ein Räuber, 847.
Sant Jacob ea lant, 807.
Jerusalem , gesdiriä>at Iherusalem,
917 flg.
Saut Jörge, Jerge, ein Fürst, hebt
Wo^d. aus der Taufe, 220, 223;
Bote König Walgutids, 225, 226, 229,
232, 241; wird von Wolfd. ange-
rufen ah Taufpathe, 1241.
Sant Jürgen arm, die Meerenge von
Konstantinopel, 529, 1308.
Sant Jörgen hemde, 448, ist von dem
Heiden Belamant in einem Kloster
gefunden worden; Wölfd. zieht es
an und ist dadurch vor aUcn Waffen
sicher, 570 (er ist weiss wie der
Schnee 1219). 1237, 1241, (1646).
Sant Jörgen münater. ZSIT.
Sant Jörgen orden 2123.
— 346
Jochfrlt, Köniä t)on l^mngen, 1372.
Sant Johans alter, 2038, 2126.
Johm 1660.
Juppiter 842, 1004.
K.
Kernten 2101.
Kölne 1849.
Kriechen 91u.D* ron wilden kriechen
591, 624 u, V. sowohl der krieche cUs
der kriechen, 892, 907. kriechenlant 2.
kriechenrich 9.
Kunstenopel 7 u. v. Dafür 2004,4 a
Öumpestelle.
l.
Lamparten 1420 t^.i?.
Lampartenlant 888. Lamparter lant 630.
Lateran 97, 307.
Liebegart, die Königin zu Salnecke,
21%.
Liebegart statt Sidrat in YZ.
Lunher (L^nher, Linner, Buner) ein
Miese he% Belamunt 472.
H.
Machemet, Machomet 842, 1004, 1147.
Maria 686, 1165, 1319.
Marpali, die Tochter Bdians, lOQSflg.
Marailian, König in CecUigenlant,
lS64flg,
Martifei, ein Land der Heiden, 1054.
Medelbolt (Meldebolt), ein Gott der
Heiden, 842, 1004.
Meilan, Mailand 1444.
Meran 10, 2101.
Mergart, Tochter Herehrands, 2109.
Merzian, ein heidnischer König, 1001.
Messefride(Mefridiim, Müssenburg) eine
Hafenstadt in Italien. Manfreaonia?
889.
Mortgran 853, ein Bäuher.
ü.
Nere, Bruder Hüdebrands, 2109.
Noe 1658.
•.
Olfan von Babilonie 271, 898.
Olfan, Pörtner bei Belamunt 460.
Qrtwin, ein Räuber, 848.
Osteriche 838.
Otnit, Kaiser zu Garten, 302; hat
einem heidnischen König über dem
Meere seine Tochter Sidrat entfuhrt
303, verlangt Zins von Hugdieterich,
Se^H 567, 576, 698, 751. Sem /Scfctcie-
gervater hat ihm ztgei Drachen, einen
Riesen und Riesin geschickt, 775.
Otnit erlegt den Biesen Velle 788 flg.
und die Riesin Runze 811; hi^
einem Elefanten', weil er ei/nen Ele-
fanten im Wappen führt SH; schläft
unter der Zauberlinde ein und wird
vom Drachen verschlungen Sl^flg.
Seine Stärke 1562. Sein Schwert
1661, 1680 siehe Uose. Seine Brünne
1688, 1808. Sein Schilt 1849. Otnit
wird bestattet, 1866.
Otnit, des alten Otnides Halsberge 1490.
Palacker .2151; wahrscheinlich entsteUt
aus Wolframs Baldac; doch siehe
Palakers bei Klingesor, Hagen, M.
Sant Pangrazien 570, 1219. Z112.
Pulle 97, 889. Süditalien. Äpülien.
Rin, Rhein, 2100.
Rom 97, 307, 2064.
Römsche lant 2127.
Römsche rieh 2118, 2197.
Rome die milte 1435, die wise 1438.
Rose, Otnits Schwert, 794, 803, 804.
Z712.
Rotolf, ein Räuber, 850.
Rumelher, ein Räuber, 843, 856.
Rünze, eine Riesin, Weib des Velle,
796. (776,2 w).
Russen 343, 1060. Btissland.
8.
Sahsen 2102.
Salnecke, Thessalonich, 21, 1655.
Schadesam, der Name des Drachen,
1598, 1613.
Scham, Name eines Gebirges? 1442,4 w?.
siehe Wörterbuch fram.
Schiltbrant, ein Sohn Berchtungs,
2212, 1941.
Schiltwin, ein Sohn Berchtungs, 2212.
Schudig, ein Heide, Merzians Bruder
1028.
Sibilla 1151,2, ein Buch Ton der alten
Sybilla.
Siirat, Otnits Gemahlin, 804, 576, wird V- ^
" Wolfd. Gemahlin, Sie heisst in YZ ^./,a
Liebgart.
Sidrat, die Tochter 2107 (auch diese
heisst Lieb^art in Y.)
Sigewinne (Sigeminne, Sigmtmda) 608,
— 347 —
Sippen, ein Hafenort in Italien, das \
(Ute Sipontum? zu sippen an die
habe, 323, 324, 571. Dagegen 357
reitet man von Meran zu Sippen
(Open, Egpan) in daz tal. Man
könnte dabei an Eppan in Tirol
denken; da jedoch fortgefahren wird
uf zugen sie die segel, $o sieht man,
dass auch cm dieser Stelle Sippen
ein Hafenort ist; vermutlich ist in
daz tal desEeims wegen aus an die
habe gemacht.
Spangen, Spanien, 1872.
Spire, Speier, 1849.
Swaben 307, 888, 1849.
I.
Tagemunt, ein Kloster, 1.
Tarias, ein König der Heiden, 2134.
Terfian, Derfiftnt, ein Gott der Heiden,
842, 1350, 2196.
Terfis, die Stadt Treviso, 1443.
Titschal, Ditschal, ein Kloster, 2122,
2157.
Tiusch, deutsch, tiusche laut 1570,
tusche brüder 970. tutsche hus 938,
tütz 1776.
Tuschgan, Tusgan, 97, 307, 889, 1447.
Treferis, ein Heide, 1004.
Tresian, Trisian, Trusian, ein Biese,
Ql9flg.
Trojemunt (Trimunt), die Burg des
Heiden Belamunt 396.
Troje, alt, 530, 555, 616, 627, 665.
Trutlint, Frau und Tochter des Burg-
grafen Ernst von Grimure 869, 887.
W.
Wahsmut, Wolfdietrichs Bruder, 261,
537 flg.
Walgunt, König in Salnecke, 21.
Sant Waltburg 4.
Wandelbar, König von Frankreich,
1873.
Welsch, 1776.
Wemher, ist der Heide Ger, Wolf-
dietrichs Freund, 935.
Wemher, ein reicher Bürger zu Terfis,
1445.
Wemheres marke 1445.
Westefaln 2029.
Westeriche 2097.
Widergrin (Boldegrin), ein Bäuber 844.
Wilher, ein Biese, 407.
Wolfdieterich; auch Wolf her Diete-
rich, 222, 454, 16b6flg. Wolf her
Dieterich wie ein Compositum be-
handelt- also her ohne Flexion.
Wolfhart,' 2109; der Sohn der Mer-
gart; der Vater ist nicht genannt
Wolfram (Olbraim), ein Bäuber, 852.
Wolfram von Eschelbach 969.
Worms 1849.
Wulfin, ein Graf, 220, 227, 363.
Wülfinge 2109.
Y.
Ypper? 330 bi der Tpper dan. (bi der
Etsch hindan ? Ypperland daz lit in
Vngernland in der alten Vorrede des
Heldenbuchs 73.
Verzeiclmiss merkenswertlier Wörter.
Abkürznngen.
A, B, C, a, b, c, W, w, X, Y, Z, Za, Zb, Zc siehe Einleitung,
Ben. das mittelhochdeutsche Wörterbuch.
Ortn. Ortnit in Hagens Heldenbuch 1855; EttmüUers Aufgabe wird Ettm,
Mones mit Mone, die Handschriften, ausser der Wiener und Windhager,
wie beim Wolfdieterich angeführt.
WSab. Wolfdieterich in Hagens Heldenbuch 1855, I, S. 71—151.
A.
ä, öfters zur Verstärkung am Impe-
rativ, Y&hsL 406,1. höra 1716,1. springa
1810,3. swiga 99,4. 201,3. warta 576,3.
— jara 1783,15c. neina s. nein.
ab, Präpos. 77,3, 579,3. 712,4. 1636,1.
1827,3. 2143,1 erschrak ab. 2145,3.
2146.3 ab siner rede mir graset.
2147,2 ab im sie truwent.
ab beren, abhauen^ 419,2 dich möhten
han abgebert.
ab schiezen 1071,2. ab schroten 794,3.
803,2 ab geschriet.
' ab ziehen , landen. 1920^4 sie zagen
abe, sie landeten.
abewank. 1663,2 daz swert tet nie kein
abewank, es brach nicht.
abspräche, Unterredung mit einem Un-
sichtbaren, Ortn. 234. Ettmüller
hat asprache, Mone anspräche.
ache für ouch, nur einmal, im Beim.
2168.4 Bw.
äffen, zu Narren machen. Ortn, 441,4.
ahi, Interj. 1624,2 w.
aht, proscriptio. 1707,4. aber 1794,4
daz wer aser aht, das wäre uner-
laubt.
ahten, zählen. 2211,3.
ahtende, ahteste, ahste, octavus. 850,5.
851,1. mndrl. achtende, achtenste,
nndrl. achtste; doch siehe auch
Weinhold, alemann. Gramm. S. 309.
alles, Ädv. immerfort. 467,4. 1020,3.
1852,3. 2135,4. WSab. 150,3.
allgerihte, Adv. gerade aas. 733,4.
allewegen, Ädv. immer. 1777,2. al we-
gen 1509,2.
aloe, lignum aloe 1405,3, in allen
Handschriften entstellt.
ambaht, st. N. Amt, Gottesdienst, die
Messe. 1480,3.
ambahtlüte, Beamte, 1355,2.
amie. 874,2 des Wunsches amie, vergl.
Wigal. 7906, die Freundin des Wun-
sches, d. h. diejenige, die alle er-
wünschten Eigenschaften besitzt.
an, Grossvater, siehe enlin. alter an,
Urgrossvater, Ortn. 597,3.
an, Präp. Adv. s. an grinen, an kifem,
an schilchen.
an gen, 1076,2 die naht get mich an,
die Nacht überfällt mich.
anhören mit Accus. 755,2 er mohte
anhören den alten Tresian, zu dem
alten Tr. gehören.
an klagen, anfangen zu klagen, 1865,3.
an liegen, aujf^ einen lügen, ihn fälsch-
lieh beschuldigen, 200,3.
an sloufen, Ortn. 205 do slauft er an
die ringe,
ange, Thürangel. 103,2 die tür stet an
dem angen, sie steht weit offen, s.
Scfimeller unter angel.
angel, dasselbe. 1080,4 die porte bisz
an den angel wite ward ufgetan.
Ortn. 206,1 daz tor unz an den angel
er auf mit zorne warf,
anger, Grasplatz. 1022,1. 1037,2 u. v.
aber 997,4 geschlagen uf den anger
eine merkenswerthe Bedensart.
aptgötte. 450,4. 818,3 statt abgöte.
äptisse, Äbtissin; die alte richtige
Form nur in A, die andern ep-
tissin.
arbeitselig, 1152,3.
arztleute, WSab. 556,3, bei Kaspar 212
ertzellent , wahrscheinlich erzliute,
Bergleute, Ben. 1038.
aventure, ein Abentheuer 977,2. 1063,3
— 349 —
u. ö. stolze av. 1138,4. siehe klu^.
1283,1 alle aventure ward do nit
gespart. Das Btich, auf welches sich
der Dichter beruft 1025,2. 1040,1.
balmat. 63,4 von balmat und von sidin,
siehe pahnat. bei Ben., wo nur Be-
lege aus Wolfram.
ban. 352,3 die stelle ich dir zu ban,
als Aufgebot zum Krieg. Ortn. 327,4
mit disem besemreise wil ich ew
slahen den bau. Ettm. zeslahen den
ban. MoneM2 mit minem besemrise
entslahe ich ach den ban. G. mit minem
besten rise entschlah ich uch den ban.
Ganz anders AB. und minen scha-
den grossen den ich genumen han.
Ver^. Kaiserchr. der bäbes ent-
sluoc im den ban und andere Stel-
len bei Ben. unter entslahen. Vergl.
Ortn. 328,3 swem ich mit disem
reise {A mit minem zwige) slach
einen slag. siehe Grimm. M. A. 126.
133.
baneken. Ortn. 7 also der degen edele
gepanket het den leib.
baner, banier, Fem. Fahne. 980,2 eine
rote baner. 998,4 under der banier.
Ortn. 298 under einer panier — auch
Neutr. banner .1924,3 einem banner.
barel, Tonne, Flasche. WSab. 442,2 an
dem satel hangend vol weines zway
parel.
barkenaere, Schiffscapitän. Ortn. 250.
252. Die andern Handschriften ver-
meiden das Wort.
barn. 1) Masc. Held. 1308,3 der ellen-
triche barn. 1710,4. 1280,3 vor dem
künen barn. 1302,3 der küne barn.
1441,4' küne ob allen barn. 2) Neutr.
Sohn, Kind. Hugdieteriches barn.
730,1. 982,3. 1304,3. 1582,1. 1903,4.
harte, breites Beü. 1674,2 ez schneit
also ein harte.
hast, Superl. von baz. 67,4.
hast, Neutr. Binde. Ortn. 206 als daz
faule past (A ein fules hast.)
batail&, Schlacht ^ mndrl. bataelje.
WSab. 400,3 vor starker pataile (so
statt patane zu lesen) hub sich vil
ofte not.
befiln, mit Accus; zu viel dünken.
179,3. 728,2. 1296,1. 1372,2. 1421,2.
began, sich, sich ernähren, 1565,4.
beginen, zu verschlingen drohen, den
Machen gegen einen (mfsperren,
WSab. 101,§ yegliches woaes munt
das kindelein beginte.
begrebde, Fem., Begrabniss. 2216,4.
begrifen, 390,4 do begreif sie die
naht. 823,3 der schlaf het in be-
griffen.
benähen, erhalten, erretten. 2141,3.
den orden ritterlich behaben. 2147,3.
790,3. — zurilckhaltm 767,1.
beholfen sin, behülflich sein. 1949,4 1(7.
daz ir mir went beholfen sin. Ben.
1,682. Gramm. 4,70.
beige (boia) Fessel, 543,2. 1968,2.
beizen, jagen mit Hunden, 617,3 bei-
zen mit den hunden.
bekumen. 695,4. 807,4. 871,4. 977,1.
1523,3. 1598,4. 1781,2.
benemen. 430,1 biz in die naht benam.
1308,1 (wo im für in). 1651,3. vergl.
N^. 2141,1; bis die Nacht sie hin-
derte. — 1120,1 Dis mas ward be-
numen, das Essen wurde verzehrt.
berenhut, Bärenhaut. 900,4 Kleider
von B. Das Wort fehlt Ben.
beriessen, beweinen. 2141,1.
beriszen, beschützen. 516,2 er wolte da-
mit (mit dem Schwerte) berissen sin
eilf dienstman. Nach B ist bereisen
anzusetzen zu ahd. reisen, disponere,
regere ; ist berisen richtig, so gehört
es zu ris, Scepter. Aber w berissen
han deutet auf ein starkes Verbum
zu rlze, reissen.
berlin, Perle. 1392,4. 1107,4.
bem, st. V. tragen, bringen. 1409,4
er birt.
bern schw. schlagen. 860,2 uf in sie
horten, abbern s. ab.
beruwen (beriuwen), verdriessen, är-
gern. 1742,3 in het die fluht beru-
wen, die Flucht hat ihn geärgert^
er hat die Flucht bereut.
besachen, besorgen, 507,1. 517,1.
beschäm, sich. 2180,1.
beschehen, 797,1. 1576,4.
beschlagen, bedecken. 238,3 manig rit-
ter ward beschlagen mit golde. 62,2.
2077,2.
beschönen, 2119,2 daz lant ward be-
schönet.
bestän. WSab. 287 des bestät nu lützel
mich. Man könnte nach dem Zu-
sammenhang übersetzen: vomBeiche
ist mir wenig geblieben. Aber in
diesem Sinne müsste der Datvo mir
stehen. Vielmehr : das geht mich we-
nig an, es liegt mir nicht viel daran.
Gramm. 4,238.
betagen. 549,4 wie dir min lip zu hasse
ist betaget, obgleich dir mein Leib
hässlich erscheint. 644,4 min kum-
mer, der mir so vil ist betaget,
— 360 —
1888,4; liiältifki beidemal des itatt
der eu lesen? dessen ich so viel habe.
betelbeo. begraben, 1819,4 a. Ben. 3,37.
Bas Wort ist nicht hochdeutsch,
aber niederländisch bedelven z. B,
Maerlant, Rymbybel 23475; doch
auch Beinfrü 8, 188.
betragen, imperf, verdriessen, 914,4.
betrogen? 209,4 den wehter oder den
torwart hat ai aich einen lan be-
trogen, kann nach dein Zusammen-
hang mir stuprare heissen, ich weiss
das Wort nicht unterzubringen.
betten. 2165,2 daz feit mit toten betten.
bettstolle, Masc. 1164,4; das Wort ist
in der altern Spra^die sonst nicht
nachgewiesen.
betören, gu tiure dimken. WSah. 602
das betaurte sere den gast, das ver-
dross den Gast, der Gast bedauerte es.
hezög&n, sehenlassen. 1553,3. Ben. 3,921.
betwang, Neutr.9 Noth. 1017,2 in
gross b.
bilde siehe vrowenbilde.
binamen, wahrhaftig. 2166,4.
bis, pis. Imper. esto. Za 130.
blat, blatte, geschorene Stt^ am Kopf.
1214,2 ist mir ein blat geschom.
blatte, Schutzwaffe über der Haisberge
getragen. 848,4 die blatten s. Ben.
blech, Plattenpanzer. 1052,2 er falte
US blechen {b us den blechern) ma-
nigen nagel. 2014,4. 2197,2.
blicken, blinken, blitzen. 378,4 ich sihe
swert blicken. WSab dSOyi ich sich
ein fewr plickhen.
blümen, sdmüdcen. 942,2 die wol ge-
blümet sint mit tagent.
blaw6n(bliawen),«cA2a^n.860,3. 2031,3.
sie bluen 2016,3 2031,3 (sonst im
Prot. Flur, nicht nachgewiesen).
boln, wie einen BaU hin tmd her wer-
fen. 1715,3 ir wurdent umbgebolt.
Za 709,1.
bort, m. Band, Decke. Ortn. 52 ein
hört gefallet mit schätze von dem
podem anz an den port.
böswiht. 756,2.
botenbrot, 231,3.
bonmwolle. Ortn. 498.
brack, Htmd. 798,1. 1799,1.
briszen, preisen, loben. 501,4 breisz
man; sonst nur schwach.
brogen, FraMen, Orossthun. Ortn.
356,2.
bruch, Fem. Beinkleid. 802,4.
bruchgürtel, 802,4.
bruchseckel, 802,3 fehlt Ben.
brudem sich, Bruder in einem Kloster
werden. 212ßfi, fehtt Ben.
brunzen, mingere. 1274,4. Var. prün-
zel ich.
buche, fagus. 1690,4.
buckelere, ein kleiner Schild. 1185,5.
buhieren, s^rtbuhurdieren? tumieren.
2065,8 {w tumieren), 2083,4. 2087,1.
bulge, Schlauch, Sack von Leder. Ortn.
500. WSab. 442.
buntschuh, Bauemschuh. 1953,3. siehe
Grimm deutsches Worterhud^ unter
Bundschu/i.
burgeberg. 405,1.
burglehen, 1736,2.
burgleite. Ortn. 363. 426. 44(^1. WSab.
80,4. Vergl. Ortn. 435,4 an die lai-
ten. WSab. 382,3 ze tal die hohen
laiten. In den Handschriften öfters
burgleite, und zum Zeichen, dass
das Wort nicht verstanden wurde,
bürge lichte, bürge lant. Das Wort
felüt Ben. Nach laite ist leite a/nzu-
setzen; aber das riditige sc^nt
doch hie zu sein; ahd. Uta, JNuina,
Oraff 4,1096.
bome für brunne 455,1.
bürtig, gebürtig, 1084,1.
buwen. 840,3 sie buweten den wald,
sie wohnten im Walde. 1564,4 wit
ist mir die Strasse gebuwet (gebu-
wen w) tugentlich; ich wohne auf
der weiten Strctsse. Vergl. Gudrun
1458.3. In der Bedeutung bauen,
errichten das Partie, gebnen 240,1.
D siehe auch T.
dach für Kleiduna s. obetaoh.
darmgürtel, Bauchriew^en des Ffeird/ts.
1499.4. 1500 damg&rteL
degenkind, Knabe, Za 138,4.
diet, Volk. 299,1. 2063,2 nz den dieten,
OM» den unterworfenen Ländern.
Ortn. 198,3. 883,1.
dile. Breit? 1071,2 mit einem dilen
snelle daz höbet man im abeschos.
din. 169,2. wer me wan din, s. min.
din^. 437,4 dinges viL 456,4 unschul-
diger dinge. 1057,4 min ding stet nit
also. Ortn. 69,2 von sagenden dingen.
59,4 ABC nach sagenden dingen.
Mone 65,4.
disse, der alte Genuin) von diser, 1516,3.
dolde. 807,1.
doszen (diessen w) wiederhaßen 826,3.
dragen, drehen 8,2 gedraet als ein
kerze, 559,2. Ortn. 387,4. sich wir*
belnd beumen, fliessen 188,3.
driant, ein Kleiderstoff. 2190,1, wahr-
scheinlich durch einen Fehler aus
Triant, dem Namen einer indischen
— 351 —
8t€tdt bei Wolfram entstanden; viel-
leicht zu lesen semit von Triant.
1391,8 ein kleit von Driande, daz
was ein semit rieh,
ditim, Stüeh 295,4 die dramer stnben.
drüzzel, Mund. 477,4 trüssel.
dnme. WSab. 592,4 danmeUen, s. Ben.
unter eine ohne Beleg.
dumm^ entstellt atis domini. Ortn.
418,4 in nummer dummer aus in
nomine domini amen,
dnnre, Downer^ da/tir der turen, 545,4.
dnnresciiur, 474,1.
dnrchbrünstig, WSab. 430,1. ir herze
ward d
durchluhtW, 1396,1. 1395,4 w (durch-
luhtet W).
durchschlagen. 1405,1 manig tisch mit
helfenbeme d.
K.
6, Gesetz. Dazu eezit, das gesetzliche
Alter. WSab. 314,4 du wilt nach
strite toben da für der eezit, du
wäist fechten, ehe du das gesetzliche
Alter hast. Das Wort fehlt Ben.
eben, 863,3 den la^g ez nit gar eben,
es gieng ihnen nicht gut.
ecke. Schneide, 1217,3 geschliffen uf
di*i Aclre
eht. 1924,2 du bist eht tot w.
eichhom. 1199,2 dir get daz mul also
einem eichhome. 1442,2.
eidgenosze. 394,4 des waldes. 487,2.
739,1 der tugende e. 894,4 des tü-
fels e.
eignen, wUerwerfen, 566,4 do wolt er
uns geeignet han.
einhalp, sevtwä/rts? 1689,3 er ver-
barg ez einhalp in ein winkelin.
19813 er' schlug die bürgere einhalp
hindan. Anders ist ein halp, die
eine Hälfte, 793,4, vergl. 801,4 daz
ander teU. 557,3 einhalb, anderthalb,
auf der einen^ auf der andern Seite.
anderhalp 838.
einic, Ortn. 230,3 seit daz ich an dich
was; dafür A. daz ich din einig
was. din ane BG, aber din einig
Mone 241.
eilen, Kraft, Tapferkeit, da^ Wort
wird von den Abschreibern nicht
mehr verstanden, siehe die Lesarten
737,4. 1017,4. 1031,4.
eilenden, sich, ins Ausland reisen.
Ortn. 35,4.
eine, EUe, s. dumellen.
en, die Negation ist in den Hand-
Schriften wm in seltenen Fällen er-
I
halten, ich enweis 17,3 a. (daz ich
enweiz keine maget). 22,2. 156,3 a.
187,4. 497,20. 450,1 C6. 645,4. 1202,1.
1561.2. 2115,4. sie enwissen wenn
1921.3. — ich enwart nie mere 538,2.
— ich enhabe nit gesehen 660,1.
Ich habe en ergänzt ^29,4 er enkan
sich ernern taln, siehe talang. — en
steht besonders na>ch mt; im Haupt-
satz 180,1 Sit lenger nit enlie. 876,4.
881,1. 958,1. 1111,2. 1114,2 u. s. w.
und im abhängigen Satze 177,1 do
man nit enfant. 416,4 wie ich nit en
han. 523,2 do er nit enfant. 534,3.
595,2 daz er kein wort nit ensprach.
804,4 daz Kose nit ensneit. 908,4
daz ich nit enkan. 1536,2. 1655,3
daz ich nit enhan. 1782,2 wie ich
dich nit enlie. 1806,2 wenn ich eigen
nit enhan. 1949,1; vielleicht auch
830,1. 1642,2 siehe enfellen. — Fer-
ner nach noch. 401,1 noch ensach.
595,1. 144,4. 160,4. na>ch nieman
1366,3 daz sin nieman engert. Fer^
ner steht en nach nit vor dem In-
finitiv). 686,3 sol uwer nit enlan.
12,1. 716,3. 739,3. 1198,3. — In be-
dingenden Säizen haben die Ha/nd-
schrifteu das en nicht mehr; ich
habe es der Deutlichkeit wegen her- , .
g^t^ 1604,1 ir enhelfemd mir, und ^
öOÖjcTenwer die frowe min; an die-
ser letzten Stelle hat übrigens die
Auslassung der Negation eine Ver-
drehung zur Folge gehcbbt, die nicht
mehr ohne GewcUt beseitigt tverden
hamn.
enbam, entblössen. 484,1 das swert
ward enbart.
enblecken, sehen lassen, 1427,1.
enbrechen. Ortn. 328,1 ich wil eu puesse
setzen der ir enprechet nicht, eine
Busse, entweder, der ihr euch nicht
entzidien könnt, oder, von der ihr
nichts abziehen körmt.
endank. Ortn. 69,1 er gab in Urlaub
ane dank. Dajfür A. daz was in
endank. 39 mein fünf tausent beide
la dirs ain dank sein; dafür Ett-
müüer: nim vinftüsent beide lä dir
endanke sin, wofwr A fünf dusent
guter beide la du* geneme sin; bei
Mone dankneme. s. Ben. 1,354.
ende. WSab. 302,4 vier enden seit ir
eines küniges sun.
enfellen, entfallen lassen. 830,2 daz er
sin nit enfalte. 1642,2 daz er sie nit
enf alte ; das Wort fehlt Ben. oder
ist en die Negation? aber feilen ge-
nügt nicht
— 352 —
/^
engerwen, entMeiden, 1385,3. 2192,3.
enknappen? 2124,1 er ward do en-
knappet, atts einem Ritter zu einem
Mönch mcuihen,
enlin, Grossvater 343,1.
enschaufte. Ortn. 440,2 ir ros gie en-
schaofte; in den jungen Handschrif-
ten geändert; im GaKop, siehe schuft,
Ben. 2,2,222.
enstricken, aufbi/nden, 1102,1 enstricket
im die riemen.
enthalten, hei sich aufnehmen 43,1a.
51,1 a&. mit sich, sich aufhalten, sich
verstecken 1667,3.
entrajfen, wegtragen, Ortn, 101,4 daz
er m niht entruog.
entrennen, auftrennen, zerhauen, 995,4
die brünigen wurden entrennet. 972,2
vil der nnge ward entrant. 480,4 ir
werdent von minem swerte entrant.
2018,1.
entsagen, nicht sagen, vorenthalten
345,3 einen wnrf ich im entsaget han.
entschlagen, 243,2 ich ward von im
entschlagen, ich wurde von ihm ge-
trennt, verlor seine Gunst, den han
entslahen s. ban.
entseben, inne werden, 1738,1 to. siner
krefte ich entsuop.
entwadeln, Zh 388 er wolt ain weyl
entwadeln. Zc entwallen (nicht in
den andern). Das sonst nicht nach-
gewiesene Wort ist vielleicht ver-
dorben.
y eotwahsen, entgehen. 460,4 er entwuhs
im, Lesart entwüschete.
entweln, verzöaern, impers. 1420,1
lenger wart ier ferte nit entweit.
enwiht. Ortn. 207 sin swert was en-
wiht (Ä ein wiht, B entwiht) 244
der rät ist enwiht (wiederum A
ein wiht B entwiht) unnütz, tauat
nicht. Es fragt sich, ob nicht
überall an solchen Stellen ein wiht
zu bessern ist in enwiht. WSoh.
128,1 da bist zu einem künige en-
wicht.
enzelt. Ortn. 463,1 springen baz dan
enzelt, noch zu erkennen in ABC
die ross sie bass ersprengten wenn
sie giengent im zeit (zugezelt). aber
a giengent vor ir zeit. WSab. 348,2
si riten baz dann enzelt. zeit ist der
Pa^sgang des Pferdes.
erban. 1472,3 daz ich solches prises
mime Übe erban. ironisch: solchen
Preis gönne ich mir nicht.
y erheizen in der Bedeutung : vomSchiffe
ans Land steigen, 1312,3.^
erbeneme, Erbe 11,1.
erbürn, er^en, 803,3 er erbarte Kosen.
862,3 die wafen sie erbarten.
ergellen, seine Stimme hören kissen,
174,4.
ergraben, hmstreich in MetaM (Mrbeir
tm, 1107,3.
^I^wen, grau werden, 1973,1. fehU
^Ben, " y
^ erkreften, stärken, 14j^,l sie erkreften
im sin gemüte.
erriten. 1925,2 die ros erriten, die sich
verstanden hant, die Pferde, die zu
lange gestanden sind, durc^ Seiten
beweglich machen, (neu in dieser
Bedeutung.)
erst. 2030,2 am erste. B von erst, zuerst.
erstecken, ersticken machen, 757,3 sie
betten mich erstecket.
ertreten, zertreten, 803,2.
erwegen, bewegen, aufheben 1562,4 waz
zwelf niht mohten erwegen. reflex.
mit Genit. 1) verzichten. 380,4 er
het sich des Ubs erw^en, er hatte
auf das Leben verz&htet, 1085,4
1204,2. 1297,2. 539,1 da solt dich
sin erwegen, du sollst aufBerchtung
verzichten, dich von ihm lossagen.
2) 981,1 der held belibens sich er-
wac, er war so kühn zu bleiben; die
andern verwac.
erzinhenj prüfen, Ortn, 116,4 swa man
ellev swert erzeahet.
erzöagen, erweisen, iJiun, zeigen. 15,4
trüwe solt du erzögen mir, die an-
dern erzeigen. 1261,3 daz ich dir.
daz beste erzöget han. erzeigen, er-
zöagen und erziugen sind in Form
und Bedeutung schwer auseinander
zu halten.
estrich, 1207,4. 1226,3. WSab. 223,1.
etwö ist nicht eteswä, irgendwo, son-
dern etewia irgendwie, 243,4 do
moste ich sie etwö gewinnen. Da-
aegen 1532,3 gend mir etwo einer
biderman, gebt mir irgend einen
Biedermann.
¥. n y.
Vahä vach, 406,1 wie Nib. 1612,2.
valant, Teufel. 790,2.
valendinne, Teüfelin, 514,2. 724,3.
falke. 1105,2 ach spüent die ogen als
eim falken; vgl. b<üm. u. Mar. 2164.
vasten. die baesse vasten Ortn. 328,4.
Das als Buse auferlegte Fasten
halten.
vech, bunt. 1529,1. einen vehen man-
tel. 1802,1.
veine, im Beim für venie 1254,3.
— 353 —
feien, nicht treffen , mit Gen. 801,3 er
feite Otnites. 809,3. 1215,1.
felschen, cler Falschheit beschuldigen.
364,2.
feltstrit. 962,4.
fener, Fahnenträger 2209,3.
venster. Or*n.317,2diirch helmes venster.
verfallen. 606,1 die rede mir nit ver-
faht, die Bede mächt mir keinen
Kummer. 800,3 w. dich kan din man-
heit nit verfallen, kann dir nicht
helfen.
verfeien. 1208,1.
verferen. 2044,4 warurab verferend ir
min sele, warum beunruhigt ihr
meine Seele.
vergaben, sich. 1381,2.
verkiesen, nicht mehr sehen. 2209,3 do
sie iren fener verkuren.
1 verkrimmen, zu 'Tode kneipen. 156,3 do
wolte mich haif verkrummen (er-
krumen, erkrumet) ich enweiz waz.
verlüppen, verzaubern. 818,3 die linde
was verlüppet. 1221,4 mine messer
sint verlui)fet.
vernunst. 1349,2 mit vernunste: diese
richtige Form ist durch den Beim auf
kxmste gegen diellandschriften, welche
vernunlte schreiben, aesichert.
verrouben. 2159,4 sie netten sich ver-
roubet, sie hatten sich durch Plün-
dern der Umgegend verproviantiH?
Das sonst nicht nachgewiesene Wort
ist zweifelhaft, siehe die Lesarten.
verruchet. 840,3 die gar verruchet
waren; eigentlich vergessen, ruchlos,
verrucht. Da übrigens die Hand-
schrift Ä verruchent hat, und B ver-
rochen, so kann man an rechan, goth.
\ vrikan, ags. forvrecan, cxpellere, den-
1 \ ken. ags. forvrecen, expulsus ist ge-
nau verrochen; also heimatlos, ver-
bannt.
verrücken. 1046,2 die helme sie ver-
rukten.
verschulden. 2096,4 wer umb in il ver-
schulte; wer sich ein Verdienst um
ihn erworben hatte. 758,4.
versehen, verhüten 1856, 1 daz wil ich
versehen.
verslizen. 548,4 w daz leben. Das Leben
hinbringen; ebenso daz leben slizen
1517,4. 1695,4^4. 1099,4 zi;. 1518,3 lü.
vergl. Edda, helreidt 14 vit skolum
okkrum aldri slita saman.
verwegen. 981,1 der held belibens sich
verwag; er hatte den Muth zu blei-
ben: s. erwegen.
verzihen, verweigern, versagen 2095,4.
2104,2.
verzollen, 485,3.
vessel. 718,3 er spielt in von der absein
bisz uf den vessel. vessel scheint hier
statt Gürtel zu stehen ; übrigens liest
A vollen, das ich nidit verstehe.
vier. 23,1 von allen fieren; siehe vier
enden unter ende; von Grossvater
und Grossmutter, sowohl mütterlicher
als väterlicher Seite, — vierorten
Adü. 1977,1 an den vier Enden.
vierteil. Viertel als Maass, 1465,4.
fin. 870,2 daz line megetin.
fippernater. 1776,-3.
fisselin. 1765,1 ist hier Diminutiv von
vese, Faser; ein Thier nicht grösser
als ein Fäserchen.
fneuden. WSäb. 491,2 vor fneuden ward
ir mündel wol dreyer spannen breit,
zu phnase, phnaht. Ben. 2, 513.
volktegen. 1422,1.
vorbehaben, vorenthalten, 1314,2.
verbürg, 722,1.
vorgäbe. 1478,2.
vi*ara, fort. 1442,4 sie trug in über daz
gebirge fr an. Die Lesart a scharn
deutet auf einen Namen, vgl. 1770,3 w.
frech. 1025,1. Wdeifxecheydermuthi^e.
frevelich. 1005,1 frevellche ros, muthige
Pferde. 987,3 haut.
frideschilt, Schutz. WSab. 98,4. Ortn.
'■ 409,3.
frien, frei machen. 1740,1 ich frie uch
den lip.
friedel, Gemahl. Zc 595,4.
frilich. 218,1 C io frilicheuy ja freilich.
frödbere. 678,1. Freude habend; zur
Freude geneigt.
vrowenbilde. 1419,2 w. Die Aenderung
in w scheint aber einen Beim auf
miden herstellen zu wollen, und dann
wäre vrowe blide zu lesen.
früutholde 1389,2. Wolfd. wird der
früntholde genannt, wofür w der
fürste holde. Man könnte trennen
der frünt holde; aber siehe diu friunt-
holde Lanz. 2126. s. Ben. unter holt.
frut siehe unfrut.
fuderig, eine Wagenlast schwer, 1557,2
einen fuderigen stein.
furch. 2019,4 den er leite in die furch.
fürker. 1599,4 Aw, an dem fürkere
^zerret er hin min gewant. Das Wort
fehlt Ben. gehört aber zum Masc.
ker , 1 , 799 ; beim Umkehren oder
Fortgehen.
gal, Schrei. 805,3 er lies einen gal.
826,2.
23
— 354 —
galander, Lerche. 1407,3.
galine. Galere, Schiff. 1914,3. roup ga-
lin Ortn. 221,4. 250,1 die raubga-
leyen.
galinaere. Ortn. 254,4 die Schiffleute.
gebel, der Kopf des JDraclien. 1(520,1.
gebelwaat, 6r/eSe/tt;andl335,3 ein schilt,
einer gebel wende gelich (fehlt Ben.)
gobure, s, waltgebure.
gedenke statt gedanke. Genit. Plur.
166,1. Beispiele aus Flore bei Ben.
gedihen. Ortn. 76,2 seit alle meine
mage an dich gedi^en siut und auch
aQ mein bradcr, seit ich keine andern
Blutwer wandte mehr habe, als dich
und meinen Bruder.
gedihte, Kunstwerk. 32,1 wirken daz
gedlnte^an der ram.
gefarn. 730,2 ez mag baz gefarn umb
mich.
gevatter, Masc. schwach 115,3. 220,1.
gevatter, Fem. commater. 186,1. 229,1.
254,2 mit ir gevatter, stark 'i^ (auch
a mit irme gefatter als Neutr^ die
andern gcvattern schwach, aber als
Neutr. mit irm g.).
gevattreit. Za 222,3. 223,1. 250,2. Zb
222 gevätterit. Schmdler, 1, 637.
gefech, bunt. 69,2.
geferde, Hinterlist. 697,1 ich han es on
geferde getan (s. ane gevaerde Ben.
3, 271) 1904,4 darzu gedahte Otnit
geferde.
gefölgig, folgsam. 911,1 wellent ir mir
geiolgig viesen^olgen. 1991,3.
gegeben. 2104,1 Woli'd. gegab und ge-
leich die riche.
gegredet, mit einer grede, einer Stufe,
versehen (?) Za 528,2 zu einer linde
die was gegredet wol. {Zc gedeget.)
= W 818 verzobert.
gehengen, gestatten. Ortn. 438,4 ABC,
wie sie dirs gehenge; nicM in den
andern Handschriften.
gehert. 1645,2 sie wurden uf die spise
gereizet und gehert; wohl: sie wur-
den der spise her, iibermüthig ge-
macht, siehe herten.
gehure, geheuer. 512,4.513,1.865,4 Jev
helt vil gehure.
geiet, Flur, die geiste, 1299,1.
gejegede. 171,3 daz gejegede ward uf
den wolf gelan.
geleuben, scheint 107,4 geleube ez mir
die Bedeutung erlauben, gestatten zu
haben.
geleucken. 638,1 ich mag sin nit g. ich
kann es nicht läugnen.
gelezen, hemmen, hindern. 1347,1, daz
er in gelazte.
gelihen, zu Lehen geben, 21(y4,l. (fMt
Ben.)
gellen, schreien, 1648, sie gaUen nach
spise.
gelpfen, bellen. 798,1. 822,1.
gemaejen, mdt/ien. Ortn. 521,4 diewisen
gemaen (gemeyen Ä.).
gemal, farbig. 2169,3 von goldegemaL
gemaze, Fem. Tisdhgenossin. 59,7. 880,2
die junkfro wart dem ritter zu ge-
masse geben. 1115,4.
gemeit, froh, staUlich. 891,2. 998,1.
gemute in der Bedeutung Ansinnen,
Begehreyi, Zumuthung. 61,8 ir ge-
mute hat erzürnet daz herze mir.
gen, s. angon. Imper. ginch her Ortn.
2i33 bei Kttm. aber gang her hei
Hagefi.
gend = gebet öfters.
genge. 1016,2 uf^eim rosse (marke) ,
genge, ei7i unbekanntes Wort, wahr- -
scheinlich ein Fehler ; siehe die Les-
arten.
geougcn, zeigen. 2125,3.
ger. Verlangen. 2084,2 ja ist ir also
ger, wie sie.
ger, Wurfspiess. Plur. die geren.
1825,2.
gere, 1) Zwickel im Kleide. 1601,2 zer-
rent mir ein geren uz dem hemde.
2) Zusammen gefasste Schürze, Schoss.
520,1 leg dich in minen geren.
gereite, Sattel. Ortn. 439,4. er sprang
in sin geraite (in daz gereit Ba, AC
abweichend.) Vergl. gerite.
gerihte, gerade aus, (usbcdd. 640,1 sie
gieng gerihte 798,4. 1226,3 er sprach
geriht. siehe allgerihte.
gerite? rittlings? Ortn. 356,2 er satzt
in darauf gereite. Dafür a er sprang
in daz gereite. A er swang sich in
den satel.
gerüte (geriute). Beutland, urbar ge-
machtes Laml im Walde. 1422,1.
gesaejen. Ortn. 521,3 den aker gesaen
(geseyen A.)
geschaft. Ortn. 111,1 der {Ettm. daz)
vil lützel geschah, der Zwerg, in
allen andern Handschriften geändert
mit vil grosser kraft. Sollte es diu
hcissen ? Vergl. Pf. K. 302 David ^
was vil lutzeler gescaft. ^^ hf. ^^
geserwe, Rüstung. 1385,4. siehe wiege- '4'i,>.
serwe.
gesiht, st. Fem. das Sehen. 1238,4 er
keiner gesihte pflag, er sah nichts.
gesin = sin, esse. 29,2 sie gesint, sunt.
geslaht, 1) geartet, beschaffen. 1777,1
wie daz tier ist geslaht. 2) woM gear-
tet. 506,2 acrfürstegeschlahtl^,3.
— 366 —
gesmack, Grertich. 671,4.
gespile, Fem. Spielgenossin. 137,2.
gesten, sich, sich schmücken. 875,3.
gestecken, stecken bleiben, unregelm.
1220,4 gestacke AC stack JB, aber
gesteckte w.
gestüle. Neutr. Stuhl. 240,2 manig
schöne gestüle.
gesunt. Masc. Gesundheit 1477,3 gan
mir got gesundes.
geswerbe, WSäb. 459,1 er von dem ge-
swerFe floch: es ist ein nicht näher
bezeichneter Ort in der Wildniss.
Vergl. suarp, gurges, Graff 6, 897,
gewahen, erwähnen, 1738,1 ich gewug
siner krefte, ich lernte seine Kraft
kennen; die andere vielleicht besser
ensuop WSäb. 17,4 gewahestus.
gewähnen, erwähnen. WSah. 79,2 ge-
wähnest du mein.
gewate, Kleidung: diese ältere Form
von gewaete wird 299,3 vom Beim
geschützt.
geweber, Beweguna. 1988,4 in dem strit
was grosz geweoer.
gewegen, helfen. 1338,3 din got kan
dir nit gewegen. aber 800,3 A din
got und die ginen kunent daz nit
gewegen, können nicht dagegen hel-
fen; siehe die Lesarten.
gewerbe, Geschäft, 1087,3.
gewern. 975,4 man gewerte in, man
willfahrte ihm. Dafür BG er ge-
werte in des, er bewilligte ihm den
Urlaub,
gewilde, Wildniss. 104,1.
gezwerge, Zwerg. Mose. 1314,1. Neutr.
430,3.
giel, Bachen. 1672,4.
gimme, Edelstein. 1396,1.
ginen, uf ginen, den Bachen aufsperren.
1669,3 er ginete uf.
git siehe sturmgit.
gleve, Spiess. 1829,4 d. 2187,1 uf in
ward zerbrochen gleven (manig glefe
w.).
glimpf, angemessenes Benehmen,freund-
liche Nachsicht. 1378,4 er enpfieng ez
mit glimpfe.
glizen, glänzen. 1783,3 do glissen ir die
ogen.
gnote, angelegentlich, 1334,2.
golter, Masc. Decke, culcitra. 1139,2.
1814,4. auch kolter, Fem. 1800,1.
got, Plur. götte. 1230,2 siehe aptgötte.
göte, Pathenkind. 223,4. Taufvater
1241,3 BC (got B). — Zb 172 ze
götten.
giätie^ Taufvater. 1241,3 A.
goufen, hoMe Sand. 1623,4 bc.
goukel, Zauberei. Ortn. 240,1 A von
gockeL_Z<i 590,4 dein got gen dem
memen mnps er ein gogel sein (ein
Blendwerk.)
goume, Fem. gome nemen, beobachten.
1334,2. 1943,2 des sullen wir haben
guten (gute?) goum.
greifen, smw. V. ergreifen. Ortn. 414,2
er graifte daz vingerlin.
grife, der Vogel Gre^. 569.3 mit grifen
gefider.
grifen zu der nehte, 1034,3 zu Abend
SToeisen ^
griffel, Söhreibgriffel 2193,3.
grinen st. V. greinen, knurren. 1855,2
die grinen den herren an. WSäb.
599,1.
grübe siehe ougengrube.
gruft. Ortn. 268,2 von der Wohnung
des Königs.
grüne, als Subst die Erde. 892,2 uf
der grüne, 1042,2. 1295,1.
güden (giuden), prahlen. 467,3. 1227,1.
Ortn. Mone 112,3 du güdest nie so
vaste, ebenso A; anders Hag. Ettm.
gürtel, schw. Fem. 466,2. ist Mctsc.
8,4.
güttel^a 590,2 dein gott ist ein güttel,
sonst nicht nachgewiesen.
n
haben. 310,2 ir hat für ir habt im
Beim. 1533,2 einen halsberg sullent
ir haben sin.
hachse; WSab. 343,3 sy slugen den
rossen dio hachsen abe.
hagel. 1052,1 er ward der beiden hagel;
so Wolfr. Willek. 54,24.
hagen , zufrieden sein ? 2128,3 Wolf-
dieterich nit wol begunde hagen (be-
hagen Cw.) das einfache hägen ist
sonst nicht nachgewiesen.
halp , siehe einhalp, wo auch andert-
halp. 1507,2 oberhalp dem Sattelbo-
gen; die Handschrift hat aber, was
in der Note zu bemerken vergessen
ist, obertalp. 35,4 oberthalp. 6fr<n.
188.3 oberthalb. underthalp 1346,3.
halsberge, Fem. 1489,2. Die Hand-
schriften setzen das Masc. aber Vers
4 steht die.
hals Wide, der Strang zum Henkefi.
467,2 erlasz mich diner h. Das Com-
positum fehlt Ben.
handelung, Bewirthung, Verpflegung.
883,4. 945,2.
haut. 1211,2 ein helt zu sinen banden.
573.4 ein helt zu siner hant.
hantgetat, Geschöpf. 1064,4.
— 356 —
hasz, ein Kleid, Za 168,4» siehe Ben.
häz.
heben. 1738,2 ich huh im ein riten umb
daz ander. — WSah. 438 so hebt
dich rin^e und Verliesen wir den lib.
— umbe h. 1016,3 er ward umb ha-
ben, eingeschlossen, umringt,
heien, hüten, pflegen. Ortn. 18,2 ich
han gehayen lange silber unde golt.
(bei EUm, geheiet falsch, die andern
behalten.) WSai>. 834,2 was wir an
Berchtungen beer gehayen haben.
heimliche, Wohnsitz. Ortn. 123,3 auf
Montabure da hat er haimleich. (A
da ist sin heimlich.)
helfant, Elefant. 814,2. im .Schilde
Otnits 814,3.
helin^, Mose. Geheimniss. 116,3 einen
heling solt ich dtr sagen.
hellen, klingen. 2238,1 ez hal.
hellhund, IVm/^Z. 1281,4. 1286,3.
helmbarte, 846,4.
helmfas. 1244,3. 2016,3.
helsen, umarmten. 92,2. 93,2.
heize, Griff am Schwert. Ortn. 188,3.
oberthalb der heize.
beugen, 1) dem Pferde den Zügel schies-
sen lassen. 1619,1 do henktcr sinem
rosse. 2011,2. 282,2 uf einander beu-
gen, gegeneinander sprengen. 2) nach-
geben, einwilligen. WSab. 192,4 des
solt euch beugen weder ritter noch
knecht.
heren, siehe gehert.
herhom, 1026,3. 1044,3. 2008,4.
hermelin, 1374,3.
herten. 419,1 klingen mit stahel ge-
hert, statt gehortet.
hinderhus. 719,3. fehlt Ben. doch ist
nach 721,4 zu trennen hinder hus.
hinderriten. 2177,3 ich wil sie hinder-
riten, sie von hinten angreifen.
hoffart. WSab. 352,3 Berchtung redet
Sahen an: valscher hoffart; naxk
Hagen für hofwart, Hüter des Hofes,
sonst Name des Hofhundes.
hol, Fem. Höhle. Za 162,3 in die hol.
163,4 in der hol. Dafür Zb das lug.
horden, sich sammeln. 2128,1 uf inbe-
funde horden grosser eren vil. 2284,1
ie selde begunde uf in horden.
hören, gehören. 490,4 der hörte zu dem
turne,
homboge, 918,2 mit starken hombogen.
bort, Schatz. 1474,2 diner horde zwene
oder drie.
houbetdach, Helm. Ortn. 117,1.
huf, Hüfte. 1627,3 w zwischen schultern
und hufen.
hüffUn, Hüfte. 8,2. 559,2.
hüflin (hiufelin), Bade. 1160,2.
hüfelin, BrüsU. 1159,2.
hügen, sich sehnen. 16,1 nach einer
frowen biiget mir der mut. 30,1.
hrdc, Höhle. Ortn. 513.2 A. da er ein
grosse hülc (hulin C) in einem ber^
fant.
hund, als ScJ^eltivort , 1014,2 blutiger
hund.
hurt, bürde, crates. Ortn. 166,2 anf
einer bürde prinnen. WSab. 217,3
prennen auf der hürt, s. Bechts-AU,
699.
hurten, stossend gegen einen rennen.
862,4 uf W. sie hurten,
husgenoz. Ortn. 262,3 bausgenoss. Mar-
Corel ist der husgenoz Örtnits, d. h,
ihm ebenbürtig.
husßre. 1186,3 husere mus vorgan, die
Ehre des Hauses geht vor: d. h. der
Hausherr Ivat den ersten Hieb oder
Wurf im Zweikampf.
In kumen. 712,2 diu inkumen, deine An-
kunft, dein Hereinkommen.
in »werden? 1996,1 Do im (in B) die /, X^
stat ine" (in a, ein B) wart, als sich ^'
die Stadt ihm ergeben hatte. Ich
weiss keinen andern Beleg für diesen
Gebrauch von werden mit in.
joch, ioch 1097,3. 1147,2. 1156,1.
junkbrunne, 557,2.
juate aus tjoste. 1454,3 uz der juste.
2012,3. 1468,3 (Mose.?).
justieren, tjostieren. 1448,4 sie justierten.
K. €.
kappan, Kapaun. 161,2.
kjjfüsel, stuprare. j^c 310,2. 311.1. 594,3.
596,2.
karg, arg, schlimm, heftig. 1852,1 der
zorn der wurminne was karg. WSab.
95,1 Berchtung was listig und karg,
kastelan, Pferd. 2188,4.
kebs, Kebsweib. 1127,3.
kiesen, sehen. 242,4 ich küse (kiuse).
Xifern, schelten. 1199,1 wen kiferst du
hie an? zu Ben. 1, 804.
kipperwin, Wein von Cypem. 951,3 w.
klafter, 1207,2 einer klaftern hoch.
1467,4.
kleine. 157,2 eine kleine spise,
klober (klouber) Fes.seZ. 533,2 ichkume
nit in die klober. Ben. 1, 846.
klouben, spalten. 1247,2 er klopte vil
der schilte: es ist klüben, klouben,
schw. V, von klieben. Bw setzen da-
— 357 —
für klopfte, siehe 2016,3 die Les-
arten,
y kloz, Ortn. 188 des swertes kloz , der
Schwertknauf, globus, fehlt Ben,
klu^, fein, aventure 1,2. 1138,4 C,
fimme 1396,1. bild 1551,2. vingerlin
448,1.
klüpfel, 1673,4. Der Schwanz des Dra-
chen geht aus in einen Klüpfel von
Uom,
knöpf, des Schwertes, 1636,2.
koke, Schiff. 1914,3 koken und galine,
wie Gndr. 257,1 koken und galeide.
kolbe, Keule, KnüUel. 901,1. 1281,3.
koUier, Keutr. Bedeckung des Halses.
850,7 siehe die Lesarten,
kolter siehe golter.
comaun, Ortn. 303,2 sie sambten sich
vor dem comaun. nach Ettm. von
den comenoun, die andern abweichend.
^ constabel, Ortn, 255,1 der constabel von
der stat. 303,4 der constabel, ir richter.
köpf, Becher 878,3; a&er 860,3 een^s cier
ältesten Beispiele von köpf /wr houbet.
.kotze, schw. M. Mönchskutte. 627,3.
708,2.
krage, Hals. 293 den mas ers durch
den kragen. 485,4. 966,2.
kripfen , fassen. 1257,3 er kripfet ein
bi dem hare.
kröse. Neutr, das Gedärme. 1347,4.
krutze und kröne 1526,4. 1555,4. 1684,2
w, 1704,4. 1758,2 w. Orendel 2888.
kume, kaum, in A immer kemme ge-
schrieben. Compar. kumer 1131,4.
kunitur, 2124,2.
künne, 1336, wibes künne, Weib. 1277,3
daz ungetruwe künne ist wohl abge-
kürzt statt wibes künne, das unge-
treue Weibsbild.
kunterfeit. Ortn, 501,4 nachgemachtes,
falsches,
kupfe. 2205,1 vil derhelmes kupfener
ao zerspielt, kupfe ist sonst die Kopf-
bedeckung unter dem Helme; hier ist
helmes kupfe der Helm selbst, wie
auch hebngupfe im Pf, K,
kurdwan, Leder von Cordova, 1390,3
schuhe von kurdwane.
kursit, Mantel, UeberMeid. 247,1. 1384,1.
küssin, ein Küssen. 150,3 ein kussin
also riche schlug man umb ez. so
alle; wahrscheinlich sollte kursin
stellen, Pelzrock.
lantherre. 628,1.
laaur, eigentlich blaue Färbung, aber
837,3 mit roter lasure.
lasz. 391,4 sie wurden an fröden lasz,
sie wurden an Freuden schwach, der
Freuden berauht,
lazcn. war lassen, wahr machen, 2068,4,
2070,4 Ortn. 64,2 A nun nahet ez dem
jar. Du solt zu dem beiden sprechen daz
er dir lasze war, daz er dir die kyele
zöge die er dir gelobet hat, bei Hag,
und a anders, — WSab. 68,3. 406,1
wes do die künige schwuren das
Hessens alles war. Beispiele Ben,
1,946.
lebarte, Leopard. 69,1 der 1. gefech.
lebermer, Var, clebermer, 950,1.
lecken für legen im Beim. 296,2. 2022,4.
lei, Art. 1416,2 maniger lei.
leinen, sich. 820,3 vom Elefant, sich
zur Ruhe legen, sich üfleinen, 1669,3.
1769,4.
leite, schw. Fem. Abhang. Ortn. 435,4.
WSab, 382,3 die hohen laiten. 383,3.
siehe burgleite. Die wahrscheinlich
richtige Form lite in Ortn, 456,3.
Mone, (durch G) berg und lyte (lite
B) kam es da gerant A, wofür a
über stock und über stoden. Bei
Hagen ist die Strophe ganz abwei-
chend.
leithunt, 783,4.
letzen, verletzen. 2219,4 e daz er werde
geletzet.
liden, st. V. vorübergehen, mndrl.
wahrscheinlich 2236,3 unz die naht
lit, bis' die Nacht vorüber wäre, 8,
die Note.
liehen statt llhen leihen, 941,3 ir luhent
1535,2 der im was geluhen an. 2006,3
sie luhen.
ligen siehe eben.
limmen, schreien. 1002,2 uz zom be-
gunde limmen der beiden. 1014,3
uwer herze limmet nach not, etter
Herz schreit, sehnt sich, nach eurem
Verderben; ihr könnt es nicht er-
warten, bis ihr umkommt. 1128,3 sin
zorn begunde limmen.
linwat, Leinenzeug. 1383,3 linwat und
hemde.
liste, Borte. 1405,4.
lock, Ma^c. Plur. locke. Locke. 520,2.
ich Scheitel dine locke.
luden, Lärm, 142,4 grosz luden und
schal. 1505,2. 1867,4.
luder, FuUer, 827,4 den jungen (Dra-
chen) zu einem luder. 1641,4. siehe
waltluder.
lug. Höhle, Zb 161,2 in das lug. 162,3
peidenthalben des luges. 162,5 in
dem lug.
lupfen, in die Höhe heben, 286,3. 2026,3.
N
— 358 —
lüppe, Zauber, 1226,4 din lüppe sint <
verirrt. i
Int (liut), Netttr. Volk. 8:36,3 mit Inte I
nnd mit gut.
1.
machen oder gemachen, in der Bedeu-
tung verleihen. 746,4 dir hah ich ge-
macht daz lant.,
mal, Zeidien, Fleck. OHn. 112,4 ja
ward nie heim so veste, ez (daz
swert) tet im schaden mal : so auch
Aa; vielleicht scharten mal?
manen, antreiben. 2188,1 daz ros be-
gnnd er manen. 2182,1 ist die ros zu
ergänzen.
mannen, einen Mann nehmen. 217,3
nun hat sie selber gemannet.
marasst moi&B, Mau^eerwein. 1926,3.
marner, frz. marinier. 571,1.
mase, Narbe, 505,4. 1974,4.
maspaum, Mastbaum, Ortn. 267,3.
massenie, der König sammt seinem Ge-
folße, 1040,3. eine Versammlung von
Btttem 1455,4.
maz, die Speise, das Gastmal. 1120,1.
956,1 w.
mäze, 892,4 zu massen verre, ziemlich
weit.
mehelvingerlin Ortn. 410,1 B; gemahel-
vingerlin C. 415,4 mahelv. G. ge-
mahelv. B.
melm, Staub. 1287,2. 2021,4;
mersö. WSab. 561,4 do zaigten sy in
dem (im den) Meersee zu der staines
want ; Eigenname für den Gardasee ?
oder = goth. marisaivs?
meszen. 297,3 den mas ers durch den
kragen. 966,2.
mies siehe wassermies.
min. 1476,3 er hat nit me kindc wan
min. siehe din.
minbere, zur Minne fähig. 1158,1.
1170,3.
misme, Andenken, Geschenk. Ortn. 111,3
ich gib dir zu minne ein sarwat;
ebenso A; aber a ze miete.
missewende. 727,2 an alle m. 731,3.
923,2.
mitter, 511,2 mitte naht. 1803,1 an die
mitte naht. 1249,1 dem mitten mor-
gen, dem mitten tag A.
mittwoche, 1484,1.
morden? 1290,1 Bw, sie mortten mit
den kolben uf den man, siehe die
Lesarten.
müdin, Ermüdung. 495,3 die müdin
(müde w) tet in we.
mügen. wie mag? wie befindet sich?
Antwort gar woL 130,4. 746,1. Za
121,4. 159,4 wie mag mein kinde-
lein? Antwort Za 160,1 esnutf woL
mul, Neutr. Mund. 896,3. 1199,2.
mul, Maulthier, 253,2. 257,2. 7513.
mursel, Speise. 471,2. Die LeaiMrten
zeigen, dass man das Wort nicht
mehr verstand, es ist d(M fratiM. mor-
ceau, das durch dasniederh morseel
ins deutsche kam.
mnieUf begehren, wünschen, 55,3. 76,2.
132,3.
N.
näckelin, Hals. Ortn. 368,8 und 364,1
A necklin, wo Ha^n hals.
nagelniet. 2014,1 sich entschlos ns ble-
chen manig nagelniet, siehe niet.
nasebant. 1046,4.
nat, 2197,2 siehe stahelnat.
naucler, nauclerus. Ortn. 258,1.
nebelkappe, 734,1.
nehst, 155,2 ez ist bi dem nehsten, es
ist die höchste Zeit, die äusserste
Noth.
nehten, in der letzten Nackt. 1230,1.
neige. Tiefe? 485,2 von des todes neige;
der Ausdruck ist beiFrauerüöb nach-
gewiesen.
nema ist nicht verstärkte Negation,
sondern aufmundemd; wöm an!
frisch auf! 12,1. 15,3. 130,3. 665,2.
1042,3. 1461,3. 1741,1.
nemen in der Bedeutung lernen ver-
dient hervorgehoben zu werden, da
es wirklich der alte, im Nordischen
erhaltene Ausdruck für Lernen ist,
1210,2 daz ich vonimnam diekunst.
niderkleit, Hosen. 1388,3; ebenda 1
haben einige Handschriften nider-
gürtel statt undergürtel.
niet. 1361,2 er loste der nagel niet.
siehe nagelniet.
nieten, 970,3 genietet.
nonzit. Mittag. 1665,3.
nöte, ungern. 781,3 wie nöte ich es tue.
nummen aus niwan, nur. 1699,1. numme
nit 2037,4.
nun aw5 niwan, nur. 548,3. 680,3. 1099,3.
WSab, 540,4.
nuwen, schlagen, 860,4. 1297,4.
nument aus niwan, nur. 25,4.
0.
ober, den obern sig gewinnen 434,4.
864,2. 1018,2. Orendel 1598 den obri-
sten sig.
obetach, Kleidung. Ortn, 97,3 Hag, in
— 359
dancbte harte schöne daz kint und
auch sein dach, siehe Mone 104,3.
Dagegen A kint du bist so schöne,
gut ist din obetach oder das kint
was so schöne und sin obetach. Fer-
ner hat A 117,1 obetach st. houbet-
dach, Hdm.
ohse statt uohse, Achselhöhle. 1181,2.
1182,3. 1599,2 bis an die ohsen.
ort, Ende. 68,3. 69,2.
ougengruobe. WSab. 472 ir was die
augengrube wol einer spannen weyt,
wol zwaier vinger tieffe, alda das
äuge leit. Bei Kaspar 180 iraugen-
grubel. Das Wort fehlt Ben.
ougenweide, 1061,1..
P vgl. B.
palme schy). Mose. Pügerstab. 628,2.
708,3 uz dem palmen.
pfeller, Seidenstoff. 238,2. pfellor sidin
1147,3.
pfellorin gewant. 313,2.
pfenden, strafen, Ortn. 107,3 A wiltu
mich so hohe pfenden daz du mich
wilt erslahen.
pfetter, Taufkiud. 223,4 den pfettern,
pfetlin.
pfetter, pfetterin, Taufvater, 1241,3 aus
patrinus.
pfuch dich. Ortn. 137,3 A, so pfy dich
a. Dafür hei Hagen awe.
potestat , angestellter Befehlshaber.
WSäb. 513,4 ich haiss dein pflegen
meinen potestat.
presente, Fem. Werth. 1393,2 edel ge-
stern von hoher presente.
Q.
querhes, 2169,3 die £a,nen querhes flu-
gen. Die Fahnen flogen querfeldein.
IL
radebrechen WSab. 217,3.
ravit, Streitross. WSab. 502,2.
ram, Fem. Stickrahmen. 32,1.
räsze, scharf. 1624,3 w. kloweu räsze.
rech, Beh. 6911 das wilde rech.
rechen, den haz, 1510,4 wie den zom;
ihn auslassen^ stillen.
recke, siehe waltrecke.
reffentor, Speisesaal im Kloster, refecto-
rium. 2217,2 der Beim sware ver-
langt reffentäre. s. Schmelier refen-
ter, refental, revindel, rrftre ; Wacher-
nagelf Umdeutschung S. 33.
reht. reden rehte 1339,4 sich ^^erant-
worten.
reit, kratis vom Haar. 8,3.
reren, vergiessen. 988,4 manig beiden
muste reren daz blut.
reroup, LeichehberaiUmng. 1683,3.
riechen, raitchen, dampfen. 899,2. 923,4.
1295,3.
rieme, Buder, remus. 616,1 er zoch
selbe die riemen. 771,2. sonst lorum
490,3. 586,1.
rihen, sich, sich aufspiessen. 501,2 er
wolt sich in das swert gerigen han.
Ben. 2, 703.
rinke, Spange, Schnalle. 1389,1. 1394,3.
ris, Ortn. 41,2 du bist min obrist ris,
m^ine höchste Obrigkeit.
risen, fallen, 294,4. 4&,1. 926,3. 2015,4.
rist, Fussgelenk. WSab. 592,4 die kla
vor dem rüste (so statt riste ?) Ben.
2,726.
riutere, Bauer. WSab. 514,4 zu einem
reutere, 519,4. Ben. 2,749.
rone. Baumstamm, Klotz. 495,2. 728,3.
rot, Botte. 69,3 der hunde rot.
rotten, auf der rotte spielen. 18.
roubgalin, JBaw6«cÄt//'. Ortn. 221,4. 250,1
raubgaleyen.
ruchen, sich, sich kümmern. Ortn. 132,4
ABC ruch dich: ^enso Mone 140,2
nu ruche dich, ga/nz a/nders hei Ha-
gen: 142,2 nu enruch, wa ich bin.
In A ruch dich wo ich bin. BG ruch
dich sprach der kleine waz wiltu wo
ich bin. 157,4 ich enruch waz du nu
klaffest. TT/S^od. 81,4 ich enruch. Ben.
2, 798 unter 13. Der ältere Text hat
das unieflexive ruochen, der jüngere
setzt reflexiv mit Verlust der Ne-
gation ruch dich, ich ruch mich. —
W. 1430,2 irtürfentmin nit ruchen,
braucht mich nicht zu fürchten.
rumen (den walt), leeren, von Thieren
reinigen. 1761,3.
rumunge, Flucht. 928,3.
rüren. 1375,2 er ward mit armen umbe
rüret von maniger frowen, umfangen,
umarmt.
russen (rüzen), schnarchen. 1652,3.
S.
sahen, feine Leinwand. 1147,3.
sarabant, sarbant, serpant 1776,2.
sark, Schrein für das Götzenbild, das
Götzenbild selbst. Ortn. 340,4. 384,4.
389,2. 407,3. 441,3.
sarrasin, Heide. 279,1. 444,4. 1013,1 s.
Note. Ortn. 378,4 A (hei Mone 390,4.)
satelboge, Ortn. 436,2. WSab. 468,2-
— 360 —
satelromen, 1006,4 ez mns ein satel-
ramen von mir ergan.
Schaches, WSa^. 83,2 durch wald and
gevilde er mit im schaches rait, er
ritt mit ihm wie ein Räuber, der die
Strasse meidet.
schaden mal s. mal.
schaffei, WSah. 473,1 ir mundt was als
ein schaffei (Scheffel?).
Schaffner, der Verwalter, pateroecono-
mus. 955,2 die schäffnere. Dieses bei
iMther und später aebräuchliche Wort
ist für die^äftere Zeit sonst noch nicht
tiachgewiesen.
Schaft, Speerschaft als Längetimass.
1562,4 zwo scheft.
schargenoss, Kriegskamerad. Ortn. 26,1
vil liebe schargenosse.
scharlat, feines gefärbtes Wollenzeug.
238,2.
scharren, 823,1.
schevalier. Ortn. 304,4 als Schlachtruf
schevalier Ortnit; merkwürdig, wie
das Wort von den Abschreibern miss-
handelt wurde; Windh. schahzavalyr.
A antschey hie, B eschavelle hie. C
schlach fast hie. a slach hie. d. wer
dich fromer.
scheiteln, 520,2 ich scheitel dine locke.
schellen, schallen machen. 971,3 die
helme beganden sie schellen.
schelm, als Scheltwort 845,4 dem krefte-
losen schelm.
schemlich, schimpflich, was man zu
thun sich schämt. 115,2 uberheb mich
schemlicher bite.
schlichen, schielen. 1729,4 schlicht er
mich an.
schiltwehter, 543,4. 1315,3.
8chimj)f, Scherz. 1218,4. 1381,4 in
schimpf. 1378,3. mit guter rede
schimpfe.
schimpflichen, scherzweise. 1379,1.
schirm, Deckung, da>s Parieren eines
Angriff's, im Plural 339,3 sine schirme
una sine sprünge.
schl. schm. sehn, siehe sl. sm. sn.
schob /Virschoub, Strohwiscch. Fackel.
1634,4 also ein schob wer en-
zündct.
schonen. Ortn. 163,2 nu schone deiner
trewe, folge deiner Treue; trewe als
Dativ ; so wold auch Nibel. 507,4 er
schonte sincr zühte, er folgte seiner
Zueht. Vergl. Genesis 16,1 Lewe noch
einhurnc, seone sineme zorne, sie seien
noch so zornig.
schöpf. 1038.3 er band im (dem Pferd)
ür schöpf und sattel; sonst unbe-
kannt.
schöpfen für schepfen. 222,2 icb wil im
einen namen scnopfen.
schoss, Schössling, Zwei^? 1107,2 oben
in den schössen (der Imdej sas manig
vogel.
schoz siehe stahelschos.
schranz, Biss, Spalte. 295,2. 995,4.
schrawazen, Wasseraeister. WSab. 496,3
zu Schrat, Ben. 2, 205.
schreien, schreien machen. WSab. 512,3
sylcnraiten die mäyd. >K»ii^nt*:
schuhe, Mantel 247,1 Y ein Schüben
gut von sammat.
schuhen, beschulten. 1390,4 erschuchte
sich. 1726,3wer sie solte geschuhet ban.
schuhen, scheuen. 2011,2 sie schuhten
weder graben noch mos. 823,1.
schupfen, stossen. 286,4 sie begunden
sie US den setteln schupfen. 2026,4.
Ortn. 131,1 von im schuftet (schupfte)
er den kleinen, nur A, die andern
sticz.
schupfe, Schuppe. 1624,2. schupe 821,2.
schür, siehe dunreschur.
se, ccce. se hin mit dem Accus. An-
rede beim Anbieten eines Geschenks.
1802,3 C. seehin. Or^n. 464,4 nunim
die Kosen A, se von mir rosen B,
se nim von — Cw. — Nim Za. 738,2
se hin dein gut swert. Ortn. 240,2 A
80 hin das vingerlin, wofür Hag. so
nim d. v. a nim hin. Vergl. Lieders.
3, 411. Vers 435 u. 446 se hin spil-
man. se hin vier helbling. Alexius
G. 81 unt se hin daz vingerlin, vom
Herausgeber mit UnrecM geändert
se hie. ebenda 90 se hin mm triwe
ze pfant. — Das Wort wird ver-
stärkt, sera: 1731,1. 1791,1. 1802,3
(wo A sea). 1173,3 a. — Im Plural
sent hin statt sehet hin. 138,3. 195,2.
1532,1. 1597,1. Das Wort war den
Abschreibern fremd, daher 138,3 A
deutlich gent hin.
se, Meer, im Plur. 910,2 gefarn über
die sewe.
soeben, siuwan, nähen. 36,1.
sedel, die Sonne geht zu sedel, 1308,2.
segense, Sense. 960,4 als vor der segense
daz OTas ; das WoH wurde von den
Absmreibem nicht verstanden, s. die
Lesarten. Fcrp?. 2199,4. ^iji^ U^^i^ßf,r
seldenbere, zum Glück, zur Seligkeit
geeignet. 1404,2.
semer statt sömer, söumer, Saumross.
322,2 auch seimer 319,4.
semlich, solch. 115,2 die Handschriften
statt schemlich.
senkel, Nestel. 1394,3 der senkel (was)
ein karfunkel. Ben. 2,2, 252.
— 361 —
si, sei, Imperativ von sin. 137,4 C.
sich. 964,4 ein striten ward sich getan,
sidel, Sitz. 233,4-
sigen, eigentlich faUen, sich senken.
521,3; dann sich vorwärts bewegen.
ZQ sigen herbeikommen. 389,3 die
kriechen sigent alle zu. 376,1. 2007,1.
Sintflut, 1658,4.
sla, Fährte, Spur. 1615,3 ein schla, die
der wurm was gegan.
slafern. 656,2 den keiser schlafern began.
slaftrinken. 1141,2. 1143,2.
sliefen, st. V. schlüpfen. 174,3 hir in
schlof ein jegerknecht. 1389,4 er was
geschloffen in daz kleit.
slinden, verschlingen. 827,2 er schlant.
slizen, das Leben mit einer Frau, s.
verslizen.
sloufen, schw. V. Ortn. 205,4 doslauft
er an die ringe,
smieren, lachen. 1372,3. 1823,2 (vom
Löwen).
smucken, sich, sich bücken, drücken.
Ortn. 93,1 A er hette sich gesmucket
nider in daz gras (bei Hagen ge-
drucket),
snahel. 1643,3 vom Drachen.
snabelweide. WSab. 582,1 durch sin
schnabelweyde, um Speise zu suchen.
snede, schnöde, schlecht. 413,3 an dinem
sneden lip, ohne Handschrift, s. die
Lesarten; so wohl auch 848,2 uz sne-
dem mute statt sendem.
sneiten, beschneiden, behauen. 1504,1
ein tannen wol geschneitet,
snur. 1029,1 er kam in die snüre (des
Zeltes).
socke, soccns, 1545,1.
Spalier, spaler^ew^r. Schulterbedeckung.
850,3. 1384,3 sin spaler gut von siden.
spehe, kunstreich, schön. §78,4. 1107,4.
sper. Neutr. 1469,1. 1511,3.
Spiegelglas. 560,4 aller frowen ein sp.
schönste aller Frauen. 1783,3.
spilman, 1406,3.
spreiten, 1689,1.
spolgen, die Gewohnheit haben. 1084,2
do spulgent alle geste des sitten zu
pflegen.
Stade, schw. M. Gestade, Ufer. 909,1
von dem staden. 1310,1.
stahnlnat. 283,4; man möchte stahel-
want mit Biesen; aber 970,2 stahel-
nat im Beim auf wat, und in Wals
Masc.
stahelschos. 852,3 ich will haben des
heldes stahelschos, s. schdz, Theü der
Eüstung, bei Suchenwirt, s, Ben, 2,
2, 175.
stahelwat, Eisenkleid. 283,4 B,
stal. Valien in krozes stal, 1258,2. 1254,1.
1296,2.
stegereif, Steidmgel. 1467,3.
stegerhaft, Fem. Steigbügel. 1505,8.
1584,4. 1721,4 die st. Bas Wort
nur in A., sonst unbekannt
stein, s. strichen,
sten, stehen, zu merken der Conjtmctiv
stände. 211,3.
stieben, stieben, fliegen. 295,4 die dramer
Stuben in den melm. 1046,4.
Stift, Fem. das Kloster. 2137,4.
strichen. 2193,4 daz er d6ran gewünne,
daz streich er an sinen (den) stein,
d. h. er gewann nichts.
stricken, schnüren. 586,1. 713,3.
struch, st. Masc. das Wa/nken, Fallen,
1010,4. 1011,2.
strus, Vogel Strauss. 1425,2 ir o^en
sach er brinnen einem strus gelich.
stuche, weiter Eximel. 1866,1 Otnites
febein want sie in ir stuchen. WS<ä).
00,1 in dem stauchen. Ortn. 467,2.
stumpf, der Arm mit abgehauener Hand,
904,4 beide stumpfe.
sture, Beisteuer, Unterstützung. 1431,2.
sturmgit, streitpierig. Ortn. 383,1 deu
sturmgeite diet ; wofür A die sturm-
varende diet, a die kristen sturmdiet.
sume, Zögerung. 1436,1 w ane sume :
kume. für sumen?
sumerlatte, Stanae. 1504,4 w st. tannelF.
suontag. Ortn. 23,3 manigen Lampar-
ten wirt deu raise ain suentag, ein
jüngster Tag, ein Tag des Gericht.
s warte, Kopfhaut. 384,1 daz har si aus
der swarte brach.
sweifen, umbe; umwerfen, anziehen.
1597,4 do sie den mantel umbge-
sweift.
swemmen, nämlich das Pferd. 1272,2.
1773 1.
swerttegen. 1363,1. 1373,1.
T. 8. B.
tagreste. 840,2 er reit wol ein tag-
reste, im Beim auf feste), eine Tag-
reise, fehlt Ben.
tagweide, Tagreise. 977,1. Za 235,4.
tagwile, Zeit eines Tages. 1442,3.
taTwig, mit Entstellungen, talen, telet»
eigentlich den Tag lang, so lanae der
Tag währt; hinfort, nun. 1168,4 so
wif ich umer talen nacket vor uch
stan. 1754,2 daz gesag ich dir talen
(mit ausgelassener Negation) das sag
ich dir jetzt nicht. 1789,3 w toUint.
1802,4 la mich bi dir telet unver-
meldet stan. 2029,4 wie faste ersieh
24
— 962 —
mm weret, er enkan sich ernern taln
(Beim auf westfaln), die Negation
ist von mir ergänzt; es scheint also,
dass talen hier und 1754,2 als ein
negatives Woi't gebraucht wird. Ortn.
15B,4 ee ich dich talang verlasse
(die andern yiicht.) Ortn. 338,2 wir
haben vor disem trolle talangk de-
hainen gemach (talen A, daling B,
nicht in w). Ortn. 295,4 JB ich gib
anders uf mein trew dolet dhain rat.
(ohne dolet 0, die Strophe fehlt Ä,
bei Mone 306 dolen ; hei Hag. anders).
WSah. 327,4 was tut ir talang dar-
inne?
teilen. 1190,3 er gab geteilet (ein ge-
teiltes BC). 1337,3 ein geteiltes wil
ich dir geben, einem die Wald lotsen.
tempelherren, 2177,2
tenc, link. Ortn. 83,1 zu der tenken
Wit.
tisclüachen, 6(>,3.
tienpies, 1828,2.
töte, Taufpathe. Za 173,1 er gewan Im
zu töten den graven.
toup, 1052,3 ir strit wart gen im doup,
unnütz.
tragen. 1715,3 ir wurdent umbgebolt
und getragen, hat nicht den Sinn
getragen, sondern gewaltsam gezogen,
gerissen.
tnihte, aufgetragene Speise. 471,2 Ä.
trän , nur in der Verbindung des meres
trän 303,3. 555,2; in A öfters des
meres stran 357,2. 615,3. 622,1. 935,1.
siehe öfter dieses aus den Abschriften
des Farzival geflossene Unwort Fedor
Bech, Germ. 8, 475.
tritstuel. Za 599,4.
troll, Gespenst. Ortn. 338,2 vor disem
trolle.
troschel, Drossel. Ü7,l. trossel 574,4.
trost. zu tröste sinem libe 1377,4.
2092,2.
truckenen. 1313,1 er truckente sin ge-
schmide.
truhses. 1404,3 truhsessen.
trikgenweisy Gespenst. Ortn. 240,1 ain
trugen weise bei Hagen, trugenweiz
beiEttm. trucknüsse^, trugnüsseC,
fetrugnisse a. Vgl. 262,1 von Albrich
er claine weise, UTid 159,3 der wilde
waise (die Strophe fehlt A, die andern
dier wild wise, d wil wise, Windh.
wildweis; vergl. pilwiz. Deutsche
Myth. 441. Ortn. 452,4 ein tru^en-
weise; bei Mone 464 ein getrugnisse,
fehlt W. Vergl. trügewise am Gregor,
Ben. 3, 757.
tUffl, 1294,3 des tüfels erbe.
tüngen. 2019,8 er dünkte sineA aoker.
türke, Pferd, fehlt Ben. Ortn. 310,1
ainen snellen türken, woraus Ww
beiden aus Missverständniss , aber
Windh. nach Ettm. ein snellez ors.
Ortn. 312,1 do kam uf einem türken
der claine nachgeritten, Windh. uf
einem orse, nichts in Ww. 463,1 Die
türken sach man springen, die andern
die ross.
turkois, ein Edelstein. 1393,3 in aUen
Handschriften entstellt.
twale, Verzögerung. 918,4 ane twall.
1439,4 sunder twale, (twalen?)
twalm, betäubender Trank. 1669,3 mit
twalme.2024,ldentwallener schankte
Beim auf fallen.
».
u. 1106,3 bi u = bi iu, das einzige Bei-
spiel des Dativ u, iu, vobis, wofür
sonst immer uch geschrieben steht.
Überguide für übergülte, mehr werth,
als alles andere, 655,3.
überlit , Neutr. Deckel auf dem Sarg.
2040,4.
übermüder, ein Leibchen über deni
Hemde; scheint hier der Theü des
Leibes zu sein, der vom Mieder be-
deckt wird, 1158,3 sie hoste daz hemde
von dem übermüder alumbe und
uberal.
überstreben, 510,3.
ufblasen daz herhorn, 1044,3.
umbe siehe heben, rüeren.
umbemer. 699,1 A die umbe mer d i.
umbemaere, ein sonst' nicht nachge-
wiesenes Wort.
unbilde, ein Unrecht, Etwas t*n&e-
greifliches. 1735,2.
underdringen, 1826,3 er ward under-
drungen, weggedrängt.
undergürtel. 1388,1. nidergürtel die
Hdschr., aber siehe Ben. 1, 593.
underslahen. 282,3 die sper sie under-
echlugen, sie drückten den Sper unter
den Arm, 1045,1.
unversint, bewusstlos. 1652,4 er lag also
ein unversinter man.
unverweiset. Ortn. 490,4 do kam ich
unverwaiset under ain stainwant;
obgleich A ungewiset liest ^ so ka/nn
doch ai nicht isein; es gehört daher
zu weizjan, wissen machen; also nicht
wissen gemacht ^ unerwartet; und
dazu geJwren wohl auch die Beispiele
von unverweiset, ohn£ es inne zu
werden, bei Ben. 3, 760 uMter Un-
verwtset. Dennoeh könnte OMch ai
— 363 —
fcäsch für ei stehen , wie vieUeidht in
laite, leite, lite, und also unyer¥rtset
die richtige Form sein.
ungefar, von nidht schöner Farbe,
547,4 swarz und ungefar. Ben. 3, 240.
unfrat, nriklug^ 1408,4,
ungeverte, unwegsame Gegend. Ortn.
87, 4 von den Abschreibern nicht
mehr verstanden, A er hette grosz
geverte, a do reit er one geverte.
ungefu^, 1860,2 daz ist ein ungefag,
das iM etwas Ungereimtes, hat kei-
nen Sinn.
angefaabe, 1) Leidwesen , 1610,3 dem
ritter was gros ungehabe. 2) Unge-
schick, in dieser Be&utung neu. 150^,3
er stach mit grosser ungehabe, daz
von sin selbes stiche er fiel von dem
rosse herabe. 857,3.
ungeschlaht, 990,3.
unmere, gleichgültig, unlieb, verhasst,
1568,1,
unwise. 538,2 ich wart sin unwise, ich
weiss nichts von ihm. Vergl. Ben.
3, 753.
urloug, Krieg. WSäb. 236,1 ich was
vor urlauge geruwet. 326,2 seyt du
auf deine brueder hast urlauges mut.
W.
wafendecke des Bosses, 849,4.
wal, Neutr. der Wall? 1397,3 si fürt
in uf daz wal, wo er in einem Saal
500 Frauen sah. — Kampfplatz 379,2.
999,2.
waltaffe, 895,4.
waltgebure, 851,2.
waltluder, 1336,2.
waltrecke, 396,4.
warnen, schützen, 1808,3 wend ir mir
warnen den lip? 1141,1.
warte, 787,4 des risen warte, Aufent-
haltsort des Biesen, wie sonst von
Thieren.
warten, sehen, mit Accus. 2065.
wassermies, Wassergras. WSäb. 599,1
mit langem wassermiese si bewachsen
was, fehlt Ben. 2, 1, 167,
weckerliche, herzhaft. 1161,2 grifet
weckerliche zu.
wefeln, Ortn. 43,3 reichen tuch von
golde wol gewefelt und gewoben (A
gewirket und gewiben). Ben. 3, 625
hat nur diese einzige Stelle, von
wevel, der Einschlag beim Weben.
weg, s. alwegen.
weger, besser. 510,4. 646,3 daz wegist,
das beste, 525,2.
wehe {YfeLGhe)kunstreich,fein. Adj. 878,3.
2077,4 US dem wegen golde. — Ado
wehe neyen 30,3 feine Näharbeit
machen. 1107,3 ergraben wehe,
weide, Nahrung, 161,1 ein wolf durch
sine weide, seiner Nahrung wegen,
an den hag gie.
weiter, blau. 1003,3. 1027,2 w.
weidner, Waldbewohner, 653,3 655,4,
auch waldner, 748,4.
weif, das Junge des Drachen. WSäb.
599.3 an euch welfferen.
wenig, k^in. 700,2 manig weniger man.
wer, l^em. Wall, Mauer, Thurm. 1831,1
sie kamen geloffen uf die wer, Ben.
3, 511.
weren, auffallend mit reflexivem Dativ
459.4 nun wer dir, schütze dich, hüie
dich: nur A.
wereL? WSab. 333,4 di werele ir bai- / u^ .
der huete man auf ein ander steen ^^
sach; mir unverständlich.
werk, die Büstung, der Bingpanzer.
830,4 sie sugen in durch daz werk.
Ortn. 574,4.
werkgaden. Arbeitshaus, Frauenhaus,
1373,4.
wet. 1630,2 m; wet den Übeln tüfel
haben wir bestan; ich wette? wahr-
lich ? A weihen.
wet^n. Ortn. 89,3 er vant daz gras ge- }^, s S'ß
weten zu -wotan, jungoroi gew^tan, ^
oubjugatuo I er sah an dem Gras,
dass Jemcmd darüber gegangen war.
wetliche (waetliche) 631,1 (hergestellt)
eigentlich schön, dann wohl.
wicgeserwe, Büstung 868,1; 886,2 an
beiden Orten hergestellt aus den
Fehlern der Handschriften.
Wide, Weide. 463,4. 735,2. 1032,4 siehe
halswide.
wider, aries. 895,3 krump als eins widers
hörn, 1673,1.
widerdriez, Masc. Verdruss. 1985,3.
widergelt, Bezahlung, WSäb. 329,2 mir
wirt an den toten meiner lande wider-
gelt.
widertun, 2051,4 ir band alles wider-
tan, wieder gut gemacht.
wieren, Edelsteine in Gold einlegen.
1394,1 rubin was in daz golt ge-
wieret.
wigenbant, Za 141,4 s. windelbant.
windelbant. 150,4. 194,2 fehlt Ben.
winterlang. 2239,1 ein winterlange
naht.
wischen. 388,4 er gewist /wr gewischte.
wistum, Sprichwort, Lehre der Weis-
heit, 1131,2.
wite, 154,4 daz wir die wite mugen
han, dass wir freien Baum, offenes
— 364 —
Feld haben, d.'h, bis der störende
Besuch uns verlassen hat.
wize, Fegefeuer oder HÖUenstrafe. WSab.
577,2.
wo für wie, aufweiche Weise, wodurch,
1149,1. siehe et wo.
Wortzeichen, Zeichen zum Wort, Wahr-
zeichen, meistens in worzeichen ent-
stellt 149,2. 1575,2, 1679,2. 1726,4,
1747,2.
Wunsch, siehe amie.
Z.
zam. 1422,2 zame lüte.
zart, Geliebter, WSab, 548,2.
zeln, 1771,2 sol ich dem tode von dir
sin gezelt, soll ich von dir sterben,
zeit siehe enzelt.
zenen, reizen, locken. Ortn. 517,4 do
zenet ers zu dem liechte.
zerkliehen. in Stücke hauen. 295,3 sie
zerkluben die schilte. 1046,3.
zerriten, von der Festversammlung aus-
einander, nach Hause reiten. 1883,2.
zerspreiten, ausbreiten. 4,4.
zerzerren, herunterremen. 2040,4.
ziehen, siehe abziehen, landen.
zil. 1385,2 sunder zil, ohne Ende, un-
aufhörlich ? ziemlich unpassetides
Flickwort.
zimieTyHelmschmuck. 1 49 1 A(her gestellt).
zirkler, der Wächter, der die Bunde
macht, Za 895.1. 906,2. 908,2. 926,3.
zisel, Zeisig. 67,1.
zitewe, wahrscheinlich statt sitiche.
Papageien, aus psittacus.
zobel, 238,2.
zogen, eilends gehen, ziehen, 1672,1 die
wurminne zogte im nach. Impers,
1593,1 er lies im wol gezogen ac
(zowen bd.).
zouber, st. Neutr, Zaubermittel, 515,1
sie nimmt ein zobei und wirft es an S'i^^i.
den Mann.
zöugen, vor Augen bringen, zeigen.Q40,4'
Ortn. 64,3 A daz er dir die kiele
zÖ^e, die er dir gelobet hat {B zaige,
0 beraite); andkrs Hag, und Mone
70,3.
zowen s, zogen. Impersoneü zowen toi«
zogen ist sonst nicht nachgewiesen;
aber zowen ist durch den Beim froiren
geschützt,
zugebart wird Berchtung genannt,
369,1. 2042,1. siehe die Lesarten.
zünde, welscher Name eines Thiers,
1776,2; vermuthlich ein Fehler üms
in welscher zunge.
zwahen, waschen, 148,1 gezwagen.
zwehelin. 66,3, zwehelin dischlachen.
Tischtücher aus Leinwand, zwehelin
Adj. ist mir sonst nicht bekannt,
twehele ist eigentlich Tuch zum Wa-
schen: da aber dazu Leinentuch ge-
nommen wurde, so lässt sich ein Ad-
jectiv twehelin, leinen und zwar aus
feinem Serviettentuch, begreifen. Siehe
übrigens die Lesarten,
zwerhes, quer. 1512,3 er leih te den schaft
Zwerges. 2169,3 C zwerchs für querhes.
zweu, zu wa^s? Ortn, 319,4.
zwicken, 1224,4.
z Wölfbote, Apostel, 1977,4.
Bemerkte Drackfehler.
Statt ei isti zu setzen 26,1 zit, 25,4 sinem. 472,1 knrzwile. 1007,2 siner.
Stau iist ie zu setzen 52,1 gieng. 216,1 lieber. 229,1 liebe. 374,3 diener. 837,2
lieben. 890,1 kiel. 1584,3 gieng.
Statt ie ist i zu setzen 140,2 beliben. 328,1. 647,4 disen. 1099,4 ^ofe süssen.
Statt td ist ei zu setzen 100,4 keiserlich. 1397,1.
Man lese 104,4 erkante; 115,2 tustu; 121,4 kleinez; 159,4 des für das; 175,1
lieht; 735,4 nam statt man; 758,4 edel statt del; 920,4 sprach; 1282,2 lob-
sam; 1402,4 ferre; 1460,1 ritend; 1472 in der NoU 3«fa«4. 1483,1 bürgere;
1505,2 schal; 1624,3 tet staU dat; 1729,4 ich in den; 1862,1 wissen; 1931,3
herren ; 1986 in der Note zuzusetzen : 3, vil wol sie do erkantent den knnen
Herbrant ad; 2044,2 wer getan; 2083,3 gen der statt gen die.
Einleitung S. XVII Z. 16 v, u. 247 staU 274. S. XXVII Z, 2 v, o, vielleicht
statt offenbar. S.L Z,S v, u. berk sita^it beck. S. XLXXI Z, 2 v, u. Wandelbar.
Hf/'ii ^rl,r
'>t/i4,_ nj.'i /•'^- '
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STAI>fFORD UNIVERSITY LIBRARY
Stanford, Califoniia
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